Mit einem Zuschlag von 210.000 Euro zuzüglich Aufgeld erlöste das Königsteiner Auktionshaus Reiss & Sohn in der vergangenen Woche ein Weltrekordergebnis für eine frühe Landkarte. Die 1477 in Bologna gedruckte Karte der gesamten damals bekannten Welt in ptolemäischer Projektion kam innerhalb einer Sonderauktion zum Thema frühe Kartografie zum Aufruf. Mehrere Telefonbieter und im Saal anwesender Handel stritten um die mit 25.000 Euro aufgerufene kartografische Seltenheit. Der Zuschlag erfolgte schließlich an einen im Saal anwesenden Händler, der im Auftrag einer internationalen Sammlung agierte. Den höchsten Zuschlag der Auktion erzielte ein koloriertes Exemplar des bekannten Städtebuches „Civitates orbis terrarum“ von Georg Braun und Frans Hogenberg in den Jahren 1575-1618 publiziert (230.000 Euro, ohne Aufgeld). Über die Kurzlebigkeit von übereilten Nachrichtenmeldungen belehrt der „Frankfurter jauchzende und hinkende Bote“. Ein Exemplar des berühmten Spottblattes aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges erlöste 2.800 Euro.