Das Königsteiner Auktionshaus Reiss & Sohn kann zum Abschluss der ersten zwei Auktionstage eine überaus erfreuliche Zwischenbilanz ziehen. Von der ersten Stunde an beherrschten spannende Bietgefechte den Auktionssaal, so dass ein um 1420 entstandenes, niederländisches Stundenbuch mit neun großen, farbigen und vergoldeten Miniaturen (Los 762) seine Taxe von 30.000 Euro mit einem Zuschlag von 60.000 Euro verdoppeln konnte. Ein weiteres Stundenbuch (Los 763) nach dem Brauch von Paris konnte seine Taxe von 30.000 Euro mit 32.000 Euro ebenfalls übertreffen.Eine vollständige Reihe aller Teile der berühmten „Topographia Germaniae“ von M. Merian konnte für 90.000 Euro den Besitzer wechseln (Los 3261). Ein bisher unbekannter Goethebrief an Antonie von Brentano (Los 849) erzielte 8.000 Euro. Das Poesiealbum seiner Altersliebe Ulrike von Levetzow (Los 865) war für 5.500 Euro zu haben. Fast alle Bücher aus der Zeit Gutenbergs konnten abgesetzt werden, darunter die seltene erste Ausgabe „Flores astrologiae“ des persisch-arabischen Astronomen Albumasar (Los 883, Taxe 9.000/Zuschlag 15.000 Euro), sowie ein Exemplar der Schedelschen Weltchronik (Los 909) für 30.000 Euro. Ebenso erfreulich der Zuschlag für eine Ausgabe der „Comoediae“ des Terenz aus dem Jahr 1482 (Los 916), der mit erzielten 12.000 Euro seine Schätzung von 6.000 Euro weit übertraf.