Der französische Anwalt und Journalist Maurice Joly verfasste 1864 eine Satire auf Napoléon III., die später zur Grundlage der antisemitischen „Protokolle der Weisen von Zion“ wurde. Obwohl in Jolys Werk Juden keine Rolle spielen und die „Protokolle“ erwiesenermaßen eine Fälschung sind, werden sie bis heute von Antisemiten jeglicher Couleur als Beweis einer angeblichen „jüdisch-freimaurerischen“ Weltverschwörung benutzt. Umberto Eco lieferte dieser Fälschungsskandal die Grundlage für seinen neuen Roman „Der Friedhof in Prag“, in dem auch Maurice Joly eine wichtige Rolle spielt. Die sehr seltene erste Ausgabe von Jolys Werk ist jetzt auf der Frankfurter Buchmesse zu sehen. Das Königsteiner Auktionshaus Reiss & Sohn präsentiert das Buch auf der Antiquariatsmesse im „Open Space Pavillon“ auf dem Messegelände. Anschließend wird die Rarität im Rahmen der Herbstauktionen von Reiss & Sohn versteigert, die vom 1.-4. November stattfinden.