Seltenes und Erlesenes wird in dem insgesamt rund 3000 Positionen umfassenden Buch- und Graphikangebot der Herbstauktion 2017 in allen Abteilungen offeriert.
Reich ausgestattet präsentiert sich die Geographieabteilung mit einer stattlichen Reihe von 97 Atlanten, darunter Ayrouard, Braun-Hogenberg, Delisle, Homann, Ortelius, Ptolemaeus, Seutter, Visscher und viele andere von Rang und Namen mit Schätzpreisen von 200,- bis 25.000,- Euro.
Aus dem Nachlass Otto von Bismarck Teil II
Nach dem großen Erfolg des Verkaufs von Urkunden und Ehrengeschenken für Otto von Bismarck im Mai dieses Jahres kommen nun weitere rund 200 Positionen derselben Thematik zum Aufruf. Die zum Teil aufwändig gestalteten und gebundenen Ehrenurkunden dokumentieren die Verehrung des „Eisernen Kanzlers“ in Deutschland und der Welt.
Botanische und zoologische Bilderlust
Eine umfangreiche Privatsammlung mit zahlreichen botanischen Werken bildet ein weiteres Highlight der Herbstauktion bei Reiss & Sohn. Prachtvoll illustrierte Werke führen die botanischen Schönheiten europäischer Länder vor Augen, wie z. B. für England das „Botanical magazine“ von Curtis in 18 Bänden mit knapp 700 Tafeln (Schätzpreis 10.000,- €), für Holland die einzige Ausgabe des „Nederlandsch Bloemwerk“ von 1794 (Schätzpreis 5.000,- €), für Frankreich „Flore des jardiniers“ von P. Bessa (Schätzpreis 8.000,- €) oder für Deutschland die „Flora des Königreichs Preussen“ von Dietrich in 10 Bänden mit 720 Kupfertafeln (Schätzpreis 2.000,- €).
Einen Klassiker der englischen Ornithologie stellt Edwards‘ „A natural history of uncommon birds“ mit 362 prachtvollen Vogel- und Tierdarstellungen dar. Der Erlös für die sieben roten Maroquinbände wird bei 25.000,- Euro erwartet.
Einen anderen köstlichen Augenschmaus gewährt die von Allessandro Sanquirico für die Mailänder Scala geschaffene seltene Folge von Bühnenbildern in Aquatinta-Tafeln mit einzigartigem Kolorit, mit avisiertem Zuschlag bei 30.000,- €.
Den preislichen Höhepunkt und das Glanzlicht der Auktion bildet ein illuminiertes lateinisches Stundenbuch mit 11 ganzseitigen Miniaturen von hoher künstlerischer Qualität. Das ungewöhnlich kleinformatige Stundenbuch mit vorzüglicher Provenienz (Sir Sidney Cockerell, ehemaliger Direktor des Fitzwilliam Museums in Cambridge) wird auf 60.000,- Euro geschätzt.
Die Grundlagen moderner Naturwissenschaft
In dem mit 67 Losen überaus reich bestückten Kapitel zur frühen Astronomie reihen sich von Sacrobosco über Tycho Brahe bis Newton die bedeutendsten Wissenschaftler aneinander, darunter allein sechs Werke von Galilei und neun Werke von Kepler, angeführt von dessen „Fünf Bücher zur Harmonik der Welt“. Seine Entdeckungen zur Planetenbewegung, wissenschaftsgeschichtlich von unschätzbarem Wert, werden hier in der Erstausgabe von 1619 mit einer Taxe von 50.000,- Euro angeboten. Für Galileis wichtigste Werke „Dialogo“ (Florenz 1632) und „Discorsi“ (Leiden 1638) werden in den beiden seltenen Erstausgaben 10.000,- und 24.000,- Euro erwartet.
Von größter Seltenheit ist Leibniz‘ „Ars combinatoria“ von 1690, einer seiner ersten Beiträge zu den Grundlagen moderner Computertechnik, hier zusammen gebunden mit „Aenigma architectonico-geometricum“ von 1692, ebenfalls ausgesprochen selten (Schätzpreis 30.000,- €).