Nachbericht zu den Herbstversteigerungen 2017

Mehr als 3000 Lose umfasste das breit gefächerte Angebot der Herbstauktionen 2017. Zum teuersten Los avancierte der prächtig ausgestattete Atlas des antiken Geographen Claudius Ptolemaeus, der von geschätzten 25.000,- Euro erst bei 60.000,- Euro (alle Preise ohne Aufgeld) den Besitzer wechselte. 1522 tauchte hier der Name ‚Amerika‘ erstmals in einem Atlas auf.

 Meilensteine der  modernen Naturwissenschaft

Von seltenen Objekten reich durchsetzt war die Sparte der naturwissenschaftlichen Schriften.  Aus dem glänzenden Angebot zur frühen Astronomie sorgten Werke von Galileo Galilei für großes Bietinteresse und erhielten höhere Zuschläge als erwartet, darunter sein Erstlingswerk „De proportionum“  in der außerordentlich seltenen ersten lateinischen Ausgabe mit einem Zuschlag bei 18.000,- Euro (Schätzpreis 15.000,- Euro) und sein letztes Werk „Discorsi“ (erschienen 1638), das auf beachtliche 32.000,- Euro (Schätzpreis 24.000,- Euro) stieg.  Johannes Keplers „Harmonices mundi libri V“ von 1619, in welchem er sein bahnbrechendes drittes Gesetz zur Planetenbewegung formulierte, erlöste einen Zuschlag von 46.000,- (Schätzpreis 50.000,- Euro) und ging an einen Bieter am Telefon.

Außergewöhnliches Bietinteresse erfuhr die soziologische  Abhandlung „De la démocratie en Amérique“, welche von Tocqueville 1840 herausgebracht wurde. Für das einzigartige Exemplar mit handschriftlicher Widmung des Autors an „Madame la Duchesse de Talleyrand“ fiel mit 12.000,- Euro der Hammer erst beim Zehnfachen des erwarteten Preises.

Ein weiteres Ausrufezeichen setzte ein monumentaler Barock-Sammelband mit 41 Werken und zum Teil äußerst seltenen Gelegenheitsdrucken von Martin Opitz,  Paul Flemming sowie weiteren Autoren der Barockzeit, der bei 16.000,- Euro den Besitzer wechselte (Schätzpreis 10.000,- €).

Begeisterung rief eine botanische illustrierte Handschrift aus Japan auf Maulbeerpapier hervor. Das horizontal gerollte Werk in dem exorbitanten Ausmaß von über 1 Meter ließ seinen Ansatzpreis von 5.000,- Euro in kürzester Zeit weit hinter sich und war seinem neuen Besitzer schließlich 12.000,- Euro wert.

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