Los 206 * #
Heinrich Totting v. Oyta, De contractibus
verkauft



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Auktionsablauf:
14.11.2017 Sitzungsbeginn 11:15 Uhr
Nationalökonomie des Mittelalters
Heinrich Totting v. Oyta. De contractibus. Lateinische Handschrift auf Papier. Süddeutschland, Mitte des 15. Jahrhunderts. Fol. Blattgr. 28,5:21 cm, Schriftspiegel 21:14 cm. 2 Kolumnen, 46 Zeilen, regliert. Bastarda in brauner Tinte, erstes Blatt rubriziert u. mit großer Initiale "S" in Rot. 12 (von ca. 18) nn. Bll. Ohne Einband.
Umfangreiches Teilstück der wichtigen, wahrscheinlich um 1393 entstandenen Schrift des bedeutenden Philosophen und Theologen (um 1330-1397). Heinrich, geboren im oldenburgischen Friesoythe, zählt zu den Mitbegründern der Universität Wien. "Seine Tractatus de contractibus, de emtione etc., de censibus... behandeln mit Rücksicht auf die kanonischen Grundsätze über den Wucher volkswirtschaftliche Fragen von praktischen, ethischen und juristischen Gesichtspunkten aus und sind für die damals herrschenden Anschauungen und Verhältnisse von Interesse" (Stintzing in ADB XI, 641). Als einzige seiner Schriften erschien "De contractibus" auch im Druck (als Pseudo-Gerson in: Opera Bd. 4, Köln 1484, Bl. 224-253, GW 10713), die vorliegende Textfassung enthält jedoch deutliche Abweichungen zur späteren Druckausgabe. Unsere Handschrift beginnt "Scribit(ur) sapi(entia)e p(ri)mo capitulo..." und bricht bei "licitu(m) sit appone(m)" ab (in der Gerson-Ausgabe Bl. 242v). Ursprünglich war sie wohl Teil einer Sammelhandschrift oder zur Aufnahme in eine solche vorgesehen. Die nur auf dem ersten Blatt ausgeführte Rubrizierung sollte, wie die Initialspatien zeigen, sicher noch weiter geführt werden. Das Papier trägt das Wasserzeichen "Traube ohne Beizeichen mit zweikonturigem Stiel und hinten geführter Ranke", so vor allem in Süddeutschland ca. 1430-1450 nachweisbar. - Etwas wurmstichig u. leicht fingerfleckig, im Bund einige kl. Papierbrüche. Am Schluss fehlen vermutlich ca. 6 Bll.