Los 224
Pinder, Speculum passionis mit Geiler, Passio
verkauft



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Auktionsablauf:
06.05.2019 Sitzungsbeginn 11:15 Uhr
Pinder, U. Speculum passionis domini nostri Jhesu christi. Nürnberg, (U. Pinder), 30. August 1507. Fol. (32:22,5 cm). Mit 77 (39 blattgroßen) Holzschnitten von H. Schäufelein, H. Baldung Grien u. a. Titel u. 90 röm. num. Bll., 1 w. Bl. - Angebunden: (J. Geiler von Kaisersberg). Passio domini nostri Jesu Christi, ex evangelistarum textu q(uam) accuratissime deprompta additis sanctissimis exquisitissimisq(ue) figuris. Straßburg, J. Knobloch, 1508. Fol. Mit 25 blattgr. Holzschnitten von Urs Graf und Hans Wechtlin (1). 30 nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. einer Nürnberger Werkstatt mit breitem, blindgeprägten Schweinsldr.-Rücken u. zwei Schließen, altes handschriftliches Titelschild auf dem Vorderdeckel; Rücken teilw. berieben, Deckel teilw. wurmstichig, freie Vorsätze entfernt.
I. VD 16, P 2807 (Druckerzuschreibung an Pinder selbst, sonst F. Peypus zugeordnet); Adams P 1243; Fairfax Murray 333; Dodgson I, 505, 5 u. II, 5, 1; Hollstein II, 128; Lipperheide Cg 7; Oldenbourg, Baldung L 7 bzw. Schäufelein L 4. - Erste Ausgabe. Die bedeutendste graphische Arbeit Hans Schäufeleins. Von ihm stammen 39 Holzschnitte, sechs sind Wiederverwendungen aus dem "Beschlossen gart" von 1505, darunter ein zweimal verwendeter blattgr. Kalvarienberg. Die 33 neuen Holzschnitte (inkl. 4 Wiederh.) sind alle blattgroß. Von den 21 Baldungschen Holzschnitten stammen 9 (inkl. 2 wiederh. u. 1 blattgroß) ebenfalls aus dem "Beschlossen gart". Für das "Speculum" schuf Baldung 12 neue Bilder (dav. 2 blattgroß). Die übrigen 21 Holzschnitte sind ebenfalls dem "Beschlossen gart" entnommen, mit Ausnahme des blattgroßen Gethsemane (Fol. 21v), von Dodgson Wolf Traut, allerdings als zweifelhaft, zugewiesen. - Gering fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder, besonders erste Bll. Erste Bll. wurmstichig, Wurmspur im unteren weißen Rand, sonst vereinzelte Wurmlöcher. Bl. XIXr mit alter Anmerkung, Titel mit kleinem Loch.
II. VD 16, B 4696 (unter Biblia, Evangelienharmonie); Goed. I, 398, 8; Dacheux 29; Muller 119, 47; Schmidt 101; Hieronymus 30; vgl. Muther 1277 u. Taf. 215-17. - Fünfte lateinische Ausgabe. Mit der berühmten Passionsfolge, die Urs Graf für die 1506 erschienene Erstausgabe geschaffen hatte. "Urs Grafs erste größere Arbeit für den Holzschnitt, sogleich in einem nicht gewöhnlichem Grossformat; sie hat sich wohl über mehrere Jahre hingezogen" (Hieronymus). In unserer Ausgabe ist für die Auferstehung nicht der Holzschnitt der Drei Marien am Grabe wiederholt, sondern die Auferstehung aus der Passionsfolge von Hans Wechtlin verwendet. - Etwas fingerfleckig, gering fleckig, durchgehend Wurmlöcher, wenige kleine Wurmspuren. Titel mit Griffregisterrest.