Los 329
Hutten, Luterischer Brandt zu Mentz
verkauft



verkauft
Auktionsablauf:
06.05.2019 Sitzungsbeginn 11:15 Uhr
"Ich habs gewagt"
Hutten, U. v. Ein Klag über den Luterischen Brandt zu Mentz. (Zürich, C. Froschauer, 1521). 4to (20,5:15,5 cm). Mit Titelholzschnitt (am Schluß wiederholt) u. blattgr. Kreuzigungsholzschnitt Titel verso. 4 nn. Bll. Mod. roter Maroquinband mit Pp.-Schuber mit Marmorpapierbezug.
VD 16, H 6370; Benzing 157. - Einer von 6 Drucken, alle 1521. Selten. Eines der frühesten Erzeugnisse Christoph Froschauers als selbständiger Drucker, noch ohne Adresse. Auf dem Titel und am Schluß wohl eine der ersten Darstellungen einer Bücherverbrennung, man erkennt Mönch und Teufel sowie den päpstlichen Legaten Aleander, der die Verbrennung der Schriften Luthers am 29. Nov. 1520 in Worms veranlaßt hatte. Vorausgegangen war die "Exclamatio in incendium Lutheranum", jedoch fühlte Hutten "ganz richtig, daß die Angelegenheit noch vor ein anderes Forum gehörte als vor das der Lateinkundigen, und entsprechend seinem Entschluß, 'an das Vaterland' zu schreien', hat er die Verbrennung der Lutherschen Bücher auch deutsch behandelt, ohne sich näher an die lateinische Fassung anzulehnen, als es der gemeinsame Inhalt nötig machte. Die deutschen Verse entsprechen durch Häufung volkstümlicher Rhetorik dem Zweck, aber gegenüber der gedrungenen Kraft des lateinischen Verses vermögen sie nicht aufzukommen" (Ellinger, Neulat. Dichtung I, 477 f.). Der Text schließt mit Huttens Motto "Ich habs gewagt". - Blattweiser am Titel, gleichmäßig etwas gebräunt. Breitrandiges, wohlerhaltenes Exemplar.
One of six printings from 1521, still rare. With 3 woodcuts, 2 repeated with one of the first illustrations of a burning of a books. - Some browning throughout, small leaf pointer to title. Bound in recent red morocco, in slipcase with marbled boards. Fine and wide margined copy.