Los 74
Gerson, Tertia & quarta pars operum
verkauft



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Auktionsablauf:
27.10.2020 / Los 1-94 / Sitzungsbeginn 9.30 Uhr
Gerson, J. Tertia pars operum. (Ed. P. Schott & J. Geiler v. Kaisersberg). Bd. 3 (von 3 u. Inventarium). Basel, Nikolaus Kessler, 21. März 1489. Fol. (33:23 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit 1 blattgr. Holzschnitt in altem Kolorit. Mit 1 mehrzeiligen Anfangsinitiale auf aa3v in Grün auf auberginefarbenem Grund mit Rankenwerk und zahlr. eingemalten Initialen u. Paragraphenzeichen in Rot (wenige in Blau u. Rot). 319 nn. Bll. (o.d.l.w.). - Angebunden: Ders. Quarta pars operum prius non impressa. Ed. J. Wimpheling. Straßburg, M. Flach d.J. u. M. Schürer, 1502. Fol. Mit blattgr. kol. Holzschnitt nach Albrecht Dürer u. zahlr. eingemalten Initialen in Rot. 308 nn. Bll. (das 12. u. l. w.). Blindgeprägter brauner Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln, restauriert u. geglättet, eine Schließe (von 2), 4 neue Eckbeschläge, umfangreiches Griffregister, teilw. mit Lederknoten als Blattweiser.
I. Hain-C. 7624; GW 10715; BMC III, 767; Goff G-187; Schramm XXI, S. 20 u. Abb. 721; Hieronymus I, 97; Schoch/Mende/Scherbaum A 36.1. - Nachdruck der 1488 bei Grüninger gedruckten Ausgabe, im vorliegenden dritten Teil erstmals um die heute als unecht erkannten Schriften "Alphabetum divini amoris", "De septem psalmos poenitentiae" u. "Donatus moralisatus" ergänzt. Der schöne Holzschnitt auf der Titelrückseite, der die Straßburger Vorlage seitenverkehrt nachbildet, zeigt Gerson als alten Pilger mit dem ihn kennzeichnenden mystischen Wappen, von seinem Hund gefolgt. Im Hintergrund bergige Landschaft mit einer Burg, vermutlich der Rattenburg im Unterinntal, auf der sich Gerson nach seiner Flucht aus Konstanz verborgen hatte. Der Holzschnitt in schönem Kolorit.
II. VD 16, J 559; Schmidt, Flach 7; Hieronymus, Oberrhein. Buchillustr. I, 99; Schoch/Mende/Scherbaum A 36.1. - Erste Ausgabe von Band 4 der "Opera", enthält bisher noch nicht gedruckte Werke Gersons. Mit dem Holzschnitt nach Dürer Titel verso, der Gerson als kräftig ausschreitenden Wandersmann in einer weiten Landschaft zeigt, vorliegend in grobem Kolorit. Während der Holzschnitt früher noch eindeutig Dürer zugeschrieben wurde, ist die Herkunft heute zweifelhaft und wird von Schoch u.a. einem Straßburger Dürer-Nachahmer um 1500 zugeschrieben. - Bd. 3 gering gebräunt, Bd. 4 teilw. gebräunt, insgesamt gering fleckig, vereinzelte Reparaturen im Rand, mm4 in Bd. 3 mit Schabstelle im unteren weißen Rand. Titel von Bd. 3 im Bund verstärkt u. mit gestrichenem Besitzvermerk.
Part 3 and 4 only, part 4 in first edition. With 2 fullpage woodcut coloured differently by hand, with initials and paragraph marks supplied in red or blue. - Some browning in places, slight spotting, few marginal repairs, marginal erasure to mm3 in vol. 3, ownership inscription on first title striked out. Bound in contemporary blindstamped calf over wooden boards, restored, new corner pieces, one clasp (of two).