Auktion 208-210

Los 10 *
(Winter) Antiphonale Romanum

verkauft

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verkauft

Auktionsablauf:

26.04.2022 / Los 1-54 / Sitzungsbeginn 13.00 Uhr

Illuminiert mit Miniaturen des Meisters der Philippa von Geldern

Winter Antiphonar. - Incipit: "Antiphonale Romanum iuxta Breviarium Sacrosancti Concilii Tridentini restitutum". Lateinische Handschrift auf Papier, angefertigt für die einzuklebenden Miniaturen auf Pergament. Paris, ca. 1505 (Miniaturen) und Frankreich, spätes 16. Jahrhundert (Handschrift). Blattgr. 27,8:18,1 cm, Schriftspiegel 22,5:13,5 cm. Geschrieben in einer Humanistenhandschrift mit brauner und roter Tinte, Musiknoten in Quadratnotation über vierlinigem System, Reklamanten und Lagenbezeichnungen. Alle Illuminationen wurden einmontiert in eigens vom Schreiber vorgesehenen Leerflächen und entstammen drei verschiedenen Handschriften. Mit 1 großen Kreuzigungsminiatur, 17 kleineren Miniaturen, davon 10 mit Bordüren, ferner 2 Miniaturen aus einer weiteren Handschrift, 2 große eingemalte Initialen (fol. A1 und T1; davon 1 umgeben von Bordüren), ferner 3 Initialen sowie weitere Bordürenausschnitte, teils aus einer weiteren, aber großformatigen Handschrift, alles reich in Gold und Farben. Mit zahlr. Anfangsinitialen  in Blau und Rot. 1 nn. Bl. (=Vorsatzblatt), num. Bl. 1-38, 38-118, 1 nn., num. 119-120, 122-141, 4 nn., num. 1-24, 4 nn. (inkl. 2 Vorsatz-) Bll. (Paginierungsfehler). Olivgrüner Maroquinband des späten 16. Jahrhunderts mit reicher Vergoldung im Seméstil: Deckel und Rücken übersät mit Goldstempeln bestehend aus Lilie, Lothringer Kreuz und Initiale "Y", beide Deckel mit goldgepr. Bordüre und zentralem Mittelstück mit Christus Monogramm "IHS"; Goldschnitt, Stehkantenvergoldung und marmor. Spiegel; gering fleckig, Kanten teils etwas stärker bestoßen, Schließen entfernt; in neuerer schwarzer Lederkassette mit verg Rückentitel.

Prächtig gebundenes Antiphonar in ungewöhnlicher Ausstattung. Das Antiphonar, hier vorliegend der Winterteil, folgt den Neuerungen der Liturgiereform durch das Konziel von Trient im Jahre 1564. Bei der Niederschrift unseres Manuskriptes wurden die Freiräume in den Maßen der später zu montierenden Miniaturen ausgespart. Die Miniaturen und der Bordürenschmuck wurden aus einem Manuskript ausgeschnitten, das vom Meister der Philippa von Geldern illuminiert wurde, der in der ersten Dekade des 16. Jahrhunderts tätig war.

Illumination:
Unser Codex wurde sozusagen um die zu montierenden Illustrationen herum angelegt. Diese entstammen wahrscheinlich aus zwei, vielleicht drei verschiedenen Codices. Alle Miniaturen, außer den beiden Miniaturen auf fol. 106v, entstammen der Hand des Meister der Philippa von Geldern, der auch die Illuminationen für das Exemplar der "Vita Christi" des Ludolphus de Saxonia für Philippa von Geldern im Jahre 1506 schuf. Philippa war die 2. Frau von René, Herzog von Lothringen (Lyon, Bibl. Municipale. ms 5125). Dieser bedeutende Meister war nachweislich für das französische Königshaus und hochgestellte Persönlichkeiten des französischen Adels und der Geistlichkeit tätig. Auf fol. 62v ist die Miniatur noch mit einer der Bordüren verbunden und damit ist auch der weitaus größte Teil der Bordürenausschnitte der Hand des Meisters zuzuweisen. Fol. 28 mit Bordürenausschnitt mit Motto aus anderer großformatiger Handschrift.

Illumination:
Kreuzigung, (16,6:8,5 cm) (vorderes Vorsatzblatt);
Geburt Christi, am Rand angesetzt eine schmale Bordüre aus derselben Handschrift (7,5:5 cm) (fol. 15)
Flucht nach Ägypten, oben mit Bordüre (7,4:7,4 cm), (fol. 27)
Darbringung im Tempel, mit Bordüre am rechten Rand (7,0:7,4 cm) (fol. 29)
Anbetung der Hl. drei Könige, mit Bordüre Oberrand (5,6:7,4 cm) (fol. 36)
Christus und Maria (8,4:5,5 cm), (fol. 52v)
Christus mit Sünderin (?) umgeben von Aposteln, (7,6:7,4 cm), (fol. 54v)
Christus und Frau aus Samaria am Jakobsbrunnen, (7,0:8,6 cm), (fol. 56v)
Der zwölfjährige Jesus im Tempel mit Gelehrten, mit schmaler Bordüre rechts, (5,5:4,5 cm), (fol. 58v)
Christus betend mi Garten Gethsemane, links Bordüre, (5,2:8,8 cm), fol. 60v
Kreuztragung, links mit Bordüre, (4,5:8,8 cm), (fol. 62v)
Christus wird ans Kreuz genagelt, (8,0:5,5 cm), (fol. 66)
Piéta (Kreuzabnahme), (7,5:7,2 cm), fol. 72v
Grablegung, quer statt hochformatig montiert, (8,0:5,2 cm), (fol. 78v)
Christus als Gärtner und Maria Magdalena mit dem Salbgefäß, (8,0:8,6cm), (fol. 83v)
Pfingsten, Maria mit irdenem Gewand und blauem Umhang (5,6:8,8 cm), (fol. 102)
2 Miniaturen mit jeweils 1 Heiligenfigur, aus einer anderen Handschrift (je 8,6:3,2 cm), unsichere Zuweisung, dem umgebenden liturgischem Text folgend vielleicht Hl. Andreas: A) mit einer sitzenden Person, die ihm den unbekleideten Fuß zeigt B) mit Buch lesend und Palmwedel. - Eine weitere Zuschreibung benennt Hl. Antonius von Padua sowie einen Franziskaner (fol. 106)
Beschneidung, oben und unten mit Bordüre (5,2:8,8 cm), (fol. 118)
Verkündigung, links mit Randleiste (7,5:5,2 cm), (fol. 131 v)

Montierter Initialschmuck auf fol. 91v, 97 und 103; zusätzliche Borüren auf fol. 1, 28, 28v, 96v und 108, teils aus weiterer großformatiger Handschrift.

Provenienz:
Papier mit Wasserzeichen Briquet 13194 bestehend aus "Trauben mit Initialen SC", das abgewandelt zwischen 1580 und 1600 vornehmlich in Frankreich Verwendung fand. Das Monogramm auf dem Einband könnte auf einen Bezug zum Jesuitenorden verweisen. Die Art der Vergoldung des Einbandes mit dem Lothringer Kreuz im Semé-Stil könnte auf den Umkreis der Renée von Lorraine (1585-1621), der Tochter von Henri, Duc de Guise und Henriette de Lorraine deuten (1592-1669), der Tochter von Charles, Duc d'Elbeuf deuten. Beide besaßen Einbände bei denen das Lothringer Kreuz mit den Anfangsinitialen Verwendung fand (vgl. J. Guigard, Nouvel Armorial du Bibliophile I, 120); Dörling Auktion 119, 2-4 Dezember 1986; Christie's sale June 2001, lot 32. Die Initiale "Y" konnten wir nicht nachweisen, eine Zuweisung an Ysabel Clara Eugenie, Tochter Philipps II. von Spanien konnten wir nicht verifizieren.

Zustand: Bl. 105 unten mit kleinem Papierausriss im weißen Rand, Bl. 23v unten im Liedtext mit kleiner oxydierter Textkorrektur in weiß, durchwegs von guter Erhaltung mit minimalen Altersspuren oder unbedeutenden Fleckchen.

Winter Antiphonary for the use of Rome. Illuminated manuscript on paper made for pasted-in illuminations on vellum. Paris c. 1505 (miniatures) and France late 16th century (text). - With 20 miniatures painted in colours and gold of which the majority can be attributed to the artist "Master of Philippa of Guelders", who was active in Paris in the first decade of the 16th century. - Fol. 105 with small section torn to white margin, old small text correction with oxydised white colour to fol. 23v, overall well preserved and with minor staining in places. - The splendid olive-brown morocco richly gilt in a semé-style, possibly bound for a member of the noble House of Lorraine, an alternative attribution of ownership to Ysabel Clara Eugenie, daughter of Philipp II. of Spain could not be verified by us (see above). - Extremities of binding somewhat bumped.

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