Los 35
Leibniz, Dissertatio de arte combinatoria
verkauft
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Auktionsablauf:
26.04.2022 / Los 1-54 / Sitzungsbeginn 13.00 Uhr
Leibniz, G. W. Dissertatio de arte combinatoria. Leipzig, S. Spörl für J. S. Fick & J. P. Seubold, 1666. 4to (19,5:16,5 cm). Mit 1 Kupfertafel. 3 Bll., 78 S., 1 Bl. (Errata). Späterer Prgt.
VD 17 547:667972E; Ravier 6; Cantor III, 43 ff.; DSB VIII, 160 f. - Erste Ausgabe des Frühwerks, von großer Seltenheit. Mit der "Dissertatio de arte combinatoria" erwarb Leibniz das Recht, ein akademisches Lehramt auszuüben. Die früheste Arbeit Leibniz' zur Kombinatorik, in der er auch die "Ars magna" von Ramon Lull rezipierte, und die einen seiner ersten Beiträge zu den Grundlagen moderner Computertechnik bildet. Er entwickelt darin die Idee einer formalisierten Sprache, mit deren Hilfe Begriffe und Sätze durch Zahlen kodiert werden. Leibniz betont besonders den Zahlenbegriff und fordert eine universale Kombinatorik im Sinn einer Mathesis universalis, die zu einer mathematisch-theoretischen Logik führt. "In der Abhandlung von 1666 hat Leibniz denjenigen Theil seines grossen Planes in Angriff genommen, der in der Erzielung von Vollständigkeit der Anzahl möglicher Begriffsverbindungen besteht, und er hat der mathematischen Auffassung dieser Aufgabe den Namen der 'Ars combinatoria' beigelegt, der ihr bleiben sollte" (Cantor, mit ausführl. Analyse). - Angebunden: 1. J. E. Daschitzky. Artem inveniendi, ex variis veterum ac recentiorum speciminibus recensebit. Wittenberg, C. Kreusig, (1699). 32 Bll. - VD 17 14:026123F. - 2. J. P. v. Ludewig. Lineamenta quaedam generalia de methodo in veritatem inquirendi. Halle, C. Henckel, 1694. 7 (statt 8) Bll. - VD 17 14:651040S. - Fehlt das letzte Bl. - 3. J. Brockhausen. Dissertationem de mediis investigandi veritates rerum naturalium. Leipzig, Richter, 1693. 24 Bll. - VD 17 1:054769M. - 4. J. G. Müller. Dissertatio academica de ratione et numero instrumentorum sciendi. Jena, Krebs, 1695. 12 Bll. - VD 17 14:646040L. - Durchgängig gebräunt, teils stockfleckig.
First edition, with engr. frontispiece. Very rare and early mathematical work by Leibniz. In it, he initiated the search for a system of symbols with rules of their combination, which foreshadowed modern computer science. - Bound together with four dissertations, published in the years 1693-99. - Browning throughout, partly foxed. Bound in later vellum.