Los 161 *#
Koch, Eigenhändiger Brief + Anchreiben. 1892
verkauft
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Auktionsablauf:
25.10.2022 / Los 101-192 / Sitzungsbeginn 14.15 Uhr
Rudolf Koch zur Vermittlung von Cholera-Waisenkind
Koch, Robert (dt. Mediziner, Mikrobiologe und Hygieniker, Nobelpreisträger; 1843-1910). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin N. W., Charitéstr. 1, 7. Oktober 1892. (16,5:12,5 cm). 1 1/2 S. auf 1 Doppelblatt. - Dazu: J. C. Hinrichsen. Eigenhändiger Brief an Robert Koch. Wrixum (Insel Föhr), 3. Oktober (18)92. (18:11,5 cm). 2 S. auf 1 Doppelblatt.
An Johann Georg Mönckeberg (Hamburger Senator, Bürgermeister von November 1892 bis Dezember 1893; 1839-1908). Koch übersendet Mönckeberg ein (hier beiliegendes) rührendes Anschreiben des Schmiedemeisters Hinrichsen und seiner Frau aus Wrixum/Föhr. Das Ehepaar bekundet, ein Waisenkind aufnehmen zu wollen, da "viele Kinder Elternlos (!) geworden sind in Hamburg" und bitten vorab um ein Bild eines für sie ausgesuchten Mädchens. 1892 hatte Hamburg den Ausbruch einer großen Choleraepidemie zu beklagen, der letztlich mehr als 8600 Menschen zum Opfer fielen. Robert Koch, damals Leiter des Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, wurde von der Reichsregierung nach Hamburg entsandt, wo er umgehend strikte Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche durchsetzte. Koch hatte bereits 1884 veröffentlicht, dass mit dem von ihm entdeckten Erreger verunreinigtes Trinkwasser die Cholera überträgt. Er richtet seinen vorliegenden Brief mit der Bitte um Berücksichtigung des "allem Anschein nach ernst gemeinten Antrag des Herrn Hinrichsen" an Mönckeberg, da ihm "die Adresse der Behörde, welche für die Zukunft der elterlos gewordenen Kinder zu sorgen hat, nicht bekannt" sei. Dieser leitete ihn laut (eigenhändigem?) Eintrag auf der ersten Seite ("8/10 Herrn Senator Kähler ergebenst von J.G. Mönckeberg") seinerseits weiter. Beide Briefe gelangten schließlich, gemäß den Eingangsstempeln, ins "Waisenhaus-Hamburg". - Beide Briefe mit schwachen Faltspuren, gut erhalten.