Auktion 211-213

Los 6 *
Horae B. M. V., Italien um 1472

verkauft

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verkauft

Auktionsablauf:

25.10.2022 / Los 1-44 / Sitzungsbeginn 13.00 Uhr

Illuminiert unter Mitwirkung von Liberale da Verona und Girolamo da Cremona

Horae B. M. V. ad usum Romanum. Lateinisches Stundenbuch mit italienischen Gebeten und Nachträgen. Handschrift auf Pergament. Siena 1472–75. Blattgr.: 9,6:7 cm. Schriftspiegel: 4,7:3 cm. 10 Zl. 2 Sp. Von anscheinend einer Hand in Textualis südeuropäischer Prägung (Rotunda) geschrieben. Rubriziert und mit Fleuronné-Initialen versehen. Der Nachtrag in humanistischer Kursive. Mit 4 historisierten Initialen und 3 Schmuckbordüren in Deckfarbenmalereien. 252 Bll., vorne ein später beschriftetes Schmutzblatt. Unverzierter, fast grober heller Halbschaflederband über Holzdeckeln.

Da das Kalendar mit Ansanus und Crescentius zwei der Sieneser Stadtpatrone rot auszeichnet und zudem in der Litanei der Regionalheilige Galgano angerufen wird, kann an einer Herstellung des Stundenbuchs für die Benutzung in Siena nicht gezweifelt werden. Der beeindruckend schöne Buchschmuck des kleinen Stundenbuchs ist zudem ein Nebenprodukt einer der produktivsten und spektakulärsten Phasen der italienischen Renaissance-Buchmalerei. 1467 war der junge Norditaliener Liberale da Verona nach Siena gerufen worden, um dort die zuvor immer wieder gescheiterte Ausstattung der überdimensionierten Chorbücher des Doms mit Initialen und Buchschmuck zu vollenden (heute ausgestellt in der Libreria Piccolomini). 1469–70 und von Ende 1472 bis Anfang 1474 gesellte sich sein älterer, schon weit berühmterer Landsmann Girolamo da Cremona zu ihm und erhielt schließlich die Führungsrolle. Obwohl von einer regelrechten Zusammenarbeit nicht die Rede sein kann, kam es 1472/1473 zu einer so weitgehenden gegenseitigen künstlerischen Beeinflussung der beiden Künstler, dass ihr jeweiliges Werk für diesen Zeitraum und damit auch ihr Anteil an diesem Stundenbuch für den Augenblick nicht sicher abzugrenzen ist. Auch wenn beide Miniatoren nachweislich Gehilfen beschäftigten, müssen diese der Forschung unbekannten Initialen überwiegend die Arbeit eines der beiden Meister sein. Während die Figuren und Blüten der Bordüren sicher aus dem in Padua und Ferrara erworbenen Motivschatz Girolamos hervorgehen, weist die Lebendigkeit von Gesichtern und Gesten auf Liberale oder seinen Einfluss hin. Die mangelnde Akkuratesse an nicht wenigen Stellen der Bordüren widerspricht den Ansprüchen Girolamos, kann aber auch auf Mitarbeiter zurückzuführen sein.

Text: Die eigentlichen Offizien lateinisch; fol. 1r–12v Kalendar; fol. 13r–174r Cursus beatae Mariae (13r–36v Matutin mit 1. Nokturn, d.i. für Sonntag, Montag, Donnerstag; 37r–62v Laudes; 62v–72r Prim: 72v–82r Terz; 82r–91v Sext; 91v–101r Non; 101r–118r Vesper; 118r–128r Komplet; 128r–136v 2. Nokturn, für Dienstag, Freitag; 136v–144v 3. Nokturn, für Mittwoch, Samstag; 144v–169r Horen für den Advent, 169r–173v Horen der Nachweihnachtszeit; 173v–174r „Regina caeli“ zur Nachosterzeit; 174v–176v leer; 177r-203v Sieben Bußpsalmen; 203v–213r Litanei; 213v-223r Gebete zu Christus; 223r–232v Cursus sanctae crucis; 232v–237v italienischsprachige Gebete für verschiedene Zwecke; 237v–241v Gebete zum hl. Antonius; 241v–244v Gebete zum hl. Sebastian; 245r-251r nachgetragene Gebete zu Christus.

Illuminationen: 13r d-Initiale mit Maria und dem Kind, dreiseitige Randbordüre (minimal angeschnitten); fol. 177r d-Initiale mit dem flehenden David, dreiseitige Randbordüre (Federwerk oben minimal berührt); fol. 224r d-Initiale mit dem aufgerichteten Kreuz Christi und den Geißeln, dreiseitige Randbordüre; 243r R-Initiale mit dem pfeildurchbohrten hl. Sebastian (zu Recordare domini).

Provenienz: 13r unten ein bis fast zur Unkenntlichkeit verwischtes Wappen, anhand der Farben vermutlich als das der Sieneser Patrizierfamilie Sergardi (Ser Gardi) zu identfizieren, (vgl. das Wappen auf dem Steuerbuch der Biccherna Nr. 39 von 1479 im Archivio di Stato); Privatsammlung Schweiz.

Zustand: Sehr gut erhalten; 102r, 214r Streichungen; 13r, 144v Schrift etwas verwischt; 103rv, 205r leichter Tintenfraß; 224v-225r Schriftbild mit minimalen Feuchtigkeitsspuren; Initiale fol. 225v nur vorgezeichnet; Nachtrag 245r–251r stark verblasst.

Book of hours, Latin manuscript on vellum with Italian prayers. Siena 1472-75. With 4 historiated initials and 3 borders which are considered to be an original work or a close cooperation by Liberale da Verona and Girolamo da Cremona, the two being most prominent flourishing in Siena in second half of 15th century. - Fol. 102r, 214r with some faint almost invisible text deletions; 13r, 144v minor smudging to writing; 103rv, 205r minimal ink erosion; 224v-225r minor traces of humidity to text; initial fol. 225v only outlined; later appended text at the end faded. Half-sheepskin over wooden boards. Provenance see German description.

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