221.-223. Auktion Reiss & Sohn • 29.10. - 01.11.2024

Los 753 *
Nürnberger Gebetbuch für Apollonia Volckamer. Nürnberg 1500

verkauft

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verkauft

Auktionsablauf:

30.10.2024 / Los 738-840 / Sitzungsbeginn 14.30 Uhr

Prachtvolles Nürnberger Gebetbuch

Gebetbuch für die Nürnberger Patrizierin Apollonia Volckamer und Ihren Gatten Marx Anspach. Deutsche Handschrift auf Pergament. Nürnberg, um 1500. Blattgr.: ca. 10:7,8 cm, Schriftspiegel ca. 7,8:5,2 cm. 18 Zeilen mit brauner Tinte in einer geraden deutschen Bastarda von einer Hand geschrieben, blass regliert. Überschriften in Rot, rubriziert. Mit 28 (von ehemals 39?) ganzseitigen Miniaturen in Gold und Farben, 23 vier- bis achtzeiligen Initialen auf farbigem Grund mit Federwerk und meist mit Rankwerk in Gold und Farben. Zahlreiche dreizeilige Lombarden in Blau und Rot u. rote Versalien. 361 (statt 381?; Bl. 343 u. l.w.) Bll. Blindgepr. schwarzbraun gefärbter Schweinsldr. d. 18. Jh. auf Holzdeckeln; restauriert: Rücken, Schließen, Schließbänder u. freie Vorsätze geschickt ergänzt. In moderner außergewöhnlicher klappbarer Kassette aus Holz und Leder (sign.: R. Vernier) u. zugehörigem Schuber.

Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters. Begonnen von Regina Cermann, fortgeführt von Isabel von Bredow-Klaus, Nr. 43.1.165 (ausführlich). - Hervorragend illuminiertes Gebetbuch in deutscher Sprache mit Miniaturen des Georg Glockendon d. Ä. († 1514) und des Nikolaus Glockendon. Sehr wahrscheinlich anlässlich der Hochzeit des Marx (Markus) Anspach (Anspacher) mit Apollonia Volckamer angefertigt.

Text: Das Gebetbuch enthält zahlreiche der im Spätmittelalter gebräuchlichen Gebete: Beichtgebet, 7 Gebete für die Woche, Gebete zu Tagzeiten und Passion, Ablassgebete, Mariengebete, Kurs und Tagzeit zum Mitleiden der Maria, Anrufungen der Heiligen Christophorus, Erasmus, Hieronymus, Maria Magdalena, Katharina, Brabara, Ursula u. Helena, Gebete zur Kommunion, Kurs u. Tagzeiten zum Leichnam Christi, 7 Bußpsalmen und weitere Mariengebete.

Illumination: Von den 28 Miniaturen befinden sich 15 auf Blättern des Lagenverbandes, 13 auf eingeschalteten Einzelblättern, überwiegend auf Verso-Seiten, den Textanfängen gegenüber stehend. Sie sind eingefasst von goldenen Rahmen in 2 verschiedenen Fassungen: 1. goldene Linien auf beigem Grund mit dunkelbraunen Linien die eine Schattierung andeuten. - 2. Gold auf rotem Grund mit schwarzer Einfassungslinie innen und außen. Die Darstellungen zeigen überwiegend Szenen der Passionsgeschichte, Heiligenbilder und Mariendarstellungen. Zahlreiche Motive in weiten, in Blau- und Grüntönen gehaltenen Landschaften oder Innenräumen mit Fenstern die einen Blick in ebensolche Landschaften bieten. Die Heilgendarstellungen und symbolischen Darstellungen meist vor blauem Grund mit goldenen Sternen. Wir geben hier den aktuellen Forschungsstand wieder und danken Frau Dr. Isabel von Bredow-Klaus für Ihre Unterstützung: "Ursprünglich war in diesem Gebetbuch jeder Text mit mindestens einer Miniatur ausgestattet, von denen noch 28 enthalten sind. Die einleitende Miniatur zur offenen Beichte zeigt Gottvater, umgeben von Engeln, der segnend über einer Stadtlandschaft schwebt (1v). Die Andachten für die Wochentage werden wiederum eingeleitet von Gottvater, hier mit Sphaira und Zepter, begleitet vom Allianzwappen von Markus Anspach und Apollonia Volckamer (6v). Das sogenannte Freitagsgebet Papst Clemens’, das die Passion Christi zum Inhalt hat, trägt eine kleine Kreuzigungsszene (54v). Die eigentlich 17-teilige Passionsbetrachtung aus dem Ebran-Gebetbuch ist nicht mehr vollständig enthalten und ist mit einem sechsteiligen Bildzyklus illustriert, der mit dem Einzug in Jerusalem beginnt (59v), das Gebet am Ölberg (62v), die Gefangennahme (64r), die Dornenkrönung (67v), die Kreuztragung (69v) und die Kreuzabnahme (72r) beinhaltet. Vom Bildkonzept her fehlen im Passionszyklus fünf Miniaturen, die eventuell extra eingehängt waren und ohne Textverlust herausgetrennt worden sind: vor Bl. 61 (Abendmahl), vor Bl. 66 (Christus vor Pilatus), vor Bl. 67 (Geißelung), vor Bl. 71 (Kreuzigung), vor Bl. 74 (Grablegung). Die hl. Veronika mit dem Schweißtuch steht beim Gebet zur Vera Icon (75v), dagegen fehlt vor Bl. 102 wohl die Darstellung der Gregoriusmesse zum Gebet Gregors d. Gr.; der Abklatsch der ehemals vorhandenen Miniatur ist auf 102r noch gut zu sehen. Die Acht Verse des hl. Bernhard werden von der Darstellung des Amplexus begleitet (149v). Vor Bl. 153 fehlt ganz offenbar eine Mariendarstellung (der vorausgehende Text [Io 1,1-14] bricht kurz vor Schluss ab, neben der Kollation verweist die Initiale auf Bl. 153 darauf, dass eine Miniatur fehlt), während der nächste Textblock von der Heimsuchung (174v) und die Tagzeiten vom Mitleiden Mariens von der Mater Dolorosa mit fünf Schwertern (188v) illustriert werden. Es folgt ein langer Abschnitt mit Heiligengebeten, von denen jedes illustriert ist bzw. war: (199v) Schutzengel, fehlt: Eigenapostel (vor Bl. 202), fehlt: Hl. Drei Könige (vor Bl. 203), fehlt Sebastian (vor 204), Christophorus (205v), Erasmus (206v), fehlt: ein Heiliger (vor Bl. 208), Hieronymus (208v), Maria Magdalena (210v), fehlt: Katharina (vor Bl. 213), Barbara (216v), Ursula (219v), Helena (222v), Alle Seelen (224v) und fehlt: 14 Nothelfer (vor Bl. 235). Die Darstellung der Stifterin des Gebetbuches beim Kommunionempfang leitet die Kommuniongebete ein (239v), möglicherweise gab es ein zweites Bild mit ihrem Mann vor Bl. 241, wo auch Text fehlt. Den Kurs des hl. Bernhard illustriert der schreibende Markus (vermutlich eine Anspielung auf den Stifter des Gebetbuches desselben Vornamens), die Tagzeiten zum Fronleichnam die Darstellung einer Monstranz, die von zwei Engeln gehalten wird (266v). Die Tagzeiten zur Osternacht waren ursprünglich auch illustriert, dort fehlt vermutlich eine Auferstehungsdarstellung (vor Bl. 296). Eine Verkündigung an Maria ziert die Tagzeiten für die Adventszeit (316v), vor Bl. 324 und 325 fehlen Blätter, die mindestens David im Gebet zu den Bußpsalmen zum Inhalt hatten. Ob weitere Miniaturen auf den fehlenden Blättern vor 210 und 324 vorhanden waren und welche Themen sie zum Inhalt hatten, lässt sich aufgrund der fehlenden Texte nicht erschließen. Die Mariengebete werden durch eine Marienkrönung eingeleitet (344v) und das abschließende Gebet an Anna durch eine Anna Selbdritt (358v)... Zwei ungewöhnliche Bildformulare in der traditionellen Ikonografie fallen auf: die hl. Ursula steht allein und wird nicht von ihren Gefährtinnen begleitet (219v). Auch der Gnadenbrunnen für die gläubigen Seelen (224v) ist ein seltenes Motiv, das sonst wohl nur im in Paris gefertigten Gebetbuch Nr. 43.1.3., Augsburg, UB, Cod. I.3.8o 2, 261r überliefert ist" (KdiH). Wie auch andere, vormals dem Jakob Elsner zugeschriebene Handschriften (zB. Kolumba - Kunstmuseum des Erzbistums Köln, Hs. König 32 (KdiH 43.1.158.) wird auch die vorliegende Handschrift inzwischen in Teilen dem Georg Glockendon d. Ä., der überwiegende Teil jedoch dem Nikolaus Glockendon zugeschrieben.

Zustand: Stellenweise etwas fingerfleckig, ganz vereinzelt gering braunfleckig. Bll. 1-2 gebräunt und stärker fingerfleckig, die dreiseitige Bordüre auf Bl. 2r abgegriffen und außen u. unten angeschnitten. Insgesamt am Kopf etwas knapp beschnitten, die alte Foliierung dabei meist verloren, gelegentlich die Oberschwünge und Ausläufer etwas angeschnitten. Die beiden Allianzwappen unten ebenfalls angeschnitten. Vereinzelte kleine Farbabplatzungen, Miniaturen fol. 54v u. 72r mit geringen Verwischungen. Die leeren fol. 67r u. 313v mit zeitgenössischen Zusätzen von anderer Hand, letze 3 Bll. mit einzelnem kl. Wurmloch. Ein Blatt lose, eine Lage gelockert. - Fehlen wohl 20 Bll.: davon ursprünglich 18 fest im Lagenverbund (vor 153, [2]202, [2]203, [4]204, [2]208, [2]210, 213, 235, 240, 324, 325) und mindestens zwei weitere als Einzelblätter (vor 102, 296) mit zusammen 11, eventuell auch 13 Miniaturen. Daneben möglicherweise 5 weitere Einzelblätter vor Bl. 61, 66, 67, 71 und 74 mit 5 weiteren Miniaturen. - Provenienz: Apollonia Volckamer, Nürnberg. - Sammlung Juan und Felix Bernasconi, Buenos Aires - Christie's, 24.6.1987, Los 263 - Antiquariat Heribert Tenschert, Rotthalmünster Kat. 20 (1987), Nr. 19; aus Nachlass Privatbesitz Schweiz.

Excellently illuminated German prayer book for the Nuremberg patrician Apollonia Volckamer with fine miniatures by Georg Glockendon the Elder and Nikolaus Glockendon. Most likely made on the occasion of the marriage of Marx (Markus) Anspach (Anspacher) to Apollonia Volckamer. German manuscript on vellum with 28 (of formerly 39?) full-page miniatures in gold and colours, 23 large initials on colour ground and numerous smaller initials in blue and red. Nuremberg around 1500. 361 (of 381?; fol. 343 and last blank) leaves. Comprises prayer of confession, prayers for the week, the hours of the day, the Passion, prayers for indulgence, to the Virgin Mary, implorations of the saints, the seven psalms, for penance and further prayers to the Virgin Mary. 15 of the miniatures on leaves of the quires, 13 on separate inserted leaves. Mainly depicted are scenes of the Passion of Christ, the Saints and the life of Mary. Previously ascribed to Jakob Elsner the miniatures are now attributed to the Glockendons. - Slightly fingerstained in places, little brownstaining in places. First 2 leaves browned and more heavily fingerstained, the three-sided border on leaf 2r worn and trimmed outside and below. Overall trimmed somewhat close at head, the old foliation mostly lost, occasionally the top line slightly trimmed. Isolated small losses of colour, miniatures fol. 54v and 72r with minor smudging. The blank fols. 67r and 313v with contemporary additions by another hand, last 3 fols. with a single small wormhole at center. One leaf loose, one quire loosened. Probably 20 fols. including 11, perhaps 13 miniatures missing in total. - Bound in 18th cent. dark tinted blindtooled pigskin over wooden boards; spine, clasps and free endpapers renewed. Housed in elaborate modern hinged case made of wood and leather, in matching slipcase.

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