I. Ausgewählte Handschriften des Mittelalters und der Renaissance
Los 1
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From The Property of John Whitgift, Archbishop of Canterbury - Bacon's Teacher
Biblia Latina, Mss.
Biblia Latina. Lateinische Handschrift auf Pergament. Frankreich, Ende des 13. Jhdts. Blattgr.: ca. 18,8:11,5 cm, Schriftspiegel: ca. 12,5:7,8 cm. 50 Zl. 2 Sp. Geschrieben in zierlicher gotischer Buchschrift, blassgrau regliert, rubriziert. Mit 81 großen historisierten Initialen mit teils bis weit über den Schriftspiegel reichenden Buchstabenstämmen, Hunderten zwei- bzw. fünfzeiligen Initialen in Rot und Blau mit teils weit über den Rand reichendem Fleuronée, roten Überschriften, roten Versalien und Seitentiteln sowie Kapitelzählung in Rot und Blau. 563 nn. Bll (fol. 1-3 und 563 ursprunglich leer), 2 Vorsatzblätter und ein Nachsatzblatt. Leder des späten 16. Jhdts. über Holzdeckeln auf fünf Bünden und mit goldgepr. Mittelstücken auf den Deckeln, sowie 3-facher Filetenbordüre; ohne Schliessen, etwas berieben und bestoßen, Vergoldung oxydiert, restaurierte Bezugseinrisse auf den Deckeln; in mod. Hldr.-Kassette.
Bemerkenswert illuminierte Bibel aus dem Vorbesitz von John Whitgift, dem unter Elizabeth I. ernannten Erzbischof von Canterbury und Lehrer von Francis Bacon an der Cambridge-University in den 1570iger Jahren.
Sorgfältig in kleiner gotischer Buchschrift ausgeführte Handschrift. Enthält den vollständigen Text der Vulgata mit den Prologen des Hieronymus in der seit dem 13. Jahrhundert maßgeblichen Fassung der Pariser Sorbonne. Die historischen Bücher des Neuen Testaments sind zusammengefasst, sodass die Apostelgeschichte direkt an die Evangelien anschließt. Es folgen die "kanonischen Briefe" und darauf die Paulusbriefe und der Hebraerbrief.
Illumination:
Große historisierte Initialen zu den Anfängen aller Bücher beider Testamente, diese einheitlich gestaltet und fein ausgeführt. Im Binnenfeld erscheinen die Szenen aus Einzelfiguren, Paaren, seltener auch Figurengruppen vor Goldgrund. Bemerkenswert sind vor allem die großen historisierten Initialen am Anfang der beiden Testamente, die sich durch besonders lange Buchstabenstämme auszeichnen: Die Initiale I (In principio creavit deus) erstreckt sich fast über die gesamte Blatthöhe und enthält die sieben Schöpfungstage, die Initiale "L" am Anfang des Matthäusevangeliums (Liber generations Jesu Christi) enthält vier männliche Figuren, die die Wurzel Jesse darstellen. Im Psalter heben die historisierten Initialen die Achtteilung hervor.
Die einzelnen Kapitelanfänge sind überreich mit rot oder blau gemalten Initialen mit Fleuronée ausgeschmückt. Die Buchstabenkörper der Fleuronnée-Initialen sind in der Regel zweizeilig, das Rankwerk teilweise über die gesamte Höhe des Schriftspiegels gestaltet. Die Prologe des Hieronymus werden durch etwas größere, fünfzeilige Fleuronée-Initialen abgesetzt.
Die Handschrift dürfte in einem Pariser Skriptorium des späten 13. Jahrhunderts entstanden sein, jedoch ist der Stil der Illumination mit seinen Hell-Dunkel-Kontrasten weder für Nordfrankreich noch für England charakteristisch und weist auf spanische Einflüsse hin; vielleicht sind die Miniaturen das Werk eines südfranzösischen Künstlers.
Provenienz: Schon früh gelangte die Handschrift nach England. Randbemerkungen sowie Korrekturen und Ergänzungen (Prologe und Glossar) auf den ehemals leeren Blättern zu Anfang und am Schluss in englischer Schrift des 14. Jahrhunderts ausgeführt. Aus den Einträgen auf den Vorsätzen läßt sich ein Werdegang rekonstruieren: im 16. Jahrhundert schenkte der Kaplan William Thornhill die Bibel dem Bischof von Worcester und späteren Erzbischof von Canterbury, John Whitgift (1530-1604). Im 17. Jahrhundert wurde sie von John Theyer (1597-1673), einem Antiquar und Bibliophilen aus Brockworth, Gloucestershire, erworben. Zwei weitere Besitzvermerke stammen aus dem 18. Jahrhundert; 1846 ging sie in das Eigentum von Robert L. King aus Cambridge (1823-1897) über. Zuletzt befand sie sich in Schweizer Privatbesitz. - Vorsätze mit zahlr. Besitzvermerken und Einträgen, vor allem anfänglich und am Ende etw. fleckig und mit Feuchtigkeitsrändern, viele Marginalien des 14. Jhdts., leicht gebräunt.
Sorgfältig in kleiner gotischer Buchschrift ausgeführte Handschrift. Enthält den vollständigen Text der Vulgata mit den Prologen des Hieronymus in der seit dem 13. Jahrhundert maßgeblichen Fassung der Pariser Sorbonne. Die historischen Bücher des Neuen Testaments sind zusammengefasst, sodass die Apostelgeschichte direkt an die Evangelien anschließt. Es folgen die "kanonischen Briefe" und darauf die Paulusbriefe und der Hebraerbrief.
Illumination:
Große historisierte Initialen zu den Anfängen aller Bücher beider Testamente, diese einheitlich gestaltet und fein ausgeführt. Im Binnenfeld erscheinen die Szenen aus Einzelfiguren, Paaren, seltener auch Figurengruppen vor Goldgrund. Bemerkenswert sind vor allem die großen historisierten Initialen am Anfang der beiden Testamente, die sich durch besonders lange Buchstabenstämme auszeichnen: Die Initiale I (In principio creavit deus) erstreckt sich fast über die gesamte Blatthöhe und enthält die sieben Schöpfungstage, die Initiale "L" am Anfang des Matthäusevangeliums (Liber generations Jesu Christi) enthält vier männliche Figuren, die die Wurzel Jesse darstellen. Im Psalter heben die historisierten Initialen die Achtteilung hervor.
Die einzelnen Kapitelanfänge sind überreich mit rot oder blau gemalten Initialen mit Fleuronée ausgeschmückt. Die Buchstabenkörper der Fleuronnée-Initialen sind in der Regel zweizeilig, das Rankwerk teilweise über die gesamte Höhe des Schriftspiegels gestaltet. Die Prologe des Hieronymus werden durch etwas größere, fünfzeilige Fleuronée-Initialen abgesetzt.
Die Handschrift dürfte in einem Pariser Skriptorium des späten 13. Jahrhunderts entstanden sein, jedoch ist der Stil der Illumination mit seinen Hell-Dunkel-Kontrasten weder für Nordfrankreich noch für England charakteristisch und weist auf spanische Einflüsse hin; vielleicht sind die Miniaturen das Werk eines südfranzösischen Künstlers.
Provenienz: Schon früh gelangte die Handschrift nach England. Randbemerkungen sowie Korrekturen und Ergänzungen (Prologe und Glossar) auf den ehemals leeren Blättern zu Anfang und am Schluss in englischer Schrift des 14. Jahrhunderts ausgeführt. Aus den Einträgen auf den Vorsätzen läßt sich ein Werdegang rekonstruieren: im 16. Jahrhundert schenkte der Kaplan William Thornhill die Bibel dem Bischof von Worcester und späteren Erzbischof von Canterbury, John Whitgift (1530-1604). Im 17. Jahrhundert wurde sie von John Theyer (1597-1673), einem Antiquar und Bibliophilen aus Brockworth, Gloucestershire, erworben. Zwei weitere Besitzvermerke stammen aus dem 18. Jahrhundert; 1846 ging sie in das Eigentum von Robert L. King aus Cambridge (1823-1897) über. Zuletzt befand sie sich in Schweizer Privatbesitz. - Vorsätze mit zahlr. Besitzvermerken und Einträgen, vor allem anfänglich und am Ende etw. fleckig und mit Feuchtigkeitsrändern, viele Marginalien des 14. Jhdts., leicht gebräunt.
Carefully written in small Gothic letters contains the complete text of the Vulgata with the prologues by Hieronymus in the version which was developed by the Sorbonne at Paris in the 13th century. - 81 large historiated initals to beginnings of all books of both testaments in colours and gold, as well as countless fleuronée-initials in red and blue mostly extending into margins. - The manuscript was written in a Paris scriptorium of the late 13th century, and illuminated by a Southern French artist, as the light and dark contrasts of the illumination is neither characteristic for Northern France nor for England, but reveals Spanish influences. - Provenance: marginal notes and inscriptions on the book covers and endpapers in 14th century English hands, showing the early presence of the manuscript in England. In the 16th century the bible was given by chaplain William Thornhill to John Whitgift (1530-1604), Bishop of Worcester and later Archbishop of Canterbury. In the 17th century the bible was purchased by John Theyer (1597-1673), antiquarian bookseller and bibliophile from Brockworth, Gloucestershire. Two more ownership entries are from the 18th century; in 1846 it passed into the possession of Robert L. King from Cambridge (1823-1897). Private collection Switzerland. - Endpapers with numerous ownership entries and inscriptions, mainly at the beginning and towards the end a little soiled and with marginal dampstaining, slightly browned, numerous ms. marginalia, the majority from the 14th century. Late 16th century calf over wooden boards, with 5 raised bands, gilt fillets and centre-piece on both covers, clasps and catches missing, some rubbing and restoration to binding, preserved in recent half-calf box.
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(verkauft)
Los 2
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Escobar, Las respuestes quinquagenas
(Escobar, L. de. Las respuestes quinquagenas). Spanische Handschrift auf Papier. Medina del Campo, 30. Sept. 1539. Fol. Blattgr. ca. 29,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 25:17 cm. 2 Spalten, 35-40 Zeilen. Kursive in brauner u. roter Tinte, geschrieben "por mi el bachiller Madrigal". 130 (statt 131) nn. Bll. Fexibler Pergamentband aus altem Material mit Umschlagklappe u. Knebelverschluss.
Wichtige Handschrift einer frühen Fassung von Luis de Escobars Hauptwerk, das erstmals 1526 in Valladolid unter dem Titel 'Las respuestas quinquagenas' gedruckt worden war. Das Werk ist in Versen verfasst und enthält Fragen, "wie sie ein alter Edelmann zur Zeit Karl's V. vorlegen, seine Freunde aber meinen konnten, deren Beantwortung werde belustigen oder belehren. Diese Fragen beziehen sich auf alle möglichen Gegenstände, Religion, Sittenlehre, Geschichte, Arzneiwissenschaft, Zauberei, kurz auf Alles, was müßige oder forschende Geister anzuziehen vermochte. Sie wurden aber sämmtlich an einen scharfsinnigen Franciscaner, den heiter gestimmten Bruder Luis de Escobar, gesendet, der durch Gicht und andere schwere Krankheit bettlägerig, sich zu ihrer Beantwortung hergab" (G. Ticknor, Gesch. d. schönen Litt. in Spanien, Lpz. 1852, Bd. 1, S. 413). Eine weitere - heute verlorene - Druckausgabe erschien 1534; in Valladolid 1545 dann die dritte unter dem Titel 'Las quatrocientas respuestas', also von 50 auf 400 Fragen und Antworten erweitert; diese Ausgabe wurde im selben Jahr in Saragossa nachgedruckt. 1550 erschien eine Neuausgabe, die 1552 durch einen zweiten Band ergänzt wurde. Unter den Fragestellern war auch Fadrique Enríquez, 4. Admiral (almirante) von Kastilien (gest. 1538), der auch im Titel der dritten Ausgabe erwähnt wird. 1603 erschien in München eine deutsche Ausgabe unter dem Titel "Der Zeitkürtzer".
Die vorliegende Handschrift enthielt eigentlich 250 Fragen, die ersten drei allerdings auf dem fehlenden ersten Blatt. Eine ausführliche Würdigung ihrer Bedeutung findet sich in der Dissertation von José A. Sanchez Paso "Las quatrocientas respuestas a otras tantas preguntas' de fray Luis de Escobar" (Salamanca 1998; online verfügbar), S. 111ff. (physische Beschreibung S. 114). - Etwas gebräunt, stellenw. stärker, u. meist etwas fleckig; die 3 ersten u. 3 letzten Bll. mit Restaurierung, davon das erste (= Bl. 2) mit Textverlust. Fehlt Bl. 1.
Die vorliegende Handschrift enthielt eigentlich 250 Fragen, die ersten drei allerdings auf dem fehlenden ersten Blatt. Eine ausführliche Würdigung ihrer Bedeutung findet sich in der Dissertation von José A. Sanchez Paso "Las quatrocientas respuestas a otras tantas preguntas' de fray Luis de Escobar" (Salamanca 1998; online verfügbar), S. 111ff. (physische Beschreibung S. 114). - Etwas gebräunt, stellenw. stärker, u. meist etwas fleckig; die 3 ersten u. 3 letzten Bll. mit Restaurierung, davon das erste (= Bl. 2) mit Textverlust. Fehlt Bl. 1.
Spanish manuscript on paper of a important version of Luis de Escobar's "Las respuestes quinquagenas". Contains questions and answers dealing with problems of every day life, moral, theology law, science, customs of the time, etc. See the above cited thesis of José A. Sanchez Paso for the work and for this copy (online available; especially p. 114 for the physical description). - Some browning, somewhat heavier in places; some staining here and there; marginal restorations of first 3 and last 3 leaves with some loss of text to first leaf which is present. Lacking leaf 1 (containing the first three questions). Limp vellum with flap and plaited tie.
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(abgelaufen)
Los 3
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Horae B.M.V. Metz
Horae B. M. V. Lateinisches und französisches Stundenbuch. Handschrift auf Pergament. Metz, ca. 1320-1340. Blattgr.: 13,9:10,0 cm ; Schriftspiegel 9:8 cm. 12 Zl. Geschrieben in einer gotischen Textura mit hellbrauner Tinte mit roten Hervorhebungen und Kapitelanfängen. Mit 12 Kalenderminiaturen, 1 großen Eingangsminiatur und 9 großen figürlichen Initialen als Miniaturen mit reichem, nahezu den gesamten Schriftraum umgebenden Bordüren mit Rankwerkausläufern und Efeublättern, reich in Gold und Farben, geschmückt mit Vögeln, Fabelwesen, Drachen usw. Zahlreiche 1-zeilige Anfangsinitialen in Gold oder Blau mit Federwerk in Gegenfarbe, sowie Zeilenfüller in Gold und Blau, ca. 100 2-zeilige Anfangsinitialen in Gold auf blauem und rotem Grund mit weißer Binnenzeichnung. 150 Bll. (Bl. 72 und d.l.w.). Roter Maroquinband des 17. Jahrhunderts mit verg. Deckelbordüre und floralen Eckstücken sowie Rückentitel und reicher Rückenvergoldung, gering berieben und Ecken leicht bestoßen, in neuer Hldr. Kassette mit Rückentitel.
Sehr schönes und beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Glaubenspraxis, ausgeführt für eine weibliche Person, die in der Eingangsminiatur dargestellt wird. In Gestaltung und Illumination ist unsere Handschrift sehr typisch für die Stundenbücher aus Metz und Umgebung. Trotz der nicht ganz eindeutigen Heiligenfeste im Kalender, weist doch ein Großteil der Heiligen nach Metz, wo sie als Ortsbischöfe und Lokalpatrone im Kalender hervorgehoben sind, darunter Simeon (16.2.), Felix (21.2.), Urbitius (urbs 20.3.), Amantius (10.6.). Arnulphus (18.7), Segolena (24.7.) Amatus (13.9.), Goericus (guris 19.9.); dazu kommen die Heiligen von Reims. In der Heiligenauswahl der Litaneien finden sich Symphorianus, Arnulphus, Hylarius, Remigius, Martinus und Brictius.
Text: Kalendarium in Französisch (fol 1-12); Marienoffizium (13-26); Laudes (26v-39); Prim (29v-45); Terz (45v-49); Sext (50-52); Non (53-57); Vesper (57v-65); Komplet, "Converte nos deus" (65v-72); Bußpsalmen (73-88v); Litanei (88v-93); Totenoffizium (93v-149); Leerseiten ohne Reglierung (149v-150v).
Miniaturen:
Gestützt wird die Zuweisung an Metz als Entstehungort durch die Ähnlichkeit der Bildkomposition der Kreuzabnahme eines Stundenbuches in der Yale Library Vgl. C. Marchitiello Mark "A fourteenth-century Book of Hours from Metz" In: The Yale University Library Gazette Vol. 69, No. 1/2 (October 1994), pp. 12-35 (Abb. S. 15).). Das Yale-Exemplar ist mit 1350 datiert und greift sehr eng den Bildaufbau unserer Miniatur (fol. 57v) auf.
Von besonderem Reiz auch der zusätzliche Bordürenschmuck, darunter Pfau, Fink, Specht, Dompfaff, geflügelter Drache, Hund und Hase, Hase mit Bogenschütze usw.
Reich geschmückt mit Kalenderminiaturen (jew. ca. 5-5,5:2,5-3 cm) und 10 Bildartig gestalteten Initialen (Bildfläche: ca. 4,5:6 und 5:4,5 cm) Goldgründe der Bilder und die Rankenbordüren mit reicher Verwendung von Flüssiggold.
Muttergottes in der Sonne mit Stifterin (fol. 13)
Verrat Jesu (fol. 26v)
Christus vor Pilatus (39v)
Geisselung (45v)
Kreuztragung (50)
Kreuzigung (53v)
Kreuzabnahme (57v)
Grablegung (65v)
Christus als Schmerzensmann in der Figur des Weltenrichters, Bordüre mit Bogenschütze, vermutlich später eingefügt (73)
Totenoffizium (93v)
Von besonderer Bedeutung für die Ikonographie der Mutter Maria ist die Darstellung der "Muttergottes in der Sonne" (fol. 13), die Miniatur gehört zu dem von Millard Meiss definierten Typus der "Virgin of humility" und wird in dessen 'French Painting in the Time of Jean de Berry I' (London und New York 1966), S. 12 und Abb. 549.
Kalenderminiaturen:
Die 12 Miniaturen stehen im äußern Bildrand und zeigen überwiegend die jahresüblichen Tätigkeiten, besonders reizvoll Baumschnitt, Backstube, Weinlese und Falkner zu Pferde. Die Bildszene ist mit Gold eingefaßt, teils reichen die Bildkompositionen über die Einfassung hinaus.
Zustand:
Insgesamt kaum angestaubt, stellenweise sehr gering fingerfleckig, fol. 158 und 159 mit leichtem Fleck im weißen Rand, ebenso fol. 65v mit kl. Verwischung an der Ranke, weißes Blatt 72 mit repariertem Durchriss.
Provenienz:
Nicht mehr erkennbare Signatur auf dem 1. Kalenderblatt; S.H. Doulle, Havre (Blindstempel auf Vorsatz); William Harcourt Hooper (Exlibris), Versteigerung der Sammlung, W. H. Hooper, Cat. of Manuscripts mostly illuminated...Offered for sale by J. and J. Leighton, London o.J. (um 1915) Nr. 321, S. 103 f. mit 2 Abb.; Christie's, London 29.6.1994 Lot 31; H. Tenschert, Leuchtendes Mittelalter NF III, No. 2 (2000).
Text: Kalendarium in Französisch (fol 1-12); Marienoffizium (13-26); Laudes (26v-39); Prim (29v-45); Terz (45v-49); Sext (50-52); Non (53-57); Vesper (57v-65); Komplet, "Converte nos deus" (65v-72); Bußpsalmen (73-88v); Litanei (88v-93); Totenoffizium (93v-149); Leerseiten ohne Reglierung (149v-150v).
Miniaturen:
Gestützt wird die Zuweisung an Metz als Entstehungort durch die Ähnlichkeit der Bildkomposition der Kreuzabnahme eines Stundenbuches in der Yale Library Vgl. C. Marchitiello Mark "A fourteenth-century Book of Hours from Metz" In: The Yale University Library Gazette Vol. 69, No. 1/2 (October 1994), pp. 12-35 (Abb. S. 15).). Das Yale-Exemplar ist mit 1350 datiert und greift sehr eng den Bildaufbau unserer Miniatur (fol. 57v) auf.
Von besonderem Reiz auch der zusätzliche Bordürenschmuck, darunter Pfau, Fink, Specht, Dompfaff, geflügelter Drache, Hund und Hase, Hase mit Bogenschütze usw.
Reich geschmückt mit Kalenderminiaturen (jew. ca. 5-5,5:2,5-3 cm) und 10 Bildartig gestalteten Initialen (Bildfläche: ca. 4,5:6 und 5:4,5 cm) Goldgründe der Bilder und die Rankenbordüren mit reicher Verwendung von Flüssiggold.
Muttergottes in der Sonne mit Stifterin (fol. 13)
Verrat Jesu (fol. 26v)
Christus vor Pilatus (39v)
Geisselung (45v)
Kreuztragung (50)
Kreuzigung (53v)
Kreuzabnahme (57v)
Grablegung (65v)
Christus als Schmerzensmann in der Figur des Weltenrichters, Bordüre mit Bogenschütze, vermutlich später eingefügt (73)
Totenoffizium (93v)
Von besonderer Bedeutung für die Ikonographie der Mutter Maria ist die Darstellung der "Muttergottes in der Sonne" (fol. 13), die Miniatur gehört zu dem von Millard Meiss definierten Typus der "Virgin of humility" und wird in dessen 'French Painting in the Time of Jean de Berry I' (London und New York 1966), S. 12 und Abb. 549.
Kalenderminiaturen:
Die 12 Miniaturen stehen im äußern Bildrand und zeigen überwiegend die jahresüblichen Tätigkeiten, besonders reizvoll Baumschnitt, Backstube, Weinlese und Falkner zu Pferde. Die Bildszene ist mit Gold eingefaßt, teils reichen die Bildkompositionen über die Einfassung hinaus.
Zustand:
Insgesamt kaum angestaubt, stellenweise sehr gering fingerfleckig, fol. 158 und 159 mit leichtem Fleck im weißen Rand, ebenso fol. 65v mit kl. Verwischung an der Ranke, weißes Blatt 72 mit repariertem Durchriss.
Provenienz:
Nicht mehr erkennbare Signatur auf dem 1. Kalenderblatt; S.H. Doulle, Havre (Blindstempel auf Vorsatz); William Harcourt Hooper (Exlibris), Versteigerung der Sammlung, W. H. Hooper, Cat. of Manuscripts mostly illuminated...Offered for sale by J. and J. Leighton, London o.J. (um 1915) Nr. 321, S. 103 f. mit 2 Abb.; Christie's, London 29.6.1994 Lot 31; H. Tenschert, Leuchtendes Mittelalter NF III, No. 2 (2000).
Fine book of hours for the use of Metz, with 12 calendary miniatures and 10 large historiated initials with rich borders and decoration with little birds, dragons, hunting scene (most probably painted in at a later stage). The miniatures in the calendary show the saisonal work according to the months. - Overall minor duststaining, minor fingermarking in places, fol. 158 and 159 with faint stain to white margin, same to fol. 65 with small discoloration of ink border, repaired tear to fol. 72. Bound in 17th century red morocco gilt, minor rubbing, preserved in recent half-morocco box.
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(verkauft)
Los 4
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Illuminiert vom "Master of the Boston City of God"
(Horae) Mittelholländ. Stundenbuch
Horae B. M. V. Mittelholländisches Stundenbuch zum Gebrauch von Utrecht. Handschrift auf Pergament. Zwolle ca. 1450-70. Blattgr.: ca. 14,5:10,0 cm, Schriftspiegel: 7,5:5,5 cm. 17 Zl. Mit hellbrauner Tinte nahezu transparent regliert. Geschrieben in littera textualis libraria mit brauner Tinte von 2 Schreiberhänden, Hervorhebungen in Rot. Mit 14 blattgroßen Miniaturen in umlaufenden Bordüren, ferner 34 Schmuckseiten mit 3-4 seitigen Randbordüren sowie 35 große Schmuckinitialen (bis zu 9-zeilig), 14 in den Rand reichende 9-zeilige Initialen "I", sowie zahllose 2-zeilige Anfangsinitialen, teils mit floralen Ausläufern in den Rand, alles in Gold und Farben, ferner zahlreiche 1-zeilige Anfangsinitialen in Blau oder Gold mit etwas Federwerk in Gegenfarbe. 227 Bll. (mit neuerer Bleistiftfoliierung; Bl. 13 weiß) Roter Kalblederband des 18. Jahrhunderts mit reicher Vergoldung auf Rücken und Deckel, etwas berieben, in aufwendiger neuerer Lederkassette und Schuber.
Ein bemerkenswertes Stundenbuch mit einer eindrucksvollen Bildfolge, darunter insbesondere zur "Passio Christi", die vom in Utrecht tätigen sogenannten Meister des Bostoner "Gottesstaates" (Boston City of God) geschaffen wurde. Wie häufig vorkommend sind die großen Miniaturen auf Pergamentblättern separat gestaltet und in den Textkorpus eingefügt worden. Den Text und die reine Textillumination besorgten Schreiber und Künstler aus Zwolle bzw. aus der Umgebung von Zwolle, deren Codices sich als sogenannte "Sarijs-Manuskripte" zusammenfassen und bezeichnen lassen. Die Skriptorien der 'Sarijs-Gruppe' waren in der Zeit von ca. 1450-1490 tätig. Die Gebetstexte liegen vor in der Übersetzung von Geert Groote (1340-1384), dem Begründer der 'Devotio moderna'.
Unsere Zuschreibung zur Gruppe von Sarijs-Handschriften beruht auf den Ausführungen zu unserem Gebetbuch von Klaas van der Hoek, 'A fifteenth century Book of Hours from Zwolle with miniatures by the Master of the Boston City of God ' (1996). Zu dem Skriptorium und der eigens gefertigten Textillumination vgl. die Handschrift eines Gebetbuches in Frankfurt, SUB, germ. oct. 33 sowie Wierda, De Sarijs-handschriften. Studie naar een groep laat-middeleeuwse handschriften uit de Ijsselstreek. Zwolle 1995.
Text
Die Kollation besteht aus Lagen zu 8 Blättern, die letzte Lage zählt 6 Blätter. Die 14 blattgroßen Miniaturen wurden als separate Blätter eingebunden. Vorliegt eine Bleistiftfoliierung neuerer Zeit, die Lagen sind ebenfalls in neuerer Zeit in Bleistift von I bis XXVI bezeichnet. In Lage III fehlt das Bl. 5.
Kalender, fol. 1-12; Marienoffizium, 15-63; Langes Heiligkreuzoffizium, 65-102; Offizium von der Ewigen Weisheit, 104-129; Langes Heilig-Geist-Offizium; 129-149; Sieben Bußpsalmen und Litanei, 151-172; Langes Totenoffizium, 173-214; Gebet zur Heiligen Jungfrau, 214-219; Hl. Bernhard (attrib.), Herzensgebet zur Jungfrau, 219-222; Gebet zur hl. Dreifaltigkeit, 222-225; Zehn Gebote sowie weitere Gebete, 226-227. - Die Festtage weisen nach Utrecht, die Heiligenfeste im Kalendar beinhalten Pontian (14.1), Pancratius (12. 5.), Odulfus (12. Juni), Lebuin und dessen Translatio (25. 6. und 12.11.), Martini Translatio (4.7.) und Willibrord (7.11.) und in den Litaneien sind Martin, Sylvester und Gregor in Folge erwähnt.
Miniaturen:
Die 14 blattgroßen Miniaturen wurden vom Meister des Bostoner Gottesstaates geschaffen, der nach dem dortigen Exemplar der Handschrift des 'De Civitate dei' von Augustinus benannt ist. Auf die Spuren dieses Meisters gelangten zuerst 1929 Georg Swarzenski und Rosy Schilling, die Ähnlichkeiten zwischen den Illuminationen in zwei Handschriften entdecken, viel später trug James H. Marrow zahlreiches bedeutendes Material zu diesem Meister zusammen. Vorliegendes Manuskript ist eines von drei, das einen Passionszyklus des Bostoner Meisters beinhaltet und das einzige, bei dem die großen Miniaturen nicht der Kupferfolge des Meisters "E.S." nachempfunden wurden.
Verkündigung, (fol. 14v)
Engelschor, vor einem Lesepult (26r)
Kreuzigung, (64v)
Verrat und Verhaftung Jesu, (74v)
Christus vor Pilatus, (80r)
Geißelung (83v)
Christus trägt das Kreuz, begleitet von 3 Soldaten (87v)
Kreuzigung, (92r)
Beweinung, (94v)
Grablegung, (99v)
Christus Salvator, (103v)
Pfingsten, (130r)
Jüngstes Gericht, (150v)
Totenmesse, (189v)
Zustand: Pergament gering wellig und durchgehend leicht gebräunt, teilw. fleckig. Kalendarium sowie letzte Blätter wie üblich etwas stärker fingerfleckig sowie feuchtigkeitsfleckig tls. auch etwas verfärbt; Vergoldung der Initialen und des Hintergrunds der Miniaturen durchwegs mit kleinen Bereibungen sowie Abrieb des Farbauftrags. Lage III fehlt Blatt 5.
Provenienz: Besitzeintrag Jan Tyssen aus der Zeit 1600-1700 (fol. 196v); Zisska & Kistner, Auktion 27/I, 20. Mai 1996.
Unsere Zuschreibung zur Gruppe von Sarijs-Handschriften beruht auf den Ausführungen zu unserem Gebetbuch von Klaas van der Hoek, 'A fifteenth century Book of Hours from Zwolle with miniatures by the Master of the Boston City of God ' (1996). Zu dem Skriptorium und der eigens gefertigten Textillumination vgl. die Handschrift eines Gebetbuches in Frankfurt, SUB, germ. oct. 33 sowie Wierda, De Sarijs-handschriften. Studie naar een groep laat-middeleeuwse handschriften uit de Ijsselstreek. Zwolle 1995.
Text
Die Kollation besteht aus Lagen zu 8 Blättern, die letzte Lage zählt 6 Blätter. Die 14 blattgroßen Miniaturen wurden als separate Blätter eingebunden. Vorliegt eine Bleistiftfoliierung neuerer Zeit, die Lagen sind ebenfalls in neuerer Zeit in Bleistift von I bis XXVI bezeichnet. In Lage III fehlt das Bl. 5.
Kalender, fol. 1-12; Marienoffizium, 15-63; Langes Heiligkreuzoffizium, 65-102; Offizium von der Ewigen Weisheit, 104-129; Langes Heilig-Geist-Offizium; 129-149; Sieben Bußpsalmen und Litanei, 151-172; Langes Totenoffizium, 173-214; Gebet zur Heiligen Jungfrau, 214-219; Hl. Bernhard (attrib.), Herzensgebet zur Jungfrau, 219-222; Gebet zur hl. Dreifaltigkeit, 222-225; Zehn Gebote sowie weitere Gebete, 226-227. - Die Festtage weisen nach Utrecht, die Heiligenfeste im Kalendar beinhalten Pontian (14.1), Pancratius (12. 5.), Odulfus (12. Juni), Lebuin und dessen Translatio (25. 6. und 12.11.), Martini Translatio (4.7.) und Willibrord (7.11.) und in den Litaneien sind Martin, Sylvester und Gregor in Folge erwähnt.
Miniaturen:
Die 14 blattgroßen Miniaturen wurden vom Meister des Bostoner Gottesstaates geschaffen, der nach dem dortigen Exemplar der Handschrift des 'De Civitate dei' von Augustinus benannt ist. Auf die Spuren dieses Meisters gelangten zuerst 1929 Georg Swarzenski und Rosy Schilling, die Ähnlichkeiten zwischen den Illuminationen in zwei Handschriften entdecken, viel später trug James H. Marrow zahlreiches bedeutendes Material zu diesem Meister zusammen. Vorliegendes Manuskript ist eines von drei, das einen Passionszyklus des Bostoner Meisters beinhaltet und das einzige, bei dem die großen Miniaturen nicht der Kupferfolge des Meisters "E.S." nachempfunden wurden.
Verkündigung, (fol. 14v)
Engelschor, vor einem Lesepult (26r)
Kreuzigung, (64v)
Verrat und Verhaftung Jesu, (74v)
Christus vor Pilatus, (80r)
Geißelung (83v)
Christus trägt das Kreuz, begleitet von 3 Soldaten (87v)
Kreuzigung, (92r)
Beweinung, (94v)
Grablegung, (99v)
Christus Salvator, (103v)
Pfingsten, (130r)
Jüngstes Gericht, (150v)
Totenmesse, (189v)
Zustand: Pergament gering wellig und durchgehend leicht gebräunt, teilw. fleckig. Kalendarium sowie letzte Blätter wie üblich etwas stärker fingerfleckig sowie feuchtigkeitsfleckig tls. auch etwas verfärbt; Vergoldung der Initialen und des Hintergrunds der Miniaturen durchwegs mit kleinen Bereibungen sowie Abrieb des Farbauftrags. Lage III fehlt Blatt 5.
Provenienz: Besitzeintrag Jan Tyssen aus der Zeit 1600-1700 (fol. 196v); Zisska & Kistner, Auktion 27/I, 20. Mai 1996.
Middle-Dutch book of hours from the group of the so-called 'Sarijs-Manuscripts', 14 full-pages miniatures (scenes from the passion of the Christ) from the master of the 'Boston City of God', all miniatures surrounded by floral and decorated borders, 34 decorated pages with 3-4 side borders, 35 large initials (2-9 lines) in text, as well as many smaller lombards, most of which with floral extentions into margins.- Vellum somewhat wavy, light browning throughout, partly stained, some fingerstaining and dampmarking (with discoloration in places) mostly to calendary and last leaves, gilding of initials and background of miniatures somewhat rubbed, some rubbing to colour in places. - Bound in gatherings of 8 leaves, one in 6 leaves, 14 full-page miniatures are separate leaves inserted, recent pencil foliation, gathering III missing leaf (5), between fol. 21 and 22. - Bound in 18th century red full-calf gilt, some rubbing, corners slightly bumped; preserved in recent morocco box with slip-case, title gilt on spine.
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(verkauft)
Los 5
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Remarkable Book of Hours with Camaïeu d'Or Border Vignettes
Horae, zum Gebrauch von Paris/Loiretal
Horae B. M. V. Lateinisches und französisches Stundenbuch für den Gebrauch von Paris. Handschrift auf Pergament. Loiretal (Vallée de la Loire) um 1460. Blattgr. 14,2:9 cm, Schriftspiegel (Text) ca. 6,5:4cm, (Kalendar) ca. 7:4 cm. 13 Zeilen, in blassem Rot regliert. Mit dunkelbrauner Tinte in Bastarda geschrieben. Hervorhebungen in Blau, sowie im Kalendar in Rot, Blau und Gold. Mit 19 großen Miniaturen, jeweils dreiseitig eingefaßt von variierenden Bordüren; Kalendarium mit kleinen Randminiaturen, fast alle Bll. umgeben von dreiseitigen Bordüren mit reichem Rankwerk und Akanthusblättern sowie feinem Dekor aus goldgehöhten Efeublättern, teils auch mit Fabelwesen, Zentauren und figürl. Szenen, alles in Gold und Farben oder in Camaïeu, unterhalb der Miniaturen jeweils 2-3-zeil. Anfangsinitiale mit reicher Füllung in Farben, teils auf Goldgrund. Ferner zahlr. ein- u. zweizeilige Schmuckinitialen und Zeilenfüller in Rot, Blau und Gold mit etwas Weißhöhung. 232 Bll. Lederband des 18. Jahrhundert, in brauner Lederkassette (sign. Lobstein).
Seltenes und kunstgeschichtlich interessantes Stundenbuch dessen Illuminationen auf eine Entstehung ins Tal der Loire verweisen. Die Bordüren teils mit ungewöhnlichem Figurenschmuck und Drolerien (s.u.) Die Festtage (11. November und 4. Juli; Hl. Martin von Tours und Translatio Martini) im Kalendar verweisen auf die Gegend von Tours. Der Hl. Martin findet sich auch auf einer Miniatur in den Heiligengebeten wieder.
Text:
Kalendarium, fol. 1-12; Evangelien, 13-28; Marienoffizium (zum Gebrauch von Paris) alternierend mit Heiligkreuzoffizium und Heiliggeistoffizium, 29-119 (Matutin, 29 f.; Laudes, 59; Prim, 76v; Terz, 85; Sext, 90; Non, 96; Vesper, 101; Komplet, 110); zusätzlich eingefügte Mariengebete, 119v-120; Bußpsalmen und Litanei, 121-145; Totenoffizium, 146 f.; Heiligengebete, 209.
Illumination:
Es lassen sich in unserem Stundenbuch mindestens zwei Illuminatoren unterscheiden, die im Stile der Schule des Loiretals ("jeunesse de Fouquet") arbeiteten.
Dem ersteren der beiden lassen sich die folgenden Miniaturen zuweisen: fol. 13, 29, 72v, 74v, 76v, 121, 147, 212v, 214, 215, 216, 219, 220 und 221v. Diese Miniaturen verfügen beispielsweise über charakteristische Landschaften.
Der zweite Künstler entstammt vermutlich dem Umkreis des Meisters der Adelheid von Savoyen, auch bez. Meister von Poitiers: fols 217 v, 223, 224v, 227v und 229.
Miniaturen: Johannes auf Patmos (fol. 13); Verkündigung (fol. 29); Kreuzigung (fol. 72v); Pfingsten, in der Bordüre Zentauren mit Schwert und Schild im Kampf und Fuchs einen Dudelsack spielend (fol. 74v); Geburt Christi, in Bordüre Drachen und Zwerg in Rüstung (fol. 76v); König David betend in felsiger Landschaft (fol. 121); Hiob und seine Freunde, in der Bordüre Ritter auf Löwe stehend, Putto auf einem Greif reitend sowie Bär (fol. 147); Peter und Paul, in der Bordüre Katze, Maus, und Jagdszene mit Jäger, Hund und Wildschwein (fol. 212v); Andreas mit Kreuz in einem Durchgang (fol. 214); Johannes Evangelista (fol. 215); Christopherus (fol. 216); Denis (fol. 217v); Stephanus ein Buch lesend (fol. 219); Blasius (fol. 220); Antonius Abbas auf dem Scheiterhaufen (fol. 221v); Sebastian (fol. 223); Martin von Tours (fol. 224v); Katharina (fol. 227v); Margareta (fol. 229).
12 Kalenderminiaturen (davon 2 mit Absplitterungen) in den Bordüren mit den fein ausgeführten jahresüblichen Tätigkeiten.
Der reiche und phantasievoll gestaltete Figurenschmuck innerhalb zahlreicher Bordüren teils in einfarbigem Camaïeu d'Or ausgeführt und von besonderem Reiz.
Teils. etwas fingerfleckig und fleckig, sowie mit Abnutzungen und Bereibungen (insbesondere erste und letzte Bll.), Kalendarium und erste Bll. der Evangelien im Randbereich fleckig, einige Bordüren des Kalendars sowie Miniaturen fleckig und etwas berieben, insbesondere bei den Kalenderminiaturen fol. 1 und 2 sowie den Miniaturen fol. 76v, 121v und 220, kleine Fehlstellen insbesondere bei den Miniaturen (29, 76v und 224v), fol. 155 kl. Tintenverwischung in der Bordüre, letzte Bll. mit kleinen Wurmspuren, 1 Textinitiale auf fol. 74v und 147 im späterem Stil, fol. 223 mit kl. Pergamentreparatur im Außenrand, fol. 226-232 oben im Rand mit Braunfleck, dieser bei 2 Blättern die Bordüren berührend; bei wenigen Bll. die Initialen nicht vollständig ausgeführt bzw. ohne Bordüren, die vermutlich nicht ausgeführt wurden.
Provenienz: 'goubaud monsieur Severagol' (fol. 119); Loretto Abbey (bei Dublin); Ausstellung "Gold and Vellum", Melbourne Mus. of Art 1989, No. 19; Sothebys, Western Manuscripts Sale 18.6.1991, lot 145.
Text:
Kalendarium, fol. 1-12; Evangelien, 13-28; Marienoffizium (zum Gebrauch von Paris) alternierend mit Heiligkreuzoffizium und Heiliggeistoffizium, 29-119 (Matutin, 29 f.; Laudes, 59; Prim, 76v; Terz, 85; Sext, 90; Non, 96; Vesper, 101; Komplet, 110); zusätzlich eingefügte Mariengebete, 119v-120; Bußpsalmen und Litanei, 121-145; Totenoffizium, 146 f.; Heiligengebete, 209.
Illumination:
Es lassen sich in unserem Stundenbuch mindestens zwei Illuminatoren unterscheiden, die im Stile der Schule des Loiretals ("jeunesse de Fouquet") arbeiteten.
Dem ersteren der beiden lassen sich die folgenden Miniaturen zuweisen: fol. 13, 29, 72v, 74v, 76v, 121, 147, 212v, 214, 215, 216, 219, 220 und 221v. Diese Miniaturen verfügen beispielsweise über charakteristische Landschaften.
Der zweite Künstler entstammt vermutlich dem Umkreis des Meisters der Adelheid von Savoyen, auch bez. Meister von Poitiers: fols 217 v, 223, 224v, 227v und 229.
Miniaturen: Johannes auf Patmos (fol. 13); Verkündigung (fol. 29); Kreuzigung (fol. 72v); Pfingsten, in der Bordüre Zentauren mit Schwert und Schild im Kampf und Fuchs einen Dudelsack spielend (fol. 74v); Geburt Christi, in Bordüre Drachen und Zwerg in Rüstung (fol. 76v); König David betend in felsiger Landschaft (fol. 121); Hiob und seine Freunde, in der Bordüre Ritter auf Löwe stehend, Putto auf einem Greif reitend sowie Bär (fol. 147); Peter und Paul, in der Bordüre Katze, Maus, und Jagdszene mit Jäger, Hund und Wildschwein (fol. 212v); Andreas mit Kreuz in einem Durchgang (fol. 214); Johannes Evangelista (fol. 215); Christopherus (fol. 216); Denis (fol. 217v); Stephanus ein Buch lesend (fol. 219); Blasius (fol. 220); Antonius Abbas auf dem Scheiterhaufen (fol. 221v); Sebastian (fol. 223); Martin von Tours (fol. 224v); Katharina (fol. 227v); Margareta (fol. 229).
12 Kalenderminiaturen (davon 2 mit Absplitterungen) in den Bordüren mit den fein ausgeführten jahresüblichen Tätigkeiten.
Der reiche und phantasievoll gestaltete Figurenschmuck innerhalb zahlreicher Bordüren teils in einfarbigem Camaïeu d'Or ausgeführt und von besonderem Reiz.
Teils. etwas fingerfleckig und fleckig, sowie mit Abnutzungen und Bereibungen (insbesondere erste und letzte Bll.), Kalendarium und erste Bll. der Evangelien im Randbereich fleckig, einige Bordüren des Kalendars sowie Miniaturen fleckig und etwas berieben, insbesondere bei den Kalenderminiaturen fol. 1 und 2 sowie den Miniaturen fol. 76v, 121v und 220, kleine Fehlstellen insbesondere bei den Miniaturen (29, 76v und 224v), fol. 155 kl. Tintenverwischung in der Bordüre, letzte Bll. mit kleinen Wurmspuren, 1 Textinitiale auf fol. 74v und 147 im späterem Stil, fol. 223 mit kl. Pergamentreparatur im Außenrand, fol. 226-232 oben im Rand mit Braunfleck, dieser bei 2 Blättern die Bordüren berührend; bei wenigen Bll. die Initialen nicht vollständig ausgeführt bzw. ohne Bordüren, die vermutlich nicht ausgeführt wurden.
Provenienz: 'goubaud monsieur Severagol' (fol. 119); Loretto Abbey (bei Dublin); Ausstellung "Gold and Vellum", Melbourne Mus. of Art 1989, No. 19; Sothebys, Western Manuscripts Sale 18.6.1991, lot 145.
Rare books of hours, with interesting illumination, France, Loire Valley, ca. 1460. With 19 large miniatures by 2 different masters (see above), all leaves surrounded with richly decorated three-side border, some border decoration including little vignettes of animals, hunting scences, grotesques jousting, fox playing bagpipes etc., all in colours or camaieu d'or. - Condition: staining in places, some traces of use especially to first and last leaves, some staining to calendary and first leaves of gospels and notably tp some to miniatures fol. 76v, 121v and 220, small flaking to miniatures especially to calendary border miniatures on fol. 1 and 2, and to miniatures to 29, 76v and 224v. Ink smudging to border of fol. 155, small worming to very last leaves, 1 text initial to fol. 74v and 147 in later style, fol. 223 with small vellum repair to white margin, brownstaining to top margin of. fol. 226-232 affecting to of the borders; small number of initials not finished, 6 or 7 leaves without borders. - Binding: 18th century calf, housed in recent brown box (Lobstein).
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Los 6
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Horae, Stundenbuch zum Gebrauch von Lisieux
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Lisieux. Handschrift auf Pergament. Nordwestfrankreich, wohl Normandie (Lisieux ?), (um 1490). Blattgr. 17,5:12,5 cm, Schriftspiegel ca. 10,4:7cm. 16 Zeilen Text u. 17 Zeilen Kalendar, in blassem Rot regliert. Mit dunkelbrauner Tinte in Textura geschrieben. Hervorhebungen in Rot, Kalendar in Rot und Gold. Mit 15 ganzseitigen Miniaturen, jeweils eingefaßt von variierenden Bordüren mit reichem Rankwerk, letztere teils auch mit Fabelwesen, Blüten und Früchten, alles in Gold und Farben, unterhalb der Miniaturen jeweils 4-zeil. Anfangsinitiale mit reicher Füllung. Ferner sowie im Kalendar zahlr. ein- u. zweizeilige Initialen und Zeilenfüller in Rot, Blau und Gold mit weißer Binnenzeichnung. 117 Bll. Alter, vermutlich zeitgenössischer Holzdeckelband mit abgeschrägten Kanten und späterem rotem Samtbezug, neuere rote Maroquinkassette mit goldgepr. Rückentitel.
Sehr schönes und vollständiges Stundenbuch. Die stilistischen Eigenheiten der Miniaturen verweisen auf zwei andere bekannte Stundenbücher, ersteres zum Gebrauch von Lisieux (Stadtbibliothek Caen ms. 26) und ein weiteres zum Gebrauch von Angers (Walters Art Gallery ms. 245; Randall, Medieval and Renaissance manuscripts in the Walters Art Gallery II, France 1420-1540, 1992 no. 168). Der seltene Gebrauch von Lisieux im Kontext von stilistischen und bildkompositorischen Übereinstimmungen legen den Schluß nahe, dass unser Stundenbuch der Hand eines Künstlers in der Normandie entstammt, vielleicht sogar aus Lisieux selbst. Auch die Verwendungen von Heiligen im Kalender (Ursinus, Translatio, von Lisieux, 11. Juni; Taurinus, Bischof von Evreux, 1. August; Romanus, Bischof von Rouen, 23. Oktober; Ursinus, Bischof von Bourges, 9. November und 29. Dezember) bestätigen die Lokalisierung.
Text:
Fol. 1-12: Kalendarium; fol. 13-16: Obsecro te; fol. 17-20: O intemerata; fol. 21-26: Perikopen; fol. 27-45: Marienoffizium zum Gebrauch von Lisieux mit dessen ersten beiden Horen Matutin und Laudes; fol. 46-47r: Kreuzoffizium; fol. 47v-48r: Heilig-Geist-Offizium; fol. 48v-50: Heiligengebete (Suffragien), darunter Nikolaus, Maria-Magdalena, Barbara; fol. 51-74: Marienoffizium, zum Gebrauch von Lisieux mit Horen 3-8 (Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet); fol. 75-90: Bußpsalmen und Litanei mit den Heiligen Ursinus, Romanus, Vivianus, Radegunda und Walburga; fol. 91-117: Totenoffizium zum Gebrauch von Lisieux.
Miniaturen:
Maria mit dem Kinde, sitzend in einem hohen gotischen Raum in außergewöhnlicher Bildkomposition (fol. 13); Maria mit dem Kinde, stehend in einem gotischen Raum mit Landschaftssausblick (fol. 17); Johannes auf Patmos (fol. 21); Verkündigung an Maria, im Hintergrund turmreiche Landschaft (fol. 27); Maria und Elisabeth, letztere mit starker Gestik (fol. 36v); Kreuzigung, im Hintergrund burgbestandene Berge (fol. 46); Pfingstdarstellung und Herabkunft des Hl. Geistes (fol. 47v); Christi Geburt (fol. 51) - Etwas angestaubt; Verkündigung an die Hirten, diese mit individualisierten Gesichtszügen (fol. 56v); Anbetung der Könige, ungewöhnliche Darstellung für ein französisches Stundenbuch um 1490 mit der Hl. Familie als Zentrum der Darstellung (fol. 60); Darbringung Jesu im Tempel (fol. 63v); Flucht nach Ägypten, bemerkenswerte Bildkomposition (fol. 67); Krönung Mariens mit eindrucksvoller Himmelsperspektive (fol. 70); David und Batseba (fol. 75); Hiob, und seine Freunde, Hiob bis zum Bauchnabel im Dung eingegraben (fol. 91). - Figur im Vordergrund mit leichtem Farbabrieb.
Etwas angestaubt und sehr wenige kleine Flecken, teils im Randbereich gering fingerfleckig. 1. Blatt des Kalendariums wie häufig etwas fingerfleckig, Miniatur Geburt Christi angestaubt (fol. 51), Hiob, 1 Figur mit etwas Farbabrieb (fol. 91). - Insgesamt sehr gut erhaltenes Stundenbuch mit seltenem Miniaturschmuck eines normannischen Buchmalers, der gelegentlich als "Master of the Lisieux Hours" bezeichnet wird.
Text:
Fol. 1-12: Kalendarium; fol. 13-16: Obsecro te; fol. 17-20: O intemerata; fol. 21-26: Perikopen; fol. 27-45: Marienoffizium zum Gebrauch von Lisieux mit dessen ersten beiden Horen Matutin und Laudes; fol. 46-47r: Kreuzoffizium; fol. 47v-48r: Heilig-Geist-Offizium; fol. 48v-50: Heiligengebete (Suffragien), darunter Nikolaus, Maria-Magdalena, Barbara; fol. 51-74: Marienoffizium, zum Gebrauch von Lisieux mit Horen 3-8 (Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet); fol. 75-90: Bußpsalmen und Litanei mit den Heiligen Ursinus, Romanus, Vivianus, Radegunda und Walburga; fol. 91-117: Totenoffizium zum Gebrauch von Lisieux.
Miniaturen:
Maria mit dem Kinde, sitzend in einem hohen gotischen Raum in außergewöhnlicher Bildkomposition (fol. 13); Maria mit dem Kinde, stehend in einem gotischen Raum mit Landschaftssausblick (fol. 17); Johannes auf Patmos (fol. 21); Verkündigung an Maria, im Hintergrund turmreiche Landschaft (fol. 27); Maria und Elisabeth, letztere mit starker Gestik (fol. 36v); Kreuzigung, im Hintergrund burgbestandene Berge (fol. 46); Pfingstdarstellung und Herabkunft des Hl. Geistes (fol. 47v); Christi Geburt (fol. 51) - Etwas angestaubt; Verkündigung an die Hirten, diese mit individualisierten Gesichtszügen (fol. 56v); Anbetung der Könige, ungewöhnliche Darstellung für ein französisches Stundenbuch um 1490 mit der Hl. Familie als Zentrum der Darstellung (fol. 60); Darbringung Jesu im Tempel (fol. 63v); Flucht nach Ägypten, bemerkenswerte Bildkomposition (fol. 67); Krönung Mariens mit eindrucksvoller Himmelsperspektive (fol. 70); David und Batseba (fol. 75); Hiob, und seine Freunde, Hiob bis zum Bauchnabel im Dung eingegraben (fol. 91). - Figur im Vordergrund mit leichtem Farbabrieb.
Etwas angestaubt und sehr wenige kleine Flecken, teils im Randbereich gering fingerfleckig. 1. Blatt des Kalendariums wie häufig etwas fingerfleckig, Miniatur Geburt Christi angestaubt (fol. 51), Hiob, 1 Figur mit etwas Farbabrieb (fol. 91). - Insgesamt sehr gut erhaltenes Stundenbuch mit seltenem Miniaturschmuck eines normannischen Buchmalers, der gelegentlich als "Master of the Lisieux Hours" bezeichnet wird.
Rare book of hours for the use of Lisieux (normandy). With 15 full page miniatures, each with large 4-line decorated initals, surrounded by floral borders with rich decoration, text with numerous 1- and 2-line initials and line-fillers, all executed in various colours and gold. - Little dusty and very occasional small stains, minor marginal fingermarking here and there, first leaf of calendary with little fingermarking as usual, miniature (nativity, fol. 51) slightly dusty, miniature (Hiob, fol. 91) one of the persons in foreground with slight colour abraison. Bound in original (?) wooden boards covered with 19th or 20th century red velvet, housed in red morocco box with gilt title to spine. - Overall a well preserved and complete illuminated manuscript with broad margins.
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Los 7
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Reich ausgestattetes Stundenbuch aus Kloster Ilbenstadt in der Wetterau
(Horae) Officium Beatae Mariae Viginis
Horae B. M. V. - Officium Beat(ae) Mari(a)e Virginis secundum usum FF. predicatorum. Cui adiunct(a)e su(nt) vari(a)e et pi(a)e preces et Toni eiusdem Ordinis. Lateinische Handschrift auf Pergament. Ilbenstadt 1622-1629. Blattgr. 18:13,8 cm. 17 Zl. Geschrieben mit schwarz-brauner Tinte in geneigter Textura mit roten Hervorhebungen und Zwischenüberschriften. Mit architektonischer Titelbordüre in Gold und Farben, nahezu jedes num. Textblatt reich dekoriert mit floralen und figuralen Seiten- und Kopfleisten, kleinen Vignetten im Unterrand mit figürlichen Szenen, Früchten, Tieren uvm., alles in vielen Farben und vielfach auch mit Gold ausgeführt. 1 nn., num. 1-64, 64-89, 89-92 u. 94-137, 12 nn. Bll. Schwarzer Lederband d. Zt. über Holzdeckeln mit abgeschrägten Kanten, Deckel mit Mehrfachfileten (teils goldgeprägt) eingefaßt, mit zentralem Deckelornament (Madonna im Strahlenkranz mit Kind) und kleinen vergoldeten floralen Eckstempeln, dreiseitiger Goldschnitt, Blattweiser; mit 2 Schließen; Rücken passend erneuert mit etwas Vergoldung, etwas berieben.
Aufwendig illustriertes Stundenbuch, geschrieben und gemalt im Praemonstratenser-Kloster Ilbenstadt (Wetterau/Hessen). Ein Stundenbuch der Spätzeit und doch eines der am reichsten ausgestatteten seiner Art.
Text:
Marienoffizium, (fol. 1-40); Psalmi graduales, (41-42); Totenoffizium ad usum Praedicatorum (43-76); Bußpsalmen, (77-86); Litanei, (87-93); Horae compassionis B.M.V. (94-97); Gebete vor und nach der Messe, Heiligengebete, darunter Maria und Josef sowie Nikolaus, Lorenz, Barbara, Apollonia, Katharaina u.v.m., (98-116); Litania Vitae et Passionis Jesu, (117-123); Modus Offerendi Rosarium sowie weitere Gebete und Segenswünsche, (124-137). Auf den unnummerierten Schlußblättern weitere liturgische Gesänge und die Litania Laurentianae B.M.V.
Bilderschmuck:
Der Bilderschmuck dieser Handschrift ist von einer kaum zu beschreibenden Üppigkeit. Im unteren Rand fast jeder Seite ist eine kleine Szene aus der Bibel dargestellt bzw. aus dem Marienleben oder aus dem Leben der Apostel usw., gelegentlich auch eine emblematische Illustration einer bestimmten, in zarter Schrift beigefügten Bibelstelle. Besonders hübsch sind folgende Malereien: die Ruhe auf der Flucht (15v), die hl. Familie bei der Arbeit (18v), 2 Kinder mit einem Hund ("Pueri puerilia tractant", 49v), ein Kind u. ein Engel, sich gegenseitig mit Lorbeer bekränzend ("Dilectus meus mihi et ego illi", 51v), das Abendmahl (83r), eine mit einem Hund kämpfende Katze ("Consurget gens contra gentem", 111v) u. die Bekehrung d. Saulus (128r). Nahezu jede Seite ist zudem von einer zwei- oder dreiseitigen Rankenwerkbordüre eingefasst, in der Früchte, Blumen, Fabelwesen, Tiere aller Art, phantastische Architekturen und andere Grotesken eingeflochten sind. Erwähnt seien hier lediglich die beiden Katzen beim Würstchenbraten und der auf einer Schnecke reitende Hase (6v/7r), die rabelaisischen Ungeheuer auf Bl. 9r u. 11r, der Phoenix auf Bl. 74r, der aus einer in einem goldenen Pokal steckenden Blume emporsteigende Hl. Jodokus (91r), die Früchtegirlande auf Bl. 108v, Hirsch u. Jäger (113v/114r) u. der bogenschiessende Engel auf Bl. 121v. Sehr schön auch die Darstellung eines Pferdes u. eines v. einer riesigen Dogge bedrohten Mannes auf der unteren Hälfte v. Bl. 76v ("Circumdederunt me canes multi") u. die in zartem Blau und Rosa gehaltene Darstellung der Madonna mit Kind auf dem 10. unn. Bl. am Schluss. Ob diese enorme Illustrationsarbeit von ein und derselben Hand stammt, ist ungewiss. Einige Malereien sind "I.M." monogrammiert; das große in rotumrandeten goldenen Buchstaben geschriebene Monogr. "1622/F. W. D. S. I." auf Bl. 137v verbirgt wohl den Namen d. Schreibers ["F(rater) W(...) D(...) S(acerdotale) I(lebenstadiensis)"]. Jedenfalls nahm die Herstellung der Handschrift einen Zeitraum von ca. 8 Jahren in Anspruch (die Jahreszahl 1628 findet sich auf Bll. 19v, 55r u. 66r, die Jahreszahl 1629 auf Bll. 6r, 65v u. 66r).
Provenienz: vord. Innendeckel mit altem Vermerk (18. Jhdt.?) "Johanis Marvius" u. Schildchen "Geo. A. Leavitt & Co. Auctioneers, New Yok, (Nr. 1543)". Somit stammt das Buch aus der Bibliothek des Generals Rush C. Hawkins (1831-1920), die am 21.III.1887 versteigert wurde und eine bedeutende süddeutsche Klosterbibliothek umfasste.
Es fehlt Bl. 93, die Nummerierung von Bl. 64 und 89 ist doppelt vorhanden (arabisch und lateinisch) sodass jeweils 1 zusätzl. num. Bll. vorhanden ist, sonst ist die Handschrift komplett. Am Schluss (vor der Madonna mit dem Kind) wurden 6 unbeschriebene Bll. entfernt. Bl. 19v blaue Bordüre oben durch Feuchtigkeitseinwirkung verwischt. Bl. 69r mit Überklebung der untersten Zeile und der oberen Hälfte der darunter befindlichen Zeichnung: Ausbesserung des Bearbeiters, der sich wohl in der untersten Zeile verschrieben hat. Auf die Überklebung aus Pergament sauber geschrieben und gemalt. Das Manuskript ist v. ausgezeichneter Gesamterhaltung, weist nur wenige Flecken oder Abreibungen auf. Die Bordüren reichen bis an den Blattrand und sind stellenw. ganz gering angeschnitten.
Text:
Marienoffizium, (fol. 1-40); Psalmi graduales, (41-42); Totenoffizium ad usum Praedicatorum (43-76); Bußpsalmen, (77-86); Litanei, (87-93); Horae compassionis B.M.V. (94-97); Gebete vor und nach der Messe, Heiligengebete, darunter Maria und Josef sowie Nikolaus, Lorenz, Barbara, Apollonia, Katharaina u.v.m., (98-116); Litania Vitae et Passionis Jesu, (117-123); Modus Offerendi Rosarium sowie weitere Gebete und Segenswünsche, (124-137). Auf den unnummerierten Schlußblättern weitere liturgische Gesänge und die Litania Laurentianae B.M.V.
Bilderschmuck:
Der Bilderschmuck dieser Handschrift ist von einer kaum zu beschreibenden Üppigkeit. Im unteren Rand fast jeder Seite ist eine kleine Szene aus der Bibel dargestellt bzw. aus dem Marienleben oder aus dem Leben der Apostel usw., gelegentlich auch eine emblematische Illustration einer bestimmten, in zarter Schrift beigefügten Bibelstelle. Besonders hübsch sind folgende Malereien: die Ruhe auf der Flucht (15v), die hl. Familie bei der Arbeit (18v), 2 Kinder mit einem Hund ("Pueri puerilia tractant", 49v), ein Kind u. ein Engel, sich gegenseitig mit Lorbeer bekränzend ("Dilectus meus mihi et ego illi", 51v), das Abendmahl (83r), eine mit einem Hund kämpfende Katze ("Consurget gens contra gentem", 111v) u. die Bekehrung d. Saulus (128r). Nahezu jede Seite ist zudem von einer zwei- oder dreiseitigen Rankenwerkbordüre eingefasst, in der Früchte, Blumen, Fabelwesen, Tiere aller Art, phantastische Architekturen und andere Grotesken eingeflochten sind. Erwähnt seien hier lediglich die beiden Katzen beim Würstchenbraten und der auf einer Schnecke reitende Hase (6v/7r), die rabelaisischen Ungeheuer auf Bl. 9r u. 11r, der Phoenix auf Bl. 74r, der aus einer in einem goldenen Pokal steckenden Blume emporsteigende Hl. Jodokus (91r), die Früchtegirlande auf Bl. 108v, Hirsch u. Jäger (113v/114r) u. der bogenschiessende Engel auf Bl. 121v. Sehr schön auch die Darstellung eines Pferdes u. eines v. einer riesigen Dogge bedrohten Mannes auf der unteren Hälfte v. Bl. 76v ("Circumdederunt me canes multi") u. die in zartem Blau und Rosa gehaltene Darstellung der Madonna mit Kind auf dem 10. unn. Bl. am Schluss. Ob diese enorme Illustrationsarbeit von ein und derselben Hand stammt, ist ungewiss. Einige Malereien sind "I.M." monogrammiert; das große in rotumrandeten goldenen Buchstaben geschriebene Monogr. "1622/F. W. D. S. I." auf Bl. 137v verbirgt wohl den Namen d. Schreibers ["F(rater) W(...) D(...) S(acerdotale) I(lebenstadiensis)"]. Jedenfalls nahm die Herstellung der Handschrift einen Zeitraum von ca. 8 Jahren in Anspruch (die Jahreszahl 1628 findet sich auf Bll. 19v, 55r u. 66r, die Jahreszahl 1629 auf Bll. 6r, 65v u. 66r).
Provenienz: vord. Innendeckel mit altem Vermerk (18. Jhdt.?) "Johanis Marvius" u. Schildchen "Geo. A. Leavitt & Co. Auctioneers, New Yok, (Nr. 1543)". Somit stammt das Buch aus der Bibliothek des Generals Rush C. Hawkins (1831-1920), die am 21.III.1887 versteigert wurde und eine bedeutende süddeutsche Klosterbibliothek umfasste.
Es fehlt Bl. 93, die Nummerierung von Bl. 64 und 89 ist doppelt vorhanden (arabisch und lateinisch) sodass jeweils 1 zusätzl. num. Bll. vorhanden ist, sonst ist die Handschrift komplett. Am Schluss (vor der Madonna mit dem Kind) wurden 6 unbeschriebene Bll. entfernt. Bl. 19v blaue Bordüre oben durch Feuchtigkeitseinwirkung verwischt. Bl. 69r mit Überklebung der untersten Zeile und der oberen Hälfte der darunter befindlichen Zeichnung: Ausbesserung des Bearbeiters, der sich wohl in der untersten Zeile verschrieben hat. Auf die Überklebung aus Pergament sauber geschrieben und gemalt. Das Manuskript ist v. ausgezeichneter Gesamterhaltung, weist nur wenige Flecken oder Abreibungen auf. Die Bordüren reichen bis an den Blattrand und sind stellenw. ganz gering angeschnitten.
A profusely illustrated Book of Hours for Dominican use, written and illuminated at the Premonstratensian monastery of Ilbenstadt in the diocese of Mainz between 1622 and 1629. With its hundreds of miniatures, it must be one of the most richly illustrated Books of Hours extant, and is certainly one of the last of its kind ever produced, lacking l. 93 and 6 blank ll., otherwise complete, very little wear, a few small repairs, l. 69r with vellum repair by the scribe to correct the miswritten text and vignette, very occasionally borders touched slightls by binder's knife; contemporary leather gilt over wooden boards with 2 restored clasps, rebacked.
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(abgelaufen)
Los 8
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Fondation de la Chine
Lagrenée, Chronologie oculaire
Lagrenée, Jean Jacques le jeune (Paris 1739-1821). "Chronologie oculaire" (= Weltgeschichte von der Erschaffung der Welt bis zu Christi Geburt). Französische Handschrift auf Papier. (Paris um 1780). Fol. Blattgr. 38:28 cm, Schriftspiegel ca. 32:21 cm. Mit 65 großen (ca. 31:24 cm, teilw. abweichend) lavierten Feder- und Pinselzeichnungen von Lagrenée. 265 S. (einige leer). Marmorierter Kalbldr. d. Zt. mit floraler Rückenvergoldung, Steh- u. Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt; berieben, teilw. bestoßen, Rücken mit kleineren Reparaturen.
Prachtvolle Weltgeschichte in 65 Bildern von Jean Jacques Lagrenée. Gegenüberliegende Texte in feiner kalligraphischer Schreibschrift erläutern oder illustrieren die jeweiligen Abbildungen. Sicherlich diente dieses Manuskript als Vorlage für ein nie zustandegekommenes Kupferstichwerk. In 65 voll ausgeführten Zeichnungen stellt Lagrenée eine biblische und weltliche (fiktive) Chronologie auf, die mit der Erschaffung der Welt im Jahre 4000 v. Chr. beginnt und mit der Geburt Christi endet. Unter den figurenreichen und bewegt gezeichneten Szenen sind neben den biblischen (Erschaffung der Welt, Turmbau zu Babel, Geburt Moses, Moses mit den Gesetzestafeln, David und Goliath etc.) auch zahlreiche historische Ereignisse: Gründung Trojas und Karthagos, Tod der Lukrezia, Alexander der Große, Hannibals Niederlage gegen Scipio, Cicero eine Rede haltend, Ermordung Caesars, Tod der Kleopatra,"Fondation de la Chine" etc. Die Zeichnungen sind großzügig und ganzseitig ausgeführt, über Federzeichnungen in Braun sind meisterlich die Pinselzeichnungen gearbeitet, die Deckweißhöhung setzt effektvolles Licht auf die dunkleren Bruntöne. Die Zeichnungen sind bis zur Bildumrahmung beschnitten und auf starkes holländisches Bütten montiert. Lagrenée, Maler und Radierer, war Schüler seines Bruders Louis Jean François L. - Stellenweise leicht gebräunt, gering fleckig bzw. fingerfleckig. Provenienz: Alfred Ritter von Pfeiffer mit kleinem Bibliotheksschild im Innendeckel.
Magnificent world history in 65 pictures by Jean Jacques Lagrenée. Opposite texts in fine calligraphic script explain or illustrate the illustrations. This manuscript certainly served as a model for an engraved work which was never published. In 65 fully executed drawings, Lagrenée establishes a biblical and secular (fictional) chronology that begins with the creation of the world in 4000 BC and ends with the birth of Christ. Among the scenes, which are rich in figures and drawn with movement, are numerous historical events in addition to the biblical ones. The drawings are generous and full-page, the brush drawings are masterly worked over pen-and-ink drawings in brown. The drawings are trimmed to the frame and mounted on strong Dutch handmade paper. Jean-Jacques, a pupil of his elder brother Louis-Jean-François Lagrenée, won the Prix de Rome in 1760 and stayed at the Académie de France in Rome between 1763 and 1768. In 1769, having settled in Paris, he was approved (agrée) by the Académie Royale and was accepted as a full member six years later in 1775, becoming adjoint à professeur in 1776 and professeur in 1781. Jean-Jacques painted historical subjects and ceiling paintings for the Galerie d’Apollon in the Louvre and at the Petit Trianon in Versailles. - Lightly browned in places, a little bit stained resp. fingerstained. Bound in contemporary calf, spine gilt, gilt edges, partly rubbed, extremities somewhat worn.
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(verkauft)
Los 9
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Prozessionale Dominikaner, Handschrift
Prozessionale für ein Dominikanerkonvent. Lateinische Handschrift auf Pergament. Frankreich (Paris ?) um 1500-1525. Blattgr. 14,5:10 cm, Schriftspiegel ca. 9:5,5 cm. 18 Zl. (Text und Kalendarium). Geschrieben in Textura mit dunkelbrauner Tinte und roten Hervorhebungen, mit Musiknoten in Quadratnotierung über 4-linigem System. Mit 3 ganzseitigen (jew. ca. 13:9 cm) und 26 als Seitenleisten (jew. ca. 9,4:2,5 cm) angelegten Miniaturen, umgeben von architektonischen Einfassungen (3) sowie von schlichten Goldrahmen (26), alles in Farben und mit feiner Goldhöhung, ferner 1 große (fol. 22) und zahlreiche 1-2-zeilige Anfangsinitialen in Gold und Farben, ferner zahlr. kleinere Anfangsinitialen in Tinte teils mit Grotesken auf Ockergrund. 130 (inkl. der 3 großen Miniaturen) Bll. Rotes Maroquin im Stil des 17. Jhdts., Goldschnitt, signiert "Duru relieur et Marius Michel doreur". Alles in aufwendiger Schutzkassette aus Holz und Leder mit Klappmechanismus und in Chemise und passendem Schuber; Einband minimal berieben.
Bemerkenswert fein ausgeführtes und wohlerhaltenes liturgisches Manuskript mit den Gesängen bei Festtagsprozessionen, hier durch die im Kalender hervorgehobenen Heiligen eindeutig einem dominikanischen Frauenkloster zuzuordnen, vielleicht St. Louis de Poissy, da dem Heiligen Ludwig gleich 2 Miniaturen gewidmet werden.
Text:
fol. 1-12, Kalender nach dominikanischem Gebrauch (Dominikus 5.8, Translatio Dominici 24.5, Petrus Martyr, 29.4; Thomas von Aquin, 7.3 und 28.1; Vinzenz Ferrer, 5.4; Gedenktag der verstorbenen Schwestern und Brüder, 10.10.)
fol. 13-93, Antiphonar
fol. 94-125, Osteroffizium
fol. 125-127, Gebete für die Hl. Anna und Maria Magdalena
Blattgroße Miniaturen:
vor fol. 22, Einzug Christi in Jerusalem
vor fol. 93, Maria Magdalena mit knieender Ordensfrau
vor fol. 126, Anna und Maria mit knieender Ordensfrau
Kleine Miniaturen als Seitenleisten:
fol. 31, Auferstehung; fol. 34v, Purificatio; fol. 38v, Maria Himmelfahrt; fol. 41, Anbetung des Allerheiligsten; fol. 44v, Ludwig d. Heilige v. Frankreich; fol. 48, Kelch und Kelch der Eucharistie mit Diakon; fol. 59, Ordensfrauen und Priester bei Kreuzanbetung; fol. 61, Geburt der Jungfrau; fol. 73v Christus am Ölberg; fol. 74v, Ludwig der Heilige; fol. 76v, Dreifaltigkeit; fol. 79v, Augustinus und Thomas von Aquin; fol. 81v, Maurus und Antonius; fol. 82v, Martin; fol. 84 Stephanus; fol. 85v, Cherubine und Seraphine; fol. 86v, Denis; fol. 87v, Peter und Paul; fol. 88v., Lupus und Aegidius (Gilles); fol. 89, Dominicus und Petrus Martyr; fol. 89v, Verkündigung; fol. 90, Johannes der Täufer; fol. 90v, Johannes Evangelista und Jacobus; fol. 91, Catharina; fol. 92v, Maria Magdalena; fol., 93v, Anna.
Kaum nennenswerte kleine Fleckchen auf wenigen Bll. Sehr wohlerhaltene Handschrift dieses eher selteneren liturgischen Textes in handlicher Form. In besonders schöner Ausstattung, auch die kleinen Miniaturen von sorgfältiger und detailreicher Ausführung.
Exlibris Bibliothèque de Felix Fenardent und E(tienne) Beauvillain mit Devise "toujours il vous aime".
Text:
fol. 1-12, Kalender nach dominikanischem Gebrauch (Dominikus 5.8, Translatio Dominici 24.5, Petrus Martyr, 29.4; Thomas von Aquin, 7.3 und 28.1; Vinzenz Ferrer, 5.4; Gedenktag der verstorbenen Schwestern und Brüder, 10.10.)
fol. 13-93, Antiphonar
fol. 94-125, Osteroffizium
fol. 125-127, Gebete für die Hl. Anna und Maria Magdalena
Blattgroße Miniaturen:
vor fol. 22, Einzug Christi in Jerusalem
vor fol. 93, Maria Magdalena mit knieender Ordensfrau
vor fol. 126, Anna und Maria mit knieender Ordensfrau
Kleine Miniaturen als Seitenleisten:
fol. 31, Auferstehung; fol. 34v, Purificatio; fol. 38v, Maria Himmelfahrt; fol. 41, Anbetung des Allerheiligsten; fol. 44v, Ludwig d. Heilige v. Frankreich; fol. 48, Kelch und Kelch der Eucharistie mit Diakon; fol. 59, Ordensfrauen und Priester bei Kreuzanbetung; fol. 61, Geburt der Jungfrau; fol. 73v Christus am Ölberg; fol. 74v, Ludwig der Heilige; fol. 76v, Dreifaltigkeit; fol. 79v, Augustinus und Thomas von Aquin; fol. 81v, Maurus und Antonius; fol. 82v, Martin; fol. 84 Stephanus; fol. 85v, Cherubine und Seraphine; fol. 86v, Denis; fol. 87v, Peter und Paul; fol. 88v., Lupus und Aegidius (Gilles); fol. 89, Dominicus und Petrus Martyr; fol. 89v, Verkündigung; fol. 90, Johannes der Täufer; fol. 90v, Johannes Evangelista und Jacobus; fol. 91, Catharina; fol. 92v, Maria Magdalena; fol., 93v, Anna.
Kaum nennenswerte kleine Fleckchen auf wenigen Bll. Sehr wohlerhaltene Handschrift dieses eher selteneren liturgischen Textes in handlicher Form. In besonders schöner Ausstattung, auch die kleinen Miniaturen von sorgfältiger und detailreicher Ausführung.
Exlibris Bibliothèque de Felix Fenardent und E(tienne) Beauvillain mit Devise "toujours il vous aime".
Latin processional with musical notation and 3 large full-page miniatures as well as 26 smaller miniatures in side-panels, all finely executed in colours and heightened with gold, surrounded by architectural border (3) and 26 with simple but finely executed gold frames. - Bound in richly gilt red morocco to 17th century style, signed "Duru" and "Marius Michel", preserved in recent wooden box with chemise and slipcase, minor rubbing to binding. - Apart from very seldomly occuring little stains, a very well preserved manuscript, executed for the use of a Dominican convent, possibly St. Louis de Poissy. Further provenance see above.
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(verkauft)
Los 10
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Illuminiert mit Miniaturen des Meisters der Philippa von Geldern
(Winter) Antiphonale Romanum
Winter Antiphonar. - Incipit: "Antiphonale Romanum iuxta Breviarium Sacrosancti Concilii Tridentini restitutum". Lateinische Handschrift auf Papier, angefertigt für die einzuklebenden Miniaturen auf Pergament. Paris, ca. 1505 (Miniaturen) und Frankreich, spätes 16. Jahrhundert (Handschrift). Blattgr. 27,8:18,1 cm, Schriftspiegel 22,5:13,5 cm. Geschrieben in einer Humanistenhandschrift mit brauner und roter Tinte, Musiknoten in Quadratnotation über vierlinigem System, Reklamanten und Lagenbezeichnungen. Alle Illuminationen wurden einmontiert in eigens vom Schreiber vorgesehenen Leerflächen und entstammen drei verschiedenen Handschriften. Mit 1 großen Kreuzigungsminiatur, 17 kleineren Miniaturen, davon 10 mit Bordüren, ferner 2 Miniaturen aus einer weiteren Handschrift, 2 große eingemalte Initialen (fol. A1 und T1; davon 1 umgeben von Bordüren), ferner 3 Initialen sowie weitere Bordürenausschnitte, teils aus einer weiteren, aber großformatigen Handschrift, alles reich in Gold und Farben. Mit zahlr. Anfangsinitialen in Blau und Rot. 1 nn. Bl. (=Vorsatzblatt), num. Bl. 1-38, 38-118, 1 nn., num. 119-120, 122-141, 4 nn., num. 1-24, 4 nn. (inkl. 2 Vorsatz-) Bll. (Paginierungsfehler). Olivgrüner Maroquinband des späten 16. Jahrhunderts mit reicher Vergoldung im Seméstil: Deckel und Rücken übersät mit Goldstempeln bestehend aus Lilie, Lothringer Kreuz und Initiale "Y", beide Deckel mit goldgepr. Bordüre und zentralem Mittelstück mit Christus Monogramm "IHS"; Goldschnitt, Stehkantenvergoldung und marmor. Spiegel; gering fleckig, Kanten teils etwas stärker bestoßen, Schließen entfernt; in neuerer schwarzer Lederkassette mit verg Rückentitel.
Prächtig gebundenes Antiphonar in ungewöhnlicher Ausstattung. Das Antiphonar, hier vorliegend der Winterteil, folgt den Neuerungen der Liturgiereform durch das Konziel von Trient im Jahre 1564. Bei der Niederschrift unseres Manuskriptes wurden die Freiräume in den Maßen der später zu montierenden Miniaturen ausgespart. Die Miniaturen und der Bordürenschmuck wurden aus einem Manuskript ausgeschnitten, das vom Meister der Philippa von Geldern illuminiert wurde, der in der ersten Dekade des 16. Jahrhunderts tätig war.
Illumination:
Unser Codex wurde sozusagen um die zu montierenden Illustrationen herum angelegt. Diese entstammen wahrscheinlich aus zwei, vielleicht drei verschiedenen Codices. Alle Miniaturen, außer den beiden Miniaturen auf fol. 106v, entstammen der Hand des Meister der Philippa von Geldern, der auch die Illuminationen für das Exemplar der "Vita Christi" des Ludolphus de Saxonia für Philippa von Geldern im Jahre 1506 schuf. Philippa war die 2. Frau von René, Herzog von Lothringen (Lyon, Bibl. Municipale. ms 5125). Dieser bedeutende Meister war nachweislich für das französische Königshaus und hochgestellte Persönlichkeiten des französischen Adels und der Geistlichkeit tätig. Auf fol. 62v ist die Miniatur noch mit einer der Bordüren verbunden und damit ist auch der weitaus größte Teil der Bordürenausschnitte der Hand des Meisters zuzuweisen. Fol. 28 mit Bordürenausschnitt mit Motto aus anderer großformatiger Handschrift.
Illumination:
Kreuzigung, (16,6:8,5 cm) (vorderes Vorsatzblatt);
Geburt Christi, am Rand angesetzt eine schmale Bordüre aus derselben Handschrift (7,5:5 cm) (fol. 15)
Flucht nach Ägypten, oben mit Bordüre (7,4:7,4 cm), (fol. 27)
Darbringung im Tempel, mit Bordüre am rechten Rand (7,0:7,4 cm) (fol. 29)
Anbetung der Hl. drei Könige, mit Bordüre Oberrand (5,6:7,4 cm) (fol. 36)
Christus und Maria (8,4:5,5 cm), (fol. 52v)
Christus mit Sünderin (?) umgeben von Aposteln, (7,6:7,4 cm), (fol. 54v)
Christus und Frau aus Samaria am Jakobsbrunnen, (7,0:8,6 cm), (fol. 56v)
Der zwölfjährige Jesus im Tempel mit Gelehrten, mit schmaler Bordüre rechts, (5,5:4,5 cm), (fol. 58v)
Christus betend mi Garten Gethsemane, links Bordüre, (5,2:8,8 cm), fol. 60v
Kreuztragung, links mit Bordüre, (4,5:8,8 cm), (fol. 62v)
Christus wird ans Kreuz genagelt, (8,0:5,5 cm), (fol. 66)
Piéta (Kreuzabnahme), (7,5:7,2 cm), fol. 72v
Grablegung, quer statt hochformatig montiert, (8,0:5,2 cm), (fol. 78v)
Christus als Gärtner und Maria Magdalena mit dem Salbgefäß, (8,0:8,6cm), (fol. 83v)
Pfingsten, Maria mit irdenem Gewand und blauem Umhang (5,6:8,8 cm), (fol. 102)
2 Miniaturen mit jeweils 1 Heiligenfigur, aus einer anderen Handschrift (je 8,6:3,2 cm), unsichere Zuweisung, dem umgebenden liturgischem Text folgend vielleicht Hl. Andreas: A) mit einer sitzenden Person, die ihm den unbekleideten Fuß zeigt B) mit Buch lesend und Palmwedel. - Eine weitere Zuschreibung benennt Hl. Antonius von Padua sowie einen Franziskaner (fol. 106)
Beschneidung, oben und unten mit Bordüre (5,2:8,8 cm), (fol. 118)
Verkündigung, links mit Randleiste (7,5:5,2 cm), (fol. 131 v)
Montierter Initialschmuck auf fol. 91v, 97 und 103; zusätzliche Borüren auf fol. 1, 28, 28v, 96v und 108, teils aus weiterer großformatiger Handschrift.
Provenienz:
Papier mit Wasserzeichen Briquet 13194 bestehend aus "Trauben mit Initialen SC", das abgewandelt zwischen 1580 und 1600 vornehmlich in Frankreich Verwendung fand. Das Monogramm auf dem Einband könnte auf einen Bezug zum Jesuitenorden verweisen. Die Art der Vergoldung des Einbandes mit dem Lothringer Kreuz im Semé-Stil könnte auf den Umkreis der Renée von Lorraine (1585-1621), der Tochter von Henri, Duc de Guise und Henriette de Lorraine deuten (1592-1669), der Tochter von Charles, Duc d'Elbeuf deuten. Beide besaßen Einbände bei denen das Lothringer Kreuz mit den Anfangsinitialen Verwendung fand (vgl. J. Guigard, Nouvel Armorial du Bibliophile I, 120); Dörling Auktion 119, 2-4 Dezember 1986; Christie's sale June 2001, lot 32. Die Initiale "Y" konnten wir nicht nachweisen, eine Zuweisung an Ysabel Clara Eugenie, Tochter Philipps II. von Spanien konnten wir nicht verifizieren.
Zustand: Bl. 105 unten mit kleinem Papierausriss im weißen Rand, Bl. 23v unten im Liedtext mit kleiner oxydierter Textkorrektur in weiß, durchwegs von guter Erhaltung mit minimalen Altersspuren oder unbedeutenden Fleckchen.
Illumination:
Unser Codex wurde sozusagen um die zu montierenden Illustrationen herum angelegt. Diese entstammen wahrscheinlich aus zwei, vielleicht drei verschiedenen Codices. Alle Miniaturen, außer den beiden Miniaturen auf fol. 106v, entstammen der Hand des Meister der Philippa von Geldern, der auch die Illuminationen für das Exemplar der "Vita Christi" des Ludolphus de Saxonia für Philippa von Geldern im Jahre 1506 schuf. Philippa war die 2. Frau von René, Herzog von Lothringen (Lyon, Bibl. Municipale. ms 5125). Dieser bedeutende Meister war nachweislich für das französische Königshaus und hochgestellte Persönlichkeiten des französischen Adels und der Geistlichkeit tätig. Auf fol. 62v ist die Miniatur noch mit einer der Bordüren verbunden und damit ist auch der weitaus größte Teil der Bordürenausschnitte der Hand des Meisters zuzuweisen. Fol. 28 mit Bordürenausschnitt mit Motto aus anderer großformatiger Handschrift.
Illumination:
Kreuzigung, (16,6:8,5 cm) (vorderes Vorsatzblatt);
Geburt Christi, am Rand angesetzt eine schmale Bordüre aus derselben Handschrift (7,5:5 cm) (fol. 15)
Flucht nach Ägypten, oben mit Bordüre (7,4:7,4 cm), (fol. 27)
Darbringung im Tempel, mit Bordüre am rechten Rand (7,0:7,4 cm) (fol. 29)
Anbetung der Hl. drei Könige, mit Bordüre Oberrand (5,6:7,4 cm) (fol. 36)
Christus und Maria (8,4:5,5 cm), (fol. 52v)
Christus mit Sünderin (?) umgeben von Aposteln, (7,6:7,4 cm), (fol. 54v)
Christus und Frau aus Samaria am Jakobsbrunnen, (7,0:8,6 cm), (fol. 56v)
Der zwölfjährige Jesus im Tempel mit Gelehrten, mit schmaler Bordüre rechts, (5,5:4,5 cm), (fol. 58v)
Christus betend mi Garten Gethsemane, links Bordüre, (5,2:8,8 cm), fol. 60v
Kreuztragung, links mit Bordüre, (4,5:8,8 cm), (fol. 62v)
Christus wird ans Kreuz genagelt, (8,0:5,5 cm), (fol. 66)
Piéta (Kreuzabnahme), (7,5:7,2 cm), fol. 72v
Grablegung, quer statt hochformatig montiert, (8,0:5,2 cm), (fol. 78v)
Christus als Gärtner und Maria Magdalena mit dem Salbgefäß, (8,0:8,6cm), (fol. 83v)
Pfingsten, Maria mit irdenem Gewand und blauem Umhang (5,6:8,8 cm), (fol. 102)
2 Miniaturen mit jeweils 1 Heiligenfigur, aus einer anderen Handschrift (je 8,6:3,2 cm), unsichere Zuweisung, dem umgebenden liturgischem Text folgend vielleicht Hl. Andreas: A) mit einer sitzenden Person, die ihm den unbekleideten Fuß zeigt B) mit Buch lesend und Palmwedel. - Eine weitere Zuschreibung benennt Hl. Antonius von Padua sowie einen Franziskaner (fol. 106)
Beschneidung, oben und unten mit Bordüre (5,2:8,8 cm), (fol. 118)
Verkündigung, links mit Randleiste (7,5:5,2 cm), (fol. 131 v)
Montierter Initialschmuck auf fol. 91v, 97 und 103; zusätzliche Borüren auf fol. 1, 28, 28v, 96v und 108, teils aus weiterer großformatiger Handschrift.
Provenienz:
Papier mit Wasserzeichen Briquet 13194 bestehend aus "Trauben mit Initialen SC", das abgewandelt zwischen 1580 und 1600 vornehmlich in Frankreich Verwendung fand. Das Monogramm auf dem Einband könnte auf einen Bezug zum Jesuitenorden verweisen. Die Art der Vergoldung des Einbandes mit dem Lothringer Kreuz im Semé-Stil könnte auf den Umkreis der Renée von Lorraine (1585-1621), der Tochter von Henri, Duc de Guise und Henriette de Lorraine deuten (1592-1669), der Tochter von Charles, Duc d'Elbeuf deuten. Beide besaßen Einbände bei denen das Lothringer Kreuz mit den Anfangsinitialen Verwendung fand (vgl. J. Guigard, Nouvel Armorial du Bibliophile I, 120); Dörling Auktion 119, 2-4 Dezember 1986; Christie's sale June 2001, lot 32. Die Initiale "Y" konnten wir nicht nachweisen, eine Zuweisung an Ysabel Clara Eugenie, Tochter Philipps II. von Spanien konnten wir nicht verifizieren.
Zustand: Bl. 105 unten mit kleinem Papierausriss im weißen Rand, Bl. 23v unten im Liedtext mit kleiner oxydierter Textkorrektur in weiß, durchwegs von guter Erhaltung mit minimalen Altersspuren oder unbedeutenden Fleckchen.
Winter Antiphonary for the use of Rome. Illuminated manuscript on paper made for pasted-in illuminations on vellum. Paris c. 1505 (miniatures) and France late 16th century (text). - With 20 miniatures painted in colours and gold of which the majority can be attributed to the artist "Master of Philippa of Guelders", who was active in Paris in the first decade of the 16th century. - Fol. 105 with small section torn to white margin, old small text correction with oxydised white colour to fol. 23v, overall well preserved and with minor staining in places. - The splendid olive-brown morocco richly gilt in a semé-style, possibly bound for a member of the noble House of Lorraine, an alternative attribution of ownership to Ysabel Clara Eugenie, daughter of Philipp II. of Spain could not be verified by us (see above). - Extremities of binding somewhat bumped.
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(verkauft)
II. Inkunabeln und Frühe Drucke des 16. Jahrhunderts
Los 11
Rostocker Druck
Bernardus, Sermones super Cantica canticorum
Bernardus Claravallensis. Sermones super Cantica canticorum. Rostock, Fratres Domus Horti Viridis ad S. Michaelem, 28. Juli 1481. Fol. (28:20 cm). Got. Typ. (Bernardus-Type). Mit mehreren eingemalten Initialen in Rot, darunter die 8zeilige Eingangsinitiale. Rubriziert. 208 nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, fleckig u. wurmstichig, Oberkanten u. Rücken in Prgt. erneuert, Schließen u. Vorsätze erneuert.
Hain-C. 2856; GW 3934; Goff B-427; Slg. Böhme 1392; nicht im BMC. - Seltene erste Ausgabe. Ein bedeutendes und frühes Dokument norddeutscher Druckkunst. Die Rostocker Offizin der Brüder vom Gemeinsamen Leben verwenden in dem vorliegenden Druck erstmals die sogen. Bernardus-Type, die sicherlich aus der Schriftgießerei des Lucas Brandis in Lübeck stammte. Am Schluss das in Rot gedruckte Kolophon mit Druckermarke. - Die 4 Bll. Repertorium ans Ende verbunden. Hier u. da Marginalien von alter Hand; stellenw. etwas fleckig, im Rand tlw. wasserfleckig; gegen Ende mit wenigen Wurmlöchern, Bl. 164 mit Randeinriss bis knapp in den Text, Bl. 185 mit Eckabriss. - 2 Exlibris der Sammlung Eric Sexton.
Scarce first edition. Initials supplied in red, rubricated. - Some staining and thumbing here and there, marginal waterstaining in places, some worming at end, 1 marginal tear into the text 1 corner torn off. Contemporary blind-tooled pigskin over wooden boards, staining and worming, upper edges and spine renewed with vellum, endpapers and clasps renewed. 2 bookplates of Eric Sexton.
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(abgelaufen)
Los 12
Bertholdus, Horologium devotionis + Beibände
Bertholdus. Horologium devotionis circa vitam Christi. (Basel, J. Amerbach, nicht nach 1490). (16:12 cm). Got. Typ. Mit 36 Textholzschnitten in altem Kolorit u. eingemalten Initialen in Rot. Rubriziert. 66 nn. Bll. (d.l.w.). - Vorgebunden: Thomas à Kempis. De vita et beneficiis salvatoris Jesu Christi devotissime meditationes cum gratiarum actione. (Basel, J. Amerbach & J. Petri, nicht nach 1489). Got. Typ. Mit eingemalten Initialen in Rot. 72 nn. Bll. - Gerardus de Zutphania. De spiritualibus ascensionibus. (Basel, J. Amerbach & J. Petri, nicht nach 1488/89). Got. Typ. Mit eingemalten Initialen in Rot. Rubriziert. 68 nn. Bll. - Alphabetum divini amoris. (Basel, J. Amerbach, nicht nach 1491). Got. Typ. Mit eingemalten Initialen in Rot. 32 Bll. (d.l.w.). Blindgeprägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, mit Restaurierungen.
I. Hain-C. 2993 (= H. 2990 & 8928); GW 4175; BMC III, 753; Goff B-506; Fairfax Murray 60; Schramm XXI, 617, 620, 632, 679-709; Hieronymus I, 44. - Vierte lateinische und erste Basler Ausgabe des "Zeitglöckleins", das der Dominikanermönch Bertholdus in der Mitte des 14. Jahrhunderts verfasste. "In seinen theologischen Schriften Vorläufer der großen Mystiker; sein Erbaungsbuch - in Form eines Gespräches mit Christus - verfasst er zuerst deutsch, dann auf Wunsch für die gebildeten Leute auch lateinisch" (Hieronymus). Amerbachs Ausgabe hebt sich durch die Holzschnitte hervor, von denen 7 - die ohne Umrahmung - vom Meister des Haintz Narr stammen. "Contains 36 remarkable woodcuts of early appearance, mostly in outline and with double-line borders forming solid black squares at the angles" (Murray).
II. Hain 10992; GW M46915; BMC III, 752; Goff M-432. - Zweite Ausgabe des in jüngerer Zeit Thomas von Kempen zugeschriebenen Andachtsbüchleins.
III. Hain-C. 16296; GW 10689; BMC III, 752; Goff G-177. - Eine von vier vor 1490 erschienenen undatierten Ausgaben.
IV. Hain-C. 7633; GW 1561; BMC III, 753; Goff A-528. - Das Erbauungsbuch wurde verschiedenen Verfassern, u.a. Thomas à Kempis und Johannes Gerson zugeschrieben.
Insgesamt stellenw. gering gebräunt oder fleckig; (II) zu Beginn mit kl. Wasserfleck im Außensteg; die Holzschnitte in (I) tlw. etwas durchschlagend, hier u. da Farbfleckchen; (I) tlw. mit kl. Wurmloch im Außensteg, außerdem Bl. d3 mit Papierdurchbruch u. Verlust von 2 Buchstaben. - Titel von (II) mit Besitzvermerk der Fürstbischöflichen Hofbibliothek Eichstätt ("Ad bibl. aul. Eystett.").
II. Hain 10992; GW M46915; BMC III, 752; Goff M-432. - Zweite Ausgabe des in jüngerer Zeit Thomas von Kempen zugeschriebenen Andachtsbüchleins.
III. Hain-C. 16296; GW 10689; BMC III, 752; Goff G-177. - Eine von vier vor 1490 erschienenen undatierten Ausgaben.
IV. Hain-C. 7633; GW 1561; BMC III, 753; Goff A-528. - Das Erbauungsbuch wurde verschiedenen Verfassern, u.a. Thomas à Kempis und Johannes Gerson zugeschrieben.
Insgesamt stellenw. gering gebräunt oder fleckig; (II) zu Beginn mit kl. Wasserfleck im Außensteg; die Holzschnitte in (I) tlw. etwas durchschlagend, hier u. da Farbfleckchen; (I) tlw. mit kl. Wurmloch im Außensteg, außerdem Bl. d3 mit Papierdurchbruch u. Verlust von 2 Buchstaben. - Titel von (II) mit Besitzvermerk der Fürstbischöflichen Hofbibliothek Eichstätt ("Ad bibl. aul. Eystett.").
Sammelband with four scarce works printed in Basle by Johann Amerbach and Johann Petri, all with initials supplied in red. The work by Bertholdus in fourth Latin edition and with 36 woodcuts in old colouring. - Mild browning or some staining in places; marginal waterstain at beginning of (II); colour stains here and there in (I); small wormhole to part of outer margins in (I); paper flaw to l. d3 in (I) with loss of 2 letters. Contemporary blind-tooled calf over wooden boards with 2 clasps, partly restored.
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Los 13
First Issue of the Nancéide
Blarru, Nanceidos opus de bello Nanceiano
Blarru, P. de. Nanceidos opus de bello Nanceiano. Hac primum exaratura elimatissime nuperrime in lucem emissum. (Ed. J. Basin). Saint-Nicolas-de-Port, P. Jacobi, 1518. Fol. (31:21,5 cm). Mit Titelholzschnitt, 35 (teilw. wiederh.) Textholzschnitten, kl. Wappenholzschnitt, einigen (1 halbseitigen) Initialen und Holzschnitt-Druckermarke. 130 nn. Bll. Etwas späterer flex. Prgt. mit spanischen Kanten und hs. Rückentitel; gering fleckig, Rücken etwas gebräunt, Bindebänder entfernt.
IA 119.779; Mortimer 102; Brun 135; Rothschild 2781. - Erster Druck der ersten Ausgabe, das Privileg datiert 4. Sept. 1518. Bedeutendes lateinisches Epos auf den Sieg von René II. von Lothringen über Karl den Kühnen von Burgund in der Schlacht von Nancy 1477. Die schönen Holzschnitte werden teilweise Gabriel Salomon zugeschrieben. Der große Titelholzschnitt zeigt René v. Lothringen zu Pferd, die übrigen Holzschnitte mit Darstellungen militärischer Verbände, Belagerungen und Kampfszenen. Bemerkenswert die große Initiale mit Drolerien auf dem Schlussblatt nach der von M. Husz in seiner Ausgabe der Melusine (Lyon nach 1490) verwendeten Initiale. "Ce doit être une lettre en métal, sortie de la même matrice" (Rothschild). Kollation: a8, b-v6, x8. - Breitrandig. Gleichmäßig etwas gebräunt und nahezu fleckenfrei.
First edition, first issue. With woodcut to title page, 35 (some repeated) woodcuts in the text, small woodcut arms, some (1 half-page) initials and woodcut printers-device. - Fine wide margined, nearly stain-free copy, minor smooth browning. Bound in somewhat later limp vellum with ms. title to spine; minor soiling and staining.
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Los 14
Printed in Barcelona
Bonaventura, Meditationes vitae Christi
Bonaventura (Pseudo-), S. Meditationes vitae Christi. Barcelona, Pere Miquel, 16. Juli 1493. Fol. (29,5:21,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Min. für Init. Mit Holzschnittbordüre in altem Kolorit sowie schwarzgrundiger Druckermarke. 68 Bll. (das letzte weiß). Mod. Ldr. mit etwas Rvg., doppelter goldgper. Deckelfilete u. reicher Innenkanntenvergoldung.
Hain 3559 (= Hain-C. 3561); GW 4751; BMC X, 8; Haebler, Bibl. Ibérica 67; Palau 290.210. - Eines der bedeutendsten und weit verbreiteten Werke mittelalterlicher Spiritualität, das heute meist Johannes de Caulibus aus dem Franziskanerkloster in San Gimignano zugeschrieben wird. Vorliegend in einer sehr seltenen Ausgabe, GW weist außer diesem 4 Exemplare nach (2 in Barcelona, 1 in Saragossa u. 1 in London; das im gedruckten GW angegebene Exemplar in der Library of Congress ist eine Ausgabe in spanischer Sprache, die bei demselben Drucker unter demselben Datum erschien, von Goff unter B-923 verzeichnet). Vom Drucker Pere Miquel (gestorben wohl Anfang 1497), einem Katalanen, der sich auch als Buchhändler betätigte und wohl seit 1491 druckte, sind 17 Drucke bekannt. "The borders ... are composed of three blocks containing leaves, flowers, and birds, and one containing the arms of Spain flanked by the emblems of the yoke and arrows". - Die 2 Indexbll. zu Beginn alt in einen Bogen weißen Papiers eingelegt. Stellenw. stockfleckig; vereinzelt finger- oder im Rand tintenfleckig; die alte Rubrizierung fast vergangen; vereinzelt mit zeitgenössischen Marginalien; Indexbll. zu Beginn sowie gegen Ende mit restaurierten Randfehlstellen. - Auf dem zusätzlichen ersten weißen Bll. von alter Hand: "Ad usu(m) fratris johanis marti de verau" (?).
Exceedingly rare edition. - Foxing in places; some thumbing or ink staining here and there; old rubrication faded; scattered contemporary marginalia; restored marginal paper flaws. Recent calf gilt.
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Los 15
The only known copy on vellum
Cest la vie Saint germain
(Constantius Lugdunensis). Vita sancti Germani episcopi Autissiodorensis, franz.: Cest la vie Saint germain lauxerrois, translatee de latin en francoys. (Paris, André Bocard u. Félix Baligault, um 1492?). 4to (19:13 cm). Got. Typ. Mit 1 Holzschnitt. 34 (statt 36) nn. Bll. Roter Maroquinband d. 19. Jh. mit goldgepr. Rtitel u. Goldschnitt sowie Pergamentvorsätze; hinterer fester Vorsatz fleckig.
Fairfax Murray 573 (dieses Exemplar); Brunet V, 1192 (dieses Exemplar); INKA 20000094 (Papierexemplar in der UB Mannheim). - Erste Ausgabe, das einzige bekannte Exemplar auf Pergament. Der Holzschnitt zeigt den Heiligen, den Bischof Germanus von Auxerre, mit dem Autor oder Übersetzer. Die Absätze beginnnen jeweils mit 1-2 Zeilen aus dem lateinischen Originaltext. Die Zuweisung an Boacard und Baligault erfolgt durch H. W. Davies (Fairfax Murray). Der in der Beschreibung des Mannheimer Papierexemplars bemerkte Unterschied ist hinfällig, auch im Pergamentexemplar steht auf Bl. e3v, Zeile 29: "declairee". "According to the heading ... an account of two miracles shoud appear on the two succeeding leaves (= e4 und e5), but these are unknown: two blanks are substituted. The last leaf (= e6) has a poetical Epiloge on recto, signed with initials J.P. cut on wood: the verso blank. These initials might possibly be those of Jean Phelipot" (Fairfax Murray). Innendeckel mit gedrucktem Schildchen "573". - Stellenw. etwas fleckig. Ohne die Bll. e4 u. e5.
First edition, exceedingly rare, the only known copy on vellum. With 1 woodcut. - Some staining in places. Without the leaves e4 and e5. 19th century red morocco edges gilt, dentelles; staining to rear pastedown.
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Los 16
Franciscus de Retza, Defensorium Marie
(Franciscus de Retza, Pseudo-). Defensorium inviolatae virginitatis Mariae. (Basel, Lienhart Ysenhut, um 1487/88). 4to (21:15 cm). Got. Typ., 30-32 Z. Mit 53 (2 ganzseitigen) Holzschnitten im Text. Durchgängig rubriziert. 30 nn. Bll. Mod. flex. Prgt. aus altem Material, etwas fleckig. In aufwändig gestalteter lackierter Kassette mit Einschub, Halbleder-Decken mit Rückentitel und Wildleder-Bezug auf den Innendeckeln und passendem gefütterten Schuber (sign.: Renaud Vernier - M.A. 2002).
Hain 6086; GW 10275; BMC III, 780; Goff R-153; Schramm XXII, 209, 211, 262-312; Fairfax Murray, German 360. - Dritte Ausgabe dieser Textfassung. Vorangegangen waren Ausgaben in Strassburg um 1480 und Speyer um 1483, sowie zwei stärker abweichende Ausgaben als Blockbücher. Folge von "wundersamen Berichten aus der antiken und mittelalterlichen Geschichte, Naturkunde und Mythologie, die als Symbole für die unversehrte Jungfräuligkeit Mariens zusammengestellt sind" (GW). Die fantasievollen Holzschnitte zu jeder Szene mit lateinischen und deutschen Reimversen oberhalb der Holzschnitte und Erläuterungen in lateinischer Sprache. Nach Fairfax Murray wurden die ersten Exemplare noch ohne Drucktitel, nur mit einem leeren Blatt zu Beginn vertrieben. Vorliegendes Exemplar mit dem Drucktitel: Defensoriu(m) inviolate perpetueq(ue) virginitatis. Castissime dei genitricis Marie. Die Ausgabe wird gelegentlich auch mit dem Titel "De generatione Christi sive Defensorium..." geführt. Die ehemals mit um 1489/90 geschätzte Datierung ist laut V. Sack, Die Inkunabeln der Universitätsbibliothek ... in Freiburg Nr. 1479 auf um 1487/88 zu ändern. - Wohlerhaltenes, breitrandiges Exemplar. Gleichmäßig gering gebräunt, schwach fingerfleckig, wenige blasse Braunflecken in den Rändern. Ein leeres Blatt der Zeit aus ähnlichem Papier vorgebunden.
Third edition, second issue, with the printed title page. With 53 fine (2 full-page) woodcuts. Rubricated in red. Latin text with introductory verses in Latin and German, defending the virginity of Mary using examples of mythical events and natural phenomena drawn from a wide range of sources. - Fine, wide margined copy. Minor even browning, few fingermarks here and there, little faint brownish marginal staining. A contemp. blank leaf of slightly different paper bound in at front. Recent limp vellum made from old materials. Housed in recent elaborate box with slide-in function, protected by half-calf boards with title to spine in matching slipcase.
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Los 17
Aus der Sammlung Ernst Kyriß
Geiler v. Kaisersberg, Irrig Schaf 1510 + Beiband
Geiler von Kaisersberg, J. Das irrig schaf. Sagt von kleinmütikeit und verzweiflung. 7 Tle. in 1 Bd. Straßburg, M. Schürer, (um 1510). 4to (21:14,5 cm). Mit 7 Titelholzschnitten. Zus. 204 nn. Bll. (davon 5 w.). - Angebunden: Dis büchlin saget von den peine(n) so do bereit seint allen denen die do sterbe(n) in todsünden. Straßburg, B. Kistler, 1509. Mit gr. Titelholzschnitt u. 27 (9 blattgr., davon 2 wiederh.) Textholzschnitten. 49 (recte 47) num., 1 nn. Bll. Halbschweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit spätgot. Blindprägung u. Mittelschließe; etwas berieben, Rücken mit wenigen kleinen Wurmlöchern.
I. VD 16, G 764; Goed. I, 400, 15; Dacheux 47; Muller 178, 33; Schmidt 43. - Erste Ausgabe dieser wohl kurz nach Geilers Tod (1510) erschienenen Sammlung von sieben Schriften, die sämtlich auf Gerson zurückgehen. Da die Traktate auch einzeln vertrieben wurden, sind vollständige Exemplare wie das vorliegende sehr selten. Enthalten sind: Das irrig Schaf, 42 Bll. (l. w.); Der hellisch Low, 34 Bll.; Die Christenlich Künigin, 30 Bll. (l. w.); Der dreieckecht Spiegel, 36 Bll.; Der Eschen Grüdel, 28 Bll. (l. w.); Das Klappermaul, 10 Bll. (l. w.); Der Trostspiegel, 23 Bll. (l. w., hier als Bl. 2 der nachfolgenden Handschrift verwandt). "Eschengrüdel" ist eine der ersten literarischen Verwendungen des Aschenbrödelthemas mit der wohl ersten gedruckten Illustration zu diesem Motiv. Teilweise rubriziert. - Etwas fingerfleckig, stellenweise gering braunfleckig. Erstes Titelblatt etwas gebräunt und mit einem alt überklebtem Besitzvermerk, erste 3 Bll. mit kl. Wurmgang im w. Rand, im Fuß- und Kopfsteg streckenweise schwacher Wasserrand.
Zwischengebunden: "Ein schöne lere." Deutsche Handschrift auf Papier. Um 1510. Blattgr. 200:135 mm, Schriftspiegel ca. 148:92 mm. Mit brauner Tinte von einer Hand geschrieben, Überschrift u. Eingangsinitiale in Rot, rubriziert. 3 S. auf 2 Bll. (davon 1 das w. Schlußbl. von I). - Bemerkenswerte, sehr sorgfältig ausgeführte zeitgenössische Handschrift, in der eine Heiligenlegende erzählt wird: "Es pat die heillig junckfraw Sant Truta eins mals unßern hern(n) andechtiglich für ein person die umb ein lieb(e)n frewnt durch sein sterb(e)n ser betrübt was...".
II. VD 16, V 2555; Benzing 450; Muller 52, 21; Schmidt 26. - Zweite Ausgabe, der erste, ebenfalls von Kistler veranstaltete Druck war 1506 erschienen. Seltenes Büchlein über die Höllenqualen, denen die Freuden im Paradies gegenübergestellt werden. Beide Teile sind mit schönen Holzschnitten illustriert, wobei besonders die Leiden der Verdammten detailliert dargestellt werden.
Stellenweise leicht stock- oder fingerfleckig. Schöner, wohlerhaltener Sammelband in seinem ersten Einband. Aus der Sammlung Ernst Kyriß (kl. Monogrammstempel auf dem ersten Titel).
Zwischengebunden: "Ein schöne lere." Deutsche Handschrift auf Papier. Um 1510. Blattgr. 200:135 mm, Schriftspiegel ca. 148:92 mm. Mit brauner Tinte von einer Hand geschrieben, Überschrift u. Eingangsinitiale in Rot, rubriziert. 3 S. auf 2 Bll. (davon 1 das w. Schlußbl. von I). - Bemerkenswerte, sehr sorgfältig ausgeführte zeitgenössische Handschrift, in der eine Heiligenlegende erzählt wird: "Es pat die heillig junckfraw Sant Truta eins mals unßern hern(n) andechtiglich für ein person die umb ein lieb(e)n frewnt durch sein sterb(e)n ser betrübt was...".
II. VD 16, V 2555; Benzing 450; Muller 52, 21; Schmidt 26. - Zweite Ausgabe, der erste, ebenfalls von Kistler veranstaltete Druck war 1506 erschienen. Seltenes Büchlein über die Höllenqualen, denen die Freuden im Paradies gegenübergestellt werden. Beide Teile sind mit schönen Holzschnitten illustriert, wobei besonders die Leiden der Verdammten detailliert dargestellt werden.
Stellenweise leicht stock- oder fingerfleckig. Schöner, wohlerhaltener Sammelband in seinem ersten Einband. Aus der Sammlung Ernst Kyriß (kl. Monogrammstempel auf dem ersten Titel).
Fine Sammelband in its first binding comprising 2 scarce German works and a contemporary manuscript. - I. First edition of this collection of 7 moral tales, including one of the earliest illustrated appearances in print of Cinderella: "Der eschen Grüdel". With 7 woodcuts. - Minor staining and thumbing, occasional marginal dampmarking, title page somewhat browned and with masked contemp. owners inscription. - II. Second edition. With woodcut on title page and 27 (9 full-page) impressive woodcuts, partly depicting the torments of hell. - Minor staining and thumbing, occasional marginal dampmarking. - 3 pages of contemp. mss. on act of Saint "Truta" bound in between, using the last blank of I. Rubricated. Bound in contemp. blind-tooled half-pigskin over wooden boards with single clasp; somewhat rubbed, a few small wormholes to spine. - From the Library of Ernst Kyriß with his tiny collector-stamp to first title page.
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Los 18
Most Important Early Works on Cosmology and Tax Law
Guillelmus Alvernus, De universo
Guillelmus Alvernus. De universo. (Nürnberg, Georg Stuchs, nicht nach 1497). Fol. (30:21 cm). Got. Typ., 2 Kol. 1 nn., 149 num., 1 nn. Bll. - Angebunden: Ders. De sacramentis. De causis Cur Deus homo. De paenitentia novus tractatus. (Ebda., nicht nach 1497). Got. Typ., 2 Kol. 4 nn. (d. l. w.), 132 num. Bll. - Conradus Summenhart. Tractatulus bibartitus de decimis. Hagenau, H. Gran, 13. Nov. 1497. Fol. Got. Typ., 2 Kol. 1 nn., 39 num., 2 nn. Bll. (l.w.). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem blindgeprägten Schweinsldr.-Rücken. mit Resten von 2 Schließen (2 Haften u. 1 Schließe erhalten), hinterer Deckel mit vereinzelten Kratzspuren.
I. Hain 8319; GW 11870; BMC II, 470; Goff G-717; Baumann-Benzing 74. - Erste Ausgabe. Das Hauptwerk des bedeutenden scholastischen Theologen und Philosophen (geb. um 1180, gest. 1249). "The first great scholastic, setting the stage for Alexander of Hales, Albertus Magnus, and their disciples... 'De universo' serves as an intermediary between the early medieval writings on cosmology of Isidore of Seville and Bede and the great encyclopedias of Vincent of Beauvais and Albertus Magnus later in the century... It is of considerable value for its accounts and critiques of medieval magic and so-called experimental science" (DSB XIV, 388; vgl. dazu auch ausführl. Thorndike II, 338 ff.). "Als erster Scholastiker hat W. eine von der Theologie unabhängige Kosmologie ausgebaut" (Ziegenfuß II, 883).
II. Hain-C. 8316; GW 11869; BMC II, 470; Goff G-723; Baumann-Benzing 73. - Erste Ausgabe. Früher unter Wilhelm von Paris (Guillelmus Baufet) geführt, da die Schriften Wilhelms von Auvergne ebenfalls unter diesem Namen verbreitet wurden.
III. Hain-C. 15177; BMC III, 685; Goff S-865; Schulte I/2, 455; Stintzing-L. I, 21; Roscher 22 erwähnt ein anderes Werk des Autors. - Äußerst seltene editio princeps. Eines der frühesten Bücher zum Zehntrecht und dessen Abschaffung, offenbar aus Furcht vor Verfolgung in der Verlegeroase Hagenau gedruckt. "In der Schrift über den Zehnt negirt er den Charakter der Zehntpflicht als einer im göttlichen Rechte fußenden, und nimmt die Möglichkeit der Beseitigung an" (ADB XXXVII 156). Konrad Summenhart stammt aus Calw in Württemberg, seine Schriften bezeichnet Schulte als "Muster der damaligen Gelehrsamkeit". - Alle drei Werke breitrandig, nur vereinzelt gering fleckig, vereinzelt geringe Feuchtigkeitsspuren im Rand. Hinterer Innendeckel mit einigen Wurmspuren, geringe Wurmspuren im unteren weißen Rand der letzten Bll. des Band. Erstes Bl. mit minimaler Wurmspur. Schöner Sammelband in seinem ersten Einband. Der schöne Prägeband kommt aus dem Benediktinerkloster Weingarten (Kyriß Werkstatt 34), Vorderdeckel u. vorderer Spiegel tragen den Schriftzug "Hochraut".
II. Hain-C. 8316; GW 11869; BMC II, 470; Goff G-723; Baumann-Benzing 73. - Erste Ausgabe. Früher unter Wilhelm von Paris (Guillelmus Baufet) geführt, da die Schriften Wilhelms von Auvergne ebenfalls unter diesem Namen verbreitet wurden.
III. Hain-C. 15177; BMC III, 685; Goff S-865; Schulte I/2, 455; Stintzing-L. I, 21; Roscher 22 erwähnt ein anderes Werk des Autors. - Äußerst seltene editio princeps. Eines der frühesten Bücher zum Zehntrecht und dessen Abschaffung, offenbar aus Furcht vor Verfolgung in der Verlegeroase Hagenau gedruckt. "In der Schrift über den Zehnt negirt er den Charakter der Zehntpflicht als einer im göttlichen Rechte fußenden, und nimmt die Möglichkeit der Beseitigung an" (ADB XXXVII 156). Konrad Summenhart stammt aus Calw in Württemberg, seine Schriften bezeichnet Schulte als "Muster der damaligen Gelehrsamkeit". - Alle drei Werke breitrandig, nur vereinzelt gering fleckig, vereinzelt geringe Feuchtigkeitsspuren im Rand. Hinterer Innendeckel mit einigen Wurmspuren, geringe Wurmspuren im unteren weißen Rand der letzten Bll. des Band. Erstes Bl. mit minimaler Wurmspur. Schöner Sammelband in seinem ersten Einband. Der schöne Prägeband kommt aus dem Benediktinerkloster Weingarten (Kyriß Werkstatt 34), Vorderdeckel u. vorderer Spiegel tragen den Schriftzug "Hochraut".
A very fine Sammelband with three incunabula, including the editio princeps of the most important work of William of Auvergne and one of the first works on the right to levy tithe. - All three works with wide margins, overall slight spotting and slight marginal dampmarking in places. Some worming to rear inner cover, slight marginal worming to last leaves, minor wormtrace to first leaf. Bound in contemporary blindstamped half pigskin over bevelled beech boards, remains of 2 clasps (brass catchplates and 1 clasp retained); lower board slightly marked.
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Los 19
Hortus sanitatis. (Straßburg, Prüss 1497)
Hortus sanitatis. De herbis et plantis. De Animalibus & reptilibus. De Avibus et volatilibus. De Piscibus & natatilibus. De Lapidibus & in terre venis nasce(n)tibus. De Urinis et eaq(ue) speciebus. (Straßburg, Joh. Prüss, nicht nach 21.10.1497). Fol. (33:23 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit 1064 (teilw. wiederholten, 3 ganzseitigen) Textholzschnitten. 360 nn. Bll. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 Schließen; berieben (Rückdeckel stärker), etwas fleckig, gering wurmstichig, Ecken bestoßen.
Hain-C. 8941; GW 13550; BMC I, 124; Goff H-487; Choulant, Graph. Inc. 61, 16; Nissen, BBI 2365; Schramm XX, 14 u. 27; Muther 541. - Zweite Ausgabe des großen Hortus sanitatis, die erste von Prüss in Straßburg gedruckte. Eines der schönsten Holzschnittbücher des 15. Jahrhunderts und "das wichtigste naturhistorische Werk des Mittelalters" (Choulant). Vollständiges Exemplar in einem gut erhaltenen Einband der Zeit. Die Holzschnitte sind weitgehend Kopien nach der Mainzer Erstausgabe von 1491 und zeigen etwa zur Hälfte Pflanzen, die übrigen Säugetiere, Reptilien, Vögel, Fische u. Mineralien; unter letzteren auch etliche figürliche Darstellungen von bergmännischen, hüttentechnischen und chemischen Verrichtungen, sowie vom Umgang mit Mineralien und Edelsteinen. "Daß sich Johann Prüss an die Meydenbach'sche Ausgabe ... angelehnt hat, ist ohne weiteres ersichtlich ... Freilich hat er nicht einfach die Meydenbach'schen Holzschnitte übernommen, sondern sie in etwas veränderter Größe, meist verkleinert, wiedergegeben, viel im Gegensinn... Die großen Bilder sind ... der Grüningerschen Chirurgia des Brunschwig entnommen" (Schramm). "Vielfach sind Veränderungen angebracht, so namentlich bei den Thieren landschftliche Hintergründe hinzugefügt" (Muther). - Schwach gebräunt, teilweise etwas fingerfleckig, stellenweise, meist nur in den Rändern, wasserfleckig, vereinzelt gering stockfleckig oder mit einzelnen kleinen Braunflecken. Der Titel etwas stärker gebräunt und mit hs. Notizen Zu Beginn mit geringen Wurmspuren in den Rändern. Die letzten ca. 70 Bll. mit 1-2 Wurmlöchern im Satzspiegel. Ältere Ausbesserungen an einzelnen Randeinrissen oder Papierschäden an den Blättern a7-8, C3-4, D8, G3 (hier auch die untere Außenecke ergänzt), I8, P3, Q1, S6, T1 und dd6. Blatt e3 mit alter Hinterlegung zwischen den Kolumnen, Bl. q6 mit Durchbrüchen durch Papierfehler. Registerbll. mit 2 Wurmlöchern im Kopfsteg, bei den letzten 3 Bll. dort mit Wurmspur. - Zum Einband: drei im Zickzack laufende Bänder füllen eine ca. 15mm breite Bordüre und bilden kleine Rauten mit je 1 Punkt in der Mitte. Das umgebene Mittelfeld wird duch Strecheisenlinien in 4 rautenförmige und 8 dreieckige Felder geteilt. Die rautenförmigen Felder mit je 1 kreisförmigen Stempel (ø 28mm) mit sechsblättriger Blüte in 3 Blattkränzen, in den dreieckigen Feldern je ein Schriftband "Ihesus". Diese Stempel sind nicht in der EBDB nachzuweisen.
Second (first Strasbourg) Latin edition of the most extensive 15th-century work on natural history and medicine, first published by Meydenbach in Mainz in 1491. With 1064 (3 full-page) fine woodcuts. Complete copy in well-preserved contemp. binding. - Minor browning and thumbing, few brownish spots. Little marginal worming to first and last leaves, 2 small womholes to center of the last c. 70 leaves. Old, mainly marginal repair of tears to 13 leaves, one remargined at lower outer corner. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards with 2 brass clasps; some rubbing and staining, minor worming, little scuffing to corners.
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Los 20
Jacobus de Theramo, Der Teütsch Belial
Jacobus de Theramo. Der Teütsch Belial. Augsburg, Johann Schönsperger, (9. Juli) 1500. 4to (19:13,5 cm). Got. Typ. Mit 37 teilw. wiederholten Textholzschnitten. 123 nn. Bll. Alter Prgt. mit Schließbandresten.
Cop. 5820; GW M11075; BMC II, 374; Schreiber 4295; Stintzing, Pop. Lit. 271-279; vgl. HRG I, 361 f.; nicht bei Goff. - Sehr seltener Druck des "Deutschen Belial". Das außerordentlich beliebte Buch (editio princeps Augsburg 1472) "hat einen fingierten Rechtsstreit zum Inhalt, den die Teufelsgemeinde durch ihren Vertreter Belial gegen Jesus, vertreten durch den 'Rechtsmeister' Moses, um die Herrschaft über das Menschengeschlecht führt. Der endliche Schiedsspruch stellt der Hölle immerhin die Überlassung der Ungerechten in Aussicht. Vollends zum Prozeßrechtslehrbuch wird B. in der deutschen Übersetzung, die die theologischen Erörterungen strafft und den pädagogisch-juristischen Zweck hervorhebt" (H. R. Hagemann in HRG a.a.O.). Ursprünglich wollte der Autor ein erbaulich theologisches Werk schreiben. Doch hat er sich bei seiner Darstellung so streng an die Formalien des kanonisch-römischen Prozesses gehalten, daß das Werk geradezu zu einem Lehrbuch des Prozeßwesens wurde. Mit den schönen Holzschnitten, die den "Prozeß" eindrucksvoll illustrieren. Nach BMC etwas verkleinerte u. seitenverkehrte Nachschnitte aus Schönpergers Ausgabe von 1487 (auch verwendet in der Ausgabe 1497). - Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren im Rand, wenige alte Anmerkungen u. Unterstreichungen, stellenweise etwas braunfleckig u. mit kleinen Wurmspuren im weißen Rand (auf dem Titel hinterlegt), e1 mit Hinterlegung im weißen Rand.
Very scarce edition, with 37 woodcuts in the text. There are a lively depiction of the story of Belial which relates how this demon began a lawsuit againts Christ over the redemption of souls, which practise the nether world considered an invasion of its territory. After a series of legal formalities the matter was submitted to arbitration, with Salomon acting as judge, and various witnesses auch as Isaac, King David, John the Baptist, Aristotle and Vergil appearing. Belial lost the case. The woodcuts are reversed and reduced copies of those in Schönsperger's 1487 edition and were used in the 1497 edition (BMC). - Some spotting and thumbing, some marginal brownstaining or dampmarking in places, few old annotations and underlinings, slight marginal worming (repaired on title). Marginal repair to e1. Old vellum with remains of ties. Provenance H. P. Kraus.
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Los 21
Leporeius, Ars memorativa + Beibände
Leporeius (Lelièvre), G. Ars memorativa. Paris, J. Badius, 1520. 4to (22:17,5 cm). Mit gr. Druckermarke (Prelum Ascensianum) u. 3 fast blattgr. Textholzschnitten. 32 num. Bll. Mit 12 Beibänden (vgl. unten) in 1 Holzdeckelbd. mit breitem blindgepr. Schweinsldr.-Rücken u. 2 Schließen, vorne Titel- und Eigentümerprägung "Varia Opuscula / Joannes Taylenkes 1521"; Vorsätze erneuert.
Durling 2762; Young 205; Renouard, Imprimeurs II, 452 (= Badius III, 7-8); nicht in BM, STC u. bei Adams. - Erste Ausgabe der frühen Gedächtniskunst, Toulouse 1523 wiederholt. Mit vertraulicher Zuschrift des Druckers an den Autor, humanistischen Gelehrten in Reims. Die Textholzschn. zeigen die Gehirnzonen der Sinne und Fähigkeiten sowie 2 Gedächtnisräume in Gebäude- bzw. Zodiakform. Die große Pressen-Marke Badius' im 2. Zustand. - Beigebunden:
1. J. L. Vives. Adversus pseudodialecticos. Eiusdem Pompeius fugiens. Schlettstadt, L. Schürer, 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. ("Indianerbordüre") u. gr. Druckerm. 36 nn. Bll. - VD 16, V 1801; Palau 371.482; Benzing, Sélestat, Schürer 30. - Erste Ausgabe (einzige Einzelausgabe). "Una requisitoria contra la rutina lógica de la Sorbona" (Palau). Die bekannte phantastische Titeleinfassung Schürers nicht bei Benzing, Indianerbordüre.
2. P. Melanchthon. Compendiaria dialectices ratio. Wittenberg, M. Lotter jun., 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. 34 nn. Bll. - VD 16, M 2798; Hartfelder 24. - Erste Ausgabe, gleichzeitig auch mit Impressum des älteren Lotter in Leipzig erschienen. Rhetorisch-philologische Frühschrift Melanchthons, J. Schwertfeger zugeeignet. Die schöne Titelbord. bei Luther, TE 11.
3. C. Hegendorff. Dragmata in dialecticam Petri Hispani. Basel, A. Cratander, 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. u. Druckerm. 26 S., 1 Bl. - VD 16, H 1178; Hieronymus, Oberrhein Buchill. II, 308. - Erste Ausgabe. Einführung in die Dialektik auf Grund der "Summulae logicales" des Petrus Hispanus. Ebenfalls frühe Schrift des Universitätsreformers (vgl. NDB VIII, 227 ff.). Die Bordüre mit Artemis und Aktäon von Franz Gerster in Erstverwendung.
4. Alexander Aphrodisaeus. Super nonnullis physicis quaestionis solutionum liber. Item Plutarchi Cheronei amatoriae narrationes. Angelo Politiano interprete. Basel, A. Cratander, 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. ("Indianerbordüre") u. Druckerm. 40 nn. Bll. - VD 16, A 1769; IA. 103.326; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 295; Benzing, Indianerbordüre, Cratander 9. - Erste Einzelausgabe. Naturgeschichtliche Schrift des Peripatetikers in der lateinischen Version Polizianos.
5. U. v. Hutten. De arte versificandi liber unus heroico carmine ad Joannem et Alexandrum Osthenios Pomeranos equites. Leipzig, W. Stöckel, 1511. 12 nn. Bll. - VD 16, H 6285; Goed. II, 228, 2; Benzing, Hutten 13. - Außerordentlich seltene erste Ausgabe von Huttens Poetik.
6. H. Glarean. De ratione syllabarum brevis isagoge. Basel, A. Petri, 1516. Mit Holzschn.-Titelbord. von Urs Graf. 22 nn. Bll. - VD 16, L 2661; Fritzsche 5; nicht bei Hieronymus, Oberrhein. Buchill. - Erste Ausgabe der Frühschrift, "entstanden aus seinem Unterricht über Donat (Ars minor)" (Fritzsche).
7. J. Vadianus (Ed.). Donati grammatici, sive, ut alii volunt. Lactantii, argumenta compendiaria in fabulas potiores Ovidianae Metamorphosis. Sylva item Camilli Paleotti titulus Amor, mire amoena & iam primum in lucem aedita. Wien, H. Vietor & J. Singriener für L. & L. Alantsee 1513. Mit fast blattgr. Druckerm. (Reichsadler). 34 nn. Bll. - VD 16, D 2206. - Erste von Vadian besorgte Ausgabe, zu dieser Zeit Haupt der Wiener Humanisten. Bereits in einigen Inkunabelausgaben unter dem Namen des Lactantius Placidus erschienener Ovid-Kommentar, jedoch "entbehrt die Zuschreibung... der Renaissance jeder Berechtigung" (Kl. Pauly III, 440).
8. P. Ovidius Naso. Sylva sententiarum. Leipzig, V. Schumann, 1516. 38 nn. Bll. - VD 16, O 1564. - Fünfte Ausgabe der beliebten, erstmals 1513 bei J. Thanner in Leipzig erschienenen Auswahl.
9. L. Pictorius (Bigi). Sacra et satyrica epigrammata (& alia opuscula, ed. J. Froben). Basel, J. Froben, 1518. Mit Holzschn.-Titelbord. von H. Holbein, Druckerm. u. einigen figürl. Zierleisten. 110 S., 1 Bl. - VD 16, B 5456; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 239 Anm.; vgl. Ellinger I, 159. - Einzige Ausgabe der Sammlung, konkurriert mit den im gleichen Jahr von Beatus Rhenanus in Straßburg herausgebrachten christlichen Gedichten. Bigi zählte zum Dichterkreis um Hercules Strozza in Ferrara.
10. (H. Torrentinus). Elucidarius carminum et historiarum. Vel vocabularius poeticus, continens fabulas, historias, provincias, urbes, insulas, fluvios et montes illustres: denuo revisus. Item vocabula et interpretationes Graecorum & Hebraeorum: una cum vocabulis communibus Sarracenorum in latinum translatis. Straßburg, J. Beck, 1516. Mit Holzschn.-Titelbord. 60 nn. Bll. - VD 16, T 1604; Muller 229, 29. - Frühe Ausgabe des zuerst Deventer 1498 erschien. Universalwörterbuches. Enthält auch einen naturwissenschaftl. Anhang sowie ein lateinisch-arabisches Glossar über 2 Spalten.
11. V. Eck. De versificandi arte opusculum, omnibus studiosis, ad poeticam anhelantibus. Krakau, H. Vietor für M. Scharffenberger u. I. Boius, 1521. Mit gr. Wappenholzschn. am Schluss. 28 nn. Bll. - Estreicher XVI, 12. - Zweite Ausgabe, erstmals 1515 erschienen, mit Geleitwort von Rudolph Agricola. Eck aus Lindau (vgl. Jöcher Suppl. II, 815) war seinem Landsmann Agricola an den Krakauer Poetik-Lehrstuhl gefolgt. Bemerkenswertes Zeugnis der "Verbreitung humanistischen Denkens im deutsch-poln.-ungarischen Grenzgebiet durch Agricolas großen Schülerkreis" (NDB I, 103).
12. Georgius Trapezuntius. Contenta dialectica (ed. Beatus Rhenanus). Straßburg, M. Schürer, 1519. Mit einigen schemat. Textholzschn. 30 nn. Bll. - VD 16, G 1362; Muller 205, 287. - Dritte von Beatus Rhenanus besorgte Ausgabe, erstmals 1509 bei Schürer erschienen. Mit Widmungsbriefen des Herausgebers und des J. Faber Stapulensis. Die Dialektik des kretischen, seit 1416 in Italien lehrenden Humanisten nach Aristoteles war erstmals um 1472 gedruckt erschienen, "the only known incunabular edition of that work" (Staikos I, 57).
Ungewöhnlich originelle Auswahl pädagogischen Schrifttums des Humanismus, alle Einzelschriften von großer Seltenheit. - Stellenweise zeitgenöss. Marginalien u. Unterstreichungen; alle Titelbll. mit späterer, sauber mit der Feder eingetragener Nummernsignatur. Teils leicht stockfleckig, 2 Bll. in Tl. 8 etwas gebräunt u. wasserrandig, ebenso die ersten Bll. von Tl. 9. Teil 10 teils stärker braunfleckig. Insgesamt von hervorragender Erhaltung. - Der erste Besitzer dieses Sammelbands, auf dem Einband "Joannes Taylenkes", führte auch das erste gedruckte ungarische Exlibris "Hans Teilnkes von Prespurg", kam also aus Bratislava. 1513 wurde er in Wien immatrikuliert (als "Joannes Tailenkhes de Posonio"), wo er 1518 den Magistergrad erwarb; auch als "Joannes Talicaseus" oder "Talicasus" taucht er auf. Auf dem 1. Titel Bibliotheksvermerk des Grafen Wenzeslaus v. Althann, 1696.
1. J. L. Vives. Adversus pseudodialecticos. Eiusdem Pompeius fugiens. Schlettstadt, L. Schürer, 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. ("Indianerbordüre") u. gr. Druckerm. 36 nn. Bll. - VD 16, V 1801; Palau 371.482; Benzing, Sélestat, Schürer 30. - Erste Ausgabe (einzige Einzelausgabe). "Una requisitoria contra la rutina lógica de la Sorbona" (Palau). Die bekannte phantastische Titeleinfassung Schürers nicht bei Benzing, Indianerbordüre.
2. P. Melanchthon. Compendiaria dialectices ratio. Wittenberg, M. Lotter jun., 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. 34 nn. Bll. - VD 16, M 2798; Hartfelder 24. - Erste Ausgabe, gleichzeitig auch mit Impressum des älteren Lotter in Leipzig erschienen. Rhetorisch-philologische Frühschrift Melanchthons, J. Schwertfeger zugeeignet. Die schöne Titelbord. bei Luther, TE 11.
3. C. Hegendorff. Dragmata in dialecticam Petri Hispani. Basel, A. Cratander, 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. u. Druckerm. 26 S., 1 Bl. - VD 16, H 1178; Hieronymus, Oberrhein Buchill. II, 308. - Erste Ausgabe. Einführung in die Dialektik auf Grund der "Summulae logicales" des Petrus Hispanus. Ebenfalls frühe Schrift des Universitätsreformers (vgl. NDB VIII, 227 ff.). Die Bordüre mit Artemis und Aktäon von Franz Gerster in Erstverwendung.
4. Alexander Aphrodisaeus. Super nonnullis physicis quaestionis solutionum liber. Item Plutarchi Cheronei amatoriae narrationes. Angelo Politiano interprete. Basel, A. Cratander, 1520. Mit Holzschn.-Titelbord. ("Indianerbordüre") u. Druckerm. 40 nn. Bll. - VD 16, A 1769; IA. 103.326; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 295; Benzing, Indianerbordüre, Cratander 9. - Erste Einzelausgabe. Naturgeschichtliche Schrift des Peripatetikers in der lateinischen Version Polizianos.
5. U. v. Hutten. De arte versificandi liber unus heroico carmine ad Joannem et Alexandrum Osthenios Pomeranos equites. Leipzig, W. Stöckel, 1511. 12 nn. Bll. - VD 16, H 6285; Goed. II, 228, 2; Benzing, Hutten 13. - Außerordentlich seltene erste Ausgabe von Huttens Poetik.
6. H. Glarean. De ratione syllabarum brevis isagoge. Basel, A. Petri, 1516. Mit Holzschn.-Titelbord. von Urs Graf. 22 nn. Bll. - VD 16, L 2661; Fritzsche 5; nicht bei Hieronymus, Oberrhein. Buchill. - Erste Ausgabe der Frühschrift, "entstanden aus seinem Unterricht über Donat (Ars minor)" (Fritzsche).
7. J. Vadianus (Ed.). Donati grammatici, sive, ut alii volunt. Lactantii, argumenta compendiaria in fabulas potiores Ovidianae Metamorphosis. Sylva item Camilli Paleotti titulus Amor, mire amoena & iam primum in lucem aedita. Wien, H. Vietor & J. Singriener für L. & L. Alantsee 1513. Mit fast blattgr. Druckerm. (Reichsadler). 34 nn. Bll. - VD 16, D 2206. - Erste von Vadian besorgte Ausgabe, zu dieser Zeit Haupt der Wiener Humanisten. Bereits in einigen Inkunabelausgaben unter dem Namen des Lactantius Placidus erschienener Ovid-Kommentar, jedoch "entbehrt die Zuschreibung... der Renaissance jeder Berechtigung" (Kl. Pauly III, 440).
8. P. Ovidius Naso. Sylva sententiarum. Leipzig, V. Schumann, 1516. 38 nn. Bll. - VD 16, O 1564. - Fünfte Ausgabe der beliebten, erstmals 1513 bei J. Thanner in Leipzig erschienenen Auswahl.
9. L. Pictorius (Bigi). Sacra et satyrica epigrammata (& alia opuscula, ed. J. Froben). Basel, J. Froben, 1518. Mit Holzschn.-Titelbord. von H. Holbein, Druckerm. u. einigen figürl. Zierleisten. 110 S., 1 Bl. - VD 16, B 5456; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 239 Anm.; vgl. Ellinger I, 159. - Einzige Ausgabe der Sammlung, konkurriert mit den im gleichen Jahr von Beatus Rhenanus in Straßburg herausgebrachten christlichen Gedichten. Bigi zählte zum Dichterkreis um Hercules Strozza in Ferrara.
10. (H. Torrentinus). Elucidarius carminum et historiarum. Vel vocabularius poeticus, continens fabulas, historias, provincias, urbes, insulas, fluvios et montes illustres: denuo revisus. Item vocabula et interpretationes Graecorum & Hebraeorum: una cum vocabulis communibus Sarracenorum in latinum translatis. Straßburg, J. Beck, 1516. Mit Holzschn.-Titelbord. 60 nn. Bll. - VD 16, T 1604; Muller 229, 29. - Frühe Ausgabe des zuerst Deventer 1498 erschien. Universalwörterbuches. Enthält auch einen naturwissenschaftl. Anhang sowie ein lateinisch-arabisches Glossar über 2 Spalten.
11. V. Eck. De versificandi arte opusculum, omnibus studiosis, ad poeticam anhelantibus. Krakau, H. Vietor für M. Scharffenberger u. I. Boius, 1521. Mit gr. Wappenholzschn. am Schluss. 28 nn. Bll. - Estreicher XVI, 12. - Zweite Ausgabe, erstmals 1515 erschienen, mit Geleitwort von Rudolph Agricola. Eck aus Lindau (vgl. Jöcher Suppl. II, 815) war seinem Landsmann Agricola an den Krakauer Poetik-Lehrstuhl gefolgt. Bemerkenswertes Zeugnis der "Verbreitung humanistischen Denkens im deutsch-poln.-ungarischen Grenzgebiet durch Agricolas großen Schülerkreis" (NDB I, 103).
12. Georgius Trapezuntius. Contenta dialectica (ed. Beatus Rhenanus). Straßburg, M. Schürer, 1519. Mit einigen schemat. Textholzschn. 30 nn. Bll. - VD 16, G 1362; Muller 205, 287. - Dritte von Beatus Rhenanus besorgte Ausgabe, erstmals 1509 bei Schürer erschienen. Mit Widmungsbriefen des Herausgebers und des J. Faber Stapulensis. Die Dialektik des kretischen, seit 1416 in Italien lehrenden Humanisten nach Aristoteles war erstmals um 1472 gedruckt erschienen, "the only known incunabular edition of that work" (Staikos I, 57).
Ungewöhnlich originelle Auswahl pädagogischen Schrifttums des Humanismus, alle Einzelschriften von großer Seltenheit. - Stellenweise zeitgenöss. Marginalien u. Unterstreichungen; alle Titelbll. mit späterer, sauber mit der Feder eingetragener Nummernsignatur. Teils leicht stockfleckig, 2 Bll. in Tl. 8 etwas gebräunt u. wasserrandig, ebenso die ersten Bll. von Tl. 9. Teil 10 teils stärker braunfleckig. Insgesamt von hervorragender Erhaltung. - Der erste Besitzer dieses Sammelbands, auf dem Einband "Joannes Taylenkes", führte auch das erste gedruckte ungarische Exlibris "Hans Teilnkes von Prespurg", kam also aus Bratislava. 1513 wurde er in Wien immatrikuliert (als "Joannes Tailenkhes de Posonio"), wo er 1518 den Magistergrad erwarb; auch als "Joannes Talicaseus" oder "Talicasus" taucht er auf. Auf dem 1. Titel Bibliotheksvermerk des Grafen Wenzeslaus v. Althann, 1696.
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(verkauft)
Los 22
Mit frühem Dürer-Holzschnitt
Locher, Theologica emphasis
Locher, J. Theologica emphasis. Basel, Johann Bergmann, 1496. 4to (20:15 cm). Rom Typ. Mit Titelholzschnitt von Albrecht Dürer, flankiert von zwei Holzschnittleisten sowie große Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 26 nn. Bll. Weinroter Maroquinbd. d. 18. Jh. mit Deckel- u. Rückenvergoldung; Deckel gering, Rücken etwas stärker berieben.
Hain 10154; GW M18650; BMC III, 795; Goff L-266; Schramm XXII, S. 47, Abb. 1261 u- 1271; Schoch-Mende-Scherbaum 265.V u. 265.10; von Arnim, Slg. Schäfer 213. - Erste und einzige Inkunabelausgabe der "Theologica emphasis sive dialogus super eminentia quatuor doctoribus ecclesiae Gregorii, Hieronimi, Augustini, Ambrosii cum sex centum versibus" des humanistischen Dramatikers, Philologen und Übersetzers Jakob Locher (1471-1528), der vor allem unter seinem Beinamen "Philomusus" als Übersetzer und Bearbeiter von Sebastian Brants Narrenschiff ins Lateinische berühmt wurde ("Stultifera navis" von 1497). "In dieser aus zwei Teilen bestehenden theologisch-poetischen Schrift Lochers unterhält sich Locher = Philomusus zunächst, nach einem Hinweis auf Ciceros Tusculanen, mit seinem Freiburger Freund Zasius in einem panegyrisch geführten Dialog, mit Seitenhieben auf die Scholastiker, über die im Titel genannten grossen Kirchenväter und die aus ihren Werken zu schöpfenden Schätze" (Hieronymus I, 89). - Der frühe Holzschnitt Dürers findet hier seine einzige Verwendung. Er zeigt den Hl. Hieronymus, wie er dem Löwen den Dorn aus der Pfote zieht mit dem für Dürer typischen Ausblick in die Landschaft. Die Illustration stammt aus der Folge der sogenannten "Basler Gebetbuchholzschnitte". Sie umfasste 25 Holzschnitte und war für eine Hortulus Animae Ausgabe bei Johann Bergmann um 1494 bestimmt, die jedoch nie erschienen war. Unter dem Holzschnitt die Initialen des Druckers "I.B.", sein Motto: "Nihil sine causa" und das Jahr "1496", Angaben, die sich in der schönen Druckermarke am Schluss wiederholen. - Leicht gebräunt, teilw. gering fleckig, wenige kleine Läsuren im Bund, wenige schwache Anmerkungen und Unterstreichungen, Außenrand etwas knapp beschnitten, Titel am Innenrand angefalzt, letzte weiße Seite mit zeitgenössischen Einträgen. Einige weiße Blätter vor- und angebunden.
First edition, with woodcut by Dürer on title, large printer's device at the end. - Slightly browned and spotted, a few small tears to inner margin, outer margin somewhat trimmed, few light annotations and underlining, title mounted on older guards, last blank page with contemporary entries. At the beginning and the end some blank leaves bound in. 18th cent. morocco gilt, rubbing to spine.
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(abgelaufen)
Los 23
Printed in Vienne (Dauphiné)
Margarita legum
Margarita legum. (Vienne, Eberhard Fromolt, nicht nach 1480 [?]). (21:14,5 cm). 1 w., 151 Bll. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Deckelschild, Schließenreste, Rücken wohl im 19. Jh. erneuert, ohne vorderes freies Vorsatz; Spiegel aus Manuskript des 10./11. Jh.
GW M20994; BMC VIII, 374; Walsh 3852. - Sehr seltener Druck aus der Offizin in Vienne, GW nennt 7 Exemplare in öffentlichen Einrichtungen. Die ersten 52 Bll. umfassen die eigentliche 'Margarita legum', ein "Compendium ad om(n)es materias in jure civil" (Incipit), die einem in Bologna wirkenden katalanischen Juristen namens Petrus von Lérida zugeschrieben wird. Es folgen verschiedene Traktate italienischer Juristen des 13. und 14. Jahrhunderts wie Baldus und Angelus de Ubaldis, Guillelmus Salicetus und Bartolus de Saxoferrato. Eberhard Fromolt oder Frommolt, der sich im Druckvermerk eines anderen Buchs einen "alemanus Basiliensis" nennt, druckte mit Typen des frühen Basler Stils um 1480 in Vienne eine Reihe von Büchern. Vermutlich hatte er zunächst beim Erstdrucker von Vienne, Johannes Solidi (Schilling) gedruckt und dann dessen Presse übernommen. - Die Spiegel aus einem Lektionar oder Missale des 10. oder 11. Jahrhunderts mit Lesung aus Ezechiel 37 (schwarze Carolina mit roten Hervorhebungen). - Etwas gebräunt u. stellenw. stockfleckig; zu Beginn im Rand auch etwas wasserfleckig, letzte Bll. wasserrandig; Bl. 53v mit großem Tintenfleck; vereinzelt Témoins; 1. Bl. (w.) mit 2 kl. hinterlegten Fehlstellen; zahlreiche meist zeitgenössiche Marginalien. Das weiße erste Bl. mit zeitgenössichem Kaufvermerk, der Name (eher ein Notariatssignet) auf dem letzten Bl. verso wiederholt, ein weiterer Kaufvermerk auf dem hinteren freien Vorsatz.
Very scarce print from Vienne (France). Pastedowns made from a leaf of a manuscript on vellum of the 10th or 11th centuries. - Some browning, foxing in places, waterstaining at beginning and end, large ink stain to 1 page; marginal paper flaws here and there; many mostly contemporary marginalia; first blank with small repairs and contemporary buyer's inscription, other entries on last page and rear fly-leaf. Contemporary calf over wooden boards, remains of a clasp, spine renewed in 19th century, without front fly-leaf.
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(verkauft)
Los 24
Meder, Quadragesimale
Meder, J. Quadragesimale de filio prodigo. Mit Beigabe von Sebastian Brant. Basel, Michael Furter, 1497. (16,5:11,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Durchgehend rot rubriziert u. mit zahlr. eingemalten Initialen, alternierend in Blau u. Rot. Mit 18 (inkl. 2 Wiederholungen) blattgr. Holzschnitten vom Meister des Haintz Narr (?) u. Druckermarke. 232 nn. Bll. (l. w.). Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Resten von 2 Schließen, ehemals Kettenband (Reste von 2 Messingnägeln im Rückdeckel), Prgt.-Spiegel aus einer Handschrift d. 14. Jh.; Rücken mit einigen Wurmspuren u. am Kopf gering lädiert, Lederbezug an den Ecken gering abgestoßen.
Hain-C. 13629; GW M22502; BMC III, 785; Goff M-422; Schramm XXII, S. 43; Muther 470; Hind II, 333; Hieronymus I, 60. - Zweite Ausgabe, erstmals 1495 von Furter mit identischen Illustrationen gedruckt (lediglich Holzschnitt auf Bl. f6v, wiederholt g6v, hier durch einen Nachschnitt im Gegensinn ersetzt). 50 Predigten des Basler Franziskaners für die Fastenzeit über das Gleichnis vom verlorenen Sohn, Titel verso von Sebastian Brant eingeleitet. "Nach Winkler sind die Holzschnitte vielleicht dem Meister des Haintz Narr zuzuschreiben. Landschaften und Figuren zeigen Verwandtschaft mit dem Narrenschiff und Einflüsse Dürers" (Hieronymus). Die expressiven Holzschnitte meist in klaren, schwarzen Abzügen. - Teilw. leicht gebräunt, in den Rändern vereinzelt minimal fleckig, ca. 100 Bll. zu Beginn u. ca. 25 Bll. am Schluss gering wurmstichig, Titel mit größeren Wurmspuren im w. Rand. Aus der Sammlung Helmut N. Friedlaender (Monogramm-Exlibris).
Second edition, with a series of 18 full-page woodcuts on the prodigal son, with one exception the same as in the first edition. The cuts are attributed by Winkler to the Master of Haintz-Narr, Dürer's main collaborator in the illustration of Brant's famous 'Ship of Fools'. - A few quires a bit browned, occasional very minor marginal spotting, a few small wormholes in first c. 100 and last c. 25 leaves, elongated worming at foot and fore edge of title leaf. Contemp. blindtooled calf over wooden boards with remains of 2 clasps, evidence of a former chain binding, pastedowns from a 14th-cent. vellum manuscript. Some worming to backstrip, corners and top of spine a bit worn. A fine copy in its original binding, from the library of H. N. Friedlander.
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(verkauft)
Los 25
Methodius, Revelationes divinae / 2 Bde.
Methodius (Pseudo-), S. Revelationes divinae. Bearb. und korr. von Wolfgang Aytinger und Sebastian Brant. Basel, Michael Furter, 5. Jan. 1498. 4to (20:15,5 cm). Got. Typ. Mit eingemalten Initialen in Rot u. Blau sowie Titelholzschnitt u. 60 Textholzschnitten (inkl. Wiederh.). Durchgehend rubriziert. 68 Bll. Prgt. d. 16. Jh. mit etwas Rücken- u. Deckelvergoldung sowie goldgepr. Wappensupralibos, wohl eines Geistlichen (Initialen RVDS); fleckig u. mit einigen Wurmspuren, Vergoldung meist oxydiert oder abgerieben. In aufwendiger moderner Maroquin-Kassette, diese im Schuber.
Hain-C. 11121; GW M23059 (irrig 66 Bll.); BMC III, 785; Goff M-524; Hieronymus I, 64; vgl. Fairfax Murray (Ausgabe bei Furter 1504) u. Atabey 806 (Ausgabe Augsburg, Froschauer, 1496). - Erste illustrierte Ausgabe. Offenbar erstmals, unillustriert, 1496 erschienen, eine weitere unillustrierte Ausgabe bei Albrecht Kunne in Memmingen wird unterschiedlich datiert. "Die Revelationes - Prophezeiungen - die der Bischof von Philippi Methodius (gest. 311) im Kerker von einem Engel empfangen haben soll ... geben eine kurzgefasste Geschichte der Welt, in die vier Weltreiche eingeteilt. Das letzte ist die römisch-christliche, das nach heftigen Kämpfen schliesslich über die Ismaeliter und den Antichrist triumphiert, wobei diese auf die Araber, Tartaren und schliesslich die Türken ausgedeutet werden ... Die Holzschnitte zeigen, mit gewissem Naturalismus, Einflüsse Albrecht Dürers (Landschaften, Bäume, Innenräume: Krankenzimmer nach Ritter vom Turn und Narrenschiff, besonders auch Adam und Eva), (sie) können teilweise... vom Meister des Haintz Narr stammen" (Hieronymus). "Saint Methodius ... was martyred in the year 312. The above book of prophecies, which attributed to him, was translated ... by an Augsburg monk, Wolfgang Aitinger. It is more probable that the work was originated with the latter and that is was written with the idea of exciting the animosity of the Christians against the Turks" (Fairfax Murray). - Kaum fleckig, vereinzelt Anmerkungen von zeitgenössischer Hand; Titel mit kleiner restaurierter Wurmspur. - Dazu: Ders. Offenbarungen, welche ihm im Jahre nach Christi Geburth 255. in seinem Gefängnisse durch einen Engel gegeben worden ... Nach dem 1504. zu Basel gedruckten lateinischen Exemplare übersetzt. O.O. 1774. 4to. Mit 61 Abbildungen auf 2 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bll., 110 S. Interimspp., Rücken gebräunt. (= Geschichte des gegenwärtigen Kriegs zwischen Rußland, Polen und der Ottomanischen Pforte, Bd. 31). - Die Tafeln nach den Holzschnitten der Furterschen Ausgaben; zu Beginn mit 2 Bll. bibliographischen Bemerkungen. - Zusammen 2 Bde.
First illustrated edition. - Slight staining to few leaves, scattered contemporary marginalia; restored small worm trace to title. Contemporary vellum gilt with coat of arms, staining, gilt mostly oxidised or rubbed. In recent morocco box. - We join: a German edition of the Revelationes, translated from Furter's edition and with 2 engraved plate showing all their illustrations. - Together 2 vols.
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(verkauft)
Los 26
Eines der ersten, mit Kupferstichen illustrierten Bücher
Missale Moguntinum. Würzburg, Reyser
Missale Moguntinum. (Würzburg, G. Reyser, um 18. März 1482). Fol. (41:28,5 cm). Mit 1 Kupferstich, 1 kolorierten Holzschnitt u. zahlr. Musiknoten. Große got. Missaletype, durchgehend in Rot u. Schwarz gedruckt. 296 (st. 333) Bll. Brauner Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Prägung aus Einzelstempeln, darunter Lilien, Adler mit Spruchband (Evangelistensymbol des Johannes), Schriftbändern "Maria" etc., zwei Schließen; berieben, teilw. wurmstichig, einige Bezugsdefekte, Gelenke eingerissen.
Hain-C. 11331; GW M24571; BMC II, 569 f.; Weale-Bohatta 622; Schreiber 4729; Schramm XVI, Abb. 873; vgl. K. Ohly, Georg Reysers Wirken in Strassburg u. Würzburg in: Gutenberg-Jb. 1956, S. 121 ff. - Sehr früher Würzburger Druck, durch den einzigen, 1479 aus Straßburg gekommenen Frühdrucker der Stadt. Von außerordentlicher Seltenheit, nach GW sind nur 15 unvollständige Exemplare in öffentlichen Einrichtungen bekannt. Das Werk ist in Reysers Missaletypen gedruckt, "Schriften von großer Pracht und Eigenart, die neben dem Grundbestand regelrechter Rotundaformen auch glückliche Anklänge an Bastard- und humanistische Schriften zeigen" (Ohly S. 139). Zugleich eines der frühesten deutschen Bücher mit einem Kupferstich an Stelle des verbreiteten Holz- oder Metallschnittes. Auf dem ersten Blatt verso (Privileg des Mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg) befindet sich eine fein gestochene Schlußvignette (18:17,5 cm) mit den zwei von einem Engel in der Mitte haltenden Wappen des Bischofs und dem des Domkapitels, ähnlich bereits in den zwei vorausgegangenen Würzburger Drucken Reysers verwendet (Breviarium 1479, das erste deutsche Buch mit einem Kupferstich und das Missale Herbipolense von 1481; vgl. Muther 150 f.). "Während Reyser in seinen Straßburger Jahren jede Buchillustration und jeden Buchschmuck meidet... zieht er in Würzburg zwei feine Künstler aus Schongauers Schule, Meister AG und Meister WxH, zur Buchillustration heran und experimentiert - als einer der ganz wenigen Drucker der Inkunabelzeit - mit dem Kupferstich" (Ohly p. 139). In seinen Missales führte Reyser "eine wesentliche Verbesserung im Satz der Musiknoten durch, in dem er als einer der ersten Drucker in Deutschland den Musiknotendruck mit gegossenen Metalltypen ausübt" (Ohly S. 139 f.). - Es fehlt im Kanonteil das weiße Blatt mit dem montierten, ganzseitigen Kupferstich mit Kreuzigungsszene (Schramm Bd. XVI, Ab. 870). Stattdessen wurde ein auf Pergament aufgezogener Einblattdruck des frühen 16. Jahrhunderts mit typographischem Text und großem, altkolorierten Holzschnitt eingebunden. Textbeginn des Blattes "Carmen Sapphicum Aenee Syluii al's Pape in passionem christi". Zwischen den Textspalten der blattgroße Kreuzigungsholzschnitt mit Maria und Johannes auf Blattwerk am Kreuzstamm, zu Füßen des Kreuzes kniend Papst Pius II. mit Wappen. Ferner fehlen die letzten 6 Blatt. - Breitrandiger Druck, etwas fleckig bzw. fingerfleckig, erste Bll. u. Kanonteil teilw. stärker fingerfleckig, stellenweise Feuchtigkeitsspuren im Rand, mehrere alte Anmerkungen. Vereinzelte Randeinrisse, 1 Blatt des Kanonteils mit kleinem, aufgeklebten Holzschnitt im unteren weißen Rand, num. Blatt 237 mit großem Ausschnitt im unteren weißen Rand, 290 mit kurzer, alter Korrektur. Erste drei Blatt mit Defekt in der unteren Ecke, 1. Blatt mit Wurmspuren, klösterlichem Besitzvermerk des 17. Jh., späterem Stempel u. kurzer Kugelschreiberanmerkung. Altes Griffregister. Aus dem ehemaligen Besitz des Balthasar Faulhaber von Wächtersbuch (1491-1548), Scholast und Canonikus des Stifts Aschaffenburg und Pfarrer zu Großheubach (heutiger Landkreis Miltenberg). Im vorderen Innendeckel ein entsprechender mehrzeiliger Vermerk der Erben des vorliegenden Werkes von 1548.
Early book printed in Würzburg by the only incunable printer of this city. One of the very first German books containing a copper-engraved illustration (episcopal and ecclesiastical arms of Diether von Isenburg, with angel), and one of the incunables of music printed with moveable types. Text and music in black and red throughout, using Reyser's magnificent large missal types. - Lacking the blank leaf with the mounted, full-page engraving with crucifixion scene (Schramm vol. XVI, ab. 870) from the canon section. Instead, a broadsheet of the early 16th century mounted on vellum with tyopographic text and large, old-coloured woodcut was bound in. Text beginning of the leaf "Carmen Sapphicum Aenee Syluii al's Pape in passionem christi". Between the text columns the large woodcut of the crucifixion with Mary and John, Pope Pius II kneeling at the foot of the cross with coat of arms. Furthermore the last 6 leaves are missing. - Wide-margined copy, somewhat stained resp. fingerstained, heavier to first few leaves and part of canon, traces of moisture in margins, several old annotations. Isolated marginal tears, 1 leaf of the canon part with small, glued woodcut in lower blank margin, num. leaf 237 with large cut-out in lower white margin, 290 with short old correction. First three leaves with defect in lower corner, 1st leaf with worm traces, monastic ownership inscription of the 17th century, later stamp and short ballpoint annotation. Bound in contemporary blindstamped leather over wooden boards, two clasps, rubbed and partly worn with some loss, joints cracked.
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Los 27
Münster, Cosmographey. 1592
Münster, S. Cosmographey. Oder beschreibung aller Länder... des gantzen Erdbodens. Jetzt biß in das M.D.XCII. jare gemehret. Basel, S. Henricpetri, 1592. Fol. (35,5:25,5 cm). Mit Holzschnitt-Porträt auf dem Titel, 26 doppelblattgr. Vortextkarten, 2 gefalt. u. 63 doppelseitigen Holzschnittansichten (inkl. 2 Karten u. 1 Tafel) u. fast 1200 weiteren Textholzschnitten sowie Druckermarke. 14 Bll. (l. w.), 1421 S., 1 Bl. Ldr. d. 17. Jh. mit Rückenschild u. Rückenverg.; etwas beschabt, Ecken etwas bestoßen, Rücken an Kopf u. Fuß rep. u. dabei neu eingehängt sowie Vorsätze erneuert, Rücken oben erneut eingerissen u. unten mit Ausriss, Vordergelenk angebrochen.
VD 16, M 6705; Alden-L. 592/33; Burmeister 82. - 17. deutsche Ausgabe. Wie die 16. Ausgabe von 1588 mit neuen Karten und gegenüber den früheren Ausgaben um ca. 400 Textholzschnitte vermehrt. Unter den Vortextkarten 2 Welt- und 4 Erdteilkarten (inkl. Amerika), im Text außerdem eine ganzseitige Karte von Europa als Kaiserin mit Reichsinsignien. Mit den beiden großen zusammengesetzten und gefalteten Ansichten von Heidelberg und Wien. Die doppelseitigen Holzschnitte zeigen u.a. Ansichten von Augsburg, Basel, Cusco, Eger, Florenz, Frankfurt a.M. u. Frankfurt/Oder, Genua, Jerusalem, Kairo, Köln, Konstantinopel, Neapel, Lindau, Lüneburg, Meißen, Paris, Parma, Rom, Speyer, Stettin, Straßburg, Trier, Ulm, Venedig und Würzburg, ferner Meerwunder sowie Karten von Pommern und Schwaben. Auf dem Titel unten kl. Papierstreifen mit bibliographischer Angabe montiert. Alle großen Karten und Ansichten aufgefalzt und daher ohne Heftspuren und Beschädigungen im Bug. - Leicht gebräunt, hier u. da etwas fleckig, kaum Randläsuren. Titel u. S. 737/738 mit ergänztem Eckausriss (jeweils ohne Textverlust), auf S. 835/836 kl. Ausschnitt im Satzspiegel mit Porträt (aus einem anderen Exemplar?) neu eingesetzt u. gebräunt; Kte. von Dalmatien mit kl. Eckabriss; Ans. von Genua an beiden Seiten u. Worms rechts leicht angeschnitten, St. Quentin rechts bis an die Einfassung beschnitten. Die beiden Faltansichten lediglich leicht knitterfaltig. Insgesamt sauberes, schönes Exemplar.
Seventeenth German edition illustrated with woodcut portrait on title, 26 double-page woodcut maps including 2 world maps, 65 (2 folding, 63 double-page) woodcuts mostly with views and almost 1200 further woodcuts in the text. Double-page maps and views mounted on gutters and therefore without stitching traces and tears at centerfold. - Slight browning only and occasionally some staining, and only very few small marginal tears. Corner tear to title and p. 835/836 repaired (without text losses), p. 835/836 cut out supplied (from another copy?) and browned; small corner tear to map of Dalmatia; 2 views slightly shaved at both sides resp. at right, another one cut close to border at right; the 2 folding views somewhat creased. A well preserved, fine copy bound in 17th century calf spine gilt, somewhat rubbed and corners somewhat worn, head and tail of spine repaired, but again with tears, rehinged and endpapers renewed, split to lower half of upper joint.
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Los 28
Exemplar der Sammlung Neufforge
Murner, Von dem grossen Lutherischen Narren
Murner, T. Von dem grossen Lutherischen Narren. (Straßburg), J. Grüninger, 1522. 4to (20,5:15 cm). Mit Titelholzschnitt u. 52 großen Textholzschnitten des Autors sowie Holzschnitt-Randleisten auf jeder Seite. 116 nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit blindgeprägtem Schweinsldr.-Rücken, Schließenreste; etwas berieben, hinteres Gelenk restauriert, Deckel an wenigen Stellen gering angebrochen.
VD 16, M 7088; Goed. II, 218, 43; Muller 41, 187; Muther 1459; Neufforge 357 (dieses Exemplar, Kat. Rosen 1960, Nr. 69). - Seltene erste Ausgabe der wichtigsten gegenreformatorischen Kampfschrift Murners, wohl die hervorragendste satirische Leistung Murners. Wenige Tage nach dem Erscheinen verpflichtete der Straßburger Rat den Drucker Grüninger, den ganzen noch vorrätigen Bestand der Auflage, der zu verbrennen sei, auszuliefern, während die schon verkauften Stücke eingezogen werden sollten. Nach VD 16 einer von zwei Drucken der ersten Ausgabe, vorliegend mit der Entschuldigung Grüningers am Schluss: "Des hat er mir auch zugesagt, das dis büchlin niemans sol schmehen, sunder in der narrenkappen usz gon. Uff solchs hab ich, Johannes Grieninger das angenumen, so ich mich auch trucken musz erneren, und mein handel ist, von mir getruckt niemans zu lieb noch leid...". "Frivoler und derber konnte der Spott mit dem Gegner nicht getrieben werden. Keine der zahlreichen Reformationssatiren sinkt auf ein so tiefes Niveau herab. Und doch muß man zugeben, daß bei aller haarsträubenden Derbheit und Frivolität, die Art und Weise, wie Murner hier die Lehren des Luthertums persifliert, Witz und Geist nicht verkennen lassen" (Merker nach Kat. Rosen). "Die Holzschnitte stellen dar, wie der Große Narr, d.h. die Personifikation der reformatischen Bestrebungen jener Zeit, beschworen wird. Der Titelholzschnitt zeigt den Beschwörer, einen Mönch mit Katzengesicht (Murner), welcher auf einem am Boden liegenden Narren kniet und ihm mit einem Strick den Hals zuzieht, aus welchem verschiedene kleine Narren herausfahren. So werden aus dem großen Narren der Reihe nach die vielen kleinen Narren herausgepreßt, welche den Bund gegen die katholische Kirche bilden" (Neufforge). - Etwas fleckig bzw. fingerfleckig. Untere rechte Ecke des Titels ergänzt. Exemplar der Sammlung Neufforge.
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Los 29
Processionarium Ordinis Praedicatorum
Processionarium Ordinis Fratrum Praedicatorum. Incipit liber processionum secundum ordine(m) fratru(m) predicatorum. Sevilla, Meinhard Ungut & Stanislaus Polonus, 3. Apr. 1494. 4to (20:14 cm). Got. Typ. Min. f. Init. Mit Druckermarke sowie durchgehendem Text- u. Notendruck in Rot u. Schwarz. 113 nn. Bll. (erstes weiß, o.d.l.w.). Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen (s.u.)., mit kleinen Restaurierungen, Spiegel mit altem Papier erneuert, etwas schnittfleckig.
Hain-C. 13380; GW M35537; BMC X, 39; Goff P-997; Haebler, Bibl. ibérica 557; Vindel 2284; Palau 238.143; Bohatta, 15. Jh. 781. - Einer der frühesten spanischen Notendrucke, berühmt für typographische Ausgewogenheit und Eleganz. Den wohl ersten Notendruck in Spanien hatten um 1491 als Erstdrucker der Stadt die vier "Compañeros Alemanes" hergestellt (Antiphonarium Ord. S. Hieronymi). "Fast gleichzeitig mit ihnen druckten Meinhard Ungut und Stanislaus v. Polen in Sevilla. Aus ihrer Presse ging 1494 der bedeutende Notendruck des 'Processionarium' hervor. Er enthält fast 187 volle S. mit röm. Quadratnoten (auf rotem System von 4 Linien)" (MGG IX, 1675; mit Abb. Taf. 102). Ungut und Stanislaus waren 1491 mit Übertragung von Typenmaterial von der Offizin des Mathias Moravus von Neapel nach Sevilla gekommen, ihr letzter gemeinsamer Druck datiert von 1499. - Beide Deckel des Einbands mit zwei Bordüren unter Verwendung einer Rolle, die im Wechsel einen behelmten und zwei gekrönte Köpfe zeigt, außerdem im zentralen Feld oben und unten mit Einzelstempel eines heraldisch nach links schreitenden gekrönten Löwen mit herausgestreckter Zunge, mit dem Schwanz eine Fahne haltend; in der Mitte sowie in den vier Ecken Einzelstempel Wappenbild achtfach geständert mit Kleeblattkreuz (das Wappen der Dominikaner). - Stellenw. etwas finger- oder wachsfleckig; erste Lage in der unteren Innenecke mit restaurierten Fehlstellen; einige Initialen später eingezeichnet, Bl. b3 verso mit handschr. Ergänzungen; auf Bl. d1 eine eingezeichnete Initiale tlw. ausgekratzt u. daneben eingefügt Bl., g8 mit Randeinriss bis knapp in den Satzspiegel. Ohne das letzte weiße Blatt.
One of the first Spanish books to contain printed musical notations which cover important parts of the volume. They are - like the text - executed in red and black throughout. A very rare and elegant product of the second printing house of Sevilla. - Some wax stains to few leaves; restored holes to lower inner corner of first gathering; some initials supplied later, 1 scratched out, ms. notices to 1 leaf; 1 short tear without loss. Without the last blank leaf. Contemporary blind-tooled calf over wooden boards with 2 clasps, with arms of the Dominician order; small restorations, front endpapers renewed, edges somewhat stained.
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Los 30
Mirabilia Romae
Sammelband mit 11 Werken
Sammelband mit 11 seltenen Drucken des 15. und 16. Jahrhunderts, darunter 2 Varianten der Mirabilia Romae. Verschiedene Druckorte 1491-1560. (14,5:10,5 cm). Teilw. mit Holzschnitten. Blindgeprägter Prgt. des späten 16. Jh. mit Datierung "1592" und Monogramm "GCGS", mit Ldr.-Rücken des 18. Jh., Schließbänder; teilw. berieben. In aufwändiger mod. Holz-Kassette.
1. C. Freisleben. Sanctorum memoriae apud pium et orthodoxum lectorem, comprobatio. Wien, R. Hoffhalter, um 1560. 20 nn., 188 num., 11 nn. Bll. (o.d.l.w.). - VD 16, F 2629; Denis, Wiens Buchdr. 725; Mayer, Wiens Buchdr. I, 93, 480. - "Versehen ist diese nützliche Arbeit mit einem alphab. Register der Heiligen, u. mit einem chronol. u. alphabetischen der Fürsten, unter denen sie gelitten, oder gelebet haben. Grosser guter Druck, Vorrede u. Register etwas kleiner cursiv... Die Druckzeit kann ich nicht bestimmen; nur fällt sie nach 1556, in welchem Jahre Hofhalter bey uns zu drucken anfieng. Freisleben hat durch diese Art eines Martyrologiums sich in späteren Zeiten manche Nachahmer unter den Asceten verschaffet" (Denis). - Teilw. fleckig, Titel verschmutzt, vereinzelt knapp beschnitten. Die ersten 3 Bll., S. 53 und das letzte Bl. mit alten Stempeln. Die letzten 7 Bll. mit geringen Nagespuren im Außenrand. Titel mit alten Anmerkungen, darunter Widmung des Wiener Bischofs Anton an den Probst von Olmütz und 1594 datierter Besitzvermerk.
2. (Mirabilia Romae. Indulgentiae ecclesiarum urbis Romae). Rom, Marcellus Silber, 4.III.1512. 55 (st. 56) Bll. mit 9 (8 ganzs.) Holzschnitten u. 1 Initiale. - EDIT 16, CNCE 31027 (1 Exemplar); Sander 4627; Schudt 35; nicht bei Rossetti (vgl. für zahlreiche andere Drucke der Mirabilia von M. Silber G 200 ff.) - Anfangs kl. Wappen Papst Julius II. und großer Initiale "R", die ganzseitigen Holzschnitte zeigen die Anbetung des Schweißtuchs der hl. Veronika, die Heiligen Johannes Evangelista, Petrus, Paulus (Sander Abb. 785), Laurentius u. Sebastian, die Madonna auf der Mondsichel u. die Kreuzigung. - Die Mirabilia Romae waren für Wallfahrer bestimmte und mitunter durch eine Anzahl erbaulicher Traktate (wie hier die Nrn. 4-10) erweiterte Fremdenführer durch Rom. Alle Drucke dieser Schriften sind von großer Seltenheit. Es fehlt der Titel.
3. Mirabilia Rome. (Murus urbis habet...). O. O. u. Dr., um 1500. Mit fast ganzseitigen Titelholzschnitt. 8 nn. Bll. (l.w.). - Nicht bei GW, Sander, Schudt, vgl. EDIT 16, CNCE 33255 (identischer Holzschnitt, 8 Bll., aber abweichende Typographie des Titels). - 28 Z., unter dem Titel gr. Holzschnitt mit Darstellung der Rhea Silvia (Abb. Geldner, Die dt. Inkunabeldr. II, 60, 16 u. Sander 779). Dieser Schnitt stammt aus den am 18.II.1494 v. Johann Besicken u. Sigismund Mayer gedruckten Priscorum heroum stemmata des Thomas Ochsenbrunner u. wurde in der Folge in verschiedenen Mirabilia-Drucken Besickens u. Stephan Blancks verwendet; die in vorliegender Ausgabe verwendete Rotunda läßt sich jedoch weder mit diesen noch anderen römischen Druckern in Zusammenhang bringen. Der Text des Druckes beginnt Bl. 1r: "Mirabilia vrbis Rome./MUrus vrbis Rome habet trecentas sexa-/..." u. endet Bl. 7v, Z. 28: "Deo gratias."
4. Andreas (de Escobar). Modus confitendi. O. O. u. Dr., um 1498-1500. Mit fast blattgr. Titelholzschnitt. 12 nn. Bll. - Sander 378; nicht im GW usw. - 23 Z. Die Antiquatype scheint BMC "Unassigned, Par. 5, 82 R." zu entsprechen, die dort in Zusammenhang mit Eucharius Silber gebracht wird. Der Titelholzschnitt ist ein seitenverkehrter Nachschnitt der von Silber 1495-98 verwendeten Illustration zum selben Werk (Sander Abb. 763).
5. (Confessionale). Interrogationes & doctrine quibus quilibet sacerdos debet inter rogare suum confitentem. O. O. u. Dr., um 1495. 8 nn. Bll. - Nicht im GW usw. - 28 Z., Type wie in 3. "Offenbar v. der päpstlichen Kurie selbst ausgegangene Anweisung für den Beichtvater" (GW).
6. Coniuratio maligno(rum) spirituu(m) in corporibus hominu(m) existentium prout in sancto Petro. (Rom, Marcellus Silber), um 1510. 8 Bll. mit 1 kl. schwarzgrund. Initiale. - Nicht im EDIT 16 (zahlr. andere Drucke). Evangelienperikopen, Orationes, Exorcismus (Exorciso te, immunde spiritus...), Officium pro iis, qui a daemonibus vexantur, bestehend aus Psalmen, Orationes u. Coniurationes, erstmals um 1477/78 erschienen. - Letztes Blatt mit Anmerkungen.
7. S. Birgitta. Orationes sanctae Brigittae, cum Orationes sancti Augustini. (Rom, Marcellus Silber), um 1510. Mit gr. Titelholzschnitt u. 1 Textholzschnitt. 8 nn. Bll. - IA 119.597; Adams 2832; vgl. EDIT 16, CNCE 47153 - Die wahrscheinlich unechten Gebete der 1373 zu Rom gestorbenen Heiligen, erstmals um 1475/80 erschienen, u. ein ebenso untergeschobenes Gebet des Augustinus, erstmals um 1495 gedruckt. Der fast ganzs. Titelholzschn. zeigt Birgitta im Gebet, der etwas kleinere Textholzschn. stellt den betenden Augustinus dar. - Am Schluss mit Stempel.
8. Divisiones decem nationum totius christianitatis. (Rom, Eucharius Silber), um 1491-95. 4 nn. Bll. 23 Z. - GW 8568; Reichling 156; Goff D 288. - Wohl die zweite der von Silber gedruckten Ausgaben dieses Verzeichnisses der christlichen Kirchen u. Riten, die Anteil an der Grabeskirche in Jerusalem hatten, mit Angaben über Gebiete, Kultsprache, Gebräuche u. dogmatische Lehrgegensätze gegen Rom.
9. Translatio miraculosa ecclesie beate Marie virginis de Loreto. (Rom, Eucharius Silber), um 1500. Mit gr. Titelholzschnitt u. 1 kl. schwarzgrund. Initiale. 4 nn. Bll. - Reichling, Suppl. 198; Sander 4292; vgl. EDIT 16, CNCE 64576. - Erstmals beim selben Drucker um 1486-90 erschienen; der hübsche Titelholzschnitt ist abgebildet bei Sander Abb. 762. - Oben etwas wasserfleckig.
10. Tabula Christiane religionis valde utilis & necessaria cuilibet (christ)iano: qua(m) omnes scire tenentur. (Rom, Marcellus Silber), um 1512. Mit 1 kl. schwarzgrund. Initiale. 16 nn. Bll. (l.w.). - Nicht im EDIT 16 (zahlr. andere nur gering abweichende Drucke). - Oben etwas wasserfleckig.
11. Bernardo Granollachs. Lunariu(m): in quo reperiunt(ur) coniu(n)ctiones & oppositiones lunae, & eclypses solis & lunae, per anni circulum (1513-1550), festa mobilia, aureus numerus: & littera d(omi)nicalis &c. (Rom, Marcellus Silber, 1512?). Mit Titelholzschnitt u. 1 schwarzgrund. Initiale. 22 nn. Bll. - Palau 108609 Anm.; Proctor 12241; Sander 3245; nicht im EDIT 16 (zahlr. andere Drucke). - Für die Jahre 1513-1550 bestimmte Fassung der erstmals 1484 oder 1485 erschienenen Ephemeriden des Mondes. Da sie auf den Meridian v. Barcelona berechnet sind, wurde allen nicht für Spanien bestimmten Ausgaben eine Umrechnungstabelle für Orte in Italien beigegeben (vorletzte Seite). Der Verfasser, katalanischer Arzt u. Astronom aus Barcelona, Mitglied des Rates der Hundert seiner Heimatstadt, starb um 1487. Der hübsche Titelholzschnitt wurde bereits in einer Ausgabe desselben Druckers v. 1505 verwendet (Abb. Geldner, Die dt. Inkunabeldr. II, 59, 15). - Letztes Blatt auf den hinteren Vorsatz aufgezogen u. mit geringen Wurmspuren. - Der Sammelband insgesamt etwas fleckig u. gebräunt, Titel je mit handschriftlichem Vermerk. Exlibris Graf Eckbrecht v. Dürckheim.
2. (Mirabilia Romae. Indulgentiae ecclesiarum urbis Romae). Rom, Marcellus Silber, 4.III.1512. 55 (st. 56) Bll. mit 9 (8 ganzs.) Holzschnitten u. 1 Initiale. - EDIT 16, CNCE 31027 (1 Exemplar); Sander 4627; Schudt 35; nicht bei Rossetti (vgl. für zahlreiche andere Drucke der Mirabilia von M. Silber G 200 ff.) - Anfangs kl. Wappen Papst Julius II. und großer Initiale "R", die ganzseitigen Holzschnitte zeigen die Anbetung des Schweißtuchs der hl. Veronika, die Heiligen Johannes Evangelista, Petrus, Paulus (Sander Abb. 785), Laurentius u. Sebastian, die Madonna auf der Mondsichel u. die Kreuzigung. - Die Mirabilia Romae waren für Wallfahrer bestimmte und mitunter durch eine Anzahl erbaulicher Traktate (wie hier die Nrn. 4-10) erweiterte Fremdenführer durch Rom. Alle Drucke dieser Schriften sind von großer Seltenheit. Es fehlt der Titel.
3. Mirabilia Rome. (Murus urbis habet...). O. O. u. Dr., um 1500. Mit fast ganzseitigen Titelholzschnitt. 8 nn. Bll. (l.w.). - Nicht bei GW, Sander, Schudt, vgl. EDIT 16, CNCE 33255 (identischer Holzschnitt, 8 Bll., aber abweichende Typographie des Titels). - 28 Z., unter dem Titel gr. Holzschnitt mit Darstellung der Rhea Silvia (Abb. Geldner, Die dt. Inkunabeldr. II, 60, 16 u. Sander 779). Dieser Schnitt stammt aus den am 18.II.1494 v. Johann Besicken u. Sigismund Mayer gedruckten Priscorum heroum stemmata des Thomas Ochsenbrunner u. wurde in der Folge in verschiedenen Mirabilia-Drucken Besickens u. Stephan Blancks verwendet; die in vorliegender Ausgabe verwendete Rotunda läßt sich jedoch weder mit diesen noch anderen römischen Druckern in Zusammenhang bringen. Der Text des Druckes beginnt Bl. 1r: "Mirabilia vrbis Rome./MUrus vrbis Rome habet trecentas sexa-/..." u. endet Bl. 7v, Z. 28: "Deo gratias."
4. Andreas (de Escobar). Modus confitendi. O. O. u. Dr., um 1498-1500. Mit fast blattgr. Titelholzschnitt. 12 nn. Bll. - Sander 378; nicht im GW usw. - 23 Z. Die Antiquatype scheint BMC "Unassigned, Par. 5, 82 R." zu entsprechen, die dort in Zusammenhang mit Eucharius Silber gebracht wird. Der Titelholzschnitt ist ein seitenverkehrter Nachschnitt der von Silber 1495-98 verwendeten Illustration zum selben Werk (Sander Abb. 763).
5. (Confessionale). Interrogationes & doctrine quibus quilibet sacerdos debet inter rogare suum confitentem. O. O. u. Dr., um 1495. 8 nn. Bll. - Nicht im GW usw. - 28 Z., Type wie in 3. "Offenbar v. der päpstlichen Kurie selbst ausgegangene Anweisung für den Beichtvater" (GW).
6. Coniuratio maligno(rum) spirituu(m) in corporibus hominu(m) existentium prout in sancto Petro. (Rom, Marcellus Silber), um 1510. 8 Bll. mit 1 kl. schwarzgrund. Initiale. - Nicht im EDIT 16 (zahlr. andere Drucke). Evangelienperikopen, Orationes, Exorcismus (Exorciso te, immunde spiritus...), Officium pro iis, qui a daemonibus vexantur, bestehend aus Psalmen, Orationes u. Coniurationes, erstmals um 1477/78 erschienen. - Letztes Blatt mit Anmerkungen.
7. S. Birgitta. Orationes sanctae Brigittae, cum Orationes sancti Augustini. (Rom, Marcellus Silber), um 1510. Mit gr. Titelholzschnitt u. 1 Textholzschnitt. 8 nn. Bll. - IA 119.597; Adams 2832; vgl. EDIT 16, CNCE 47153 - Die wahrscheinlich unechten Gebete der 1373 zu Rom gestorbenen Heiligen, erstmals um 1475/80 erschienen, u. ein ebenso untergeschobenes Gebet des Augustinus, erstmals um 1495 gedruckt. Der fast ganzs. Titelholzschn. zeigt Birgitta im Gebet, der etwas kleinere Textholzschn. stellt den betenden Augustinus dar. - Am Schluss mit Stempel.
8. Divisiones decem nationum totius christianitatis. (Rom, Eucharius Silber), um 1491-95. 4 nn. Bll. 23 Z. - GW 8568; Reichling 156; Goff D 288. - Wohl die zweite der von Silber gedruckten Ausgaben dieses Verzeichnisses der christlichen Kirchen u. Riten, die Anteil an der Grabeskirche in Jerusalem hatten, mit Angaben über Gebiete, Kultsprache, Gebräuche u. dogmatische Lehrgegensätze gegen Rom.
9. Translatio miraculosa ecclesie beate Marie virginis de Loreto. (Rom, Eucharius Silber), um 1500. Mit gr. Titelholzschnitt u. 1 kl. schwarzgrund. Initiale. 4 nn. Bll. - Reichling, Suppl. 198; Sander 4292; vgl. EDIT 16, CNCE 64576. - Erstmals beim selben Drucker um 1486-90 erschienen; der hübsche Titelholzschnitt ist abgebildet bei Sander Abb. 762. - Oben etwas wasserfleckig.
10. Tabula Christiane religionis valde utilis & necessaria cuilibet (christ)iano: qua(m) omnes scire tenentur. (Rom, Marcellus Silber), um 1512. Mit 1 kl. schwarzgrund. Initiale. 16 nn. Bll. (l.w.). - Nicht im EDIT 16 (zahlr. andere nur gering abweichende Drucke). - Oben etwas wasserfleckig.
11. Bernardo Granollachs. Lunariu(m): in quo reperiunt(ur) coniu(n)ctiones & oppositiones lunae, & eclypses solis & lunae, per anni circulum (1513-1550), festa mobilia, aureus numerus: & littera d(omi)nicalis &c. (Rom, Marcellus Silber, 1512?). Mit Titelholzschnitt u. 1 schwarzgrund. Initiale. 22 nn. Bll. - Palau 108609 Anm.; Proctor 12241; Sander 3245; nicht im EDIT 16 (zahlr. andere Drucke). - Für die Jahre 1513-1550 bestimmte Fassung der erstmals 1484 oder 1485 erschienenen Ephemeriden des Mondes. Da sie auf den Meridian v. Barcelona berechnet sind, wurde allen nicht für Spanien bestimmten Ausgaben eine Umrechnungstabelle für Orte in Italien beigegeben (vorletzte Seite). Der Verfasser, katalanischer Arzt u. Astronom aus Barcelona, Mitglied des Rates der Hundert seiner Heimatstadt, starb um 1487. Der hübsche Titelholzschnitt wurde bereits in einer Ausgabe desselben Druckers v. 1505 verwendet (Abb. Geldner, Die dt. Inkunabeldr. II, 59, 15). - Letztes Blatt auf den hinteren Vorsatz aufgezogen u. mit geringen Wurmspuren. - Der Sammelband insgesamt etwas fleckig u. gebräunt, Titel je mit handschriftlichem Vermerk. Exlibris Graf Eckbrecht v. Dürckheim.
A Sammelband with 11 very scarce works, some of which with woodcuts, including two editions of the Mirabilia Romae and the uncommon 1513 edition of the lunar ephemeris by the Catalan astonomer Granollachs. - In no. 1 lacks the final blank, no. 2 the title-page, the other works are complete. Overall some staining and browning, mostly to beginning and end of the volume, final leaf mounted on inside of lower cover, several old library stamps, owners entries and ms. notes. Late 16th century blind-tooled vellum, rebacked with calf in 18th century, some wear, one corner damaged. In elaborate modern wooden case. Bookplate Count Eckbrecht v. Dürckheim.
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Los 31
Schedel, Liber cronicarum. Augsburg
Schedel, H. Liber cronicarum. Augsburg, J. Schönsperger, 1. Feb. 1497. Kl.-fol. (31:22 cm). Got. Typ. Mit Weltkarte (10:14,5 cm auf Bl. XIII) und ca. 1800 Textholzschnitten nach Wohlgemuth u. Pleydenwurff. 338 (recte 339) röm. num. Bll. Blindgeprägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 8 Messing-Eckbeschlägen sowie 2 Mittelstücken u. 2 Schließen, Vorderdeckel mit eingepr. "Cronica" oben; teilw. berieben.
GW M40786; Hain 14509;BMC II, 370; Goff S-308; Shirley 20 (Weltkarte); vgl. Dürrfeld, Zur Erforschung der Buchschließen S. 13, Fig. 4a (http://doi.org/10.25358/openscience-2418). - Erste lateinische Ausgabe des sogenannten "Kleinen Schedel". - Gering fleckig bzw. fingerfleckig, die Bll. 80 bis 96 mit schwachem Wasserfleck rechts u. die letzten 15 Bll. mit leichtem Feuchtigkeitsrand unten; alte Randanmerkungen auf dem Titelbl. u. auf wenigen weiteren Bll. Bei den Ansichten von Straßburg, Würzburg u. Magdeburg die Dächer in Rot ankoloriert. Vereinzelt kl. Randläsuren, die Bll. 55 bis 70 mit kl. Wurmgang im Falz und die Bll. 192-198 mit 2 Wurmgängen unten, vereinzelt bis knapp in die Schrift. Es fehlen 25 nn. Bll. (Register u. doppelblattgr. Karte von Mitteleuropa) sowie die zwei weißen Blätter.
First Latin edition of the so-called "Small Schedel", richly illustrated with c. 1800 woodcuts in the text. - Minor spotting resp. slight thumbing in places, light marginal water stain at right of leaves 80-96 and slight dampmarking at bottom of the last 15 leaves; few old annotations to title and to other c. 20 leaves. 3 views partly coloured in red. Marginal restorations resp. defects to c. 5 leaves, pages 55-70 with small wormhole at gutter and pag. 192-198 with some worming at bottom just affecting text in places. Lacking 27 leaves (index, map of Central Europe and 2 blanks). Bound in contemporary blindstamped calf over wooden boards with brass corner and centre pieces, 2 clasps; somewhat rubbed.
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III. Wissenschaften - Ideengeschichte - Bücher, die die Welt bewegten
Los 32
Descartes, Meditationes
Descartes, R. Meditationes de prima philosophia in qua dei existentia et animae immortalitas demonstratur. Paris, M. Soly, 1641. (16,5:11 cm). Mit gest. Verlegermarke. 11 Bll., 602 S., 1 Bl. Privileg/Errata. Prgt. d. 18. Jh. mit goldgepr. Rtitel, neu aufgebunden. In mod. Maroquinkassette.
Tchemerzine IV, 289; Guibert 42 (1). - Sehr seltene erste Ausgabe. Eines der drei Hauptwerke Descartes', Fortführung seines 1637 erschienenen "Discours de la méthode (etc.)" und Vorbereitung für die "Principia philosophiae", die 1647 erschienen. In den zwischen 1628 und 1629 geschriebenen "Meditationes" entwickelt Descartes "seine Lehre über die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele ausführlicher und vollständiger als in seinem 'Discours de la méthode', wo er sich damit begnügt hatte, lediglich einige Prinzipien zu erläutern. Schon vor der Veröffentlichung machte Descartes das Werk einer Reihe von Philosophen und Theologen zugänglich, deren Einwände zusammen mit seinen eigenen Antworten im Anschluß an den eigentlichen Traktat abgedruckt sind" (KLL). Es existieren zwei Titelblätter, das eine mit, das andere ohne die Verlegermarke. Die Kollation bei Guibert enthält beide Titelblätter, er schreibt aber auch: "Nous avons vu un exemplaire qui ne comportait qu’un seul titre avec la marque du libraire" - Gebräunt u. vereinzelt etwas tintenfleckig; zu Beginn u. am Ende mit restaurierten stärkeren Wurmspuren im Rand; Titel oben u. unten knapp beschnitten u. mit ergänzten Fehlstellen mit etwas Bildverlust an der Verlegermarke.
Very rare first edition. A more formal exposition as in his "Discours" (1637) and precursor of his more systematic exposition of his views in the "Principia philosophiae" (1647). He first provided a systematic articulation of the metaphysical dualism of mind and body that has long bedeviled western thought. - Issued with 2 title pages, this copy contains only the title page with the engraved publisher's device. Browning throughout, some inkstaining to few leaves; restored worm traces at beginning and end; title trimmed and restored with some loss of image at engraved device. Rehinged in old vellum. Housed in recent morocco box.
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Los 33
Fludd, Opera. 4 Bde.
Fludd, R. Vier Sammelbände mit fast allen seinen Werken. Oppenheim, Frankfurt u. Gouda 1617-1638. Fol. (30:20,5 cm). Ldr. d. späten 17. Jh. mit Rsch. u. Rvg., etwas berieben u. gering bestoßen.
Robert Fludd, 1574 in Kent geboren und 1637 in London gestorben, studierte zunächst in Oxford, wo er 1598 den Magistergrad erwarb, und lebte dann sechs Jahre in Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien, wo er sich mit Medizin, Chemie und okkulten Wissenschaften beschäftigte. Danach studierte er weiter in Oxford und wurde 1605 in Medizin promoviert. 1616 erschien in Leiden seine erste Schrift, ‚Apologia compendiaria‘, eine Verteidigung der Rosenkreuzer.
„Also in 1617 he began to publish his massive description of the macrocosm and the microcosm, the ‚Utriusque cosmi (etc.)‘. Here and in his other publications Fludd constantly attacked Aristotle, Galen, and the universities, which to him seemed dedicated to preserving the authority of the ancients. He sought instead a new understanding of nature based on Christian principles. His guides were primarly the Mosaic books of the Bible (especially the Creation account in Genesis, which he interpreted as a divine alchemical process) and the Hermetic and Neoplatonic works of late antiquity, which seemed to mirror the Christian truths. Although Fludd was quite willing to use observational and experimental evidence, he thought that the eternal truths of Scripture and the mysteries of the ancient occultists carried far more weight than the evidence of the senses“ (DSB V, 47). Das umfangreiche Werk ‚Utriusque cosmi‘, auf zahlreiche Teile projektiert, von denen nicht alle erschienen sind, kommt meist nur in Einzelteilen vor.
Illustriert wurde es von Matthaeus Merian d.Ä., der auch einige andere alchemistische Werke illustrierte. „Noch heute bestimmen die Radierungen Merians weitgehend den Bildteil der wissenschaftlichen Literatur, die sich mit Alchemie und Emblematik des 17. Jahrhunderts befaßt“ (Wüthrich II, S. 10f.). Die in Oppenheim und Frankfurt erschienenen Werke erschienen alle im Verlag von Merians Schwiegervater Johann Theodor de Bry (1561-1623), die späteren bei dessen Erben oder bei de Brys anderem Schwiegersohn, dem Engländer William Fitzer.
Im Aufbau ähnlich kompliziert wie ‚Utriusque cosmi‘ ist die ‚Medicina catholica’, vorliegend in Band 3 gebunden. Fludd, der erst nach mehreren Versuchen in das Royal College of Physicians aufgenommen wurde (laut DSB „largely for his contempt of Galen and his insolent manner“), hatte Harvey Sektionen durchführen sehen und unterstütze dessen Auffassung vom Blutkreislauf (im ‚Pulsus‘), „thinking that the views of his friend confirmed his own cosmological concept of the circulation of the blood“ (DSB).
In der vorliegenden Zusammenstellung von Fludds Werken sind auch Zeugnisse von seinen Kontroversen mit Kepler, Mersenne und Gassendi enthalten.
„Fludd has been characterized as ‚a philosopher, physician, anatomist, chemist, mathematician and mechanician‘ and credited ‚a rare gift of observation in the exact sciences.‘ But he still thought it possible and advisable to combine with this science and medicine not only a cloak of religion but also much of the occult science that had come down from the past: magic and cabala, astrology and alchemy, physiognomy and chiromancy, geomancy and weather signs“ (Thorndike VII, 443).
Vgl. DSB V, 47ff., Thorndike VII, 439ff. u. Wüthrich II, Nr. 62 (IV), 63 (V), 66 (I-III) sowie Wüthrich IV, 703 (VI u. VIII); VD 17, Krivatsy und Gardner sind bei den einzelnen Werken aufgeführt.
I. Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris metaphysica, physica atque technica historia in duo volumina secundum cosmi differentiam divisa. Tomus primus: De macrocosmi historia. 2 Tle. Oppenheim, H. Galler für T. de Bry, 1617 u. (Frankfurt, C. Rötel für de J. T. Bry Erben, 1624). Fol. (32:21 cm). Mit 2 Kupfertiteln, 5 (1 gefalt., 4 doppelblattgr.) Kupfertafeln u. zahlr. teils blattgr. Textkupfern, überwiegend von Matthäus Merian, sowie zahlreichen, meist schematischen Textholzschnitten. 106 (recte 206) S., 5 Bll.; 408 S. (inkl. Kupfertitel), S. 413-788, 5 Bll. (o.d.l.w.). - VD 17 1:045355D (1 von 4 Varianten; 23:233297G ist anderer Druck) u. 1:649914H; vgl. Krivatsy 4144 u. Gardner 217-218. - Teil 1 in erster, Teil 2 in zweiter Ausgabe (hier jedoch der Kupfertitel u. Bl. A2-A3 aus der ersten Ausgabe). Der zweite Teil mit eigenem Titel: De naturae simia seu technica macrocosmi historia. Die fein ausgeführten Kupfer Merians und viele blattgroße Radierungen, mit Abbildungen zu Optik und Vermessungskunst, Destilliergefäßen, Sonnenuhren, Maschinen, Musikinstrumenten u.v.a. Die in vielen Exemplaren fehlende doppelblattgr. Radierung ‚Integrae naturae speculum‘ (= Tl. 1, S. 3-6) ist vorhanden. - Im ersten Teil ist der Kupfertitel oben angeschnitten, im zweiten Teil ist der Kupfertitel knapp beschnitten u. aufgezogen, die gefalt. Tafel zu S. 161 mit 2 kleinen Einrissen bis ins Bild.
(Band 2)
II. Tomus secundus de supernaturali, naturali, praenaturali et contranaturali microcosmi historia, in tractatus tres dristributa. [Tractatus I, sectio I & II]. 2 Tle. in 1 Bd. Oppenheim, H. Galler für J. T. de Bry, 1619. Fol. Mit Kupfertitel, 1 Titelkupfer (Tl. 2), zahlreichen Textkupfern von M. Merian (u. a ?) u. mehreren Textholzschnitten. S. (3)-277 (inkl. Kupfertitel), 1 w. Bl.; 191 S., 5 Bll. - VD 17 23:233307D; Krivatsy 4144; Gardner 219 - Erste Ausgabe. Die „sectio“ 2 mit eigenem Titel „De technica Microcosmi historia“, sie behandelt die seelische Natur des Menschen, Chiromantie, Träume, Gedächtnis etc. Mit den reizvollen, tlw. schematischen Kupfern von Merian, diejenigen auf den S. 3, 47, 71 u. 117 (in sectio 2) zählt Wüthrich zu den besten Arbeiten Merians. - Fehlt der Vortitel.
III. De praeternaturali utriusque mundi historia. Frankfurt, E. Kempfer für de J. T. Bry, 1621. [Tractatus II, sectio I, portio I-II]. Mit 1 gefalt. Kupfertafel ('Causarum universalium specium', zu S. 181) u. 6 Textkupfern. 6 Bll., 199 S. - VD 17 23:233309U; Krivatsy 4244; Gardner 221. - Der Nebentitel auf Bl. A3 verso lautet: De theosophico, cabalistico e physiologico utriusque mundi discursu.
IV. Anatomiae amphitheatrum effigie triplici, more et conditione varia designatum. [Tractatus II, sectio I, portio III]. Frankfurt, J. T. de Bry, 1623. Fol. Mit Kupfertitel (verso gest. Porträt de Brys), 1 gefalt. Kupfertafel, 44 Textkupfern u. mehreren Textholzschnitten. 285 S., S. (287)-331. - VD 17 23:233320P; Krivatsy 4135; Gardner 224. - Erste Ausgabe. Drucktitel: "Sectionis primae portio tertia de anatomia triplici..." Die Kupfer mit schönen anatomischen Darstellungen. Die mitunter wiederholt (zu S. 54 u. 315) eingebundene Kupfertafel („Deus est omne quod est...“) vorliegend mit „fol. 54“ bezeichnet und in das Werk „Pulsus“ (vorliegend in Bd. 3) gebunden. "Fludd described both the scientific and the mystical anatomy of the body... this mystical description of the circulation of the blood was presented in his 'Anatomiae'. Yet Fludd was a trained anatomist and had watched Harvey carry out dissections at the Royal College of Physicians" (DSB). - S. 287-331 sind vorliegend in Bd. 4 gebunden, der Zwischentitel lautet: Monochordum mundi symphoniacum, seu replicatio Roberti Flud... ad apologiam ... Ioannis Kepleri (zum Inhalt siehe unten). - Fehlt der Vortitel.
V. Philosophia sacra & vere christiana seu Meteorologia cosmica. [Tractatus II, sectio I, portio IV]. Frankfurt, Officina Bryana, 1626. Fol. (31:21,5 cm). Mit figürl. gest. Titelbordüre, gest. Porträt Fludds von M. Merian im Text u. 28 Textkupfern. 4 Bll., 303 S. - VD 17 23:233326K; Krivatsy 4142; Gardner 226. - Erste Ausgabe. "This contains a fine portrait of our author" (Gardner). Neben der schönen Titelbordüre und dem Porträt dürften von Merian ferner die Kupfer auf den S. 174, 267 (Himmelsrichtungen), 283, 299 u. 297 radiert worden sein (nach Wüthrich). - Die gest. Titelbordüre seitlich leicht angeschnitten. Fehlt die Tafel.
(Band 3)
VI. Medicina catholica, seu mysticum artis medicandi sacrarium. [Tomus I, tractatus I]. Frankfurt, C. Rötel für W. Fitzner, 1629. Fol. (31,5:20,5 cm). Mit gest. Druckermarke auf dem Titel u. 22 Textkupfern. 12 Bll., 241 S., 3 Bll. - VD 17 12:167343Z; Krivatsy 4139; Gardner 227. - Erste Ausgabe. Der eigentliche Titel dieses Teils findet sich auf dem 7. Blatt: Sanitatis mysterium, seu tomi primi tractatus primus... Cui, in fine, Appendicis loco, Responsum ad Marini Mersenni calumnias annectitur.
(dazu der Anhang, vorliegend in Bd. 4 gebunden): VII. Sophiae cum moria certamen, in quo: lapis Lydius a falso structore, Fr. Marino Mersenno ... reprobatus, examinat. (Frankfurt, C. Rötel für W. Fitzer), 1629. Mit 2 Textkupfern (ohne die Tafel). 118 S., 1 Bl. -VD 17 12:167461C; Krivatsy 4139; Gardner 232 - Erste Ausgabe. "Fludd and the Hermeticists were attacked by Mersenne in the 'Quaestiones celeberrimae in Genesim...' (Paris 1623) to which he replied in the 'Sophiae cum moria certamen'” (DSB V, 48). - Fehlt die gefaltete Tafel (es handelt sich um die gleiche wie im 'Anatomiae amphitheatrum').
VIII. Integrum morborum mysterium: sive Medicinae catholicae... [Tomus I, tractatus II, sectio I]. Frankfurt, W. Hofmann für W. Fitzer, 1631. Mit gest. Titelvignette, Porträt Fludds Titel verso, 1 gefalt. Kupfertafel u. zahlr. (1 doppelblattgr.) Textkupfern. 13 Bll., 503 S. - VD 17 12:167435P; Krivatsy 4139; Gardner 228. - Erste Ausgabe. „A most voluminous work, with some excellent mystical plates. Contains a fine portrait of Fludd“ (Gardner). Das Inhaltsverzeichnis (‚Elenchus‘, die 7 Bll. vor S. 1) führt auch den Inhalt des ‚Katholikon‘ und des ‚Pulsus‘ mit Seitenzahlen auf, alle Teile sind also gleichzeitig erschienen. Die Tafel mit dem Titel ‚Causarum universalium speculum‘ ist die gleiche wie in (III), auch mit "fol. 181", so auch bei Vergleichsexemplaren. - Titel/Porträt etwas fleckig u. mit 2 kl. Einrissen bis ins Bild.
IX. Katholikon medicorum katoptron (graece) sive ... De morborum signis. [Tomus I, tractatus II, sectio II]. (Frankfurt, W. Hoffmann für W. Fitzer,) 1631. Fol. Mit 1 Kupfertafel, 18 Textkupfern sowie zahlr. schemat. Holzschn. im Text u. auf 1 doppelblattgr. Tab. 2 Bll., 413 (recte 407) S. -VD 17 12:167442X; Krivatsy 4139; Gardner 229 . - Erste Ausgabe. "A most curious work on Divination, whether by Geomancy, Urine, Chiromancy, or Physiognomy, it is all detailed at great length with many cuts" (Gardner). Die Kupfertafel ('Horae diurnae - horae planetaria', nach S. 56) hier nicht gefaltet.
Dazu als Anhang: X. Pulsus. Seu nova arcana pulsum historia, e sacro fonte radicaliter extracta. (Frankfurt, W. Hoffmann für W. Fitzer, 1631). Mit 12 Textkupfern u. einigen Textholzschnitten. 93 S., 1 gefalt. Bl. mit typogr. Bordüre. - 12:167445V (Pulsus) u. 12:167449A (Faltblatt); Krivatsy 4139; Gardner 230 u. 231 (Faltblatt). - Erste Ausgabe. "He was the first to support Harvey's 'De motu cordis' in print... The 'Pulsus' includes Fludd's first defense of Harvey" (DSB V, 47f.). Das große Faltblatt (‚Medicamentosum Apollinis Oraculum‘, mit Druckvermerk W. Hofmann 1630) am Schluss des Werkes fehlt in vielen Exemplaren. Dass es zum „Pulsus“ gehört, wird durch die Kustode „Medi-“ auf S. 93 verso belegt, da es auch einzeln vorkommt, wird es z. B. von VD 17 auch selbständig verzeichnet. - Das Faltblatt hier nicht zusammengefügt, sondern in drei Teilen und vorliegend vor den ‚Pulsus‘ gebunden.
(Band 4)
XI. Philosophia Moysaica. In qua sapienta & scientia creationis & creaturarum ... explicatur. (Tl. 2: In qua fundamenta radicalia sympathiae sive attractionis naturalis & consequenter omnis magneticae curationis ... demonstrantur). 2 Tle. Gouda, P. Rammazeyn, 1638. Fol. (30:20 cm). Mit 2 gest. Titelvignetten, einigen Textkupfern u. zahlr. Textholzschnitten. 4 nn., 65 nn. Bll., num. Bll. 66-152 (recte 144). - Krivatsy 4140; Gardner 237. - Erste Ausgabe, posthum erschienen. Der zweite Teil befasst sich ausführlich mit dem Magnetismus, auf Gilbert basierend.
XII. Responsum ad hoplocrisma-spongum M. Fosteri presbiteri. Gouda, P. Rammazeyn, 1638. 30 num., 1 nn. Bl. - Krivatsy 4137; Gardner 236. - Erstmals 1631 in englischer Sprache erschienen. Eine Entgegnung auf eine Schrift seines Gegners W. Foster, der die von Fludd nach Paracelsus beschriebene sympathetische Waffensalbe als "magical and unlawfull" bezeichnet hatte; diese Salbe sollte auf die Waffe aufgebracht werden, die die Verletzung verursacht hatte und damit Heilung bewirken. (XI) und (XVI) kommen meist zusammen vor.
XIII. Veritatis proscenium, in quo aulaeum erroris tragicum dimovetur... seu demonstratio quaedam analytica, in qua cuilibet comparationis particulae, in appendice quadam a Joanne Kepplero, nuper in fine Harmoniae edita. Frankfurt, E. Kempffer für J. T. de Bry, 1621. 54 S. - VD 17 23:233313E; Krivatsy 4145; Gardner 222. - Erste Ausgabe.
XIV. Monochordum mundi symphoniacum, seu replicatio Roberti Flud... ad apologiam ... Ioannis Kepleri“. S. 287-331 aus „Anatomiae amphithetrum“, mit eigenem Zwischentitel und aus inhaltlichen Gründen hierher gebunden. - Gardner 225 (so). - Erstmals 1622 in 4to erschienen.
(XIII) und (XIV) sind Fludds Schriften aus der Kontroverse mit Johannes Kepler, die dadurch enstanden war, dass Kepler in einem Anhang zu seinen ‚Harmonices mundi libri V‘ (1619) Stellen im ersten Band von Fludds ‚Utriusque cosmi‘ kritisiert hatte. Fludds Gegenschrift dazu war das ,Veritatis proscenium‘, woraufhin Kepler mit ‚Pro suo opere Harmonices mundi apologia‘ (Frankfurt 1622) konterte. Daraufhin folgte Fludds ‚Monochordum mundi‘. „Auf diese Schrift hat Kepler nicht mehr geantwortet. In einem Brief an einen Freund schreibt er nur: 'Obgleich jener Wunderprophet mit jeder Zeile meine Geduld gegenüber seinen pseudohermetischen Träumereien gereizt hat, bin ich sachlich geblieben. Wie er nun droht, wie dieser Unglücksrabe mir Uebel prophezeit!'" (Caspar S. 87)
XV. Summum bonum, quod est: verum magiae, cabalae, alchymiae verae, Fratrum Rosae Crucis verorum subjectum, per Joachim Frizium. (Frankfurt, W. Fitzer,) 1629. Mit gest. Titelvignette. 53 (recte 55) S. - VD 17 23:298083A; Krivatsy 4139; Gardner 233. - Erste Ausgabe. Erschien als Anhang zur ‚Medicina catholica‘. "The authorship of this work has been denied by Fludd, but it is very evident that he was largely responsible for its production and certainly approved of it. It is written in defence of the Rosicrucian Fraternity's claims, and contains therein the views of Fludd and those of his friends. It has recently become exceedingly scarce" (Gardner). Die Titelvignette ist dieselbe, wie in "Clavis philosophiae“, das bei W. Fitzer erschien (s.u.).
XVI. Clavis philosophiae et alchymiae Fluddanae. Frankfurt, W. Fitzer, 1633. Mit gest. Titelvignette. 87 S. - VD 17 23:298104M; Gardner 235. - Erste Ausgabe. "This contains Fludd's final answer to Gassendus, Mersenne, and another opponent called Lanovius, and is rather important, since, being, twitted by Gassendus as to the absence of any place of residence being assigned to the R. C. Fraternity, he (Fludd) evades this point by relinquishing the name Rosicrucians, as he knew he was unable to meet it" (Gardner). Fludd antwortet ausführlich auf Gassendis "Epistolica exercitatio, in qua principia philosophiae Roberti Fluddi medici reteguntur; et ad recentes illius libros, adversus R.P.F. Marinum Mersennum ... scriptos, respondetur." (Paris 1630). Die Titelvignette mit einem Rosenkreuz mit dem Motto "Dat Rosa mel apibus".
Insgesamt wie immer meist gebräunt, stellenw. stark. Zu den übrigen Mängeln siehe bei den einzelnen Teilen. Es fehlen jeweils der Vortitel in (II) und (IV) und die Tafel in (V) und (VII). - Alle Bände mit Exlibris der Earls of Macclesfield auf Shirburn Castle ("South Library"), jeweils die ersten 2 Bll. mit deren Blindstempel.
„Also in 1617 he began to publish his massive description of the macrocosm and the microcosm, the ‚Utriusque cosmi (etc.)‘. Here and in his other publications Fludd constantly attacked Aristotle, Galen, and the universities, which to him seemed dedicated to preserving the authority of the ancients. He sought instead a new understanding of nature based on Christian principles. His guides were primarly the Mosaic books of the Bible (especially the Creation account in Genesis, which he interpreted as a divine alchemical process) and the Hermetic and Neoplatonic works of late antiquity, which seemed to mirror the Christian truths. Although Fludd was quite willing to use observational and experimental evidence, he thought that the eternal truths of Scripture and the mysteries of the ancient occultists carried far more weight than the evidence of the senses“ (DSB V, 47). Das umfangreiche Werk ‚Utriusque cosmi‘, auf zahlreiche Teile projektiert, von denen nicht alle erschienen sind, kommt meist nur in Einzelteilen vor.
Illustriert wurde es von Matthaeus Merian d.Ä., der auch einige andere alchemistische Werke illustrierte. „Noch heute bestimmen die Radierungen Merians weitgehend den Bildteil der wissenschaftlichen Literatur, die sich mit Alchemie und Emblematik des 17. Jahrhunderts befaßt“ (Wüthrich II, S. 10f.). Die in Oppenheim und Frankfurt erschienenen Werke erschienen alle im Verlag von Merians Schwiegervater Johann Theodor de Bry (1561-1623), die späteren bei dessen Erben oder bei de Brys anderem Schwiegersohn, dem Engländer William Fitzer.
Im Aufbau ähnlich kompliziert wie ‚Utriusque cosmi‘ ist die ‚Medicina catholica’, vorliegend in Band 3 gebunden. Fludd, der erst nach mehreren Versuchen in das Royal College of Physicians aufgenommen wurde (laut DSB „largely for his contempt of Galen and his insolent manner“), hatte Harvey Sektionen durchführen sehen und unterstütze dessen Auffassung vom Blutkreislauf (im ‚Pulsus‘), „thinking that the views of his friend confirmed his own cosmological concept of the circulation of the blood“ (DSB).
In der vorliegenden Zusammenstellung von Fludds Werken sind auch Zeugnisse von seinen Kontroversen mit Kepler, Mersenne und Gassendi enthalten.
„Fludd has been characterized as ‚a philosopher, physician, anatomist, chemist, mathematician and mechanician‘ and credited ‚a rare gift of observation in the exact sciences.‘ But he still thought it possible and advisable to combine with this science and medicine not only a cloak of religion but also much of the occult science that had come down from the past: magic and cabala, astrology and alchemy, physiognomy and chiromancy, geomancy and weather signs“ (Thorndike VII, 443).
Vgl. DSB V, 47ff., Thorndike VII, 439ff. u. Wüthrich II, Nr. 62 (IV), 63 (V), 66 (I-III) sowie Wüthrich IV, 703 (VI u. VIII); VD 17, Krivatsy und Gardner sind bei den einzelnen Werken aufgeführt.
I. Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris metaphysica, physica atque technica historia in duo volumina secundum cosmi differentiam divisa. Tomus primus: De macrocosmi historia. 2 Tle. Oppenheim, H. Galler für T. de Bry, 1617 u. (Frankfurt, C. Rötel für de J. T. Bry Erben, 1624). Fol. (32:21 cm). Mit 2 Kupfertiteln, 5 (1 gefalt., 4 doppelblattgr.) Kupfertafeln u. zahlr. teils blattgr. Textkupfern, überwiegend von Matthäus Merian, sowie zahlreichen, meist schematischen Textholzschnitten. 106 (recte 206) S., 5 Bll.; 408 S. (inkl. Kupfertitel), S. 413-788, 5 Bll. (o.d.l.w.). - VD 17 1:045355D (1 von 4 Varianten; 23:233297G ist anderer Druck) u. 1:649914H; vgl. Krivatsy 4144 u. Gardner 217-218. - Teil 1 in erster, Teil 2 in zweiter Ausgabe (hier jedoch der Kupfertitel u. Bl. A2-A3 aus der ersten Ausgabe). Der zweite Teil mit eigenem Titel: De naturae simia seu technica macrocosmi historia. Die fein ausgeführten Kupfer Merians und viele blattgroße Radierungen, mit Abbildungen zu Optik und Vermessungskunst, Destilliergefäßen, Sonnenuhren, Maschinen, Musikinstrumenten u.v.a. Die in vielen Exemplaren fehlende doppelblattgr. Radierung ‚Integrae naturae speculum‘ (= Tl. 1, S. 3-6) ist vorhanden. - Im ersten Teil ist der Kupfertitel oben angeschnitten, im zweiten Teil ist der Kupfertitel knapp beschnitten u. aufgezogen, die gefalt. Tafel zu S. 161 mit 2 kleinen Einrissen bis ins Bild.
(Band 2)
II. Tomus secundus de supernaturali, naturali, praenaturali et contranaturali microcosmi historia, in tractatus tres dristributa. [Tractatus I, sectio I & II]. 2 Tle. in 1 Bd. Oppenheim, H. Galler für J. T. de Bry, 1619. Fol. Mit Kupfertitel, 1 Titelkupfer (Tl. 2), zahlreichen Textkupfern von M. Merian (u. a ?) u. mehreren Textholzschnitten. S. (3)-277 (inkl. Kupfertitel), 1 w. Bl.; 191 S., 5 Bll. - VD 17 23:233307D; Krivatsy 4144; Gardner 219 - Erste Ausgabe. Die „sectio“ 2 mit eigenem Titel „De technica Microcosmi historia“, sie behandelt die seelische Natur des Menschen, Chiromantie, Träume, Gedächtnis etc. Mit den reizvollen, tlw. schematischen Kupfern von Merian, diejenigen auf den S. 3, 47, 71 u. 117 (in sectio 2) zählt Wüthrich zu den besten Arbeiten Merians. - Fehlt der Vortitel.
III. De praeternaturali utriusque mundi historia. Frankfurt, E. Kempfer für de J. T. Bry, 1621. [Tractatus II, sectio I, portio I-II]. Mit 1 gefalt. Kupfertafel ('Causarum universalium specium', zu S. 181) u. 6 Textkupfern. 6 Bll., 199 S. - VD 17 23:233309U; Krivatsy 4244; Gardner 221. - Der Nebentitel auf Bl. A3 verso lautet: De theosophico, cabalistico e physiologico utriusque mundi discursu.
IV. Anatomiae amphitheatrum effigie triplici, more et conditione varia designatum. [Tractatus II, sectio I, portio III]. Frankfurt, J. T. de Bry, 1623. Fol. Mit Kupfertitel (verso gest. Porträt de Brys), 1 gefalt. Kupfertafel, 44 Textkupfern u. mehreren Textholzschnitten. 285 S., S. (287)-331. - VD 17 23:233320P; Krivatsy 4135; Gardner 224. - Erste Ausgabe. Drucktitel: "Sectionis primae portio tertia de anatomia triplici..." Die Kupfer mit schönen anatomischen Darstellungen. Die mitunter wiederholt (zu S. 54 u. 315) eingebundene Kupfertafel („Deus est omne quod est...“) vorliegend mit „fol. 54“ bezeichnet und in das Werk „Pulsus“ (vorliegend in Bd. 3) gebunden. "Fludd described both the scientific and the mystical anatomy of the body... this mystical description of the circulation of the blood was presented in his 'Anatomiae'. Yet Fludd was a trained anatomist and had watched Harvey carry out dissections at the Royal College of Physicians" (DSB). - S. 287-331 sind vorliegend in Bd. 4 gebunden, der Zwischentitel lautet: Monochordum mundi symphoniacum, seu replicatio Roberti Flud... ad apologiam ... Ioannis Kepleri (zum Inhalt siehe unten). - Fehlt der Vortitel.
V. Philosophia sacra & vere christiana seu Meteorologia cosmica. [Tractatus II, sectio I, portio IV]. Frankfurt, Officina Bryana, 1626. Fol. (31:21,5 cm). Mit figürl. gest. Titelbordüre, gest. Porträt Fludds von M. Merian im Text u. 28 Textkupfern. 4 Bll., 303 S. - VD 17 23:233326K; Krivatsy 4142; Gardner 226. - Erste Ausgabe. "This contains a fine portrait of our author" (Gardner). Neben der schönen Titelbordüre und dem Porträt dürften von Merian ferner die Kupfer auf den S. 174, 267 (Himmelsrichtungen), 283, 299 u. 297 radiert worden sein (nach Wüthrich). - Die gest. Titelbordüre seitlich leicht angeschnitten. Fehlt die Tafel.
(Band 3)
VI. Medicina catholica, seu mysticum artis medicandi sacrarium. [Tomus I, tractatus I]. Frankfurt, C. Rötel für W. Fitzner, 1629. Fol. (31,5:20,5 cm). Mit gest. Druckermarke auf dem Titel u. 22 Textkupfern. 12 Bll., 241 S., 3 Bll. - VD 17 12:167343Z; Krivatsy 4139; Gardner 227. - Erste Ausgabe. Der eigentliche Titel dieses Teils findet sich auf dem 7. Blatt: Sanitatis mysterium, seu tomi primi tractatus primus... Cui, in fine, Appendicis loco, Responsum ad Marini Mersenni calumnias annectitur.
(dazu der Anhang, vorliegend in Bd. 4 gebunden): VII. Sophiae cum moria certamen, in quo: lapis Lydius a falso structore, Fr. Marino Mersenno ... reprobatus, examinat. (Frankfurt, C. Rötel für W. Fitzer), 1629. Mit 2 Textkupfern (ohne die Tafel). 118 S., 1 Bl. -VD 17 12:167461C; Krivatsy 4139; Gardner 232 - Erste Ausgabe. "Fludd and the Hermeticists were attacked by Mersenne in the 'Quaestiones celeberrimae in Genesim...' (Paris 1623) to which he replied in the 'Sophiae cum moria certamen'” (DSB V, 48). - Fehlt die gefaltete Tafel (es handelt sich um die gleiche wie im 'Anatomiae amphitheatrum').
VIII. Integrum morborum mysterium: sive Medicinae catholicae... [Tomus I, tractatus II, sectio I]. Frankfurt, W. Hofmann für W. Fitzer, 1631. Mit gest. Titelvignette, Porträt Fludds Titel verso, 1 gefalt. Kupfertafel u. zahlr. (1 doppelblattgr.) Textkupfern. 13 Bll., 503 S. - VD 17 12:167435P; Krivatsy 4139; Gardner 228. - Erste Ausgabe. „A most voluminous work, with some excellent mystical plates. Contains a fine portrait of Fludd“ (Gardner). Das Inhaltsverzeichnis (‚Elenchus‘, die 7 Bll. vor S. 1) führt auch den Inhalt des ‚Katholikon‘ und des ‚Pulsus‘ mit Seitenzahlen auf, alle Teile sind also gleichzeitig erschienen. Die Tafel mit dem Titel ‚Causarum universalium speculum‘ ist die gleiche wie in (III), auch mit "fol. 181", so auch bei Vergleichsexemplaren. - Titel/Porträt etwas fleckig u. mit 2 kl. Einrissen bis ins Bild.
IX. Katholikon medicorum katoptron (graece) sive ... De morborum signis. [Tomus I, tractatus II, sectio II]. (Frankfurt, W. Hoffmann für W. Fitzer,) 1631. Fol. Mit 1 Kupfertafel, 18 Textkupfern sowie zahlr. schemat. Holzschn. im Text u. auf 1 doppelblattgr. Tab. 2 Bll., 413 (recte 407) S. -VD 17 12:167442X; Krivatsy 4139; Gardner 229 . - Erste Ausgabe. "A most curious work on Divination, whether by Geomancy, Urine, Chiromancy, or Physiognomy, it is all detailed at great length with many cuts" (Gardner). Die Kupfertafel ('Horae diurnae - horae planetaria', nach S. 56) hier nicht gefaltet.
Dazu als Anhang: X. Pulsus. Seu nova arcana pulsum historia, e sacro fonte radicaliter extracta. (Frankfurt, W. Hoffmann für W. Fitzer, 1631). Mit 12 Textkupfern u. einigen Textholzschnitten. 93 S., 1 gefalt. Bl. mit typogr. Bordüre. - 12:167445V (Pulsus) u. 12:167449A (Faltblatt); Krivatsy 4139; Gardner 230 u. 231 (Faltblatt). - Erste Ausgabe. "He was the first to support Harvey's 'De motu cordis' in print... The 'Pulsus' includes Fludd's first defense of Harvey" (DSB V, 47f.). Das große Faltblatt (‚Medicamentosum Apollinis Oraculum‘, mit Druckvermerk W. Hofmann 1630) am Schluss des Werkes fehlt in vielen Exemplaren. Dass es zum „Pulsus“ gehört, wird durch die Kustode „Medi-“ auf S. 93 verso belegt, da es auch einzeln vorkommt, wird es z. B. von VD 17 auch selbständig verzeichnet. - Das Faltblatt hier nicht zusammengefügt, sondern in drei Teilen und vorliegend vor den ‚Pulsus‘ gebunden.
(Band 4)
XI. Philosophia Moysaica. In qua sapienta & scientia creationis & creaturarum ... explicatur. (Tl. 2: In qua fundamenta radicalia sympathiae sive attractionis naturalis & consequenter omnis magneticae curationis ... demonstrantur). 2 Tle. Gouda, P. Rammazeyn, 1638. Fol. (30:20 cm). Mit 2 gest. Titelvignetten, einigen Textkupfern u. zahlr. Textholzschnitten. 4 nn., 65 nn. Bll., num. Bll. 66-152 (recte 144). - Krivatsy 4140; Gardner 237. - Erste Ausgabe, posthum erschienen. Der zweite Teil befasst sich ausführlich mit dem Magnetismus, auf Gilbert basierend.
XII. Responsum ad hoplocrisma-spongum M. Fosteri presbiteri. Gouda, P. Rammazeyn, 1638. 30 num., 1 nn. Bl. - Krivatsy 4137; Gardner 236. - Erstmals 1631 in englischer Sprache erschienen. Eine Entgegnung auf eine Schrift seines Gegners W. Foster, der die von Fludd nach Paracelsus beschriebene sympathetische Waffensalbe als "magical and unlawfull" bezeichnet hatte; diese Salbe sollte auf die Waffe aufgebracht werden, die die Verletzung verursacht hatte und damit Heilung bewirken. (XI) und (XVI) kommen meist zusammen vor.
XIII. Veritatis proscenium, in quo aulaeum erroris tragicum dimovetur... seu demonstratio quaedam analytica, in qua cuilibet comparationis particulae, in appendice quadam a Joanne Kepplero, nuper in fine Harmoniae edita. Frankfurt, E. Kempffer für J. T. de Bry, 1621. 54 S. - VD 17 23:233313E; Krivatsy 4145; Gardner 222. - Erste Ausgabe.
XIV. Monochordum mundi symphoniacum, seu replicatio Roberti Flud... ad apologiam ... Ioannis Kepleri“. S. 287-331 aus „Anatomiae amphithetrum“, mit eigenem Zwischentitel und aus inhaltlichen Gründen hierher gebunden. - Gardner 225 (so). - Erstmals 1622 in 4to erschienen.
(XIII) und (XIV) sind Fludds Schriften aus der Kontroverse mit Johannes Kepler, die dadurch enstanden war, dass Kepler in einem Anhang zu seinen ‚Harmonices mundi libri V‘ (1619) Stellen im ersten Band von Fludds ‚Utriusque cosmi‘ kritisiert hatte. Fludds Gegenschrift dazu war das ,Veritatis proscenium‘, woraufhin Kepler mit ‚Pro suo opere Harmonices mundi apologia‘ (Frankfurt 1622) konterte. Daraufhin folgte Fludds ‚Monochordum mundi‘. „Auf diese Schrift hat Kepler nicht mehr geantwortet. In einem Brief an einen Freund schreibt er nur: 'Obgleich jener Wunderprophet mit jeder Zeile meine Geduld gegenüber seinen pseudohermetischen Träumereien gereizt hat, bin ich sachlich geblieben. Wie er nun droht, wie dieser Unglücksrabe mir Uebel prophezeit!'" (Caspar S. 87)
XV. Summum bonum, quod est: verum magiae, cabalae, alchymiae verae, Fratrum Rosae Crucis verorum subjectum, per Joachim Frizium. (Frankfurt, W. Fitzer,) 1629. Mit gest. Titelvignette. 53 (recte 55) S. - VD 17 23:298083A; Krivatsy 4139; Gardner 233. - Erste Ausgabe. Erschien als Anhang zur ‚Medicina catholica‘. "The authorship of this work has been denied by Fludd, but it is very evident that he was largely responsible for its production and certainly approved of it. It is written in defence of the Rosicrucian Fraternity's claims, and contains therein the views of Fludd and those of his friends. It has recently become exceedingly scarce" (Gardner). Die Titelvignette ist dieselbe, wie in "Clavis philosophiae“, das bei W. Fitzer erschien (s.u.).
XVI. Clavis philosophiae et alchymiae Fluddanae. Frankfurt, W. Fitzer, 1633. Mit gest. Titelvignette. 87 S. - VD 17 23:298104M; Gardner 235. - Erste Ausgabe. "This contains Fludd's final answer to Gassendus, Mersenne, and another opponent called Lanovius, and is rather important, since, being, twitted by Gassendus as to the absence of any place of residence being assigned to the R. C. Fraternity, he (Fludd) evades this point by relinquishing the name Rosicrucians, as he knew he was unable to meet it" (Gardner). Fludd antwortet ausführlich auf Gassendis "Epistolica exercitatio, in qua principia philosophiae Roberti Fluddi medici reteguntur; et ad recentes illius libros, adversus R.P.F. Marinum Mersennum ... scriptos, respondetur." (Paris 1630). Die Titelvignette mit einem Rosenkreuz mit dem Motto "Dat Rosa mel apibus".
Insgesamt wie immer meist gebräunt, stellenw. stark. Zu den übrigen Mängeln siehe bei den einzelnen Teilen. Es fehlen jeweils der Vortitel in (II) und (IV) und die Tafel in (V) und (VII). - Alle Bände mit Exlibris der Earls of Macclesfield auf Shirburn Castle ("South Library"), jeweils die ersten 2 Bll. mit deren Blindstempel.
As always browned mostly throughout, heavily in places. The second engraved title in (I) trimmed and laid down, first engraved title touched by binder's knife on top; 2 small marginal tears without loss to the folding plate. The engraved title border in (V) touched by the binder's knife. Title (and portrait on verso) of (VIII) somewhat stained and with to small tears without loss. The large folding leaf in (X) in the original 3 parts and not put together. Lacking half titles of (II) and (IV) and 1 plate in (V) and 1 in (VII). Late 17th century calf gilt, somewhat rubbed, extremities slightly worn. Bookplates of the Earls of Macclesfield and their blindstamp on first 2 leaves of each volume.
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(abgelaufen)
Los 34
Original Printed Wrappers Bound in
Freud, Die Traumdeutung
Freud, S. Die Traumdeutung. Leipzig u. Wien, F. Deuticke, 1900. (23,5:16 cm). 2 Bll., 371 S., 2 Bll. Lwd. d. Zt., berieben; OU. eingebunden.
PMM 389; Horblit 32; Norman F33; Grinstein 227. - Erste Ausgabe. "Although not published until 1900 'The Interpretation of Dreams' was virtually complete in all essentials at the beginning of 1896. Extending the wish-fulfillment nature of day-dreams to night-dreams, Freud differentiated the two kinds of wish: those in day-dreams being open and conscious, while the less pleasant subjects were repressed, to be released from the sub-conscious only in sleep ... This is unquestionably Freud's greatest single work. It contains all the basic components of psychoanalytic theory and practice: the erotic nature of dreams, the 'oedipus complex', the libido, and the rest; all related to the background of the 'unconscious', later to be called the 'sub-conscious'" (PMM). - Seitlich u. unten unbeschnitten. Gering gebräunt.
First edition. - Partly uncut. Slight browning. Contemporary cloth, rubbed; original wrappers bound in.
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(verkauft)
Los 35
Leibniz, Dissertatio de arte combinatoria
Leibniz, G. W. Dissertatio de arte combinatoria. Leipzig, S. Spörl für J. S. Fick & J. P. Seubold, 1666. 4to (19,5:16,5 cm). Mit 1 Kupfertafel. 3 Bll., 78 S., 1 Bl. (Errata). Späterer Prgt.
VD 17 547:667972E; Ravier 6; Cantor III, 43 ff.; DSB VIII, 160 f. - Erste Ausgabe des Frühwerks, von großer Seltenheit. Mit der "Dissertatio de arte combinatoria" erwarb Leibniz das Recht, ein akademisches Lehramt auszuüben. Die früheste Arbeit Leibniz' zur Kombinatorik, in der er auch die "Ars magna" von Ramon Lull rezipierte, und die einen seiner ersten Beiträge zu den Grundlagen moderner Computertechnik bildet. Er entwickelt darin die Idee einer formalisierten Sprache, mit deren Hilfe Begriffe und Sätze durch Zahlen kodiert werden. Leibniz betont besonders den Zahlenbegriff und fordert eine universale Kombinatorik im Sinn einer Mathesis universalis, die zu einer mathematisch-theoretischen Logik führt. "In der Abhandlung von 1666 hat Leibniz denjenigen Theil seines grossen Planes in Angriff genommen, der in der Erzielung von Vollständigkeit der Anzahl möglicher Begriffsverbindungen besteht, und er hat der mathematischen Auffassung dieser Aufgabe den Namen der 'Ars combinatoria' beigelegt, der ihr bleiben sollte" (Cantor, mit ausführl. Analyse). - Angebunden: 1. J. E. Daschitzky. Artem inveniendi, ex variis veterum ac recentiorum speciminibus recensebit. Wittenberg, C. Kreusig, (1699). 32 Bll. - VD 17 14:026123F. - 2. J. P. v. Ludewig. Lineamenta quaedam generalia de methodo in veritatem inquirendi. Halle, C. Henckel, 1694. 7 (statt 8) Bll. - VD 17 14:651040S. - Fehlt das letzte Bl. - 3. J. Brockhausen. Dissertationem de mediis investigandi veritates rerum naturalium. Leipzig, Richter, 1693. 24 Bll. - VD 17 1:054769M. - 4. J. G. Müller. Dissertatio academica de ratione et numero instrumentorum sciendi. Jena, Krebs, 1695. 12 Bll. - VD 17 14:646040L. - Durchgängig gebräunt, teils stockfleckig.
First edition, with engr. frontispiece. Very rare and early mathematical work by Leibniz. In it, he initiated the search for a system of symbols with rules of their combination, which foreshadowed modern computer science. - Bound together with four dissertations, published in the years 1693-99. - Browning throughout, partly foxed. Bound in later vellum.
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(verkauft)
Los 36
First Edition of "De Catarrhis" - Supposedly Fourth Copy known
Lower, De corde (& De catarrhis) in 1 Bd. / 2 Bde.
Lower, R. Tractatus de corde. Item de motu & colore sanguinis, et chyli in eum transitu (& De Catarrhis). 2 Tle. (Werke) in 1 Bd. London, J. Redmayne für J. Allestry, 1669(-72). (17:11 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln u. 1 Textkupfer. 8 Bll. (d.e.w.), 220 S., 10 Bll.; 16 S. Englischer Kalblederband d. Zt. (monogrammiert "IOW") mit blindgepr. Deckelfileten u. Eckfleurons sowie farb. Rsch. u. Resten einer Stehkantenverg.; berieben u. etwas bestoßen, Vorderdeckel mit kl. Restaurierung, beide Deckel lose. Geschützt von einer aufwendigen mod. Holzkassette mit Haifischlederapplikation.
PMM 149; Wing L 3310; Garrison-M. 761; Norman 1397; Fulton 4 & 7; Hirsch-H. III, 851 (zu I); Hunter-Macalpine, Bibliographical Analysis of Tractatus de corde (in R. Lower, De Catarrhis, London 1963, S. 14-29), passim (zu II). - Das vierte bekannte Exemplar der ersten Ausgabe von "De Catarrhis", gleichzeitig das einzige, das mit dem ebenfalls überaus seltenen Erstdruck des "Tractatus" zusammengebunden ist. "The great merit of 'De catarrhis' is that Lower records how proved by observation, by reasoning and by experiments almost beautiful in their simplicity and supplemented, like those of Harvey on the circulation of the blood, by anatomical studies and pathological observations, the thesis that catarrh is not a secretion of the brain" (H.-M). In ihrer eingehenden bibliographischen Analyse von "De Catarrhis" können Hunter und Macalpine nur drei Exemplare der Erstausgabe nachweisen: Eines ist mit der zweiten Ausgabe von "De Corde" (1672, Fulton 7) zusammengebunden (am Anfang des Bandes, zwischen Errata u. De Corde), hier sind keine Tafeln beigegeben; ein weiteres ebenfalls mit der zweiten Ausgabe (am Schluss des Bandes, zwischen De Corde u. Elenchus Capitum), am Schluss sind 7 Tafeln eingebunden, während Fulton für diese Ausgabe nur 6 Tafeln fordert; ein letztes Exemplar des Textes findet sich in einem Sammelband mit verschiedenen kleineren Abhandlungen. Unser Exemplar ist demnach das einzige, das mit dem Text der Erstausgabe von "De Corde" ausgegeben wurde, die hier zudem im ersten Druck (mit dem noch unkorrigierten Blatt A6) und mit dem leeren Blatt A1 vorliegt. Fulton kann von diesem Erstdruck nur vier Exemplare nachweisen. Die Kupfertafeln liegen dagegen in einem späteren Zustand vor, bei dem Taf. 4 verändert und Taf. 3 ausgelassen wurde (Fulton 7). "Einer der bedeutendsten Beiträge jener Zeit zur Anatomie und Physiologie des Herzens, welcher zu einer Bestätigung und Berichtigung der Harvey'schen Lehre vom Blutkreislauf wesentlich beigetragen hat... L. ist einer der ersten gewesen, welche Transfusionsversuche an Tieren angestellt haben" (H.-H.). Der Text auf Blatt A6 bezieht sich auf die Kritik des irischen Mediziners O'Meara an Lowers Verteidigungsschrift von Willis' Fieberlehre (Diatrebae de febribus, London 1665), die von Lower in derben Worten zurückgewiesen wird. - In den Rändern leicht gebräunt, Titel recto u. Schlussblatt verso mit altem Bibliotheksstempel, Vorsatz mit weiterem Stempel u. Deakzessionsstempel. - Das freie Vorsatzblatt am Schluss trägt einen zeitgenössischen Besitzeintrag von John Hardisty (Hartistie), der am 1. April 1678 am Emmanuel College in Cambridge als "Sizar"aufgenommen wurde. Ein Sizar war ein Student aus ärmlichen Verhältnissen, dem besondere finanzielle Vergünstigungen gewährt wurden und der im Gegenzug anderen Kommilitonen als Diener zur Verfügung stehen musste (auch Isaac Newton nahm 1661 sein Studium in Cambridge als Sizar auf). Vorne ein weiterer Besitzvermerk von Elias Thackeray, Fellow am King's College in Cambridge ("Coll. Regal. Cant. Socius"), datiert 1761. - Beiliegt: Faksimileausgabe von De Catarrhis, hrsg. von R. Hunter u. I. Macalpine, London 1963.
The fourth known copy of Lower's 'De Catarrhis', bound with the text of his 'Tractatus de corde' in the extremely rare first issue of the first edition (with the original leaf A6 and blank leaf A1) and the plates in a later state (plate 3 is omitted, also are figures 1 and 2 on plate 4). 'De Corde' includes 'the first important experimental studies on the heart after Harvey' (Fulton). 'Lower was the first to demonstrate the scroll-like structure of the cardiac muscle. He was one of the first to transfuse blood' (G.-M.). For a detailed bibliographical analysis of 'De Catarrhis' see the 1963 facsimile edition (with English translation) of this work by R. Hunter and I. Macalpine (which we join). - Light marginal browning, old library rubber stamp to title-page and verso of last leaf, another stamp and a deaccession stamp to free front endpaper. With contemporary ownership inscription of John Hardisty (Hartistie), who was admitted to Emmanuel College (Cambridge) as a sizar in 1678, and inscription by Elias Thackeray, Fellow of King's College, dated 1761. Contemporary blindstamped calf binding (signed 'IOW'), somewhat rubbed and worn, covers detached, preserved in an elaborate wooden box.
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Los 37
"One of the outstanding Political Documents of all Times" (PMM) - Unknown Copy !
Marx, Manifest der kommunistischen
(Marx, Karl und Friedrich Engels). Manifest der kommunistischen Partei. Veröffentlicht im Februar 1848. London, gedruckt in der Office der "Bildungs-Gesellschaft für Arbeiter" von J. E. Burghard, 46, Liverpoolstreet, Bishopsgate, (1848). 8vo. (20,4:13,6 cm). 23 S. Halbleinenband um 1860 mit Rückenfileten und Rückentitel.
Andreas, Le Manifest communiste de Marx et Engels (1963) Nr. 1 und S. 11-12; PMM, Printing and the Mind of Man 326; Erstdrucke der Werke von Marx und Engels (Berlin, Dietz 1955), S. 14, Nr. 1; Thomas Kuczynski, Das kommunistische Manifest (Trier, 1995), S. 87, Druckvariante B4-6.
Erster Druck des vielleicht einflußreichsten und folgenreichsten Werkes zur gesellschaftlichen Entwicklung in der Morgenröte der Moderne. Von allergrößter Seltenheit.
"In sämtliche Sprachen übersetzt hat das Kommunistische Manifest Auflagen erreicht, wie keine Schrift in der Weltliteratur. Die rund 9600 Wörter des kommunistischen Manifests werden eine stärkere Wirkung haben, als alle Gebete, Gebote und Gesetze je zuvor, als das Vater unser mit seinen 56 Wörtern, die zehn Gebote mit ihren 297 Wörtern und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung mit Ihren 300 Wörtern" (F. J. Raddatz, Karl Marx, S. 102).
'Durch Regierungen unzählige Male verboten und verbannt, von bürgerlichen Ideologien aller Schattierungen bis heute unablässig als utopisch überholt und widerlegt hingestellt, hat das 'Manifest' einen unvergleichlichen Siegeszug um den Erdball durchlaufen' (R. Dublek in: 125 Jahre kommunistisches Manifest)" (zit nach: Auvermann & Reiss und G. Sauer, Die Gemeinschaftsarbeiten von Marx und Engels, eine Slg. von Originalausgaben, Vorwort S. 11)
"Es war vom zweiten Kongreß des 'Bundes der Kommunisten' in Auftrag gegeben worden, einer Vereinigung vowiegend deutscher Exilrevolutionäre, die im November und Dezember 1847 in London zusammentrat. Ihr Versammlungsort befand sich in einem Oberstock der jetzigen Red Lion Bar in der Great Mill Street. Engels hatte die 'Prinzipien des Kommunismus' in Frage und Antwort-Form entworfen, aber nun schrieb er an Marx: 'Ich glaube, wir sollten die Katechismus-Form aufgeben und das Ganze 'Kommunistisches Manifest' nennen.... Das Manuskript erreichte Anfang Februar 1848 London und wurde sofort von einem deutschen Drucker in Bishopsgate als Broschüre verlegt. So erreichten große Lieferungen gerade zu der Zeit das Festland, als die erste Welle der Revolutionen von 1848 über Frankreich und Deutschland hereinbrach." (Carter-Muir, Bücher, die die Welt bewegten S. 595).
"Ein Gespenst geht um in Europa - Das Gespenst des Kommunismus" (S. 1).
Zur Seltenheit: Kuczynski listet weltweit nur 26 Exemplare dieses Erstdruckes (Nach K. benannt Bu23), die meisten in Bibliotheken, wenige im Handel; ein K. unbekanntes Ex. wurde 2001 in Hamburg versteigert (s.u.). - Insgesamt nur 2 Exemplare im deutschen Auktionshandel zwischen 1950 und 2020 (JAP): Hauswedell Auktion 211, Los 574 (Slg. Schocken, 1976. Kuczynski B6c) und Auktion 356, Los 428 (2001). Im anglo-amerikanischen bzw. französischen Auktionshandel wurden seit 1950 nur das oben erwähnte Schockenexemplar (Kuczynski B6c im Jahr 2008) wiederum versteigert sowie die Exemplare Kuczynski B5b (2006) und Kuczynski B4-6b (1986). - Das vorliegende Exemplar ist zum Zeitpunkt der Drucklegung des Kataloges der Forschung unbekannt.
Zustand: Leichte Papiergilbung, Titelblatt minimal lichtrandig und im Bug mit kleiner Klebespur des vord. Or.-Umschl., S. 7 letzte Zeile unten minimal angeschnitten, sodaß etwa die Hälfte der Buchstabenkörper abgeschnitten wurde, die Zeile aber immer noch lesbar ist, auf Versoseite 8 unten zwar knapprandig jedoch nur der Unterschwung der Buchstaben "g" und "z" unten angeschnitten, S. 9/10 unten knapprandig, S. 14 letzte Zeile, letztes Wort "aufgehoben" mit Bereibungen des Papiers - vermutlich durch Bindevorgang - das dadurch gelöste bedruckte Papierstück (Größe ca. 1 mm:10 mm) im weißen Rand der gegenüberliegenden Seite verklebt, S. 14 und 15 im der mittleren Bugbereich mit Lichtfleck (jeweils 3,5:3 cm), vielleicht durch vormals eingelegten kleinen Papierzettel; S. 18/19 im Bug mit Abklatsch des eingelegten Original-Lesebändchens. - Insgesamt ist das Papier dieses Exemplares jedoch von sehr guter Erhaltung.
Provenienz: handschriftlicher Besitzvermerk "P. Kremers, (nicht leserlicher Orts/Straßenname) Elberf(eld ?)14.3.(18)63; Privatbesitz Rheinland.
Erster Druck des vielleicht einflußreichsten und folgenreichsten Werkes zur gesellschaftlichen Entwicklung in der Morgenröte der Moderne. Von allergrößter Seltenheit.
"In sämtliche Sprachen übersetzt hat das Kommunistische Manifest Auflagen erreicht, wie keine Schrift in der Weltliteratur. Die rund 9600 Wörter des kommunistischen Manifests werden eine stärkere Wirkung haben, als alle Gebete, Gebote und Gesetze je zuvor, als das Vater unser mit seinen 56 Wörtern, die zehn Gebote mit ihren 297 Wörtern und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung mit Ihren 300 Wörtern" (F. J. Raddatz, Karl Marx, S. 102).
'Durch Regierungen unzählige Male verboten und verbannt, von bürgerlichen Ideologien aller Schattierungen bis heute unablässig als utopisch überholt und widerlegt hingestellt, hat das 'Manifest' einen unvergleichlichen Siegeszug um den Erdball durchlaufen' (R. Dublek in: 125 Jahre kommunistisches Manifest)" (zit nach: Auvermann & Reiss und G. Sauer, Die Gemeinschaftsarbeiten von Marx und Engels, eine Slg. von Originalausgaben, Vorwort S. 11)
"Es war vom zweiten Kongreß des 'Bundes der Kommunisten' in Auftrag gegeben worden, einer Vereinigung vowiegend deutscher Exilrevolutionäre, die im November und Dezember 1847 in London zusammentrat. Ihr Versammlungsort befand sich in einem Oberstock der jetzigen Red Lion Bar in der Great Mill Street. Engels hatte die 'Prinzipien des Kommunismus' in Frage und Antwort-Form entworfen, aber nun schrieb er an Marx: 'Ich glaube, wir sollten die Katechismus-Form aufgeben und das Ganze 'Kommunistisches Manifest' nennen.... Das Manuskript erreichte Anfang Februar 1848 London und wurde sofort von einem deutschen Drucker in Bishopsgate als Broschüre verlegt. So erreichten große Lieferungen gerade zu der Zeit das Festland, als die erste Welle der Revolutionen von 1848 über Frankreich und Deutschland hereinbrach." (Carter-Muir, Bücher, die die Welt bewegten S. 595).
"Ein Gespenst geht um in Europa - Das Gespenst des Kommunismus" (S. 1).
Zur Seltenheit: Kuczynski listet weltweit nur 26 Exemplare dieses Erstdruckes (Nach K. benannt Bu23), die meisten in Bibliotheken, wenige im Handel; ein K. unbekanntes Ex. wurde 2001 in Hamburg versteigert (s.u.). - Insgesamt nur 2 Exemplare im deutschen Auktionshandel zwischen 1950 und 2020 (JAP): Hauswedell Auktion 211, Los 574 (Slg. Schocken, 1976. Kuczynski B6c) und Auktion 356, Los 428 (2001). Im anglo-amerikanischen bzw. französischen Auktionshandel wurden seit 1950 nur das oben erwähnte Schockenexemplar (Kuczynski B6c im Jahr 2008) wiederum versteigert sowie die Exemplare Kuczynski B5b (2006) und Kuczynski B4-6b (1986). - Das vorliegende Exemplar ist zum Zeitpunkt der Drucklegung des Kataloges der Forschung unbekannt.
Zustand: Leichte Papiergilbung, Titelblatt minimal lichtrandig und im Bug mit kleiner Klebespur des vord. Or.-Umschl., S. 7 letzte Zeile unten minimal angeschnitten, sodaß etwa die Hälfte der Buchstabenkörper abgeschnitten wurde, die Zeile aber immer noch lesbar ist, auf Versoseite 8 unten zwar knapprandig jedoch nur der Unterschwung der Buchstaben "g" und "z" unten angeschnitten, S. 9/10 unten knapprandig, S. 14 letzte Zeile, letztes Wort "aufgehoben" mit Bereibungen des Papiers - vermutlich durch Bindevorgang - das dadurch gelöste bedruckte Papierstück (Größe ca. 1 mm:10 mm) im weißen Rand der gegenüberliegenden Seite verklebt, S. 14 und 15 im der mittleren Bugbereich mit Lichtfleck (jeweils 3,5:3 cm), vielleicht durch vormals eingelegten kleinen Papierzettel; S. 18/19 im Bug mit Abklatsch des eingelegten Original-Lesebändchens. - Insgesamt ist das Papier dieses Exemplares jedoch von sehr guter Erhaltung.
Provenienz: handschriftlicher Besitzvermerk "P. Kremers, (nicht leserlicher Orts/Straßenname) Elberf(eld ?)14.3.(18)63; Privatbesitz Rheinland.
First edition, first printing. Extremely scarce. A newly discovered copy. According to Kuczynski only 26 copies known world-wide, plus one copy auctioned in 2001 at Hauswedell. - Slight paper yellowing throughout, p. 7 last printed line partly trimmed into foot of letters with minimal loss but still legible; p. 8 bottom line tails of letter "g" and "z" slightly touched by binder's knife; p. 9/10 somwhat narrow-margined close to printed letters; p. 14 last line, last word "aufgehoben" with paper abraison, the small lost section with printed letters glued to opposite white margin; p. 14/15 centre of gutter with off-setting (each ca. 3,5-3,0 cm) due to formerly inserted small piece of paper, p. 18/19 with off-setting due to original ribbon bookmark. Bound in half-cloth around 1860, gilt.
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Los 38
Pioneer of Comparative Philology - With his Grammatica Arabica
Postel, Linguarum - De originibus - Grammatica Arabica
Postel, G. Linguarum duodecim characteribus differentium alphabetum, introductio, ac legendi modus longe facilimus. Linguarum nomina sequens proxime pagella offeret. - De originibus seu de Hebraicae linguae & gentis antiquitate, deque variarum linguarum affinitate, liber. 2 Werke in 1 Bd. Paris, P. Vidoue für D. Lescuier, 1538. 4to (23,5:16,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelvignette, arabischen Schriften in Holzschnitt und einigen figürl. Holzschnitt-Initialen. 38; 30 nn. Bll. - Zwischengebunden: Ders. Grammatica Arabica. Paris, P. Gromorse, (ca. 1539). 22 nn. Bl. Dunkelgrüner, künstlich genarbter HMaroquin d. 19. Jh. mit Romantiker-Rückenvergoldung; etwas berieben und bestoßen, Ecken restauriert.
Bedeutender Sammelband für die frühe Orientalistik mit den 3 ersten Schriften Postels, die seinen Ruhm als Pionier der Philologie begründeten und den Beginn der Sprachwissenschaft in Frankreich markieren, alle in ersten Ausgaben. Zu seiner Zeit der Geistesverwirrung bezichtigt, wird Postel heute von arabistischer nicht weniger als von hebraistischer Seite geachtet: "versatile and learned, the first great Arabist of the late Renaissance" (Hamilton 7); "an outstanding exponent of the Christian Kabbalah... one of the impressive and influential personalities of the Renaissance" (Encyclopedia Judaica XIII, 932).
I-II: Adams P 2029 & 2021; Brunet IV, 837; Fürst III, 118 (nur Tl. II); Smitskamp 241. - Erste Ausgaben. "Postels first publication, hailed by Benfey (225-227) as the starting point of comparative philology. Postel is not unaware of its importance: a woodcut on the first title-page reproduces in six exotic languages the adage In magnis voluisse sat est. The book presents in undeveloped form some of the most important ideas he later worked out more fully: the derivation of all languages from Hebrew, the urgency of the Moslem peril, the importance of languages as an instrument of world unity, and the need for sending missionaries to the Mohammedans. ... Although all the bibliographies list the two works separately, they form a close unit, and refer to each other (cui haec praefixa volo, Alphabetum leaf B1). The first work with its survey of 12 languages introduces the second work (with separate title-page) on the affinities of languages and their relationship to Hebrew" (Smitskamp). - Teilw. gereinigt, I. mit Braunfleck im Bundsteg und schwach wasserfleckig. Titel angestaubt, mit kleinem ergänzten Ausriss im Fußsteg und blassem alten Kaufvermerk: "Ex Libris Stephani martini emptus 3 assibus 1543." II. Teilw. braunfleckig. Nicht zugehörige gefalt. Tabelle "Alphabet Hebreu, Alphabet Grec" Paris, Collombat, 1709 mit eingebunden.
III: Adams P 2027; Brunet IV, 837. - Erste Ausgabe der als Ergänzung zu I. gedachen arabischen Grammatik, im Gegensatz zu dieser, hier die arabische Schrift in gegossenen Lettern, dort in Holzschnitt gedruckt. "Postel n'etant pas satisfait de la grammaire arabe qu'il avait inseree dans son Alphabetum XII linguarum, fit imprimer celle-ci, et eut soin qu'on la commencat par la signat. D, afin que ceux qui voudraient la placer dans le premier ouvrage, l'y misent apres la signature C" (Brunet). - Stellenweise wasserfleckig. - Angebunden: Sophonias cum commentariis Rabbi David Kimhi, à Francisco Vatablo ... accurate recognitis. Paris, R. Estienne, 1539. Mit Druckermarke auf dem Titel. 16 hebr. pag. S. - Adams B 1221. Renouard 54, 16. - Aus der 1539-44 in einzelnen Teilen erschienenen Biblia Hebraica das prophetische Buch Zephanja separat. - Braunfleckig, etwas wurmstichig. - Vorsätze mit 2 gestoch. Exlibris: "Baron Du Charmel" (moglicherweise Oscar de Bonnefoy du Charmel, 1813-1898) und "De Bry", Notizen über Inhalt und Einband sowie montierter Katalogbeschreibung.
I-II: Adams P 2029 & 2021; Brunet IV, 837; Fürst III, 118 (nur Tl. II); Smitskamp 241. - Erste Ausgaben. "Postels first publication, hailed by Benfey (225-227) as the starting point of comparative philology. Postel is not unaware of its importance: a woodcut on the first title-page reproduces in six exotic languages the adage In magnis voluisse sat est. The book presents in undeveloped form some of the most important ideas he later worked out more fully: the derivation of all languages from Hebrew, the urgency of the Moslem peril, the importance of languages as an instrument of world unity, and the need for sending missionaries to the Mohammedans. ... Although all the bibliographies list the two works separately, they form a close unit, and refer to each other (cui haec praefixa volo, Alphabetum leaf B1). The first work with its survey of 12 languages introduces the second work (with separate title-page) on the affinities of languages and their relationship to Hebrew" (Smitskamp). - Teilw. gereinigt, I. mit Braunfleck im Bundsteg und schwach wasserfleckig. Titel angestaubt, mit kleinem ergänzten Ausriss im Fußsteg und blassem alten Kaufvermerk: "Ex Libris Stephani martini emptus 3 assibus 1543." II. Teilw. braunfleckig. Nicht zugehörige gefalt. Tabelle "Alphabet Hebreu, Alphabet Grec" Paris, Collombat, 1709 mit eingebunden.
III: Adams P 2027; Brunet IV, 837. - Erste Ausgabe der als Ergänzung zu I. gedachen arabischen Grammatik, im Gegensatz zu dieser, hier die arabische Schrift in gegossenen Lettern, dort in Holzschnitt gedruckt. "Postel n'etant pas satisfait de la grammaire arabe qu'il avait inseree dans son Alphabetum XII linguarum, fit imprimer celle-ci, et eut soin qu'on la commencat par la signat. D, afin que ceux qui voudraient la placer dans le premier ouvrage, l'y misent apres la signature C" (Brunet). - Stellenweise wasserfleckig. - Angebunden: Sophonias cum commentariis Rabbi David Kimhi, à Francisco Vatablo ... accurate recognitis. Paris, R. Estienne, 1539. Mit Druckermarke auf dem Titel. 16 hebr. pag. S. - Adams B 1221. Renouard 54, 16. - Aus der 1539-44 in einzelnen Teilen erschienenen Biblia Hebraica das prophetische Buch Zephanja separat. - Braunfleckig, etwas wurmstichig. - Vorsätze mit 2 gestoch. Exlibris: "Baron Du Charmel" (moglicherweise Oscar de Bonnefoy du Charmel, 1813-1898) und "De Bry", Notizen über Inhalt und Einband sowie montierter Katalogbeschreibung.
Fine Sammelband combining the first 3 works of Postel founding his distinction as pioneer of comparative philology. All first editions. With woodcut title-vignette, woodcut Arabic lettering and illustrated woodcut initials. - I. Partly washed, brownish spots and dampmarks to the unwashed parts, some dust-soiling, repaired tear-out at bottom margin and old owner's notice to first title page. II. Washed, still some larger faint brownish stains remaining, later folding plate tipped in. III. occasional dampmarking to inner margin. - Bound with: Single part of the Hebrew bible by Estienne 1539. 19th cent. dark green half-morocco, spine gilt, corners restored; Annotations and bookmarks to front endpapers.
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Los 39
Der erste Vorschlag zur Gründung einer Europäischen Union - Vision of Global Peace
(Saint-Pierre), Paix perpetuelle. 7 Bde. in 1 Kassette
(Saint-Pierre, C. I. Castel de.) Paix perpetuelle. 2 Bde. (Paris, Herbst 1712). (20:13 cm). 373; 378 S. Hellbraune Kalblederbände d. Zt. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild, Kanten gering bestoßen. - Dazu: Ders. Projet pour rendre la paix perpetuelle en Europe. 3 Bde. Utrecht, Schouten, 1713-1717. (17:10 cm). Mit gest. Porträtfront., 2 gest. Titelvign., 2 (1 gefalt.) Kupfertaf. u. 3 gest. Porträts. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung; Kanten u. Gelenke etwas bestoßen, vereinzelt kleinere, sorgfältige Restaurierungen. - 2 weitere, thematische interessante Werke beigegeben (s. u.). Zus. 7 Bde. in 1 mod. roten Ldr.-Kassette in 4to (32:24 cm) mit goldgepr. Rückentitel.
1712 machte der Abbé de Saint-Pierre erstmals den Vorschlag einer "Union Européenne". (Die Zeit, Ausgabe 50/2012)
Einzigartige Sammlung von Ausgaben des Hauptwerkes des Abbé Castel de Saint-Pierre, dem Plan für einen allgemeinen Weltfrieden, dem ein internationaler Schiedsgerichtshof als Rückhalt dienen sollte, ein Plan, der Entwicklungen unserer Zeit visionär vorwegnahm. Seine Ideen inspirierten Rousseau, Kant und viele bedeutende Denker der Aufklärung. Zum Inhalt u. zu den Reaktionen seiner Zeitgenossen vgl. ausf. W. Borner, Das Weltstaatsprojekt des Abbé de Saint-Pierre. Berlin u. Leipzig 1913. 79 S.
I. Bibliothèque Nationale, Paris, Catalogue des Imprimés, Bd. XXIV (1905), S. 799: "Edition originale, sans titre..."; 2 Expl. im NUC; nicht bei Kress, Goldsmiths, Einaudi u. a. - Äußerst seltene erste Ausgabe, ohne Titel erschienen, wie auch das Expl. in der BN. u. die Expl. im NUC. Die Eingangszeilen der ersten Seite des ersten u. zweiten Bandes ("Paix perpetuelle", wohl der Arbeitstitel) u. die der Hauptabschnitte sind handschriftlich ergänzt (wie BN. u. NUC). Kleinere hs. Textkorrekturen (Bd. 1 S. 191, 194, 199, 216, 370 etc.) sind in der ersten offiziellen (Utrechter) Ausgabe berücksichtigt. Diese Ausgabe ist nicht öffentlich erschienen, es handelt sich um einen Privatdruck, den Saint-Pierre herstellen ließ, um die Meinung ihm wichtig erscheinender europäischer Persönlichkeiten zum Buch und zum Friedensplan, den es beinhaltet, einzuholen. Die Auflage war sehr gering, den meisten Bibliographien u. Sammlungen ist das Vorhandensein dieser Ausgabe unbekannt u. die Utrechter Ausgabe von 1713-17 gilt im Allgemeinen als erste Ausgabe. Das Exemplar im British Museum stammt aus dem Besitz des Kardinal de Rohan, vorliegendes Expl. ist ohne erkennbare Provinienz. - Sehr schönes Exemplar, nur vereinzelt leicht gebräunt u. minimal fleckig, S. 299/300 in Bd. 1 mit kl. Randeinriss.
II. Goldsmiths 5071; Einaudi 933; En Français dans le Texte, no. 137. - Die erste offizielle Ausgabe, mit dem seltenen, vier Jahre später erschienenen Supplement, das einen Freihandelsplan für Europa enthält. "Malgré ses limites, ce rêve pacifique stimule Jean Jacques Rousseau qui publie en 1761 un 'Extrait du projet de paix perpetuelle', assurant à l'abbé une renommée européenne. Kant a été un de ses émules, comme tous ceux qui ont voulu préparer la 'Société des Nations'" (En Français dans le Texte). - Teilw. leicht gebräunt, sonst sehr schönes Exemplar, die bei anderen Expl. als Front. bezeichnete Taf. hier hinter die Vorstücke v. Bd. 1 gebunden.
III. Saint-Pierre. Ouvrajes de politique. Bd. 1-2 (v. 14) in 1 Bd. Rotterdam, Beman, 1733. (16:10 cm). 4 Bll., 227 S., 1 Bl.; 268 S., 2 Bll. Mod. Hldr. im Stil d. Zt. - Band 1 enthält eine seitengleiche Titelauflage der 1729 erschienenen gekürzten Fassung seines Werkes mit dem Titel: "Abrégé du projet de paix perpétuelle...", wichtig für das Gesamtwerk, da der Autor hier sein Ideengut straffen und auf Reaktionen von Zeitgenossen reagieren konnte.
IV. J. J. Rousseau. Extrait du projet de Paix perpétuelle de Monsieur l'Abbé de Saint-Pierre. O. O. 1761. (16:10 cm). Mit gest. Front. 1 Bl., 114 S. Ldr. d. Zt., Kanten bestoßen. - Dufour 129; Tchemerzine X, 42. - Erste Ausgabe. Hat "eine gegenüber dem Abbé selbständige und weiterführende rechtsphilosophische Bedeutung in der Entfaltung einer universalen Friedensidee, besonders auch im Hinblick auf Kants Friedensschrift.... Im 'Extrait' formen sich Rousseau denn auch Gedanken des Abbé de Saint-Pierre und substantiell weiterführende eigene Überlegungen, die zum Teil implizit oder ausdrücklich kritisch gegen diesen gewendet werden, zu einem einheitlichen Text" (M. Köhler. J.J. Rousseau. Friedensschriften, S. IXf). Vgl. den Kommentar zu Saint-Pierre im Kat. En Français dans le Texte no. 137. - Wasserrandig, teilw. fingerfleckig.
Einzigartige Sammlung von Ausgaben des Hauptwerkes des Abbé Castel de Saint-Pierre, dem Plan für einen allgemeinen Weltfrieden, dem ein internationaler Schiedsgerichtshof als Rückhalt dienen sollte, ein Plan, der Entwicklungen unserer Zeit visionär vorwegnahm. Seine Ideen inspirierten Rousseau, Kant und viele bedeutende Denker der Aufklärung. Zum Inhalt u. zu den Reaktionen seiner Zeitgenossen vgl. ausf. W. Borner, Das Weltstaatsprojekt des Abbé de Saint-Pierre. Berlin u. Leipzig 1913. 79 S.
I. Bibliothèque Nationale, Paris, Catalogue des Imprimés, Bd. XXIV (1905), S. 799: "Edition originale, sans titre..."; 2 Expl. im NUC; nicht bei Kress, Goldsmiths, Einaudi u. a. - Äußerst seltene erste Ausgabe, ohne Titel erschienen, wie auch das Expl. in der BN. u. die Expl. im NUC. Die Eingangszeilen der ersten Seite des ersten u. zweiten Bandes ("Paix perpetuelle", wohl der Arbeitstitel) u. die der Hauptabschnitte sind handschriftlich ergänzt (wie BN. u. NUC). Kleinere hs. Textkorrekturen (Bd. 1 S. 191, 194, 199, 216, 370 etc.) sind in der ersten offiziellen (Utrechter) Ausgabe berücksichtigt. Diese Ausgabe ist nicht öffentlich erschienen, es handelt sich um einen Privatdruck, den Saint-Pierre herstellen ließ, um die Meinung ihm wichtig erscheinender europäischer Persönlichkeiten zum Buch und zum Friedensplan, den es beinhaltet, einzuholen. Die Auflage war sehr gering, den meisten Bibliographien u. Sammlungen ist das Vorhandensein dieser Ausgabe unbekannt u. die Utrechter Ausgabe von 1713-17 gilt im Allgemeinen als erste Ausgabe. Das Exemplar im British Museum stammt aus dem Besitz des Kardinal de Rohan, vorliegendes Expl. ist ohne erkennbare Provinienz. - Sehr schönes Exemplar, nur vereinzelt leicht gebräunt u. minimal fleckig, S. 299/300 in Bd. 1 mit kl. Randeinriss.
II. Goldsmiths 5071; Einaudi 933; En Français dans le Texte, no. 137. - Die erste offizielle Ausgabe, mit dem seltenen, vier Jahre später erschienenen Supplement, das einen Freihandelsplan für Europa enthält. "Malgré ses limites, ce rêve pacifique stimule Jean Jacques Rousseau qui publie en 1761 un 'Extrait du projet de paix perpetuelle', assurant à l'abbé une renommée européenne. Kant a été un de ses émules, comme tous ceux qui ont voulu préparer la 'Société des Nations'" (En Français dans le Texte). - Teilw. leicht gebräunt, sonst sehr schönes Exemplar, die bei anderen Expl. als Front. bezeichnete Taf. hier hinter die Vorstücke v. Bd. 1 gebunden.
III. Saint-Pierre. Ouvrajes de politique. Bd. 1-2 (v. 14) in 1 Bd. Rotterdam, Beman, 1733. (16:10 cm). 4 Bll., 227 S., 1 Bl.; 268 S., 2 Bll. Mod. Hldr. im Stil d. Zt. - Band 1 enthält eine seitengleiche Titelauflage der 1729 erschienenen gekürzten Fassung seines Werkes mit dem Titel: "Abrégé du projet de paix perpétuelle...", wichtig für das Gesamtwerk, da der Autor hier sein Ideengut straffen und auf Reaktionen von Zeitgenossen reagieren konnte.
IV. J. J. Rousseau. Extrait du projet de Paix perpétuelle de Monsieur l'Abbé de Saint-Pierre. O. O. 1761. (16:10 cm). Mit gest. Front. 1 Bl., 114 S. Ldr. d. Zt., Kanten bestoßen. - Dufour 129; Tchemerzine X, 42. - Erste Ausgabe. Hat "eine gegenüber dem Abbé selbständige und weiterführende rechtsphilosophische Bedeutung in der Entfaltung einer universalen Friedensidee, besonders auch im Hinblick auf Kants Friedensschrift.... Im 'Extrait' formen sich Rousseau denn auch Gedanken des Abbé de Saint-Pierre und substantiell weiterführende eigene Überlegungen, die zum Teil implizit oder ausdrücklich kritisch gegen diesen gewendet werden, zu einem einheitlichen Text" (M. Köhler. J.J. Rousseau. Friedensschriften, S. IXf). Vgl. den Kommentar zu Saint-Pierre im Kat. En Français dans le Texte no. 137. - Wasserrandig, teilw. fingerfleckig.
A fine collection of editions of Castel de Saint-Pierre's celebrated work, a masterpiece of political literature and considered to be the first proposal for the foundation of the European Union and at the same time a landmark on international peace.
1. The extremely scarce first edition, unknown to most bibliographies and collections, which usually record the first official edition of 1713-1717. Only 2 copies in NUC. It was printed in 1712 in very few copies, which the author distributed among his friends. Apparently no title pages were furnished; caption title, section headings and some corrections in the text are supplied in ms. as for the copies in NUC and in the Bibliothèque Nationale. Above title taken from ms. caption on p. 1 of vol. 1. Some of the ms. corrections in the present edition were later incorporated in the Utrecht edition. - Some light browning and spotting, small tear to p. 299/300, a fine copy bound in contemp. full calf, spine gilt, extremities slightly worn. 2. The official first edition, 3 vols. With 4 portr. and 2 (1 fold.) engr. plates. - Slight browning, otherwise a fine copy bound in contemp. full calf, spine gilt, some rubbing. - For contents of the two other works see above. Together 7 vols. in 1 modern red morocco box with gilt title to spine.
Saint-Pierre's work is a milestone of the idea of international peace. "He suggested the foundation of an international association, through which the relationships of states would be regulated not only by law of nature but by positive international law. The states should renounce war, institute arbitration for the settlements of their differences and establish a common force to maintain peace and alliance... His project was taken up by Rousseau and Kant, the former of whom rewrote and revised it for popularization. It still deserves mention as one of the forerunners of the League of Nations." (ESS XIII, 508).
1. The extremely scarce first edition, unknown to most bibliographies and collections, which usually record the first official edition of 1713-1717. Only 2 copies in NUC. It was printed in 1712 in very few copies, which the author distributed among his friends. Apparently no title pages were furnished; caption title, section headings and some corrections in the text are supplied in ms. as for the copies in NUC and in the Bibliothèque Nationale. Above title taken from ms. caption on p. 1 of vol. 1. Some of the ms. corrections in the present edition were later incorporated in the Utrecht edition. - Some light browning and spotting, small tear to p. 299/300, a fine copy bound in contemp. full calf, spine gilt, extremities slightly worn. 2. The official first edition, 3 vols. With 4 portr. and 2 (1 fold.) engr. plates. - Slight browning, otherwise a fine copy bound in contemp. full calf, spine gilt, some rubbing. - For contents of the two other works see above. Together 7 vols. in 1 modern red morocco box with gilt title to spine.
Saint-Pierre's work is a milestone of the idea of international peace. "He suggested the foundation of an international association, through which the relationships of states would be regulated not only by law of nature but by positive international law. The states should renounce war, institute arbitration for the settlements of their differences and establish a common force to maintain peace and alliance... His project was taken up by Rousseau and Kant, the former of whom rewrote and revised it for popularization. It still deserves mention as one of the forerunners of the League of Nations." (ESS XIII, 508).
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(abgelaufen)
Los 40
(Spinoza), Tractatus theologico-politicus + Beibände
(Spinoza, B. de). Tractatus theologico-politicus, continens dissertationes aliquot, quibus ostenditur libertatem philosophandi non tantum salva pietate, & reipublicae pace posse concedi etc. Hamburg, Henricum Künraht, 1670. 4to (21:16,5 cm). 6 Bll., 233 S. - Angebunden: Ders. Opera posthuma. 2 Tle. in 1 Bd. (Amsterdam, J. Rieuwertzs), 1677. 20 Bll., 614 S., 16 Bll.; 1 Bl., 112 S., 4 Bll. - Vorgebunden: Ders. Renati Des Cartes principiorum philosophiae pars I, & II, more geometrico demonstratae. Accesserunt ejusdem cogitata metaphysica. Amsterdam, J. Rieuwertsz, 1663. Mit einigen Holzschn.-Fig. im Text. 8 Bll., 140 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel und spanischen Kanten; gering angestaubt u. schwach fleckig.
Hervorragender Sammelband mit 3 Hauptwerken in ersten Ausgaben. - I. VD 17 1:078452K; PMM 153; van der Linde 3 (ohne Unterscheidung der Drucke); Hertzberger, Spinoza-Cat. 361 ff.; Bamberger T.1. - Erste Ausgabe, erster Druck (Druckername "Künrath"; Titelmotto "Johann:", Index Cap. III "Hebreis" u. Cap. XI "Prophete", S. 104 fälschlich "304" paginiert, 13 Einträge Errata). Neben der "Ethik" Spinozas Hauptwerk, die einzige von ihm selbst publizierte Schrift. "Spinoza's thought, a fusion of Cartesian rationalism and the Hebraic tradition in which he grew up, is a solitary but crystal-clear exposition of the theory of natural right" (PMM). Aus gutem Grund anonym und mit fingiertem Druckort erschienen, wurde Juli 1674 von Wilhelm von Oranien verboten (Knuttel, Verboden boeken 391). - Kaum gebräunt, nahezu fleckenfrei. Wie oft, ohne das weiße Schlussblatt. - Sehr gutes Exemplar. - II. Van der Linde 22; Hertzberger, Spinoza-Cat. 378. - Erste Ausgabe, in Spinozas Todesjahr von seinem Freund Jarig Jelles herausgegeben. Enthält den Erstdruck der "Ethica", ferner "Tractatus politicus", "De intellectus emendatione" u. "Epistolae", sowie mit separater Pag. das "Compendium grammtices linguae hebraeae". Nur wenigen Exemplaren wurde ein Porträt beigegeben. - Nahezu fleckenfrei. - III. Van der Linde 1; Hertzberger, Spinoza-Cat. 356. - Erste Ausgabe von Spinozas Erstling, das einzige Werk mit seinem vollen Namen auf dem Titel. Mit Vorrede seines Freundes L. Meyer, der auch die Drucklegung überwachte. - Alle drei Werke kaum gebräunt und nahezu fleckenfrei. Den Titelblättern sowie den Zwischentiteln zum Tract. politicus u. den Epistolae in Opera, je 2 Bll. alten Papiers vorgebunden. Innendeckel mit gest. engl. Wappenexlibis und hs. Liste des Inhalts.
A remarkable Sammelband with his three principal works, all in first edition. First issue of the Tractatus (p. 104 erroneously paginated 304). Fine condition, slight bowning, nearly stain free. The tractatus lacking as often the last blank leaf only. Bound in contemporary vellum, little dust-soiled.
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Los 41
The Basis of the US-Dollar - Starting Point for Use of Decimal Fractions
Stevin, De Thiende. 2 Werke in 1 Bd.
Stevin, S. De Thiende. Leerende door onghehoorde lichticheyt alle rekeninghen onder den Menschen noodigh vallende, afveerdighen door heele ghetallen, sonder ghebrokenen. Gouda, P. Rammaseyn, 1626. Kl.-4to (22:17,5 cm). 27 S. - Vorgebunden: E. de Decker. De nieuwe Telkonst, inhoudende verscheyde manieren van Rekenen... eerst ghevonden van Joanne Nepero, ende uyt het Latijn overgheset door Adrianum Vlack... achter byghevoeght de Thiende van Symon Stevin van Brugghe. Ebenda. Mit zahlr. Holzschn.-Diagrammen u. -Tabellen im Text. 6 Bll., 308 S., 64 Bll. (Tabellen). Alter Prgt (Remboîtage), kaum berieben.
I. DSB XIII, 48; Cantor II, 614ff u. 648; vgl. PMM 99 u. (zur EA). - Rarissimum. Zweite Ausgabe, ebenso selten wie die erste Ausgabe, die 1585 bei Plantijn in Leyden erschienen war. Nur 1 Exemplar in deutschen Bibliotheken vorhanden lt. KVK. Bedeutender Traktat des flämischen Mathematikers, Physikers und Ingenieurs Simon Stevin (1548-1620), der erstmals zur weit verbreiteten Annahme des Rechnens mit Dezimalzahlen in Europa führte. "Decimal fractions had been suggested much earlier for the extraction of square roots, but Stevin advocated their daily use and held that common fractions are quite superfluous, because every computation could be carried out with whole numbers. This discovery was probably the most important development in arithmetic since the introduction of Hindu-Arabic numerals" (PMM). Stevin widmet sein Werk in der Vorrede allen Sternenbeobachtern, Landvermessern, Tuchherstellern, Weinhändlern, Münzmeistern sowie allen Kaufleuten. An Beispielen erläutert er darin die vier Grundrechenarten und das Wurzelziehen und demonstriert so die Vorteile des Rechnens mit Dezimalzahlen und plädiert darüber hinaus für die praktische Einführung eines dezimalen Einheitssystems im Münzwesen, bei den Maßen und Gewichten. "Ohne Brüche, nur mittels ganzer Zahlen sollen alle Rechnungen, welche im menschlichen Geschäftsleben vorkommen, ausgeführt werden!... Er ahnte nicht, dass es noch zwei Jahrhunderte dauern sollte, bis man anfing, seinen Plan zu verwirklichen" (Cantor, S. 616). Die französische Ausgabe mit dem Titel "Disme" veranlasst Thomas Jefferson Ende des 18. Jahrhunderts, für die neue amerikanische Währung ein Zehnersystem zu wählen und den Zehntel-Dollar als "di(s)me" zu bezeichnen. Jefferson verweist ausdrücklich auf "De Thiende" (Museum Plantin Moretus). - Ganz vereinzelt winzige Braunfleckchen, sonst durchgängig frisches Exemplar. - II. Cantor II, 744; Poggendorff II, 1214. - Erste Ausgabe. Sehr selten. - Die 'Neue Zahlenkunde' ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Ezechiël de Decker (1603-1647, Mathematiker u. Feldmesser) und Adriaan Vlacq (1600-1667, Buchhändler u. Mathematiker), welche die Schriften verschiedener Mathematiker über Logarithmen und andere Rechnungserleichterungen durcharbeiteten, um sie in holländischer Sprache zu veröffentlichen. Der vorliegende erste Band, auf dessen Titelblatt de Decker und Vlacq genannt sind, enthält von Decker eine Einführung in die kaufmännische Arithmetik sowie die ins Holländische übersetzte "Rabdologia" (Napiersche Rechenstäbchen) des John Napier (1550-1617) über die Konstruktion von Logarithmen, die lateinisch zuerst 1617 erschienen war, sowie zahlr. Logarithmentafeln. Ein zweiter, vorangekündigter Band (laut Cantor niemals erschienen), existiert vollständig nur in einem Exemplar, das 1920 verkauft wurde sowie als Faksimile von 1964. - Beiliegt: "Van t'samengevoegde jaer=payen a 4 ten 100 op verlies". niederländische Handschrift in brauner Tinte auf Papier. ( 21:15,5 cm). 1 Doppelblatt. - Ergänzung von alter Hand zu den Rechentabellen. - Stellenw. minimal gebräunt oder mit Braunfleckchen, Bl. 79f lose.
I. Second edition, just as rare as the first edition published 1585. A milestone of arithmetic, this important treatise by the Flemish mathematician, physicist and engineer Simon Stevin (1548-1620) led first to the widespread adoption of decimal arithmetic in Europe. When President Thomas Jefferson introduced the US Dollar as currency he explicitly mentioned "De thiende" and the decimal system as mathematic reference work. - Minor spotting in single places, else a fresh copy throughout. - II. First edition. Very rare. With an introduction to commercial arithmetic by Decker and the "Rabdologia" by John Napier (1550-1617) on the construction of logarithms, which was first published in Latin in 1617, as well as numerous logarithmic tables. Enclosed 1 double leaf of dutch ms. arithmetical tables. - Minor browning in places, small spotting here and there, leaf 79 loose.
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IV. Illustrierte Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts
Los 42
Altkoloriert
Biblia germanica. Frankfurt 1564
Biblia germanica. - Biblia. Das ist: Die gantze Heylige Schrifft Teutsch. D. Marth. Luth. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, G. Rab, S. Feyerabend u. W. Han, 1564. Fol. (38:24,5 cm). Mit 3 Holzschnitt-Titelbordüren, Porträt (Herzog Christoph von Württemberg) u. zahlr. großen Textholzschnitten von Jost Amman, alles in zeitgenössischem Kolorit. 18 nn., 351 (st. 352); 401 (st. 402 num.), 1 (st. 2) nn. Bll. Dekorativer mod. Ldr. in altem Stil mit 8 Eckbeschlägen u. zwei Schließen.
VD 16, B 2759; Bibelslg. Württ. LB, E 436; New Hollstein, Amman Book Illustrations 6; Becker, Amman 1a; Schmidt 245-262 (mit 22 Abb.). - Erste Ausgabe der berühmten Feyerabend-Bibel mit der prachtvollen Illustrationsfolge von Jost Amman, die hier in sehr schönem Altkolorit vorliegt. "Die tiefe Verbundenheit des Künstlers mit dem Text offenbart sich besonders im Alten Testament auf Schritt und Tritt. Es ist ein echtes Suchen nach konkreter Vorstellung der heiligen Geschichte, die turmhoch über dem hohlen Pathos der späteren Bibelillustration steht. Die von Jost Ammans Künstlerhand selber geschnittenen Bilder... gehören zu den besten Bibelillustrationen, die uns der alte Protestantismus hinterlassen hat." (Schmidt). Besonders bemerkenswert ist der Holzschnitt zu Offenbarung 10, wo der Drache, der die Zeugen tötet, eine deutlich erkennbare Papstkrone trägt - eine Anspielung, die in späteren Ausgaben der Bibel weggeschnitten wurde. - Etwas gebräunt, teilw. fleckig, vereinzelt stärker fingerfleckig, stellenweise Feuchtigkeitsränder. Erste u. letzte Bll. mit Restaurierungen bzw. Ausbesserungen, Titel angerändert. Sonst nur vereinzelte Randausbesserungen, bei Bl. 187 u. 189 mit etwas Buchstabenverlust. Bl. 399 in Teil 3 hinter Bl. 397 verbunden. Es fehlt in Teil 1 das Bl. 195 u. in Teil 3 das Bl. 392 mit 2 bzw. 3 weiteren Holzschnitten, ferner das Schlussblatt mit Kolophon. Titel verso kleiner Sammlerstempel.
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Los 43
Aux Armes de Louis XVI
Crepy, Estampes... du Jeu royal de l'Oye
Crépy, (J. B). Estampes pour servir a la récréation de l'esprit sous la forme du Jeu royal de l'Oye renouvelé des Grecs. Pour l'education des Jeunes gens de l'un & de l'autre sexe. Paris, um 1770. Gr.-fol. (54:42 cm). Mit gest. Titel mit breiter Bordüre, gest. Tafelverzeichnis, 26 doppelblattgr. Kupfertaf. mit Würfelspielen und 1 doppelblattgr. Spielanleitung, alles in schönem Altkolorit. Roter Maroquinband d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros Ludwig des XVI., Filetenvergoldung, Eckfleurons und reicher Rückenvergoldung mit Rückentitel; teilw. fleckig und berieben, Ecken bestoßen.
D'Allemagne, Le noble jeu de l'oie, S. 52ff. mit Abb. Taf. 9, 10, 26 u. 35 sowie S. 202ff.; Tooley, Mapmakers I, 313 - Prachtvolles Werk mit 26 seltenen Spielen in farbfrischem Altkolorit, diese teilw. mit Datierungen zwischen 1763 und 1770 sowie einige auch mit den Adressen von Aubert, de la Boissiere, Chapouland, Daumont, Fer, Hamel Curé de Moiy, Mariette-Peyrounin u. Moithey. Enthält: "Jeu chronologique utile pour apprendre la suitte des siécles - Tableau cronologique de l'histoire universelle - Nouveau jeu d'histoire - Tableau chronologique et historique des principaux événements arrivés en France - La récréation francoise... des rois de France - La géographie universelle... du monde (mit zugehöriger Tafel mit Spielanleitung) - La récréation européenne ou jeu de l'Europe - L'emulation françoise... du Royaume de France - Les travaux de Mars ou nouveau jeu de la guerre - Jeu de fortifications - de la marine - du blason - Le grammairien - Le divertissement royal... de Louis XIV - Le divertissement studieux à l'usage des religieuses Ursulines - Le divertissement des religieuses - L'ecole de la vérité - Le jeu des aveugles - Le triomphe de la vertu - Le jeu des ecoliers - de la conversation - de l'hymen - des bon enfants - Voyage de l'isle de Cythêre - L'ecole de plaideurs - Le jeu royal de l'oye". - Vereinzelt etwas fleckig. Der Titel mit kl. Loch rechts, dieser oben u. unten angerändert. Gestochenes Wappenexlibris. - Zum Einband siehe Olivier 2496.
Very scarce collection with engr. title, 26 double page dice games (based on historical, geographical, military and other themes, with the goose game at the end; see above), 1 engr. instruction sheet and 1 engr. index sheet, all in fine contemporary colouring. - Bound in splendid contemporary red morocco gilt, coat-of-arms of Louis XVI on covers; partly spotted and rubbed, corners bumped. Some occasional spotting. Engr. title with small hole at right of image, remargined at top and at bottom. Armorial engr. bookplate.
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Los 44
(Duflos), Recueil d'estampes ... costume
(Duflos, P.). Recueil d'estampes, représentant les grades, les rangs & les dignités, suivant le costume de toutes les nations existantes. (Teilstück). Paris, Duflos le jeune, (1779-)1780. Fol. (40:27,5 cm). Mit 120 (von 264) altkolorierten, teilw. gold- und silbergehöhten Kupfertafeln nach J. Touzé in Einfassungen aus Flüssiggold. 2 Bll. (Titel u. Widmung). Ldr. d. Zt. mit Rückentitel u. Rückenvergoldung; bestoßen u. beschabt, Ecken, Kapitale u. Gelenke unschön repariert, Innengelenke mit Lwd.-Streifen verstärkt.
Lipperheide Ac8; Colas 2508; Atabey 374 (mit 239 Taf.); Cohen-deRicci 334. - Einzige Ausgabe der prachtvollen Tafelfolge von Regenten, Politikern, Gelehrten, Militärs verschiedener Zeiten und Gegenden. Mit porträthaften Darstellungen nach verschiedenen Quellen, wie Reisewerken, historischen Werken, dem Cabinet du Roi, Statuen, Gemälden u.a. Der vorliegende Band gegenüber dem Expl. von Atabey etwas abweichend zusammengestellt. Dargestellt sind neben Regenten und Kirchenfürsten, darunter Ludwig XVI. von Frankreich, Marie-Antoinette von Österreich, Papst Clemens XIV., Karl V., Maria Theresia von Österreich, C. de Beaumont, D. de la Rochefoucauld, Papst Pius VI., der Patriarch v. Konstantinopel, französische Heerführer wie G. II. de Coligny, Moritz v. Sachsen, zahlreiche Personen aus dem Osmanischen Reich wie Mehmed II, Abdülhamid I., ein Großwesir, Cezayirli Gazi Hasan Pascha ("Capitan Pacha"), ein Aga der Janitscharen, Anführer der Spahi (Sipahi), "Boluch-Bassi" Offizier der Janitscharen, "Tschorbadgi" Oberster der Janitscharen, daneben "Sultanne" und "Mufti". Weiterhin enthält die Zusammenstellung französische Staatsmänner, darunter M. de l'Hopital, H. F. d’Aguesseau, J. A. de Thou, Omer Talon, Louis Ph. d'Orleans, zahlreiche Gelehrte wie: R. d. Sorbon, A. Arnauld, C. le Beau, J. Gerson, Johann Winter v. Andernach, J. Astruc, J. Doujat, C. Rollin, P. Ramus, Regenten von Ungarn, Spanien, England, Dänemark u. Schweden, darunter: Emmerich Thököly von Késmárk, Árpád, Gyula III., Samuel Aba Leel V., Philipp II., Alfons von Aragon, Ferdinand I., Isabella von Kastilien, King Alfred, Henry VIII., Elisabeth I., Queen Anne, Gustav Adolph, Christine v. Schweden, Karl XII. Unter den weiteren Persönlichkeiten: O. Cromwell, John Churchill of Marlborough, Thomas Howard, Thomas Morus, Philipp Yorke of Hardwicke, E. Coke, Xu Guangqi ("Siucolao"), Th. Wolsey, Luo Wenzao ("Gregoire Lopeize"), Jan III. Sobieski, Andrea Doria, Moritz v. Nassau, Michiel de Ruyter, G. E. v. Laudon. Umfangreiches Teilstück der Folge. Insgesamt erschienen 44 Lieferungen zu je 6 Tafeln mit 2 Titeln, 3 Widmungsbll. und 17 Textbll. - In der unteren Außenecke gering, zu Beginn etwas stärker fingerfleckig. Wenige kleine Flecke, meist außerhalb der Darstellung, bei Ludwig XVI. 2 kl. Flecke im Bild, bei Florens I. von Holland 2 Flecken in der Legende, wenige Bll. mit Farbspuren am unteren Außenrand. Kl. Randeinriss an Titel u. Widmungsbl. mit Archivband gesichert.
Large section of the splendid edition in its de-luxe version. Consisting of 120 (out of 264) engaved portraits with flamboyant costumes in fine contemp. colouring by hand, often hightened with silver or gold, each ruled by gilt lines. Including the portraits of Marie-Antoinette, Mehmed the Conqueror, Abdul Hamid I., numerous statesmen and scholars like J. A. du Thou, J. Gerson, O. Cromwell, Th. Morus, two Chinese converts: Xú Guāngqǐ and Lo Wen-Tsao and many more. - Minor thumbing, little heavier to first plates. Marginal little brownish spotting to few plates, only at 2 plates within the platemark. Small reminders of colour at outer end of bottom margin of very few plates. Short marginal tear to title- an dedication-leaf, fixed with archival tape. Bound in contemp. full-calf, spine gilt; somewhat worn, unplesant repairs to joints, corners and both ends of spine.
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(abgelaufen)
Los 45
Engelbrecht, Theatre de la milice. Schau-Bühne
Engelbrecht, M. Theatre de la Milice etrangere. Schau-Bühne verschiedener bißhero in Teutschland unbekan(n)t gewester Soldaten von ausländischen Nationen. (Augsburg), M. Engelbrecht, (ca. 1742-1748). Folio (38:24,5 cm). Mit altkol. Kupfertitel und 150 in kräftigen Farben altkolorierten und teils silber- oder goldgehöhten Kupfertafeln. Hprgt. d. Zt. mit Brokatpapier-Deckelbezügen; etwas fleckig, Kanten bestoßen, Deckelbezüge beschabt.
De Ridder 119 (nur 80 Taf. u. ohne Titel); Schott 2354-2474 (stark lückenhaft u. ohne Titel); nicht bei Lipperheide, Colas, Hiler. - Sehr seltene prachtvolle Folge von Uniformdarstellungen in dem für Engelbrecht typischen, farbenprächtigen Kolorit. "Engelbrechts Theatre umfasst rund einhundertfünfzig Einzelblätter mit Darstellungen irregulärer Truppen aus der Zeit des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-1748): neben 'Sclavonischen' Tolpatschen, Kroaten, Panduren und Haiducken auch einige 'Bergschotten'. Jedes Blatt ist mit einem erklärenden Vierzeiler versehen, der häufig auf die 'Fremdheit' und 'Neuartigkeit' der dargestellten Krieger hinweist. Durch ihre 'Kostümierung' erscheinen die repräsentierten Figuren gleichsam wie von Schauspielern verkörperte Rollen. Engelbrechts Serie bediente offenbar eine besondere Nachfrage nach 'exotischem' Bildmaterial über die Akteure des gegenwärtigen Krieges und kann – betrachtet man nur die Vielzahl der Nachahmer, die sein Werk gefunden hat – als außerordentlich erfolgreich eingestuft werden" (M. Füssel nach L. Popelka in: metaphorik 14, 2008, S. 211). Zu Beginn Maria Theresia (Platte bezeichnet "K") und Friedrich der Große (Platte ohne Buchstabe) jeweils als Reiterporträt. Es folgen die arabisch 1-150 nummerierten Tafeln (Tafeln 5, 9 u. 10 ohne Nummer). Taf. 1-2 mit Darstellung eines preußischen Husaren und eines preuß. Ulanen, Taf. 3 mit "Abbildung des großen ... Engeländers zu Berlin nahmens Kirchland. 7 Fuß lang" (der Ire James Kirkland). Tafel 9 mit Darstellung des Franz von der Trenck als "Chef der Sclavonischen Panduren." Schott führt die Folge thematisch in kleinere Gruppen geteilt mit erheblichen Lücken nur bis Nr. 139 und kennt auch das Titelblatt der Folge nicht. - Im Fußsteg fingerfleckig und teilw. etwas braunfleckig, Ränder stellenweise stockfleckig. Titel u. erste Taf. (Maria Theresia) stärker stockfleckig und am Fußsteg teilw. hinterlegt. Neun Taf. mit Randreinrissen: 15, 34, 38, 99, 131, 133, 134, 140, 144; 4 Taf. mit Einriss in den Text: 33, 37, 110, 136; 3 Taf. mit Einriss bis ins Bild: 11, 26, 149; Taf. 72 mit Loch in der Darstellung (Papierfehler?) unterhalb der Reiterfigur; Taf. 18, 129 u. 130 mit Wasserfleck; Taf. 13 u. 105 mit etwas Koloritverwischung. Taf. 4 u. 8 im Druck mit französ. Text.
Extremely scarce contemporary series of irregular armoured troops mainly from Croatia, Hungary and Slavonia, taking part in the War of the Austrian Succession (1740-1748). Engraved title, 2 engr. portraits and 150 engraved plates (numbered 1-150), all with the fine baroque colouring by hand the Augsburg editor Engelbrecht is known for. - Some thumbing and staining to bottom margin, minor marginal foxing. Heavier foxing and strengthening of bottom margin to title and 1st portrait. Closing marginal tears to 9 plates, closing tears touching text to 4 plates, closing tear touching image to 3 plates. Hole (paper-flaw?) to lower center of plate 72. Waterstaining to 3 plates, minor smudging of colour to plates 13 and 105. Bound in contemp. half-vellum; covers somewhat worn.
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Los 46
Francolin, Rerum praeclare gestarum
Francolin, J. v. Rerum praeclare gestarum intra et extra moenia civitatis Viennensis... Anni domini M.D.LX... explicatio. Wien, R. Hofhalter, (ca. 1561). Fol. (29,5:21 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre, 2 blattgr. Holzschnitten u. 1 gr. Radierung im Text, alles in altem Kolorit, 7 mehrfach gefalt. Radierungen von Hanns Lautensack u. a., 2 Tafeln (1 beidseitig bedruckt) mit Wappenholzschn. sowie 1 Druckermarke. 4 nn., 83 röm. num. Bll., 1 nn. Bl. Schweinsldr. d. Zt. mit reicher Rollenblindpräg. u. je 2 figürl. Mittelstücken auf beiden Deckeln; fleckig u. berieben, Schließbänder fehlen, Vorsätze erneuert.
VD 16, F 2213; Hollstein XXI, S. 115 ff.; Mayer I, 88 f. - Einzige lateinische Ausgabe der berühmten Beschreibung des Wiener Turniers, das der spätere Kaiser Maximilian II. für seinen Vater Ferdinand I. veranstaltete. "Die Perle von allen Drucken Hofhalters ... sehr selten" (Mayer). "Das Buch ist von großem kultur- und kunstgeschichtlichem Interesse, indem es erstens über das Turnier, dann über die hübschen Volksfeste bei jener Gelegenheit in Wort und Bild Aufschluß gibt, außerdem ist das Werk schon längst eine typographische Seltenheit" (Kábdebo in ADB VII, 247). Vollständige Exemplare mit allen Illustrationen sind fast unauffindbar, bereits Kábdebo kennt nur 5 Radierungen, und auch Hollstein nennt nur 6 Tafeln.
Das vorliegende Exemplar entspricht der eingehenden Beschreibung bei Mayer. Unter den Illustrationen finden sich ein blattgroßes Portrait des Erzherzogs Maximilians in ganzer Figur von Donat Hübschmann (Hollstein XV A, S. 106, Nr. 26) und eine allegorische Radierung von J. Schlutpacher de Rauris, von dem auch die hübschen figürlichen Initialen stammen; ein weiterer blattgr. Holzschnitt zeigt Herzog Heinrich d. J. von Meißen als Anführer der Fußtruppen. Die großen Radierungen (je ca. 38:50 cm) zeigen ein Fußturnier auf dem Burgplatz (von H. Lautensack, M.: "interessant und figurenreich"), das kaiserliche Mahl (M.: "für die Costümkunde interessant"), einen Festball (monogrammiert FA; Nagler, Monogr. II, 1864), ein Turnier zu Pferde (von H. Lautensack), ein Turnier zu Pferde u. zu Fuß, ein Turnier auf freiem Felde (wahrscheinlich dem Prater) mit der Stadt Wien im Hintergrund sowie eine nicht näher bezeichnete Seeschlacht.
Etwas gebräunt, in den Rändern stellenw. etwas fleckig, einige kl. restaur. Randdefekte, Vorwort mit wenigen alten Unterstreichungen u. Anmerkungen in Tinte, gegen Ende gering wurmstichig (2 Tafeln mitbetroffen); Titel angestaubt, mit tektiertem Stempel, langem restaur. Einriss bis ins Bild (ca. 11 cm) u. im Rand verstärkt; Tafeln vereinzelt leicht braunfleckig, einige kl. Falzeinrisse hinterlegt; Kolorit des zweiten Holzschnitts etwas verwischt.
Das vorliegende Exemplar entspricht der eingehenden Beschreibung bei Mayer. Unter den Illustrationen finden sich ein blattgroßes Portrait des Erzherzogs Maximilians in ganzer Figur von Donat Hübschmann (Hollstein XV A, S. 106, Nr. 26) und eine allegorische Radierung von J. Schlutpacher de Rauris, von dem auch die hübschen figürlichen Initialen stammen; ein weiterer blattgr. Holzschnitt zeigt Herzog Heinrich d. J. von Meißen als Anführer der Fußtruppen. Die großen Radierungen (je ca. 38:50 cm) zeigen ein Fußturnier auf dem Burgplatz (von H. Lautensack, M.: "interessant und figurenreich"), das kaiserliche Mahl (M.: "für die Costümkunde interessant"), einen Festball (monogrammiert FA; Nagler, Monogr. II, 1864), ein Turnier zu Pferde (von H. Lautensack), ein Turnier zu Pferde u. zu Fuß, ein Turnier auf freiem Felde (wahrscheinlich dem Prater) mit der Stadt Wien im Hintergrund sowie eine nicht näher bezeichnete Seeschlacht.
Etwas gebräunt, in den Rändern stellenw. etwas fleckig, einige kl. restaur. Randdefekte, Vorwort mit wenigen alten Unterstreichungen u. Anmerkungen in Tinte, gegen Ende gering wurmstichig (2 Tafeln mitbetroffen); Titel angestaubt, mit tektiertem Stempel, langem restaur. Einriss bis ins Bild (ca. 11 cm) u. im Rand verstärkt; Tafeln vereinzelt leicht braunfleckig, einige kl. Falzeinrisse hinterlegt; Kolorit des zweiten Holzschnitts etwas verwischt.
Only edition in Latin. Very rare tournament book with woodcut title-border, 2 full-page woodcuts and 1 etching in text (all coloured by a contemporary hand), as well as 7 fine folding etchings depicting tournaments and feasts and 2 woodcut plates with numerous coat-of-arms. - Some browning, some marginal spotting, minor marginal defects in places (restored), few underlings and marginalia to preface, some small wormholes at end (affecting 2 plates); title-leaf dustsoiled, with long restored tear (c. 12 cm, affecting image), marginal repairs and old stamp pasted over; some spotting to plates, few restored short splits to folds; colouring of 1 woodcut somewhat blurred. Contemporary blindstamped pigskin, somewhat rubbed and stained, ties lacking.
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Los 47
Guidi, Chirurgia
Guidi, G. (Vidius). Chirurgia è Graeco in Latinum conversa. Paris, Pierre Gaultier, 1544. Fol. (36:25 cm). Mit 210 Textholzschnitten, davon 30 blattgroß. 18 Bll., 533 S., 1 w. Bl. Brauner Kalbldr. d. frühen 17. Jh. mit goldgeprägter Deckelvignette; berieben, Gelenke, Kapitale u. Ecken restauriert. In Lwd.-Mappe u. Schuber.
Garrison-M. 4406.1; Dibner 118; Mortimer 542; Durling 2204; Wellcome I, 6596; Choulant-Fr. 211 f.; Osler 155; Norman 954. - Erste Ausgabe. Eines der schönsten anatomischen Werke des 16. Jahrhunderts. Übersetzung des Manuskriptes des Byzantiners Nicetas (10. Jahrh.) mit Auszügen aus den Werken von Hippocrates, Galen und Oribasius, überwiegend über Brüche und Verrenkungen. Reich illustriert mit Holzschnitten, die Francesco Salviati (1510-1563) und seiner Schule zugeschrieben werden. Als Holzschneider gelten Denys Janot, Jean Jollat, Jean Goujon und Geoffroy Tory. Die Holzschnitte zeigen Verbände und Bandagen, chirurgische Instrumente, sowie Apparaturen (mit ihrer praktischen Anwendung) zur Richtung von Brüchen und Verrenkungen. - Vereinzelt etwas fleckig u. leicht gebräunt, äußere Ränder stellenweise leicht angestaubt. Titel etwas fingerfleckig u. mit altem Besitzvermerk. Insgesamt schönes u. breitrandiges Exemplar, der meist angeschnittene Holzschnitt auf S. 502 hier vollständig vorhanden. Exlibris "The Stock & Reference Library of H. P. Kraus".
First edition. One of the most beautiful scientific books of the Renaissance. A translation, with commentary, of texts by Hippocrates, Galen and Oribasius, as collected by the Byzantine physician Nicetas. Much of the work concerns fractures and dislocations. Richly illustrated with magnificent woodcuts probably by the school of Francesco Salviati and the mannerist Francesco Primaticcio. The woodcuts depicting various surgical devices and procedures, bandaging and orthopedic machinery. - Some spotting and light browning in places, slight duststaining to outer margins, some thumbing to title, old ownership inscription. Overall a fine copy with wide margins, the mostly shaved woodcut on p. 502 is here completely present. Early 17th cent. calf, spine and corners restored; cloth chemise and slipcase. Bookplate The Stock & Reference Library of H. P. Kraus.
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Los 48
Maximilian, Nord-America. Tafeln u. Vignetten
Maximilian, Prinz zu Wied-Neuwied. (Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834). (Nur:) Sammlung von Tafeln. Koblenz, London u. Paris, Hölscher, Ackermann u. Bertrand, meist um 1840. Qu.-fol. (46:60,5 cm). 45 (statt 48; 7 auf aufgewalztem China) radierte Tafeln u. 31 (statt 33; 3 aufgewalzt) radierte Vignetten, meist mit Aquatinta, nach Karl Bodmer. Lose in neuerer Hldr.-Kassette, gering fleckig, Ecken u. Kanten etwas beschabt.
Sabin 47014; Howes M 443a; Abbey, Travel 615. - Die prächtigen Tafeln und sogenannten "Vignetten" (eigentlich Tafeln in kleinerem Format) sind nach Zeichnungen Bodmers gestochen, der den Prinzen auf seiner ausgedehnten Reise begleitet hatte. Sie zeigen Indianer, Häuptlinge in ihrer Kriegstracht, Waffen und Geräte sowie Landschaften. "This work is the most beautiful, faithful and vivid ever produced depicting western plains and Indians" (Howes). Von den vorliegenden 45 Tafeln sind 35 mit Bodmers Trockenstempel versehen, sicheres Zeichen der Originalausgabe; auf 5 Tafeln fehlen allerdings die drei Verlegernamen. Taf. 13 ist ohne Titel, Verlegernamen u. Trockenstempel; 9 Tafeln (Nr. 4 Steamer Yellow-Stone, 7 Missouri, 10 Fort Pierre, 11 Funeral scaffold, 12 Noápeh, 21 Indian utensils, 27 Scalp dance, 31 Bison hunting und 36 Grizzly hunting) liegen in späten Abdrucken vor. Von den Vignetten tragen 27 Bodmers Stempel, 1 davon jedoch ohne die Verlegernamen; 4 weitere Vignetten tragen keinen Trockenstempel, bei 3 davon (Nr. 1, 11 und 18) handelt es sich um späte Abdrucke. - Meist leicht gebräunt u. teilw. in den Ränder oder auch im Bild leicht (stock)fleckig, wenige Taf. u. Vignetten mit kl. Randeinriss. Taf. 1 mit kl. Loch im w. Rand, Taf. 3 unten rechts mit kl. Wasserrändern am Blattrand, bei Taf. 35 Ränder etwas angeschmutzt u. Taf. 48 mit leichter Knickfalte in der rechten Unterecke. 8 Vignetten stärker beschnitten bzw. kleiner im Format, Vignette 20 mit Wasserrand in der linken Oberecke. Fehlen Taf. 14 (Mato-Tope; liegt in Kopie bei), 41 (Stone Walls) und 42 (Fort Mackenzie) sowie Vignette 30 (Horse Racing; in Kopie beiliegend) u. 33 (Bay of New-York).
A fine set of 45 (of 48; 7 on India) engr. plates and 31 (of 33; 3 on India) engr. vignettes, mostly with aquatint, after drawings by Bodmer, who had accompanied the prince on his travels in the interior of North America. 35 of the plates and 27 vignettes with Bodmer's dry stamp, a sure sign of the original edition; on 5 plates, however, the publishers' names are missing, and pl. 13 without title, publishers' names and stamp; 9 plates are in late impressions. Of the vignettes, 1 is lacking the dry stamp and 3 are in late impressions. - Mostly slightly browned, some staining or foxing in places (partly affecting image), small marginal tear to a few plates/vignettes only. Occasional slight marginal waterstains, small hole to blank margin of pl. 1, marginal soiling to pl. 35, slight crease to lower right corner of pl. 48. 8 of the vignettes cut narrow or smaller in size. Lacking 3 plates (1 enclosed in copy) as well as 2 vignettes (1 enclosed in copy). Loose in newer half-leather case, minor occasional stains, corners and edges somewhat rubbed.
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Los 49
Meisner's "Schatzkästlein"
Meisner, Sciagraphia cosmica. 8 Bde.
Meisner, D. Sciagraphia cosmica, Oder: Eigentliche Abbildung der vornehmsten Städte. 8 Bde. Nürnberg, P. Fürst Erben, 1678. Qu.-4to (15,5:18,5 cm). Mit 8 gest. Titeln und 800 Kupfertafeln. Pergament d. Zt. mit Lederrücken, teilw. etwas fleckig, Ecken bestoßen; Rücken von Bd. III u. IV mit kl. Wurmlöchern am Fuß.
VD 17 3:302361L; Landwehr V, 431; Bachmann, Städtebuch S. 16ff.; Fauser, LXXV. - Selten. Erweiterte und vollständige Ausgabe des berühmten "Schatzkästleins". Alle Kupfer des zu seiner Zeit äußerst beliebten Emblemata- und Ansichtenwerks mit Sinnbildern und lateinischen und deutschen Versen. Erschien erstmals als Thesaurus Philo-Politicus ... Politisches Schatzkastlein 1623 in Frankfurt bei E. Kieser. Nach Kiesers Tod erwarb Fürst die Platten und gab das Werk ab 1638 unter dem obigen Titel und eingeteilt in acht "Centurien" mit je 100 Kupfern erneut heraus. Mit Ansichten u.a. aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien/Portugal, Niederlande & Belgien und Ungarn sowie einige außereuropäische Orte wie Algier, Jerusalem, Istanbul, Tunis, Pernambuco, Aden, Macao, etc. - Meist kräftige u. tief schwarze Abdrucke; gering gebräunt bzw. fleckig; Bd. 3 stellenweise mit Wurmspuren oben im w. Rand; Macao mit vertikaler Knickfalte links. Stempel der Volckamer'sche Familien Sammlung auf dem Drucktitel (Bd. 1 bzw. auf dem 1. w. Bl. von Bd. 2-8). Vorsatz mit gest. Exlibris "Guido von Volckamer-Kirchensittenbacher", Innendeckel mit weiterem gest. Exlibris.
Rare and complete copy with all 8 parts. 8 engraved titles and 800 engr. emblematic plates with fine views. - Mostly good and strong impressions; minor browning resp. spotting; vol. 3 with some worming in places to upper blank margin; Macao with vertical fold at left of image. Vellum with calf spine, some spotting, corners worn; small worm holes at lower spine of vol. III and IV. Each volume with 1 stamp and 2 exlibris (see above).
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Los 50
Unrecorded Edition
Merian, Plantes et insectes de l'Europe
Merian, Maria Sibylla. Plantes et insectes de l'Europe. 4 Teile in 1 Band. Paris, Huquier (père, ca. 1735). 4to (29:21,5 cm). Mit 4 gest. Titeln mit breiten wechselnden Bordüren und 180 Kupfertafeln. Etwas späterer Ldr. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild; berieben, gering fleckig, Leder an den Gelenken teilw. eingerissen.
Sehr seltene zweite französische Ausgabe, wohl ohne Text erschienen. Nicht in den einschlägigen Bibliographien Nissen, Horn-Sch., Hunt, Pfeiffer, nicht in der BnF, der BL oder über KVK auffindbar. Wir konnten lediglich ein weiteres Exemplar, ebenfalls ohne Text, im Handel ermitteln. Die bekannten schönen 184 Kupfer der "Histoire des insectes de l'Europe" hier auf einzelne Tafeln abgedruckt. Erhebliche Änderungen haben die zu Titelblättern umgearbeiteten Kupfer mit den Blumenkränzen I/1, LI/1, CI und CLXXI erfahren. Hier wurden die Insekten und Raupen im Zentrum der Kränze entfernt und durch Vignetten mit gestochenen Titeln ersetzt, dabei bei Kupf. 171 auch die Nummer oben rechts auspoliert und das Blatt zwischen Kupf. 151 u. 152 gebunden. Somit ist neben den Nummern 170 und 172, die auch in den vorangehenden Ausgaben ausgelassen sind, hier auch die Nr. 171 ausgelassen. Wie in den vorangehenden Ausgaben, einzig Kupfer LI/1 mit "Maria Sibylla Merian sculpsit" signiert. Unter den Darstellungen in den Platten hinzugefügt wurden französische Namen der dargestellten Pflanzen, die im Abdruck Amsterdam, Bernard, 1730 noch nicht vorhanden waren. Der Verleger nennt sich auf den Titeln "Chez Huquier vis à vis le grand Chatelet". Der Händler, Stecher, Drucker und Verleger Gabriel Huquier (1695-1772) eröffnet zwischen 1729 und 1731 seine Niederlassung in Paris unter dieser Adresse. Bereits 1738 verlegt er seinen Sitz in die Rue Saint-Jaques, etwa 10 Jahre später in die Rue des Mathurins (vgl. dazu ausführlich: Élodie Desserle, in INHA/fr/posts). In der Bibliothek des Deutschen Entomologischen Instituts findet sich ein Exemplar der Teile 2-3 mit dem Verlagsvermerk des Sohnes Jaques Gabriel "Huquier fils, rue St. Jaques au grand St. Remy". - Breitrandig. Nur vereinzelt gering fleckig, im Kopfsteg stellenweise mit schwachem Wasserrand. Erster Titel mit Namenszug in Tinte am unteren Plattenrand. Taf. I/2 teilw. ankoloriert, Taf. II mit kleinem Farbfleck im Fußsteg, letzte Taf. etwas stärker fleckig.
Unrecorded second French edition consisting of 184 engraved plates and presumably published without any text. Besides a single copy in the market (also without text), we could not trace any copies in libraries. Huquier states his address as "vis à vis le grand Chatelet" and must have taken over the copper plates after 1730 when they were used for printing the first French edition in Amsterdam and printed his edition before 1738 when he moved to Rue Saint-Jaques. He changed the 4 engravings I/1, LI/1, CI and CLXXI significantly by erasing the animals from the center of the wreaths of flowers, replacing them with a vignette showing the titles of the 4 parts he separated the plates in. He also added French names of the depicted flowers to the plates. - Wide margined copy. Only a few brown staines here and there. Minor faint dampmark to top margin of some plates. Name in ink to first title-page. Plate I/2 partly coloured, small stain of colour to plate II, somewhat heavier staining to last plate. Bound in little later full-calf with red morocco label to richly gilt spine; minor scuffing and staining, leather at joints partly split.
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Los 51
Coloured
Notitia Dignitatum + Beiband
Notitia Dignitatum. - Notitia utraque cum Orientis tum Occidentis ultra Arcadii Honoriique Caesarum tempora. Praecedit Andreae Alciati libellus, De magistratib(us)us, civilibusq(ue) ac militaribus officiis. Cui succedit descriptio urbis Romae ... & altera urbis Constantinopolitanae incerto autore (etc.). (Ed. S. Gelenius). Basel, H. Froben & N. Episcopius, 1552. Fol. (31:20,5 cm). Mit 2 Druckermarken u. 106 (85 blattgr.) altkolorierten Textholzschn. (inkl. einiger Wiederholungen). 108 nn. Bll. - Vorgebunden: (T. Fendt). Monumenta illustrium virorum et elogia. Cura ac studio M. Z. Boxhornii. Amsterdam, J. Janssonius, 1638. Fol. Mit Kupfertitel u. 125 blattgr. Kupfern im Text u. als Tafeln. 1 Bl., 176 S., 38 Bll. (= Taf.), 4 Bll. Blindgepr. Prgt. d. 17. Jh., etwas aufgebogen, ohne die Schließbänder.
I. VD 16, N 1884; Adams N 354; Ornamentstichkat. Bln. 1768; Hieronymus, Oberrhein. Buchillustration 466; Thieme-B. XXX, 204 (Conrad Schnitt). - Erste illustrierte Ausgabe des bedeutenden, um 400 entstandenen Werks zur Struktur und Organisation des spätantiken römischen Reichs, mit einer Zuschrift des Herausgebers an Vesalius. Der Text geht auf den im 9. oder 10. Jh. entstandenen Codex Spirensis zurück, der seit 1672 verschollen ist. "Eine Art Staatshandbuch für den internen Dienstgebrauch römischer Behörden in der Spätantike" (Kl. Pauly IV, 166 f.), das einen hervorragenden Überblick über die Situation des Römischen Reichs nach der Theodosianischen Teilung bietet. In vielfacher Hinsicht historisch von Interesse, so militärgeschichtlich als erstes Beispiel der bildlichen Darstellung von erhaltenen "Rang- und Quartierlisten" (vgl. Jähns 126). Dazu finden sich im Kapitel "De rebus bellicis" zahlreiche technisch interessante Beschreibungen von Kriegsmaschinen und Rüstungen. Die großen Holzschnitte zeigen Phantasiekarten und -ansichten der Provinzen, die Insignien der Würdenträger, die Abzeichen der militärischen Einheiten sowie die Kriegsmaschinen etc. Sie sind teilweise CS monogrammiert, von Nagler (IV, 3987) Chr. Schwytzer zugeschrieben, von der neueren Forschung jedoch dem Baseler Maler Conrad Schnitt (ausführl. Hieronymus a.a.O.). - II. Ornamentstichkat. Bln. 3674; Andresen II, 33ff, bes. 49, V; vgl. Cicognara 4008. - Von Boxhorn besorgte Neuausgabe des erstmals 1574 als "Monumenta sepulcrorum" erschienenen Werkes. Die Kupfer zeigen mehrheitlich italienische Grabmäler, Wandgräber, Grabplatten, Urnen etc. mit ihren Inschriften. Enthält außer berühmten antiken Grabmälern auch diejenigen von Alciati, Dante, Erasmus Roterodamus, M. Ficino, Otto von Freising, Petrarca, Pico della Mirandola, Poggio Bracciolini, Reuchlin u.a. Enthält 1 Bl. Widmung, 1 Bl. Zwischentitel vor Nr. 89, 1 w. Bl. vor Nr. 120, 1 Bl. 'Explicatio aenigmatis' von Boxhorn u. 2 Bll. Index. - I: Stellenw. im Rand leicht stockfleckig; die Bll. b2, h4-5 u. k5 eingefaltet u. mit ausführlichen zeitgenössischen Marginalien; Bl. n1 mit langem hinterlegten Einriss im Bild. - II: Text tlw. etwas durchschlagend. Etwas fleckig, meist im Rand, zu Beginn dort auch etwas wasserfleckig; Widmungsbl. unten mit ergänztem Abschnitt. -
I. A remarkable survey of the political and military organisation of the Roman Empire around the year 400, richly illustrated with woodcuts in old colouring. - Slight marginal foxing in places; restored tear without loss to 1 leaf, affecting woodcut. - II. With 125 full-page engravings. Text on reverse side shines through engravings. Some staining and foxing, mostly marginal, some marginal waterstaining at beginning; lower margin of dedication leaf cut of and replaced with white paper. Bound in 17th century blind-tooled vellum, somewhat splayed.
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Los 52
Die "Kleinen Rosen" - Bound by Purgold
Redouté, Les Roses. 3 Bde.
Redouté, P. J. Les Roses. Décrites par C. A. Thory. 3 Bde. Paris, Dufart, 1828-1829. (25:17,5 cm). Mit 2 lith. Porträts, kol. gest. Frontispiz, 180 Farbstichtafeln mit Retusche sowie 3 kol. Tafeln mit Pflanzendetails. Rote Hldr. mit Blindprägung, Rückenvergoldung u. 2 schwarzen Rückenschildern von J. G. Purgold (signiert); leicht berieben, übergreifende Teile des Rückens tlw. fleckig.
Nissen, BBI 1599; Stafleu-C. 8751; Dunthorne 233; De Belder 291; MacPhail 22; Stock 2370. - Dritte Ausgabe, die zweite in Oktav, in 30 Lieferungen erschienen. Sie wird als die vollständigste Ausgabe bezeichnet. "This edition is the first to contain the twenty-one additional plates, the portraits and wreath, the biographical note on Thory, and additional text" (De Belder). Bd. 1 enthält neben den 3 einführenden 46 Tafeln (Stafleu-C. falsch 45), Bd. 2 mit 69, Bd. 3 mit 65 Tafeln. Der Buchbinder Jean-Georges Purgold war von 1810 bis 1829 in Paris tätig. - Vereinzelt etwas stockfleckig; wenige Tafeln etwas oxidiert.
3 vols. Second Octavo-edition, illustrated with 2 lithographed portraits, coloured engraved frontispice, 3 coloured engraved introductory plates and 180 engraved plates printed in colours and finished by hand. - Some foxing here and there, few plates somewhat oxidized. Bound in contemporary red half-calf gilt by Purgold.
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Los 53
Vigerius, Decachordum Christianum
Vigerius, M. Decachordum Christianum. Fano, Girolamo Soncino, 10. Aug. 1507. Fol. (31,5:21,5 cm). Mit Titel mit großem Metallschnitt (Wappen) u. schwarzgrundiger Titelbordüre, 10 ganzseitigen Metallschnitten mit wechselnden schwarzgrundigen Bordüren und 33 kl. Metallschnitten. 8 nn. (l.w.), 246 num., 16 nn. Bll. Olivfarbener Maroquinbd. des 19. Jh. mit etwas Rückenvergoldung, Deckel- und Stehkantenfileten, goldgepr. Rückentitel, großen goldgepr. Wappensupralibros des William Cavendish, 6th Duke of Devonshire auf beiden Deckeln, Spiegeln aus breiter goldgepr. Lederbordüre mit Prgt.-Mittelstück, fliegenden Prgt.-Vorsätzen und Goldschnitt (sign: C. Lewis); gering stockfleckig, Kanten etwas berieben, vorderes Gelenk oben ca. 8 cm eingerissen.
EDIT 16, CNCE 32811; Essling I, 145; Sander 7589; Mortimer 537; Adams V 746; Manzoni (Soncino) I, 114-123. - Editio princeps des schönsten Buches aus der Offizin des jüdischen Druckers Girolamo Soncino (Gerson ben Moses), des Erstdruckers von Fano. Aus der Synthese von klarer, ästhetisch schöner Typographie und künstlerisch hochrangigen Illustrationen entstand ein Beispiel für die hohe Buchdruckerkunst der Jahrhundertwende in Italien. Die großen Metallschnitte mit Szenen aus dem Leben Jesu. Zwei Illustrationen sind "L" bzw "FV" monogrammiert, doch bleiben alle Zuschreibungsversuche hypothetisch (cf. Mortimer a.a.O.). Die kleinen Darstellungen (ca. 52:52 mm) zeigen Szenen aus dem Neuen Testament. - Schönes, breitrandiges Exemplar, behutsam gereinigt, vereinzelte schwache Fingerflecken, wenige Stockflecken und stellenweise schwache Wasserflecken in den breiten Rändern; das Titelblatt etwas angestaubt u. fingerfleckig sowie im Bundsteg mit kleinen älteren Hinterlegungen. Die 8 nn. Bll. zu Beginn mit 6 kleinen Wurmlöchern, abnehmend; die letzten 10 Bll. des Index mit einem einzelnen winzigen Wurmloch. Das fehlerhaft foliierte Bl. 89 mit mehrfach wiederholter alter Korrektur in Tinte. - Exlibris Chatsworth House, George Adams und "Stock & Reference library" von H. P. Kraus.
First edition. "Soncino's press was the first at Fano, and this is his finest book" (Mortimer). Illustrated with author's coat-of-arms on title within border and 42 (10 full-page) metalcuts. - Fine, wide margined copy from the library of William Cavendish, 6th Duke of Devonshire with his gilt coat-of-arms to both covers. Carefully cleaned, leaving minor occasional thumbing, little foxing to final leaves and occasional faint dampmarking to wide margins. Title page little soiled and with small restaurations to inner margin. 6-1 tiny wormholes to first 8 nn. leaves, single tiny wormhole to last 10 leaves of index. Old extensive correction in ink to the misfoliation of leaf 89. Bookplates of Chatsworth House, George Adams and "Stock & Reference library" of H. P. Kraus. Bound in full olive morocco, spine, coat-of-arms and edges of boards gilt, wide gilt doublures surrounding vellum centerpiece, free vellum endpapers, all edges gilt, bound by Charles Lewis (signed) who worked 1786-1836; minor foxing to covers, edges and joints little worn, front joint split for 8 cm at top.
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Los 54
Weinmann, Phytanthoza-Iconographia. 4 Bde.
Weinmann, J. W. Phytanthoza-Iconographia, oder eigentliche Vorstellung etlicher Tausend, so wohl einheimisch- als ausländischer, aus allen vier Welt-Theilen gesammleter Pflantzen, Bäume, Stauden, Kräuter, Blumen, Früchten und Schwämme etc. 4 Bde. Regensburg, H. Lentz, (1734)-1745. Fol. (41:27 bzw. 39,5:26,5 cm). Mit gest. Frontispiz u. 2 Porträts in Schabkunst u. Blaudruck sowie 1023 (statt 1025; 13 doppelblattgr., 2 gefalt., ohne die nn.) num. Tafeln in Farbstich mit Retusche. Ldr. d. Zt. mit Rückenprägung u. Rückenschild, Deckel von Bd. 2-3 mit Blindprägung; etwas beschabt, bestoßen und fleckig, Kapitale von Bd. 1 u. 4. teilw. abgestoßen, Rückenschild von Bd. 1 gering abweichend.
Nissen, BBI 2126 u. S. 165 ff.; Stafleu-C. 17.050; de Belder 382; Dunthorne 327; Sitwell-Blunt 80. - Erste vollständige Ausgabe. Eines der schönsten und umfangreichsten Pflanzenwerke des Barock, berühmt für die Technik des Stiches: "The first successful botanical book using color-printing mezzotint. The mezzotint plates... retouched in transparent or opaque watercolor, need to be distinguished from the usual handcolored etchings" (Hunt). Das Werk enthält mehrere hundert der ersten veröffentlichten Blumenzeichnungen Ehrets, der später die Tafeln zu Trews "Plantae selectae" schuf. Weitere Vorlagen steuerte der Verleger der holländischen Ausgabe bei, Burmann in Amsterdam, so allein 25 Magnolienarten. Bemerkenswert ferner die prachtvollen Tafeln von Tulpen, Nelken, Rosen, Sonnenblumen, Mohn, Päonien, zahlreichen Obstsorten etc., überwiegend also - wie Nissen hervorhebt - Gartenpflanzen. Vorliegendes Exemplar mit der Titelei der Vorabveröffentlichung von 1735 zu Beginn eingebunden. Nach dem Textteil von Bd. 1 folgt die Titelei zu Bd. 1 von 1737 und der 1734 datierte Zwischentitel zum Index. Weiterhin in den Tafelteilen zwischengebunden die begleitenden Textblätter zu den einzelnen Lieferungen, die Aufschluss über das Fortschreiten der Edition, Listen der in der jeweiligen Lieferung enthaltenen Tafeln bzw. Indices bieten. - Kollation: I. Taf. 1-275 (ohne die nn. Falttaf. "Aloe Americana"). 4 Bll., S. 3-200, 2 Bll., 4 S., 2 Bll. u. 4 im Tafelteil zwischengeb. Bll. - II. Taf. 276-525 (fehlt Taf. 283). 2 Bll., 516 S. u. 4 im Tafelteil zwischengeb. Bll. - III. Taf. 526-775. 2 Bll., 488 S., 2 Bll. u. 8 im Tafelteil zwischengeb. Bll. - IV. Front., 2 Porträts u. Taf. 776-1025 (fehlt Taf. 789). 11 Bll. (inkl. Vorrede von A. Haller), 540 (recte 542) S., 33 Bll. - In den Rändern gelegentlich fleckig oder fingerfleckig, wenige Tafeln leicht gebräunt. Der Tafelteil von Band 2 nahezu durchgängig mit größerem blassen, stellenweise auch stärkeren Wasserfleck. Die letzten 10 Taf. in Bd. 3 ebenfalls stärker wasserfleckig, sonst der Tafelteil von Bd. 3 geringer, meist nur in den Rändern, sowie der Textteil nur vereinzelt betroffen. Tafeln 98, 401, 443, 487 u. 1025 mit Randeinriss, Taf. 42, 354, 444 u. 737 mit größerem, teilw. hinterl. Einriss in die Darstellung, Taf. 426 mit etw. Farbabklatsch auf dem davor eingebundenen Textblatt, Taf. 693 u. 946 mit kl. Rostloch, beide die Darstellung nicht berührend, Taf. 1025 lose. Fehlen die Tafeln 283, 789 und die nn. gefalt. Tafel.
First complete edition, 4 vols. With mezzotint frontispiece and 2 portraits printed in blue (bound in vol. 4), and 1023 (of 1025 and without the additional unnumbered) mezzotint plates of plants printed in various colours and finished by hand. - Minor browning, soiling or staining to plates, heavier waterstaining to plates of vol. 2 and last 10 plates of vol. 3, minor, mainly marginal waterstaining to the remaining plates of vol. 3 and to text in a few places. Tears to 9 plates, affecting image at 4 plates, some colour off-setting to text leaf facing plate 426. Small rusty hole to 2 plates both not touching image, plate 1025 detached. Lacking plates 283, 789 and the not numbered plate "Aloe Americana". - Bound in contemp. full-calf, spines tooled and with gilt label; some abrasions and scuffing, heads and tails of spines somewhat damaged. Label of 1st vol. slightly deviating.
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Handschriften - Stammbücher - Urkunden
Los 101
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Académie de Dijon, Controlle des Entrées
Académie de Dijon. - Controlle des Entrées de Messieurs les pensionnaires pendant l'année académique 1785. Französische Handschrift auf Papier. Dijon, 5. Sept. 1785. Fol. (29:19 cm). 3 1/2 S. auf 1 Doppelbl.
Interessantes Dokument zur 1725 gegründeten Académie des sciences, arts et belles-lettres de Dijon. Enthält auf der ersten Seite eine Aufstellung, welche Mitglieder an welchen der 37 Sitzungen des abgelaufenen Jahres teilgenommen haben, darunter ein von mehreren Mitgliedern unterschriebener Vermerk. Auf der zweiten Seite stehen die an die Mitglieder ausgezahlten Gelder, die diese mit ihrer Unterschrift quittiert haben, darunter ein Vermerk, dass die Auszahlung bewilligt wird. Auf der dritten Seite dann eine Übersicht "Catalogue des ouvrages lus dans le cours de l'année académique 1785", die auf vierten Seite endet und wiederum von mehreren Mitgliedern unterschrieben wurde. Enthält u.a. Unterschriften von Louis-Bernard Guyton de Morveau (Chemiker, Jurist u. Politiker; 1737-1816) und Hugues Maret (Mediziner; 1726-1786). - Fleckig; im Innerand mit 2 Einrissen.
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(abgelaufen)
Los 102
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Album des französ. Offiziers Mathis
Album des französischen Capitaines Ch. Mathis. Französische Handschrift auf Papier. Um 1780-1802. Qu.-4to (16:24,5 cm). Mit 3 (1 kol.) mont. Kupfern, 1 Aquatinta, ca. 30 Tuschpinsel- u. ca. 12 Bleistiftzeichnungen sowie mit ca. 35 Aquarellen. 72 Bll. (einige entfernt). Ldr. d. Zt. mit goldgeprägter Deckelbordüre (Vergoldung abgerieben) u. rotem Titelschild mit Namen und Rang des Besitzers, Goldschnitt, berieben, wenige Schabstellen.
Album mit kurioser Zusammenstellung mit Ansichten, Karikaturen, Trachten etc. Angelegt während der französischen Besetzung der Schweiz, fortgeführt im Hannoverschen. "Cet ouvrage pittoresque... grotesque, burlesque, barbaresque est sorti du cerveau fecond d'un très caucasse Bretoy(?). Il est charmant, amusant, plaisant..." (Aus dem Vorwort). Mit aquarellierter Ansicht aus Lindau, Ansicht der Universität Helmstedt, unvollendete Ansicht von Stolzenau, kleine Ansicht von Wolfenbüttel, Haus des Tell u.a. Ferner groteske Personen, schweizer Kostüme, Porträtmedaillons von Leibniz und Locke, Jagdszene, Hundedarstellung, Uniformen, Blumen etc. Unter der Aquatintaradierung versteckt eine kleine erotische Zeichnung, die durch ein fein geschnittenes Papiernetz in Ballonform sichtbar wird. Daneben eine Erklärung im Rund: " Partie de la femmeservant à la génération...". Einige der Illustationen von Mathis signiert. Der Text des Albums mit Gedichten, Zitaten, Beschreibungen. - Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig.
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Los 103
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Aus dem Umkreis der Düsseldorfer Malerschule
Album mit Aquarellen u. Zeichnungen
Album (Deckeltitel). 34 Bll. mit reich ausgestatteten Bordüren in verschiedenen Techniken. Handschrift auf Papier. Wohl Breslau, 1856-61. (25:17 cm). Insgesamt 78 Bll. (43 leer). Goldgepr. Or.-Lwd.; etwas berieben, Ecken teilw. etwas bestoßen, Rücken ausgeblichen.
Reizvolles Album, wohl als Freundschaftsalbum konzipiert. Die einzelnen Blätter sind überwiegend mit verschiedenen Bordüren, aber auch Malereien und Ornamenten durchaus kunstvoll illustriert und stilistisch dem Umkreis der Düsseldorfer Malerschule zuzuordnen. Die meist floralen Motive, wohl teilweise von den Arbeiten Robert Reinicks (1805-1852) und Adolph Schroedters (1805-1875) inspiriert, sind in (teils aquarellierter) Tuschfeder, Bleistift, Buntstift oder Aquarell ausgeführt, z.T. datiert und uneinheitlich numeriert. - Etwas gebräunt, 1 Bl. mit Randeinriss bis in die Bordüre hinein.
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Los 104
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Stammbuch Berlin / +3 lose Bll.
Album amicorum. - Berlin. Stammbuch. Meist Berlin u. Magdeburg, sowie Altenburg u. Penig. 1806-1814. Qu.-8vo (10:17 cm). Mit 5 ganzseit. kol. Kupfern u. 2 ganzseit. farb. Aquarellen. 74 Bll. mit ca. 27 Einträgen. Pp. d. Zt. mit Goldschnitt; berieben und etwas bestoßen, Rückenbezug fehlend.
Enthält vor allem Einträge aus Berlin (11) und Magdeburg (5), überwiegend datiert 1814. Aus Berlin finden sich Namen wie Adler (datiert 1806), Bartsch, Breyer, Landschultz (3), Kramer, Oelschlaegel, Rausch und Reuter, aus Magdeburg: Almich, Kempofsky, Kleinfeldt, Wunsch u.a. - Beiliegen: 3 lose Bll. etwas kleineren Formats, darunter 1 kol. Kupfer und 1 farbiges Aquarell mit beidseitigem Eintrag (Barmen, 1839). - Stellenweise stärker gebräunt und etwas fleckig, 1 kol. Kupfer gelockert, 1 leeres Bl. mit Abriss.
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Los 105
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Stammbuch Brandenburg (Nagel)
Album amicorum. - Brandenburg. Denkmahl guter Freunde (Rückentitel). Stammbuch aus der Familie Nagel. Brandenburg, meist Berlin, Neustadt bzw. Neustadt/Eberswalde und Peitz. 1791-1813. Qu.-8vo (12,5:20 cm). Mit 1 ganzseit. farb. Aquarell u. 2 Blüten-Stickereien. 159 Bll. mit 69 Einträgen. Marmorierter Ldr. d. Zt. mit Rückenverg., goldgepr. Deckelfileten und Goldschnitt; etwas berieben, Rückdeckel stellenweise mit Fraßspuren; Innengelenke angebrochen. In passendem Ldr.-Schuber (stellenweise etwas lädiert).
Stammbuch aus der Familie Nagel (Karlswerk). Enthält vor allem Einträge aus Berlin (7), Karlswerk (4), Hohenfinow (2), Neustadt/Eberswalde (6), Niederfinow (3), Peitz (18), Stollenmühl (3), Stolzenberg (2), Trampe (2) und Zanzthal (3). Aus Karlswerk finden sich u.a. Einträge der Mutter und des Vaters ("dein treuer Vater Johann Ernst Nagelln"), datiert 1792, aus Peitz: Namen wie Koeppen, Schnetter und Schulz (je 2) etc., datiert 1792-93. - Etwas gebräunt und stellenweise fleckig bzw. fingerfleckig, 3 Bll. mit Ausschnitt unten.
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Los 106
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Freundschaftsalbum mit Mikroschrift
Album amicorum Caroline v. Bretfeld
Album amicorum. - Bretfeld. - "Der Freundschaft - für Carolinen" (auf Deckelvignette recto u. verso). Freundschaftsalbum der Caroline von Bretfeld zu Kronenburg. Ofen, Prag, Brandeis, Paris u.a. 1811-1840. Qu.-8vo (12,5:17,5 cm). 72 Bll. Mit 2 ganzs. Scherenschnitten, 10 Kalligraphien, 18 Aquarellen, 1 Haar-Applikation, 1 Rebus mit Scherenschnitten auf 2 Bll., 4 Federzeichnungen u. zahlr. Seiten mit Mikroschrift. Ldr. d. Zt. mit Schließe, Deckelvignetten, Eckfleurons u. Deckelfileten aus Metall (letztere auf dem Vorderdeckel mit Fehlstellen) u. Goldschnitt, gering berieben.
Außergewöhnlich schönes Freundschaftsalbum der Caroline ("Lina") von Bretfeld zu Kronenburg (1785-1842). Die kunstvollen Illustrationen verschiedenster Art sowie die zahlreichen Gedichte stammen ausschließlich von ihrem Gatten, Freiherr Emanuel ("Manny") von Bretfeld zu Kronenburg (1774-1840). Der böhmische Offizier Bretfeld startete 1789 seine militärische Laufbahn als Kadett eines Husarenregiments. 1827 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor und Brigadier und 1830 zum Feldmarschallleutnant und Divisionär. Die kalligraphisch sehr kunstvoll ausgeführten Schmuckblätter häufig allerfeinst in Mikroschrift (Schrifthöhe unter 0,3 Millimeter) ausgeführt, darunter auch Notenlinien aus kleinster sauberer Schrift, die nur mit der Lupe lesbar ist. Sehr zierlich und kunstvoll auch die winzigen Scherenschnitte des Bilderrätsels und etliche ornamentale Schmuckrahmen. Unter den schönen Aquarellen 1 Landkarte u. 3 Trompe-l'œil-Malereien. Die Federzeichnungen zeigen 2 Selbstporträts von Emanuel u. 1 Porträt von Caroline. Ein kalligraphisches Blatt zeigt die europäischen Städte seiner persönlichen "Lebens-Reise bis 1822" in geographischer Anordnung u. mit Markierung der verschiedenen Schlachten. Vereinzelt finden sich auch persönliche hs. Anmerkungen oder Einträge von Caroline ("nach einem Jahr unserer Ehe", etc.). Hinterer Innendeckel mit mont. gest. Ansicht von Malta. Vorderer Innendeckel mit mont. gedr. Schrift zur Familie Bretfeld. - Fehlen 5 Schattenrisse auf 3 Bll. Einige wenige Bll. lose.
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Los 107
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Stammbuch Jena. J. A. Roedtner
Album amicorum. - Jena. Album hocce patronis, fautoribus et amicis (Drucktitel). Studentenstammbuch des Jo(h)annes Augustus Roedtner aus Saalfeld in Thüringen. Jena 1750-1752. Qu.-8vo (10,5:18 cm). Mit 1 ganzseitigen Radierung in Rotbraun, 5 (2 ganzseit., 4 farb.) Malereien in verschiedenen Techniken, 1 Blüten-Stickerei auf farb. Seide u. 1 Notenhandschrift. 1 Bl. Drucktitel, 2 Bll. alphabetischer Index (mit 203 Namen) und ca.150 paginierte Bll. mit 163 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckeln und Goldschnitt; berieben, etwas beschabt und fleckig, Rücken mit kl. Wurmspuren, Bindung gelockert.
Stammbuch des Theologie-Studenten in Jena, auf dem Drucktitel datiert in Tinte 5. November 1748. Die Radierung mit einem "Prospect Des Jenischen Marckts" mit 2 schlagenden Studenten; eine ganzseitige Gouache auf Prgt. zeigt den Karzer. Mit Einträgen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Latein. Unter den Einträgern Fecht, Hennig und Reinau aus Baden-Durlach, Böttner, Fischer und Vogel aus Coburg, Beckmann, Kempinski und Müller aus Hilpertshausen, Michaelsen, Oncken und Wardenburg aus Oldenburg, sowie Behrisch (Dresden), Häcker (Erfurt), Boettner (Ronneburg) etc.; die Einträge nahezu durchgehend in Jena, wenige in Gotha in den Jahren 1750-1752. Paginierung uneinheitlich, die ersten 99 Seiten weiß. - Etwas gebräunt und fleckig; Buchblock gebrochen, 1 Bl. mit Eckabriss, 1 Bl. gelockert, 3 Bll. lose.
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Los 108
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Lomonosov as Student in Marburg
Stammbücher Clement du Voizy. 2 Bde.
Album amicorum. - Marburg. - 2 Studentenstammbücher des C. L. Clement du Voizy aus Treysa. Marburg (vorwiegend), Rinteln u. Ingolstadt, 1737-1746. Qu.-8vo (12:18 cm). Mit zus. 20 (tls. wiederh.) farb. Wappenmalereien, 9 (5 farb.) Gouachen u. Aquarellen, 6 (3 aquarellierte) Federzeichnungen u. 2 Bleistiftzeichnungen. 3 Bll., 292 (statt 348 num.) S., 3 Bll. (Register), 1 w. Bl., mit ca. 160 Einträgen u. 328 (statt 361 num.) S., 4 Bll. (Register) mit ca. 134 Einträgen. Grüner Prgt. u. rotbrauner Maroquinbd. d. Zt., beide mit reicher Deckel- u. Rückenvergoldung u. Goldschnitt, etwas berieben u. fleckig, Vorderdeckel des Prgt.-Bandes stark aufgebogen, Kanten des Maroquinbd. bestoßen.
Zwei reichhaltige, schön illustrierte Stammbücher des Studenten der Rechtswissenschaft Charles Louis Clement du Voizy (geb. ca. 1723). Enthält zus. ca. 294 Einträge, die fast ausschließlich aus dem akademischen (oft adeligen) Umfeld und der juristischen und theologischen Fakultät stammen, jeweils am Schluss gelistet. Eine besondere Bedeutung liegt in den Einträgen von Michail Lomonossow, Dmitri Winogradow und Gustav Ulrich Raiser. Diese drei Russen wurden 1736 von der Regierung nach Marburg zu Christian Wolff geschickt, der ihre weitere Ausbildung, besonders in der Metallurgie koordinieren sollte; 1739 gingen sie nach Freiberg in Sachsen. Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765), der größte russische Gelehrte überhaupt, nach dem seit 1940 die Universität Moskau benannt ist, trägt sich hier am 19. Juli 1739 mit dem Vergil-Zitat: "Non omnis fert omnia tellus" ein und unterschreibt als "Michaël Lomonosoff Archangelipolytano Ruthenus". Dimitri Iwanowitsch Winogradow (1720-1758) wurde nach der Rückkehr nach Russland zum Bergmeister ernannt und in der neugegründeten Porzellanmanufaktur in St. Petersburg eingesetzt; er veröffentlichte 1752 die erste theoretische Arbeit über Keramik in Europa. Er trägt sich am selben Tag ein, mit einem frivolen Vierzeiler in französischer Sprache und unterschreibt als "D. Winogradoff, Russien". Gustav Ulrich Raiser (1768-1762), Sohn des Präsidenten des Bergkollegiums in St. Petersburg Wikenti Stepanowitsch Raiser (Vinzenz Martin Reiser aus Pommern), trägt sich, wiederum am 19. Juli 1739 in lateinischer Sprache ein und unterschreibt als "G. U. de Raiser Petropolitano-Rhutenus".
Unter den übrigen, teils wiederholten Beiträgern findet sich der schon erwähnte Christian Wolff (1679-1754, doppelt), einer der bedeutendsten Philosophen der frühen Aufklärung in Deutschland, der 1723-1740 an der Philipps-Universität Philosophie lehrte. Weitere Einträger sind Albert von Baldinger (1720-1790, Bürgermeister von Ulm), J(ohann) A(lbrecht) von Becquer (1724-1792?, Hofrat), Sigismund Magnus Cracau (?, auch: Cracov, lippischer Kanzler), Johann Ulrich von Cramer (Prof. jur., 1706-1772), Johann Sigismund Kirchmeier (1674-1749, ab 1740 Dekan der theolog. Fakultät), Johann Christian Kirchmeyer (1674-1743, Prof. f. protestantische Theologie), Carl von der Osten-Sacken (1725-94, späterer kursächs. Kabinettsminister u. geheimer Etats- u. Kriegsminister), sowie dessen Hofmeister Carl Ludwig Hintzke (?, beide 1739 immatrikuliert), Victor Ludwig Rau von Holzhausen (1722-1756, kurkölnischer Kammerherr), Gottfried Schwartz (1707-1786, ungar. Theologe), J(ohann) W(ilhelm) Waldschmidt (1682-1741, Prof. jur.), F(riedrich) L(eopold) von Wartensleben (1721-1770, Generalfeldwachtmeister) u.v.a. Unter den blattgroßen Wappenmalereien finden sich die Wappen derer von Arnstedt, von Bartheldt, von Borck(e), von Danckelmann (2), von Dohna (2), von Lepell, von Mirbach, von Stockhausen u. von Zyllnhar(d)t. - Gebräunt, stellenw. etwas fleckig, wenige Bll. mit Ein- oder Ausrissen, 1 Bll. mit größerem Abriss (Eintrag C. von der Osten), vereinzelt mit Recheneinträgen in Bleistift, 1 Bl. lose, etliche Bll. entfernt.
Unter den übrigen, teils wiederholten Beiträgern findet sich der schon erwähnte Christian Wolff (1679-1754, doppelt), einer der bedeutendsten Philosophen der frühen Aufklärung in Deutschland, der 1723-1740 an der Philipps-Universität Philosophie lehrte. Weitere Einträger sind Albert von Baldinger (1720-1790, Bürgermeister von Ulm), J(ohann) A(lbrecht) von Becquer (1724-1792?, Hofrat), Sigismund Magnus Cracau (?, auch: Cracov, lippischer Kanzler), Johann Ulrich von Cramer (Prof. jur., 1706-1772), Johann Sigismund Kirchmeier (1674-1749, ab 1740 Dekan der theolog. Fakultät), Johann Christian Kirchmeyer (1674-1743, Prof. f. protestantische Theologie), Carl von der Osten-Sacken (1725-94, späterer kursächs. Kabinettsminister u. geheimer Etats- u. Kriegsminister), sowie dessen Hofmeister Carl Ludwig Hintzke (?, beide 1739 immatrikuliert), Victor Ludwig Rau von Holzhausen (1722-1756, kurkölnischer Kammerherr), Gottfried Schwartz (1707-1786, ungar. Theologe), J(ohann) W(ilhelm) Waldschmidt (1682-1741, Prof. jur.), F(riedrich) L(eopold) von Wartensleben (1721-1770, Generalfeldwachtmeister) u.v.a. Unter den blattgroßen Wappenmalereien finden sich die Wappen derer von Arnstedt, von Bartheldt, von Borck(e), von Danckelmann (2), von Dohna (2), von Lepell, von Mirbach, von Stockhausen u. von Zyllnhar(d)t. - Gebräunt, stellenw. etwas fleckig, wenige Bll. mit Ein- oder Ausrissen, 1 Bll. mit größerem Abriss (Eintrag C. von der Osten), vereinzelt mit Recheneinträgen in Bleistift, 1 Bl. lose, etliche Bll. entfernt.
German friendship book of a Marburg student containing entries by Mikhail Lomonosov, Dmitry Vinogradov and Gustav Ulrich Rayzer who had been sent to Marburg for study, 1736-1739. Lomonosov's and Rayzer's entries are in Latin, Vinogradov's is in French, all written July 19, 1739. In 2 volumes with over 290 entries, including Christian Wolff and other prominent and noble persons (for examples see German description), partly illustrated. - Some browning throughout, staining in places, marginal tears to few other leaves, 1 leave loose, some leaves removed. Green vellum gilt and brown morocco gilt, somewhat worn, the vellum binding splayed.
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Los 109
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Album amicorum Rotterdam 1831-1842
Album amicorum. - Rotterdam. - Stammbuchkassette der Elisabeth Cosman, geb. Sijmons. Rotterdam, Arnheim, Herzogenbosch u.a., 1831-1842. Qu.-8vo (10,5:16,5 cm). Mit 1 doppelblattgr. Notenblatt, 1 aquarellierten Blumenbordüre, 6 Stickereien u. 1 Strohbild. 18 ( 7 doppelblattgr.) Bll. Pp.-Kassete d. Zt. mit Seidenbezug u. goldgepr. Deckelbordüren, in Pp.-Schuber d. Zt. (dieser stärker berieben u. beschabt), Gelenke gelockert, Bezug an den Kapitalen abgeplatzt.
Holländische Stammbuchkassette der Elisabeth Cosman, in Rotterdam 1814 geb. Sijmons, die 1842 in Arnheim den Bankier Adolph Cosman heiratete. Mit 4 S. Noten von L. Billerbeck (datiert Wesel 1842) unter dem Titel "Elisabethen Galoppade für Piano Forte". Unter den Einträgern finden sich u.a. Sophia (1822-1819), Cornelia u. Elisabeth van Cleeff. - Stellenw. gering fleckig.
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Los 110
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Amusement de l'esprit
Amusement de l'Esprit. Album mit Aquarellen auf Papier. Deutschland, datiert 1783. (12:8 cm). Blattgr. ca. 11,5:7 cm. Mit Titel mit Bordüre u. 83 ganzseitigen Aquarellen u. aquarellierten Tuschfederzeichnungen. 84 nn. Bll. Ldr. d. Zt. mit zweifacher Filetenvergoldung auf Deckeln u. Rücken; berieben.
Reizvolle Bilderhandschrift des Rokoko eines auf dem Titel mit "F. A. D." bezeichneten Künstlers. Die hübschen Darstellungen zeigen Allegeorien und heroische Landschaften, Rokokointerieurs, Genrebilder, Kostüme, Uniformen, Perücken, Parklandschaften, Grabmäler (Gellert, Rousseau u.a.), römische und italienische Brunnen in Gärten, Karikaturen, ein Seestück, Darstellung einer Camera Obscura, eines Judenkirchhofs etc. Erwähnenswert sind die vom Illustrator selbst gestalteten (und nicht aus anderen Werken kopierten) Aquarellen zu Goethes "Erwin und Elmire", "Werther" und "Clavigo". Ferner Aquarelle zu Marmontels "Belisario" und Bürgers "Leonore". Mehrere Darstellungen mit deutschen, italienischen oder französischen Angaben zur Darstellung. Vorderer Vorsatz mit Namenzug "Wildenhayn" (Besitzer oder auch Ort). - Stellenweise fingerfleckig, etwas gebräunt u. fleckig, einige Blätter entfernt.
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Los 111
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Antiphonar auf Pergament. Imp.-fol.
Antiphonar. Lateinische Handschrift auf Pergament. Spanien (wohl Malaga), um 1700. Imp.-fol. (72:55 cm). Blattgr. 68:50 cm, Schriftspiegel 59:38,5 cm. Rotunda formata in schwarzbrauner Tinte u. römische Quadratnoten auf 5 roten Linien. Mit ganzseitiger Tuschzeichnung auf dem ersten nn. Blatt, großer Anfangsinitiale in Gold u. Farben u. zahlr. Initialen mit vegetabiler Ornamentik in 2-4 Farben (Rot, Blau, Grün, Schwarz). 1 nn., 197 num., 1 nn. Bll., 2 Bll. Pergament auf den Innendeckeln. Ldr. d. Zt. über schweren Holzdeckeln mit je 4 Metall-Eckbeschlägen, 1 großes Metall-Mittelstück auf beiden Deckeln sowie weiteren montierten Metallverzierungen (4 auf dem Vorder- u. 10 auf dem Rückdeckel), Kanten mit Metallbeschlägen, zwei Schließen. Zahlreiche alte und neue Nägel mit runden Köpfen auf beiden Deckeln; teilw. berieben, Metall angeschmutzt bzw. teilw. etwas rostig, Rücken an Kopf u. Fuß restauriert.
Sehr großformatige liturgische Handschrift auf Pergament. Auf den Vorderdeckel genageltes handschriftliches Titelschild "Officium S. P. N. Francisci de Paula. Nativitatis in Matutin Hebdominae Resurrect, Pentecostes & Epiphaniae cum Ostaris". Auf dem ersten nn. Blatt hier das Porträt des Heiligen Franz von Paola (Franciscus de Paula, 1416-1507), Gründers des Paulanerordens, in ganzer Figur in seinem typischen Gewand, mit seinem Stab und seinem langen Bart. Eingefasst von einer breiten floralen Bordüre in kräftigen Farben. Am Schluss der Vermerk auf Stifter und Schreiber dieses Werkes: "Hunc fecit librum expensis sui peculij R. A. P. N. Franciscus Ybanez Ex Provinc., et scripsit P. Raph. Ezpelata (danach ein Ausschnitt). In Conventus S. M. Victricis". Hier handelt es sich sich wohl um die Santa Maria de la Victoria in Malaga. - Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, teilw. pergamentbedingte gleichmäßige Bräunungen, schwarze Text- u. Notenfarbe stellenweise etwas abgerieben. Oberer Schnitt bzw. Rand mit geringen Fraßspuren. Mehrere Blätter mit unschönem Feuchtigkeitsfleck im unteren weißen Rand mit einige Fehlstellen. Initiale auf Bl. 28 ausgeschnitten. Provenienz: Christie's, Auktion 8. Dezember 1982, Nr. 145 (datiert das Werk auf ca. 1550, was wir aber nicht nachvollziehen können).
A monumental and complete liturgical manuscript on vellum, comprising the offices for St. Francis of Paula, and from Easter to Epiphany. Spain, probably Malaga, around 1700. Written in black ink and Roman square notes on 5 red lines. With full-page drawing on the first nn. leaf depicting the portrait of of St. Francis of Paola (Franciscus de Paula, 1416-1507), founder of the Pauline Order, in full figure in his typical robe, with his staff and his long beard. Framed by a broad floral border in colours. Large initial in gold and colours and numerous initials with vegetal ornamentation in 2-4 colours (red, blue, green, black). Handwritten title label on upper cover "Officium S. P. N. Francisci de Paula. Nativitatis in Matutin Hebdominae. Resurrect, Pentecostes & Epiphaniae cum Ostaris". At the end signed by the scribe: "Hunc fecit librum expensis sui peculij R. A. P. N. Franciscus Ybanez Ex Provinc., et scripsit P. Raph. Ezpelata (afterwards a cut out). In Conventus S. M. Victricis". This is probably probably the Santa Maria de la Victoria in Malaga. - Partly spotted resp. fingerstained, partly even browning due to parchment, black text and note colour somewhat rubbed off in places. Upper outer margin with small traces of wear. Several leaves with unattractive moisture stain in lower blank margin with some loss not affecting text of notes. Initial on folio 28 cut out. Contemporary brown leather over heavy wooden boards, each with 4 metal corner-fittings, 1 large metal centrepiece on both covers as well as further metal ornaments (4 on the upper and 10 on the rear cover), edges with metal fittings, two clasps. Numerous old and new nails with round heads on both covers; partly rubbed, metal soiled and partly somewhat rusty. head and tail of spine restored. Provenance: Christie's, auction 8th December 1982, no. 145 (dates the work around 1550, but we cannot verify this).
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(verkauft)
Los 112
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Jousse, La Charpenterie (Zeichnungen). 2 Bde.
Architektur. - Jousse, M. L'art de charpenterie. Corrigé & augmenté de ce qu'il y a de plus curieux dans cet art, & des machines les plus necessaires à un carpentier. Par (Ph.) de La Hire. Troisième édition. Paris, Jombert, 1751. Fol. (38:25,5 cm). Mit 9 Kupfertafeln, 1 Holzschn.-Tafel u. zahlr. Textholzschnitten. 4 Bll., 212 S. - Dazu: Planches et figures du Supplément à l'Art de la charpenterie de Mathurin Jousse, contenant les nottes, additions, eclaircissements et desseins necessaires pour l'intellicence de ce traité, par m.rs les officiers des Ecoles du génie à Mézières. Commencé en 1751 et fini en 1760. Französische Handschrift auf Papier. Mézières 1751-1761. Fol. (37,5:25,5 cm). Mit 127 meist doppelblattgr. oder gefalt. Tafeln mit lavierten (1 aquarelliert) Federzeichnungen. 1 Bl. Titel. Uniforme Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., etwas beschabt, 1 Rücken oben eingerissen, 1 Außengelenk angeplatzt.
Fowler 161 (I); Quérard, La France litteraire IV, 254f. (I-II). - Dritte Ausgabe des erstmals 1627 erschienenen Werks über die Zimmerei, hier zusammen mit dem Tafelband zu einem handschriftlichen Supplement, das von Studenten der École royale du génie in Mézières erarbeitet wurde. Die Zeichnungen sind äußerst akkurat und sehr fein laviert. Neben Dachstühlen wird auch auf Zahnräder, Brückenbau, Pressen, Gerüstbau, Holzverbindungen u.a. eingegangen. Die École royale du génie in Mézières bestand von 1748 bis 1800 und zählte eine Reihe von bedeutenden Ingenieuroffiziere und Architekten zu ihren Absolventen. Leider ist der Textband des handschriftlichen Supplements, dessen Existenz schon die Bandzählung auf den Rückenschildern ("Tome I" und "Tome III") vermuten lässt, verschollen. Bei Quérard heißt es: "M. Barrois l'aîné est en possession d'un Supplément à cet ouvrage, en manuscrit, qui, selon son catalogue, est intitulé: Supplément à l'Art de charpenterie de Math.Jousse, contenant les notes, additions, éclaircissements et dessins nécessaires pour l'intelligence de ce Traité, par les officiers du génie à Mézières, de 1751 à 1760, 2 vol. in fol., dont un de texte manuscrit, et un de 127 pl. dessinées et lavées". - Der gedruckte Band tlw. etwas braunfleckig, die Zeichnungen nur vereinzelt etwas fleckig.
A complete copy of the last edition of Jousse's "L'art de charpenterie" (1751), accompanied by a volume with 127 pen and ink drawings made by students of engeneering school in Mézières during the years 1751-1760. This supplement to Jousse here without the manuscript text volume which existed still in 19th century. - Some brownstaining to printed volume, some scattered staining to the drawings. Uniformly bound in contemporary calf, somewhat worn.
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Los 113
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Augustinus, Andächtige Betrachtungen
Augustinus, A. Andächtige Betrachtungen des Gecreuzigten Jesu und seines hohen Leydens aus den Schrifften des H. Augustinus vorgestellt. - (Tl. 2:) Zehn andächtige Gebetter, zu denen schmerzhafften Gliedern Jesu Christi genommen aus den Betrachtungen S. Augustini. Handschrift auf Pergament. O. O. um 1700. Blattgr.: 19,2:15,6 cm. Geschrieben und kalligraphiert mit schwarzer, roter und blauer Tinte sowie Gold in barocker Schreibschrift in der Art der Kanzleischrift mit zahlreichen Schnörkeln. Mit 2 (1 goldgehöht) Titelbordüren, 16 großen Federzeichnungen, sowie nahezu jedes Blatt umgeben von Bordüre mit barocken Schmuckelementen und idealisierten Porträtbüsten, ferner zahlreiche kleine Federzeichnungen sowie Kopf- und Zierstücke. 33; 6 nn. Bll. Wohl etwas späterer schwarzer Lederband mit etwas Filetenblindprägung, Goldschnitt.
Überaus reich gestaltete deutsche Neufassung von aus den Werken des Heiligen Augustinus, Bischof von Hippo gezogenen Texten und Gebeten. - Mit großem Aufwand wurde der Text kalligraphiert und die Buchstabenkörper häufig zusätzlich mit Gold gehöht. Zahlreiche Zwischenüberschriften sind farbig ausgeführt, einige der aufwendigen Zierstücke auch in roter und blauer Tinte. Zu Beginn ein in großer Schrift ausgeführter Vortitel mit Goldhöhung. Die Zeichnungen zeigen die Marterinstrumente Jesu sowie die Stationen des Kreuzweges. Die Anfangsinitialen sind teilweise farbig und figürlich gefüllt, zum Teil auch unter Verwendung von Flüssiggold. - Erste Blatt im Rand etwas gebräunt. - Im ganzen wohlerhaltenes bibliophiles Zeugnis barocker Frömmigkeit.
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Los 114
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Augustinus, 1 Blatt
Augustinus, A. Tractatus in Evangelium Johannis. - Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 12. Jh. Gr.-fol. Blattgr. ca. 43:31 cm, Schriftspiegel 31:21 cm. 2 Spalten, 44 Zeilen. Mit brauner Tinte in karolingischer Minuskel geschrieben, Kapitelangabe in Rot.
Der in den Jahren 416/17 entstandene Traktat des Kirchenvaters gilt als die bedeutendste seiner neutestamentlichen Arbeiten. Aus Tractatus 44 (hier 45 bezeichnet). Beginnt recto "(Jesus Christus) Stupenda atque miranda et opera et verba sunt. opera quia facta sunt. verba quia signa sunt", verso "Sed non ipso peccato factum est ut cecus nasceretur. Si ergo non peccato parentum...". - Einige Quetschfalten. Schönes, breitrandiges Blatt.
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Los 115
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Carta executoria de Hildalguia
Carta executoria. - Philipp II., König von Spanien. Carta executoria hidalguia (por) Juan Guiterrez. Spanische Handschrift auf Pergament. Valladolid, 17. Oktober 1572. Fol. Blattgr. 31:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 20,5:12,5 cm, rot regliert. Meist 38 Zeilen. Gerundete gotische Buchschrift in brauner Tinte. Mit 1 Zierseite in farbiger Gouache mit Gold, darauf 1 große Miniatur u. eine Bordüre aus floralen, Elementen, Wappen etc., ferner 1 Initiale in Gold auf Rot u. 26 Überschriften in Gold auf blau-roten Feldern. 26 nn. Bll. Brauner Maroquinband d. Zt. mit reicher Vergoldung, unter mehrfacher Verwendung einer Rolle mit einem Einhorn, einem Hirsch, einem Hund sowie einem Hasen, der sich nach dem Hund umsieht; gering beschabt u. etwas fleckig, ohne die Schließbänder.
Die Miniatur (die Initiale "D" in "Don Felipe por la gracia...") zeigt Johannes den Täufer, vor ihm beten kniend zwei Männer in spanischer Tracht, im Himmel Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Am Ende mehrere Unterschriften und Beglaubigungen, das Schlussblatt mit einem 1603 datierten Zusatz. - Tlw. leicht gebräunt oder etwas fleckig; die Zierseite mit kleinen Bereibungen sowie mit mehreren Wurmlöchern, davon 2 in der Bordüre. Ohne das Siegel; die rot-weiß-gelbe Kordel tlw. noch vorhanden.
Carta executoria in favour of Juan Guiterrez. Spanish manuscript on vellum, written in a rounded gothic hand. With large historiated initial of St. John the Baptist with two kneeling laymen, the Virgin and Child in the sky, elaborate illuminated border including coat-of-arms with extensive floral mantling, flowers, insects and 26 headings in gold on panels of red and blue. - Slight wear and marginal worming to illustration; mild browning or some staining to text leaves here and there. Without the seal. Bound in contemporary brown morocco richly gilt, with frames of a roll-tool with unicorns, deer, hounds, and hares looking back; slight rubbing, few wormholes.
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Los 116
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One of the Richest Men in the World
Carta executoria al Antonio de Obregón
Carta executoria. - Mexiko. - Despacho confirmatorio de los blasones de armas, nobleza, y genealogia por ambas lineas paterna, y materna pertinecientes al Señor Don Antonio de Obregón, Conde de Valenciana, Caballero de la Real Orden de Carlos tercero. Ausgestellt von Gabriel Ortiz de Caxiguera im Namen Karls III., König von Spanien. Spanische Handschrift auf Pergament. Madrid, 15./19. Juni 1787. Fol. Blattgr. 30,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 19:10 cm, rot regliert mit 2 dreifachen Linien, darin blaue Zierstücke. 18 Zeilen. Buchschrift in brauner Tinte, tlw. kalligraphiert, Hervorhebungen in Rot, Überschriften in Gold mit farbigen Rahmen. Mit 1 prächtigen Zierseite in farbiger Gouache mit Gold, ganzseit. farbig gouachiertem Wappen, 8 kl. farb. gouachierten Wappenminiaturen u. 43 farbig gemalten figürlichen Initialen sowie 1 gefalt. farbigen Stammtafel. 133 nn. Bll. Roter Maroquinband d. Zt. mit Rückenvergoldung u. goldgepr. Deckelbordüre, Goldschnitt u. Seidenvorsätzen; leicht berieben; in Lederschuber, dieser lädiert.
Reich ausgestattete Adelsbestätigung für den Minenbetreiber, Großgrundbesitzer und Politiker Antonio de Obregón y Alcoer (1722-1788) aus Guanajuato (Mexiko), der aus einfachen Verhältnissen stammte und durch die Silbermine La Valenciana sehr reich wurde. 1780 wurde er zum Grafen von Valenciana ernannt. "Antonio de Obregón y Alcocer fue un criollo nacido en México, de padre leonés ... en 1768 comenzaron a extraerse de la mina de La Valenciana importantes cantidades de minerales de plata de alta calidad, producción que aumentó considerablemente en la década de 1770 y años siguientes, lo cual convirtió a Obregón en uno de los hombres más ricos del mundo" (Diccionario Biográfico electrónico). Die Mine, die 1803 auch von Alexander v. Humboldt besucht wurde, gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Initialen mit kleinen Miniaturen gefüllt, die Landschaften und Gebäude zeigen. Die Zierseite mit dem Namen des Ausstellers, Gabriel Ortiz de Caxiguera, und einem königlichen Stempel. Auf dem vorletzten Blatt von de Rujula mit Datum 15. Juni 1787 unterschrieben und mit seinem papiergedeckten Siegel, verso und auf dem letzten Blatt mit mehren weiteren Unterschriften und Siegeln, datiert 19. Juni 1787.
Richly decorated confirmation of arms and nobility in favour of Antonio de Obregón (1722-1788), owner of the silver mine "La Valenciana" in Guanajuato (Mexico) which made him one of the richest men in the world. Red morocco gilt, in slip case, the latter worn.
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Los 117
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Kaufvertrag Castello Mustiolo. 1640
Castello Mustiolo. - Notariatsinstrument. - "Istromento di Vendita" (Deckeltitel: "della Compra"). Italienische Handschrift auf Pergament. (Civitella?), 17. April 1640. 4to (29,5:20,5 cm). Meist 21 Zeilen, in brauner Tinte. 41 nn. Bll. Flex. Prgt d. Zt. mit hs. Deckeltitel, gering fleckig.
Vom Notar Tommaso Salvatorio Capilolino beurkundeter Kaufvertrag des Bernardino Naro (1584-1671) über den Kauf des Castello di Mustiolo nahe Civitella di Romagna. Bernardino Naro (1584-1671), Familienoberhaupt des Zweiges Sant'Eustachio aus städischem Patriziat in Rom, war der Bruder von Kardinal Gregorio und galt als Freund Papst Urban VIII. Da das Kastell Mustiolo noch im selben Jahr des Kaufs von Urban VIII. zu einer Markgrafschaft ausgebaut wurde, avancierte Naro dadurch zum Markgrafen von Baldacchino auf dem Lehnsgut von Mustiolo. Bereits 1647 verkaufte Naro das Kastell für 4000 Scudi weiter. - Stellenw. gering fleckig. - Beiliegt: 1 gest. gefalt. Grundriss (wohl eines Turms). Blattgr. 24:36 cm. Bildgr. 21:28 cm.
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Los 118
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Thomas à Becket studiert in Bologna
Epistolar, Mss.
Epistolar. "Incipit ep(isto)lare c(on)ventus s(an)cti Floriani secundum (con)suetudinem fr(atru)m predicatoru(m)". Lateinische Handschrift auf Pergament. Oberitalien (Bologna ?) um 1470. Blattgr.: 26,0:18,5 cm. 21 Zl. Regliert. Geschrieben mit brauner Tinte sowie roten Hervorhebungen in spätgotischer Rotunda. Mit 1 großen Initiale "F" (5:7,5 cm) in Blau, Rot, Grün und Ocker, sowie zahlreichen 2-zeiligen Lombarden alternierend in Rot und Blau mit reichem Fleuronée in einer Gegenfarbe. 124 (st. 125) num., 1 w. Bll. Holzdeckelband d. Zt., Bezug entfernt, Deckel mit Spuren der alten Bezugsblindprägung, Schließen entfernt, Wurmspuren.
Für ein Dominikanerkloster angelegtes Epistolar. Das sogenannte Epistolar enthält die Lesungen der Messfeier, die zumeist den Apostelbriefen des neuen Testaments oder dem Alten Testament (außer den Psalmen) entnommen werden und als sogenannte 1. Lesung vorgetragen werden. In vorliegender Handschrifte finden sich im "Epistolare de festis (fol. 90v f.) zahlreiche Heilige, die auf Bologna als Entstehungsort deuten, darunter Agricola und Vitalis, Dominik, Faustinus und Jovita, Florian, Hyazinth, Lucia, Marcus und Marcellinus, Nereus und Achilleus, Thomas à Becket, der in Bologna kanonisches Recht studierte. Andere Heiligennamen weisen nach Mailand oder Ravenna, darunter Ambrosius, Calimerus, Gervasius und Protasius bzw. Apollinaris, Peter Chrysologus. Jedoch der Hl. Florian läßt Bologna als Entstehungsort der Handschrift am wahrscheinlichsten erscheinen. Die Verehrung eines Hl. Florian von Bologna begann im 13. Jh und wurde im 16. Jahrhundert vom Papst verboten. Ein Dominikanerkloster Sankt Florian ist in Italien allerdings nicht ausfindig zu machen. Der Grund könnte eine Umbenennung im 16. Jhdt. sein. Die Entstehungszeit der Handschrift liegt aufgrund der Heiligenfeste zwischen 1461 (Kanonisierung der erwähnten Katharina von Siena) und 1484 (Aufnahme des Hl. Leonhard in die dominikanische Liturgie, hier noch nicht erfolgt). - In Lagen zu 10 Bll. gebunden, Schlußblatt der Lage mit Kustode (meist in farbigem Spruchband). Breitrandig, wohl im Originaleinband. Es fehlen das le. beschriebene Blatt sowie 4 wohl weiße Blätter am Schluß. Erste und letzte Blätter etwas wurmstichig. - Provenienz: aus der Bibliothek des berühmten italienischen Schriftstellers und Landschaftsarchitekten Ercole de Silva. Erstes Blatt mit seinem Bibliotheksstempel Ercole de Silva (Mailand), Catalogo de' libri della Biblioteca Silva in Cinisello, III, Nr. 27, die Sammlung wurde 1869 in Paris versteigert. Hartung & Hartung, Auktion 58, Losnr. 4 (1989).
Attractive codex of an epistolary for a dominican monastery in the region of Bologna. Manuscript on vellum, with large decorated inital and numerous lombards in red and blue with fleuronée. - Missing last leaf and most probably 4 white leaves at the end. Minor staining in places, tiny single wormstiches to first and last leaves. Original contemporary binding with wooden covers, clasps and catches missing, some wormstiches and wear, leather removed. - Fine liturgical manuscript from a famous Italian collection (details of provenance see above. The collection was sold in Paris in 1869).
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(verkauft)
Los 119
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Eusebius, Brief an Damasius (ital.)
Eusebius (Pseudo-) von Cremona. Brief an Damasus, Bischof von Porto, über den Tod des hl. Hieronymus. Italienische Handschrift auf Pergament. Italien, 2. Hälfte 15. Jahrhundert. Blattgr. 14,5:11 cm, Schriftspiegel ca. 11,5:8 cm. Humanistische Minuskel in brauner Tinte, rubriziert, Zwischenüberschriften in Rot und Braun. 67 Bll. Spät. Prgt.
Gekürzte Bearbeitung in italienischer Sprache des apokryphen Eusebiusbriefes über den Tod des heiligen Hieronymus, der durch Erasmus von Rotterdam als unecht erkannt wurde. Er wurde im 15. und 16. Jahrhundert oft mit den echten Briefen des Hieronymus gedruckt. Incipit: "Comincia lapistola del Beato eusebio la quale mando al Beato Damaso vescovo de portuense e A theodonio Senatore de Roma della morte del transito ... Santo Jeronimo", explicit Bl. 67v: "Finito ellibro del glorioso transito de sancto Geronimo" (in Rot). - Stellenw. etwas fleckig. Vorsatz mit Eintrag: "Ex Bibliotheca Hundiana / sub Numero et Titulo / 4487 / Quaedam Eusebij et Hieronymi Italice in Pergameno".
Abbreviated Italian version of the apocryphal letters of Eusebius about the death of St. Jerome. It was a best-selling text in the middle-ages, which was widely spread in manuscript versions in 14th and 15th century. - Some staining in places. Later vellum.
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(verkauft)
Los 120
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Ferdinand II., Urkunde mit Unterschrift
Ferdinand II., römisch-deutscher Kaiser. "Hanns Christophn Freyherrn von Parrs Raittbrieff über dessen ob: Hoffpostmaister Ambts Raittungen vom Ersten Aug: 1613 bis enndt des 1618 Jars". Deutsche Urkunde auf Pergament. Wien, 18. Aug. 1620. Qu.-Fol. (60:31 cm), Plica ca. 9,5 cm. Schriftspiegel ca. 23,5:58,5 cm. Kanzleikursive in dunkelbrauner Tinte, Eingangszeile kalligraphiert. Auf der Plica zeitgen. Regest. Mit eigenhändiger Unterschrift "Ferdinand", drei Gegenzeichnungen. Mit angehängtem roten Wachssiegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchm. des Siegels 6,3 cm, der Kapsel 8,2 cm).
"Reitbrief" (von "reiten", rechnen) für Johann Christoph Freiherr von Paar (gest. 1636), dem damit die Rechnungslegung für die Jahre 1613-1618 bestätigt wird; ausgestellt von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637). J. C. v. Paar war Landespostmeister von Innerösterreich in Graz unter Erzherzog Ferdinand, dem späteren Kaiser Ferdinand II., ab 1623 einziger und damit oberster Hofpostmeister unter Ferdinand und kaiserlicher Rat. "1622 kaufte er von Johann Jacob Magno das Hofpostamt in Wien und übernahm damit auch die Niederösterreichische Landespost, so dass das Innerösterreichische und Niederösterreichische Postwesen zusammengelegt waren. 1623 erhielt er alle damit verbundenen Privilegien bestätigt" (ADB XXV, 38). - Etwas gebräunt, hier und da etwas fleckig, Ränder, Faltstellen und Plica sowie die Rückseite stellenweise angestaubt.
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Los 121
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Vauban, Della fortificazione
Festungsbau. - Vauban, (S. le Prestre de). Breve Istruzione per l’intelligenza della Fortificazione Moderna secondo il metodo Di M.re Di Vauban. Italienische Handschrift auf Papier. Italien um 1750. Fol. Blattgr. 18:28 cm, Schriftspiegel ca. 26:17 cm. Von einer Hand in Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit 9 gefalt. Tafeln in Federzeichnung, teilw. laviert. 19 Bll. Text u. 14 weiße Bll. Alter Prgt., etwas fleckig u. verzogen, neue Vorsätze.
Auszugsweise Abschrift aus Vaubans Festungsbau. Mit mehreren sorgfältig ausgeführten Zeichungen mit Grundrissen und Detailstudien auf 9 Faltblättern. - Teilw. etwas fleckig, Text gebräunt, 1 Tafel mit kleinem Loch, 1 mit Falzeinriss, 1 mit Hinterlegung im Falz mit etwas Bildverlust. Titel im Rand u. untere Ecke restauriert.
Manuscript on paper, in Italian, followed by 9 finely executed large fold-out linedrawn drawings of fortifications. - Some small spots, text browned, repair to inner margin and lower corner of frontispiece, one plate with small hole, one with tear and one with repair affecting some image. Old vellum, spotted, new endpapers.
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(abgelaufen)
Los 122
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Bonnie Prince Charlie
Forbin. Memoires & Correspondance. 3 Bde.
Forbin, Claude de. - Copie des mémoires du Chevalier de Forbin - Première, seconde et troisième copies - Correspondance (jeweils Rückentitel). 3 Bde. Französische Handschriften auf Papier. Frankreich, um 1720/30. Fol. (Bd. 1 30:20, Bde. 2-3 35:23 cm). Regelmäßige Kursive in schwarzer u. schwarzbrauner Tinte, mit Ergänzungen, Streichungen oder Korrekturen wohl von anderer Hand. 156 Bll (nur die ersten 20 num., d.l. 2 w.); 63 Bll. (d.l.w.), 152 S.; 82 Bll. Einheitliche rote Maroquin d. 19. Jh., Deckel mit Goldfileten, Eckfleurons u. mittig jeweils mit goldgeprägtem Wappen-Supralibros der Familie Forbin, ferner Rücken-, Steh- u. Innenkantenvergoldung.
Enthält in den ersten beiden Bänden insgesamt vier Manuskriptversionen der Memoiren des französischen Admirals Claude de Forbin (1656-1733), der zwischen 1685-88 als Diplomat in Siam und im Krieg gegen England unter Jean Bart diente, dann u.a. im Mittelmeer und vor Konstantinopel, bei der Belagerung von Barcelona und im Spanischen Erbfolgekrieg kämpfte. 1707 wurde er Konteradmiral (Chef d'Escadre), 1708 führte er Prinz James Francis Edward Stuart, "Bonnie Prince Charlie" nach Schottland, wobei der Versuch, den Thron von England zurückzuerobern, scheiterte (seine jakobitischen Anhänger thematisierten dies vermutlich in dem bekannten Lied "Bring Back My Bonnie to Me"). 1715 verließ Forbin die Marine. Bei den vorliegenden Memoiren-Varianten handelt es sich vermutlich um Überarbeitungen von Forbins Sekretär Simon Reboulet, der als eigentlicher Herausgeber der Memoiren gilt.
Der erste Band im etwas kleineren Folioformat umfasst das gesamte Leben Forbins, von seiner Jugend bis 1710, wie im gedruckten und erstmals 1729 erschienenen Text, der nachfolgend in zahlreichen weiteren Auflagen erschien. Einige Anmerkungen am Ende der Kapitel deuten darauf hin, dass es 1768 erneut gelesen und mit Randnotizen versehen wurde. Möglicherweise plante die Familie eine neue Ausgabe. Der zweite Band enthält drei weitere Versionen der Memoiren, wobei die erste davon 1685 mit der Ankunft in Siam endet.
Der dritte Band ist der Korrespondenz Forbins gewidmet und enthält Kopien von fast 70 Briefen, die er geschrieben oder empfangen hat. Darunter rund 50 an Monseigneur, den Staatssekretär der Marine, aus der Zeit zwischen 1685 (Siam-Feldzug) und 1708 (schottische Expedition); weiterhin einige Briefe des Außenministers und des Königs an Forbin sowie ein für seinen Bruder, den Marquis de Forbin, bestimmter Brief. Eingestreut sind außerdem einzelne Betrachtungen zu den Ereignissen der Jahre 1706-08.
Leicht gebräunt, der 2. Bd. etwas stärker; stellenw. fleckig, hier u. da kl. Wurmspuren. Aus der Bibliothek der provenzalischen Adelsfamilie Forbin, mit deren Wappen-Supralibros auf allen Deckeln (vgl. Oliver 201).
Der erste Band im etwas kleineren Folioformat umfasst das gesamte Leben Forbins, von seiner Jugend bis 1710, wie im gedruckten und erstmals 1729 erschienenen Text, der nachfolgend in zahlreichen weiteren Auflagen erschien. Einige Anmerkungen am Ende der Kapitel deuten darauf hin, dass es 1768 erneut gelesen und mit Randnotizen versehen wurde. Möglicherweise plante die Familie eine neue Ausgabe. Der zweite Band enthält drei weitere Versionen der Memoiren, wobei die erste davon 1685 mit der Ankunft in Siam endet.
Der dritte Band ist der Korrespondenz Forbins gewidmet und enthält Kopien von fast 70 Briefen, die er geschrieben oder empfangen hat. Darunter rund 50 an Monseigneur, den Staatssekretär der Marine, aus der Zeit zwischen 1685 (Siam-Feldzug) und 1708 (schottische Expedition); weiterhin einige Briefe des Außenministers und des Königs an Forbin sowie ein für seinen Bruder, den Marquis de Forbin, bestimmter Brief. Eingestreut sind außerdem einzelne Betrachtungen zu den Ereignissen der Jahre 1706-08.
Leicht gebräunt, der 2. Bd. etwas stärker; stellenw. fleckig, hier u. da kl. Wurmspuren. Aus der Bibliothek der provenzalischen Adelsfamilie Forbin, mit deren Wappen-Supralibros auf allen Deckeln (vgl. Oliver 201).
Three volumes. Attractive set comprising 2 volumes with a total of four manuscript versions of the memoirs of the celebrated French naval commander and diplomat Claude de Forbin, presumably revisions written by Forbin's secretary Simon Reboulet. The third volume is devoted to Forbin's correspondence and contains copies of almost 70 letters that he wrote or received. The memoirs also comprise the famous account of bringing James Francis Edward Stuart, "Bonnie Prince Charlie", to Scotland. - Light browning, somewhat heavier to 2nd vol.; some staining or tiny wormholes in places. Bound in 19th century red morocco gilt. From the library of the noble Provençal family Forbin, with their coat of arms supralibros.
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(abgelaufen)
Los 123
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Foster, Mechanics
Foster, J. Mechanics. - Lectures on Galvanism. (2 Ausarbeitungen von O. H. Curtis). Englische Handschrift auf Papier. (Schenectady, N. Y.) 1857. 4to. Blattgr. 20:16,5 cm, Schriftspiegel wenig kleiner. Kursive in brauner Tinte. Mit zahlr. Tintenzeichnungen im Text. 26 Bll. (paginiert 65-115, recte 116), 1 Bl.; 13 Bll. Zahlr. weiße Bll. nachgebunden.
"The lectures on mechanics and hydraulics deal with topics such as syphons, turbines, steam engines, governors, manometers, gauges, safety valve levers, high and low pressure engines, engine power, friction, and power of steam. Also included are notes on Galvanism, the electric battery, and mention of the Prony float" (Roberts-Trent). Beide Abschnitte unterschrieben vom Studenten O. H. Curtis, beim ersten mit dem Zusatz: "Union Coll. July 14th 1857". Im Unterschied zu Roberts-Trent weisen wir die Vorlesungen nicht John Wells Foster (1815-1873) sondern dem Professor am Union College in Schenectady John Wells (1811-1897) zu. Aus der Sammlung Verne L. Roberts.
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(verkauft)
Los 124
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Bericht über eine Hochzeit 1614
Frankfurt. - Bericht über jr. Johann Ludwig Kelners und Anna Elisabeth von Günterodt gehaltene Hochzeit Ao 1614. d. 17. januarij. Deutsche Handschrift auf Papier. (Frankfurt 1614). 4to. Blattgr. 21:17 cm, Schriftspiegel ca. 19:16 cm. Mit brauner Tinte in deutlicher Kursive geschrieben. 8 Bll. (l.w.). Geheftet.
Johann Ludwig Kellner (1578-1636) und Anna Elisabeth Günderrode (1588-1652) stammten aus Frankfurter Patrizierfamilien, die der Ganerbschaft Alten-Limpurg angehörten. Enthält mehrere ausführliche Gästelisten, dananch heißt es: "Dieses sind also alle Persohnen so geladen worden, und auf der Gesellschaft Alten Lymburg in der großen Stuben sind gespeist worden ... Und sind gehalten worden drey imbiß Montag zu Mittag, Dienstag zu Mittag und Abend". Danach werden die Speisenfolgen aufgelistet, dann folgt eine Aufstellung der Kosten und der verbrauchten Lebensmittel (der Koch z. B. erhielt 12 Reichstaler). - Stellenw. leicht fleckig.
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(verkauft)
Los 125
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Urkunde zu einem Verkauf in Bonames
Frankfurt. - Bonames. - Johann Adolf v. Glauburg kauft von der Stadt Frankfurt einen Mauerturm in Bonames. Deutsche Urkunde auf Pergament. Frankfurt, 31. August 1588. Qu.-4to. Blattgr. 23:27,5 cm, Plica 5,5 cm. Schriftspiegel ca. 16,5:23 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. Mit anhängendem Wachssiegel der Stadt Frankfurt in gedrechselter Holzkapsel (Durchm. des Siegels ca. 5,5, der Kapsel ca. 7,5 cm), Kapsel leicht lädiert, ohne den Deckel.
Johann Adolf v. Glauburg (1556-1611) aus dem bedeutenden Frankfurter Patriziergeschlecht besaß den Saalhof in Bonames, auf dem die Familie während der Sommermonate wohnte. In der vorliegenden Urkunde bestätigt die Stadt Frankfurt, ihm verkauft zu haben "den Thurn so zu der Muhle zu in der Ringmauer unseres Fleckens Bonames zwischen dem Muhlweg und ermeltes Johann Adolffs Behaussung stehet, sampt einem stück Zwinger, so zwischen jezermeltem Thurn und Ringmauern daselbsten uf einer unnd sein Johann Adolffs hofstatt uff der annderen seiten gelegen ist" (weiter ausführlich). Es dürfte sich um den jetzt noch erhaltenen, zum Metzler'schen Palais gehörigen Turm handeln, der 1827 umgebaut wurde.
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Los 126
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Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel, Lehensbrief für Lersner
Frankfurt. - Lersner. - Amalie Elisabeth, Regentin von Hessen-Kassel. - Lehensbrief (Lehensbestätigung) für Philipp Christian Jakob und Heinrich Ludwig v. Lersner, 2 Hufen Land betreffend. Deutsche Urkunde auf Pergament. Kassel, 11. Nov. 1642. Quer-fol. Blattgr. ca. 32:26 cm, Plica 4,5 cm. Schriftspiegel ca. 17,5:27 cm. Kanzleikursive in dunkelbrauner Tinte, Eingangszeile kalligraphiert. Vom Vizekanzler Helfrich Deinhard gezeichnet. Mit angehängtem rotem Wachssiegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchm. des Siegels ca. 3,5 cm, der Kapsel 6 cm).
Die zwei Hufen bestanden in drei Stücken Land: 30 Morgen in Helboldessen (Wüstung bei Immenhausen), 13 Morgen "vor der Höltzerhoe (Höltzer Höhe)" und 16 Morgen bei Grebenstein; sie waren ursprünglich dem hessischen Kanzler Heinrich Lersner (1506-1576) zu Lehen gegeben worden. - Gefaltet. Verso tlw. fleckig, recto kaum.
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Los 127
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Friedrich I. von Schweden, Lehensbrief für Lersner
Frankfurt. - Lersner. - Friedrich I. von Schweden, Landgraf von Hessen-Kassel. - Lehensbrief (Lehensbestätigung) für die namentlich genannten v. Lersner in Frankfurt, ein Geldlehen (Manngeld) betreffend. Deutsche Urkunde auf Pergament. Kassel, 16. Juni 1740. Quer-fol. Blattgr. ca. 48,5:72 cm, Plica 4 cm. Schriftspiegel ca. 40:65 cm. Kanzleikursive in dunkelbrauner Tinte, die beiden Eingangszeile kalligraphiert. Mit angehängtem rotem Wachssiegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchm. des Siegels ca. 8 cm, der Kapsel 12 cm).
Das Geldlehen war ursprünglich dem hessischen Kanzler Heinrich Lersner (1506–1576) verliehen worden und wurde aus den Gefällen des "Ritzberges" (Gericht Oberweimar/Reitzberg?) bezahlt. Vorliegend werden alle bisherigen und jetzigen Lehensnehmer Lersner aufgeführt. - Gefaltet. Verso etwas angestaubt.
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Los 128
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Urkunde zum Verkauf eines Gartens. 1523
Frankfurt. - Währschaftsbrief. - Heinrich vom Rhein (vom Rynn) verkauft einen Garten an Conrad Weiß von Limpurg (Conrad Wysse), "dieser Zeit unserm Jungen Bürgermeister" und dessen Frau Anna. Deutsche Urkunde auf Pergament. Frankfurt, "Sabatho post circumcisionis d(o)m(in)i", 1523. Qu.-fol. Blattgr. ca. 19,5:32 cm, Plica 4,5 cm; Schriftspiegel ca. 13:24 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. Mit Siegel der Stadt Frankfurt (Durchm. ca. 5,5 cm; mit kleinen Randabsplitterungen).
Währschaftsbrief der Frankfurter Stadtkanzlei. Der Sohn Conrad Weiß' von Limpurg (gest. 1530), Georg, heiratete 1531 Margarethe, eine Tochter des Heinrich vom Rhein (zum Mohren). Der Garten lag vor dem Allerheiligentor ("Ein garten ungeverlich zwen morgen wie der in synen Zeun vor aller Heiligenn porten gelegen").
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Los 129
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Gärtnerbrief. Oranienwald 1741
Gärtnerbrief. - Oranienwald. - Gärtnerbrief für den "Erbaren und Kunstliebenden" Lorentz Ti(h)lman Ölck aus Ostfriesland. Deutsche Urkunde auf Pergament. "Geschehen und gegeben in dem Hoch Fürstl(ichen) Lust Garten zu Orannien Wald", 27. Januar 1741. Qu.-fol. Blattgr. 32,5:41 cm, Plica (ca. 6 cm) mittig mit durchgezogenem farbigem Seidenband, links eine auslaufende große Initiale, aber ohne Siegel. Deutsche Kanzleikursive in schwarzer Tinte, die Eingangszeilen kalligraphiert. Mit Federzeichnungen geschmückt: oben mittig das bekrönte Allianzwappen Oranien-Nassau-Diez des Wilhelm IV. von Oranien, flankiert von zwei aufrechten Löwen, daneben blumengeschmückte Girlanden; seitlich oben jeweils eine kl. Rollkartusche mit Gärtnerdarstellung, darunter je 1 große exotische Kübelpflanze (links innerhalb der zwei Initialen), rechts flankiert von 2 weiteren Kübelpflanzen.
Ausgestellt nach zweijährigem Dienst als Gärtnergeselle "alhier in Hochfürstl(ichem) Lust Garten" von Daniel von Berken; unten rechts in brauner Tinte signiert. - Mit den üblichen Faltstellen, dort teilweise etwas gebräunt und mit kl. Löchlein sowie kl. Falzeinriss rechts. Gering fleckig, Seidenband teilw. etwas lädiert und ausgeblichen.
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Los 130
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Gebett-Buech der Maria A. C. Kreuttnerin
Gebett-Buech (der Maria Anna Clara Kreuttnerin). Auff alle Hohe Fesst' des gantzen Jahrs. Deutsche Handschrift auf Pergament. Süddeutschland, um 1730. Blattgr. 15,5:9,5 cm, Schriftspiegel ca. 120:65 mm. Mit illustriertem Titel, 9 ganzseitigen und 12 halbseitigen Illustrationen, mehreren kleinen Vignetten und 15 Initialen, alles in fein ausgeführter Sepia-Federzeichnung. 87 Bll. Roter geglätteter Maroquinband d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung, breiten floralen Bordüren auf beiden Deckeln, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt; gering berieben, Rücken am Kopf etwas abgestoßen. In zugehöriger brauner Kalbleder-Schatulle mit reicher Rückenvergoldung und goldgepr. Deckelfileten; etwas berieben und bestoßen.
Sehr schönes, fein illustriertes spätbarockes Gebetbuch in vereinfachter Kanzleischrift. Die Illustrationen meist mit biblischen Szenen. Auf Blatt 2 Name und Wappen der Besitzerin in reichem allegorischen Dekor. - Prachtvoll gebunden. Vorsätze sowie Innenbezug der Schatulle aus grüner Seide. - Sauber, nahezu fleckenfrei. Vorderer Innendeckel mit Klebstoffspuren von abgelöstem Exlibris.
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Los 131
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Lengerke, Gruss an Georg Herwegh
Herwegh, G. - "Gruss an George Herwegh". Deutsche Handschrift auf Papier. Königsberg, 2. Dezember 1842. (21,5:15 cm). 8 nn. S. in brauner Tinte. Geheftet, ohne Vorderdeckel. - Beigebunden: "Einlass-Karte für Herrn Professor A. Hagen zum Festmahle für Georg Herwegh auf Freitag den 2. December 1842". (12,5:8 cm).
Dokument zu Herweghs Triumph in Königsberg in Form von Huldigungen an und Gedichten von Georg Herwegh (1817-1875, revolutionärer Schriftsteller des Vormärz). Neben dem vorangestellten "Gruss an Georg(e) Herwegh" von Cäsar von Lengerke (1770-1852, Professor der Theologie in Königsberg) finden sich 2 weitere revolutionäre Gedichte desselben ("Der neue Geist" u. "Das freie Wort"), sowie Herweghs "Rheinweinlied" u. sein "Reiterlied". Herwegh hatte im Herbst 1842 eine Reise durch Deutschland unternommen. In Königsberg wurde ihm ein triumphaler Empfang bereitet mit einem Festmahl zu seinen Ehren im Kneiphöf’schen Junkerhof, welches von den Behörden nicht hatte unterdrückt werden können. Unter den 150 geladenen Personen befand sich auch Professor August Hagen (1797-1880, Kunsthistoriker, Schriftsteller), dessen persönliche "Einlass-Karte" hier beigebunden ist. - Gebräunt u. stockfleckig, stellenw. kl. Randläsuren.
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Los 132
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Horae B. M. V., Italien um 1480
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch auf Pergament. Italien, 2. Hälfte 15. Jahrhundert. Blattgr. 11,8:8,3 cm, Schriftspiegel 6,0:4,0 cm. 12 Zl., rot regliert. Rotunda in dunkelbrauner Tinte, rubriziert, Kalendar in Rot und Braun. Fragment. Mit 1 sechszeiligen Bildinitiale auf Goldgrund mit reicher floraler dreiseitiger Bordüre mit Goldpollen, 3 dreizeiligen Fleuronée-Initialen in Blau oder Rot, 188 zweizeiligen Initialen mit meist blatthohem Federwerk in Rot oder Mauve und sehr zahlreichen schmucklosen einzeiligen Initialen in Rot und Blau im Wechsel. 242 (statt ?) Bll. Marmor. Ldr. d. 18. Jh. mit 2 Rückenschildern und Rückenvergoldung; berieben, 2 alte Papier-Bibiotheksschildchen.
Kleinformatiges italienisches Stundenbuch. Einen Hinweis auf Mailand als Ort der Entstehung oder der Verwendung gibt der Eintrag der "Translatio b(ea)ti Petri M(artyrii)" am 7. Mai (Überführung der Gebeine nach Mailand) im Kalendarium. Inhalt: 1r-12v Kalendar - Bl. vor 14 fehlt, 14r-104v Officium B. M. V. (Matutin, 26r Laudes, 43 Prim, 49 Terz, 55 Sext, 60v Non, 66 Vesper, 76 Komplet, 84 Matutinpsalmen für Wochentage, 94 Änderungen im Officium des Advents, 105-106 leer (mit späteren Zusätzen) - Bl. vor 107 fehlt, 107r-140v Kreuzoffizium (Anfang fehlt) - ? Bll. vor 141 fehlen, 141r-144r (Kreuzoffizium Papst Johannes XXII; Anfang fehlt) - 145r-177r Bußpsalmen und Litanei (Bl. 145 mit späterer Ergänzug des Textanfangs) - 177v-242 Totenoffizium, hierzu die große Bildinitiale "D" mit Sensenmann auf Bl. 177v. - Stellenweise etwas fleckig, erste und letzte Bll. stark fleckig und gebräunt, einige Bll. etwas abgegriffen. Insbesondere die Bildminiatur stärker berieben und angeschmutzt. Fehlen mindestens 5 Bll. zu den jeweiligen Textanfängen die wohl ähnlich wie die große Initiale zum Totenoffizium ausgestattet waren.
Small Italian book of hours, 2nd half of the 15th century. Incomplete. With 1 larger illuminated initial with floral border in gold and colours, 3 initials of 3 lines height with penwork, 188 initials of 2 lines height with penwork and numerous small initials in red and blue. - Some staining, heavier browning and soiling to first and last leaves, few leaves, especially the one with the illuminated initial well-thumbed. Lacking at least 5 leaves. Bound in 18th cent. mottled full-calf, spine gilt and with 2 labels; rubbed.
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Los 133
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"Celebre poemetto satirico"
Sammelhandschrift, darin: Moneti, La Cortona
Jesuiten. - Moneti, F. - La Cortona convert(it)a (&) Ritrattazione. Italienische Handschrift auf Papier, wohl Mitte 18. Jh. Blattgröße ca. 20:14 cm, Schriftspiegel ca. 18-18,5:10 cm. In flüssiger Kursive von einer Hand mit schwarzbrauner Tinte geschrieben, nur die letzten 2 S. mit Anmerkungen in abweichender Schrift. 1 Bl., 116 S., 1 w. Bl.; 22 Bll. - Vor- u. nachgebunden: Diverse Sonette und Reime von unterschiedlichen Schreibern. Kart. d. Zt. mit hs. Rückenschild "Rime Mnss."; etwas beschabt u. bestoßen, Bezug an den Gelenken abgeblättert, vord. Innengelenk gebrochen.
Italienische Sammelhandschrift mit Index im vorderen Innendeckel. Hervorzuheben ist die Abschrift des brühmten satirischen Gedichts von Francesco Moneti (1632-1712), das die Societas Jesu und insbesondere Pater Petriccioli, der 1677 nach Cortona gekommen war, um dort zu predigen, heftig verspottet und anklagt. Obwohl bereits 1677 verfasst, erschien es erst 1759 im Druck. Es fand davor aber bereits weite Verbreitung in Manuskriptform. 1709 war Moneti aufgrund des Widerstands der Jesuiten gezwungen, sein "La Cortona nuovamente convertita" zu verfassen, um den Widerruf zu erwirken (vgl. Libreria Vinciana 2973). - Stellenw. leicht fleckig u. mit leichtem Tintenfraß, Tinte auf die Blattrückseite durchschlagend. Die beiden ersten Bll. der Handschrift in der oberen Außenecke leicht wasserfl., vorletztes Bl. des Ritrattazione mit 3 verwischten Wappenstempeln. 1. Titel mit kl. Stempel "F. Bar. Mastri".
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(abgelaufen)
Los 134
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Rare Computational Calendar
Kalendarium. KomputistischeTabelle
Kalendarium. - Komputistische Tabelle zur Berechnung des Ostertermins für die Jahre 1486 bis 1575. Handschrift auf Papier, Deutschland, um 1485. Blattgröße u. Schriftspiegel ca. 40:24,5 cm. Bastarda in schwarzer Tinte. Montiert auf den hinteren Innendeckel eines Ldr.-Einbandes über Holzdeckeln mit Streicheisenmuster u. Einzelstempeln aus der ersten Hälfte des 16. Jh., die beiden Deckel mit neuerem Ldr.-Streifen wohl im 19. oder frühen 20. Jh. verbunden u. wahrscheinlich auch schon der Buchblock entfernt; Deckel etwas berieben u. mit einzelnen kl. Wurmlöchern, Ecken u. Kanten stärker beschabt u. bestoßen, Schließen fehlen.
Äußerst seltene komputistische Handschrift zur Berechnung des Ostersonntags, da Ostern der "Brennpunkt des beweglichen Festkreises ist... die Festdaten für die einzelnen Kalenderjahre anzugeben, war die eigentliche Aufgabe jener Wissenschaft, die man als 'Computus' zu bezeichnen pflegte" (vgl. F. Heinzer, S. 45 ff. in: Braunbehrens, Kalender im Wandel der Zeiten, 1982). Angegeben ist bei vorliegender Tabelle nebeneinander für die Jahre 1486-1532 und 1533-1559 in tabellarischer Form die Jahreszahl, ein Wort, dessen Buchstabenzahl die Anzahl der Wochen eines Intervallum angibt, eine weitere Zahl, welche die Tage vom Intervallum bis zum ersten Fastensonntag "Invocavit" nennt, dannn folgen der Sonntagsbuchstabe bzw. bei Schaltjahren 2 (d. h. der Buchstabe, der bei Kennzeichnung der Wochentage mit den sieben Buchstaben A-G den Sonntag markiert), die goldene Zahl zur Kennzeichnung eines Kalenderjahres innerhalb des 19-jährigen Mondzirkels, die Indiktion (15-jährlicher Zyklus zur Jahreszählung) und der Sonnenzyklus (bei dem den 28 Jahren einer Reihe die Ziffern 1-28 zugeordnet werden). Für die Jahre 1560-75 sind in der Tabelle lediglich die Jahreszahlen ohne weitere Angaben notiert. Bei den Angaben links neben der eigentlichen Tabelle handelt es sich vermutlich um Erklärungen, wie die Tabelle zu benutzen ist. - Stärker gebräunt u. fleckig, in den Rändern ausgefranst u. abgeschabt, dadurch kl. Textverluste.
Rare computational calendar for the calculation of the calendar date of Easter written in black ink, Germany, c. 1485. - Browned and stained, marginal fraying and abrasions, thus partly minor text losses. Mounted on the lower inside cover of an early 16th century blindstamped calf binding over wooden boards, covers joined with leather strip in the 19th or early 20th century and probably the book block already removed; covers somewhat rubbed and with a few small wormholes, corners and edges rubbed and worn, lacking clasps.
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Los 135
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Gilbert, Pieces de Calligraphie
Kalligraphie. - Gilbert, C. - Sammlung von 9 kalligraphierten Pergamentblättern von der Hand des französischen Schreibmeisters Charles Gilbert. Verschiedene Formate. Unter Passepartout montiert u. in einen roten Maroquinband (Fol., 35:25 cm) d. 18. Jh. mit reicher Vergoldung eingehängt, dieser gering berieben. In mod. Maroquinkassette mit Rückentitel "Charles Gilbert. Pieces de Calligraphie".
Der Schreibmeister Charles Gilbert (1642-1728), ein Schüler von Nicolas Jarry, unterrichtete u.a. Louis de France, Duc de Bourgogne (1682-1712), den ältesten Enkel Ludwigs XIV. Die Sammlung, über deren Herkunft eine ebenfalls enthaltene Notiz d. 19. Jh. Auskunft gibt, enthält: 1. Blatt aus einem Kalender, die Monate April bis Juni enthaltend. Mit brauner Tinte sehr fein kalligraphiert (ca. 8,5:6 cm). - 2. Beispiel für eine Tabelle: "Matelots. Etat auquel se trouvent les classes des matelots au 1. Janvier 1694". In brauner, blauer u. roter Tinte, Überschrift u. Bordüre in Gold (ca. 15:29,5 cm). - 3. "Refléxions morales". 11 Sinnsprüche, beginnend mit "Pour être heureux il faudroit avoir des amis choisis". In brauner Tinte (ca. 17:12 cm). - 4. "Martyrologie". Aufgezählt werden 6 Männer, beginnend mit Cornelius Jansen, endend mit Blaise Pascal (dessen Todesjahr mit 1672, nicht 1662 angegeben wird). In brauner und blauer Tinte, Überschrift in Gold, sowie mit einer Kopfvignette u. einer Initiale in Gold u Farben (ca. 15,5:12 cm). - 5. Ein Gregor I. zugeschriebenes Zitat, beginnend: "Oportet nos recordari priora delicta...". In brauner Tinte, Initiale in Rot, mit blauer Bordüre (ca. 8,5:11 cm). - Etwas gebräunt. - 6. Ein Gebet "Ad salutem", in dem unter anderem für "famulum tuum Ludovivem Regem nostrum" und "Delphinum nostrum" gebetet wird. In brauner, roter u. blauer Tinte, Bordüre in Grün u. Gold, die erste Initiale von einem fabrigen Blütenkranz umgeben (ca. 25,5:16 cm). - 7. Die Zehn Gebote, das Vaterunser u. das Glaubensbekenntnis in französischer Sprache. In brauner u. roter Tinte (ca. 31,5:22 cm). - 8. Ein Sonnet von Tristan L'Hermite (1601-1655), "Presenté à M.r de Beaufort M.e d'Hostel du Roy, & Tresorier general de la maison de Monseigneur le Duc de Guise. A la memoire de feu M.r son pere". In brauner, blauer u. roter Tinte sowie in Gold, mit grün-goldener Bordüre, einer Initiale in Gold u. Farben sowie einer farbigen Wappenmalerei. - Gebräunt. - 9. Ein Gebet "Post missam", ähnlich ausgestattet wie das unter (6) beschriebene, mit einer Kopfvignette in Gold u. Farben, als Schlussvignette ein Blumenkorb.
9 pieces of calligraphy on vellum, some of them in various colours or decorated, by the hand of the famous French calligrapher Charles Gilbert (1642-1728) who was teacher of calligraphy to Louis, Duke of Burgundy, grandson of Louis XIV. - Partly somewhat browned. In passepartouts which are recently bound in an 18th century red morocco binding, richly gilt. In recent morocco box.
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Los 136
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Kalligraphierter Einband
Tochtermann, Agenda ecclesiastica
Kalligraphie. - Tochtermann, Tobias. "Aganda ecclesiastica. Oder: Forma der Handlung der Handlung der H. Sacramenten... in der freyen Reichs-Stadt Augsburg... 1718. Daselbst geschrieben von Tobias Tochtermann 1745". Deutsche Handschrift auf Papier. Augsburg 1745. 4to. Blattgr. 21,5:18,5 cm, Schriftspiegel ca. 19:15 cm. Titel in Rot und Schwarz, einige Überschriften in Rot. 2 Bll., 96 S. Prgt. d. Zt. mit reicher ornamentaler, figuraler und emblematischer Federzeichnung auf Deckeln, Rücken und Kanten sowie kalligraphisch geschriebenen religiösen Texten auf beiden Deckeln. Florale Eckornamente und Spruchband goldgehöht, Goldschnitt, Kleisterpapier auf den Innendeckeln; die zum Schutz der Federzeichnungen angebrachte Lackierung an den Kanten und am Rücken abgerieben. Farbig bemalter und lackierter Schuber, dieser berieben, untere Kanten eingerissen.
Kalligraphische Abschrift der 1718 in Augsburg bei Lotter gedruckten "Agenda ecclesiastica" mit übereinstimmender Titelformulierung. - Das vorliegende "Buch-Gesamtkunstwerk" stammt mit Inhalt und Einband vollständig vom Augsburger Schreibmeister und Lehrer Tobias Tochtermann (1716-1787, vgl. Thieme-B. XXXIII, 233, Doede 185-188), der selbst eine Reihe von Anweisungen zur Kalligraphie in Druck und Handschrift herausgegeben hatte.
In einem außergewöhnlich reichhaltig zeichnerisch geschmückten Pergamentband. Auf dem Vorderdeckel in der Mitte ein Kreuz aus breiten Balken, auf die ein Gebetstext geschrieben ist, links und rechts des Kreuzes die Marterwerkzeuge Christi. Darum im Oval angeordnet das teilweise goldgehöhte Schriftband, die goldgehöhten floralen Eckstücke und verschiedene ornamentale Zierbänder. Der Rückdeckel mit einem ähnlich gestalteten Ovalrahmen, darin ein vielfach verschlungenes Schriftband mit einem Gebet sowie vier Medaillons. - Der Text gleichmäßig etwas gebräunt, Bindung gelockert.
In einem außergewöhnlich reichhaltig zeichnerisch geschmückten Pergamentband. Auf dem Vorderdeckel in der Mitte ein Kreuz aus breiten Balken, auf die ein Gebetstext geschrieben ist, links und rechts des Kreuzes die Marterwerkzeuge Christi. Darum im Oval angeordnet das teilweise goldgehöhte Schriftband, die goldgehöhten floralen Eckstücke und verschiedene ornamentale Zierbänder. Der Rückdeckel mit einem ähnlich gestalteten Ovalrahmen, darin ein vielfach verschlungenes Schriftband mit einem Gebet sowie vier Medaillons. - Der Text gleichmäßig etwas gebräunt, Bindung gelockert.
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Los 137
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Wattenbach, Schreib- und Zeichenbuch
Kalligraphie. - Wattenbach (Watenbach), J. G. (Schreib- und Zeichenbuch). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1748. Qu.-fol. Blattgr. ca. 20:31,5 cm. 59 Bll. mit Schriften und tlw. kolorierten Tuschfederzeichnungen, 9 Bll. mit Bleistiftzeichnungen (davon 1 aquarelliert), 38 weiße Bll.; 5 Bll. mit 9 S. Text von späterer Hand. Hldr. d. Zt., berieben.
Schöne, reich ausgemalte Handschrift mit Alphabeten, Zierinitialen, Zierschriften, meist mit Texten aus der Bibel und vielen, zum Teil farbigen Federzeichnungen. Das erste Blatt trägt in reicher, mit Figuren und Verzierungen geschmückter Schrift den Namen des Zeichners "Johann Gottfried Watenbach", der auf 2 weiteren Bll. wiederholt wird; das erste Bl. datiert 13. Mai 1748, ein weiteres 3. September 1748. Enthalten sind Alphabete, Zierinitialen und Sprüche aus der Bibel, diese geschmückt mit figürlichen und ornamentalen Umrandungen und Kartuschen, darunter Blumen und Tiere, Propheten, Heilige, Engel, Schriftgelehrte, Musikanten mit Drehleier und Dudelsack, Reiter, Jäger, Soldaten, Bauern, Rittern, Allegorien etc. 1 Porträt ist als Kurfürst von Köln bezeichnet, 4 Porträts stellen Reformatoren mit ihren Frauen dar, darunter Luther mit Katharina von Bora. Ein Teil der Zeichnungen ist nicht ganz ausgeführt, einige Umrandungen ohne Text (als weiße Bll. gezählt). Besonders reich ausgeführt sind vor allem die großen Zierschriften und die großen schmückenden Fruchtkörbe. Die Eintragungen auf den letzten 5 Blättern in holländischer Sprache (nach 1772 geschrieben) enthalten eine Geschichte König Melchisedeks von Salem und des Königs von Schweden ("Geworden Suvarayn den 19 August 1772"). - Etwas gebräunt oder fleckig, vereinzelt mit stärkerem Tintenfraß u. dadurch bedingten kleinen Papierdurchbrüchen, 1 Bl. mit Einriss.
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Los 138
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Sébastien choisi de Dieu
Luftfahrt. - Sebas tien (sic) choisi de Dieu pour donner à son peuple la nouvelle alliance pour la durée de tous les tems dans la succession de tous les âges. Aux Israélites dispersés parmi les nations et à tous ceux qui se coindrant avec eux, Salut, honneur et gloire. Französische Handschrift auf Papier. (Ca. 1806). 4to (22:17,5 cm). Blattgr. ca. 20,5:15,5 cm, Schriftspiegel 17:12 cm. Saubere Kursive in schwarzbrauner Tinte. Mit 7 (6 gefalt.) Radierungen. 1 w. Bl., 2 Bll., 474 (recte 478 S.; S. 182 gefaltet), XXIV S. Neuerer Hldr.
Dorbon, Bibliotheca esoterica (1940), Nr. 4496 (ausführlich). - Interessantes Manuskript mit sehr wahrscheinlich extra dafür angefertigten und unikalen Radierungen, darunter die eines elektrisch betriebenen Luftschiffs. "Extrêmement curieux, il est l'oeuvre d'un illuminé mystique ... Outre le vif intérêt que présente la partie manuscrite de cet ouvrage, son autre mérite réside dans le 7 gravures a l'eau-forte ... que Sébastien fit graver pour son manuscrit et qui sont vraisamblablement des éprreuves uniques. La première représente un tableau composé de 7 échelons donnant les portraits de differents personnages auxquels la promesse de Messie a été faite .... la seconde Sébastien travaillant la terre, appuyé sur un chevalet à ressort de son invention; la troisième, un aérostat, dirigé électriquement et dans la nacelle duquel se tient l'auteur; la qutrième, Sébastien, assis au bord de l'eau et tenant un soufflet qui éclaire une lanterne sous-marine permettant á un plongeur de voir sous l'eau; la cinquime un oiseau 'Ouiseau de Prospérite' ... la sixième, le vent qui renverse un édifice en même temps qui'il fait découvrir les parties du 'Nouveau Temple; la septième, enfin, le maître autel du 'Nouveau Temple'" (Dorbon). - Tafeln u. erste Bll. des Textes etwas fleckig, Tafel 7 mit Überklebungen u. hinterlegten Ausschnitten.
Interesting manuscript with very probably specially made and unique etchings, including that of an electrically powered airship. - Some staining to plates and first leaves of text, plate 7 with paste-overs and backed cut-outs. 20th century half-calf.
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Los 139
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In secundam medicinae / 2 Bde.
Medizin. - "In secundam medicinae partem Antepractice disputationes” (Textanfang). Lateinische Handschrift auf Papier. Italien um 1700. 4to. Blattgr. 19:13 cm, Schriftspiegel 14:9 cm. Von einer Hand in Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. 1 nn. mit ornamental-figürlicher Bordüre in Federzeichnung, 193 num., 2 nn. Bll. Index. Prgt. d. Zt., stark fleckig u. gebräunt.
Umfangreiche Medizinhandschrift. Die Bordüre auf dem ersten Blatt freigelassen und ohne Titel. - Stockfleckig, vereinzelt braunrandig, Bordüre mit kleine Defekten durch Tintenfraß. Die letzten 2 Bll. mit reparierten Ausrissen im oberen Rand, auf dem letzten Bl. mit Textverlust. - Dazu: "Trattato delle fasciature". Italienische Handschrift auf Papier. Italien 18. Jh. 4to. Blattgr. 14:19 cm. 57 nn. Bll. Alte Kart., Rücken u. Deckel am Kopf beschädigt. - Gebräunt, erste Bll. am oberen weißen Rand beschädigt. - Zus. 2 Bde.
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Los 140
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Graphices. Handschrift zur Messkunst
Messkunst. - Graphices. Erster Theil von der Grammica. Deutsche Handschrift auf Papier mit lateinischen Einwürfen. (Ohne Ort, um 1600). Zierliche deutsche und lat. Kursive in verschiedenen braunen und roten Tinten. Blattgr. 13,5:17,5 cm, Schriftspiegel 10:13,5 cm. 2 Kol. Mit 45 (4 ganzseitigen, 7 etwa halbseit.) Federzeichnungen und zahlreichen geometrischen Figuren im Text. 102 (41 leere) Bll. Mod. Hldr. im Stil d. Zt. in passendem Pp.-Schuber.
Reich illustrierte, fein ausgeführte Handschrift zur Geometrie, Messkunst, Architektur und Fortifikation. Die Anfänge der Bücher 1-3 kalligraphisch verziert. Die Federzeichnungen außerordentlich fein ausgeführt, insbesondere die Gelände- und Architekturdarstellungen zur Messkunst miniaturhaft, mit großem Detailreichtum. Enthält die Bücher: 1. Von der Grammica (6 Kapitel über Punkt, Linien, Kurven, Winkel. Bl. 1r bis 6v). - 2. Von Epipedographia (16 Kapitel über Kreis, Oval, Dreieck, Parallelogramm, Trapez, versch. Vielecke bis zum Neunzehneck, unregelmäßige Flächen. Bl. 7r bis 19r). - 3. Von der Geodaesia (20 Kapitel über das Messen von Längen und Strecken mittels Triangulation bzw. Perpendikel, hierzu die Mehrzahl der schönen Federzeichnungen in schwarzer und roter Tinte sowie über die Berechnung von Flächen. Bl. 19v bis 44v). - 4. "Epipedometri von figuris unndt magnitudinis planis..." (ohne kalligr. ausgeführten Titel. 5 Kapitel über geometrische Körper, Polyeder etc. Bl. 45v bis 48v). - Es folgt das unvollendet gebliebene Buch zur Fortifikation (Kapitel 7-11. Bl. 49r bis 60v, einige S. leer) mit zum Teil ausgeführten, zum Teil aber nur vorgezeichneten Darstellungen. Einige für Darstellungen vorgesehene Rahmen blieben auch leer. Blatt 55 eingefügt und wohl von anderer Hand beschrieben. Ab Bl. 61 aus abweichendem Papier, hier nur Bl. 61r (auch von anderer Hand) beschrieben. - Etwas gebräunt und gering fingerfleckig, im Kopfsteg teilw. braunfleckig, Bll. 22v und 23r (beide nur Text) mit großem verschmierten Tintenfleck, wenige kl. Braunflecke im Schriftspiegel. Erstes Bl. im Fußsteg mit Namenszug "Andreas Lengerer" von alter, aber abweichender Hand.
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Los 141
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Floucaud de Fourcroy, Sur le canonnage
Militaria. - Floucaud de Fourcroy, A. L. Conférences sur le Canonnage faites à bord de l’Uranie. Französische Handschrift auf Papier. (Ca. 1852). Fol. Blattgr. 32:21 cm, Schriftspiegel meist ca. 29:13,5 cm. Mit zahlr. Tintenzeichnungen, Tabellen u. Diagrammen. 157 unregelmäßig paginierte Bll. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. goldgepr. Rtitel, am Fuß des Rückens der goldgepr. Name "Floucaud", etwas berieben, Ecken teilw. bestoßen.
Der spätere Konteradmiral der französischen Kriegsmarine Abraham Léon Floucaud de Fourcroy (1831-1929) verfasste dieses Manuskript als Kadett. Es behandelt verschiedene Aspekte der Ausbildung zum Seeoffizier, mit zahlreichen technischen Details. - Leicht gebräunt; vereinzelt etwas stockfleckig.
The manuscript by the cadet Floucaud de Fourcroy (by the end of his career an admiral) recapitulates the curriculum of naval artillery in the middle of the 19th century. It begins with a survey of weapon classifications (artillery, rifles, swords, pikes, axes, etc.) and the situations in which to use them, different types of ammunition and their purposes, and the history of their development. There are then lengthy explanations of each weapon’s size, range, reloading time, effectiveness, etc. Each of these is presented with precise measurements and dimensions. The author recounts the multitude of exercises which a cadet had to undergo and master in order to progress as a naval officer. There are also extensive notes on his lessons in ballistics. - Mild browning. Some foxing here and there. Contemporary half calf gilt, somewhat rubbed, corners partly bumbed.
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Los 142
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Geometria of Meetkonst - Vestingbou. Handschrift
Militaria. - Geometria of meetkonst. - Vestingbou of fortificatie. - Ferwyl alle saaken welke tot de Artillerie behooren en gebruikt worden. 3 Teile in 1 Band. Niederländische Handschrift auf Papier. O. O., um 1750. Fol. Blattgr.: 23:20 cm, wechselnder Schriftspiegel: ca. 22-32:18 cm. Von einer Hand mit brauner Tinte in regelmäßiger Kursive geschrieben. Mit zahlreichen (9 ganzseitigen) meist kolorierten Federzeichnungen und vielen mathematischen Diagrammen im Text. Zusammen 133 (34 leere) nn. Bll. Prgt. d. Zt. mit 3 (statt 4) Schließbändern; etwas fleckig, Deckel leicht aufgebogen.
Reich illustrierte Handschrift zur Geometrie und Vermessung, zum Festungsbau und zur Artillerie. Wohl eine Kompilation aus älteren Werken von B. F. de Pagan, A. Metius, G. Melder, A. M. Mallet, S. de Vauban, S. Marolois und B. Bruist. Enthält im Einzelnen: 1. Geometria of meetkonst. 40 Bll. Mit geometrischen Diagrammen sowie beispielhaften Grundrissen, Plänen und Gebäuden. - 2. Vestingbou of fortificatie. 37 (1 eingefalt. doppelblattgr.) Bll. sowie einige (oben nicht gezählte) kleinere Bll. zwischengeheftet oder lose beiliegend. Mit einigen schematischen Zeichnungen und 14 (3 ganzseit.) mit Aquarellfarben schattierten Darstellungen von Fortifikationen. - 3. Artillerie. 22 Bll. Mit einigen schematischen Zeichnungen, 8 mit Aquarell schattierten (Kanonen-)Kugeln und 9 ganzseitingen in Grisaille aquarellierten Darstellungen von Geschützen. Alles auf niederländischen Papieren um 1750: J H & zoon "ProPatria" (Hauptbestand); D & C Blauw "Vryheyt" u. "Pro Patria Eiusque Libertate" (kleinere Bll.). - Kaum gebräunt und nur vereinzelt gering fleckig. Innendeckel mit je 1 älteren (Buchhändler-?)Stempel "H. Bakker, Zaandam".
Illustrated manuscript of 3 sections on metrology and surveying, fortification and artillery. Dutch c. 1750. - Mild browning, occasional insignificant staining. Contemp. vellum, little stained, 3 (of 4) ties.
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Los 143
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Lehrbuch der Infanterie (Manuskript)
Militaria. - Taktisches Lehrbuch der Infanterie eines anonymen deutschen Schreibers. "63 1809" (hs. Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. (1809). Qu.-4to (19,5:26,5 cm). Mit 74 num. ganzs. Plänen in Federzeichnung. 85 Bll. Pp. d. Zt., lädiert u. stellenw. angenagt, Rücken fehlt, gelockert.
Anonyme Handschrift in feiner deutscher Kursive zur Formierung und Bewegung von Regimentern der Infanterie. Die Manöver und verschiedensten Marschrichtungen werden jeweils in ganzseitigen Plänen minutiös illustriert und in ausführlichen Beschreibungen unter Angabe der genauen Befehle erklärt. - Stellenw. gering fleckig. Erstes Bl. lose.
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Los 144
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Manuscript on Vellum
Nouvelle Moralite
"Nouvelle moralité d'une pauvre fille villageoise, laquelle ayma mieux avoir la teste couppée par son pere que d'estre violee par son Seigneur. A Paris chez Simon Calvarin, rue S. Jacques, a la rose blanche couronnée". Französische Handschrift auf Pergament. Frankreich um 1800. (18:11 cm). Blattgr. 17:10 cm. Mit Titelvign. in Tuschfederzeichnung. 16 nn. Bll. Roter Maroquin des frühen 19. Jh. mit Vergoldung, breite Bordüren u. ornamentales Mittelstück auf beiden Deckeln, Rücken-, Steh- u. Innenkantenvergoldung, blaue Seidenvorsätze u. Goldschnitt; Deckel gering fleckig.
Vgl. Brunet IV, 117 u. Gay-Lem. III, 390. - Schöne Nachschrift eines sehr seltenen Druckes des 16. Jahrhunderts, von dem nur wenige Exemplare bekannt sind. Saubere und sehr fein ausgeführte Handschrift auf Pergament, die das Original in Schrift und Anordnung getreu wiedergibt. Auch die Titelvignette enspricht dem Original. Brunet erwähnt in seiner Anmerkung zum gedruckten Werk wohl diese Handschrift: "Edition originale, très-rare. Une copie figurée sur vélin a été vend 40 fr. Méon". Die Originalausgabe wurde 1800 und 1823 nachgedruckt. - Schönes und dekorativ gebundenes Exemplar.
Manuscript on vellum around 1800, a copy of a sixteenth century printed book, 16 leaves, vignette on title-page. Bound in early 19th cent. French red morocco, gilt, gilt edges, blue silk doublures, slight spotting to covers. - This copy cited by Brunet (IV, 117) from the Meon sale.
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Los 145
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Calligraphy by Nicolas Jarry
Offices de la vierge. Manuskript auf Pergament
Offices de la Vierge et du St. Esprit. - Preparation à la sainte communion. - Oraisons à dire pour la recommédation d'une ame, estant en l'agonie de la mort. Zwei lateinische bzw. französische Handschriften auf Pergament in 1 Band. (Paris 1647-1649). Blattgröße: 10,4:6,8 cm, Schriftspiegel: 83:52 mm. 14 Zeilen (Offices) bzw. 13 Zeilen (Oraisons). 65; 28 S. Mit brauner Tinte in normaler und kursiver Antiqua in größter Präzision kalligraphiert. Überschriften, Zwischentitel und Initialen in Gold, Blau und Rot eingemalt. Alle Seiten von einer Rahmenleiste in Rot und Gold eingefasst. Mit farbig eingemalter floraler Titelvignette, 5 in leuchtenden Farben gemalten floralen Kopfvignetten und 5 Initialen in Gold mit farbig eingemaltem floralem Schmuck. Maroquinband d. Zt. mit Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelfileten mit ornamentalen Eckstücken und Deckelvignetten, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt, Vorsätze mit lachsfarbener Seiden-Doublure; Ecken gering bestoßen.
Zwei reizvolle Manuskripte aus der Hand eines der bedeutendsten Kalligraphen seiner Zeit. Beide signiert und datiert "N. Jarry Paris. scribebat 1647" (Offices, S. 50) und "N. Jarry Paris. scribebat 1649" (Oraisons, S. 28). Zu Jarry, insbesondere bekannt durch seine bedeutende Arbeit "La Guirlande de Julie" die er 1641 im Auftrag des Marquis de Montausier für Julie d'Angennes anfertigte, vgl. ausführlich: R. Portalis, Nicolas Jarry et la Calligraphie au XVIIe siécle (in: Bulletin du Bibliophile et du Bibliothecaire, 1896, S. 341ff) und Bradley II, 143ff. Jarry schuf eine Anzahl ähnlicher Marienoffizien, meist für Damen des französischen Hofes. Portalis (S. 512ff) beschreibt 16 ähnliche Manuskripte Jarrys aus den Jahren 1646-1656, von denen jedoch nur wenige signiert sind. Mit sehr fein und farbenprächig ausgeführtem Blmenschmuck. - Enthält: I. S. 1-25 Petit Office de la Vierge; S. 26 Oraison à la Vierge; S. 27-34 Litanies de la Vierge; S. 35-50 L'Office du St. Esprit; (nachfolgende Texte in französischer Sprache:) S. 51-65 Preparation à la Communion. - II. S. 1-28 Oraisons... - Zu Beginn untere Innenecke schwach gebräunt, Titel gering angestaubt. - Provenienz: Slg. Estelle Doheny, mit ihrem Maroquin-Exlibris auf dem vord. freien Vorsatz verso, erworben bei Maggs 1951; Christie's 1987.
Two fine illuminated manuscripts on vellum by the famous calligrapher Nicolas Jarry in 1 volume. Jarry, best known for his magnificent "La Guirlande de Julie", is said to be "The most celebrated professional penman of his age" (Bradley). With 5 decorated initials and 5 elaborately painted headpieces, title-page with painted floral decoration, all pages bounded by gold and red frame ruling, numerous initials in gold, blue and red. From the Estelle Doheny collection with her morocco bokkplate verso front free endpaper. - Faint browning to lower inner corner of first leaves, title-page little dust-soiled. Bound in contemp. full dark olive morocco, spine, fillets, corner pieces, central ornament edges of boards, inner dentelles and edges gilt, pink silk doublures; corners little scuffed.
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Los 146
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Arabische Handschift medizin. Texte
Orientalische Handschriften. - Sammelhandschrift verschiedener, meist medizinischer Texte. Arabische Handschrift auf Papier. 1. Hälfte 19. Jh. Blattgr. 20,5:13 cm, Schriftspiegel 170:90 mm. 25 Zeilen. 174 (inkl. 25 später ergänzter) Bll. Naschi-Schrift in schwarzer Tinte von verschiedenen Händen, zahlr. Hervorhebungen in Rot. Flex. Ldr. d. Zt., etwas fleckig und abgestoßen.
Fleckig und etwas gebräunt. Zahlreiche, teilw. umfangreiche arabische Marginalien in roten und schwarzen Tinten. 1 Bl. mit ergänztem Randausschnitt. Offenbar durch Beschädigung verlorengegangene Textteile wurden in feinerer Handschrift auf 23 vollen, und 2 kleineren Bll. ergänzt. - oRR/Waf.
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Los 147
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"Gewaltt gehtt in dem Reich für Recht"
Politische Parabel. Es war uff ein Zeit
Politische Parabel. - Es war uff ein Zeit ein König, reich und mächtig, gewaltig und prechtig. Deßen Königreich nam von tag zu tag ab... Anonyme deutsche Handschrift auf Papier. O. O., wohl 2. Hälfte 16. Jh. Fol. (Blattgröße 33:21,5 cm, Schriftspiegel 29 bzw. 24:19,5 cm). Mit brauner Tinte in ebenmäßiger Kursive auf Vorder- und Rückseite eines Blattes geschrieben.
Angeprangert werden Mißstände, wie sie kennzeichnend für die von sozialen und religiösen Spannungen geprägte frühe Neuzeit sind: Ein König befragt vier Gelehrte über die Ursachen für die Veränderungen und Fehlentwicklungen in seinem Reich. Diese erbitten sich Bedenkzeit, fliehen aus Angst durch die vier Stadttore, hinterlassen aber jeder am Stadttor eine Nachricht für den König, was diesen zum Umdenken bewegt und fortan bekämpft er das Böse und beseitigt Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit. - Etwas gebräunt bzw. fleckig u. mit kl. Randläsuren (auf der Vorderseite rechts mit geringfügigen Buchstabenverlusten). Mit 2 alten Faltstellen.
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Los 148
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Neuber, Rechenbuch
Rechenbuch. - Neuber, Sebastian. "Dem Edeln und Vosten Hanns Cunrad Vehlin von Ungerhausen Verehrt Sebastian Newber vo(n) Windszhaimb seinem gunstigen Junckern diseß Rechenbuch zu einem guten Newen Jar". Deutsche Handschrift auf Papier. (Windsheim?) Anno Dominj 1580. 4to. Blattgr. 20,5:15,5 cm. Von einer Hand in Kursive mit braunschwarzer Tinte geschrieben und in reicher Kalligraphie verziert. 51 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit reicher Goldprägung, punzierter Goldschnitt, 3 (von 4) Schließbänder; teilw. berieben, wenige kleine Wurmspuren. Vergoldung stellenweise etwas oxydiert.
Kalligraphisch prachtvoll verzierte Handschrift eines Sebastian Neuber, bei dem Empfänger des Buches dürfte es sich wohl um den bereits 1581 im Alter von 28 Jahren verstorbenen Johann (Hans) Konrad Vöhlin handeln. Die Vöhlin waren die erfolgreichste Handels- und Patrizierfamilie der ehemals freien Reichsstadt Memmingen. Das Haus sicher eines der größten süddeutschen Gesellschaften im Warenhandel, aber auch im Finanz- und Montanbereich und die im 16. Jahrhundert schrittweise mit den Welsern fusionierten.
Das Rechenbuch gliedert sich in vier Teile: 1. Vorspann (Numerirn, Summirn, Subtrahirn, Multiplicieren, Dividieren, Regula Detri). 2. Das Erste Buechlein- Gemeine Regula Detri, Gewicht Rechnung, Cenntner Rechnung, Eln Rechnung, Getranck Rechnung, Schin-, Honig-, Fisch-, Schmaltz Rechnung. 3. Einschub: Spezies in Gebrochenen Zaln. 4. Das Annder Buechlein Gesellschaft-, Wechsel Rechnung, Allerley Handthierung. Silber-, Goldt Rechnung. Diese Gliederung wird in der Handschrift deutlich durch die verschiedene Gestaltung der Initiale I(tem), es werden die Anfänge auf die rechte Seite gelegt, die prächtigen ca. 13-15 cm hohen Initialen greifen mit ihren schwungvollen Bögen weit auf die linke Seite über. Auch die kleineren Initialen für die Kap.-Anfänge sind mit großer Sorgfalt gestaltet. Auf einigen Seiten wird die Gliederung der Rechnung durch eine geschickte großzügige Platzaufteilung und durch eingeschobene Zeilen in Auszeichnungsschrift deutlich gemacht.
"Die beiden Handschriften weisen viele Parallelen auf, z. B. vergleichbare Gliederung, weitgehend übereinstimmende Handhabung der Bruchrechnung, Arbeit mit nahezu gleichen Münzen, Maßen und Gewichten sowie mit gleichen Waren und Herkunftsorten... Aber es gibt auch eine Reihe von Unterschieden... Kriechbaum reiht viele kleinere Aufgaben ohne Lösungshinweise aneinander. Neuber wählt besonders in der zweiten Hälfte auch komplexere Aufgaben und führt immer die Lösungen in allen Einzelheiten vor. Kriechbaum thematisiert den Salzhandel mit Hallein und baut den Glockenguß in die Gesellschaftsrechnung ein. Neuber berücksichtigt den Handel mit Italien stärker, vor allem den mit Gewürzen. Die Handschriften geben, beide aufwendig gestaltet, in ihrer Vollständigkeit wertvolle Einblicke in die Rechenpraxis der Zeit. Dabei steht die sorgfältige Behutsamkeit Kriechbaums im Gegensatz zu der produktiven Großzügigkeit von Neuber. Neubers rechnerische Möglichkeiten, seine kalligraphischen Fähigkeiten und sein Geschick im Umgang mit Wort, Zahl und Bild sind sicher sehr hoch einzustufen." (Jürgen Kühl, Zwei handschriftliche Rechenbücher, S. 294 ff. in: Arithmetische und algebraische Schriften der frühen Neuzeit, Tagungsband zum wissenschaftl. Kolloquium 2005). - Nur vereinzelt gering fleckig. Einige Initialen seitlich beschnitten.
Das Rechenbuch gliedert sich in vier Teile: 1. Vorspann (Numerirn, Summirn, Subtrahirn, Multiplicieren, Dividieren, Regula Detri). 2. Das Erste Buechlein- Gemeine Regula Detri, Gewicht Rechnung, Cenntner Rechnung, Eln Rechnung, Getranck Rechnung, Schin-, Honig-, Fisch-, Schmaltz Rechnung. 3. Einschub: Spezies in Gebrochenen Zaln. 4. Das Annder Buechlein Gesellschaft-, Wechsel Rechnung, Allerley Handthierung. Silber-, Goldt Rechnung. Diese Gliederung wird in der Handschrift deutlich durch die verschiedene Gestaltung der Initiale I(tem), es werden die Anfänge auf die rechte Seite gelegt, die prächtigen ca. 13-15 cm hohen Initialen greifen mit ihren schwungvollen Bögen weit auf die linke Seite über. Auch die kleineren Initialen für die Kap.-Anfänge sind mit großer Sorgfalt gestaltet. Auf einigen Seiten wird die Gliederung der Rechnung durch eine geschickte großzügige Platzaufteilung und durch eingeschobene Zeilen in Auszeichnungsschrift deutlich gemacht.
"Die beiden Handschriften weisen viele Parallelen auf, z. B. vergleichbare Gliederung, weitgehend übereinstimmende Handhabung der Bruchrechnung, Arbeit mit nahezu gleichen Münzen, Maßen und Gewichten sowie mit gleichen Waren und Herkunftsorten... Aber es gibt auch eine Reihe von Unterschieden... Kriechbaum reiht viele kleinere Aufgaben ohne Lösungshinweise aneinander. Neuber wählt besonders in der zweiten Hälfte auch komplexere Aufgaben und führt immer die Lösungen in allen Einzelheiten vor. Kriechbaum thematisiert den Salzhandel mit Hallein und baut den Glockenguß in die Gesellschaftsrechnung ein. Neuber berücksichtigt den Handel mit Italien stärker, vor allem den mit Gewürzen. Die Handschriften geben, beide aufwendig gestaltet, in ihrer Vollständigkeit wertvolle Einblicke in die Rechenpraxis der Zeit. Dabei steht die sorgfältige Behutsamkeit Kriechbaums im Gegensatz zu der produktiven Großzügigkeit von Neuber. Neubers rechnerische Möglichkeiten, seine kalligraphischen Fähigkeiten und sein Geschick im Umgang mit Wort, Zahl und Bild sind sicher sehr hoch einzustufen." (Jürgen Kühl, Zwei handschriftliche Rechenbücher, S. 294 ff. in: Arithmetische und algebraische Schriften der frühen Neuzeit, Tagungsband zum wissenschaftl. Kolloquium 2005). - Nur vereinzelt gering fleckig. Einige Initialen seitlich beschnitten.
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Los 149
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Somerset, The effect
Somerset, Edward, 2nd Marquess of Worcester. The effect of what my Lo(rd) Herbert said to the Lords at Voxhall before the reading of his declaration. Englische Handschrift auf Papier. (Nach 1660). Fol. Blattgr. 31:20 cm, Schriftspiegel ca. 28,5:17,5 cm. Saubere Kursive von Schreiberhand in schwarzbrauner Tinte. 8 1/4 S. auf 6 Bll. Geheftet. In mod. Lwd.-Mappe u. Schuber.
Edward Somerset (1601-1667), zwischen 1628 und 1644 Lord Herbert of Raglan, betätigte sich auch als Erfinder. 1663 veröffentlichte er das bereits 1655 geschriebene Buch "The Century of Inventions", in dem unter anderem eine Art Dampfmaschine ("Water-commanding Engine") vorgestellt wird. Vauxhall, das gegenüber dem Stadtzentrum Londons auf dem anderen Ufer der Themse liegt, wurde 1654 von Somerset gepachtet, aber vermutlich auch schon vor dem Bürgerkrieg von ihm genutzt, um dort seine Maschinen und Geräte bauen zu lassen. "The manuscript concerns claims made of the government by the marquis following the restoration. It also contains a short list of inventions similar to 'A Century of Inventions'" (Roberts-Trent 360). Auf dem letzten Blatt verso: "L Herbert (son to the Marquis of Worcester) his wonderfull Inventions". - Mit Faltspuren, Schlussbl. etwas angestaubt. Aus der Sammlung Verne L. Roberts.
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Los 150
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Juramentorum liber scriptorum apostolicorum
Vatikan. - Juramentorum liber (Deckeltitel). Lateinische Handschrift auf Pergament. (Rom), 18. Jh. Fol. Blattgr. 35:23 cm, Schriftspiegel ca. 28:16 cm. Buchschrift in brauner Tinte, Überschriften in Rot. Mit 5 (1 ganzseit.) Miniaturen in blauer Tusche. 12 nn. Bll. (das erste u. die letzten beiden weiß). Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, breiter goldgepr. Deckelbordüre sowie goldgepr. Mittelstück auf beiden Deckeln, das umlaufend den Deckeltitel und außen Elemente des päpstlichen Wappens zeigt, innen steht: " Ven. Collegium R.R. D.D. Scriptorum Apostolicorum"; etwas berieben.
Enthält die Eidesformeln, die von Mitgliedern des Kollegiums der Schreiber in der Apostolischen Kanzlei zu leisten waren. Verschiedene Eide für Rescribendarius, Computator, Auscultator, Scriptor und Cappellanus, am Ende das "Juramentum de non relaxando partem aliquam taxae pro scriptura literarum Apostolicorum debitae", in diesem Eid wird eine von Clemens X. am 5. Juni 1671 erlassene Gebührenordnung erwähnt. Zu Beginn die qualitätvolle ganzseitige Miniatur, die den Gekreuzigten mit Trauernden zeigt, es folgen auf jeweils 1 1/2 Seiten die Anfänge der Evangelien mit Miniaturen der Evangelisten - vermutlich, weil jeder Eid mit der Formel "Sic me Deus adjuvit et haec Sancta Dei Evangelia" schließt. - Stellenw. etwas fleckig.
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Los 151
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Origine delle famiglie nobili
Venedig. - Origine delle famiglie nobili fatte per virtù di offerte l'anno 1684 sin tutto l'anno 1699 tempo della guerra die Morea. Italienische Handschrift auf Papier. (Venedig nach 1699). Fol. Blattgr. 34,5:24 cm, Schriftspiegel ca. 25:17 cm. Kursive in brauner Tinte. Mit 38 gouachierten Wappenmalereien. 3 nn., 87 num. Bll. (Bl. 20 weiß), 3 w. Bll. Alter Prgt. mit Rückentitel "Aggreg. dal 1684 al 1699".
Nachdem sich das Patriziat Venedigs über Jahrhunderte abgeschlossen hatte, begann man ab 1646 die Zugehörigkeit zum Patriziat gegen Zahlung von 100.000 Dukaten zu verkaufen, wobei der Senat noch über die Kandidaten abstimmte. Während des Kriegs um Candia wurden 75 Familien aufgenommen (1646-1669), im Gefolge des Krieges um Morea 48 Familien (1684-1817) und zwischen 1776 und 1788 noch einmal 11 Familien. Vorliegend die Wappen der 38 Geschlechter, die zwischen 1684 und 1699 aufgenommen wurden, mit ihren fein ausgeführten Wappen und kurzen Erläuterungen (Bl. 1-19). Ab Bl. 21 Abschriften der Gesuche der jeweiligen Familien sowie die Ergebnisse der Abstimmungen im Senat. - Bl. 1-7 mit Wasserfleck im Außenrand.
Armorial of the 38 families that were admitted to the patriciate of Vendig between 1684 and 1699 after payment of 100000 ducats. - Marginal waterstain to leaves 1-7. Old vellum.
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Los 152
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Vertron, La volière d'Apollon
Vertron, C. C. Guyonnet de. La volière d'Apollon. Französische Handschrift auf Papier. O.O. ca. 1700. 4to. Blattgr. 27,5:20,5 cm, Schriftspiegel wechselnd. Buchschrift in brauner Tinte. Mit gouachiertem Titel u. 27 gouachierten emblematischen Malereien sowie 27 bronzefarbenen Rahmen. 1 w., 2 nn., 28 num. (inkl. Titel), 3 nn. Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg., Gelenke u. Ecken restauriert.
Der Hofhistoriograph und Dichter Claude-Charles Guyonnet de Vertron (1645-1715), Mitglied der Akademien von Arles und Nîmes und der Accademia dei Ricovrati in Padua verfasste u.a. die 1698 in erschienene "La nouvelle Pandore, ou les femmes illustres du siècle de Louis le Grand". Im vorliegenden, nicht gedruckten Manuskript werden 23 Frauen einem Vogel zugeordnet und durch ein Gedicht geehrt, der Vogel wird bildlich dargestellt und mit einem lateinischen oder französischen Sinnspruch charakterisiert; das 24. Gedicht betrifft den Pfau und ist im Verzeichnis am Ende keiner Person, sondern "Mad...." zugeordnet. 12 der Frauen waren Mitglieder der Accademia dei Ricovrati in Padua: "Il faut observer dans le Catalogue suivant que les Dames Illustres sur les noms desquels on vai une étoile sont de la docte academie des Rivocrati de Padoue" (aus dem "Avis au Lecteur" in den Nachstücken). Einer dieser Frauen (als "Alouette" die erstgenannte) ist das Werk gewidmet: der "Madame la présidente de Bretonvilliers, la douairière"; diese, deren Dichtungen, darunter eine Komödie in Sprichwörtern, unveröffentlicht blieben, wurde als Nachfolgerin von Elena Lucrezia Cornaro Piscopia (1646-1684), der ersten Frau mit einem Doktortitel, in die Akademie aufgenommen. Bei Madame de Bretonvilliers kann es sich nicht um die geborene Marie Acarie handeln, wenn deren Todesjahr tatsächlich 1653 ist; vielmehr dürfte sie identisch sein mit Claude-Elisabeth Perrot de Saint-Dié (1631-1710), Frau von Bénigne Le Ragois, Sieur de Bretonvilliers (1623-1700), "président à la chambre des comptes". Vgl. auch M. E. Storer, French women members of the Ricovrati of Padua (Modern Language Notes, Bd. 63 [1948], S. 161-164; dort allerdings ein Irrtum, Madame de Bretonvilliers steht in der Nouvelle Pandore [Bd. 2, Bl. X verso] unter den Lebenden). - Stellenw. etwas fleckig; erstes u. letztes Bl. auch mit Klebespuren.
Manuscript with 27 gouache emblematic paintings. Obviously unpublished work by the court historiographer and poet Claude-Charles Guyonnet de Vertron (1645-1715), in which French ladies, among them 12 members of the Academy of the Ricovrati in Padua, are each compared with a species of bird. - Somewhat stained in places; first and last leaf also with traces of glue. Contemporary calf, spine gilt, joints and corners restored.
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(verkauft)
Los 153
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Winkler, Skizzenbücher. 7 Bde.
(Winkler, Franz). (Dt. Architekt, München 1883 - nach 1950). 7 Skizzenbücher. 1902-1950. (14,5:10,5 cm - 17:25,5 cm). Mit zahlr. (einige farb.) aquarellierten Bleistift- und Federzeichnungen. Lwd. (4), Hlwd. (2) u. Brosch. (1) d. Zt., mit leichten Lagerungs- u. Gebrauchsspuren.
Skizzenbücher des Münchner Architekten Franz Winkler (s. Datenbankeintrag https://deu.archinform.net/arch/66892.htm). In den Skizzenbüchern finden sich auf insgesamt 229 (41 leer) Bll. Zeichnungen und Studien mit Motiven überwiegend aus der Architektur, aber auch aus Innenarchitektur sowie Fauna und Flora, darüber hinaus einige Aktstudien und maritime Darstellungen. Neben Skizzen architektonischer Details sind zahlreiche Ansichten von Bauwerken vornehmlich aus München (darunter Dreifaltigkeitskirche (2), Griechische Kirche (2), Johanniskirche (2), Michaelskirche (2) etc.) und Wien (u.a. Minoritenkirche, Schwarzenbergpalais und Stiftskaserne), aber auch aus Frankfurt/M., Riesengebirge, Seefeld, Solln, Wolfratshausen etc. enthalten. Die Zeichnungen sind meist datiert und betitelt, einige signiert "FW" oder "F. Winkler", darunter eine Tuschfederskizze "T. H. Erweiterung mit Stahlgerüst", datiert 1950. 1 Notizbuch mit Titel "Innerer Ausbau ... Germ. Bestelmeyer" auf dem ersten Blatt, darin Skizzen und Annotationen in Tusche oder Bleistift (1 ankol.). Das letzte Blatt mit Aufriss-Zeichnungen des Krankenhauses in Murnau mit Baukostenkalkulation sowie Bauplanung für das Jahr 1932. - Insgesamt unterschiedlich gebräunt und fleckig bzw. stockfleckig. Jeweils mit Besitzvermerk Franz Winkler auf dem Vorsatz.
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(abgelaufen)
Los 154
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Bourdet, Cure facili
Zahnmedizin. - Bourdet, E. Cure facili per la pulitezza della bocca, e per la conservazione de' denti di Mr. Bourdet. Trad. dal francese in italiano con l'aggiunta. Italienische Handschrift auf Papier. Italien, Ende 18. Jahrhundert. Fol. Blattgr. 28,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 24:16 cm. Von einer Hand in Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. 1 w. Bl., 75 S., 3 Bll. (die letzten 2 weiß). Kart. d. Zt.
Vgl. Blake 61, Poletti 31, Crowley 1470. - Sorgfältige Abschrift der ersten italienischen Ausgabe. "Probably the most significant (French dental) author after Fauchard. Bourdet's greatest contributions were to dental prosthetics. He also described several periodontoclasia and his treatment of the condition - similar to modern gingivectomy" (Garrison-M. 3673). - Teilw. gering fleckig, Schrift stellenweise etwas durchschlagend.
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(verkauft)
Miniaturen und Einzelblätter
Los 155
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Biblia latina, 2 Doppelbll. (Paralipomenon)
Biblia latina. - 2 Doppelblätter mit 4 Textseiten aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf feinem Pergament. Frankreich um 1280. Blattgr. ca. 12:16,5 cm, Schriftspiegel pro Seite ca. 7,2:4,5 cm, 29 Zeilen. Feine gotische Perlschrift in dunkelbrauner Tinte, Kolumnentitel u. Kapitelzählung in Blau u. Rot.
Aus Paralipomenon, Buch 1. - Ränder teilw. gebräunt bzw. etwas braunfleckig, kleine Löcher im Bund durch ehemalige Fadenheftung.
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(verkauft)
Los 156
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Biblia latina, 1 Bl. (Jesaja) / 6 Bll.
Biblia latina. - Einzelblatt aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf dünnem Pergament. Wohl Frankreich, spätes 13. Jh. Blattgröße 18:11,5 cm, Schriftspiegel ca. 12,5:8 cm. 2 Kolumnen, 50 Zeilen, regliert. Mit schwarzbrauner Tinte in feiner gotischer Perlschrift geschrieben, rot rubriziert. Verso 2 Initialen in Blau u. Rot mit seitl. Fleuronnéestab.
Inhalt: Jesaja 47,15-51,8. - Dazu: 5 weitere Bll. aus 3 unterschiedlichen lateinischen Gebethandbüchern des 15. Jh. mit in Gold eingemalten Initialen. Blattgr. je ca. 18:12,5 cm. - Zus. 6 Bll.
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(verkauft)
Los 157
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Breviarium Florenz / 2 Bll.
Breviarium. - 2 Einzelblätter aus einem Brevier auf feinem Pergament. Italien (Florenz) frühes 15. Jh. Blattgr. 19:12,5 cm, Schriftspiegel 11,3:8 cm. 2 Kolumnen, 32 Zeilen. Textura in brauner und roter Tinte. Mit zus. 7 zweizeiligen Initialen sowie Federwerk in Blau u. Rot. - Ränder teilw. etwas gebräunt, 1 Seite jeweils mit zwei Montageresten im oberen Rand.
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(verkauft)
Los 158
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Breviarium / 2 Bll.
Breviarium. - 2 Einzelblätter aus einem Brevier auf feinem Pergament. Frankreich, Mitte des 15. Jh. Blattgr. ca. 11:8 cm, Schriftspiegel 6,3:4,7 cm. 2 Kolumnen, 24 Zeilen. Textura in brauner und roter Tinte. Mit zus. 11 zweizeiligen Initialen in Rot und Blau mit Federwerk. - Etwas gebräunt, jeweils 1 Seite mit Montageresten im oberen Rand.
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(verkauft)
Los 159
Evangelistar. 1 Blatt.
Evangelistar. 1 Blatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Um 1450. Fol. Blattgr. 31,5:21,5 cm, Schriftspiegel 22,4:13,5 cm. 2 Spalten, 38 Zeilen, regliert. Textualis formata in schwarzbrauner und roter Tinte. Mit 1 drei- und 5 zweizeiligen Initialen in Rot oder Blau mit Federwerk.
Enthält u.a. Johannes Kap. 2, Vers. 1 (Nuptae facte sunt in Cana Gahlee...) und Paulus, Brief an die Römer. - Breitrandig, Ränder etwas fleckig bzw. angestaubt, alte Foliierung.
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(verkauft)
Los 160
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Miniatur Grablegung Christi
Grablegung Christi. Miniatur auf Pergament.Gold- u. deckweißgehöhte Gouache. Frankreich, 16. Jh. Ca. 13,8:11 cm.
Christus wird von zwei Männern - am Kopfende Joseph von Arimathia - in einen weißen Marmorsarkophag gelegt. Rechts neben ihm, das Gesicht ihm zugewandt, steht Maria Magdalena, davor kniet Maria, die Jesu Hand umklammert. Links von Joseph von Arimathia steht ein weiterer Mann, daneben zwei Engel. In kräftigem Kolorit und detailreich ausgeführt. Die Arbeit weist durch den geschlossenen Aufbau eine starke Dynamik auf, die durch die einander entsprechenden Gewandfarben an den Enden der Diagonalen noch betont wird. - Ränder etwas unregelmäßig beschnitten; das Deckweiß stellenw. etwas oxydiert; im oberen Bildrand mit kleinem Einriss; kleine Restaurierungen am Kopf von Maria Magdalena.
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(abgelaufen)
Los 161
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Graduale. Mit Initiale R bzw. S. 2 Bll
Graduale. - 2 Blatt aus einer liturgischen Notenhandschrift auf Pergament. Köln oder Abtei Altenberg, um 1500. Fol. Blattgr. ca. 34,5:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 26:16,5 cm. 7 Zeilen Text u. Noten. Textualis formata in braunschwarzer Tinte, Hervorhebungen in Rot. Quadratnotation auf 4 roten Linien. Jeweils recto mit schöner Initiale "R" bzw. "S" gefüllt mit Miniatur, in Gold und Farben und Blattgold. Zus. 4 Initialen in Blau und Schwarzbraun, Rectoseite mit farbigen Ranken im Ober- und Unterrrand.
Zwei Blätter aus einem kölnischen oder altenbergischen Graduale der Zeit um 1500. Mit zwei großen (11:11 cm) Prachtinitialen: 1. Beginn der Liturgie zum Osterfest mit Initiale "R" und Miniatur Auferstehung Christi aus dem Grabe. 2. Beginn der Liturgie zum Pfingstsonntag mit Initiale "S" und Miniatur Ausgießung des Heiligen Geistes. Von den Initialen auf breitem Blattgoldfond entspringen jeweils zwei in Deckfarben ausgeführte Spiralranken, links zum Unterrand hin durch eine Zierleiste aus Blattgold und Deckfarben verbunden, die sich an Ober- u. Unterrand mit dichtem Akanthus - und Blumenmuster über die volle Breite des Textspiegels ausbreiten. Die Blätter wurden vom Scriptor mit "clxiiii" und "cciii" rechts oben gekennzeichnet. Die beiden vorliegenden Blätter scheinen in das Umfeld eines Graduale aus der Zisterziensterabtei Altenberg (vgl. Tafel 4/1 und Abb. auf dem Schutzumschlag von E. Hemforts Monographie "Monastische Buchkunst zwischen Mittelalter und Renaissance. Illuminierte Handschriften der Zisterziensterabtei Altenberg und die Kölner Buchmalerei 1470-1550", Bergisch Gladbach 2001) zu gehören, bei der "dieselbe grüne Spiralranke, dieselbe Dichte und Fleischigkeit" (E. König, Berlin, in beiliegender Beschreibung von 2002) vorherrscht. - Gering gebräunt, etwas berieben, geringe Blattgoldabsplitterungen. Beide Bll. am Oberrand mit Quetschspuren. Jeweils mit Randstreifen auf Kartonpapier befestigt, Rückseiten sichtbar. Sie sind Teil einer älteren Sammlung von Einzelblättern und in einer Schrift des späten 19. Jh. nummeriert und mit der zutreffenden Angabe "Alt:Deutsche Schule" versehen.
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(verkauft)
Los 162
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5 Kalenderbll. Frankreich
Kalendarium. - 3 Kalenderblätter. Blattgröße ca. 19:13 cm. Schriftspiegel ca. 9,5:7 cm. Textura in schwarzer, roter und violetter Tinte, die 3 KL-Ligaturen sowie 14 kl. Initialen goldgehöht auf Grund in Blau, Mauve und Deckweiß. - Dazu: 2 weitere Kalenderblätter. Blattgr. ca. 18,5:13 cm, Schriftspiegel 11,5:7,5 cm. Textura in Gold, Blau, Schwarz und Rot. Mit 2 KL-Ligaturen in Blau u. Deckweiß auf Goldgrund mit floraler Ausschmückung sowie 9 kl. Initialen in Gold alternierend auf blauem u. rotem Grund; Heiligenfeste mit kräftigem Goldauftrag hervorgehoben. - Zus. 5 Bll. aus 2 verschiedenen Handschriften auf Pergament. Frankreich, Mitte u. spätes 15 Jh.
Beidseitig beschriebene Kalenderblätter für die Monate Oktober, November und Dezember bzw. Mai und Dezember aus zwei französischen oder lateinischen Stunden- oder Gebetbüchern. - Leicht gebräunt bzw. fleckig, Ecken teilw. mit kl. Montageresten. 1 Bl. mit 2 Löchern im w. Oberrand.
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Los 163
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Missale, Einzelblatt (Initiale "S")
Missale. - Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Süddeutschland, 13. Jahrhundert. Fol. Blattgr. 35,5:25,5 cm, Schriftspiegel 23:16 cm. 23 Zeilen. Gotische Textura in dunkelbrauner Tinte, rubriziert, Hervorhebungen in Rot. Mit je 2 mehrzeiligen Initialen in Rot u. Blau, jeweils mit Federwerk in der anderen Farbe, sowie einer großen Initiale "S" in Gestalt eines sich windenden Drachens in Blau, Rot u. Gold auf blauem u. grünem Grund.
Die eindrucksvolle Initiale (ca. 8,5:7 cm) zu "(S)uscepimus Deus misericordiam tuam in medio templi tui...". - Mit vertikaler Knickfalte, dort u. im oberen Rand gebräunt.
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Los 164
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Missale, 5 Einzelblätter auf Papier
Missale. - 5 Einzelblätter aus einer liturgischen Handschrift auf Papier. Deutschland um 1410. Blattgr. 30:22 cm, Schriftspiegel 21,5:ca.15 cm. 2 Kolumnen, Zeilen wechselnd (34-42), rubriziert. Bastarda in brauner und roter Tinte, mehrere 2-3 zeilige Initialen in Rot u. Braun. - Etwas gebräunt, teilw. fleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren im Rand, kleinere Randläsuren.
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Los 165
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Missale, 2 Einzelblätter
Missale. - 2 Einzelblätter aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Süddeutschland? Ende 15. Jahrhundert. Blattgr. ca. 22:15,5 cm, Schriftspiegel 16,5:ca.11 cm. 2 Kolumnen, 33 Zeilen, gelb rubriziert. Textualis formata in brauner und roter Tinte, mehrere Initialen in Rot und Blau. - Etwas fingerfleckig.
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(verkauft)
Los 166
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Missale. Einzelblatt mit Initiale T
Missale. - Canon Missae. Einzelblatt aus dem Kanonteil eines lateinischen Missales mit dem Beginn des Canon Missae und fünfzeiliger, goldgehöhter T-Initiale des Te igitur. Lateinische Handschrift auf Pergament, Flandern, wohl erstes Drittel d. 16. Jh. Blattgröße 35,5:25 cm, Schriftspiegel ca. 25,5:17,5 cm. 2 Kolumnen, 19 Zeilen. Mit schwarzer Tinte in ebenmäßiger Textura geschrieben, Hervorhebungen in Rot u. Blau. An 3 Seiten eingefasst mit prachtvoller farbiger Bordüre aus Blumen, Früchten, 2 Schmetterlingen u. 1 Vogel sowie unten Darstellung der Anbetung Christi mit Spruchband "Ora pro fratribus et pro sororibus". Verso beschrieben.
Schönes, großformatiges Blatt aus der Spätzeit der flämischen Buchmalerei. - Etwas angestaubt u. fleckig, unten mit leichten Bereibungen. Rechts kl. Randausriss mit Nachzeichnung der äußeren Einfassungslinie ergänzt. Linker Blattrand teilw. hinterlegt, in den Ecken verso Montagereste. An der Oberkante punktuell unter Passepartout montiert.
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(verkauft)
Los 167
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Einzelblatt Johannes auf Patmos
Neogotik. - Johannes auf Patmos. - Der Evangelist mit dem Attribut des Adlers verfasst auf Patmos die Offenbarung des Johannes. Wohl Frankreich, Ende 19. Jh. Blattgröße ca. 18,5:13 cm. Miniatur in Gold und Farben (ca. 9:7 cm; Bildfeld rundbogig abgeschlossen) auf Pergament, darunter 2 Zeilen Text mit Initiale Q. Alles umgeben von dreiseitiger Bordüre aus farbigen Akanthusblättern und Blüten sowie Dornblattrankwerk in Flüssiggold u. schwarzer Feder. Verso 14 Zeilen lateinischer Text in historisierender, gebrochener Schrift mit schwarzer Tinte, darin 7 einzeilige Initialen und 6 Zeilenfüller in Rot, Blau, Gold u. Deckweiß.
Geschickte Nachahmung der mittelalterlichen Buchmalerei, typisch für die Spätzeit des Historismus in Frankreich. - Ränder leicht fleckig u. angestaubt, verso gebräunt.
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Los 168
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Einzelblatt Tod Marias
Neogotik. - Marientod. - Tod Marias im Kreise der Apostel. Wohl Frankreich, Ende 19. Jh. Blattgröße ca. 18:13,5 cm. Miniatur in Gold und Farben (ca. 9.5:7 cm; Bildfeld rundbogig abgeschlossen) auf Pergament, darunter 2 Zeilen Text mit Initiale Q. Alles umgeben von dreiseitiger Bordüre aus farbigen Akanthusblättern und Blüten sowie Dornblattrankwerk in Flüssiggold u. schwarzer Feder. Verso 12 Zeilen lateinischer Text in historisierender, gebrochener Schrift mit schwarzer Tinte, darin 4 einzeilige Initialen in Rot, Blau, Gold u. Deckweiß.
Geschickte Nachahmung der mittelalterlichen Buchmalerei, typisch für die Spätzeit des Historismus in Frankreich. - Ränder minimal fleckig.
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Los 169
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Normand, Initiale "S"
Neogotik. - Normand, A. B. - Fabelwesen. - Miniatur im Stile des Mittelalters auf Pergament. Amiens Ende 19. Jh. 4to. Blattgröße 26,3:21,2 cm, Darstellung ca. 11:8 cm. Figürliche Initiale "S" in Gold und Farben mit Deckweißhöhung. Auf einem Doppelblatt.
Dieses Blatt stammt von einem französischen Künstler des späten 19. Jahrhunderts, der mit großem Geschick die Buchmalerei des Mittelalters nachahmt. Die vorliegende, als Initiale gestaltete Miniatur zeigt ein raubvogelartiges Fabelwesen, am Fuß signiert "AB. Normand, p(ein)tre à Amiens". - Auf feinem, sauberem Pergament.
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Los 170
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Predigten Franziskaner / 2 Bll.
Predigten. - 2 Einzelblätter auf Pergament aus einer Predigtsammlung für den Franziskanerorden. Italien Ende 13. Jh. Blattgr. ca. 13,5:9,5 cm, Schriftspiegel ca 8,5:7,5 cm. Minuskel mit umfangreichen Abkürzungen in schwarzer Tinte. Vorderseiten mit Foliierung. - Leichte Bräunungen, verso jeweils mit Montagespuren.
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Los 171
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Psalterium. 2 Blatt
Psalterium. - Zwei Einzelblätter aus einem lateinischen Psalterium mit Interlinearglossen und umfangreichen Randschriften in 2 gesonderten Kolumnen rechts und links des Psalmentextes. Auf Pergament. Italien? Ende des 12. Jahrhunderts. Blattgr. ca. 28:18 cm, Schriftspiegel ca. 17:15 cm. Mit 1, in ein Quadrat (4,7:4,2 cm) eingefügter und mit Rankenwerk gefüllter Initiale "C" in mehreren kräftigen Farben. 2 größere u. einige kleinere Initialen in Rot. In geichmäßiger Minuskel in Braun u. Rot, Psalmentext in etwa doppelter Größe gegenüber der Interlinear- bzw. Randschrift. - Gering gebräunt u. fleckig, vereinzelt leichte Knitterspuren, 1 Blatt mit Fehlstelle in unterer Ecke durch Pergamentfehler.
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Los 172
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Stundenbuchblätter, Gebr. Limburg / 2 Bll.
Stundenbuchblätter. - 2 Einzelblätter aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Frankreich um 1410-20. Blattgr. 19:13,5 cm, Schriftspiegel 12:8 cm. 18 Zeilen. Textura in braunschwarzer Tinte u. Gold. Mit zus. 5 zweizeiligen u. 23 einzeiligen Initialen und Zeilenfüllern in Altrosa, Blau, Rot und Gold. Schmale Texteinfassung in Blau u. Gold, dazu jede Textseite mit breiter dreiseitiger Bordüre aus Dornblattrankwerk in Flüssiggold und blauer Feder.
Die Ausstattung der Verzierungen, Rahmen und Initialen ganz im Stil des "Belles Heures" der Brüder von Limburg für den Duc de Berry, nach neueren Kenntnissen war der sogen. Meister "A" für das Dornblattdekor der Handschriften verantwortlich, attraktiv durch die reiche Verwendung von Flüssiggold. - Vereinzelt gering berieben, linker Rand beider Blätter etwas knapp beschnitten, 1 Blatt mit Braunfleck.
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(verkauft)
Los 173
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7 Stundenbuchblätter
Stundenbuchblätter. - 7 (6 beidseitig beschriebene) Einzelblätter aus einem lateinischen Stunden- oder Gebetbuch auf Pergament. Wohl Frankreich, 15. Jh. Blattgr. ca. 15,5:10,8 cm, Schriftspiegel 8,5:5,5 cm. 13-15 Zeilen, dünn regliert. Textura in schwarzer Tinte. Mit zusammen 11 zweizeiligen Initialen in Gold auf einem Grund aus Blau, Mauve u. Deckweiß; ferner 1 einzeilige Initiale, 1 Fleuron und einige Zeilenfüller in denselben Farben. - Leicht gebräunt u. etwas fleckig, vor allem in den Rändern.
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(abgelaufen)
Los 174
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8 Stundenbuchblätter
Stundenbuchblätter. - 8 Bll. aus 5 verschiedenen lateinischen Stunden- oder Gebetbüchern auf Pergament. Wohl Frankreich, 15. Jh. Unterschiedl. Blattgrößen von 11,5-15:8,5-10,5 cm. Jeweils in schwarzer oder brauner Tinte in ebenmäßiger Textura geschrieben. Mit zusammen 15 zweizeiligen Initialen in Gold auf farbigem Grund, etlichen einzeiligen Initialen u. einigen Zeilenfüllern; 1 Bl. mit Fleuronnée-Initialen. - Leicht gebräunt bzw. fleckig, 4 Bll. etwas stärker; 1 Bl. mit Kleberest bis in die Schrift.
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(abgelaufen)
Los 175
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5 Stundenbuchblätter
Stundenbuchblätter. - 5 Bll. aus zwei verschiedenen lateinischen Stunden- oder Gebetbüchern auf Pergament. Frankreich, 15. Jh. Blattgr. 19:13 bzw. 18,5:13,5 cm, Schriftspiegel 11,5:7 bzw. 9:6 cm. 19 bzw. 13 Zeilen. Jeweils mit schwarzer Tinte in ebenmäßiger Textura geschrieben. Mit 4 zweizeiligen Initialen in Blau u. Deckweiß auf Goldgrund mit floralem Schmuck, zahlr. einzeiligen Initialen und 12 Zeilenfüllern. - Leicht gebräunt bzw. fleckig, 3 Bll. mit Wasserfleck am w. Oberrand.
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(verkauft)
Los 176
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Stundenbuch, 2 Einzelbll. (Tod; Hl. Dionysus)
Stundenbuchblätter. - Tod. - 2 Einzelblätter aus einem Stundenbuch auf Pergament. Tours (?), ca. 1460-1480. Blattgr. ca. 13,5:9,5 cm, Schriftspiegel ca. 7:5,5 cm. Bastarda in brauner, schwarzbrauner u. roter Tinte. Mit zusammen 3 Initialen in Camaïeu-d'or-Malerei, die den Tod als Skelett auf einem Friedhof (5-zeilig), den hl. Dionysius u. den hl. Sebastian zeigen (jeweils 4-zeilig), außerdem mit 1 breiten Bordüre aus blauem u. goldenem Akanthus, Blütenzweigen u. Früchten, links unten ein Affe. Unter Passepartout montiert.
Das Blatt mit der Bordüre zeigt den Tod mit einer Lanze auf einem Friedhof und stammt aus dem Totenoffizium. Das anderen Blatt recto mit der Darstellung des hl. Dionysius von Paris, der seinen Kopf in den Händen hält, darunter eine weitere Initiale in Gold auf Blau. Verso die Initiale mit dem hl. Sebastian, der an einen Baum gefesselt ist, links und rechts Bogenschützen. Camaïeu-d'or-Malerei findet man bei Jean Fouquet und seinen vielen Schülern in Tour.
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(verkauft)
Los 177
Stundenbuchblatt (gedruckt). Flucht nach Ägypten
Stundenbuchblätter. - Flucht nach Ägypten. - Maria mit dem Kind auf einem Esel reitend, rechts Joseph und links 2 Engel, im Hintergrund eine Burg. Einzelblatt aus einem auf Pergament gedruckten Stundenbuch. Wohl Paris, um 1500. Blattgröße 19,9:19 cm. Recto großer in Gold und kräftigen, deckenden Farben illuminierter Metallschnitt (12,3:7,5 cm), darunter 4 Zeilen Text; rundum mit Einfassung, in die auf 3 Seiten schöne Bordüren mit Akanthusranken, Blütenstengeln und Vogel auf Goldgrund eingemalt sind. Recto und verso mit einigen ein- bis dreizeiligen Initialen in Gold auf rotem und blauem Grund.
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(verkauft)
Autographen
Los 178
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D'Alembert u. Vandermonde, Schriftstück
Alembert, (Jean-Baptiste Le Rond) d' (Mathematiker u. Philosoph; 1717-1783) u. Alexandre-Théophile Vandermonde (Musiker u. Mathematiker; 1735-1796). Schriftstück von Vandermondes Hand, unterschrieben von D'Alembert u. Vandermonde. Paris, "au Louvre", 30. August 1775. 4to (20,5:16 cm). 7 1/2 S. auf 2 Doppelbll. In mod. Hldr.-Mappe.
"This text is a report to the Académie des Sciences on Bossut's 'Traité Élementaire de Méchanique' recommending that the work be published with the approbation and privilege of that society" (Roberts-Trent 9). - Etwas gebräunt. Aus der Sammlung Verne L. Roberts, Mappe mit Exlibris "Ex Bibliotheca Mechanica".
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(verkauft)
Los 179
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Brunel, Brief
Brunel, Marc Isambard (Ingenieur u. Architekt; 1769-1849). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Chelsea, 7. Aug. 1820. 8vo (20:12,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. sowie Unterschrift u. Adresse. In mod. Lwd.-Mappe.
Der im Zuge der Französischen Revolution erst nach Amerika geflohene, dann in Großbritannien tätige Brunel baute u.a. den ersten Tunnel unter der Themse. An Ge. Yeats, Belgrave Place, Pimlico (eigentlich wohl George Yates) wegen einer Terminvereinbarung. - Eine beim Öffnen des Briefs ausgeschnittene Ecke ergänzt. Aus der Sammlung Verne L. Roberts, Mappe mit Exlibris "Ex Bibliotheca Mechanica".
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(abgelaufen)
Los 180
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Condorcet, Brief
Condorcet, Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de (Mathematiker; 1743-1794). Eigenh. Brief (Briefentwurf?). "le dimanche" (1776?). 4to (ca. 20:16 cm). 3 1/2 S. auf 1 Doppelbl.
Laut Bleistiftnotiz an Anne Robert Jacques Turgot (1727-1781) gerichtet; ohne Unterschrift, daher wahrscheinlich ein Entwurf. Es geht u.a. um die französische Übersetzung eines Buchs von Euler, die Condorcet erhalten hat; er verspricht, sie stilistisch zu überarbeiten und das Manuskript an den Drucker zu schicken. - Mit Feuchtigkeitsrand.
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(verkauft)
Los 181
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Corliss, Brief
Corliss, George Henry (Ingenieur; 1817-1888). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Newburyport, Mass., 11. August 1876. 4to (25:19,5 cm). 3 S. auf 1 Doppelbl. In mod. Lwd.-Mappe.
Corliss war der Erfinder des 1849 patentierten "Corliss steam engine". An einen A. L. Holly in New York.
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(abgelaufen)
Los 182
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Ericsson, Brief
Ericsson, John (Ingenieur; 1803-1889). Eigenh. Brief mit Unterschrift. O.O., 1. Mai 1858. 4to (25:19,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. In mod. Lwd.-Mappe.
John Ericsson, in Schweden geboren und zunächst nach Großbritannien, dann in die USA ausgewandert, machte mehrere bedeutende Erfindungen in der Antriebstechnik, so entwickelte er das erste propellergetriebene Dampfschiff. - Gering fleckig. Aus der Sammlung Verne L. Roberts, Mappe mit Exlibris "Ex Bibliotheca Mechanica".
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(abgelaufen)
Los 183
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Freytag, 2 Autographen. 2 Bll.
Freytag, Gustav. (Schriftsteller; 1816-1895). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Gustav Freytag". Siebsleben bei Gotha, 27.7.(18)74. 8vo (20:124 cm). 1 S. Auf 1 Doppelbl. - Dazu: Ders. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Gustav Freytag". Wiesbaden, 29. Sept. (18)88. 22:14 cm). 2 S.
I. An einen "hochehrwürdigen Herrn". "Bin bereit, Ihrem Wunsch entweder selbst, oder durch einen Freund zu entsprechen, und ersuche Sie, Ihr Werk an die Adresse Redaktion der Wochenschrift "Im neuen Haus" Leipzig befördern zu lassen". - Gering gebräunt u. minimal fleckig, mit Falzspuren. - II. "Antwort auf eine Anfrage Otto Weddigen's, ob Freytag wohl bereit sei, die Ehrenmitgliedschaft des Allg. d. Sprachvereins anzunehmen" von alter Hand im oberen weißen Rand. Freytag lehnt freundlich ab: "Ich habe durch mein ganzes Leben an dem Grundsatz festgehalten meinen Namen in keinen Verein zu stellen, an dessen Arbeit ich nicht mit Rath u. That mich zu betheiligen vermag. In diesem Falle... noch mehr dadurch, daß ich... in meiner eigenen Sprache und Schreibweise nicht völlig den Forderungen des Vereins zu entsprechen vermocht habe". - Gebräunt, etwas fleckig u. mit kl. Läsuren u. Löchlein im Rand, mit Falzspuren. Zus. 2 Bll.
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Los 184
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Grandi, Brief
Grandi, Guido (Mathematiker; 1671-1742). Eigenh. Brief mit Unterschrift an Vincenzo Viviani. Rom, 19. Dez. 1699. 4to (27:20 cm). 3 S. auf 1 Doppelbl. sowie Adresse. In mod. Hmaroquin-Mappe.
An den Mathematiker und Physiker Vincenzo Viviani (1622-1703). Im selben Jahr 1699 veröffentlichte Grandi sein Werk "Geometrica demonstratio Vivianeorum problematum". - Mit Faltspuren, Siegelrest u. dem beim Öffnen entstandenen Ausriss, außerdem mit Fehlstelle im Innenrand. Aus der Sammlung Verne L. Roberts, Mappe mit Exlibris "Ex Bibliotheca Mechanica".
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(abgelaufen)
Los 185
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Henry, Brief + Beilage
Henry, Joseph (Physiker; 1797-1878). Brief von Schreiberhand mit eigenh. Unterschrift. Washington, 2. Nov. 1859. 4to (24,5:19,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. In mod. Lwd.-Mappe.
Henry schreibt in seiner Eigenschaft als Secretary der Smithsonian Institution. An "A. Rives Esq., Washington D. C.", wohl der Ingenieur Alfred L. Rives (1830-1903). "I beg leave to refer the enclosed letter to you, with the request that you will furnish an account of any late experiments on the subject to which it contains." Der besagte Brief, an Henry gerichtet, stammt von dem Ingenieur J. W. Murphy (8vo, 1 1/2 S. auf 1 Doppelbl.). - Der Brief von Henry verso mit Rostspuren einer Büroklammer; die Beilage etwas gebräunt. Aus der Sammlung Verne L. Roberts, Mappe mit Exlibris "Ex Bibliotheca Mechanica".
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(abgelaufen)
Los 186
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John Herschel to John Lubbock
Herschel, Brief an John Lubbock
Herschel, Johann Friedrich Wilhelm (John) (Astronom; 1792-1871). Eigenh. Brief mit Unterschrift. (London), "32 Harley Street", 24. Okt. (18)51. (19:12 cm). 3 S. auf 1 Doppelbl.
An den Astronomen John William Lubbock (1803-1865): "My dear Sir John". Berichtet, er sei bei seiner Familie ("Lady H and all our Tribe") in Hawkhurst (Kent) gewesen, bedankt sich für eine Einladung etc. Weiter heißt es: "Thank heaven the Exhibition is closed! But I hear the mutterings of the thunder of discontent on the Jury awards growling in the distance and I portend a stirm of no ordinary kind". Herschel hatte bei der Weltausstellung (Great Exhibition), die am 11. Oktober 1851 zu Ende gegangen war, in der Jury für "philosophical instruments" gesessen und sich danach auch gegenüber Alexander v. Humboldt negativ über dieses Ehrenamt geäußert. - Wenige schwache Tintenwischer.
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Los 187
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Herschel, Brief an "The Reader"
Herschel, Johann Friedrich Wilhelm (John) (Astronom; 1792-1871). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Collingwood, 17. April (18)65. (16:10 cm). 2 S. auf 1 Doppelbl.
Geschrieben in seinem Anwesen Collingwood bei Hawkhurst (Kent). An die Zeitschrift "The Reader", wohl an den Herausgeber der Zeitschrift. Diese erschien wöchentlich von Januar 1863 bis Januar 1867 und behandelte sowohl naturwissenschaftliche wie literarische Themen. Herschel war offenbar gefragt worden, ob er Beiträge liefern wolle, er wollte aber nicht auf einer "list of contributers" erscheinen - diese war tatsächlich am 1. April 1863 ohne seinen Namen veröffentlicht worden. "It is now very long that I have ceased to make anything that deserves to be called an Astronomical observation ... so that whatever I may do in this line is in the nature of work at second hand...".
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Los 188
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Laplace, Manuskriptblatt
Laplace, Pierre Simon Marquis de (Mathematiker u. Astronom; 1749-1827). Der Anfang von Kapitel 17 aus seinem "Exposition du Système du Monde". O.O., ca. 1796 oder später. Qu.-4to (18:22,5 cm). 2 S. auf 1 Bl. In mod. Hmaroquinmappe.
"Early draft of the beginning portion of chapter XVII ... of one of the editions of Laplace's epoch-making astronomical works: 'Exposition du Système du Monde' (1796). An examination of all six of the published editions shows many significant textual differences from our manuscript, reflecting the enormous labor Laplace put into writing the book" (Roberts-Trent 197). - Wenige hinterlegte Einrisse, Verlust 1 Buchstabens durch Löchlein. Aus der Sammlung Verne L. Roberts, Mappe mit Exlibris "Ex Bibliotheca Mechanica".
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Los 189
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Marchetti, Brief
Marchetti, Alessandro (Mathematiker; 1633-1714). Eigenh. Brief mit Unterschrift an Vincenzo Viviani. Pisa, 26. Febr. 1668. 4to (28:19,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. In mod. Hmaroquin-Mappe.
An den Mathematiker und Physiker Vincenzo Viviani (1622-1703). - "In this extremely interesting letter, Marchetti reports that his edition of Galileo's 'De resistentia solidorum' is almost in press; the book was published the following year ... He also refers to Viviani's work relating to the same treatise, diplomatically contrasting such 'excellent compositions' to his own 'sterile talento' and the 'aborti' of his pen. Marchetti's expressed hope that his colleague might find his edition of value was fulfilled when Viviani used the work in his defense of Galileo ... From the library of Sir Thomas Phillips" (Roberts-Trent 212). - Aus der Sammlung Verne L. Roberts.
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(abgelaufen)
Los 190
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Montucla, 2 Briefe
Montucla, Jean-Étienne (Mathematiker; 1725-1799). Eigenh. Brief mit Unterschrift an C. M. de La Condamine. Grenoble, 25. Januar 1762. 4to (ca. 24:18,5 cm). 3 S. sowie Adresse auf 1 Doppelbl.
Montucla hatte 1758 sein Hauptwerk, die 'Histoire des mathématiques' veröffentlicht und war im selben Jahr zum Verwaltungssekretär in Grenoble ernannt worden. 1764 begleitete er Turgot auf seiner Expedition nach Cayenne. Der Brief wurde La Condamine zwei Mal nachgeschickt und erreichte ihn schließlich am 7. Februar in Rethel. - Etwas sporfleckig. - Dazu: Eigenh. Brief mit Unterschrift Montuclas an einen Ungenannten, datiert 7. August 1761. 1 1/4 S. - Etwas fleckig.
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Los 191
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Die leidige Zensur
Mundt, 21 Autographen
Mundt, Theodor (1808-1861, Schriftsteller). 21 eigenhändige Briefe und Schriftstücke mit Unterschrift "(Th.) Mund". Berlin, 1834-40. Verschiedene Formate. Zus. 34 S.
Literaturgeschichtlich interessante Sammlung von seltenen Autographen des Theodor Mundt, einem der Wortführer des Jungen Deutschland. 1835 wurden seine Schriften durch die preußische Zensur verboten. Mundt berichtet häufig über seine Veröffentlichungen und die Zensur, so auch über seinen Roman "Madonna", der als Vorabdruck 1835 im "Literarischen Zodiacus" erschien und in der Folge verboten wurde. 1834 erwähnt er die Herausgabe seiner "gesammelten Briefsätze... von berühmter Hand (Herder, Wieland, Hegel, Jean Paul, etc.) unter dem Titel "Schriften in bunter Reihe. 9 Briefe aus den Jahren 1834-36 richten sich (mit umseitiger Leipziger Adresse) an den befreundeten Stadtgerichtsrat Dr. Moritz Kind, dem er 1836 frustriert schreibt "Sterben ist kein Unglück, sondern das höchste Glück; nur ein zweckloses Leben ist Unglück! ... Ich habe noch immer nicht die Erlaubnis erhalten, auch nur unter preussischer Censur wieder etwas drucken zu lassen". Auch 1837 klagt er gegenüber dem Adressaten "Leitner": "Ich wollte Ihnen gestern... diese beiden Bände überreichen... Es wäre mir lieb, wenn Sie in den Hamburger Blättern der Börsenhalle sich darüber aeussern wollten, da... es für den Verleger wünschenwert ist, dass es auf mich bezogen wird, indem ich durch die leidigen Censurverhältnisse genöthigt war, meinen Namen zu opfern... Freund John hat mir in diesen Tagen einen Streich oder vielmehr einen Strich gemacht... Er hat mir eine ganze Novelle von 12 Druckbogen gestrichen, die für den Berliner Kalender bestimmt war. C'est assez!" - Etwas gebräunt, vereinzelt gering fleckig u. mit kl. Randläsuren, Papiersiegel tls. ausgeschnitten.
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Los 192
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Schulze, 2 Autographen
Schulze, Friedrich August. (Schriftsteller; 1770-1849). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Der Ihrige Schulze". Dresden, 31. August 1844. 4to (27:22,5 cm). 1 S. u. 4 Zeilen auf 1 Doppelbl. mit Adresse verso.
An den Herausgeber des Jahrbuchs deutscher Bühnenspiele, Friedrich Wilhelm Gubitz (1786-1870) in Berlin. "Hochverehrter Freund! Sie wundern Sich vielleicht, dass ich Sie noch immer so nenne... Vor Jahren schon sendete ich Ihnen einmal ein kleines Lustspiel zum Einrücken in Ihr dramatisches Jahrbuch, wenn es sich dazu eignete... Aber kein Zeichen von Ihnen auf alles dies. Ferner sandte ich Ihnen einem Roman im Jahr 1837, Schickungen genannt, unter dem Namen Theobald im Osten (sic!) von mir geschrieben und las nicht lange darnach eine recht gehässige Anzeige davon im Gesellschafter." - Mit Siegel verso. Mit etlichen Ein- u. Ausrissen im Rand, mehrf. gefaltet. - Dazu: Derselbe. Eigenhändiger Brief mit ders. Unterschrift. O.O.u.J. 2 S. - An denselben Gubitz, weitere Veröffentlichungen im Jahrbuch betreffend. - Braunfleckig u. mit Randausschnitt oben.
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Los 193
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Varnhagen van Ense, Autograph 1834
Varnhagen van Ense, Karl August. (Chronist u. Schriftsteller; 1785-1858). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Varnhagen". Berlin, 21. Januar 1834. (20,5:12,5 cm). 1 Seite.
Wohl an den Verlag der von Hegel, Eduard Gans u. Varnhagen gegründeten und mit anderen zusammen als "Sozietät für wissenschaftliche Kritik" herausgegebenen "Jahrbücher für Wissenschaft und Kritik", Duncker & Humblot (ab 1834, vorher 1827-33 bei Cotta erschienen). Ohne Anrede. "Das 'Athenaeum' behalte ich noch, um solches, wenn Sie beistimmen, dem Hrn Lehmann noch heute zuzustellen, und zu gleichem Zweck möchte ich mir noch ein Exemplar der Neumann'schen Recension von Zelter=Goethe von Ihnen erbitten... Hr Hofrath Thiersch wird sein Buch über Griechenland für die Jahrbücher einsenden; dasselbe ist mir überwiesen, und wünsche ich solches, so wie es eingeht, ungesäumt zu empfangen." Wilhelm Neumann hatte 1834 in den Berliner 'Jahrbüchern für Wissenschaft und Kritik' die von Riemer herausgegebenen ersten drei Teile des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter rezensiert. - Etwas gebräunt, verso mit Bezeichnung von alter Hand u. kl. Braunflec
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Los 194
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Varnhagen van Ense, Autograph 1839
Varnhagen van Ense, Karl August. (Chronist u. Schriftsteller; 1785-1858). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Varnhagen van Ense". Berlin, 25. Februar 1839. (20,5:12,5 cm). 1 Bl., 2 S. beschrieben.
An eine ungenannte Dame. "Ihr freundliches Blatt, gnädige Frau, fand mich einer schlechten Nacht, auf die ein Schwefelbad folgen soll, noch nicht aufgestanden... Bei dem herzlichen Antheil, den Sie für Rahel und für Brinckmann hegen, darf ich ihnen nicht vorenthalten, was letzterer schon früher an mich über Rahel geschrieben hat, ich aber, seiner strengen Anweisung gemäß, nur einem kleinen Kreise von Vertrauten mitzutheilen befugt bin. Sie werden besonders gegen den Schluß hin die Berichte über Frau von Stael merkwürdg finden... Ihre eignen Worte, Verehrteste, über Rahel sind mir höchst schätzbar, und gehen mir zu Herzen." - Etwas gebräunt, Ausschnitt im oberen weißen Rand, recto mit Resten von Klebefälzen.
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Los 195
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Woltmann, 14 Autographen
Woltmann, Karl Ludwig v. (Schriftsteller u. Historiker, 1770-1817). Sammlung von 14 eigenhändigen Briefen und Schriftstücken mit eigenhändiger Unterschrift (von) Woltmann. Berlin, 1808-11. Verschiedene Formate. Lose.
Die Sammlung enthält 8 editionsgeschichtlich interessante Briefe, wohl an den Verleger Georg Joachim Göschen (1752-1828), die sich auf den Druck verschiedener Werke, Korrekturen, Honorare, etc. beziehen, insbesondere auch auf die Edition seiner "Geschichte des Westphälischen Friedens", die bei Göschen 1808-09 erschien. "In dieser Woche sende ich mit der fahrenden Post das zweite und vierte Buch meiner Geschichte des Westphälischen Friedens. Ich hoffe, es wird nach Geist und Art ein deutsches Werk seyn, und deutschen Patriotismus lehren und politisch leiten können"."Ich sende Ihnen ein Manuscript, welches Sie wahrscheinlich gern in Verlag nehmen... Drucken Sie es wie meinen Westpf. Frieden... Wir rechnen nicht auf mehr Honorar, als 20 frd'or: Sie können aber auch weniger geben und statt baarer Zahlung einen Wechsel". 6 weitere Briefe u. Schriftstücke sind teils ohne Anrede und Jahresangabe. Ein 1811 datierter Brief bezieht sich auf seine Überlegungen, vom preußischen Dienst in die französische Diplomatie überzutreten. Von 1805 bis 1810 hatte Woltmann die Funktion als Geschäftsträger für die drei freien Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen am preußischen Hof wahrgenommen. - Teils etwas gebräunt, stellenw. gering fleckig.
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Inkunabeln
Los 196
Albertus Magnus, Sermones de tempore
Albertus Magnus. Sermones de tempore et de sanctis. 2 Tle. u. Index in 1 Bd. Ulm, Johann Zainer d. Ä. (nicht nach 1478). Fol. (28,5:21,5 cm). Got. Typ. Eingemalte Initialen in Rot, zu Beginn rubriziert. 259 nn. Bll. (ohne die weißen Bll. 1 u. 115). Ldr. d. 17. Jh., Schab- u. Wurmspuren, Kapitale u. Ecken abgestoßen.
Hain 472; GW 775; BMC II, 529; Goff A-331. - Erste Ausgabe bei Zainer, wie die beiden anderen, wenig späteren Zainer-Ausgaben undatiert. Entgegen den meisten anderen Exemplaren sind hier die Sermones de tempore vor die Sermones de sanctis (hier fehlt das weiße Blatt 115) gebunden, dazwischen das Registrum (hier fehlt das erste weiße Blatt). - Ältere handschriftliche Foliierung, bis Blatt 113 im ersten vorhandenen Teil zusätzlich zeitgenössisch. Teilw. etwas fleckig bzw. feuchtigkeitsrandig, stellenweise Wurmlöcher u. einzelne Wurmspuren, meist erste u. letzte Bll. betroffen. Unterer weißer Rand des ersten vorhandenen Blatts alt hinterlegt.
First edition by Zainer, undated. Contrary to most other copies, the Sermones de tempore are bound here before the Sermones de sanctis (here the blank 115 is lacking), with the Registrum in between (here the first blank is lacking). - Later handwritten foliation throughout, up to leaf 113 in the first existing part additionally by contemporary hand. Some staining and marginal dampmarking, wormholes and individual worm marks in places, mostly affecting the first and last leaves. Lower blank margin of the first existing leaf repaired. 17th cent. calf, rubbed and wormed, head and tail of spine and corners worn.
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(abgelaufen)
Los 197
Albertus Magnus/Ripelin, Compendium.
Albertus Magnus. - Hugo Argentinensis (H. Ripelin von Straßburg). Compendium theologicae veritatis. Mit Tabula von Thomas Dorniberg. Straßburg, (Johann Prüß), 1489. Fol. (29:20,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. 96 nn. Bll. (l.w.). - Angebunden: (Johannes de Verdena [Werdena]). Sermones dormi secure de tempore et de sanctis. (Tl. 2 von 2): Sermones de sanctis dormi secure. Straßburg, (Drucker des Jordanus von Quedlinburg und Johann Prüß),1489. Fol. Got. Typ., 2 Kol. 118 nn. Bll. - (N. Stör). Officii missae sacrique canonis expositio. (Reutlingen, J. Otmar, vor dem 1. V. 1485). Fol. Got. Typ. 126 nn. Bll. (l.w.). Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln; stark berieben, Wurmspuren, einige Fehlstellen, Schließenreste, Rücken sowie Vorderdeckel teilw. Deckel mit Lwd. überklebt.
I. Hain-C. 442; GW 603; BMC I, 123; Goff A-239. - Erstmals Nürnberg um 1470 gedruckt. "Dieser häufig Albertus Magnus zugeschriebene Grundriß der scholastischen Theologie, in dem zahlreiche Gedanken des Albertus Magnus verarbeitet sind, stammt in Wirklichkeit von dessen Straßburger Schüler Hugo Ripelin" (Amelung, Früdruck I, 36). Liber II enthält naturwiss. u. psycholog. Ansichten, darunter Kapitel wie De natura coelorum & stellarum, De planetis, De luce, De fantasia, De memoria, De proprietatibus demonum etc.
II. Hain-C. 15960; GW M14965; BMC I, 139; Goff J-462. - Predigtsammlung für den Klerus aus der Feder des Franziskaners Johannes aus der Abtei Werden bei Essen, die in zahlreichen Inkunabelausgaben verbreitet wurde. "Dormi secure" bedeutet "für den ruhigen Schlaf" der Kleriker, die auf diese exemplarische Predigtsammlung zurückgreifen und so eigene Arbeit einsparen konnten.
III. Hain 6809; GW M44061; Goff E-167. - Selten. Einer von zwei Drucken bei Johann Otmar in Reutlingen, vorliegend ohne Kolophon. Der andere Reutlinger Druck ist im Kolophon auf den 1. September 1483 datiert. Während GW auf "vor dem 1. V. 1485" datiert, datierten INKA u. ISCT auf "ca, 1481". Die um 1412 entstandene Meßerklärung des Leipziger Theologen Nicolaus Stör ist in zahlreichen Handschriften erhalten und wurde bis 1500 in mindestens drei Ausgaben gedruckt. Häufig wurde sie mit der Meßerklärung des Magisters Vincentinus Gruner aus Freiburg verwechselt, ihrer leicht veränderten und gekürzten Variante. - Der Sammelband insgesamt gebräunt u. teilw. fleckig bzw. stockfleckig, einige Wasserränder, vereinzelt alte Anmerkungen. Erste u. letzte Bll. des Bandes etwas wurmstichig, erste Bll. mit kleinen Randläsuren. Titel je mit Anmerkungen (teilw. mit Kugelschreiber) u. klösterlichem Besitzvermerk. Bl. 2 von I. mit Stempel im Rand. Spiegel auf altem Prgt.-Manuskript, 2 Bll. einer Handschrift auf Papier vorgebunden.
II. Hain-C. 15960; GW M14965; BMC I, 139; Goff J-462. - Predigtsammlung für den Klerus aus der Feder des Franziskaners Johannes aus der Abtei Werden bei Essen, die in zahlreichen Inkunabelausgaben verbreitet wurde. "Dormi secure" bedeutet "für den ruhigen Schlaf" der Kleriker, die auf diese exemplarische Predigtsammlung zurückgreifen und so eigene Arbeit einsparen konnten.
III. Hain 6809; GW M44061; Goff E-167. - Selten. Einer von zwei Drucken bei Johann Otmar in Reutlingen, vorliegend ohne Kolophon. Der andere Reutlinger Druck ist im Kolophon auf den 1. September 1483 datiert. Während GW auf "vor dem 1. V. 1485" datiert, datierten INKA u. ISCT auf "ca, 1481". Die um 1412 entstandene Meßerklärung des Leipziger Theologen Nicolaus Stör ist in zahlreichen Handschriften erhalten und wurde bis 1500 in mindestens drei Ausgaben gedruckt. Häufig wurde sie mit der Meßerklärung des Magisters Vincentinus Gruner aus Freiburg verwechselt, ihrer leicht veränderten und gekürzten Variante. - Der Sammelband insgesamt gebräunt u. teilw. fleckig bzw. stockfleckig, einige Wasserränder, vereinzelt alte Anmerkungen. Erste u. letzte Bll. des Bandes etwas wurmstichig, erste Bll. mit kleinen Randläsuren. Titel je mit Anmerkungen (teilw. mit Kugelschreiber) u. klösterlichem Besitzvermerk. Bl. 2 von I. mit Stempel im Rand. Spiegel auf altem Prgt.-Manuskript, 2 Bll. einer Handschrift auf Papier vorgebunden.
Three works in one volume. - The volume as a whole browned and partly stained, foxed and waterstained, occasional old annotations. First and last leaves of the volume somewhat with worm stitches, first leaves with small marginal tears. Titles each with annotations (partly in biros) and monastic ownership inscription. Leaf 2 of I. with stamp in margin. Contemporary leather over wooden boards, heavily rubbed and worn, remnants of clasps. Spine and part of covers pasted over with linen.
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Los 198
Passauer Frühdruck
Almanach für Passau auf 1481
Almanach für Passau auf das Jahr 1481, lat. Einblattdruck. (Passau, Benedikt Mayr, um 1481). Ca. 28:20 cm. Mit 1 großen figürlichen Holzschnittinitiale.
GW 1353; VE 15, A-224. - Sehr selten, GW nennt nur ein Exemplar (Stift St. Paul in Österreich, ein Exemplar in Salzburg ist nicht auffindbar). Eines der frühesten Druckwerke Passaus; der wohl erste Druck stammt von Ende November 1480 (vgl. Geldner I, 233). - Gebräunt u. etwas fleckig; Faltspuren, kl. Restaurierungen im weißen Rand. Leider ist das Exemplar nicht komplett: auf der linken Seite fehlen etwa 1 cm Drucktext, auch die Initiale ist angeschnitten; unten fehlen 5 Zeilen Drucktext, darunter auch das Impressum.
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Los 199
Antoninus Florentinus, Summa. 2 Bde.
Antoninus Florentinus. Summa theologica. (Mischausgabe). 4 Teile u. Repertorium in 2 Bdn. Lyon, Johann Klein, 1500 (Teil 1-2 u. Repertorium) u. Straßburg, Johann Grüninger, 1496 (Teil 3-4). Fol. (31,5:21 cm u. 32:22 cm). Got. Typ., 2 Kol., Repertorium u. Teil 1 zur Hälfte rubriziert. 76 (st. 84, l.w.); 169; 216 (l.w.); 311 (o.d.l.w.); 256 (st. 258) nn. Bll. Bd. 1: Schlichter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 1 Schließe (von 2); berieben, Kanten bestoßen, vorderer Innendeckelbezug entfernt. Bd. 2: Brauner Kalbldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 5 (von 10) Eck- u. Mittelbeschlägen, Schließenreste; berieben u. bestoßen, wurmstichig, Rücken mit Fehlstellen, beide Bände mit späteren Rückenschildern.
Hain 1250 u. Hain-C. 1249; GW 2193 u. 2192; BMC VIII, 339 u. I, 109; Goff A-879 u. 878. - In vier Teilen vollständige "Summa" des Dominikaners und Erzbischofs von Florenz. - Bd. 1: Etwas gebräunt, teilw. stockfleckig bzw. fleckig, vereinzelte Wurmspuren, vereinzelte Wasserränder. Titel des vorangebundenen Repertoriums mit Besitzvermerken, teilw. mit Kugelschreiber, Bl. 2 mit klösterlichem Besitzstempel im Rand. Es fehlt die Lage c (8 Bll.), die nie eingebunden war, wie schon der Rubrikator vermerkt. Bd. 2: Teilw. gebräunt u. fleckig, stellenweise Feuchtigkeitsränder u. Wurmspuren. Einige Bll. mit stark gebräuntem Wasserrand, Titel von Teil 3 mit klösterlichen Besitzvermerken, teilw. mit Kugelschreiber sowie Eckabschnitt, Bl. 2 mit klösterlichem Besitzstempel im Rand, q3 mit Eckabriss. In Teil 4 fehlt der Titel u. das letztes weiße Blatt. - Hinterer Innendeckel von Bd. 1 ist mit einem Blatt aus einer Pergamenthandschrift des 12. Jahrhunderts bezogen. Vollständiges Doppelblatt (ca. 20:30 cm) aus einem Rituale des süddeutschen, evtl. fränkischen Raums. Karolingische Minuskel der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Rot und Braunschwarz. Beginnt mit "Incipit Ordo Sacri Baptismatis. Primum vero ante ianus ecclesie prespiter sufflans in faciem infantis dicat". Vgl. HAB Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 520 Helmst.
4 parts and Repertorium in two volumes. Mixed edition. - Vol. 1: Partly rubricated. Somewhat browned, partly foxed or stained, scattered worm marks, scattered waterstains. Title of the previously bound repertory with ownership notes, partly in biros, second leaf with monastic ownership stamp in margin. Lacking gathering c (8 leaves), which was never bound in, as already noted by the rubricator. Vol. 2: Partly browned and spotted, some dampmarking and worming, heavier browned waterstains to some leaves, title of part 3 with monastic ownership notes, partly in biros and corner section, second leaf with monastic ownership stamp in margin, q3 with corner tear. Part 4 lacks the title and the last blank. - Back inner cover of vol. 1 is covered with a leaf from a 12th century vellum manuscript. Complete double leaf (ca. 20:30 cm) from a ritual of the South German, possibly Frankish region. Carolingian minuscule of the first half of the 12th century in red and brown-black. Two different bindings, partly worn, with wormtraces.
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Los 200
Scholastic Zoology
Aristoteles, De animalibus
Aristoteles. De animalibus. In der Übers. von Theodorus Gaza. Venedig, Bartholomaeus de Zanis für Octavianus Scotus, 9. Aug. 1498. Fol. (32,5:22 cm). Got. Typ. Mit vielen schwarzgrundigen figürlichen u. ornamentalen Holzschn.-Initialen u. schwarzgrundiger Verlegermarke. 6 nn., 89 num. Bll. (o.d.l.w.). Bindgeprägter Ldr. im Stil d. Zt.
Hain-C. 1703; GW 2353; BMC V, 433; Goff A-976. - Vierte Ausgabe der lateinischen Übersetzung von Theodorus Gaza (zuerst 1477), die letzte des 15. Jahrhunderts. Das grundlegende Lehrbuch für die scholastische Zoologie, in dem Aristoteles mehr als 500 Tierarten beschreibt. "He presented a general outline of animal kingdom; described the different part of animals; included descriptions of internal organs, reproduction and life of man, and the character and habits of the animal world... Aristotle believed in an evolutionary theory which, while it differed from modern concepts, contained the essential features of evolution as a process in nature" (Sparrow p. 1). - Gering fleckig, wenige Wurmspuren im weißen Rand, vereinzelt kleine Feuchtigkeitsspuren im weißen Rand, erste 2 Bll. fingerfleckig.
Fourth edition of Theodorus Gaza's translation of Aristotle's zoological works; with numerous white on black historiated and decorative woodcut initials and mark of Ottavio Scoto at end. - Slight spotting, few marginal wormtraces, slight marginal dampmarking, fingerstaining to first two leaves. Recent leather in contemporary style.
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Los 201
Art of Memory - Applied to Arithmetics
Ars memorativa. Ingolstadt 1499
Ars memorativa ad commemorandu(m) terminos, qu(a)estio(n)es, argume(n)ta sive sermones quottas. Ingolstadt, (Johann Kachelofen, ca. 1499). (21,3:14,7 cm). Mit 1 großen Initiale und 22 schematischen Holzschnitten im Text. 4 nn. Bll. Auf Prgt.-Streifen aus einer Handschrift des 15. Jahrh. geheftet. In mod. Prgt-Kassette mit goldgepr. Rückentitel.
Hain 1825; GW 2568; Goff A-1087; Schramm XVI, 900 - 905. - Einzige Ausgabe. Sehr seltene frühe Schrift zur Mnemonik und zur Vereinfachung der Lösung von Aufgaben der Grundrechenarten. GW kennt nur 10 Exemplare (3 in Deutschland) in öffentlichen Einrichtungen. - Einem Sammelband entnommen. Gering fingerfleckig, Kopfsteg etwas wasserfleckig, einige geschweifte Klammern in Tinte in den schematischen Darstellungen. Der Bereich der Initiale grün eingefärbt. Titelblatt mit kleiner Rasurstelle mit geringem Buchstabenverlust und größerer Rasurstelle mit kleinen Papierrestaurierungen unterhalb des gedruckten Titels, wohl durch Entfernung eines ehemals montierten Papiers. Dort mit hs. Eintrag d. 19. Jh.: "hier war der gleiche Holzschnitt wie 1. Seite des Kalendariums", der sich offenbar auf einen anderen Teil des Sammelbandes bezieht. Von gleicher Hand 2 Bibl.-Signaturen auf dem Titelblatt.
Sole edition. Rare and early treatise on the art of memory and basic arithmetic operations. - Taken from a Sammelband. Minor fingermarking, faint dampstaining to top margin, some curly brackets in ink to schematic depictions. The area of the large initial tinted in green. Small abrasion to one word of title with little loss to 3 letters, larger area of abrasion and small restaurations to paper below the title text due to a removal of a previously applied piece of paper. Library shelfmarks and 2 lines of notification on the removed paper to title page. Sewn to stripe of vellum from a 15th cent. manuscript. Housed in a recent vellum clamshell box.
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Los 202
Bernardus Claravallensis, Sermoni
Bernardus Claravallensis (Pseudo-Bernardus). Sermoni vulgari (Modus bene vivendi, ital.). Florenz, L. de Morgianis u. J. Petri für P. Pacini, 27. Jan. 1495/96. 4to (21:15 cm). Rom. Typ. Mit 1 Holzschnitt u. 3 Verlegermarken. 4 nn., 120 num. Bll. Roter Maroquinbd. d. 19. Jh. mit etwas Vergoldung u. Streicheiesenlinien sowie Goldschnitt, signiert "Leighton Brewer St(reet) W"(est, London), in Schuber.
Hain-C. 960 (= Hain 2898); GW 4053; BMC VI, 683; Goff B-418; Sander 956; Kristeller 56. - Zweite italienische Ausgabe der Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen Schrift. Der Holzschnitt zeigt Bernhard mit einer Gruppe von Mönchen, einer knienden Nonne sein Werk überreichend. Am Schluss drei schwarzgrundige Verlegermarken des Pietro Pacini. - Etwas gebräunt u. stockfleckig, gegen Ende auch schwach wasserrandig; 2 Bll. mit unauffällig restaur. Randeinriss, letzte 5 Bll. mit kl. Wurmlöchern. Exlibris Erich von Rath (1881-1948; Bibliothekar u. Vorsitzender der Kommission für die Gesamtkataloge der Wiegendrucke).
Second Italian edition. - Some browning and staining throughout, minor marginal dampmarking at end, skilfully restored marginal tear to 2 leaves, small worm-stitches to last 5 leaves. Bound in red morocco by Leighton.
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Los 203
Biblia latina Teil 2. Nürnberg, Koberger
Biblia latina. - Biblia (cum postillis Nicolai de Lyra et expositionibus G. Britonis etc.). Teil 2 (von 4). (Nürnberg, Anton Koberger, 1497). Fol. (35,5:24 cm). Got. Type, 2 Kol., Text von Kommentar in kleinerer Type umgeben. 338 num. Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Rücken u. Ecken mit etwas späterem Schweinsldr. bezogen, Schließenreste; berieben, Kanten bestoßen, vereinzelte Wurmlöcher.
Hain-C. 3171; GW 4294; BMC II, 433; Goff B-619. - Zweiter Teil der vierten Koberger-Ausgabe mit dem Kommentar des Nicolaus de Lyra, so erstmals 1485. - Gering gebräunt u. teilw. etwas fleckig, vereinzelt alte Anmerkungen u. Unterstreichungen, vereinzelte Feuchtigkeitsränder, wenige Bll. mit kleiner Hinterlegung im Rand, erste u. letzte Bll. mit geringen Wurmlöchern. Titel stärker fleckig, mit klösterlichem Besitzstempel u. gestrichenem Besitzvermerk.
Part two (of four). - Slightly browned and partly somewhat spotted, occasional old annotations and underlining, occasional dampstains, small marginal repair to few leaves, few wormholes to first and last leaves. Heavier spotting to title, with monastic ownership stamp, old ownership inscription striked out. Contemporary blindstamped pigskin over wooden boards, spine and corners covered with somewhat later pigskin, remains of clasps; rubbed, edges somewhat worn, isolated wormholes.
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Los 204
Bossus, Sermo in Iesu Christi passionem
Bossus, M. Sermo in Iesu Christi passionem. Bologna, Franciscus dictus Plato de Benedictis, 2. Dez. 1495. 4to (21:16 cm). Rom. Typ. Mit Druckermarke. 12 Bll. In alte Kart. eingehängt; in moderner Hmaroquinkassette.
Hain-C. 3678; GW 4960; BMC VI, 828; Goff B-1047. - Erste Ausgabe. Matteo Bossi (1428-1502) stammte aus Verona und war Abt in Fiesole. Der Drucker und Buchhändler Platone Benedetti war seit 1482 tätig und starb 1496. - Etwas schief beschnitten. Schlussblatt mit restaurierter Fehlstelle im Innenrand.
First edition. - Not regularly trimmed. restored paper flaw to inner margin of last leaf. Rehinged in old stiff wrappers.
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Los 205
Collatius, Opuscula
Collatius, P. A. Fasti maiores. Mailand, Philippus Mantegatius für Paulus Taegius, 22. Juni 1492. 4to (19,5:14,5 cm). Rom. Typ. Min. u. Maj. f. Init. 36 Bll. Mod. flex. Manuskriptprgt.
Hain 1290; GW 7158; BMC VI, 785; Goff A-923. - Erste Ausgabe. "C'est moins un poeme qu'une suite d'odes ou hymnes sur les fêtes principales de l'annee" (Hoefer, NBG XI 151). - Vereinzelt gering fleckig.
First edition. - Slight staining here and there. Recent limp vellum made from old manuscript.
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Los 206
Concilium Constantinense. Acta scitu
Concilium Constantinense. - Acta Scitu dignissima docteque co(n)cinnata Constantiensis concilii celebratissimi. Hagenau, Heinrich Gran für Johannes Rynmann, 11. April 1500. 4to (21:14,5 cm). Got. Typ. 112 nn. Bll. (d. l. w.). Brauner Maroquin des frühen 20. Jh. mit Innenkantenvergoldung u. Rückentitel.
Hain 5609; GW 7287; BMC III, 687; Goff C 800. - Erste Ausgabe dieser wichtigen Sammlung von Akten und Beschlüssen der 45 Sitzungen des zwischen 1414 und 1418 in Konstanz abgehaltenen Konzils, auf dem u.a. Jan Hus' Lehren als ketzerisch verdammt und er selbst 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Das von Jakob Locher und Konrad Summenhart nach einem Manuskript aus dem Besitz des Hieronymus de Croaria herausgegebene Werk enthält auch einen Einleitungsbrief und mehrere Gedichte derselben. Besonders hervorzuheben ist der auf den Bll. n5verso,, und o7recto gedruckte Text "Errores Iohannis Wickleff et Iohannis Huss damnati in concilio Constantiniensi", der hier in einer der frühesten (für Wyclif vermutlich der ersten) gedruckten Ausgaben vorliegt. - Leicht gebräunt, gering fleckig, letzte 3 Bll. mit Braunflecken, Titel etwas stockfleckig, gelöschter Besitzvermerk im oberen Rand.
First edition of this report of fourty-five sessions held on the Council of Constance 1414-1418. - Light browning and spotting, some brownstaining to last three leaves, some foxing to title, deleted ownership inscription to upper margin. Early 20th cent. morocco.
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Los 207
Der einzige Druck aus Schrattenthal
Francois, Quodlibetica decisio perpulchra + Beibände
Francois, M. Quodlibetica decisio perpulchra et devota septem doloribus. (Hrsg. von M. Eytzinger). Schrattenthal 1501. 4to (21,5:15 cm). Mit großem Titelholzschnitt u. ganzs. Textholzschnitt. Mit rot eingemalten Initialen. Rubriziert. 54 Bll. - Angebunden: Privilegia sanctissimae virginis Mariae. (Wien, Johann Winterburger, um 1500). 4to. Got. Typ. 6 Bll. - Fraternitas rosaceae coronae ad honorem beatissimae virginis Mariae. (Köln, Johann Landen, um 1500). 4to. Mit Titelholzschnitt und 4 kleinen Schlussholzschnitten. Got. Typ. 18 Bll. - Legenda s(an)ctissime matron(a)e ann(a)e genitricis v(ir)gi(ni)s mari(a)e materis: (et) hiesu cristi avi(a)e. Leipzig, M. Lotter, 1502. 4to. Rubriziert. 22 Bll. (letztes weiß). Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Deckelschild u. Resten 1 Schließe, freie Vorsätze aus Manuskriptpergament; Kapitale ausgebrochen, Rücken gebrochen.
I. VD 16 F 2206; Adams F 925. - Der einzige bekannte Druck aus Schrattenthal (Niederösterreich). "Der Herausgaber Martin Eytzinger errichtete hier eine Stiftung der Bruderschaft von den Sieben Schmerzen Mariae und ließ in den Räumlichkeiten des hiesigen Klosters von einem unbekannten Drucker als einzigen Druck das zur Förderung der Marienverehrung dienende Erbauungsbuch ... am 20. 3. 1501 fertigstellen ... wobei einer Antwerpener Ausgabe von 1494 gefolgt wurde" (Reske 829). Die Stadt Schrattenthal gehörte zum ausgedehnten Besitz des Geschlechts Eytzinger (auch Eyczinger) und war die Residenz. Im Textholzschnitt (St. Bernhard, Maria u. S. Augustinus) sind das Eytzingersche Wappen und das von Augustinus getragene Herz in Rot teilkoloriert. Der Titelholzschnitt, in dem einige Konturen in Rot hervorgehoben sind, zeigt die Maria der sieben Schmerzen. Unter dem Kolophon zeitgenössicher Eintrag in grüner Tinte: "An dem tisch und pey dem essen / Schol man der schmercz(e)n i(u)ncfraw ma(r)ia / nit vergessen ...". - 1. Lage fast lose; vereinzelt etwas fleckig, Initialen meist durchschlagend; E1v u. E2r sowie F5v u. F7r im Innensteg mit je 3 grünen Farbflecken; Titel mit alten Besitzvermerken (siehe unten) u. einer Nummer in Kopierstift. - II. Hain-C. 13368; GW M35471; BMC III, 813; Goff P-975. - III. Hain-C. 7356; GW 10313; Goff F-306; Schreiber 4048; Schramm VIII, 872-876. - Erste Ausgabe. - IV. VD 16, L 971. - Selten, wie alle Ausgaben der Anna-Legende (Anna Selbdritt). - Stellenw. etwas fleckig; wenige Marginalien von alter Hand; A6v u. B1r mit 4 grünen Farbflecken im Innensteg. - Titel von (I) mit Besitzvermerk "Convent. Szakolcensis", d. i. das Frankiskanerkloster im slowakischen Skalica (Skalitz, ungarisch: Szakolca) sowie weiterem Besitzvermerk. Spiegel mit derselben Nummer in Kopierstift wie auf dem Titel von (I), neuerer Notiz sowie mit Besitzvermerk "Lucae Luboweczky a Słupcza". Łukasz Lubowiecki (slowakisch Lukáš Luboviecky) aus Stolp unterrichtete zu Beginn des 17. Jh. an der Schule in Skalica.
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Los 208
Gerson, Opera. 2 Bde.
Gerson, J. Opera. (Ed. P. Schott u. J. Geiler v. Kaisersberg). Bd.1-2 (von 3) u. Inventarium in 2 Bdn. Sraßburg, Martin Flach, 1494. Fol. (31:21,5 cm). Mit 3 wiederh. ganzseitigen Holzschnitten. Got. Typ., 2 Kol. 52 (l.w.); 218 (l.w.); 257 (o.d.l.w.) nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem, blindgeprägten Schweinsldr.-Rücken, Schließenreste, Rückdeckel im oberen Rand jeweils mit Metallknauf als Rest einer Metallkette; wurmstichig bzw. teilw. Wurmfraß, Rückenbezug von Bd. 1 teilw. gelöst.
Hayn-C. 7625; GW 10717; BMC I, 152; Goff G-189; Schreiber 4104; Schramm XX, Abb. 1232. - Fünfte Ausgabe der Opera. Der schöne ganzseitige, jeweils zu Beginn des Textes abgedruckte Holzschnitt zeigt Gerson als alten Pilger mit dem ihn kennzeichnenden mystischen Wappen, gefolgt von seinem Hund, im Hintergrund eine Burg, vermutlich Rattenburg im Unterinntal, wohin Gerson nach seiner Vertreibung aus Konstanz geflohen war. - Teilw. gebräunt u. wasserrandig, stellenweise Moderspuren, teilw. Wurmspuren, vereinzelte Randläsuren. Titel (Holzschnitt verso) von Bd. 2 mit großem Einriss u. Randläsuren. Titel von Inventarium in Bd. 1 u. Bl. 2 von Bd. 2 mit Besitzvermerken u. klösterlichem Besitzstempel. oRR.
Volume 1-2 (of 3) and Inventarium in 2 volumes, with 3 full-page woodcuts. - Partly browned and waterstained, traces of mould in places, partly worming, isolated marginal tears. Title (woodcut on verso) of vol. 2 with large tear and marginal defects. Title of vol. 1 and p. 2 of vol. 2 with ownership inscriptions and monastic ownership stamp. Contemporary blindstamped pigskin backed wooden boards, remnants of clasp and rear cover with remnant of a metal piece for attaching a chain; wormed, somewhat rubbed. Sold waf.
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Los 209
Guillelmus Parisiensis, Postilla
Guillelmus Parisiensis. Postilla super epistolas et evangelia de tempore et de sanctis et pro defunctis. Ulm, Conrad Dinckmut, 1486. Fol. (28,5:20,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit eingemalten Initialen in Rot. 212 nn. Bll. (d. e. w.). Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit spätgotischer Blindprägung aus einer Augsburger Werkstatt über Holzdeckeln; etwas beschabt u. berieben, leicht wurmstichig, Rücken u. Vorderkanten sowie einige kleinere Fehlstellen erneuert, neue Vorsätze, ohne Schließen u. Beschläge.
Hain 8265; GW 11956; BMC II, 535; Goff G-681; Goff, Postilla (in: Gutenberg-JB 1959, S. 73-78) Nr. 58; Amelung 113. - Einzige Ausgabe der "Postilla" bei Dinckmut, gleichzeitig sein erster lateinischer Druck seit 1484, in dem er statt seiner italienischen Texttype wieder die sonst nur für deutsche Texte gebrauchte Type 2 einsetzte. "Neben Type 1 war sie die charakteristischste Type Dinckmuts" (Amelung S. 164). Die "Postilla" ist allein im 15. Jahrhundert in mehr als 100 Ausgaben erschienen, die ersten wurden wohl um 1473 gedruckt, die erste Ulmer Ausgabe hatte 1478 Johannes Zainer herausgebracht. "This esteemed compilation must be regarded as one of the earliest 'best sellers'... more than 40,000 copies were placed in circulation during the last twenty-eight years of the century" (Goff S. 73). - In den Rändern stellenw. etwas finger- oder feuchtfleckig, verienzelte Wurmlöcher, im Bundsteg einige Wurmgänge, wenige Bll. mit Randeinriss. Das unbedruckte Blatt zu Beginn mit zeitgenössischem handschriftlichem Register, von derselben Hand durchgehend fehlerhafte Foliierung, mehrere zeitgenössische oder wenig spätere Rand- und Interlinearglossen, teils in deutscher Sprache. Bl. 1 mit hs. Besitzeintrag Johann Vogel, Bl. 2 mit geschwärztem Eintrag Leonhard Tanner (?), Bl. 2 u. 3 mit Vermerk des ehem. Benediktinerklosters Asbach (Diözese Passau). Ferner Slg. Deckel (Kat. Wölfle 1985, Nr. 96), Vorsatz mit Blindstempel Detlef Mauss. Der Einband stammt aus der von 1477-1495 aktiven Werkstatt des Nachfolgers des Augsburger Buchbinders Jörg Schapf (EBDB w001407, r000201; Kyriss 82 u. 81,1).
Only Dinckmuth edition, with Lombard initials supplied in red. - Some slight marginal dampstaining or thumbing, some worming to inner margins, a few marginal tears. Contemp. manuscript index on first blank leaf, contemp. manuscript foliation, several interesting marginalia, partly in German. With conventual ownership inscription. Contemp. calf tooled in blind over wooden boards, somewhat rubbed, small wormholes, a few restorations, spine and front edges renewed, new endpapers.
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(abgelaufen)
Los 210
Hennigk, Sermo de passione. 2 Tle.
Hennigk, J. Sermo de passione. (Leipzig, Martin Landsberg, um 1492). (20,5:14 cm). Got. Typ. 20 Bll. Ohne Einband. - Dazu: Titulus triumphalis causae passionis et mortis Christi. Einblattdruck (Fragment). (Leipzig, Martin Landsberg), 1492. (Noch) ca. 20,5:28 cm. Mit 7 kl. Holzschnitten. Zusammen in mod. Maroquinkassette.
I. GW 12190. - GW hat die Angaben zur Datierung dieses Drucks und der Variante (12191) korrigiert, nachdem festgestellt wurde, dass die Ausgabe "inhaltlich und typographisch mit Landsbergs Druck 'Titulus triumphalis' von 1492" korrespondiert, der 'Sermo' und der Einblattdruck gehören also zusammen; im Titel wird auch auf die "figura annexa" verwiesen. - II. GW 7155; VE15 T-17; Goff T-383; Incunabeln-Sammlung Kurt Wolff 781 (mit ganzseitiger Abbildung; dass. Exemplar wie J. Baer, Kat. 750, Tl. 3, Nr. 768 u. Breslauer, Cat. 101). - Sehr selten, GW kennt zwei Exemplare in öffentlichen Einrichtungen (Antwerpen und Oxford, das Berliner Exemplar ist Kriegsverlust, das bei Goff genannte Exemplar war in Privatbesitz), außerdem wohl noch ein Exemplar in Salzburg (M07150). Vorliegend vorhanden die untere Hälfte des Blatts. Rechts 7 Holzschnitte (ca. 2:2,8 cm) mit Darstellungen aus der Passion, 1 weiterer oben ist nur zur Hälfte vorhandener. "It celebrates the rediscovery of the original label affixed to the Cross with the inscription Jesus Nazarenus Rex Judeorum (INRI), in the Church of Santa Croce in Gerusalemme in Rome, on the last Sunday of January 1492 ... The discovery caused a sensation" (Breslauer, Cat. 101; zitiert nach VE15).. - Der 'Sermo' etwas fleckig, der 'Titulus im Rand mit Japanpapier verstärkt.
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Los 211
Hugo de Prato Florido. Sermones
Hugo de Prato Florido. Sermones dominicales de tempore. (Straßburg, G. Husner, nicht nach 1478). Fol. (33:22 cm). Rom. Typ. Rubriziert, eingemalte Initialen in Rot. 473 (st. 478) nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit Bezugsresten, Wurmspuren, Rücken mit Klebeband verstärkt.
Hain 8997; GW 13569; BMC I, 85; Goff H-506. - Dritte Ausgabe, die zweite bei Georg Husner. Erstmals 1476 erschienene Predigten des in Pisa und Prato wirkenden Dominikaners. - Wasserfleckig, stellenweise Moderspuren, vereinzelte Läsuren, einige alte Anmerkungen. Ca. 140 Bll. im Rand hinterlegt mit vereinzelten Text- bzw. Buchstabenverlust. 1 Bl. mit klösterlichem Besitzstempel im Rand. Es fehlt das erste weiße Blatt, das erste gedruckte, das letzte, sowie ein weiteres Blatt. Blatt (205) nur fragmentarisch u. als fehlend gezählt. oRR.
Third edition, the second printed by Georg Husner. - Waterstained throughout, traces of mould in places, scattered tears, some old annotations. Approx. 140 leaves laid down in margin with isolated loss of text resp. letters. Monastic ownership stamp to one leaf. Lacking the first blank, the first printed leaf, the last one, as well as another leaf. Leaf (205) only fragmentary and counted as missing. Contemporary wooden boards, remains of leather, wormed, spine reinforced with adhesive tape. Sold waf.
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Los 212
Johannes de Bromyard. Summa praedicantium
Johannes de Bromyard. Summa praedicantium. Nürnberg, Anton Koberger, 1485. Fol. (42:29,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Rubriziert, eingemalte Initialen in Rot. 416 (st. 430) nn. Bll. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Blindprägung auf dem Vorderdeckel, Schließenreste; berieben, teilw. wurmstichig, Kanten u. Kapital bestoßen bzw. abgestoßen, obere Kante des Rückdeckels mit Aussägungen, vorderer Innendeckelbezug gelöst u. defekt, hinterer fehlt.
Hain-C. 3994; GW M13116; BMC II, 427; Goff J-261. - Zweite Ausgabe, erstmals 1484 in Basel erschienen. Alphabetisch nach Stichworten geordnete Enzyklopädie für Prediger. Die Summa Praedicantium wurde bis ins 17. Jahrhundert gedruckt und hatte großen Einfluß auf die Entwicklung der Predigt. - Vereinzelt etwas gebräunt, gering fleckig, letztes Bl. stärker, wenige schmale Feuchtigkeitsränder. Erste u. letzte Bll. mit vereinzelten Wurmlöchern, letzte 11 Bll. mit Fraßspuren im weißen Rand. (y4) mit Eckabriss unten, (y7-8) u. (z1-5) mit Eckabriss oben mit geringem Buchstabenverlust. Schöner, breitrandiger Druck auf starkem Papier. Klösterlicher Besitzvermerk auf dem ersten vorhandenen Blatt. Es fehlen 12 Bll. (inkl. dem ersten weißen) der Tabula zu Beginn, Bl. (y5) u. das drittletzte Blatt. oRR.
Second edition. - Some browning in places, slightly spotted, last leaf heavier, some marginal dampmarking in places. First and last few leaves with isolated wormholes, last 11 leaves with traces of mice eating in the white margin. (y4) with corner tear at the bottom, (y7-8) and (z1-5) with corner tear at the top with minor loss of letters. Lacking 12 leaves (incl. the first blank) of the tabula at the beginning, leaf (y5) and the third last leaf. Monastic ownership inscription to first present leaf. Contemporary pigskin over wooden boards, upper cover blindstamped, remains of clasps; rubbed, some wormholes, edges and spine bumped and chipped, upper edge of rear cover with cuttings. Sold waf.
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Los 213
Ludolphus de Saxonia, Vita Christi
Ludolphus de Saxonia. Vita Christi. Nürnberg, Anton Koberger, 1495. Fol. (33,5:24 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit größerer in Blau, Rot, Grün u. Gold u. mit zahlr. kleineren eingemalten Initialen in Rot. 311 (st. 312) nn. Bll. Brauner Ldr. d. Zt. der Koberger-Werkstatt über Holzdeckeln mit reicher Blindprägung, Schließenreste; Wurmspuren, stark berieben, teilw. bestoßen, Rücken u. Gelenke beschädigt.
Hain-C. 10296; GW M1922; BMC II, 440; Goff L-346. - Hauptwerk des Anhängers der Mystik, Ludolphus de Saxonia. - Teilw. gebräunt u. fleckig bzw. wasserrandig, teilw. Wurmspuren. Durchgehende Feuchtigkeits- bzw. Moderspur im oberen Rand, dadurch einige Randläsuren. Titel in rot eingefasst u. mit mehreren Besitzvermerken, davon 1 mit Kugelschreiber. Es fehlt das letzte Blatt. oRR.
Partly browned and stained resp. with waterstains, worm traces. Moisture and mould marks in upper margin throughout, with some marginal tears. Title edged in red and with several ownership ownership inscriptions, 1 of them in biros. Lacking the last leaf. Contemporary brown calf, rubbed, wormed and worn, spine and joints damaged. Sold waf.
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Los 214
Marchesinus, Mammotrectus super Bibliam
Marchesinus, J. Mammotrectus (super Bibliam). Venedig, Simon Bevilaqua, 12. Juli 1492. 8vo (16,5:11,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. 274 nn. Bll. Ldr. d. 16. Jh. mit Schließenresten, berieben, Rücken erneuert.
Hain-C. 10570; GW M20814; BMC V, 517; Goff M-252. - Seltene Ausgabe des zwischen 1470 und 1521 in über 30 Drucken nachweisbaren spätmittelalterlichen, von Luther verdammten "Lehrbuches für Cleriker, in welchem alle in der hl. Schrift u. im kirchl. Stundengebet vorkommenden schwierigen Worte etymologisch und grammatikalisch erläutert werden" (Wetzer-W. VIII, 586). - Etwas gebräunt, geringe Feuchtigkeitsspuren im rechten Rand, letzte Bll. stärker betroffen. Titel fleckig u. im Rand ausgefranst.
Somewhat browned, slight marginal dampmarking, somewhat heavier to last leaves, staining and marginal fraying to title. 16th cent. calf, rubbed, remnants of clasps, rebacked.
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Los 215
Nider, Sermones de tempore et de sanctis
Nider, J. Sermones de tempore et de sanctis cum quadragesimali. (Strassburg, Drucker des Jordanus von Quedlinburg, nicht nach 1483). Fol. (30,5:21 cm). Got. Typ., 2 Kol. 255 nn. Bll. (o.d.erste weiße). Blindgeprägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln, berieben, Rücken beschädigt, Schließen entfernt, Gelenke eingerissen. Innendeckel mit Fragmenten aus Prgt.-Handschriften bezogen.
Hain 11797; GW M26967; BMC I, 131; Goff N-221. - Seltene und frühe Ausgabe. Predigten des um 1380 in Isny in Schwaben geborenen Dominikaners, "gehörte zu den bedeutendsten Professoren der Wiener Hochschule, und sein Ruf zog viele Schüler an" (Wetzer-W. IX, 343). - Wasserfleckig, vereinzelte Moderspuren, teilw. fingerfleckig, vereinzelte Randläsuren, wenige alte Anmerkungen u. Unterstreichungen, 7. Bl. lose, letzte Bll. mit Wurmspuren im oberen Bund. Letztes Bl. im Bund alt verstärkt u. mit Einriss. Vorsatz u. erstes vorhandenes Bl. mit klösterlichen Besitzvermerken, teilw. mit Kugelschreiber. Angebunden: 1 Bl. Handschrift auf Papier mit einer Predigt auf Maria, beidseitig beschrieben. Wohl 2. Hälfte 15. Jh. oRR.
Early edition. - Heavily waterstained, some traces of mildew, some finger stains, few marginal tears, few old annotations and underlining, 7th leaf loose, worming to upper inner margin of last leaves. Last leaf reinforced and with tear, lacking the first blank. Endpapers and first present leaf with monastic ownership inscriptions, partly in biros. Blindstamped leather over wooden boards, rubbed, spine damaged, clasps removed, joints torn. Inner covers covered with fragments from manuscripts on vellum. Sold waf.
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Los 216
Paratus, Sermones de sanctis
Paratus. Sermones de tempore et de sanctis. (Basel, Michael Wenssler?, um 1475). Fol. (29:21 cm). Got. Typ., 2 Kol. Zu Anfang einige eingemalte Initialen in Rot. 265 (st. 276) nn. Bll. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Blindprägung aus Einzelstempeln und Streicheisenlinien; berieben, teilw. bestoßen, Vordergelenk eingerissen u. mit Fehlstellen, hinterer Spiegel entfernt. Schließen fehlen.
Reichling 1019; GW M29358; Goff P-96; nicht im BMC. - Sehr seltene Ausgabe, GW weist nur 9 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen nach. - Stellenweise fingerfleckig, teilw. etwas fleckig, wenige alte Anmerkungen. Letztes Blatt mit Wasserrand, g7v u. g8r mit Tintenverwischung. Erstes vorhandenes Blatt mit klösterlichem Besitzvermerk, Vorsatz mit Anmerkungen. Es fehlen die ersten 5 Bll. (Tabula, 1. u. 5. weiß), das weiße Bl. y8 u. die letzten 5 Bll. (inkl. dem letzten weißen). Vorderer Innendeckel mit Bezug aus einer Pergamenthandschrift wohl des späten 13. Jahrhunderts, mit Text aus Bonaventura (Lib. IV. Sententiarum, Distinct L, Pars I.). oRR.
Very scarce edition. Few initials supplied in red. - Fingerstained in places, some spotting, few old annotations. Marginal waterstaining to last present leaf, g7v and g8r with ink smudges. First present leaf with monastic ownership inscription, front enpaper with annotations. Lacking the first 5 leaves (Tabula, 1. and 5. blank), the blank y8 and the last 5 leaves (incl. the last blank). Blindstamped calf over wooden boards, rubbed and partly worn, lacking clasps. Sold waf.
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Los 217
Petrus de Palude, Sermones thesauri novi
Petrus de Palude. Sermones thesauri novi de tempore. Nürnberg, Anton Koberger, 1496. Fol. (30:21,5 cm). Got. Typ. Mit Eingangsinitiale in Gold u. Farben (stark abgerieben) u. mehreren eingemalten Initialen in Rot u. Blau. 242 nn. Bll. - Angebunden: Ders. Sermones thesauri novi de saanctis. Nürnberg, Anton Koberger, 1496. Got. Typ. Eingemalte Initialen in Rot u. Blau. 194 nn. Bll. - Ders. Sermones quadragesimales thesauri novi. Nürnberg, Anton Koberger, 1496. Got. Typ. Eingemalte Initialen in Rot. 102 nn. Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. 16. Jh. über Holzdeckeln mit 1 Schließe (von 2); berieben u. teilw. bestoßen, Innengelenke eingerissen.
Sammelband mit drei Nürnberger Ausgaben der im 15. Jahrhundert beliebten und mehrfach verlegten Predigtsammlungen. Wird von GW unter Sermones und nicht mehr unter Petrus de Palude geführt. - I. Cop. 5419; GW M41771; Goff P-526. - II. Cop. 5429; GW M41805; Goff P-517. - III. Cop. 5437; GW M41827; Goff P-507. - Der Band insgesamt teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, teilw. Wasserränder, gegen Ende stark fleckig, vereinzelte Wurmspuren, vereinzelte Randläsuren. Teilw. alte Anmerkungen, Besitzvermerke. oRR.
Three complete Koberger editions in one volume, initials supplied in red and blue. - Overall spotting and thumbing, heavier to last part of the volume. Waterstaining and some worming in places, some old annotations, ownership inscriptions. 16th cent. blindstamped pigskin over wooden boards, one clasp (of 2); rubbed and partly worn, inner joints cracked. Sold waf.
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Los 218
Rainerius de Pisis, Pantheologia
Rainerius de Pisis. Pantheologia sive Summa universae theologiae. (Bd. 2 von 2). Venedig, Hermann Liechtenstein, 1486. Fol. (33,5:22 cm). Got. Typ., zwei Kol. Mit großer Eingangsinitiale "L" in Gold und Farben mit Rankenwerk, 9 eingemalte mehrzeilige Initialen in Rot, Blau, Grün u. Rosa sowie zahlr. kleinere Initialen in Rot. 320 (st. 322) Bll. (23 nn., num. 300). Blindgeprägter Schweinsldr. des 16. Jh. über Holzdeckeln, mit Datierung 1590, 1 Schließe (von 2), handschriftlicher Rückentitel; etwas berieben, Vorderdeckel wurmstichig, Kapital abgestoßen, vorderes Innengelenk eingerissen.
Hain-C. 13019; GW M36944; BMC V, 357; Goff R-10. - Sechste Ausgabe der berühmten theologischen Enzyklopädie, erstmals 1473 in Nürnberg erschienen. "The oldest theological encyclopedia... represents the practical inheritance of scholasticism. It brings together the main themes of theology, drawing most heavily on Alexander von Hales, Bonaventura and, of course, Thomas Aquinas. The thoroughness of the 'Pantheologia' is demonstrated in the number of little known authors and texts it cites" (BPH Catalogue 164). Der vorliegende Band 2 enthält die Buchstaben L-Z. Besonders hervorzuheben ist die schöne Eingangsinitiale mit reichem Blattgold u. fein ausgeführtem Rankenwerk. - Gering fleckig, vereinzelt fingerfleckig u. etwas braunrandig, vereinzelt Wurmspuren, Vorsätze stärker betroffen. Letztes Bl. mit Randeinriss u. Wurmspur im Text. 1. Bl. mit Besitzvermerk. Es fehlen die num. Bll. 180-181 (Z3-4).
Second volume only (L-Z) of the oldest theological encyclopedia. With 10 large initials in colours, the first in gold and colours, and numerous smaller initials supplied in red. - Slightly spotted, occasionally fingerstained and somewhat brownstaining, some worming in places, heavie to endpapers. Last leaf with marginal tear and worm trace in the text. Lacking the numb. leaves 180-181 (Z3-4). Late 16th cent. blindstamped pigskin over wooden boards, one clasp (of two), slight rubbing, wormstitches to upper cover, front inner hinge cracked.
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Los 219
Regimen moralitatis
Regimen moralitatis. (Leipzig, Konrad Kachelofen, um 1494). 4to (19:14,5 cm). 6 Bll. Mod. Pp.
GW M37263. - Sehr selten. Sammlung moralisierender Verse in lateinischer Sprache mit deutschen Übersetzungen. "Der Text ... umfaßt 46 lateinische Verspaare (Hexameter, elegische Distichen, z. T. in verschiedenen Reimformen) mit jeweils folgender Übersetzung und bietet Anweisungen und Sentenzen zur religiösen Lebensführung, zum allgemeinen Verhalten und zum Verhalten als Schüler bzw. Student. Der Einfluß des Cato und der biblischen Proverbienliteratur ist deutlich. Viele Sentenzen des Regimen sind auch anderwärts in spätmittelalterlichen Proverbiensammlungen belegt. Kompilator und Übersetzer des Regimen sind unbekannt, möglicherweise sind sie ein und dieselbe Person. Die Überlieferung erfolgt stets lateinisch-deutsch; sie setzt um 1488 in Leipzig ein, mit Drucken aus Offizinen, die auch sonst zahlreiche Schultexte mit Reimpaar-Ubersetzung herausbringen (M. Landsberg, K. Kachelofen)" (N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte [1988], S. 291). GW kennt 5 Drucke, davon 1 aus Bamberg, die anderen aus Leipzig, alle selten. Für den vorliegenden Druck nennt GW 7 Exemplare in öffentlichen Einrichtungen. Beigedruckt auf dem letzten Blatt ist der "Brief des Lentulus". Der angeblich von einem römischen Konsul in Jerusalem für den Senat verfasste Brief, vermutlich eine Fälschung des 13. Jahrhunderts, ist ein Art amtlicher "Steckbrief" Jesu, der genaue Auskunft über dessen Aussehen gibt und die Darstellung Christi in der Kunst beeinflusste. - Etwas gebräunt, stockfleckig u. wasserrandig; oben knapp beschnitten.
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Los 220
Gift of Teotónio de Bragança, Archbishop of Évora
Reginaldetus, Speculum finalis
Reginaldetus, P. Speculum finalis retributionis. Mit Vorrede von Guillelmus Totanus. Venedig, Jacobus Pentius für Lazarus de Soardis, 7. Nov. 1498. (14:10,5 cm). Got. Typ. Mit großem Titelholzschnitt. 4 nn., 119 (recte 120) num. Bll. - Angebunden: M. Ficino. De christiana religione aureum opusculum ... a bene docto theologo ad amussim recognitum cunctisq(ue) mendis expurgatum. Venedig, C. Arrivabene, 1518. Mit Druckermarke. XCV S. Blindgepr. Ldr. d. Zt., restauriert u. lackiert; in mod. Kassette.
I. Hain-C 13766 (= 13771); GW M37436; BMC V, 565; Goff R-89; Sander 6393; Essling 1177. - Das einzige gedruckte Werk des Franziskaners (1. Hälfte 15. Jh.), zuerst 1492 in Lyon erschienen. Über Höllenstrafen, das Paradies etc. Sigmund von Birken diente die Schrift als Vorlage für seinen "Spiegel der letzten Belohnung". Mit schönem Magister-cum-discipulis-Holzschnitt. - II. EDIT 16, CNCE 18935. - Marsilio Ficino (1433-1499), italienischer Humanist und Philososph, war Haupt und geistiger Mittelpunkt der von Cosimo de Medici gegründeten Platonischen Akademie in Florenz. - Insgesamt vereinzelt leicht fleckig; Titel von (I) mit gestrichener Signatur in Tinte. - Titel von (I) verso mit Vermerk darüber, dass das Buch der Kartause Santa María de Scala Coeli (Évora, Portugal) vom Erzbischof von Évora, Teotónio de Bragança (1530-1602), geschenkt wurde. Teotónio hatte die Kartause 1587 gegründet. Freier Vorsatz mit längerem Schenkungsvermerk von José María Valdenebro y Cisneros (1861-1925), Bibliograph und Bibliothekar in Madrid, Sevilla und Saragossa, der das Buch 1885 Ángel María Barcia y Pavón (1841-1927) geschenkt hatte. Barcia, Maler, Schriftsteller und Bibliophiler verfasste ebenfalls einen längeren Eintrag, datiert 1901. Hinterer Vorsatz mit Exlibris Valdenebro, vorderer wohl mit Exlibris Barcia (Fledermaus mit Devise "Inter utrumque voligans.").
2 works bound in 1 vol. - Mild staining here and there, old shelf-mark to first title page, on verso entry about the donation of the volume to the charterhouse of Santa María de Scala Coeli by Teotónio de Bragança (1530-1602), Archbishop of Évora. Contemporary blind-tooled calf, restored.
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Los 221
Rodericus, Speculum vitae humanae
Rodericus Zamorensis (Rodriguez Sanchez de Arevalo). Speculum vitae humane. Savigliano, Christophorus Beyamus (u. Hans Glim, um 1473/1474). Fol. (29:21 cm). Rom. Typ. 134 nn. Bll. Alter Prgt., Rücken erneuert.
Hain-C.-R. 13937; GW M38501 (datiert "um 1470"); BMC VII, 1023; Goff R-222; Palau 272.019. - Seltene Ausgabe. Der Offizin zu Savigliano (Piemont) lassen sich, etwa für die Jahre 1471 bis 1474, fünf Drucke zuweisen, von denen einer von Beyamus und Glim gemeinsam, zwei nur von Glim, einer gar nicht und der vorliegende nur von Beyamus firmiert ist. Das Werk, erstmals 1468 in Rom erschienen, handelt "von den Annehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten der verschiedenen weltlichen Stände und geistlichen Würden" (Wetzer-W. I, 1272). "The first dated book with a section on medicine. It is an encyclopaedia of human life dealing with the various arts and professions, and includes chapters on mathematics, astronomy, navigation, music, agriculture etc. The author was a learned Spanish ecclesiastic, born in the diocese of Segovia on 1404. He died at Rome in 1470" (Honeyman Coll. 2670 zum Erstdruck 1468). - Gereinigt u. mit Restaurierungen. Durchgängig wasserrandig, meist auch sporenfleckig; Bl. 1 u. wenige weitere Bll. mit geringem Textverlust durch ergänzte Fehlstellen; Bl. 1 stärker fleckig, mit altem unleserlichen Stempel sowie mit Besitzvermerk eines italienischen Konvents. oRR.
Scarce incunable of a very popular educational book by Rodericus Zamorensis. - Washed and restored, waterstaining, staining and mildew traces throughout, slight loss of text to first and few other leaves, heavy staining, old stamp and owner's inscription to first leaf. Old vellum restored. Waf.
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Los 222
Seltener Druck aus der Schweiz
Rolewinck, Fasciculus temporum
Rolewinck, W. Fasciculus temporum. Rougemont, Henricus Wirtzburg, 1481. Fol. (24,5:20,5 cm). Got. Typ. Mit zahlr. tlw. schematischen oder wiederholten Textholzschnitten. 96 Bll. Brauner Maroquinband (sign. Riviere & Son) um 1885 mit Streicheisenlinien u. Goldschnitt, etwas berieben, freie Vorsätze leimschattig.
Hain-C. 6930; GW M38708; BMC VIII, 383; Goff R-266; v. Arnim, Bibl. O. Schäfer; Baer, Historienbücher 137 u. S. 74ff. - Seltene Ausgabe der berühmten Weltchronik. Der einzige Druck aus Rougemont, einem Bendiktinerkloster im Kanton Waadt, wobei nicht abschließend geklärt ist, ob das Werk nicht doch in Genf gedruckt wurde, wo Heinrich Wirtzburg 1479 mit Adam Steinschaber zusammengearbeitet hatte. "Ein Nachdruck der venezianischen Ausgabe Walchs von 1479, vermehrt um Daten vor allem zur schweizerischen Geschichte ... Die 30 Holzschnitte von 18 Stöcken lehnen sich teils an die der Vorlage an, meist handelt es sich jedoch um eigene Fassungen oder Erfindungen. Hervorzuheben sind der Holzschnitt 'Christus' (Bl. 43a: der für Ausgaben des Rolewinck geläufige Typus, hier jedoch von den Aposteln umgeben) und die 'Ansicht von Cluny' (Bl. 74a)" (v. Arnim). "Das Werk verdient auch umso mehr eine gesteigerte Beachtung, als es auf eine große Anzahl von späteren Editionen eingewirkt hat" (Baer S. 76, vgl. auch S. XV). Die letze Zeile auf Bl. 81r über die Gründung des Klosters Rougemont, die in manchen Exemplaren fehlt, ist vorliegend vorhanden. Am Schluss beigebunden 7 Bll. mit hs. Notizen zu Wetterverhältnissen etc. zwischen 1551 und 1571, die offensichtlich von einem Einwohner aus Bugey stammen. - Schonend gereiningt; vereinzelt etwas fleckig; wenige verblasste Marginalien; 1 Ansicht unten leicht angeschnitten. - Aus der Bibliothek des Sammlers Albert Ehrman (Broxbourne Library), mit dessen Exlibris (mit Motto "Pro viribus summis contendo"), seiner hs. Signatur ("AE R.615") und dem Exlibris "Broxbourne Library" von 1949.
Scarce edition. - Carefully cleaned; some staining to few leaves; few faded marginalia; 1 view touched by the binder's knife at bottom. - Brown morocco (c. 1885), bound by Riviere & Son; somewhat rubbed, free front endpapers glue-shadowed. From the Broxbourne Library of Albert Ehrmann, with book-plates
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Los 223
Inkunabel-Sammelband. (Fortunatianus)
Sammelband mit 4 italienischen Inkunabeln. Venedig 1497-1500. 4to (20:16,5 cm). Rom. Typ. Meist rubriziert, tlw. eingemalte Initalen in Rot. Prgt. d. 17. Jh. mit Monogramm "H.C.V.S" und Dat. 1622; fleckig, Rücken gebräunt und mit Einriss.
Enthält in Bindefolge:
I. Fortunatianus. Ars rhetorica. (Venedig, Christopherus de Pensis, um 1496). 72 nn. Bll. - Hain-C. 7305; GW 10229; BMC V, 475; Goff F-273. - Zweite Ausgabe. Rubriziert (am Schluß der Vorrede hs. dat. 1501), eingemalte rote Initialen. - Etwas fingerfleckig, ca. die erste Hälfte mit Wasserrand, erstes Bl. kl. Stempel im Rand.
II. Censorinus. De die natali (etc.). (Venedig, Bernardinus de Vitalibus, um 1498/1500). 42 nn. Bll. - Hain 4846; GW 6472; BMC V, 550; Goff C-377. - Zweite Ausgabe. Teilw. rubriziert, einige Initialen in Rot, 4 Holzschnitt-Initalen. - Gering gebräunt, Ränder etwas fleckig.
III. Plutarchus. (Opuscula varia; lat. Übers. Nicolaus Sagundinus). 3 Tle. (Venedig, Bernardinus Benalius, um 1498). IIII, XXXII, XII num. Bll. - Hain-C.-R. 13134; GW M34448; Goff P-827. - Selten, GW nennt 13 Exemplare. Wenig rubriziert, 2 Initialen. - Tlw. gebräunt u. stockfleckig, im oberen Rand knapp beschnitten.
IV. P. P. Vegerius. De ingenuis moribus. Venedig, J. Tacuinus, 1497. 76 nn. Bll. - Hain 15999; GW M49684; BMC V, 532; Goff V-139. Rubriziert. - Gebräunt u. etwas stock- u. fingerfleckig.
I. Fortunatianus. Ars rhetorica. (Venedig, Christopherus de Pensis, um 1496). 72 nn. Bll. - Hain-C. 7305; GW 10229; BMC V, 475; Goff F-273. - Zweite Ausgabe. Rubriziert (am Schluß der Vorrede hs. dat. 1501), eingemalte rote Initialen. - Etwas fingerfleckig, ca. die erste Hälfte mit Wasserrand, erstes Bl. kl. Stempel im Rand.
II. Censorinus. De die natali (etc.). (Venedig, Bernardinus de Vitalibus, um 1498/1500). 42 nn. Bll. - Hain 4846; GW 6472; BMC V, 550; Goff C-377. - Zweite Ausgabe. Teilw. rubriziert, einige Initialen in Rot, 4 Holzschnitt-Initalen. - Gering gebräunt, Ränder etwas fleckig.
III. Plutarchus. (Opuscula varia; lat. Übers. Nicolaus Sagundinus). 3 Tle. (Venedig, Bernardinus Benalius, um 1498). IIII, XXXII, XII num. Bll. - Hain-C.-R. 13134; GW M34448; Goff P-827. - Selten, GW nennt 13 Exemplare. Wenig rubriziert, 2 Initialen. - Tlw. gebräunt u. stockfleckig, im oberen Rand knapp beschnitten.
IV. P. P. Vegerius. De ingenuis moribus. Venedig, J. Tacuinus, 1497. 76 nn. Bll. - Hain 15999; GW M49684; BMC V, 532; Goff V-139. Rubriziert. - Gebräunt u. etwas stock- u. fingerfleckig.
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Los 224
(Schedel, Das Buch der Croniken)
(Schedel, H. Das buch der Croniken und geschichten mit figuren und pildnussen von anbeginn der welt bis auff diese unsere Zeyt). Fragment. (Augsburg, J. Schönsperger, 18. Sept. 1496). Kl.-fol. (28:20,5 cm). Got. Typ. Mit zahlr. Textholzschnitten nach Wolgemuth u. Pleydenwurff darunter 1 Weltkarte u. zahlr. Ansichten. 314 (statt 317) num., 8 (statt 11) nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. 16. Jh. über Holzdeckeln mit Beschlägen, Schließen fehlen, berieben u. bestoßen, Stehkanten tls. angeplatzt
GW M40779, Hain 14511; Goff S-310; Shirley 20 (Weltkarte). - Erste deutsche Ausgabe des sogenannten "Kleinen Schedel". Die sehr zahlreichen Holzschnitte sind verkleinerte Nachschnitte der Nürnberger Originalausgabe von 1493, aber durchaus eigenständig und von Schönspergers besten Formschneidern ausgeführt. Die berühmte Weltkarte zeigt die Alte Welt mit Darstellung der biblischen Stammväter Europas, Asiens und Afrikas in den Ecken: Japhet, Sem und Cham. "Although there were a number of printings - the world map is less frequently found than the larger original" (Shirley). Es fehlt die große Karte von Mitteleuropa. - Braun- u. fingerfleckig, gebräunt u. teilw. etwas wasserrandig, im Bundsteg etwas wurmstichig, mindestens 15 Bll. stark lädiert u. tls. mit unschön ergänzten Ausrissen, zahlr. reparierte Einrisse, Bindung vereinzelt gelockert, stellenw. seitl. bis zur Einfassungslinie beschnitten, 2 Bll. tls. geschwärzt. Die Weltkarte mit geklebtem Einriss bis ins Bild. Vorderer Vorsatz alt ergänzt, mod. Exlibris auf Innendeckel. Es fehlen der Titel, die Bll. 1-4, 282, 318-322, Registertitel u. 1 Registerbl. oRR/Waf.
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Los 225
Wann, Sermones de tempore
Wann, P. Sermones de tempore. Hagenau, Heinrich Gran für Johannes Rynman, 1497. Fol. (29,5:20 cm). Got. Typ., 2 Kol. 263 (st. 266) nn. Bll. - Angebunden: M. Lochmaier (Lochmayr). Sermones de sanctis perutiles; cum vigintitribus sermonibus magistri Pauli Wann annexis. Hagenau, Heinrich Gran für Johannes Rynman, 1497. Fol. Got. Typ., 2 Kol. 1 Anfangsinitiale in Blau. 252 nn. Bll. (l.w.). Blindgeprägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln, 1 Schließe (von 2); stark berieben, Fehlstelle auf Vorderdeckel u. Rücken, Bezug des vorderen Innendeckels entfernt.
I. Hain-C. 16145; GW M51410; BMC III, 685; Goff W-6. - Zweite Ausgabe der beliebten Predigtsammlung, erstmals 1491 in Passau erschienen. Der Autor stammte aus Kemnath/Opf. u. war Domprediger in Passau. - Es fehlt Blatt 2-3 u. 5 der ersten Lage. - II. Hain-C. 10173; GW M18672; BMC III, 684; Goff L-271. - Zweite Ausgabe, erstmals 1490/91 erschienen. L. war Dekan und Rektor der Universität Wien, 1489 wurde er als Nachfolger von Paul Wann Domprediger in Passau. - Der Band insgesamt etwas gebräunt u. fleckig, erste Bll. mit Wurmspuren, gegen Ende schmale Wasserränder. Die ersten 3 vorhandenen Bll. von I. mit Beschädigungen mit geringem Textverlust. 1. Titel mit klösterlichen Besitzvermerken, teilw. mit Kugelschreiber, 1. Textblatt von II. mit Kugelschreiberanmerkung.
Two works in second edition in one volume. - The volume overall somewhat browned and stained, some worming to first, narrow waterstains towards the end. The first 3 existing leaves of I. with damages with minor loss of text. 1st title with monastic ownership inscriptions, partly in biros, 1st text leaf of II. with biros annotation. Blindstamped calf over wooden boards, one clasp (of 2); heavily rubbed, partly worn.
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Alte Drucke
Los 226
Alamanni, La coltivatione
Alamanni, L. La coltivatione, a christianissimo re Francesco primo. Paris, R. Stephanus (Estienne), 1546. 4to (20,5.14 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel. 154 num., 4 nn. Bll. Ldr. d. 18. Jh. mit Rückenvergoldung, vereinzelte Wurmspuren, oberes Kapital defekt, vorderes Innengelenk eingerissen.
IA 102.049; Adams A 409; Mortimer 10; Fairfax Murray 3; Renouard 68; Schreiber 88; Oberle, Fastes 356. - Erster Druck der ersten Ausgabe. Mit dem Errata-Verzeichnis auf Blatt u2 verso (nicht in allen Exemplaren vorhanden). "Famous didactic poem on the care of fields and gardens, written in imitation of Virgil's Georgies. Alamanni wrote the work, at the court of Francois I, where he was in exile. The work is unique among the books produced by Robert Estienne in two respects: it is the only book entirely printed in Estienne's larger italic, and also the only one printed by him in Italian" (Schreiber). - Etwas gebräunt, gering fleckig bzw. fingerfleckig, letzte 2 Bll. mit geringer Feuchtigkeitsspur, vorderes Vorsatzblatt entfernt. Mehrere Exlibris, darunter George Abrams.
First printing of first edition. Complete with the errata on leaf u2 verso. - Some browning, slight spotting and thumbing in places, minor dampmarking to last two leaves, front fly-leaf torn. Bookplates. 18th cent. calf, spine gilt, some worming, head of spine worn, front inner hinge cracked.
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Los 227
Alamanni, Opere Toscane. 2 Bde.
Alamanni, L. Opere Toscane al Christinaniss(imo) ré Francesco primo. 2 Bde. Venedig, L. A. Giunta Erben, 1542. (16,5:10,5 cm). 8 Bll., 431; 295 SS., 3 Bll. Mit gr. Holzschnitt-Druckermarke. Rote Maroquinbde. des 18. Jh. mit goldgeprägter Deckelbordüre, Rückenvergoldung u. Goldschnitt; Kanten teilw. etwas berieben, Ecken etwas bestoßen.
EDIT 16, CNCE 00600; IA 102.047; Gamba 15. - Frühe Gesamtausgabe, nur 10 Jahre nach den 1532 in Florenz u. 1533 in Venedig erschienenen Einzelbänden. Gedruckt von "Pietro Scheffer Germano Moguntino" (Peter Schöffer d. J.), der kurzzeitig zwischen 1540-42 in Venedig wirkte. - Vereinzelt etwas fleckig, S. 263/64 in Bd. 2 mit geklebtem Einriss. Gest. Exlibris Francisci Riccardi de Vernaccia.
Two volumes. Some spotting in places, repaired tear to pp. 263/64 of volume 2. Bound in 18th cent. red morocco gilt, some rubbing to extremities, corners somewhat bumped. Engraved bookplate.
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Los 228
Albinus, Meysnische Chronica
Albinus (Weiße), P. Commentarius novus de Mysnia. Oder Newe Meysnische Chronica. Wittenberg, Hano Lufft, 1580. 4to (18,5:16,5 cm). Mit gr. Wappenholzschnitt auf dem Titel verso. 16 Bll., 743 S., 16 Bll. - Angebunden: R. Reineccius (Reineck). Von der Meissner anfenglichen herkommen, geschichten, thaten, verenderung der Sitzen, mancherley Herrschafften, und wie sie endlich in Deudschland kommen, kurtzer bericht. Mit sampt angehengter erinnerung von deß Adels allgemeinem herkommen, darob der fürnembsten Völcker gebreuchen und unterscheid. 2 Teile. Mit gefalt. Tabelle. Leipzig, H. Steinman, 1576. 10 Bll., 178 (statt 181; fehlen die letzten 2 Bll.) S., 15 Bll., 5 Bll., 131 S., 5 Bll. Ldr. d. Zt. mit Resten von Rückenverg.; berieben, Rücken an Kopf und Fuß lädiert, hier und da Wurmlöchlein, Gelenke angebrochen, Vorsätze stellenweise mit meist kl. Wurmspuren.
I. VD 16, W 1677; IA 102.758; NDB I, 151. - Erste Ausgabe. Erschien ab der zweiten, stark erweiterten Ausgabe von 1589/90 unter dem Titel "Meißnische Land- und Berg-Chronica". - Meist etwas stärker gebräunt und zu Beginn im Fußsteg mit schmalem Tintenfleck; S. 443-46 ein- bzw. fast durchgerissen. Titel recto und verso mit Besitzvermerken und wenigen Wurmlöchlein. - II. VD 16, R 904; Bemmann-J. I/1, 81; ADB XXVIII, 17. - Seltene Chronik mit der Geschichte der Markgrafschaft Meißen und dem daraus hervorgegangenen sächsischen Teil, erstmals 1570 erschienen. Reineck (1541-1595), Professor für Geschichte in Frankfurt/O., war Historiograph des Kurfürsten August von Sachsen. Teil 2 mit dem separaten Titel: Meißnische Chronica, wie die Hochgebornen Fürsten von Meissen etc. erst herkomen, und Christlichen glauben angenommen haben, Item Chronica des Stams und ankunfft deß ... Chur und Fürstlichen Hauß zu Sachssen ... bis auff diese unsere Zeit zusammen gezogen durch Wolffgangum Krauß. Und dann Michaelis Beutheri bericht von den Marggraffen von Meissen etc. Stam und herkommen, aus dem Latein verdeutscht. Ebda., 1576. - Etwas gebräunt und stellenweise fleckig bzw. wasserfleckig, der 2. Teil mit Wurmspuren in der Unterecke. - Jeweils stellenweise mit Marginalien oder Unterstreichungen von alter Hand in Tinte. Ausgeschieden AMF.
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Los 229
Albonesi, Introductio in Chaldaicam
Albonesi, T. A. degli. Introductio in Chaldaicam lingua(m), Syriaca(m), atq(ue) Armenica(m), & dece(m) alias linguas. Characterum differentiu(m) Alphabeta, circiter quadraginta, & eoru(n)dem invicem co(n)formatio. Mystica et cabalistica qua(m)plurima scitu digna. Et descriptio ac simulachru(m) Phagoti Afranii. Pavia, J. M. Simoneta, 1539. 4to (21:15,5 cm). Mit Criblé-Titelbordüre u. 2 fast blattgr. Textholzschnitten. 215 num., 1 w. Bl. Roter Maroquinband d. 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (sign.: Trautz-Bauzonnet); gering berieben, Kanten sorgfältig restauriert, Leder an den Gelenken etwas brüchig, goldgepr. Jahreszahl auf kl. Lwd.-Streifen auf den Rücken montiert.
EDIT 16, CNCE 816, Var B; IA 104.625; Adams A 957; Mortimer 20; Sander 319; RISM B VI/1, 85; MGG III, 1721; Eitner I, 91; Smitskamp 240 (alle außer EDIT16 erste Druckvariante oder ohne Unterscheidung). - Erste Ausgabe, zweiter Druck (im Kolophon 5. April 1539, der erste Druck weist März als Monat auf). Große Rarität der frühen Orientalistik. Hauptwerk des italienischen Humanisten Teseo Ambrogio degli Albonesi (Theseus Ambrosius, 1469–1540). "Offers a detaild survey of the Syriac and Armenian languages from various points of view, and a short notice about the other exotic languages (Samaritan, Arabic, Coptic, Cyrillic, Ethiopic)" (Smitskamp, ausführl.). Weist außer den von Albonesi selbst geschnittenen Typen zahlreiche Spatien für Buchstaben u. Silben in anderen Sprachen, z.B. der arabischen, auf, die in den Exemplaren von Hand ergänzt wurden. Titel und 4 Textbll. in Rot und Schwarz gedruckt. Gleichzeitig ist das Werk für die Instrumentenkunde von besonderem musikhistorischen Rang. Es enthält die erste Beschreibung mit zwei Abbildungen einer Frühform des Fagotts ("phagotum"), das sein Onkel Afranio degli Albonesi um 1515-20 entwickelt hatte. Das neue Instrument, noch mit Blasebalg, war erstmals 1532 in Mantua auf einem Bankett des Herzogs von Ferrara feierlich vorgeführt und im Festprogramm bereits "fagotto" genannt worden. Bei dem letzten der zahlreichen am Schluss wiedergegebenen Alphabete (Bl. 212v) soll es sich um einen Brief des Teufels handeln, den A. im Original zu besitzen vorgibt. - Sauberes, nur ganz gering stockfleckiges und leicht gebräuntes Exemplar. Wenige kurze Marginalien in Tinte. - Blatt 215 verso mit Besitzvermerk "Hieronymi Pinzoni Cantoris Cremon(ensis) et P(rae)positi". Girolamo Pinzoni (gest. 1554) war Kanoniker an San Leonardo in Cremona. (F. Aporti, Memorie di storia ecclesiastica cremonese II, S. 58-59). Wohl von anderer Hand auf dem leeren Schlussblatt ein armenisches Alphabet von einer Vorlage eines armenischen Erzbischofs kopiert, datiert: 28. März 1540.
First edition, second issue (colophon dated 5. April 1539). The first Syriac and Armenian grammar with original types forming alphabets, explanations and comparisons in the text, some were supplied in ms. in spaces left for the characters. Furthermore is the book an outstanding source for the history of musical instruments as it contains the earliest description and two large woodcuts of a "Phagotus" (early version of a bassoon used as a kind of bagpipe) the author's uncle had invented. Owners inscription of Girolamo Pinzoni from Cremona to bottom margin of leaf 212v. Ms. Armenic alphabet to final blank, dated March 28, 1540. - Slight browning, insignificant minor foxing, few little spots and neat short marginalia here and there. 19th cent. red full morocco, gilt title to spine, edges of boards, inner dentelles and edges gilt (signed: Trautz-Bauzonnet); little traces of wear, edges expertly restored, leather somewhat brittle at joints, tiny label with year of printing attached to spine. Old catalogue description tipped in to front free endpaper.
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Los 230
Gratius, De venatione liber I. Aldus
Aldinen. - Gratius, F. Hoc volumine continentur. De venatione Lib. I. P. Ovidii Nasonis Halieuticon liber acephalus. M. Aurelii Olympii Nemsiani Cynegeticon Lib. I. (etc.). (Ed. Georgius Logus). Venedig, Aldus, 1534. (15,5:10 cm). 6 nn., 47 (recte 46) num. Bll. Kalbldr. d. 18. Jh. mit Rückenvergoldung; berieben, teilw. verblasst.
EDIT 16, CNCE 021645; Adams P 1704; Renouard 113, 10; Aldinenslg. SB. Berlin 458; Thiébaud 744; Souhart 381. - Erste Ausgabe. "Éditions princeps de Gratius, de Nemesianus et du fragment d'Ovide... Ce volume est rare" (Thiébaud). Herausgegeben von Georg von Logau, gewidmet Anton Fugger. "In des Königs (Ferdinand) Gefolge reiste er (Logau) 1530 auf den Reichstag zu Augsburg und trat dort in enge Verbindung mit den Brüdern Fugger. Anton Fugger finanzierte ihm eine ital. Studienreise 1531 bis Febr. 1534 (Padua, Rom, Venedig), wofür ihm L. mit der Widmung einer Sammlung lat. Jagdgedichte (1534), darunter drei Erstdrucke, u. a. die Editio princeps von Ovids Halieuticon, dankte" (NDB XV, 117). - Vereinzelt gering fleckig, Titel mit schwachem Namenszug. Aus der Bibliotheca Tiliana mit Exlibris sowie kleinem Stempel Titel verso und auf dem letzten Blatt.
First edition. - Slight spotting, old name on title. 18th cent. calf, spine gilt, rubbed and somewhat faded. From the Bibliotheca Tiliana with small stamp title verso and last leaf, bookplate.
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Los 231
Grifoli, Ciceronis defensionenes. Vorgeb. Le Conte
Aldinen. - Grifoli, J. M. Tullii Ciceronis defensiones contra Caelii Calcagnini Disquisitiones in eius officia. Paris, Nicolas Leriche (Divitem) (für Jean de Gagny), 1548. (15,5:10,5 cm). 72 num. Bll. Maroquin d. 17. Jh. mit etwas Filetenvergoldung, teilw. berieben. - 3 weitere Werke vor- und angebunden (s.u.).
BP16_113178; Adams G 1255; Renouard 137, 13 Anm. - Seltene Ausgabe, ein Nachdruck der Aldus-Ausgabe von 1546, bei der auch die Typen nachgeahmt wurden. Bezeichnend für diesen Nachdruck ist auch die Verwendung einer ähnlichen Druckermarke mit einem doppelten Anker. Im Jahr 1547 richtete Jean de Gagny, Kanzler der Universität von Paris, unter der Leitung seines Neffen Nicolas Leriche (Le Riche) eine eigene Druckerei ein, in der spezielle Typen nach dem Vorbild der Aldus-Presse geschnitten wurden. Mit diesen druckte Leriche etwa 18 Bücher für Gagny, einige christliche Texte, andere von zeitgenössischen Humanisten. Gagny war u.a. auch Geschäftspartner von Claude Garamond. - Etwas stockfleckig, leicht gebräunt. - Vor- und angebunden:
1. A. Le Conte. Ad edictum sive orationem Henrici sacratissimi... liber. Paris, C. Wechel, 1557. 24 S. - Kommentar zu einem Edikt von Heinrich II., in dem u.a. die Maßnahmen erörtert werden, die gegen Kinder zu treffen sind, die ohne Einwilligung der Eltern heiraten. - Titel mit Anmerkung.
2. Paul III., Papst. Admonitio paterna ad Caesarem Carolum V. Cum Scholiis (v. J. Calvin). (Basel, R. Winter), 1545. 86 S., 5 Bll. (die 3 letzten weiß). - VD 16, K 361. - Mit Kommentar von Calvin. - Etwas stockfleckig, Titel mit kleinem Wasserrand.
3. A. Pulvaeus. De rei aliene distracione. Paris, V. Sertenas, 1558. 7 nn., 20 (recte 36) num. Bll. - Teilw. braunrandig.
1. A. Le Conte. Ad edictum sive orationem Henrici sacratissimi... liber. Paris, C. Wechel, 1557. 24 S. - Kommentar zu einem Edikt von Heinrich II., in dem u.a. die Maßnahmen erörtert werden, die gegen Kinder zu treffen sind, die ohne Einwilligung der Eltern heiraten. - Titel mit Anmerkung.
2. Paul III., Papst. Admonitio paterna ad Caesarem Carolum V. Cum Scholiis (v. J. Calvin). (Basel, R. Winter), 1545. 86 S., 5 Bll. (die 3 letzten weiß). - VD 16, K 361. - Mit Kommentar von Calvin. - Etwas stockfleckig, Titel mit kleinem Wasserrand.
3. A. Pulvaeus. De rei aliene distracione. Paris, V. Sertenas, 1558. 7 nn., 20 (recte 36) num. Bll. - Teilw. braunrandig.
Scarce edition. Printed for Jean de Gagny, who, in 1547 set up his own press under his nephew, Nicolas Leriche, with special types cut in imitation of those of the Aldine press. With these Leriche printed some 18 books for Gagny, some old Christian texts, others by contemporary humanists. - Some foxing, slight browning. Bound with three other works (partly foxed and somewhat browned). 17th cent. morocco, some rubbing.
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(verkauft)
Los 232
Oribasius, Synopseos Eustathium filium
Aldinen. - Oribasius. Synopseos ad Eustathium filium libri novem: quibus tota medicina in compendium redacta continetur: Ioanne Baptista Rasario... interprete. Venedig, Aldus, 1554. (16,5:11 cm). 216 num. Bll. Flex. Prgt. d. Zt., gebräunt u. geknittert.
EDIT 16, CNCE 27836; Adams O 272; Renouard 159, 7; Aldinenslg. SB Berlin 747; Durling 3411; Wellcome I, 4648; Waller 7004; Choulant, Handb. 124. - Erste lateinische Ausgabe. Überblick oder Auszug aus seinen medizinischen Sammlungen für seinen Sohn Eustathius. "A kind of abridged edition of vade mecum for his son. The Arabs also drew freely on Oribasius' works. For the historian of medicine Oribasius is especially important for his role in preserving earlier, more important mecial authors, whom we know about, in part, only through his excerpts" (DSB X, 230). - Teilw. etwas gebräunt, vereinzelte Feuchtigkeitsränder, einige alte Anmerkungen. Titel mit Namenszug Bernardo Selvatici.
First Latin edition. - Partly somewhat browned, scattered dampstaining, some old annotations. Title with inscription Bernardo Selvatici. Contemporary limp vellum, browned and creased.
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(abgelaufen)
Los 233
Philostratus, De vita Apollonii Tyanei
Aldinen. - Philostratus, F. De vita Apollonii Tyanei scriptor luculentus a Philippo Beroaldo castigatus. (Lyon, B. de Gabiano, um 1504). (16,5:10,5 cm). 210 nn. Bll. (d.l.w.). Blindgeprägter Ldr. d. Zt., teilw. restauriert, vereinzelte Wurmspuren, spätere Vorsätze.
Baudrier VII, 15; Renouard 307, 16; Aldinenslg. SB Berlin 145; Schweiger I, 231; nicht bei Adams - Bereits von Schweiger als "sehr selten" bezeichnet. Ganz im Stil einer Aldine gedruckt, jedoch kein Nachdruck einer Aldus-Ausgabe, sondern der 1501 in Bologna erschienenen Übersetzung des Alemannus Rinuccinus in der Bearbeitung von Beroaldus. - Gering gebräunt, teilw. Wasserränder, einige alte Anmerkungen, Titel fingerfleckig.
Rare Aldine counterfeit edition. - Slight browning, some waterstaining, few old annotations, fingermarking to title. Contemporary blindstamped calf, partly restored, some worming.
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Los 234
Pontanus, Opera. 1514
Aldinen. - Pontanus, J. J. Opera. De fortitudine: libri duo. De principe: liber unus. Dialogus qui Charon inscribitur. Dialogus qui Antonius inscribitur. De liberalitate. Liber unus. (etc.). Lyon, B. Trot, 1514. (17,5:10,5 cm). 356 nn. Bll. Vollständig restaurierter Ldr. d. Zt.
Adams P 1859; Baudrier VIII, 426; Renouard 313, 45; Aldinenslg. SB Berlin 225. - Frühe Gesamtausgabe des italienischen Renaissance-Humanisten. Ganz im Stil einer Aldine gedruckt, Titel in Rot. - Etwas gebräunt, vereinzelt fleckig, wenige kleine Restaurierungen. Titel u. letztes Blatt stärker fleckig u. mit hinterlegten Wurmspuren mit etwas Buchstabenverlust.
Rare Aldine counterfeit edition. - Some browning and spotting, few small marginal restorations. Heavier spotting and restored worming with slight loss of some letters to title and last leaf. Restored blindstamped brown calf, rebacked to style.
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Los 235
Prudentius, Opera
Aldinen. - Prudentius Clemens, A. Prosper. Ioannes Damascenus. Cosmas Hierosolymitanus. Marcus Episcopus Taluontis. Theophanes. (Lyon, B. de Gabiano, ca. 1503). (17,5:11 cm). 265 nn. Bll. (o.d.l.w.). Kalbldr. d. 19. Jh. mit etwas Vergoldung, etwas berieben, Gelenke restauriert.
Adams P 1686; Baudrier VII, 8 f.; Renouard 306, 5. - Seltene Lyoner Nachdruckausgabe der Aldine von 1501. Mit den nachgeahmten Typen und dem Vorwort von Aldus. - Gering gebräunt u. fleckig, Titel u. letzte Seite fingerfleckig u. mit gelöschtem Besitzvermerk.
Rare counterfeit of the Aldine edition of the ‘Poetae Christiani’ which Aldus had published in 1501 in 4to; it even has Aldus' preface. - Slight browning and spotting, thumbing and deleted ownership inscription to title and last page, lacking the last blank. Mid-19th cent. calf gilt, somewhat rubbed, joints restored.
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Los 236
Seneca, Tragoediae. Aldus
Aldinen. - Seneca, L. A. Tragoediae. Venedig, Aldus Erben & A. Torresanus, 1517. (16:9,5 cm). Mit 2 Druckermarken. 4 nn., 207 num., 5 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig, Rücken alt mit Leder überklebt.
Adams S 902; Renouard 80, 4; Aldinenslg. SB Berlin 275. - Erste Aldus-Ausgabe, hrsg. von Girolamo Avanzi. - Etwas fleckig, geringe Feuchigkeitsränder, ca. 10 Bll. mit Wurmspur im unteren Rand mit geringem Buchstabenverlust, Vorsätze mit alten Anmerkungen, Titel mit zwei gestrichenen Besitzvermerken.
First Aldus edition. - Some spotting, slight dampmarking in places. Wormtrace to lower margin of c. 10 leaves with slight loss of few letters. Old annotations to fly-leaves, old ownership inscriptions on title striked out. Contemporary limp vellum, spotted, rebacked.
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Los 237
Simplicius, In Aristoteles libros de coelo
Aldinen. - Simplicius. Commentarii in quatuor Aristotelis Libros de coelo, cum textu eusdem. Venedig, Aldus & A. Torresanus, 1526. Fol. (30,5:22,5 cm). Mit 2 Druckermarken. 3 nn. Bll., 1 w. Bl., 178 (recte 172) num. Bll. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckelfileten, Eckfleurons und Wappensupralibros (Wodhull) sowie Resten von Stehkantenverg.; etwas berieben und fleckig, Ecken bestoßen, Rücken erneuert, Bezugsfehlstellen teilw. restauriert; Innengelenke gebrochen.
EDIT 16, CNCE 47829; Adams A1785; Renouard 102,3; Aldinenslg. SB Berlin, 406-407. - Die Aristoteles-Kommentare des Simplicius sind besonders durch die Zitate aus vorsokratischen Philosophen von Wert, "daß Empedokles und Parmenides für uns heute mehr als nur Namen sind, ist einzig S. zu verdanken" (Kl. Pauly V, 206). - Etwas gebräunt und stellenweise fleckig, wenige Bll. stärker betroffen, Titel u. Bl. 32 mit Papierbruch, teilw. hinterlegt, Bl. 132 mit Eckabriss oben. Einige Marginalien in Tinte (verblasst). - Aus der Bibliothek Michael Wodhull (1740-1816; Wappen auf dem Vorderdeckel sowie Signatur "M: Wodhull, Apr. 6th 1785" auf dem Vorsatz). Weiteres Exlibris.
Some browning and spotting, somewhat stronger in places, tear to title and to margin of leaf 32 (partly restored), blank upper corner of leaf 132 torn away; some marginalia in ink (faded). Bound in contemporary leather, boards gilt with goldembossed heraldic supralibros; some rubbing and spotting, some bumping to corners, spine renewed, some exposure to boards (partly repaired); inner hinges cracked. - From the library of Michael Wodhull.
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Los 238
Theophrastus, De historia plantarum
Aldinen. - Theophrastus Eresius. Habentur hoc voluminae haec Theodoro Gaza interprete... De historia plantarum. lib. ix. Et decimi principium duntaxat. Eiusdem de causis plantarum. lib. v. O. O. u. J. (Lyon, B. de Gabiano, ca. 1505). (16:10 cm). 16 nn., 284 num. Bll. Prgt. d. späten 19. Jh.
Adams T 575; Baudrier VII, 16; Durling 4346; Renouard 308, 19 ("très rare"); Aldinenslg. SB Berlin 160; Stillwell, Awakening 702 Anm.; vgl. Garrison-M. 1783 (lat. Ausg. Treviso 1483). - Nachdruck der Aldine von 1504, innerhalb der Aristoteles-Ausgabe erschienen. "This is the earliest work of scientific botany, a subject not adressed in any of the writings of Aristotle. Part of the book is devoted to plant-lore and the gathering of drugs for medical purposes. Theophrastus collated and systematized the existing botanical knowledge and described about 500 plants" (GM). - Stellenweise gebräunt, gering fleckig, Titel mit Nummerierungen.
Rare counterfeit of the edition published by Aldus in 1504. Issued as part of the 'Opera' of Aristotle. - Some browning, slight spotting, numbers to title. Late 19th cent. vellum.
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Los 239
Alphabetum Graecum & Hebraicum. 3 in 1 Bd.
Alphabetum Graecum - Alphabetum Hebraicum. - Sammelband mit 3 Werken zum griechischen bzw. hebräischen Alphabet für Schüler, von verschiedenen Mitgliedern der Verlegerfamilie Estienne. Genf u. Paris 1550-1600. (16:10,5 cm). Mit 4 Holzschnitt-Druckermarken. Ldr. d. 19. Jh. mit Rückenschild u. Rückenvergoldung; Kanten etwas berieben.
Aussergewöhnlicher Sammelband mit 3 sehr seltenen Erstlingsbüchern für Schüler des Griechischen und des Hebräischen. Gleichzeitig Präsentationen der Schrifttypen und Dokumentationen der besonderen Fertigkeiten im Textsatz der Drucker der Familie Estienne. Enthält in chronologischer Reihenfolge:
1. Alphabetu(m) Hebraicum. Lutetiae (Paris), R. Estienne I., 1550. Mit Druckermarke auf dem Titel. 12 nn. Bll. - BP16_113793; vgl. Renouard 76, 3 u. IA 103.829 (beide: "Parisiis"). - Folgt der von A. Chevalier bearbeiteten Ausgabe von 1544.
2. Alphabetum Graecum. Addita sunt Theodori Bezae scholia, in quibus de germana Graecae linguae pronuntiatione disseritur. (Genf), R. Estienne I., 1554. Mit Druckermarke auf dem Titel. 36 nn. Bll. - Renouard 84, 10; IA 118.562.
3. Alphabetum Graecum & Hebraicum. Addita sunt Theodori Bezae scholia,... disseritur. In altero literae Hebraicae describuntur,... & dictionum Hebraicarum. Ex Antonij Cevallerij ... recognitione. 2 Teile in 1 Bd. (Genf), P. Estienne, 1600. Mit Druckermarke auf dem Titel. 78 S., 1 Bl.; 16 (statt 24) nn. Bll. - Renouard 196, 6; IA 136.355. - Teil 2 mit eigenem Titelblatt: Alphabetum Hebraicum, in quo literae Hebraicae describuntur. Ex Antonio Cevallerii ... recognitione. (Genf), H. Estienne II., 1566. Mit Druckermarke auf dem Titel. - Vgl. Renouard 125, 3. - Die gedruckte Marginalie auf Bl. A7 mit geringem Buchstabenverlust angeschnitten. Fehlen die 8 Bll. der Lage C. - Insgesamt im Kopfsteg gering fleckig und ganz vereinzelt leicht gebräunt.
1. Alphabetu(m) Hebraicum. Lutetiae (Paris), R. Estienne I., 1550. Mit Druckermarke auf dem Titel. 12 nn. Bll. - BP16_113793; vgl. Renouard 76, 3 u. IA 103.829 (beide: "Parisiis"). - Folgt der von A. Chevalier bearbeiteten Ausgabe von 1544.
2. Alphabetum Graecum. Addita sunt Theodori Bezae scholia, in quibus de germana Graecae linguae pronuntiatione disseritur. (Genf), R. Estienne I., 1554. Mit Druckermarke auf dem Titel. 36 nn. Bll. - Renouard 84, 10; IA 118.562.
3. Alphabetum Graecum & Hebraicum. Addita sunt Theodori Bezae scholia,... disseritur. In altero literae Hebraicae describuntur,... & dictionum Hebraicarum. Ex Antonij Cevallerij ... recognitione. 2 Teile in 1 Bd. (Genf), P. Estienne, 1600. Mit Druckermarke auf dem Titel. 78 S., 1 Bl.; 16 (statt 24) nn. Bll. - Renouard 196, 6; IA 136.355. - Teil 2 mit eigenem Titelblatt: Alphabetum Hebraicum, in quo literae Hebraicae describuntur. Ex Antonio Cevallerii ... recognitione. (Genf), H. Estienne II., 1566. Mit Druckermarke auf dem Titel. - Vgl. Renouard 125, 3. - Die gedruckte Marginalie auf Bl. A7 mit geringem Buchstabenverlust angeschnitten. Fehlen die 8 Bll. der Lage C. - Insgesamt im Kopfsteg gering fleckig und ganz vereinzelt leicht gebräunt.
Fine Sammelband of 3 Greek and Hebrew primers, all quite scarce. - Minor spotting to top margin. Lacking the 8 leaves of quire C of the Hebrew part of the 3rd work. Bound in 19th cent. full calf, spine gilt.
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Los 240
Aneau, Iurisprudentia
(Aneau, B.). Iurisprudentia. A primo et divino suo ortu, ad nobilem Biturigum academiam deducta. Lyon, "ad sagittarii", 1554. (20:14 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel, Holzschn.-Titelbordüre, Wappenholzschnitt Titel verso u. 18 (1 ganzseit.) Textholzschnitten. 66 S. Brauner Maroquinband um 1870 (sign. Thibaron) mit goldgepr. Rtitel u. Goldschnitt.
Brunet I, 284; Baudrier IV, 316. - Erste Ausgabe, sehr selten. Der einzige Druck mit dieser Verlagsadresse. "Orné de curieux bois tirés de différents ouvrages. Toutes les figures paraissent appartenir à l'école de Bernard Salomon et plusieurs sont certainement son ouevre" (Baudrier). Vorliegend Variante mit "ilit" im Motto der Marke. Barthélémy Aneau aus Bourges lehrte am Collège de la Trinité, wo er 1561 ermordet wurde, weil man ihn des Protestantismus verdächtigte. Gewidmet Margarete von Berry, Tochter Franz I, diese Widmung gezeichnet "Barptolomaeus Anulus". - Hervorragend alt restauriert, im Außensteg meist mit Papierergänzungen u. Neudruck (!) gedruckter Marginalien. Regliert. - 2 Exlibris: des Gynäkologen Joseph-Claude-Anthelme Récamier (1774-1852), und seines Sohns Étienne Récamier (1834-1893; "Bibliotheque lyonnaise").
Very scarce. - Masterly restored in 19th century, outer margins mostly supplied, printed marginalia partly newly printed. 19th century brown morocco gilt.
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Los 241
Arias Montanus, Divinarum nuptiarum u. Christi Iesu vita. 2 Bde.
Arias Montanus, B. Divinar(um) nuptiarum conventa et acta. Ad piorum admonitionem a Philippo Gallaeo aereis tabul(is) incisa. Antwerpen, A. (Coppens van) Diest für Ph. Galle, 1573/Kolophon 1574. Mit gest. Titel u. 26 (statt 28) num. Kupfertafeln. 2 Bll., 1 Bl. - Dazu: Ders. Christi Iesu vita admirabiliuq(ue) actionum speculum a Philippo Gallaeo apparatum bened. Arae Montani singuloribus distichis instructum. Ebda. 1573/Nachwort von P. Heyns 1574. Mit gest. Titel u. 41 (statt 50) num. Kupfertafeln. 1 Bl. - Zus. 2 Bde. in Qu.-8vo (15:20 cm). Alte Umschläge, angestaubt u. mit Läsuren.
New Hollstein Dutch, Groeningen 288-313 u. 314, 316-318, 321-352, 357-359, 362-364 (2. Zustand); Funck 365. - Zwei seltene und häufig auch zusammen ausgegebene Kupferstichfolgen, erstmals 1573 erschienen. Vorliegend jeweils in der zweiten Ausgabe mit dem neugesetzten lateinischen Drucktext unterhalb der Kupfer und den französischen Versen des Antwerpener Schulmeisters Peeter Heyns verso. Die Tafeln wurden von J. Wierix und der Werkstatt von Ph. Galle nach Gerard van Groeningen gestochen; vorliegend jeweils in der Platte nummeriert. Der Verweis, wo die Folge Christi Iesu vita einzubinden ist, ist bei unserem Exemplar wie von Hollstein angegeben auf der Rückseite von Taf. 16 abgedruckt. "This insertion follows from the story: in these Spiritual Marriages a woman is summoned by the King of Kings and instructed by five virtues, to become the bride of Christ, after having contemplated the Life and Passion, as if in a mirror" (Hollstein). - Etwas gebräunt, vor allem in den Rändern stock- u. fingerfleckig; mit einigen teils rep. Randeinrissen, vereinzelt Ränder breit hinterlegt. Im 1. Werk wenige, im 2. alle Taf. oberhalb mit Vermerk der entsprechenden Bibelstelle von alter Hand. Titel der 1. Folge ganz verstärkt u. Bl. A2 vor dem Titel eingebunden; Titel u. erste Tafeln der 2. Folge im Unterrand wasserfleckig, Taf. 22 mit Tintenfleck im Bildrand. Fehlen 2 Taf. (Nr. 1 u. 2) der ersten u. 9 Taf. (Nr. 1, 5, 6, 39-42, 46-47) der zweiten Folge.
Two scarce series, both in second edition. With 2 engraved titles and 26 (of 28) resp. 41 (of 50) numbered engr. plates; with Latin distichs below and French verses on verso. - Somewhat browned, some mainly marginal foxing and soiling; some partly repaired marginal tears. Corresponding biblical passage given in ms. to a few plates of the 1st and all the plates of the 2nd series. Title of the 1st set entirely reinforced and A2 misbound before title. Some waterstaining to lower margin of title and first plates of 2nd set, pl. 22 with ink stain affecting image. Old wrappers, somewhat soiled and worn. Lacking together 11 plates (no. 1-2 of the first and no. 1, 5, 6, 39-42, 46-47 of the second set).
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Los 242
Arias Montanus, Divinarum nuptiarum
Arias Montanus, B. Divinar(um) nuptiarum conventa et acta. Ad piorum admonitium a Philippo Gallaeo aereis tabul(is) incisa. Antwerpen 1573 (= 1574). (18,5:13 cm). Mit Kupfertitel u. 28 num. Kupfertafeln nach Gerard van Groeningen. Maroquinband d. 19. Jh. mit goldgepr. Rtitel, Eckfleurons u. Wappensupralibros sowie Innenkantenverg. u. Goldschnitt.
New Hollstein Dutch, Groeningen 286-313 (2. Zustand). - Zweite Ausgabe der schönen religiösen Kupferstichfolge mit den in der Platte nummerierten Kupfern, dem neu gesetzten lateinischen Text unterhalb und verso mit französischem Text von Heyns. Druckvariante in abweichender Schrifttype (vgl. vorhergehende Losnr.), außerdem die französ. Verse zu den ersten 10 Tafeln nicht auf der Rückseite der vorhergehenden Taf. abgedruckt, sondern vertauscht. Die Tafeln nach Zeichnungen von Gerard van Groeningen gestochen von Johan Wierix (Monogramm auf Tafel 1) und der Werkstatt Philipp Galles. - Durchgehend beschnitten (der Titel unter Verlust des französ. Textes unterhalb) u. angerändert, der Verweis auf die hier nicht vorliegende Folge "Christi Jesu vita... speculum" auf Taf. 16 verso durch einen Papierstreifen abgedeckt. Stellenw. leicht stockfleckig, meist nur im Rand. Fehlen die 3 Bll. Drucktext. Exlibris Marcellus Schlimovich; nachgebundenes weißes Blatt mit Stempel einer argentinischen Bibliothek; Buchhändlerschildchen Victor Aizenman, Buenos Aires.
Second edition, variant issue in different characters and the French verses to the first 10 plates reversed, i.e. not printed on the verso of the preceding plate. With engraved title and 28 numbered engr. plates. - Trimmed throughout (title with loss of the French text below) and remargined, the reference to the series "Christi Jesu vita... speculum" on plate 16 verso covered by a paper strip. Light and mostly marginal foxing in places. Lacking 3 ll. of printed text. Bound in 19th century morocco gilt, edges gilt. Bookplate and stamp (see above).
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Los 243
Aristoteles, Ethicorum
Aristoteles. Ethicorum, sive de moribus, ad Nicomachum libri decem. Adiecta ad contextum Graecum interpretatione Latina D. Lambini, studio & opera M. Bergii. Ed. altera. Hanau, Wechel für Marne Erben, 1611. (17,5:11,5 cm). Mit Druckerm. 16 S., 2 Bll., S. 17-496. - Angebunden: Horneius, C. Disputationes ethicae X. Depromptae ex eth. Aristot. ad Nicomachum & habitae in ill. acad. Frankfurt, J. Preß, 1648. Mit Druckerm. 7 Bll., 192 S., 1 Bl. Prgt. d. Zt. mit span. Kanten, etwas fleckig u. angestaubt, hier und da kl. Wurmlöcher.
I. VD 17 23:324288M; Schweiger I, 52. - Lateinisch-griechische Parallelausgabe. - II. VD 17 39:134889A - Spätere Ausgabe des erstmals 1618 publizierten Werkes. - Einige Unterstreichungen und Anmerkungen von alter Hand in Tinte. - Insgesamt etwas gebräunt und stellenweise fleckig, jeweils zu Beginn und am Ende Wurmspuren im Fuß- bzw. Außensteg.
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Los 244
Aristoteles, Organum graecolatinum
Aristoteles. Organum. Hoc est, libri omnes ad logicam pertinentes, graece, & latine. J. Pacius recensuit. Frankfurt, A. Wechelius Erben, 1598. (18,5:12,5 cm). Mit Druckermarke u. einigen Textholzschnitten. 8 Bll., 951 S. Mod. Prgt. mit hs. Rückentitel, etwas fleckig; Vorsätze teilw. erneuert.
VD 16, A 3529; IA 108.764; Schweiger I, 53; vgl. Adams A 1867 (Ausg. 1597). - Bedeutende zweisprachige Ausgabe. Übersetzer, Herausgeber u. Kommentator ist der italienische Jurist u. Theologe Giulio Pace, der als Calvin-Anhänger nach Frankreich u. in die Schweiz ging. "Bedeutender Gelehrter, der sich durch die Herausgabe Aristotel. Schriften einen bleibenden Namen gesichert hat" (Stintzing-L. I, 390). - Gebräunt und stellenweise etwas fleckig; vereinzelt Anstreichungen im Text; Titel im Bundsteg eingerissen (repariert) und mit Besitzvermerk in Tinte; letzte Bll. mit kl. Wurmspuren im Fußsteg.
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Los 245
Arrianus, De rebus gestis Alexandri + Beiband
Arrianus, (F.). De rebus gestis Alexandri regis quem latinitate donavit Bartholomeus Facius. (Pesaro, G. Soncino [eigentl.: Gershom ben Moses], 1508). Fol. (19,5:21 cm). 99 (statt 100; ohne d. l. w.) nn. Bll. - Vorgebunden: S. Niger (Negri). Dialogus, quo quicquid in gr(a)ecarum literarum penetralibus reconditu(m) ... His accedunt, Philostrati Heroica, ab eo ... latinitati donata. (Mailand, A. Minuziano, 1517). 18 nn., 211 (recte 210) num., 14 (l. w.) nn. Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 10 Messingnägeln; berieben und bestoßen, etwas beschabt, Schließen entfernt. Restauriert. Leder am Rücken etwas brüchig an Kopf und Fuß ergänzt und vorderes Gelenk hinterlegt. Holzdeckel an den sichtbaren Stellen gefärbt.
I. EDIT 16, CNCE 3115; IA 109.022 ; Adams A 2011. - Erste Ausgabe der Übersetzung von Bartolomeo Fazio, zweite lateinische Ausgabe des bedeutenden frühen Berichts über die Taten Alexander des Großen. Vorangegangen war nur eine Ausgabe in Venedig ca. 1503. Der erste griechische Druck erschien erst 1535. Gershom ben Moses ist der wohl wichtigste Drucker der jüdischen Druckerfamilie, die sich nach der Stadt Soncino benannte. - Breitrandig. Etwas gebräunt, stellenweise schwach stockfleckig, obere Außenecke meist wasserfleckig. Teilweise mit Wurmspuren im Bund- und Fußsteg, ab Lage H mit 1-4 Wurmlöchern im Satzspiegel mit geringem Buchstabenverlust, Blatt F4 mit Einriss, letzte Bll. mit geringen Läsuren an der oberen Außenecke, letztes Bl. mit kl. Loch im Außensteg und kl. Rostflecken. Titel mit altem hs. Zusatz, wenige Anstreichungen und Marginalien in Tinte, kleinere Tintenflecken am Schnitt. Fehlt das leere Schlussblatt R6 und das hintere freie Vorsatzblatt. - II. EDIT 16, CNCE 47086; Adams N 275. - Erste Ausgabe. Jean Grolier gewidmete Studien über die griechische Literatur. Die "Heroica" des Philostratos liegen hier im lateinischen Erstdruck vor. "Livre excellent et très-rare, qui conserve encore une haute réputation" (Brunet IV, 79). - Breitrandig. Schwach gebräunt, Titel etwas stärker und mit Besitzvermerk "hic liber est Magi(st)ri Thom(a)e Fazelli" (wohl der Historiker Tommaso Fazello, 1498-1570), sowie 2 weiteren gelöschten alten Besitzvermerken. Stellenweise etwas stockfleckig und im Rand etwas wasserfleckig. Zu Beginn mit 2-3 Wurmlöchern im Rand, nur im Index mit geringem Buchstabenverlust. Einige alte Marginalien und Anstreichungen in Tinte von verschiedenen Händen.
I. First edition of the translation by B. Fazio, second Latin edition preceeded only by a Venice edition in 1503. The first Greek edition appeared in 1535. - Wide margined. Some browning, minor occasional foxing, little worming to inner and bottom margin, 1-4 wormholes from gathering H to end with little loss of letters. Tear to leaf F4, little fraying to upper outer corner of last leaves, small marginal hole and minor rusty stains to final leaf. Manuscript annotation to title, little marginalia and underlinings in ink. Lacking final blank leaf and rear free endpaper. - II. First edition, comprising the first Latin edition of the 'Heroica' by Philostratus. - Wide margined. Mild browning, title somewhat heavier and with 3 (2 erased) old owners inscriptions. Minor foxing and marginal waterstaining. Little marginal worming to first gatherings, affecting letters only in the index. Various old marginalia and underlinings by different hands. Bound in contemp. blindstamped full-calf over wooden boards with 10 bass nails to covers; some scuffing and rubbing, restored, leather at front joint and both ends of spine renewed, visible wood at corners and edges tinted, clasps removed.
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Los 246
Barbaro, Pratica della perspettiva
Barbaro, D. La pratica della perspettiva... Opera molto profittevole a pittori, scultori, et architetti. Venedig, C. & R. Borgominieri, 1569. Fol. (29:20 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. ca. 200 (21 blattgr. u. 1 doppelblattgr.) geometrischen u. perspektivischen Holzschnitten sowie Druckermarke auf dem Schlußblatt. 195 S., 6 Bll. Prgt. d. Zt., fleckig u. etwas aufgebogen, Rückdeckelbezug mit gr. Fehlstelle.
EDIT 16, CNCE 4134, Var. B; IA 112.850; Fowler 36; Millard IV, 12; Mortimer 39; Ornamentstichkat. Bln. 4694; Riccardi I/1, 76 (teilw. Var.). - Erste Ausgabe, Variante mit Titelbordüre u. ohne Datierung auf dem Titel. Es gibt außerdem Expl., in denen Titel und/oder Schlußbl. mit 1568 oder 1569 datiert sind. "A comprehensive, balanced review of the geometrical, physical, and physiological aspects of perspective" (Kemp, zit. nach Millard). Einer der namentlich für die Kunstgeschichte bedeutsamsten Beiträge Barbaros besteht darin, die Perspektive, wie sie etwa in der Herstellung eines Bühnenbilds angewandt wird, von der für die Architektur geeigneteren Darstellung mittels Plan und Aufriss zu trennen. Ebenso wichtig war Barbaros Beschäftigung mit der Camera Obscura als Hilfsmittel für das perspektivische Zeichnen. Erstmals wird hier die Anwendung einer bikonvexen Linse bzw. einer Blende für die Schärfentiefe beschrieben und somit das Prinzip des modernen Fotoapparates vorweggenommen (vgl. Baier, Gesch. d. Fotogr. 10). - Leicht gebräunt u. durchgehend wasserrandig, ca. erste 5 Bll. mit mehreren Wurmstichen. Titelbordüre (unter Verlust der Einfassungslinie) sowie ca. 5 Holzschn. angeschnitten, Schlußbl. mit kl. Loch u. verso angeschmutzt.
First edition, variant issue with woodcut title-border and colophon dated 1569. With c. 200 (21 full-page, 1 double-page) woodcuts, the majority being diagrams. Famous work on perspective, likewise of importance for the history of photography. "Barbaro introduces a novelty - the use of a diaphragm to sharpen the image. This is the first mention of a device essential in photography... Not only was Porta forestalled in the use of a lens with the camera, but he was no less anticipated in his use of the concave mirror in the darkened room to make the images upright... Incidentally, Benedetti also mentions a camera obscura with a bi-convex lens" (Gernsheim, Hist. of Photogr. p. 22). - Waterstaining and slight browning throughout, some wormholes to c. first 5 leaves. Title border and c. 5 woodcuts shaved, title border with neatline loss. Last leaf soiled and with small hole. Contemp. vellum, spotted, large fault to rear cover.
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