Ausgewählte Handschriften und Inkunabeln
Los 1
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Biblia Sacra, Mss. um 1240-50
Biblia sacra. Lateinische Handschrift auf Pergament. Östliches Oberitalien, viertes oder fünftes Jahrzehnt 13. Jahrhundert. Blattgr.: 19,3:13,5 cm. Schriftspiegel: 13,3:9,2 cm. 53 Zeilen in 2 Spalten. Geschrieben von mehreren Händen in sehr kleiner gotischer Minuskel südeuropäischer Prägung. Rubriziert und mit Seitentiteln versehen, zahllose kleine Anfangsinitialen in Rot und Blau mit etwas steifem Fleuronné, letzeres teils länger über die Spalte auslaufend. Mit 99 (davon 24 historisierten) Schmuckinitialen in Deckfarbenmalerei von 2 Buchmalern mit teils über die gesamte Spalte reichenden Ausläufern. 389 Bll. (im Spätmittelalter Bl. 1-371 auf der Rückseite oben mit roten römischen Ziffern gezählt, die nachfolgenden 18 Indexbll. [s.u.] nicht foliiert ). Unverzierter heller Ledereinband des Spätmittelalters über Holz, beide Deckel (Vorderdeckel lose) versehen mit je fünf einfachen Buckeln und zwei Langschließen; ein Titelschild auf dem Vorderdeckel verloren; auf dem Rücken neuzeitlich beschriftet: Biblia Integra M: S: und K. 50. Vorderer Innendeckel mit eingeklebtem Papierfragment aus der Zeit um 1400 mit einem logischen Text, der hintere Innendeckel mit eingeklebtem Pergamentfragment einer lateinischen Urkunde mit Erwähnung der Länder Dacia, Bohemia, Polonia und u.a. des Namens Nikolaus von Dinkelsbühl, dem berühmten Gründer der Wiener Universität. Vorne und hinten jeweils ein Vorsatzblatt (das Verso des vorderen im Spätmittelalter mit einem Verzeichnis der biblischen Bücher beschrieben).
Eine der ungewöhnlichsten Bibelhandschriften des 13. Jahrhunderts, der Forschung bisher gänzlich unbekannt. Sie stellt eine der frühesten italienischen Nachahmungen der Pariser Taschenbibel dar, einer erst am Anfang des 13. Jahrhunderts ausgebildeten Bibelausgabe, die in den weltlichen Ateliers der Seine-Stadt immer in kleiner Schrift und auf dünnstem Pergament vervielfältigt wurde und eine standardisierte Textanordnung, Gliederung und Prologauswahl besitzt. Auch unsere italienische Bibel ist auf sehr feines Pergament geschrieben, auch wenn ihr Format etwas größer ist als das der üblichen Pariser Bibel.
Text: Die biblischen Bücher in der Reihenfolge Gn, Ex, Lv, Nm, Dt, Jos, Idc, Rt, 1 Sam, 2 Sam, 3 Reg, 4 Reg, 1 Par, 2 Par, Is, Ier, Lam, Bar, Ez, Dan, Proph. min., Ps, Esr, 2 Esr, Tob, Idt, Iob, Est, 1 Mcc, 2 Mcc, Prov, Ecl, Cant, Sap, Sir, Mt, Mc, Lc, Io, Ep. Paul., Act, Ep. can., Apc. Fol. 372r–385r schließt sich der verbreitete Index nominum Hebraicorum sowie fol. 385r–389v ein alphabetisches Glossar an, anscheinend basierend auf dem Liber qui dicitur Angelus.
Bildprogramm: Der opulente Buchschmuck ist für eine Bibel wie diese ungewöhnlich, aber nicht einzigartig. Die Illuminierung erfolgte in zwei unterschiedlichen Stilrichtungen, die aber gleichzeitig sind und beide auf das östliche Oberitalien, also Venedig oder Padua, als Entstehungsort hinweisen. Der lebendige, fast noch spätromanische Stil, der bis Bl. 182v von mindestens zwei Buchmalern in historisierten Initialen gepflegt wird, findet sich ähnlich in der oberitalienischen Bibel Florenz, Biblioteca Medicea-Laurenziana, Conv. Soppr. 593, die von Alessandro Conti als Vorläuferin der gotischen Bologneser Buchmalerei bezeichnet wurde.
Im hinteren Teil der Bibel erscheinen kräftig geformte Zierbuchstaben, die mit abstrahierten Pflanzenmotiven und amöbenartigen Formen verziert und mit stets rotgerandeten eckigen blauen Feldern hinterlegt sind. Auch die Farben der Initialkörper stehen fest, nämlich Lila, Grün und vor allem leuchtendes Orange und Rot. Die buchmalereitypische matte Farbigkeit konterkariert etwas den Versuch, den Buchstaben plastische Wirkung zu geben. Sehr ähnliche Initialen enthält die formatgleiche oberitalienische Bibel Hs I 381 der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz. Auch die Initialen des zweiten Stils im Neuen Testament enthalten figürlichen Schmuck. Der jugendliche Evangelist Matthäus im L vor seinem Evangelium fol. 297v ist eine schöne, stark von byzantinischen Einflüssen geprägte Figur, die einen guten Vorausgeschmack der nordostitalienischen Buchmalerei der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gibt.
Das Bildprogramm der historisierten Initialen im vorderen Teil ist noch nicht Konventionen erstarrt, ja fast exzentrisch. So zeigt die große Genesis-Initiale zum In principio fol. 4r nicht das Sechstagewerk oder den Sündenfall, sondern zuoberst Christus als Logos und somit Weltschöpfer sowie darunter zwei nackte Halbfiguren, wohl Adam und Eva. Unter ihnen erscheint nochmals Christus, diesmal in eindeutiger Bitthaltung. Zusammen mit dem sich selbst verschlingenden Drachen im Initialfuß mag dies auf sein Erlösungswerk für die Schöpfung hinweisen.
Singulär ist unter anderem auch die Illustrierung der Lamentationes des Jeremiah, wo im Initialbild fol. 178v die Verkündigung an Maria dargestellt ist und nicht etwa die Beweinung Jerusalems durch den Propheten. Das Bild muss sich auf die einzige hoffnungsvolle Stelle der Klagelieder beziehen, Lam 4,22: „Zu Ende ist deine Schuld, Tochter Zion; nicht wieder führt er dich in Verbannung“.
Unterhalb von Text und ornamentaler Initiale zum Buch Deuteronomium ist fol. 56r wohl der Stifter, ein Benediktiner, in verehrender Haltung dargestellt. Rätselhaft bleibt, worauf sich seine Verehrung hier bezieht.
Illuminierung: Vor jedem biblischen Buch und vor jeder Vorrede findet sich eine Deckfarbeninitiale, in 24 Fällen sind sie mit Figuren oder Szenen geschmückt, ferner zeigt über ein Dutzend Gesichter oder Drachen, so auch im zweiten Stil fol. 21v und 361v und vor allen Briefen des Apostels Paulus. Zudem enthalten alle vier Initialen vor den Evangelien Darstellungen der Autoren.
Historisierte Initialen des 1. Stils: fol. 1ra, mit Bischof (Papst Damasus?); fol. 3ra, mit Abt am Pult (Hieronymus?); fol. 4ra, Genesis-Initiale; fol. 33va, mit antikischer Figur (Moses); fol. 75vb, mit Prophet vor der Hand Gottes; fol. 83vb, die Initiale als Säule mit darauf einer nackten Gottheit; fol. 84vb, mit schreibendem Propheten; fol. 85va, 86rb, 97va,106vb,107va, mit Königen in verschiedenen Haltungen; fol. 117 vbfol. 161vb, mit thronendem Propheten; fol. 162ra, mit dem trauernden Jeremiah; fol. 178vb, mit Verkündigung an Maria; fol. 180rb, mit thronendem Propheten; fol. 182rb, mit zwei Israeliten, die einen Stier anbeten und einem stürzenden Mann; fol. 182va, mit den beiden Kundschaftern mit der Traube aus dem gelobten Land (nach Num 13–14!). - des 2. Stils: fol. 297va, 307rb, 313ra, 323va, jeweils mit dem Evangelisten; 342ra, mit Paulus mit Schwert in der Hand; fol. 331va, 345vb, 351va, 352vb, 353vb, 354vb, 355va, 356rb, 356vb, 357vb, 358rb, 358vb, mit Gesicht oder Büste des hl. Paulus.
Zustand: Das vordere Vorsatzblatt und die ersten drei Blätter des Corpus mit Wasserfleck rechts oben, die Ränder dieser Blätter sind etwas beschädigt, sonst nur sehr vereinzelt etwas fleckig oder unwesentlich fingerfleckig, Blatt 3 auch eingerissen. Auf einigen Seiten sind Deckfarben der Initialen abgeblättert und die Tinte etwas verblasst. Fol. 371 unten mit Randabschnitt. Ansonsten ist der Codex in einem guten Zustand mit teilweise sehr hellem Pergament. Mittelalterliche Randnotizen auf einigen Seiten.
Provenienz: Im Spätmittelalter in der erst 1380 gegründeten Kartause von Aggsbach in der Wachau. Der Besitzeintrag fol. 297v erwähnt, dass der Prior der Kartause die Bibel einem Priester in Italien abgekauft habe (zwei weitere Besitzeinträge fol. 331r und 371v): Iste liber est Domus Porte beate Marie in Axpach, Ordinis Carthusiensis. Et est emptus per dominum Johannem priorem a quodam sacerdote In Ytalia. In Aggsbach erhielt die Bibel wohl den schmucklosen Einband, die Blattzählung und die auf dem Rücken vermerkte Signatur K. 50. Wohin die Handschrift nach der Auflösung des Klosters 1782 zunächst gelangte, ist ungeklärt. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts befindet sie sich in einer deutschen Privatsammlung. - Ergänzung zur Provenienz: kurz vor der Auktion erhielten wir neueste wissenschaftliche Recherchen zu Provenienz. Demnach gelangte der Band frühzeitig in das Stift Göttweig und wurde vermutlich in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts im Zuge von Verkäufen abgegeben. Katalogeinträge im Bibliothekskataloge von 1939 und 1952 vermerkten ein Fehlen der Handschrift, Näheres auf Anfrage.
Text: Die biblischen Bücher in der Reihenfolge Gn, Ex, Lv, Nm, Dt, Jos, Idc, Rt, 1 Sam, 2 Sam, 3 Reg, 4 Reg, 1 Par, 2 Par, Is, Ier, Lam, Bar, Ez, Dan, Proph. min., Ps, Esr, 2 Esr, Tob, Idt, Iob, Est, 1 Mcc, 2 Mcc, Prov, Ecl, Cant, Sap, Sir, Mt, Mc, Lc, Io, Ep. Paul., Act, Ep. can., Apc. Fol. 372r–385r schließt sich der verbreitete Index nominum Hebraicorum sowie fol. 385r–389v ein alphabetisches Glossar an, anscheinend basierend auf dem Liber qui dicitur Angelus.
Bildprogramm: Der opulente Buchschmuck ist für eine Bibel wie diese ungewöhnlich, aber nicht einzigartig. Die Illuminierung erfolgte in zwei unterschiedlichen Stilrichtungen, die aber gleichzeitig sind und beide auf das östliche Oberitalien, also Venedig oder Padua, als Entstehungsort hinweisen. Der lebendige, fast noch spätromanische Stil, der bis Bl. 182v von mindestens zwei Buchmalern in historisierten Initialen gepflegt wird, findet sich ähnlich in der oberitalienischen Bibel Florenz, Biblioteca Medicea-Laurenziana, Conv. Soppr. 593, die von Alessandro Conti als Vorläuferin der gotischen Bologneser Buchmalerei bezeichnet wurde.
Im hinteren Teil der Bibel erscheinen kräftig geformte Zierbuchstaben, die mit abstrahierten Pflanzenmotiven und amöbenartigen Formen verziert und mit stets rotgerandeten eckigen blauen Feldern hinterlegt sind. Auch die Farben der Initialkörper stehen fest, nämlich Lila, Grün und vor allem leuchtendes Orange und Rot. Die buchmalereitypische matte Farbigkeit konterkariert etwas den Versuch, den Buchstaben plastische Wirkung zu geben. Sehr ähnliche Initialen enthält die formatgleiche oberitalienische Bibel Hs I 381 der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz. Auch die Initialen des zweiten Stils im Neuen Testament enthalten figürlichen Schmuck. Der jugendliche Evangelist Matthäus im L vor seinem Evangelium fol. 297v ist eine schöne, stark von byzantinischen Einflüssen geprägte Figur, die einen guten Vorausgeschmack der nordostitalienischen Buchmalerei der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gibt.
Das Bildprogramm der historisierten Initialen im vorderen Teil ist noch nicht Konventionen erstarrt, ja fast exzentrisch. So zeigt die große Genesis-Initiale zum In principio fol. 4r nicht das Sechstagewerk oder den Sündenfall, sondern zuoberst Christus als Logos und somit Weltschöpfer sowie darunter zwei nackte Halbfiguren, wohl Adam und Eva. Unter ihnen erscheint nochmals Christus, diesmal in eindeutiger Bitthaltung. Zusammen mit dem sich selbst verschlingenden Drachen im Initialfuß mag dies auf sein Erlösungswerk für die Schöpfung hinweisen.
Singulär ist unter anderem auch die Illustrierung der Lamentationes des Jeremiah, wo im Initialbild fol. 178v die Verkündigung an Maria dargestellt ist und nicht etwa die Beweinung Jerusalems durch den Propheten. Das Bild muss sich auf die einzige hoffnungsvolle Stelle der Klagelieder beziehen, Lam 4,22: „Zu Ende ist deine Schuld, Tochter Zion; nicht wieder führt er dich in Verbannung“.
Unterhalb von Text und ornamentaler Initiale zum Buch Deuteronomium ist fol. 56r wohl der Stifter, ein Benediktiner, in verehrender Haltung dargestellt. Rätselhaft bleibt, worauf sich seine Verehrung hier bezieht.
Illuminierung: Vor jedem biblischen Buch und vor jeder Vorrede findet sich eine Deckfarbeninitiale, in 24 Fällen sind sie mit Figuren oder Szenen geschmückt, ferner zeigt über ein Dutzend Gesichter oder Drachen, so auch im zweiten Stil fol. 21v und 361v und vor allen Briefen des Apostels Paulus. Zudem enthalten alle vier Initialen vor den Evangelien Darstellungen der Autoren.
Historisierte Initialen des 1. Stils: fol. 1ra, mit Bischof (Papst Damasus?); fol. 3ra, mit Abt am Pult (Hieronymus?); fol. 4ra, Genesis-Initiale; fol. 33va, mit antikischer Figur (Moses); fol. 75vb, mit Prophet vor der Hand Gottes; fol. 83vb, die Initiale als Säule mit darauf einer nackten Gottheit; fol. 84vb, mit schreibendem Propheten; fol. 85va, 86rb, 97va,106vb,107va, mit Königen in verschiedenen Haltungen; fol. 117 vbfol. 161vb, mit thronendem Propheten; fol. 162ra, mit dem trauernden Jeremiah; fol. 178vb, mit Verkündigung an Maria; fol. 180rb, mit thronendem Propheten; fol. 182rb, mit zwei Israeliten, die einen Stier anbeten und einem stürzenden Mann; fol. 182va, mit den beiden Kundschaftern mit der Traube aus dem gelobten Land (nach Num 13–14!). - des 2. Stils: fol. 297va, 307rb, 313ra, 323va, jeweils mit dem Evangelisten; 342ra, mit Paulus mit Schwert in der Hand; fol. 331va, 345vb, 351va, 352vb, 353vb, 354vb, 355va, 356rb, 356vb, 357vb, 358rb, 358vb, mit Gesicht oder Büste des hl. Paulus.
Zustand: Das vordere Vorsatzblatt und die ersten drei Blätter des Corpus mit Wasserfleck rechts oben, die Ränder dieser Blätter sind etwas beschädigt, sonst nur sehr vereinzelt etwas fleckig oder unwesentlich fingerfleckig, Blatt 3 auch eingerissen. Auf einigen Seiten sind Deckfarben der Initialen abgeblättert und die Tinte etwas verblasst. Fol. 371 unten mit Randabschnitt. Ansonsten ist der Codex in einem guten Zustand mit teilweise sehr hellem Pergament. Mittelalterliche Randnotizen auf einigen Seiten.
Provenienz: Im Spätmittelalter in der erst 1380 gegründeten Kartause von Aggsbach in der Wachau. Der Besitzeintrag fol. 297v erwähnt, dass der Prior der Kartause die Bibel einem Priester in Italien abgekauft habe (zwei weitere Besitzeinträge fol. 331r und 371v): Iste liber est Domus Porte beate Marie in Axpach, Ordinis Carthusiensis. Et est emptus per dominum Johannem priorem a quodam sacerdote In Ytalia. In Aggsbach erhielt die Bibel wohl den schmucklosen Einband, die Blattzählung und die auf dem Rücken vermerkte Signatur K. 50. Wohin die Handschrift nach der Auflösung des Klosters 1782 zunächst gelangte, ist ungeklärt. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts befindet sie sich in einer deutschen Privatsammlung. - Ergänzung zur Provenienz: kurz vor der Auktion erhielten wir neueste wissenschaftliche Recherchen zu Provenienz. Demnach gelangte der Band frühzeitig in das Stift Göttweig und wurde vermutlich in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts im Zuge von Verkäufen abgegeben. Katalogeinträge im Bibliothekskataloge von 1939 und 1952 vermerkten ein Fehlen der Handschrift, Näheres auf Anfrage.
Biblia sacra. Latin manuscript on vellum. Upper Italy, 1240-1250. Richly illuminated with 99 partly large decorated initials, 24 of which being historiated. - This Bible, still unknown to researchers, is one of the most unusual Bible manuscripts of the 13th century. It represents one of the earliest Italian imitations of the Paris Pocket Bible, a Bible edition that was only formed at the beginning of the 13th century and was always reproduced in the secular ateliers of the Seine city in small type and on the thinnest parchment, with a standardised text arrangement, outline and prologue selection. Our Italian Bible is also written on very fine parchment, even though its format is somewhat larger than that of the usual Paris Bible. The opulent book decoration is unusual for a Bible like this, but not unique. The illumination was done in two different styles, but they are simultaneous and both point to eastern Upper Italy, i.e. Venice or Padua, as the place of origin. The lively, almost late Romanesque style, which is cultivated by at least two illuminators in historiated initials up to fol. 182v, is similarly found in the Upper Italian Bible Florence, Biblioteca Medicea-Laurenziana, Conv. Soppr. 593, which was described by Alessandro Conti as a precursor of Gothic Bolognese illumination.
Condition: The front endpaper and the first three leaves of the corpus with a water stain at the upper right, the margins of these leaves are somewhat damaged, leaf 3 also torn. On some pages colours have flaked off and the ink is somewhat faded, else only little staining here and there, and minor fingermarking. Fol. 371 lower margin cut. Otherwise the codex is in good condition with partly very light parchment. Medieval marginal notes on some pages.
Binding: sheep-skin binding of the late Middle Ages over thick wooden boards, each with five simple bosses and two long clasps and catches; a title label on the front cover lost; inscribed on the spine in modern times: Biblia Integra M: S: and K. 50. The front cover is detached from the binding. A paper fragment from the time around 1400 with a logical text pasted to front inner cover, a parchment fragment of a Latin document pasted to back inner cover with mention of the countries of Dacia, Bohemia, Polonia and the name of Nikolaus of Dinkelsbühl, famous founder of the University of Vienna. - Provenance: see German description.- Important addition to the provenance: shortly before the auction, we received the latest scholarly research on provenance. According to this, the volume came to Göttweig Abbey early on and was presumably sold off in the 1930s. Catalogue entries from 1939 and 1952 noted that the manuscript was missing from the catalogue. More details on request.
Condition: The front endpaper and the first three leaves of the corpus with a water stain at the upper right, the margins of these leaves are somewhat damaged, leaf 3 also torn. On some pages colours have flaked off and the ink is somewhat faded, else only little staining here and there, and minor fingermarking. Fol. 371 lower margin cut. Otherwise the codex is in good condition with partly very light parchment. Medieval marginal notes on some pages.
Binding: sheep-skin binding of the late Middle Ages over thick wooden boards, each with five simple bosses and two long clasps and catches; a title label on the front cover lost; inscribed on the spine in modern times: Biblia Integra M: S: and K. 50. The front cover is detached from the binding. A paper fragment from the time around 1400 with a logical text pasted to front inner cover, a parchment fragment of a Latin document pasted to back inner cover with mention of the countries of Dacia, Bohemia, Polonia and the name of Nikolaus of Dinkelsbühl, famous founder of the University of Vienna. - Provenance: see German description.- Important addition to the provenance: shortly before the auction, we received the latest scholarly research on provenance. According to this, the volume came to Göttweig Abbey early on and was presumably sold off in the 1930s. Catalogue entries from 1939 and 1952 noted that the manuscript was missing from the catalogue. More details on request.
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(verkauft)
Los 2
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The Degrees of Freemasonry
Collection complète de la Franmaçonerie. 4 Bde.
Freimaurer. - Collection complète des tous les grades connus dans l'Art Royal de la Franmaçonerie (sic) à Edimbourg 5780. 4 Bände. Französische Handschrift auf Papier. Frankreich, nach 1780. Blattgr. 18:12,5 cm, Schriftspiegel ca. 15,5:10 cm. Saubere französische Kursive in schwarzbraunen und roten Tinten von mehreren Händen. Mit Titelbordüre, 38 Tafeln und 1 kl. Illustration im Text, alles in grau lavierter Federzeichnung. Weinrote Maroquinbände der Zeit mit je 2 grünen Maroquin-Rückenschildern, reicher floraler Rückenvergoldung in 4 Feldern, dreifachen Deckelfileten mit floralen Eckstücken, Stehkanten- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt; gering berieben, 4 Rsch. mit kleiner Fehlstelle, kl. Einstich im Vorderdeckel von Bd. 3. In modernen roten Hmaroquin-Decken und -Schubern (sign.: A. Lobstein).
Umfangreiche, in eleganter, gut lesbarer Kursive geschriebene Handschrift auf meist bläulichem Papier zu den Hochgraden der Freimaurerei, die über die drei 'blauen' Grade des Lehrlings, des Gesellen und des Meisters hinausgehen, und deren meist elitäre Kreise einer größeren Verschwiegenheit unterliegen. "Eine der meistumstrittenen Einrichtungen der Freimaurerei. Daß der Lehrinhalt der Freimaurerei in den drei symbolischen Graden vollkommen enthalten ist, wird überall zugestanden. Die Hochgrade werden damit begründet, daß eine Weiterleitung besonders Beflissener u. eine philosophische Vertiefeung in einzelnen Speziallehren der Freimaurerei notwenig sei" (Lennhoff-Posner, S. 701f). Unter den hier beschriebenen Hochgraden: Mâitre Secret, Mâitre Parfait, Mâitre Curieux, Mâitre Irlandais, Mâitre Anglais, Petit Elu, Grand Elu, Chevalier d'Orient, Commandeur d'Orient u.v.a. Band 4 beschreibt die besonders in Frankreich im 18. Jahrhundert verbreitete 'Adoptionsmaurerei', eine Form der Frauenfreimaurerei: "Maçonnerie des Dames ou d'adoption au jardin d'Edem." Insgesamt werden 26 Grade für Männer, und 8 Grade für Frauen aufgeführt. Die Tafeln mit Darstellungen der Attribute und Werkzeuge der einzelnen Grade sowie emblematischen Darstellungen. Kollation: 2 (1 eingefalt.) Bll., 360 S.; S. 361-772; (773)-1019, 6 (l.w.) Bll.; S. 1021-1100; 191 S., 1 w. Bl.; insgesamt 35 nn. Bll. Tafelerklärungen zwischengebunden. - Die Widmung zu Beginn an "Monseigneur" mit zusätzlichen, etwas späteren Vermerken von anderer Hand, zuvor: "Au Duc D'Orleans lors de sa Reception De Grand Maitre du grand Orient" und danach: "Ces quatre volumes sont la copie de ceux presentés au duc d'Orleans et Renferment toutte la maconnerie". Louis Joseph Philippe wurde 1773 als Herzog von Chartres Großmeister der französischen Großloge Grand Orient, erst 1785 wurde er Herzog von Orleans. Von derselben Hand auch an anderen Stellen einige Zusätze. - Ganz vereinzelte Stockflecken; bei 2 Taf. in Bd. 4 die Tafelerklärung im Fußsteg teilw. abgeschnitten, das eingefalt Bl. zu Beginn mit gering angeschnittener Kopfzeile. Bd. 1 , S. 141/142 mit Tintenfleck u. kl. Papierdurchbruch. - Provenienz: Louis-Samson Gomel (1733-ca.1802, Staatsanwalt "Procureur au Châtelet"), Catalogue de livres. Paris 1803. Auktion vom 28.02.1803. Los 2518. - Pierre Claude Prousteau de Montlouis (1761-1851), gest. Wappenexlibris in Bd. 3. - Paulin Razy (1818-1871, Grand officier d’honneur der Loge Grand Orient), Schenkungsvermerk an ihn auf dem freien Vorsatz von Bd. 3. - Hartung & Hartung, Auktion 112 (2005) Los 15. - Schweizer Privatbesitz.
Extensive manuscript written in elegant cursive by different hands on mostly bluish paper on the high degrees of Freemasonry, which go beyond the three degrees of Entered Apprentice, The Fellowcraft and Master Mason and whose mostly elite circles are subject to greater secrecy. According to a little later ms. annotation a copy of the manuscript presented to the Duke of Orleans. Comprising title border, 38 illustrated plates and 1 small illustration in the text, all in ink and grey wash drawing. - Insignificant occasionaal foxing, one line of explanation on 2 plates of vol. 4 cut away, headline of the folding leaf in vol. 1 little cropped, small ink stain with little hole to p. 141/142 of first vol. Bound in fine contemporary red full-morocco with 2 green morocco-labels to gilt spines, gilt triple fillet borders with floral cornerpieces to covers, gilt inner dentelles, edges gilt; minor rubbing, little chip to 4 labels, small puncture to front cover of vol. 3. Housed in recent red half-morocco covers and matching slipcases by A. Lobstein.
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Los 3
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Gebetbuch Deutsch-lateinisch. 1483
Gebetbuch (mit Abschnitten über Astronomie und Astrologie). Deutsche und lateinische Handschrift auf Papier. Nordhausen 1483. Blattgr. 10,8:7,5 cm, Schriftspiegel meist ca. 6,5:5,5 cm. Von einer Hand in Kursive mit brauner, schwarzer und roter Tinte geschrieben, einige alte Ergänzungen mit schwarzer Tinte. Zahlreiche ein- bis zweizeilige Initialen in Rot, 4 (2 doppelblattgr.) Kreisdiagramme in Rot und Schwarz, einige Seiten mit rechteckigen Tabellen. 389 (st. ?) nn. Bll. (2 leer). Brauner Kalbldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit reicher Blindprägung auf Deckeln und Rücken aus quadratischen, runden und rautenförmischen Einzelstempeln (Fleur-de-lys, Löwe, Hirsch, verschiedenen Rosetten, Herz von Pfeil durchbohrt). Vier Eckbeschläge und Schließenreste; berieben, Rücken bestoßen u. mit Fehlstellen and Kopf u. Fuß, Gelenke eingerissen, Deckel je mit 5 Löchern ehemaliger Metallbuckeln.
Umfangreiches Kompendium verschiedener liturgischer und anderer Texte. Die Handschrift ist in Nordhausen auf das Jahr 1483 datiert: "& finitus in egregio opido northusenn Anno domini M cccc Ixxxiii, feria 2a post letare" (Bl. 377). Laetare ist der vierte Sonntag in der Fastenzeit, benannt nach dem Introitus für diesen Tag (Letare ierusalem), der im Jahr 1483 auf den 9. März fiel, so dass die feria secunda, Montag der 10. war. Die Handschrift könnte gegen 1470 begonnen worden sein, wie die Kalenderdatierung auf den Seiten 32v-33 vermuten läßt. Ergänzungen am Anfang erweitern die Beispiele von 1513 bis 1602. Der Kalender ist benediktinisch und enthält eine dedicatio ecclesie am 24. April.
Enthält u.a.: Diagramme der Goldenen Zahlen und des Sonnenauf- und untergangs (f. 6v-8); Kalender in Latein (f. 9) und wieder in Deutsch (f.21); mehrere astronomische Tabellen und Anweisungen (f. 33), darunter "Nota si aliquis velit scire quis plantarum regnat ..." (f. 38), Aderlaßkalender, Astrologie, größtenteils in deutscher Sprache, mit einem längeren Abschnitt über die Körpersäfte (f. 57); der Cursus de Domina Nostra, mit Matutin, Laudes, Prim, Terz), Sext, None, Vesper und Komplet; die Stunden der Passion; die Stunden pro peccatis; die Stunden der Barmherzigkeit der Jungfrau; Bußpsalmen und die Litanei; Gebet über die Sieben letzten Worte und andere Gebete, einschließlich derer für verschiedene Tageszeiten; die dem heiligen Bernhard zugeschriebenen Salutationen über die Wunden Christi; der Hymnus aus dem Stundengebet des Kreuzes; Gebete und Hymnen an die Jungfrau Maria, etc. - An ca. 10 Stellen sind Reste von jeweils zwei (die inneren Blätter der Lage) herausgetrennten Blättern sichtbar. In der ausführlichen Beschreibung bei Sotheby's wird das vorliegende Exemplar bis auf ein fehlendes weißes Blatt als vollständig angegeben. - Griffregister. Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, Ränder etwas gebräunt, letzte Bll. gelockert, Bl. 240-42 mit kl. Braunfleck in der rechten oberen Ecke. Provenienz: Sotheby's December 6th 1988, lot 51.
Enthält u.a.: Diagramme der Goldenen Zahlen und des Sonnenauf- und untergangs (f. 6v-8); Kalender in Latein (f. 9) und wieder in Deutsch (f.21); mehrere astronomische Tabellen und Anweisungen (f. 33), darunter "Nota si aliquis velit scire quis plantarum regnat ..." (f. 38), Aderlaßkalender, Astrologie, größtenteils in deutscher Sprache, mit einem längeren Abschnitt über die Körpersäfte (f. 57); der Cursus de Domina Nostra, mit Matutin, Laudes, Prim, Terz), Sext, None, Vesper und Komplet; die Stunden der Passion; die Stunden pro peccatis; die Stunden der Barmherzigkeit der Jungfrau; Bußpsalmen und die Litanei; Gebet über die Sieben letzten Worte und andere Gebete, einschließlich derer für verschiedene Tageszeiten; die dem heiligen Bernhard zugeschriebenen Salutationen über die Wunden Christi; der Hymnus aus dem Stundengebet des Kreuzes; Gebete und Hymnen an die Jungfrau Maria, etc. - An ca. 10 Stellen sind Reste von jeweils zwei (die inneren Blätter der Lage) herausgetrennten Blättern sichtbar. In der ausführlichen Beschreibung bei Sotheby's wird das vorliegende Exemplar bis auf ein fehlendes weißes Blatt als vollständig angegeben. - Griffregister. Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, Ränder etwas gebräunt, letzte Bll. gelockert, Bl. 240-42 mit kl. Braunfleck in der rechten oberen Ecke. Provenienz: Sotheby's December 6th 1988, lot 51.
Prayerbook, with sections on astronomy and astrology, in German and Latin. Manuscript on paper, dated Nordhausen 1483. 389 leaves (2 blank), written in dark brown ink in a Germanic cursive bookhand, rubrics in red or underlined in red, capitals touched in red, large and small painted initials throughout in red with many flourishes, some pages of rectangular tables in red and black, four circular diagrams in red and black, some additions and notes in Latin and German. The exemplar may have been written in 1470 since this is the specimen date given in the Calendar information on ff. 32v-33; additions at the beginning extend examples from 1513 to 1602. The Calendar is Benedictine and includes dedicatio ecclesie on 24 April. - Remains of two (the inner leaves of the layer) removed leaves each are visible in approx. 10 places. In the detailed description by Sotheby's, the present copy is stated to be complete except for one missing blank leaf. - Some staining and thumbing, some marginal browning, a few leaves at end a bit loose, generally in fine condition with original margins with contemporary leather indexing tabs. Contemporary blindstamped calf over wooden boards, elaborately tooled (including spine) with stamps of a lion, a deer, a fleur-de-lys, two sizes of a pierced heart, three sizes of rosette, metal corner-pieces, remnants of clasps, holes from 5 metal bosses once on each cover, binding worn especially at joints and across spine. Provenance: Sotheby's sale December 6th 1988, lot 51.
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Los 4
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Englands First Major Medical Writer
Gilbertus Anglicus Commentum, Egidius Corboliensis, De urinis
Gilbertus Anglicus (Gilbert of England). Commentum in carmen Aegidii Corbolensis De urinis. Handschrift auf Pergament. Mittelmeerraum, vermutlich Südfrankreich um 1300. Blattgr.: 26,3:18,5 cm. Schriftspiegel: 19,5:14,2 cm. 54 Zeilen in 2 Spalten. Gotische Minuskel für den Kommentar und Textualis südeuropäischer Prägung (Rotunda) für den Grundtext. Nur Spalte fol. 1ra rubriziert und mit Fleuronné-Initiale. 24 Bll. Mittelalterlicher mit Streicheisenlinien in Andreaskreuzform verzierter heller Schafledereinband über Holzdeckeln; stark berieben, die beiden Langschließen verloren. Auf dem Vorderdeckel die Aufschrift „Versus Egidii de urina“, auf dem Rücken Aufkleber mit der Signatur 496 und „Med[…]“. Vorderer und hinterer Spiegel werden von Pergamentfragmenten einer wohl gegen 1400 zweispaltig in älterer und jüngerer gotischer Kursive geschriebenen Handschrift gebildet.
Vgl. zum Text Hirsch-H. I, 37 (Aegidius) und II, 746 (Gilbertus). - Das von dem am Ende des 12. Jahrhunderts in Salerno und Montpellier lehrenden Ägidius von Corbeil verfasste Lehrgedicht über die Diagnostik anhand des Urins hat zwar nie zum verpflichtenden Kanon der Universitäten gehört, zählte jedoch für die angehenden Mediziner des Hochmittelalters zur freiwilligen Lektüre. Mehrere Kommentare zu De urinis sind bekannt, unter denen der des Engländers Gilbertus zwar nicht am weitesten verbreitet – 19 Handschriften sind erhalten –, aber möglicherweise am gelehrtesten war. Gilbert (auch Gilbertus de Aquila) ist der erste bedeutende medizinische Schriftsteller in England. Gilbertus dürfte den auf intensiver Lektüre von Aristoteles und Avicenna fußenden Kommentar noch vor seinem extrem einflussreichen Compendium medicinae verfasst haben, vermutlich gegen 1230 in Paris. (ausführlich zu Gilbert siehe Verweis auf Faye Getz im englischen Beitext unserer Beschreibung). Die Benediktiner von Admont benötigten den Text für die medizinische Versorgung des Konvents und der Umgebung; vermutlich konnten sie ihn aus einer der südfranzösichen Universitätsstädte beziehen, in denen Medizin gelehrt wurde.
Zustand: Mittelalterliche Annotationen in den breiten Rändern, teilw. etwas gebräunt und fleckig, Pergament wellig, einzelne weiße Blattränder außen verloren oder eingeknickt, letztes Blatt im weißen Rand mit größerer Fehlstelle sowie verso mit kleinem Tintenfleck.
Provenienz: Es handelt sich um die ehemalige Handschrift 496 der Stiftsbibliothek Admont, die 1934 an das Antiquariat Spaeth in Zürich verkauft wurde. Seit den 50iger Jahren des 20. Jahrhunderts in einer deutschen Privatsammlung.
Weitere wichtige Informationen: Von wissenschaftlicher Seite erhielten wir die Information, dass unserer in sich vollständigen Handschrift ursprünglich 15 zusätzliche Blätter mit anderen medizinischen Texten angebunden waren. Detaillierte Angaben erhalten Sie auf Anfrage.
Zustand: Mittelalterliche Annotationen in den breiten Rändern, teilw. etwas gebräunt und fleckig, Pergament wellig, einzelne weiße Blattränder außen verloren oder eingeknickt, letztes Blatt im weißen Rand mit größerer Fehlstelle sowie verso mit kleinem Tintenfleck.
Provenienz: Es handelt sich um die ehemalige Handschrift 496 der Stiftsbibliothek Admont, die 1934 an das Antiquariat Spaeth in Zürich verkauft wurde. Seit den 50iger Jahren des 20. Jahrhunderts in einer deutschen Privatsammlung.
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Scarce commentary by Gilbertus Anglicus on the didactic poem by Aegidius Corbolensis on diagnostics of urine. Gilbertus Anglicus is considered to be "England's first major medical writer ... and the first major representative of medical Arabism in England... " (Faye Getz, Medicine in the English Middle Ages, Princeton/University Press 1998, p. 39). Only 19 manuscript versions are recorded. We were not able to trace any manuscript in the antiquarian book trade or on the auction market. - Interesting medieval ink annotations to white margins throughout, some browning and staining, vellum wavy, few outer margins with lesions, last leaf upper outer white margin with larger section of vellum lost and verso with ink stain to text. Fine medieval goat-skin over wooden boards with blindstamped fillets to covers, some rubbing minor worming and staining. A fine specimen of medieval medical book production and one of the few available literary witnesses of the beginnings of medicine in England. For provenance see German commentary.
Important additional information: We have received further information that our manuscript, which is complete in itself, originally contained 15 more sheets of other medical texts. Detailed information is available on request.
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(verkauft)
Los 5
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Bretonisches Stundenbuch
Horae, Stundenbuch zum Gebrauch in Quimper
Horae B.M.V. Lateinisches und französisches Stundenbuch (Livre d’heures) für den Gebrauch in Quimper (Bretagne). Handschrift auf Pergament. Nordfrankreich (Paris, Bretagne ?), ca. 1380. Blattgr. ca. 18,3:13 cm. Schriftspiegel: 11,2:6,5 cm, rot und schwarz regliert. Kalendar: 10,2:6,2 cm. In Textura mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit 6 ganzseitigen Deckfarbenminiaturen, Schriftspiegel auf jedem Blatt außenseitig von gold-rot-blauen Zierleisten flankiert, mit Dornblattranken und Drachenmotiven als Besatz überwiegend auch in Ober-und Unterrand auslaufend, verziert mit 68 dreizeiligen Dornblatt- oder Ornament-Initialen (zu den Incipits), ferner im Text zahlreiche ein- und zweizeilige Zierinitialen zu den Abschnitten sowie Zeilenfüller in Deckfarben und Gold. 143 (letztes Blatt weiß, statt ?) Bll. Samteinband vom Ende des 19. Jh. über Holzdeckeln, in roter Lederkassette, mit goldgepr. Rückentitel: „HORAE, Quimper 1380".
Frühes bretonisches Stundenbuch, wie es heute im Handel immer seltener anzutreffen ist. (Vgl. grundlegend und mit Fallbeispielen Jean-Luc Deuffic: Le livre d’heures enluminé en Bretagne. (Manuscripta illuminata 5), Turnhout 2019). Im Kalendar und teils übereinstimmend mit der Litanei werden Heilige genannt, die sich grundsätzlich am Gebrauch in Paris orientieren, im Einzelnen aber auf eine Benutzung des Stundenbuchs in der Bretagne respektive in der Diözese Quimper hinweisen (Sainte Bride/Brigida am 1. Februar und Litanei, Saint Yves/Ivo am 19. Mai und an weiteren Tagen sowie in Litanei; nur in Litanei 75v genannt Conogane, Chorentine, Tutgual (sic!)). Hinsichtlich der Seitengestaltung, des Dekorationssystems, der Bildkompositionen und Ikonographien stimmt das Stundenbuch mit den in Paris schon zur Mitte des 14. Jahrhundert entwickelten Stundenbüchern überein. (Vgl. etwa das von Eberhard König dem Pariser Maler Perrin Remiet zugeschriebene Stundenbuch, Paris, um 1385-95, Katalognr. 1, in: Paris mon amour, 1. 25 Stundenbücher aus Paris, Ramsen 2017. Katalog, H. Tenschert, 80).
Illumination: Zwei der sechs Bilder (13r, 48r) befinden sich auf hochrechteckigen Bildfeldern, die von Ornamentleisten gerahmt sind; die übrigen Bildfelder sind von liegenden Vierpässen mit rot-weiß-blauen Rändern umgeben, die wiederum auf einem von Rahmenleiste begrenzten Goldgrund platziert sind. Die Bildhintergründe sind entweder mit Quadrat- und Schachbrettmuster oder Goldfleuronné gefüllt. Die feinen in Deckfarben ausgeführten Miniaturen stammen von der Hand eines Malers, bei den Zierleisten mit Dornblattranken und Drachen lassen sich zwei ausführende Hände unterscheiden.
Miniaturen: Heimsuchung (Laudes) 13r; Verkündigung an die Hirten (Terz) 44r; Anbetung der Könige (Sext) 48r; Thronender Christus (Bußpsalmen) 62r, der die Sphära in der linken Hand hält und, ikonographisch ungewöhnlich, mit der rechten eine Hostie in einem Kelch segnet, womit der Typus des Thronenden Christus mit Christus als Priester und Spender der Eucharistie verbunden wird. Totenmesse (Totenofficium) 86r; Thronende Muttergottes (Mariengebete) 127r.
Text: Kalendar (französisch) 1r–12v (Hochfeste rubriziert, recht willkürlich gefüllt, mit zahlreichen Wiederholungen); Marienoffizium 13r–67v (folgt wie oft in frühen bretonischen Stundenbüchern dem Gebrauch von Paris): (Matutin fehlt), Laudes 13r; Terz 44r, Sext 48r; Bußpsalmen 62r; Litanei 73v–78v; Gebete auf Basis von Psalmen 78v–85v; Totenoffizium 86r–126r; Fünfzehn Freuden Mariens 127 r–131v (französisch): Doulor dame de misereor de mere de pitie fontane; Sieben Bitten an Christus 132r-133r (französisch); (Anfang mit einem Blatt und evtl. einer Miniatur fehlt); Mariengebete 133r –137v: Obsecro te 133r (unvollständig; eingerichtet für einen männlichen Beter. Da sich in den Mariengebeten die Betenden als Diener oder Dienerin (lat. famulus/famula) nennen, kann die verwendete Form auch ein Hinweis auf das Geschlecht des Benutzers oder der Benutzerin darstellen, in unserem Fall 135v: famulo tuo); O intemerata 137r (unvollständig, ca. 3 Blätter fehlen); Evangelienlesungen mit Rubrik und ausgerückter Zierinitiale eingeleitet 138r–142r.
Provenienz: ein Eintrag fol. 127v unter dem Textbeginn der ersten Freude Mariens, der eine Dame Marg(ueri)te de Eglerau nennt, ist als Hinweis auf eine frühere Besitzerin zu deuten; Schweizer Privatsammlung.
Zustand: durch fehlende Blätter lückenhafter Textbestand und fehlende Miniaturen. Angestaubt und etwas fleckig, anfangs und am Ende des Bandes etwas stärker; im Bundsteg etwas angeschmutzt, gegen Ende des Bandes teilweise stärker; Kalendar meist im Randbreich stärker feuchtigkeitsfleckig, insbesondere das erste Bl. des Kalendars stärker gebräunt und fingerfleckig; Miniaturen insgesamt mit geringen Abnutzungs- bzw. Abriebspuren und leichten Goldabplatzungen, die Dornblattranken der Randleisten oben im äußeren Rand überwiegend leicht angeschnitten; fol. 9r, 10r, 39r stehengebliebene Vorzeichnung für Dornblattranke; 115r, 116r, 122r blasse Federproben; 142r am Schluss vier etwas später hinzugefügte Zeilen (2 ausgestrichen) in Tinte; h49 mit zwei Pergamentlöchern; 52, 138, 137, 141 leichter Tintenfraß; 77 und 118 untere Ecke etwas abgerissen; 13r und 127r leichte Flecken auf den Gewändern; 62v–63r Flecken auf Bundsteg.
Illumination: Zwei der sechs Bilder (13r, 48r) befinden sich auf hochrechteckigen Bildfeldern, die von Ornamentleisten gerahmt sind; die übrigen Bildfelder sind von liegenden Vierpässen mit rot-weiß-blauen Rändern umgeben, die wiederum auf einem von Rahmenleiste begrenzten Goldgrund platziert sind. Die Bildhintergründe sind entweder mit Quadrat- und Schachbrettmuster oder Goldfleuronné gefüllt. Die feinen in Deckfarben ausgeführten Miniaturen stammen von der Hand eines Malers, bei den Zierleisten mit Dornblattranken und Drachen lassen sich zwei ausführende Hände unterscheiden.
Miniaturen: Heimsuchung (Laudes) 13r; Verkündigung an die Hirten (Terz) 44r; Anbetung der Könige (Sext) 48r; Thronender Christus (Bußpsalmen) 62r, der die Sphära in der linken Hand hält und, ikonographisch ungewöhnlich, mit der rechten eine Hostie in einem Kelch segnet, womit der Typus des Thronenden Christus mit Christus als Priester und Spender der Eucharistie verbunden wird. Totenmesse (Totenofficium) 86r; Thronende Muttergottes (Mariengebete) 127r.
Text: Kalendar (französisch) 1r–12v (Hochfeste rubriziert, recht willkürlich gefüllt, mit zahlreichen Wiederholungen); Marienoffizium 13r–67v (folgt wie oft in frühen bretonischen Stundenbüchern dem Gebrauch von Paris): (Matutin fehlt), Laudes 13r; Terz 44r, Sext 48r; Bußpsalmen 62r; Litanei 73v–78v; Gebete auf Basis von Psalmen 78v–85v; Totenoffizium 86r–126r; Fünfzehn Freuden Mariens 127 r–131v (französisch): Doulor dame de misereor de mere de pitie fontane; Sieben Bitten an Christus 132r-133r (französisch); (Anfang mit einem Blatt und evtl. einer Miniatur fehlt); Mariengebete 133r –137v: Obsecro te 133r (unvollständig; eingerichtet für einen männlichen Beter. Da sich in den Mariengebeten die Betenden als Diener oder Dienerin (lat. famulus/famula) nennen, kann die verwendete Form auch ein Hinweis auf das Geschlecht des Benutzers oder der Benutzerin darstellen, in unserem Fall 135v: famulo tuo); O intemerata 137r (unvollständig, ca. 3 Blätter fehlen); Evangelienlesungen mit Rubrik und ausgerückter Zierinitiale eingeleitet 138r–142r.
Provenienz: ein Eintrag fol. 127v unter dem Textbeginn der ersten Freude Mariens, der eine Dame Marg(ueri)te de Eglerau nennt, ist als Hinweis auf eine frühere Besitzerin zu deuten; Schweizer Privatsammlung.
Zustand: durch fehlende Blätter lückenhafter Textbestand und fehlende Miniaturen. Angestaubt und etwas fleckig, anfangs und am Ende des Bandes etwas stärker; im Bundsteg etwas angeschmutzt, gegen Ende des Bandes teilweise stärker; Kalendar meist im Randbreich stärker feuchtigkeitsfleckig, insbesondere das erste Bl. des Kalendars stärker gebräunt und fingerfleckig; Miniaturen insgesamt mit geringen Abnutzungs- bzw. Abriebspuren und leichten Goldabplatzungen, die Dornblattranken der Randleisten oben im äußeren Rand überwiegend leicht angeschnitten; fol. 9r, 10r, 39r stehengebliebene Vorzeichnung für Dornblattranke; 115r, 116r, 122r blasse Federproben; 142r am Schluss vier etwas später hinzugefügte Zeilen (2 ausgestrichen) in Tinte; h49 mit zwei Pergamentlöchern; 52, 138, 137, 141 leichter Tintenfraß; 77 und 118 untere Ecke etwas abgerissen; 13r und 127r leichte Flecken auf den Gewändern; 62v–63r Flecken auf Bundsteg.
Early French Book of Hours from the 14th century, as is increasingly rare in the trade today. In the calendar and partly in agreement with the litany, saints are named who are basically oriented towards the use in Paris, but in detail indicate a use of the Book of Hours in Brittany and in the diocese of Quimper respectively. - Text incomplete due to missing leaves, not all miniatures present. Dusty and somewhat stained, slightly heavier at the beginning and end of the volume; somewhat soiled in the gutter, partly heavier towards the end of the volume; miniatures overall with slight signs of wear or abrasion and slight gold chipping; calendar mostly more dampstained in the margins, especially the first leaf of the calendar more browned and fingerstained; the thorn-leaf tendrils of the marginal borders at the top of the outer margin are mainly slightly cropped; fol. 9r, 10r, 39r: preliminary drawing for thorn-leaf tendril left standing; 115r, 116r, 122r: faint pen samples; 142r: at end 4 somewhat later added lines (2 crossed-out) in ink; 49: two holes in parchment; 52, 138, 137, 141: slight ink damage; 77 and 118: lower corner somewhat torn off; 13r and 127r: slight stains on the vestments; 62v-63r: stains on gutter.
- Bound in velvet binding from the end of the 19th century over wooden boards, in a modern red morocco box, with "HORAE / Quimper 1380" lettered to spine.
- Bound in velvet binding from the end of the 19th century over wooden boards, in a modern red morocco box, with "HORAE / Quimper 1380" lettered to spine.
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Los 6
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Illuminiert unter Mitwirkung von Liberale da Verona und Girolamo da Cremona
Horae B. M. V., Italien um 1472
Horae B. M. V. ad usum Romanum. Lateinisches Stundenbuch mit italienischen Gebeten und Nachträgen. Handschrift auf Pergament. Siena 1472–75. Blattgr.: 9,6:7 cm. Schriftspiegel: 4,7:3 cm. 10 Zl. 2 Sp. Von anscheinend einer Hand in Textualis südeuropäischer Prägung (Rotunda) geschrieben. Rubriziert und mit Fleuronné-Initialen versehen. Der Nachtrag in humanistischer Kursive. Mit 4 historisierten Initialen und 3 Schmuckbordüren in Deckfarbenmalereien. 252 Bll., vorne ein später beschriftetes Schmutzblatt. Unverzierter, fast grober heller Halbschaflederband über Holzdeckeln.
Da das Kalendar mit Ansanus und Crescentius zwei der Sieneser Stadtpatrone rot auszeichnet und zudem in der Litanei der Regionalheilige Galgano angerufen wird, kann an einer Herstellung des Stundenbuchs für die Benutzung in Siena nicht gezweifelt werden. Der beeindruckend schöne Buchschmuck des kleinen Stundenbuchs ist zudem ein Nebenprodukt einer der produktivsten und spektakulärsten Phasen der italienischen Renaissance-Buchmalerei. 1467 war der junge Norditaliener Liberale da Verona nach Siena gerufen worden, um dort die zuvor immer wieder gescheiterte Ausstattung der überdimensionierten Chorbücher des Doms mit Initialen und Buchschmuck zu vollenden (heute ausgestellt in der Libreria Piccolomini). 1469–70 und von Ende 1472 bis Anfang 1474 gesellte sich sein älterer, schon weit berühmterer Landsmann Girolamo da Cremona zu ihm und erhielt schließlich die Führungsrolle. Obwohl von einer regelrechten Zusammenarbeit nicht die Rede sein kann, kam es 1472/1473 zu einer so weitgehenden gegenseitigen künstlerischen Beeinflussung der beiden Künstler, dass ihr jeweiliges Werk für diesen Zeitraum und damit auch ihr Anteil an diesem Stundenbuch für den Augenblick nicht sicher abzugrenzen ist. Auch wenn beide Miniatoren nachweislich Gehilfen beschäftigten, müssen diese der Forschung unbekannten Initialen überwiegend die Arbeit eines der beiden Meister sein. Während die Figuren und Blüten der Bordüren sicher aus dem in Padua und Ferrara erworbenen Motivschatz Girolamos hervorgehen, weist die Lebendigkeit von Gesichtern und Gesten auf Liberale oder seinen Einfluss hin. Die mangelnde Akkuratesse an nicht wenigen Stellen der Bordüren widerspricht den Ansprüchen Girolamos, kann aber auch auf Mitarbeiter zurückzuführen sein.
Text: Die eigentlichen Offizien lateinisch; fol. 1r–12v Kalendar; fol. 13r–174r Cursus beatae Mariae (13r–36v Matutin mit 1. Nokturn, d.i. für Sonntag, Montag, Donnerstag; 37r–62v Laudes; 62v–72r Prim: 72v–82r Terz; 82r–91v Sext; 91v–101r Non; 101r–118r Vesper; 118r–128r Komplet; 128r–136v 2. Nokturn, für Dienstag, Freitag; 136v–144v 3. Nokturn, für Mittwoch, Samstag; 144v–169r Horen für den Advent, 169r–173v Horen der Nachweihnachtszeit; 173v–174r „Regina caeli“ zur Nachosterzeit; 174v–176v leer; 177r-203v Sieben Bußpsalmen; 203v–213r Litanei; 213v-223r Gebete zu Christus; 223r–232v Cursus sanctae crucis; 232v–237v italienischsprachige Gebete für verschiedene Zwecke; 237v–241v Gebete zum hl. Antonius; 241v–244v Gebete zum hl. Sebastian; 245r-251r nachgetragene Gebete zu Christus.
Illuminationen: 13r d-Initiale mit Maria und dem Kind, dreiseitige Randbordüre (minimal angeschnitten); fol. 177r d-Initiale mit dem flehenden David, dreiseitige Randbordüre (Federwerk oben minimal berührt); fol. 224r d-Initiale mit dem aufgerichteten Kreuz Christi und den Geißeln, dreiseitige Randbordüre; 243r R-Initiale mit dem pfeildurchbohrten hl. Sebastian (zu Recordare domini).
Provenienz: 13r unten ein bis fast zur Unkenntlichkeit verwischtes Wappen, anhand der Farben vermutlich als das der Sieneser Patrizierfamilie Sergardi (Ser Gardi) zu identfizieren, (vgl. das Wappen auf dem Steuerbuch der Biccherna Nr. 39 von 1479 im Archivio di Stato); Privatsammlung Schweiz.
Zustand: Sehr gut erhalten; 102r, 214r Streichungen; 13r, 144v Schrift etwas verwischt; 103rv, 205r leichter Tintenfraß; 224v-225r Schriftbild mit minimalen Feuchtigkeitsspuren; Initiale fol. 225v nur vorgezeichnet; Nachtrag 245r–251r stark verblasst.
Text: Die eigentlichen Offizien lateinisch; fol. 1r–12v Kalendar; fol. 13r–174r Cursus beatae Mariae (13r–36v Matutin mit 1. Nokturn, d.i. für Sonntag, Montag, Donnerstag; 37r–62v Laudes; 62v–72r Prim: 72v–82r Terz; 82r–91v Sext; 91v–101r Non; 101r–118r Vesper; 118r–128r Komplet; 128r–136v 2. Nokturn, für Dienstag, Freitag; 136v–144v 3. Nokturn, für Mittwoch, Samstag; 144v–169r Horen für den Advent, 169r–173v Horen der Nachweihnachtszeit; 173v–174r „Regina caeli“ zur Nachosterzeit; 174v–176v leer; 177r-203v Sieben Bußpsalmen; 203v–213r Litanei; 213v-223r Gebete zu Christus; 223r–232v Cursus sanctae crucis; 232v–237v italienischsprachige Gebete für verschiedene Zwecke; 237v–241v Gebete zum hl. Antonius; 241v–244v Gebete zum hl. Sebastian; 245r-251r nachgetragene Gebete zu Christus.
Illuminationen: 13r d-Initiale mit Maria und dem Kind, dreiseitige Randbordüre (minimal angeschnitten); fol. 177r d-Initiale mit dem flehenden David, dreiseitige Randbordüre (Federwerk oben minimal berührt); fol. 224r d-Initiale mit dem aufgerichteten Kreuz Christi und den Geißeln, dreiseitige Randbordüre; 243r R-Initiale mit dem pfeildurchbohrten hl. Sebastian (zu Recordare domini).
Provenienz: 13r unten ein bis fast zur Unkenntlichkeit verwischtes Wappen, anhand der Farben vermutlich als das der Sieneser Patrizierfamilie Sergardi (Ser Gardi) zu identfizieren, (vgl. das Wappen auf dem Steuerbuch der Biccherna Nr. 39 von 1479 im Archivio di Stato); Privatsammlung Schweiz.
Zustand: Sehr gut erhalten; 102r, 214r Streichungen; 13r, 144v Schrift etwas verwischt; 103rv, 205r leichter Tintenfraß; 224v-225r Schriftbild mit minimalen Feuchtigkeitsspuren; Initiale fol. 225v nur vorgezeichnet; Nachtrag 245r–251r stark verblasst.
Book of hours, Latin manuscript on vellum with Italian prayers. Siena 1472-75. With 4 historiated initials and 3 borders which are considered to be an original work or a close cooperation by Liberale da Verona and Girolamo da Cremona, the two being most prominent flourishing in Siena in second half of 15th century. - Fol. 102r, 214r with some faint almost invisible text deletions; 13r, 144v minor smudging to writing; 103rv, 205r minimal ink erosion; 224v-225r minor traces of humidity to text; initial fol. 225v only outlined; later appended text at the end faded. Half-sheepskin over wooden boards. Provenance see German description.
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(verkauft)
Los 7
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Horae, Stundenbuch zum Gebrauch von Gent
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Gent. Handschrift auf Pergament. Flandern, wohl Hennegau (Gegend von Valenciennes?, ca. 1480-1490). Blattgr. 19:13,5 cm, Schriftspiegel ca. 11,2:7,3 cm. 17 Zeilen (Text u. Kalendar), in blassem Rot regliert. Mit dunkelbrauner Tinte in Textura geschrieben. Hervorhebungen in Rot. Mit 12 ganzseitigen Miniaturen, jeweils eingefasst von variierenden Bordüren mit reichem Rankwerk, letztere auch mit Blüten, Früchten und Drolerien, alles in Gold und Farben; 13 weitere Seiten eingefasst von ebensolchen Bordüren und mit 5-6zeiligen Anfangsinitialen mit reicher Füllung auf Goldgrund und weißer Binnenzeichnung; Kalendarium mit 24 kleinen Miniaturen im Oval in reich geschmückten Sockelleisten mit Rankwerk, Blüten und Tieren in Gold auf farbigem Grund; 11 kleine Miniaturen bzw. mit Miniaturen gefüllte Initialen in der Höhe von 7 Zeilen. Ferner sowie im Kalendar zahlreiche ein- u. zweizeilige Initialen in Mauve, Rot, Blau, Schwarz und Gold, teilweise mit weißer Binnenzeichnung. 169 Bll. Späterer Holzdeckelband mit Pergament-Bezug aus einem Manuskript des 14. Jh. mit Musiknotation; etwas fingerfleckig. In mod. Maroquin-Kassette mit goldgepr. Rückentitel.
Prächtig ausgestattetes Stundenbuch, dessen Illuminationen auf eine Entstehung im Hennegau hinweisen. Die Festtage (1. Oktober, Remigius u. Bavo in Rot; 15. November, Machutus; 14. Oktober, Donatianus in Rot) sowie Gebete an die Heiligen Bavo und Livinus von Gent am Schluss weisen auf einen Gebrauch in Gent hin.
Text:
Kalendarium, fol. 1-12; Heiligkreuzoffizium, fol. 14r-20v; Heiliggeistoffizium, fol. 22r-25v; Missa beate Marie virginis, fol. 27r-31v; Sequenzen der Evangelien, 31r-36r; Marienoffizium u. Salve Regina, fol. 38r-97v (Matutin 38r.; Laudes 55r; Prim 66r; Terz 71r; Sext 76r; Non 81r; Vesper 86r; Komplet 93r, hier fehlt vermutlich 1 Blatt mit Miniatur vor fol. 93); Oracio de domina nostra. Obsecro te, fol. 98r-101v; Litanei, fol. 101v-108r; Bußpsalmen, fol. 111r-129r; Totenoffizium u. Gebete, fol. 131r-169r; insgesamt blieben 18 S. u. fol. 109 leer.
Illumination:
Die schönen goldgehöhten Miniaturen sind durch Szenen in weiten Landschaften, die häufig von einzeln stehenden Bäumen gegliedert werden, sowie durch detailreich gestaffelte architektonische Räume kennzeichnet. Die prächtigen doppelseitigen Bordüren umgeben die großen Miniaturen und die gegenüberliegende Seite. Drei dieser Bordüren sind in einfarbigem Camaïeu d'Or ausgeführt und neben Tieren und Drolerien auch mit Spruchbändern im Rankenwerk geziert.
Ganzseitige Miniaturen: Kreuzigung mit Stadtansicht im Hintergrund (fol. 13v; wohl eine Ansicht von Gent, der Turm rechts ist recht deutlich als Belfried von Gent zu erkennen); Pfingsten (fol. 21v; die Personengruppe unter einem architektonischen Vorbau, charakteristisch für die Entstehung im Hennegau, vgl.: A. M. Legaré, La Pentecôte sous un porche, Architecture et enluminure dans les provinces du Nord); heilige Familie mit Engel in einem Palastgarten (fol. 26v); Verkündigung (fol. 37v; Maria mit Buch, im Hintergrund weitere Bücher im Alkoven, in der Bordüre ein Wappen sowie eine große Darstellung der Besitzerin betend vor einem Buch auf einem Lesepult und 2 Hände einen Ast sägend mit Spruchband); Mariä Heimsuchung (fol. 54v; Maria und Elisabeth in einer Stadt umgeben von Fassaden, Blick in eine weite Landschaft); Geburt Christi (fol. 65v; mit Blick in eine weite idealisierte Landschaft); Verkündigung an die Hirten (fl. 70v); Anbetung der Könige (fol. 75v); Darbringung im Tempel (fol. 80v); Bethlehemitischer Kindermord (fol.85v); Der reuige David (fol. 110v).
Kleinere Miniaturen: Obsecro te und Litanei in kleineren dreiseitgen Bordüren und ebenso wie die zweiteiligen Bordüren des Kalendariums mit einfacher gehaltenem Rankwerk in Gold auf dunklem Grund. - 24 Miniaturen im Hochoval (ca. 3,6:3 cm) zum Kalendarium, mit verschiedenen Darstellungen von Arbeiten aus dem Jahreslauf wie Baumschnitt, Feldarbeit, Schlachtung, aber auch anderen Beschäftigungen wie Essen, Spaziergang, Schwimmen. Die jeweils zweite Miniatur zum Monat mit Darstellung des entsprechenden Sternzeichens. - Pietà (fol. 98r); Johannes der Täufer (fol. 101v); Hadrian von Nikomedia (fol. 102r); Hl. Jodokus in einem Kahn (fol. 103r); Nikolaus v. Myra (fol. 103v).; Franziskus von Assisi (fol. 104r); Hl. Katharina (fol. 104v); Hl. Barbara (fol. 105 v); Hl. Maria Magdalena (fo. 106r); Margareta von Antiochien auf dem Drachen sitzend (fol. 106v); Elisabeth von Thüringen (fol.107v).
Breitrandig und sehr gut erhalten. Lediglich in den Rändern gering fingerfleckig oder angestaubt und ganz vereinzelte blasse Flecken. Wenige winzige Kolorit-Abplatzungen an einzelnen Miniaturen. Drei Seiten des Kalendariums mit je einem späteren Eintrag in Tinte, darunter am 26. Okt.: "obijt Henricus Zoete: A° 1590", wohl der in den 1560er Jahren als Schatzmeister von Gent tätige Henri Zoete. Auf fol. 101r die Worte "et annuncies michi diem et horam obitus et mortis mee" alt durch Rasur entfernt. Fol. 125 mit restaur. Loch im Außensteg. Fehlt möglicherweise eine ganzseitige Miniatur zwischen fol. 92 u. 93.
Provenienz: Wappen der Erstbesitzerin auf fol. 37v: geteilter Schild, links das Wappen der Familie Voisin de Cerisay, rechts das der Familie de Laminière. - Sotheby's, 15. April 1929, Los 272, aus der Sammlung Adelbert Cockayne-Cust, 5. Baron Brownlow (1867–1927). - The Romantic Agony, 29. April 2016, Los 859. - Schweizer Privatsammlung.
Text:
Kalendarium, fol. 1-12; Heiligkreuzoffizium, fol. 14r-20v; Heiliggeistoffizium, fol. 22r-25v; Missa beate Marie virginis, fol. 27r-31v; Sequenzen der Evangelien, 31r-36r; Marienoffizium u. Salve Regina, fol. 38r-97v (Matutin 38r.; Laudes 55r; Prim 66r; Terz 71r; Sext 76r; Non 81r; Vesper 86r; Komplet 93r, hier fehlt vermutlich 1 Blatt mit Miniatur vor fol. 93); Oracio de domina nostra. Obsecro te, fol. 98r-101v; Litanei, fol. 101v-108r; Bußpsalmen, fol. 111r-129r; Totenoffizium u. Gebete, fol. 131r-169r; insgesamt blieben 18 S. u. fol. 109 leer.
Illumination:
Die schönen goldgehöhten Miniaturen sind durch Szenen in weiten Landschaften, die häufig von einzeln stehenden Bäumen gegliedert werden, sowie durch detailreich gestaffelte architektonische Räume kennzeichnet. Die prächtigen doppelseitigen Bordüren umgeben die großen Miniaturen und die gegenüberliegende Seite. Drei dieser Bordüren sind in einfarbigem Camaïeu d'Or ausgeführt und neben Tieren und Drolerien auch mit Spruchbändern im Rankenwerk geziert.
Ganzseitige Miniaturen: Kreuzigung mit Stadtansicht im Hintergrund (fol. 13v; wohl eine Ansicht von Gent, der Turm rechts ist recht deutlich als Belfried von Gent zu erkennen); Pfingsten (fol. 21v; die Personengruppe unter einem architektonischen Vorbau, charakteristisch für die Entstehung im Hennegau, vgl.: A. M. Legaré, La Pentecôte sous un porche, Architecture et enluminure dans les provinces du Nord); heilige Familie mit Engel in einem Palastgarten (fol. 26v); Verkündigung (fol. 37v; Maria mit Buch, im Hintergrund weitere Bücher im Alkoven, in der Bordüre ein Wappen sowie eine große Darstellung der Besitzerin betend vor einem Buch auf einem Lesepult und 2 Hände einen Ast sägend mit Spruchband); Mariä Heimsuchung (fol. 54v; Maria und Elisabeth in einer Stadt umgeben von Fassaden, Blick in eine weite Landschaft); Geburt Christi (fol. 65v; mit Blick in eine weite idealisierte Landschaft); Verkündigung an die Hirten (fl. 70v); Anbetung der Könige (fol. 75v); Darbringung im Tempel (fol. 80v); Bethlehemitischer Kindermord (fol.85v); Der reuige David (fol. 110v).
Kleinere Miniaturen: Obsecro te und Litanei in kleineren dreiseitgen Bordüren und ebenso wie die zweiteiligen Bordüren des Kalendariums mit einfacher gehaltenem Rankwerk in Gold auf dunklem Grund. - 24 Miniaturen im Hochoval (ca. 3,6:3 cm) zum Kalendarium, mit verschiedenen Darstellungen von Arbeiten aus dem Jahreslauf wie Baumschnitt, Feldarbeit, Schlachtung, aber auch anderen Beschäftigungen wie Essen, Spaziergang, Schwimmen. Die jeweils zweite Miniatur zum Monat mit Darstellung des entsprechenden Sternzeichens. - Pietà (fol. 98r); Johannes der Täufer (fol. 101v); Hadrian von Nikomedia (fol. 102r); Hl. Jodokus in einem Kahn (fol. 103r); Nikolaus v. Myra (fol. 103v).; Franziskus von Assisi (fol. 104r); Hl. Katharina (fol. 104v); Hl. Barbara (fol. 105 v); Hl. Maria Magdalena (fo. 106r); Margareta von Antiochien auf dem Drachen sitzend (fol. 106v); Elisabeth von Thüringen (fol.107v).
Breitrandig und sehr gut erhalten. Lediglich in den Rändern gering fingerfleckig oder angestaubt und ganz vereinzelte blasse Flecken. Wenige winzige Kolorit-Abplatzungen an einzelnen Miniaturen. Drei Seiten des Kalendariums mit je einem späteren Eintrag in Tinte, darunter am 26. Okt.: "obijt Henricus Zoete: A° 1590", wohl der in den 1560er Jahren als Schatzmeister von Gent tätige Henri Zoete. Auf fol. 101r die Worte "et annuncies michi diem et horam obitus et mortis mee" alt durch Rasur entfernt. Fol. 125 mit restaur. Loch im Außensteg. Fehlt möglicherweise eine ganzseitige Miniatur zwischen fol. 92 u. 93.
Provenienz: Wappen der Erstbesitzerin auf fol. 37v: geteilter Schild, links das Wappen der Familie Voisin de Cerisay, rechts das der Familie de Laminière. - Sotheby's, 15. April 1929, Los 272, aus der Sammlung Adelbert Cockayne-Cust, 5. Baron Brownlow (1867–1927). - The Romantic Agony, 29. April 2016, Los 859. - Schweizer Privatsammlung.
Fine book of hours for the use of Ghent, beautifully illuminated. Hainault/Picardy (Valenciennes region?, c. 1480-90). With 12 large miniatures surrounded, as the opposing text-pages, by four-sided richly decorated borders of acanthus leaves, blooming flowers, animals and grotesques, partly in camaïeu d'Or. 24 small miniatures to go with the calendar, showing different activities throughout the year and the 12 Zodiac signs. 10 smaller miniatures depicting the Pietà and saints. - Condition: Wide-margined. Minor marginal thumbing and dust-soiling, few faint marginal stains. Occasionally tiny particles of paint have chipped off from a few miniatures. Later entries in ink to three p. of calendar. Two lines of text erased on leaf 101r. Small restored hole to outer margin of leaf 125. Presumably lacking one large miniature to face fol. 93. Bound in later vellum over wooden boards using a 14th cent. manuscript leaf with musical notation. Housed in recent full-morocco clamshell box, gilt title to spine.
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(verkauft)
Los 8
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Horae, Stundenbuch zum Gebrauch von Rom
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Paris um 1510. Blattgr. 19,5:13,5 cm, Schriftspiegel ca. 12,1:7,6 cm. 23 Zeilen (Text) und 33 Zeilen (Kalendar), in blassem Rot regliert. Mit dunkelbrauner Tinte in Bastarda geschrieben. Hervorhebungen in Rot, sowie im Kalendar in Blau und Rot. Mit 5 blattgroßen goldgehöhten Miniaturen in breiten, figürlich gezierten architektonischen Rahmen in Rot und Gold; 10 kleineren goldgehöhten Miniaturen auf Seiten umgeben von dreiseitigen Bordüren mit reichem Rankwerk aus Akanthusblättern, Blumen und Früchten, gelegentlich auch mit Vögeln oder anderen Tieren geschmückt, alles in Gold und Farben oder in Camaïeu. Ferner zahlreiche zwei- bis vierzeilige Schmuckinitialen in Blau mit weißer Binnenzeichnung auf rotem Grund mit goldenem Rankwerk sowie sehr zahlreiche einzeilige Schmuckinitialen und Zeilenfüller in Gold auf rotem, blauem oder braunem Grund mit Rankwerk in Gold. 107 Bll. Blindgeprägter Schwarzer Maroquinband d. 19. Jh. (sign. Zaehnsdorf) mit goldgepr. Rückentitel und dezenter Steh- und Innenkantenvergoldung, in mod. Maroquin-Kassette mit zugehörigem Schuber (sign. Renaud Vernier).
Vollständiges, prächtig illuminiertes Stundenbuch. Im Kalendarium sind neben den Einträgen zur Nachtwache lediglich 2 Einträge in Rot ausgeführt: Johannes vor der Porta Latina (6. Mai) und Remigius von Reims (1. Okt.; Übertragung der Gebeine nach Reims).
Text:
Kalendarium, fol. 1-6v; Sequenzen der Evangelien, 7r-10r; Obsecro te und O intermerata (beide in männlicher Form), 10r-13v; 14 leer; Marienoffizium für den Gebrauch von Rom, 15v-47v; Marienoffizium für die Adventszeit und andere kirchliche Feste, 47v-52r; 53-54 leer (mit Besitzvermerk d. 17. Jh., s.u.); Heiligkreuzoffizium und Heiliggeistoffizium, 55v-59r; 60 leer; Bußpsalmen und Litanei, 61v-72r; Totenoffizium, 73v-98r; Heiligengebete 98v-105r; 106-107 leer.
Illumination:
Die prächtigen blattgroßen Miniaturen eingefügt in detailreich gestaltete architektonische Rahmen in Camaïeu auf Gold. Die das Bild flankierenden Säulen jeweils mit 1-2 Figuren, die zum Motiv der Darstellung passen. Der Sockel mit kurzer Textzeile in Rot zum zugehörigen Text. Es lassen sich Ähnlichkeiten der Illumination zu den Petites Heures und den Très Petites Heures der Anne de Bretagne nachweisen, so z.B. in der Gestaltung der architektonischen Rahmen und in der Komposition einzelner Darstellungen. Möglicherweise gehörte der Illuminator zu der Gruppe von Miniaturisten, die nach dem Tod (ca. 1503) von Jean Poyer (alt: Poyet) von Tours nach Paris gewechselt waren. Die Komposition anderer Darstellungen geht zum Teil wohl auf Vorbilder aus einem etwas früheren Stundenbuch für den Gebrauch von Paris (Bibiothèque de l'Arsenal, MS-433; vgl. R. Limousin, Jean Bourdichon, peintre et enlumineur, son atelier et son ecole, Paris 1954, Abb. 173-179) zurück.
Blattgroße Miniaturen: Verkündigung (fol. 15r; an den Säulen je ein Prophet, oben zwischen den Bogenzwickeln Mose, die Gesetzestafeln haltend); Kreuzigung (fol. 55r; der Speerträger links, der Centurio zu Pferd rechts, in den flankierenden Säulen zwei Hohepriester (?) und zwei Soldaten); Pfingsten (fol. 57v; Maria auf einem Thronstuhl sitzend umgeben von den Aposteln in einer Rotunde, an den Säulen 2 betende Figuren); Der reuige David betend (fol. 61r; der gekrönte David im Palastgarten nach links knieend, vor ihm seine Harfe im architektonischen Rahmen stehend, die Fassade des Palasts perspektivisch sich nach links verjüngend, im Hintergrund führt eine Person einen Packesel über eine Brücke, zwei Figuren in den Säulen. Mit einigen Parallelen zu der entsprechenden Darstellung in den Très Petites Heures der Anne de Bretagne); Der Tod richtet seinen Pfeil auf ein herrschaftliches Paar an einem Flussufer (fol. 73r; im Hintergrund eine Ansicht von Paris mit den Türmen der Kirche Saint-Germain-des-Prés und der Chapelle de la Vierge. In den Säulen zwei Skelette. - Abgebildet in: I. Delaunay. Livres d'heures de commande et d'étal, in: L'artiste et le commanditaire aux derniers siècles du Moyen Age, S. 267, Abb. 12).
Kleinere Miniaturen: Johannes auf Patmos (fol. 7r, 3,6:4 cm); Mariä Heimsuchung (fol. 21r, 5,2:5 cm); Christi Geburt (fol. 27r, 3,7:4 cm); Verkündigung an die Hirten (fol. 29v, 4,7:4,7 cm); Anbetung der Könige (fol. 37v, 4,2:4,8 cm); Darbringung im Tempel (fol. 33v, 4,8:4,9 cm); Bethlehemitischer Kindermord, im Hintergrund eine Szene zum Gleichnis vom Unkraut im Weizenfeld (fol. 34v, 4,7:4,3 cm); Krönung Mariens (fol. 40r, 4,7:4,7 cm); Trinität (fol. 98v, 4,7:4,7 cm; ohne die Darstellung des Heiligen Geists in Form der Taube); Christophorus trägt Jesus über den Fluss (fol. 100v, 4,7:4,9 cm).
Breitrandig. In den Rändern gering fingerfleckig. Am äußersten Rand des Fußstegs mit kleinem Wasserrand. Die beiden leeren Schlussblätter angeschmutzt und mit Spuren von Abdrücken alter Münzen, das letzte Blatt auch mit kleineren Ergänzungen.
Provenienz: Das leere Blatt 53 mit Einträgen des 17. Jh. der Familie Marie u. Nicolas Bonnier in Tinte zur Geburt des Sohnes Nicolas 1645 und der Tochter Antoinette 1647. Erwähnt wird dort auch ein "cousin Fleutelot auditeur à la Chambre de comptes". Die Familie Fleutelot stellte seit 1559 über viele Jahrzehnte Mitglieder der Chambre des comptes in Dijon. - Sotheby's 14. Nov. 1918 (W. J. Leighton), Los 170. - Schweizer Privatsammlung.
Text:
Kalendarium, fol. 1-6v; Sequenzen der Evangelien, 7r-10r; Obsecro te und O intermerata (beide in männlicher Form), 10r-13v; 14 leer; Marienoffizium für den Gebrauch von Rom, 15v-47v; Marienoffizium für die Adventszeit und andere kirchliche Feste, 47v-52r; 53-54 leer (mit Besitzvermerk d. 17. Jh., s.u.); Heiligkreuzoffizium und Heiliggeistoffizium, 55v-59r; 60 leer; Bußpsalmen und Litanei, 61v-72r; Totenoffizium, 73v-98r; Heiligengebete 98v-105r; 106-107 leer.
Illumination:
Die prächtigen blattgroßen Miniaturen eingefügt in detailreich gestaltete architektonische Rahmen in Camaïeu auf Gold. Die das Bild flankierenden Säulen jeweils mit 1-2 Figuren, die zum Motiv der Darstellung passen. Der Sockel mit kurzer Textzeile in Rot zum zugehörigen Text. Es lassen sich Ähnlichkeiten der Illumination zu den Petites Heures und den Très Petites Heures der Anne de Bretagne nachweisen, so z.B. in der Gestaltung der architektonischen Rahmen und in der Komposition einzelner Darstellungen. Möglicherweise gehörte der Illuminator zu der Gruppe von Miniaturisten, die nach dem Tod (ca. 1503) von Jean Poyer (alt: Poyet) von Tours nach Paris gewechselt waren. Die Komposition anderer Darstellungen geht zum Teil wohl auf Vorbilder aus einem etwas früheren Stundenbuch für den Gebrauch von Paris (Bibiothèque de l'Arsenal, MS-433; vgl. R. Limousin, Jean Bourdichon, peintre et enlumineur, son atelier et son ecole, Paris 1954, Abb. 173-179) zurück.
Blattgroße Miniaturen: Verkündigung (fol. 15r; an den Säulen je ein Prophet, oben zwischen den Bogenzwickeln Mose, die Gesetzestafeln haltend); Kreuzigung (fol. 55r; der Speerträger links, der Centurio zu Pferd rechts, in den flankierenden Säulen zwei Hohepriester (?) und zwei Soldaten); Pfingsten (fol. 57v; Maria auf einem Thronstuhl sitzend umgeben von den Aposteln in einer Rotunde, an den Säulen 2 betende Figuren); Der reuige David betend (fol. 61r; der gekrönte David im Palastgarten nach links knieend, vor ihm seine Harfe im architektonischen Rahmen stehend, die Fassade des Palasts perspektivisch sich nach links verjüngend, im Hintergrund führt eine Person einen Packesel über eine Brücke, zwei Figuren in den Säulen. Mit einigen Parallelen zu der entsprechenden Darstellung in den Très Petites Heures der Anne de Bretagne); Der Tod richtet seinen Pfeil auf ein herrschaftliches Paar an einem Flussufer (fol. 73r; im Hintergrund eine Ansicht von Paris mit den Türmen der Kirche Saint-Germain-des-Prés und der Chapelle de la Vierge. In den Säulen zwei Skelette. - Abgebildet in: I. Delaunay. Livres d'heures de commande et d'étal, in: L'artiste et le commanditaire aux derniers siècles du Moyen Age, S. 267, Abb. 12).
Kleinere Miniaturen: Johannes auf Patmos (fol. 7r, 3,6:4 cm); Mariä Heimsuchung (fol. 21r, 5,2:5 cm); Christi Geburt (fol. 27r, 3,7:4 cm); Verkündigung an die Hirten (fol. 29v, 4,7:4,7 cm); Anbetung der Könige (fol. 37v, 4,2:4,8 cm); Darbringung im Tempel (fol. 33v, 4,8:4,9 cm); Bethlehemitischer Kindermord, im Hintergrund eine Szene zum Gleichnis vom Unkraut im Weizenfeld (fol. 34v, 4,7:4,3 cm); Krönung Mariens (fol. 40r, 4,7:4,7 cm); Trinität (fol. 98v, 4,7:4,7 cm; ohne die Darstellung des Heiligen Geists in Form der Taube); Christophorus trägt Jesus über den Fluss (fol. 100v, 4,7:4,9 cm).
Breitrandig. In den Rändern gering fingerfleckig. Am äußersten Rand des Fußstegs mit kleinem Wasserrand. Die beiden leeren Schlussblätter angeschmutzt und mit Spuren von Abdrücken alter Münzen, das letzte Blatt auch mit kleineren Ergänzungen.
Provenienz: Das leere Blatt 53 mit Einträgen des 17. Jh. der Familie Marie u. Nicolas Bonnier in Tinte zur Geburt des Sohnes Nicolas 1645 und der Tochter Antoinette 1647. Erwähnt wird dort auch ein "cousin Fleutelot auditeur à la Chambre de comptes". Die Familie Fleutelot stellte seit 1559 über viele Jahrzehnte Mitglieder der Chambre des comptes in Dijon. - Sotheby's 14. Nov. 1918 (W. J. Leighton), Los 170. - Schweizer Privatsammlung.
Beautiful illuminated book of hours of the early 16th century for the use of Rome. Paris, c. 1510. With 5 full-page miniatures in gold and colour surrounded by elaborate architectural gold framework with reddish-brown camaïeu and 10 smaller miniatures in gold and colour on pages with three-sided decorated borders of acanthus leaves and flowers occasionally decorated with birds and animals. The large miniatures depicting Annunciation, Crucifixion, Pentecost, David the Penitent, The death threatening a couple. The latter to the Office of the Dead with a view of Paris in the background showing the church of Saint-Germain-des-Prés and the Chapel of the Virgin. - Wide-margined. Little thumbing to margins, insignificant waterstaining to outer edge of bottom margin. Blank leaf 53 with 17th cent. annotation on the birth of the childs of Marie and Nicolas Bonnier 1645 and 1647. The last two blank leaves soiled and with traces of impressions of old coins, the last leaf also with minor restaurations. Bound in 19th cent. black full-morocco by J. W. Zaehnsdorf, covers and spine blindtooled, gilt title to spine, edges of covers and inner dentelles gilt. Housed in recent full-morocco box (signed Renaud Vernier) with matching slipcase.
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(verkauft)
Los 9
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Aus dem Glockendon-Umkreis?
Rückkehr des verlorenen Sohnes. Einzelblatt + 2 Bde.
Miniatur. - Gebetbuch. - Rückkehr des verlorenen Sohnes. - Der reich gekleidete Vater in blauem, pelzbesetzten Gewand ergreift die Hand seines zurückgekehrten Sohnes, der dürftig bekleidet mit einem Wanderstab vor ihm kniet. Links hinter dem Vater und abgewandt der andere Sohn und ein Diener. Im Hintergrund ein großer Baum, weitere Landschaft und das Haus des Vaters. Einzelblatt aus einer deutschen oder lateinischen Handschrift auf Pergament. Süddeutschland (vermutlich Nürnberg) 2. Viertel des 16. Jahrhunderts. Blattgr. 18:13 cm, Miniatur 13:8 cm. Eingefasst von einem Rahmen auf gelbem Grund in Gent-Brügger Stil mit weißen und blauen Glockenblumen und aus einem Topf sprießenden roten Nelken. Schlichte Randleiste (0,5 cm) in dunkelgrau. Verso weiß. Dekorativ unter Glas gerahmt.
Prachtvolle und seltene Szene. - Aus demselben Gebetbuch finden sich mehrere Miniaturen in verschiedenen Sammlungen, so u.a. zwei in der Pierpont Morgan Library (M. 896). Einige dieser Miniaturen stammen von Holzschnitten aus dem Dürer- und Cranach-Umkreis ab, umgesetzt in den verfeinerten Gent-Brügger Miniaturenstil. Auch werden sie dem Umkreis des Nürnberger Illuminators Nikolaus Glockendon zugeschrieben. Vergleiche hierzu das beiliegende Faksimile des "Glockdon-Gebetbuch" mit seinen prachtvollen Miniaturen, die dem vorliegenden Blatt in seiner Ausstattung durchaus entsprechen. - Pergament etwas wellig, einige Farbabplatzungen in der äußeren Randleiste. - Dazu: Das Glockendon-Gebetbuch. Faksimile nach der Handschrift alpha. U.6.7, Bibliotheca Estense Universitaria. Farbiges Vollfaksimile u. Kommentar von R. Cermann, E. Milano, U. Merkl u. E. König. 2 Bde. Luzern 1998. 4to (23:18,5 cm). Blindgepr. Or.-Ldr. mit 2 Schließen u. Or.-Hldr. in Or.-Acryl-Kassette. - Eins von 420 (GA. 440) arabisch nummerierten Exemplaren.
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(abgelaufen)
Los 10
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The First German Manual for Cartography
Pfinzing, Von der Feldrechnung
(Pfinzing, P.). "Von der Feldrechnung". Deutsche Handschrift auf Papier. Nürnberg um 1598. Fol. Blattgr. 32,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 21:14 cm, Illustrationen abweichend. Von einer Hand in flüssiger Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit 26 teilw. blattgroßen gouauchierten Federzeichnungen mit Goldhöhung. 26 Bll. Mod. flex. Prgt. aus einer alten deutschen Handschrift. In dekorativer Maroquinkassette.
Bedeutende illustrierte Handschrift nach dem berühmten wie seltenen Werk "Methodus geometrica. Das ist: Kurtzer wolgegründter unnd außführlicher Tractat von der Feldtrechnung und Messung" (Nürnberg 1598) von Paul Pfinzing (1554-99). "P.s Methodvs geometrica (1598) gilt als das erste ausführliche Lehrbuch der Kartographie in deutscher Sprache. P. geht darin auf Längen- und Flächenmaße und auf Flächenbestimmungen ein und lehrt u. a., die Größe einer Fläche durch Auswiegen zu bestimmen. Die praktischen Verfahren der Feldmessung werden ausführlich in Wort und Bild dargestellt. Die wichtigsten Hilfsmittel im Gelände waren der Marschkompaß und uhrenförmige Schrittzähler; die gemessenen Winkel und Strecken wurden auf einem von P. entworfenen Konstruktionstisch zu einer Karte verarbeitet" (NDB XX, 335).
Pfinzing war Zeichner, Radierer und Geograph zu Nürnberg, 1587 wurde er zum Ratsherrn. Sein Wissen über die Techniken des Messens eignete er sich vor allem aus Dürers "Unterweisung der Kunst des Messens" an, sowie aus Werken des Nürnberger Malers und Goldschmieds Heinrich Lautensack. Sie waren wichtige Quellen für seine beiden Hauptwerke "Methodus geometria" (1598) und "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (1599). Beide Werke erschienen nur in kleinster Auflage. "Diese beede Opera waren nicht zum verkauffen, sondern nur guten Freunden, die das Studium mathematicum liebten, zu einem Geschenck von dem Herrn Auctore destiniret" (Doppelmayr). In diesem Zusammenhang dürfte auch das vorliegende Manuskript entstanden sein. Aufgrund der niedrigen Auflage war der Druck schon bald nicht mehr verfügbar bzw. nie verfügbar gewesen und eine weitere Verbreitung musste über Abschriften erfolgen.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.).
Das vorliegende Fragment umfasst etwas mehr als die Hälfte der Druckfassung. Von den 44 Illustrationen des Drucks sind 26 enthalten. Die verbundenen Blätter mit alter Foliierung, folgende Textabschnitte (in der Folge der Bindung und nach der Foliierung: "Von der Feldtrechnung" (7r-11r), "Von der Feldtmessung" (11v), "Von der Feldtmessung durch den Compass" (13), "Von Feldtmessung" und "Folget die erste Messung mit dem Compasten Stöcklein" (15r), "Von der Feldtmessung und dem Eintrag" (15v), "Vom andern Eintrag am Richtscheidt" (Fol. fehlt), "Von der Feldtmessung zu Roß" (31 u. 33r), "Von Absehung zu Roß undt Fuß (33v), "Von der Feldtmessung zu Wagen" (35), "Von den Instrumenten der Messung zum Wagen" (37?), "Feldtmessung zu Fuß durch den Compass" (Fol. fehlt), "Von dem Eintrag" und "Feldtmessung weidter Landschafft (Fol. fehlt), "Abmessung undt absehung der landtschafft" (Fol. fehlt). Ein weiteres fragmentarisches Textblatt ist auf den hinteren Innendeckel geklebt.
Die Illustrationen finden sich auf Tafelseiten, die hier aus je zwei rückseitig zusammengeklebten Blättern bestehen. Die Darstellungen zeigen die verschiedenen Tätigkeiten der Landvermessung, Beispiele kartierter Landschaften in Vogelschau, Übertragung der Messergebnisse auf Papier, Einrichtung des Arbeitszimmers sowie seine Instrumente, darunter ein von Pfinzing neu entwickelter Wegmesser (das deutsche Museum in München besitzt einen Wegmesser aus Pfinzings Werkstatt). Die Illustrationen stimmen bis auf wenige kleinere Details mit denen der Druckfassung überein, selbst das Kolorit mit Goldhöhung ist sehr ähnlich, so dass von der Entstehung der Handschrift im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Druck des Werkes auszugehen ist. Ob die Handschrift Vorlage war oder Kopie, ist allerdings nicht zu entscheiden. Das Wasserzeichen des Papiers (vgl. Piccard 103796) weist auf Nürnberg hin. Der Einband mit einem Inventar in deutscher Sprache mit Datierungen bis 1536. - Stärker fleckig bzw. fingerfleckig, gebräunt, stellenweise Wasserränder. Einige restaurierte Randschäden.
Pfinzing war Zeichner, Radierer und Geograph zu Nürnberg, 1587 wurde er zum Ratsherrn. Sein Wissen über die Techniken des Messens eignete er sich vor allem aus Dürers "Unterweisung der Kunst des Messens" an, sowie aus Werken des Nürnberger Malers und Goldschmieds Heinrich Lautensack. Sie waren wichtige Quellen für seine beiden Hauptwerke "Methodus geometria" (1598) und "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (1599). Beide Werke erschienen nur in kleinster Auflage. "Diese beede Opera waren nicht zum verkauffen, sondern nur guten Freunden, die das Studium mathematicum liebten, zu einem Geschenck von dem Herrn Auctore destiniret" (Doppelmayr). In diesem Zusammenhang dürfte auch das vorliegende Manuskript entstanden sein. Aufgrund der niedrigen Auflage war der Druck schon bald nicht mehr verfügbar bzw. nie verfügbar gewesen und eine weitere Verbreitung musste über Abschriften erfolgen.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.).
Das vorliegende Fragment umfasst etwas mehr als die Hälfte der Druckfassung. Von den 44 Illustrationen des Drucks sind 26 enthalten. Die verbundenen Blätter mit alter Foliierung, folgende Textabschnitte (in der Folge der Bindung und nach der Foliierung: "Von der Feldtrechnung" (7r-11r), "Von der Feldtmessung" (11v), "Von der Feldtmessung durch den Compass" (13), "Von Feldtmessung" und "Folget die erste Messung mit dem Compasten Stöcklein" (15r), "Von der Feldtmessung und dem Eintrag" (15v), "Vom andern Eintrag am Richtscheidt" (Fol. fehlt), "Von der Feldtmessung zu Roß" (31 u. 33r), "Von Absehung zu Roß undt Fuß (33v), "Von der Feldtmessung zu Wagen" (35), "Von den Instrumenten der Messung zum Wagen" (37?), "Feldtmessung zu Fuß durch den Compass" (Fol. fehlt), "Von dem Eintrag" und "Feldtmessung weidter Landschafft (Fol. fehlt), "Abmessung undt absehung der landtschafft" (Fol. fehlt). Ein weiteres fragmentarisches Textblatt ist auf den hinteren Innendeckel geklebt.
Die Illustrationen finden sich auf Tafelseiten, die hier aus je zwei rückseitig zusammengeklebten Blättern bestehen. Die Darstellungen zeigen die verschiedenen Tätigkeiten der Landvermessung, Beispiele kartierter Landschaften in Vogelschau, Übertragung der Messergebnisse auf Papier, Einrichtung des Arbeitszimmers sowie seine Instrumente, darunter ein von Pfinzing neu entwickelter Wegmesser (das deutsche Museum in München besitzt einen Wegmesser aus Pfinzings Werkstatt). Die Illustrationen stimmen bis auf wenige kleinere Details mit denen der Druckfassung überein, selbst das Kolorit mit Goldhöhung ist sehr ähnlich, so dass von der Entstehung der Handschrift im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Druck des Werkes auszugehen ist. Ob die Handschrift Vorlage war oder Kopie, ist allerdings nicht zu entscheiden. Das Wasserzeichen des Papiers (vgl. Piccard 103796) weist auf Nürnberg hin. Der Einband mit einem Inventar in deutscher Sprache mit Datierungen bis 1536. - Stärker fleckig bzw. fingerfleckig, gebräunt, stellenweise Wasserränder. Einige restaurierte Randschäden.
One of the most spectacular and scarcest illustrated scientific books ever produced. Pfinzing's treatise of the "Methodus geometria" in a contemporary manuscript with coloured illustrations heightened with gold. Our manuscript reproduces about half of the contents of the printed version, 26 of the 44 illustrations of the printed version are included. The illustrations representing various activities of ordnance survey correspond except some small details with the printed version. Even the colouring is so similar that the manuscript and the printing of the book were made almost at the same time. However, it is not possible to decide whether the manuscript was the original (by Pfinzing's hand) or a copy. The watermark of the paper can be located to Nuremberg. - Spotting and browning, some waterstains, marginal damage skilfully restored. Recent limp vellum from 16th century material from a inventory in German.
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(abgelaufen)
Los 11
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Psalterium, Handschrift auf Pergament
Psalterium Latinum. Incipit "Beatus vir qui non abiit..." Handschrift auf Pergament. Südflandern um 1280. Blattgr. 11,2:8,7 cm, Schriftspiegel 7,0:4,5 cm. 18 (Kalendar: 33) Zeilen. Regliert, mit brauner Tinte in gotischer Buchschrift geschrieben, unzählige etwa einzeilige Anfangsinitialen, alternierend in Gold oder Rot mit Fleuronné in Rot oder Blau, Zeilenfüller in Rot, Blau oder Gold. Mit 9 zehnzeiligen Initialen mit Miniaturen in Deckfarben (je ca. 4:4 cm) auf Goldgrund mit jeweils weit in den Rand (teils nahezu umlaufend) reichenden Verzierungen aus Stableisten, teils aus Drachen gestaltet oder mit kleinen Tieren besetzt, ferner 12 Kalenderminiaturen (je ca. 5,1:2,9 cm) aus Gold und Farben sowie einer größeren B(eatus Vir)-Initiale des 15. Jahrhunderts (7:7 cm), sowie ca. 180 meist dreizeiligen (vielfach mehrzeiligen bis über den ganzen Schriftspiegel reichenden) Initialen in Blau, Rot und Gold mit weißen Federlinien im Buchstabenkörper sowie teils weit in die Ränder auslaufend. 204 Bll. Blindgepr. Halblederband über Holzdeckeln aus altem Material, jeweils 1 Blatt Vor- und Nachsatz aus einem alten Musikmanuskript, alter dreiseitiger Goldschnitt.
Prächtiges reichgestaltetes Psalterium in der Art süd-flandrischer Handschriften, wie sie im Umkreis des Psalters von Guy de Dampierre, Graf von Flandern (Kgl. Bibliothek Brüssel Ms. 10607) entstanden sind (vgl. C. Gasper und F. Lyna, Les principaux manuscrits à peintures de la Bibliothèque Royale de Belgique, Brüssel, 1984, S. 217-228 und 236-239). Die Ähnlichkeit in der Gestaltung, Dekoration, Ausführung der Figuren und der Komposition ordnen unsere Handschrift in diese Gruppe ein (vgl. Ms. 61 der Sammlung Chester Beatty in: E. Millar, The library of Chester Beatty, A descriptive Catalogue of the Western Manuscripts, Oxford 1927, ii, S. 75-80 und Tafel CXXVII). Einen weiteren Hinweis geben die Gestaltung der Stableisten mit Abschlüssen aus Drachenköpfen und kleinen Vögeln sowie das Federwerk wie sie in der Handschrift Ms. fr. 25516 in der Bibliothèque Nationale, Paris, aus der Bibliothek der Margarete von Flandern (gest. 1405) nachzuweisen sind, die wiederum ihren Ursprung in Französisch-Flandern findet (Patrick de Winter, La bibliothèque de Philippe duc de Bourgogne, Paris 1986, S. 77 & 79 & abb. 43).
Text: fol 1-6v Kalendarium; fol. 7v-182v Psalterium; fol. 183-200v Gesänge; fol. 200v-201v Litanei. Der Schluß der Litanei scheint zu fehlen. Das Kalendarium wurde um einige Heilige von mehreren (mindestesn 4 ?) Händen ergänzt. Dazu gehört beispielsweise der Gedenktag für St. Omer (9. Sept.), die Depositio des St. Bertin (5. Sept.) oder die Einfügung der Gedenktage für St. Hugo von Grenoble (1. April) oder St. Bruno (6. Oktober), letztere weisen auf das ehemalige Eigentum eines Karthäuserklosters hin.
Miniaturen im Kalendarium mit Personen und ihren jahreszeitlichen Tätigkeiten:
Januar (fol. 1, zweigesichtiger Mann am gedeckten Tisch mit Kelch und Fisch); Februar fol. 1v, Frau mit Kerze, 2. Februar Kerzenmesse); März (fol. 2, Baumschnitt); April (fol. 2v Junger Mann mit Blume); Mai (fol. 3 Falkenjagd); Juni (fol. 3 v. Holzträger); Juli (fol. 4 Mäharbeit); August (fol. 4v, Ernte); September (fol. 5, Obsternte); Oktober (fol. 5v, Sämann); November (fol. 6, Eichellese für Schweinefutter); Dezember (fol. 6v, Schweineschlachtung zum Christfest). - Die Juli Miniatur in der Gestaltung sehr ähnlich der in der Handschrift Ms. N. 19, fol. 3, Cambridge, St. John's Trinity College, in: Randall, Lilian M. C. Flemish Psalters in the Apostolic Tradition (=Gatherings in Honor of Dorothy E. Miner, Baltimore, 1974, p. 171-191).
Historisierte Initialen: Geisselung (fol. 35v); Kreuztragung (fol. 52); Kreuzigung (fol. 66v, Bordüre mit kleiner Hasengroteske); Kreuzabnahme (fol. 67v); Grablegung (fol. 84); Auferstehung (fol. 103, Bordüre mit kleinem Hund); Christus erlöst die Sünder aus der Hölle (fol. 122v); Himmelfahrt (fol. 124v, Bordüre mit Hase); Pfingsten (fol. 142v, Bordüre mit Hund).
Zustand: Eine neuere Bleistiftfoliierung, der unsere Angaben folgen, überspringt die Blätter zwischen fol. 52 und 53 sowie 90 und 91 und 122 und 123. Gering gebräunt und etwas angestaubt sowie geringe Abnutzungen; Kalendenabkürzung KL im Kalendar teils oben angeschnitten, ebenso wenige Ausläufer der drei oder mehrzeiligen Initialen sowie die äußersten Enden des Fleuronné und der Stableisten der historisierten Initialen; kleine Absplitterungen bei den Miniaturen, inbesondere der weißen Farbe; einige frühe Textkorrekturen in sorgfältiger gothischer Schrift, ebenfalls Korrekturen von mehreren mittelalterlichen Schreibern im Kalender.
Provenienz: Karthause Abtei von Val-Ste-Adelgonde, St. Omer, gegründet 1298-1299 von Jean de Ste-Adelgonde, seigneur de Nortkelmes (alter, nur unter Ultra-Violet Licht sichtbarer Besitzvermerk auf fol. 7v "pro domo Carthusianorum iuxts Sanctam Audomarum". Das Kloster wurde 1792 aufgelöst; Sotheby's, Auktion 7. Dez.1982, lot 44; Schweizer Privatsammlung.
Text: fol 1-6v Kalendarium; fol. 7v-182v Psalterium; fol. 183-200v Gesänge; fol. 200v-201v Litanei. Der Schluß der Litanei scheint zu fehlen. Das Kalendarium wurde um einige Heilige von mehreren (mindestesn 4 ?) Händen ergänzt. Dazu gehört beispielsweise der Gedenktag für St. Omer (9. Sept.), die Depositio des St. Bertin (5. Sept.) oder die Einfügung der Gedenktage für St. Hugo von Grenoble (1. April) oder St. Bruno (6. Oktober), letztere weisen auf das ehemalige Eigentum eines Karthäuserklosters hin.
Miniaturen im Kalendarium mit Personen und ihren jahreszeitlichen Tätigkeiten:
Januar (fol. 1, zweigesichtiger Mann am gedeckten Tisch mit Kelch und Fisch); Februar fol. 1v, Frau mit Kerze, 2. Februar Kerzenmesse); März (fol. 2, Baumschnitt); April (fol. 2v Junger Mann mit Blume); Mai (fol. 3 Falkenjagd); Juni (fol. 3 v. Holzträger); Juli (fol. 4 Mäharbeit); August (fol. 4v, Ernte); September (fol. 5, Obsternte); Oktober (fol. 5v, Sämann); November (fol. 6, Eichellese für Schweinefutter); Dezember (fol. 6v, Schweineschlachtung zum Christfest). - Die Juli Miniatur in der Gestaltung sehr ähnlich der in der Handschrift Ms. N. 19, fol. 3, Cambridge, St. John's Trinity College, in: Randall, Lilian M. C. Flemish Psalters in the Apostolic Tradition (=Gatherings in Honor of Dorothy E. Miner, Baltimore, 1974, p. 171-191).
Historisierte Initialen: Geisselung (fol. 35v); Kreuztragung (fol. 52); Kreuzigung (fol. 66v, Bordüre mit kleiner Hasengroteske); Kreuzabnahme (fol. 67v); Grablegung (fol. 84); Auferstehung (fol. 103, Bordüre mit kleinem Hund); Christus erlöst die Sünder aus der Hölle (fol. 122v); Himmelfahrt (fol. 124v, Bordüre mit Hase); Pfingsten (fol. 142v, Bordüre mit Hund).
Zustand: Eine neuere Bleistiftfoliierung, der unsere Angaben folgen, überspringt die Blätter zwischen fol. 52 und 53 sowie 90 und 91 und 122 und 123. Gering gebräunt und etwas angestaubt sowie geringe Abnutzungen; Kalendenabkürzung KL im Kalendar teils oben angeschnitten, ebenso wenige Ausläufer der drei oder mehrzeiligen Initialen sowie die äußersten Enden des Fleuronné und der Stableisten der historisierten Initialen; kleine Absplitterungen bei den Miniaturen, inbesondere der weißen Farbe; einige frühe Textkorrekturen in sorgfältiger gothischer Schrift, ebenfalls Korrekturen von mehreren mittelalterlichen Schreibern im Kalender.
Provenienz: Karthause Abtei von Val-Ste-Adelgonde, St. Omer, gegründet 1298-1299 von Jean de Ste-Adelgonde, seigneur de Nortkelmes (alter, nur unter Ultra-Violet Licht sichtbarer Besitzvermerk auf fol. 7v "pro domo Carthusianorum iuxts Sanctam Audomarum". Das Kloster wurde 1792 aufgelöst; Sotheby's, Auktion 7. Dez.1982, lot 44; Schweizer Privatsammlung.
Magnificent, richly designed Psalter in the style of South-Flanders manuscripts, as they were produced around the Psalter of Guy de Dampierre, Count of Flanders (Kgl. Bibl. Brussels Ms. 10607). - Manuscript on vellum. 204 leaves with 9 historiated initals with rich decoration and numerous decorated lombards and up to 10-line initials in gold an coloures as well as Fleuronné. A recent pencil foliation, followed by our description, skips the leaves between fol. 52 and 53 as well as 90 and 91 and 122 and 123; end of Litany seems missing. Slightly browned and somewhat dusty as well as minor wear; calendar abbreviation KL in the calendar partly cut at the top, as well as a few extensions of the three or more-line initials as well as the outermost ends of the fleuronné and the bar borders of the initials with miniatures; small flaking in the miniatures, especially of the white colour; some early text corrections in neat Gothic script, also corrections by several medieval scribes in the calendar. - Blindstamped half-leather binding over wooden boards of old material, 1 leaf each of preliminaries and postscript from an old music manuscript, old three-sided gilt edges.
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(verkauft)
Los 12
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Chants de Noël
(Recueil de Noëls Français). Manuskript
(Recueil de Noëls Français de l'Haute-Normandie). Französische Handschrift auf Papier. (Verneuil-sur-Avre, ca. 1597-1610). Blattgr. 31,5:21,5 cm, wechselnder Schriftspiegel 24-28:10-18 cm. Mit braunen und roten Tinten in kursiven Schriften geschrieben, die Strophenanfänge meist kalligraphisch gestaltet und die kleineren Initialen häufig farbig schattiert oder gefüllt. Zahlreiche musikalische Notationen. Mit 61 meist halbseitigen oder größeren altkolorierten Federzeichnungen als Initialen mit reichem Groteskenschmuck, 10 kleineren altkol. Federzeichnungen und 10 (8 lavierten) figürlich geschmückten Initialen. 172 (statt 180) num. Bll. Dunkelbrauner Lederband d. Zeit mit goldgeprägten Namenszügen "MICHEL DV FOVR" auf dem Vorder- und "MARIE POVLLAIN" auf dem Rückdeckel und späteren, vergoldeten Streicheisenlinien auf Deckeln und Rücken; gering bestoßen und beschabt, einige kleinere Wurmspuren. Rücken am Kopf, Teil der Kante des Rückdeckels und Vorsätze alt ergänzt, Goldprägung der Namen teilw. mit Flüssiggold aufgefrischt.
Einzige bekannte Handschrift die nahezu alle überlieferten Weihnachtslieder der Haute-Normandie in französischer Sprache enthält. Einzigartige Quelle zum Volksglauben und seiner musikalischen Tradition. Die reiche Ausschmückung folgt überwiegend mittelalterlichen Vorbildern mit großen fantasievoll gestalteten Schmuckinitialen zu jedem Lied die aus Fabelwesen, Grotesken, Flechtbandwerk und vereinzelten christlichen Motiven gebildet werden. Neben zahlreichen alt überlieferten Liedern ("Noel fort antien") sind viele zeitgenössische Dichtungen ("Noel nouveau") enthalten. Als Dichter genannt und zum Teil mit dem angegebenen Jahr der Dichtung: Robert Godebille 1566, Jaques Godebille 1581 (gest. 1613; Pfarrer von La Madelaine in Verneuil-sur-Avre), Guillaume le Guey 1580 (auch: Gaye, Guay, Gay; Pfarrer in Bâlines bei Verneuil), Sr. Verdier, M. Richard ("Pfarrer von Saint Pierrein Verneuil-sur-Avre), Maximin Dechesnes 1596 ("cure de Saint Laurens ceste ville de verneuil"). Weitere Jahresangaben, auch zu Einträgen älterer Dichtungen: 1597 (mehrfach), 1608 und 1609. Die Blätter 4-8 (1-3 fehlen) von einer Hand geschrieben und mit 3 lavierten Federzeichnungen mit Initialen, Tieren und Fabelwesen geschmückt. Die wohl ursprünglich leergebliebenen Bll. 9-11r mit ähnlichen Einträgen von anderer Hand aus dem 18. Jahrhundert. Es folgt der umfangreiche Hauptteil auf den Blättern 12-178 mit den kolorierten Federzeichnungen und kalligraphischem Schmuck, wiederholt "1597" datiert und auf Blatt 13r vom Schreiber dieses Teils signiert: "Faict par les mains de Pierre Henri Brouderie". Dabei nehmen die Bll. 169-178 (mit Datierungen von 1608 u. 1609) die Gestaltung der ersten Blätter auf und sind wie diese mit lavierten Federzeichnungen geschmückt. Jedem Lied geht ein leeres Blatt oder zumindest eine leere Seite voraus die meist von etwas späterer Hand mit Notenlinien und bei 53 dieser Seiten mit eingetragenen Noten versehen wurde. Wohl von derselben Hand auch der Nachtrag eines Liedes mit Noten auf Bl. 168. Neben den Bll. 9-11r wurden auch auf den Bll. 105v-106r, 162v-163r und 180 im 18. Jahrhundert zusätzliche Liedtexte von verschiedenen Händen eingetragen. Insgesamt blieben 21 Seiten leer. - Etwas gebräunt und fingerfleckig, stellenweise braunfleckig, Bll. 166-167 stärker braunfleckig. Zahlreiche Blattweiser im 19. Jh. am Kopfsteg montiert und Bl. 27v dort mit angeheftetem Notizzettel mit biographischen Angaben zu Jaques Godebille oder Godeville. 20 Bll. mit alt restauriertem Ausriss im Außensteg (5 mit geringer Textberührung), ca. 10 Bll. mit alt restaur. Eckabriss. Wenige Illustrationen am Kopf knapp beschnitten oder gering angeschnitten, vereinzelt geringe Farbverwischungen, vereinzelte kleine Farbabplatzungen. Bl. 37 mit hinterl. Loch mit geringem Bildverlust, Bl. 75 u. 80 angeschmutzt, Bl. 165 mit kl. Loch im Bundsteg. Fehlen die Bll. 1-3, 41, 131-132, 164, 179. - Provenienz: "Michel du Four" auf dem Vorder- und "Marie Poullain" auf Rückdeckel eingeprägt; die Handschrift wurde im Jahr 1888 anlässlich der Jahresversammlung der 'Société de Bibliophiles Normands' vorgestellt und als die ältere und umfangreichere von nur 2 bekannten Handschriften mit französischen Weihnachtsliedern der Haute-Normandie bezeichnet. Die fehlenden Blätter waren schon damals nicht mehr vorhanden. Die andere Handschrift mit 80 Bll. war 1863 bei der Auflösung der Bibliothek des Comte Alfred d'Auffray durch L. Potier in Paris versteigert worden (Los Nr. 263). Im Auftrag der 'Société' wurden 1895 die Liedtexte der beiden Handschriften durch Ch. Allard unter dem Titel 'Noëls Normands publiés avec musique gravée, introduction et notes, d'après deux manuscrits' veröffentlicht, wobei die zweite Handschrift nur wenige Texte beitrug. Beide Handschriften befanden sich zu dieser Zeit im Besitz des Marquis de Roys in Schloss Gaillefontaine; Privatsammlung Deutschland; durch Erbschaft an aktuellen Eigentümer.
Exceptional manuscript containing almost all surviving Christmas carols of Haute-Normandie in French language. Illuminated with numerous large coloured or tinted initials with grotesque onaments. For meaning, content and origin see: Ch. Allard. Noëls Normands. Publiés avec musique gravée, introduction et notes, d'après deux manuscrits. Rouen 1895, giving a detailed description of this manuscript. - Some browning and fingermarking, occasional brownish staining, heavier to leaves 166-167. Numerous finger-tabs and one note tipped in to top margins. Filled in chips to outer margin of c. 20 leaves, only 5 slightly touching letters, restored corner to c. 10 leaves. Few illustrations cut tight at top, occasional smudging or soiling, little colour chipping to few illustrations. Repaired hole with little loss of image to leaf 37, small hole to inner margin of leaf 165. Lacking the leaves 1-3, 41, 131-132, 164, 179 as already in 1895. Contemporary full-calf with gilt names of 'Michel du Four' and 'Marie Poullain' on covers; little scuffing and worming, restorations to head of spine and edge of rear cover, later gilt fillets, endpapers renewed.
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(verkauft)
Los 13
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Dr. Fausts Höllenzwang
Faust. Miracul- oder Wunder-Buch
Zauberbuch. - Faust, J. u. J. de Luna. - Miracul- oder Kunst- und Wunder-Buch, mit welchem er die Geister bezwungen, daß sie ihm haben müßen bringen was er begehret hat - Unerforschlicher und practischer Geister-Zwang, wodurch er die höllischen Geister bezwungen - Zwey kleine Tractaetlein als I. Der schwartze Morgenstern (sic), II. Das Cingulum oder Gürtel Salomonis - Geister-Zwang, wie die unterirdischen Geister zu zwingen. 4 Tle. in 1 Bd. Passau 1612 (1-3) u. O.O. 1626 (4). Deutsche Handschrift auf Papier. Um 1750. 4to (35,5:23 cm), Blattgr. 34,7:22,8 cm. Geschrieben in kalligraphischer deutscher u. lateinischer Kursive mit brauner, grüner und schwarzer Tinte. Mit 8 blattgr. lavierten Federzeichnungen, 5 blattgr. farb. Zauberkreisen, 1 kl. Federzeichnung auf dem Titel sowie zahlr. farb. Zauberzeichen und Siegeln. 36, 12, 3, 12 nn. Bll. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Deckelfileten, berieben u. beschabt, Rückdeckel mit kl. Wurmlöchlein, Ecken bestoßen, Rücken am Fuß mit Fehlstelle, vord. Gelenk gelockert.
Schöne, reich illustrierte, seltene Zauber-Handschrift mit vier verschiedenen "Höllenzwängen", von denen 3 dem Johannes Faust zugeschrieben werden mit fingierter Erscheinung "Passau 1612". Der vierte Höllenzwang wird hier einem "Johannes de Luan" (sic) zugeschrieben, wobei es sich möglicherweise um einen Auszug aus der vorgeblich von Johann de Luna stammenden "Gaukeltasche" handelt (vgl. Engel 352 u. Henning I, 3192). Durchgängig von einer Hand in kalligraphischer Kanzleischrift des ausgehenden 18. Jahrhunderts geschrieben auf starkem Bütten mit Wasserzeichen Lilie. Die vorliegenden Zauberschriften beinhalten genaue Anleitungen, wie man sich mit den verschiedenen Fürsten der Hölle in Verbindung setzen, sie herbeizitieren und ihren Gehorsam erzwingen könne. Einleitend werden in der ersten Schrift (vgl. Henning I, 3188) vorbereitende Handlungen beschrieben, darauf folgen zahlreiche, sogenannte "Citationes", mit denen die Geister zum Erscheinen gebracht werden sollen. Die magischen Handlungen mit den Beschwörungsformeln, Zitationen, Abdankungen, Zauberkreisen und Zeichen (Sigillen) sollten dabei meist der Auffindung von Schätzen dienen, aber auch Feinden Schaden bringen und unverwundbar machen. "Der schwarze Morgenstern" - in vergleichbaren Handschriften stets als "Schwarzer Mohrenstern" bezeichnet (vgl. Henning I, 3175 u. Engel 342) - gibt eine Anleitung, "wie du die Höllischen Geister peinigen und plagen sollst, so sie deine Citation und Beschwörungen nicht folgen wollen“; das "Cingulum Salomonis" dagegen mache "streithafft wieder alle Feinde" und "sicher für Schießen, Hauen und Stechen". Am Schluss des Manuskripts folgen einige spezielle "Kunstücke" (sic), wie die Befreiung aus Ketten, ein Zauber gegen Diebe und böse Geister sowie ein Liebeszauber. Nicht selten werden die Fürsten der Unterwelt mit Formeln aus christlichen Gebeten beschworen, wie z.B. "Mephistophi", welcher gezwungen werden soll, "den Schatz aus der Erde zu heben, als Gold und Silber, wie viel ich begehre... das gebiethe ich dir in nomine Patris Filii et Spiritus Sancti". Wirkmächtige magische Schriften waren gesucht und teuer, "darum existierte im (18.) Jahrhundert auch eine ganze auf die Produktion untergeschobener magischer und alchymistischer Schriften gerichtete Industrie" (Kiesewetter 265). Die schönen, naiv anmutenden Zeichnungen zeigen die Höllenfürsten in ihren verschiedenen Inkarnationen als Leopard, Reiher, Ziegenbock, Rabe, aber auch als König auf einem Kamel reitend, etc. - Teils etwas stock- oder randfleckig, stellenw. gering gebräunt, 3 Bll. aus 6 Bll. verleimt und mit durchschlagenden Leimschatten, Haupttitel u. 3 Bll. mit kl. Fehlstelle im unteren weißen Rand, 1 Bl. mit repariertem Randeinriss, die letzten 2 Lagen mit alter Verstärkung im Bundsteg, vord. Innengelenk gebrochen, Vorsätze erneuert, freies Vorsatzbl. mit hs. Schenkungsvermerk "Van Herzog. 18.5.(19)14".
Rare magic manuscript of the 18th century in 4 parts. With numerous, partly coloured pen drawings of magic circles, magic signs, diagrams and illustrations of the infernal lords in their various incarnations. Written continuously by the same hand in coloured ink on 63 leaves of strong handmade paper with lily watermark. Conquering the ghosts was usually intended to find treasures, but also to scare off enemies or make oneself invulnerable. - Foxing, browning and marginal staining in places, 3 leaves consisting of 6 glued leaves with discoloration from paste, small marginal loss to title and 3 leaves, repaired marginal tear to 1 leaf, old strengthening to inner gutter of the last 2 gatherings, rear inner hinge cracked but sound, endpapers renewed, old donation note to front fly leaf. Bound in contemp. calf, edges gilt, rubbed and worn, corners and foot of spine chipped.
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(verkauft)
Los 14
Aus der Bibliothek von Johann Caspar Füssli
Augustinus, De civitate dei
Augustinus, A. De civitate dei cum commento (Thomae Waleys & Nicolai Trivet). Basel, J. Amerbach, 13. Febr. 1489. Fol. (30:22 cm). Got. Typ., 2 Kol. (teilw. von Kommentar umgeben), regliert, mit einigen größeren u. zahlr. kleinen eingemalten Initialen in Blau u. Rot. Mit 1 großen, zweiteiligen altkol. Holzschnitt vom Meister des Haintz Narr Titel verso. 268 nn. Bll. Etwas spät. flex. Prgt. aus einer alten Pergamenthandschrift in 2 Kolumnen; etwas berieben u. angestaubt, Rücken mit zwei Pergamentstreifen oben u. unten überklebt, Innengelenke teilw. eingerissen.
Hain-C. 2064; GW 2887; BMC III, 751; Goff A-1243; Schreiber 3393; Schramm XXI, 26. - Fünfte Ausgabe mit diesen Kommentaren. Der schöne Holzschnitt mit Augustinus am Schreibpult zwischen 2 Engeln, im unteren Teil Abel und Kain vor den Toren Zions u. Babylons (= Himmel u. Hölle). "Das erste fassbare und zugleich bedeutende Werk des Meisters des Haintz Narr" (Hieronymus I, 82). - Gering gebräunt u. fingerfleckig, vereinzelt kl. Feuchtigkeitsränder u. alte Randanmerkungen, erste 4 Bll. mit kl. Wurmspur im unteren weißen Rand. Aus der Bibliothek des Schweizer Malers und Schriftstellers Johann Caspar Füsslis mit seinem 1761 dat. Namenseintrag auf dem Titel, darunter dreizeilige Anmerkung wohl von anderer Hand. Exlibris Bibliotheca Philosophica Hermetica.
Fifth (of 8) edition with Waleys's commentaries. With large handcoloured woodcut by the Master of Haintz Narr on title verso. Initials and paragraphs marks alternating in red and blue. - Slight browning and thumbing, slight marginal dampmarking in places, slight marginal worming to first four leaves. Annotation to title. Slightly later limp vellum from an old ms. leaf in 2 columns, slight rubbing and spotting, inner hinges cracked. - Provenance: Johann Caspar Füssli (Swiss painter and writer), dated 1761 and Bibliotheca Philosophica Hermetica.
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(verkauft)
Los 15
Gaietanus de Thienis, Expositio
Gaietanus de Thienis. Expositio in Aristotelem De anima. De sensu agente. - Johannes de Janduno. De substantia orbis Averrois. Vicenza, Henricus de Sancto Ursio (Rigo di Ca'Zeno), 21. September u. 16. Oktober 1486. Fol. (32,5:22 cm). Got. Typ. 2 Kol. 125 nn. Bll. (die letzten 2 weiß). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem, blindgeprägten Ldr.-Rücken mit Monogramm des Franziskanerklosters Villingen ("LCV"); etwas berieben, Reste von 4 Schließen, Rücken restauriert.
Cop. 617 (= C. 5824 u. C. 5825); GW M45966; BMC VII, 1046 (Variante); Goff G-26. - Zweite Ausgabe des Aristoteles-Kommentars des jüdischen Arztes, Theologen und Philosophen Gaietanus de Thienis (1378-1462). Vollständig mit 125 Bll. - Die ersten Bll. teilw. etwas angestaubt u. fleckig, schmaler Feuchtigkeitsrand, erstes Bll. etwas stärker fleckig u. mit Knickspuren. Wenige alte Anmerkungen. Vorsatzblätter fehlen. Provenienz: Sotheby's 1.07.1994 (Bibl. Donaueschingen).
Scarce second edition of this commentary. - Some spotting, duststaining, thumbing and slight dampstaining to first leaves, somewhat heavier and some creasing to first leaf. Few old marginalia, lacking endpapers. Overall a fine copy bound in contemp. Italian blind-stamped goat-skin over reverse-bevelled beech boards, remains of four clasps, vellum manuscript bindign waste; some rubbing, spine restored. Provenance Sotheby's 1. July 1994, Library of Donaueschingen, lot 121.
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(verkauft)
Los 16
The Most Celebrated Early Cookery Book
Kuchemaistrey. Augsburg 1500
Küchenmeisterei. - Kuchemaistrey. Augsburg, Johann Schönsperger, "volendet am afftermontag vor dem neüwen jar" 1500. 4to (20:14 cm). Mit Titelholzschnitt. 33 nn. Bll. Mod. Pp.
GW M16464 (nur 1 unvollständiges Exemplar); vgl. Milham, Addenda to the History of Küchenmeisterei S. 111 (in Gutenberg-Jahrbuch 1972) u. Weiss 2145. - Äußerst selten wie alle Ausgaben der erstmals 1485 in Nürnberg erschienenen "Küchenmeisterei". GW datiert "Augsburg, Johann Schaur, um 1500" (nach der Ausgabe 1497 bei Schaur). Dem einzig bekannten Exemplar bei GW (München SB) fehlt das Blatt mit dem Druckvermerk, das hier vorhanden ist, so dass die Angabe im GW zu korrigieren ist. Kurioserweise ist der Titel das letzte Blatt der letzten Lage e und das Gegenblatt zu e1. "Das erste deutsche Kochbuch, das sämtliche Gebiete der Gastronomie behandelt und auch höhere Ansprüche an seine Benützer, die Küchenmeister adliger Herren und fürstlicher Höfe stellt... Leider ist uns der Verfasser dieses einzigartigen kulinarischen Werkes unbekannt geblieben. Erraten können wir nur, dass es ein ganz hervorragender und begabter Fachmann gewesen ist" (Schraemli 11 zum Faksimile der Ausg. Nürnberg um 1490). - Fleckig bzw. stärker fingerfleckig. Letzte 10 Bll. mit kleinerer Wurmspur mit etwas Buchstabenverlust. 1. vorhandenes Blatt mit handschriftlichem Kurztitel, hinterlegtem Randeinriss u. Fehlstelle im Bund. Titel verschmutzt, mit kleinen Randläsuren, zeitgenössischen Anmerkungen, im Bund mit alter Hinterlegung mit Bildverlust.
Very rare edition of the famous 'Küchenmeisterei' with large title woodcut. The only known copy at GW (Munich SB) is missing the leaf with the colophon, which is present here. Curiously, the title is the last leaf of the last quire e and the counterleaf to e1. - Stained and fingerstained. Last 10 fol. with smaller worm trace with some loss of letters. 1st existing leaf with handwritten title, repaired marginal tear and defect to inner blank margin. Title soiled, with small marginal tears, contemporary annotations, old repair to inner margin with loss of image. Recent boards.
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(verkauft)
Los 17
Schedel, Liber chronicarum. Lat.
Schedel, H. Liber chronicarum. Nürnberg, A. Koberger, 12. Juli 1493. Gr.-fol. (49:34 cm). Mit 2 doppelblattgroßen Holzschnittkarten u. über 1800 Holzschnitten (inkl. Wiederholungen) von Wohlgemuth u. Pleydenwurff, sämtlich in prachtvollem Kolorit; Register mit großen eingemalten Initialen in Rot und Blau mit meist braunem Federwerk, auf dem num. Bl. 1 eine figürliche farbige Initiale mit Gold- u. Deckweißhöhung. 321 (statt 328) Bll. (= 19 st. 20 nn. [fehlender Titel in Kalligraphie von alter Hand ergänzt], 296 st. 299 num. [ohne die textfreien num. Bll. 259-261], 6 nn. [ohne die 3 w. Bll.]). Alter, teilw. restaurierter Ldr. über Holzdeckeln; mit 2 Messingschließen, 10 Messingbuckeln u. 8 Kantenbeschlägen, wohl alle ebenso wie die Vorsätze im 19. Jh. erneuert; Deckelbezüge etwas rissig, Rücken u. Gelenke etwas beschabt, Rückdeckel mit kl. Fehlstelle.
Hain 14508; GW M40784; BMC II, 437; Goff S-307; Fairfax Murray 394. - Erste Ausgabe der berühmten Chronik, zugleich die am reichsten illustrierte Inkunabel überhaupt, die Holzschnitte von hohem künstlerischen Rang. Die lateinische Ausgabe erschien etwa ein halbes Jahr vor der deutschen. Hervorzuheben sind die doppelblattgroßen Karten der Alten Welt und Mitteleuropas sowie die großen Ansichten u.a. von Augsburg, Bamberg, Basel, Breslau, Erfurt, Florenz, Jerusalem, Köln, Konstanz, Krakau, Lübeck, Magdeburg, München, Nürnberg, Passau, Prag, Regensburg, Rom, Salzburg, Ulm, Venedig, Wien und Würzburg; viele von ihnen die ersten topographisch getreuen Darstellungen dieser Städte. Zur angeblich vorkolumbianischen Entdeckung Amerikas durch Martin Behaim aus Nürnberg (nur in dieser latein. Ausgabe, auf num. Bl. 290) vgl. Sabin 77523 u. Church 7. Unser Exemplar wurde durch 28 Bll. aus einem etwas kleineren, nicht rubrizierten Exemplar mit Rotschnitt sowie durch 2 weitere Bll. vermutlich aus einem dritten, noch etwas kleineren Exemplar ohne Schnittfärbung komplettiert. Die Illustrationen dieser ergänzten Bll., ebenso wie bislang unkolorierte Holzschnitte, sind nachträglich im gleichen Stil kongenial koloriert, dabei ist das (bei sehr wenigen Holzschnitten vorhandene) alte Kolorit wohl etwas aufgefrischt worden. Alle Holzschnitte, auch die kleinen Porträts, liegen somit in prachtvollem, einheitlich wirkendem Kolorit vor. - Teilw. leicht gebräunt, etwas fleckig bzw. fingerfleckig u. vereinzelt Wurmspuren od. Quetschfalten. Ränder teilw. leicht ausgefranst u. mit einigen Ein- oder Ausrissen, Löchlein u. ganz vereinzelt hs. Anm. od. Kritzelei im w. Rand. Kalligraph. Titel mit hinterlegtem Randeinriss, 8 Bll. Reg. sowie num. Bl. 1-11 mit Stanzloch in der rechten w. Oberecke, num. Bl. 11 u. 68 mit langem Randeinriss bis in den Text bzw. das Bild (jeweils im w. Unterrand rep.), Bl. 130 mit hinterlegtem Randeinriss im Bild (gr. Ansicht von Konstantinopel), Bl. 159/160 mit geklebtem Bugeinriss im w. Unterrand (Würzburg), Bl. 221 mit Eckausschnitt, Bl. 262 mit rep. Eckriss (dabei kl. Fehlstelle im Bild nachkol.), Kte. von Mitteleuropa unten im Bild mit 2 Wurmgängen. Fehlen Titel (alt hs. ergänzt), die 3 num. Bll. 259-61 ohne Text u. 3 w. Bll. (2 nach der Mitteleuropakte. u. 1 am Schluss).
First edition. With two double-page maps and more than 1800 woodcuts, all in fine colouring. - Our copy completed with calligraphed title, 28 leaves from a slightly smaller, not rubricated copy, and 2 ll. probably from an even smaller copy. The basic stock of the leaves had already a small number of woodcuts in old contemporary (?) colouring, which together with all the uncoloured woodcuts are now skilfully coloured in contemporary style and the originally coloured ones refreshed. All woodcuts, including the numerous small portraits, are thus presented in an almost uniform splendid colouring. - Light browning, fingermarking or staining, occasional worming, at beginning 19 ll. with punched hole to upper outer corner, occasional ms. notes or marginal scribbling, a few leaves with printer's creases. Some marginal fraying and partly repaired tears (only a few affecting text or woodcuts). Bound in old calf over wooden boards, partly restored; with 2 clasps, 10 brass bosses and 8 edges as well as endpapers probably all renewed in the 19th century; covers somewhat brittle, spine and joints somewhat rubbed, small hole to back cover. Lacking title (supplied in calligraphy) and 6 leaves (without text resp. blank).
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Ausgewählte Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts
Los 18
Bachot, Le gouvernail.1598
Bachot, A. Le Gouvernail. Lequel conduirale curieux de geometrie en perspective dedans l'architecture des fortifications, machine de guerre & plusieurs autres particularitez y contenues. Melun u. Paris, Selbstverlag, 1598. Fol. (34:24 cm). Mit breiter gest. Titelbordüre, gest. Widmungsblatt, 164 (teilw. blattgr., 6 doppelblattgr.) Kupfern auf 67 teils einseitíg, teils beidseitig bedruckten Bll. (3 ganzseitige Kupfer auf den letzten 3 Textbll.) sowie mehreren Textholzschnitten. 2 Bll., 44 S. Marm. Pp. um 1800 mit Rückenschild; teilw. berieben, hinteres Innengelenk etwas eingerissen. In Ldr.-Kassette.
IA 111.366; Brunet I, 600; Renouard, Imprimeurs II, 4; Jordan 148; Honeyman 181. - Erste Ausgabe mit diesem Titel, wohl das seltenste Maschinenbuch. "Very rare. The author seems to have been originally an underling of Ramelli's who stole many of his ideas and published them (in his Le Timon) before Ramelli produced his great Le Diverse et artificiose Machine, Paris, 1588. Although Ramelli gets a mention here as 'ce nouvel Archimede, le Capitaine Augustin Ramelly he cannot have been best pleased" (Honeyman). Die Kupfer wurden von Bachot in seinem Haus in Melun hergestellt und in seiner Pariser Wohnung verkauft und die Kollationen weichen bei den wenigen bekannten Exemplaren oft stark ab. Teilw. wurden blattgroße Kupfer auf die Rückseiten der Doppelblätter gedruckt, teilw. auf separate Blätter, kleinere Kupfer einzeln oder mit mehreren auf separate Blätter, recto und verso. Die Kupfer zeigen Fortifikation und Belagerungstechnik (Katapulte, fahrbare Sturmleitern etc.), diverse Mühlen, Hebetechniken und Werkzeuge. Die kleineren Kupfer zumeist mit gest. Text und geometrischen Figuren. - Etwas gebräunt u. fleckig bzw. fingerfleckig, sehr vereinzelt stärker, 1 Kupfer alt montiert, wenige Kupfer etwas ankoloriert. Provenienz: Titel mit Stempel der Fürstlich Löwenstein-Wertheim-Rosenberg'schen Hofbibliothek, Kleinheubach, ensprechendes handschriftliches Schild auf dem Vorderdeckel. Sotheby's München 2, 928 (1986).
First edition with this title, one of the rarest machine books. Richly illustrated with large engraved title border, engraved dedication leaf, 164 (partly full-page, 6 double-page) engravings on 67 leaves (partly printed on both sides, 3 full-page engravings on the last 3 text leaves). The engravings were made by Bachot in his house in Melun and sold in his Paris flat, and the collations of the few known examples often differ greatly. - Somewhat browned and stained resp. fingerstained, 1 engraving mounted, few engravings somewhat coloured. Bound in boards around 1800, somewhat rubbed. From Court Library of the Princes of Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Kleinheubach, with stamp on title and corresponding handwritten label on front cover.
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Los 19
Development of the Opera
Beaujoyeulx, Balet comique
Ballett. - Beaujoyeulx, B. de. Balet comique de la royne, faict aux nopces de Monsieur le Duc de Ioyeuse & madamoyselle de Vaudemont sa soeur. Paris, Le Roy, Ballard & Patisson, 1582. 4to (22,5:17 cm). Mit Druckermarke, ganzseit. Wappenkupfer, 8 ganzseit. (4 überblattgr. u. eingefalteten) Textkupfern mit Szenenbildern aus dem Ballett, 18 emblematischen Tondo-Kupfern (den Tanzrollen zugeordnet) nach J. Patin sowie zahlreichen Noten im Text. 8 nn., 75 num., 1 nn. Bll. Roter, wohl gering späterer italienischer Maroquinband mit reicher Vergoldung u. Goldschnitt, sorgfältig restauriert u. Rücken erneuert. In mod. roter Maroquin-Kassette.
IA 115.118 (dat. irrig 1587; nennt noch kein Ex. in Deutschland); RISM A/I/1, 1448 (kein Ex. in Deutschland); MGG I, 1165 ff.; Mortimer 48; Kindermann II, 143 ff.; Ornamentstichkat. Bln. 2985. - Erste Ausgabe, große Seltenheit. "Von diesem Ballett sind die vollständ. Beschreibung, der Text und die Musik erhalten. Es ist das erste sicher belegte Beispiel einer höfischen Aufführung, in der Dichtung, Musik, Tanz, große Dekoration und Kostüme mit allegor. Bedeutung und andere Elemente der früheren ballets und mascarades zu einem organischen Ganzen zusammengefaßt sind... Die wohl gelungene Verschmelzung dieser Elemente war etwas Neues und blieb für die nächsten 40 Jahre ein Vorbild, das oft nachgeahmt, aber selten erreicht wurde" (MGG). "Darf als erster wichtiger Schritt der Verselbständigung des französ. Theaters gelten; überdies auch ein Beitrag Frankreichs zur Vorgeschichte der europ. Oper" (Kindermann). Entwurf und Stoff stammen von dem italienischen Violinisten und Choreographen Baldassarino da Belgiojoso (Beaujoyeulx, auch: Beaujoyeux, Baltazarini), die Kompositionen von Beaulieu und Salmon, die Verse von La Chesnaye. - Etwas gebräunt und schwach fingerfleckig, teilweise im Rand braunfleckig oder etwas wasserrandig. Titel mit Namenszug. Bl. 24 kl. Ecke angerändert. Bl. 41 im unteren weißen Rand mit Federproben; wie meist, die meisten Kupfer unten, teilweise auch seitlich, leicht angeschnitten. Die eingefalt. Kupfer auf Bl. 16 u. 35 im Außenrand verstärkt.
Only edition, very scarce, no more than 12 copies listed in RISM. Illustrated with 8 full-page etchings partly folding, engr. full-page coat-of-arms and 18 emblematic etchings. "The Balet comique de la Royne, presented on 15 October 1581, was largely Beaujoyeulx's creation and his only extant work. It was the result of collaboration by various artists connected with the court... This ballet was a forerunner of the ballet de cour and is the first known work in Europe to combine dance, poetry and music into a coherent dramatic whole; it therefore represents an important step towards the later delvelopment of opera. The music is of great interest" (New Grove II, 324). - Some tanning, minor staining and fingermarking, some marginal brownish stains, few dampmarks. Owners name to title page, corner remargined at l. 24, calligraphic entry to blank part of l. 41; the majority of the full-page etchings cropped along fore-margin or at bottom, as often; the etchings at l. 16 and 35 somewhat strengthened at outer edge. Bound in somewhat later Italian red morocco richly gilt, rebacked and skillfully restored. Preserved in a modern red morocco clamshell-box.
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Los 20
Beslers Wunderkammer
Besler, Gazophylacium rerum naturalium
Besler, M. R. Gazophylacium rerum naturalium e regno vegetabili, animali et minerali depromptarum, nunquam hacenus in lucem editarum. (Nürnberg?) 1642 u. Leipzig, J. Wittigau, 1663 (Index). Fol. (35:23 cm). Gestochener Titel und 34 Kupfertafeln. 1 Bl. Index u. Tafelverzeichnis. Gefleckter Lederband d. Zt. mit blindgepr. Deckelfileten; Rücken und Kanten berieben, Deckel leicht aufstehend, wenige Wurmspuren.
VD 17 23:297536P; Nissen, ZBI 346; Hunt 238; Pritzel 747 (mit Indexbl. aber irrtümlich 24 Taf). - Erste Ausgabe. Selten. Darstellungen verschiedener Objekte aus der von dem Nürnberger Apotheker Basilius Besler (1561-1629; Verfasser des 'Hortus Eystettensis') und seinem Bruder Hieronymus (1566-1632) eingerichteten Wunderkammer, die von Michael Rupert Besler, dem Sohn des Hieronymus, fortgeführt wurde. Mit kurzen gestochenen Beschreibungen neben den Darstellungen. Gezeigt werden zahlreiche seltene Mineralien, exotische Muscheln, darunter einige groteske Muschel-Objekte in der Art des Arcimboldo, Gemmen und Münzen der Antike und des Mittelalters, weiterhin Knochen und Präparate exotischer Tiere, darunter die erste Darstellung des Schabels des Rhinozerosvogels, "eine erste Abbildung des Tieres (Buceros rhinoceros) findet sich im Katalog der Kunstkammer Basilius Beslers. Michael Rupert Besler, Gazophylacium Rerum Naturalium" (D. Collet, Die Welt in der Stube. Exotische Objekte in europäischen Kunstkammern, Göttingen 2007, S. 77 Anm.). Daneben: der Balg eines Paradisvogels, eine Sumpfschnepfe, einige Wasservögel, 'fossile Einhörner', ein Gürtel brasilianischer Indianer aus den Früchten des Ahovai-Baums, verschiedene exotische Pflanzen etc. Mit dem zusätzlichen Blatt Tafelverzeichnis und Index am Schluss, das von dem aus Nürnberg stammenden Leipziger Arzt Leonhard Ursinus (eig.: Beer; 1618-1664; unter dem Namen Zephyrus I. seit 1661 Mitglied der Academia Naturae Curiosorum) 1663 erstellt wurde mit dem Druckvermerk: 'LIPSIAE, Typis JOHANNIS WITTIGAU'. Wir konnten dieses Indexblatt lediglich in 3 weiteren Exemplaren (Paris u. Christies 2010) nachweisen. Ein in dem Nürnberger Exemplar enthaltenes, in Farbkupferstich gedrucktes Widmungsblatt, ist eine unikathafte exemplarspezifische Beigabe und wird im Index nicht genannt (wir danken Frau Dr. Claudia Bubenik, München für die Bestätigung). - Etwas gebräunt, stellenweise kleinere Braunflecken. Teilw. auf schmalen Falzen eingehängt und dort etwas stärker gebräunt und mit vereinzelten kleinen Wurmspuren. Obere Außenecke leicht gestaucht, einige Plattenränder oben oder unten angeschnitten. Titel u. erstes Bl. mit einem einzelnen Wurmloch im Rand. Taf. Lupus cervarius mit winzigem Loch in der Darstellung. Das Indexblatt außen etwas knapp beschnitten u. mit geringen Wurmspuren im Rand. Vorsätze mit Wurmspuren in den Ecken. Titel verso mit blassem klösterlichen Stempel.
First edition. With engraved title and 34 engr. plates. Portrays the Wunderkammer of the Besler family, depicting rare minerals, shells, animals and plants, some "Arcimboldo" grotesque of shells, engraved gems and antique coins, unica such as Johann Zizka's sword, a Brazilian Indian girdle made from the nuts of the Brazilian tree Cerbera ahovai etc., including the first western depiction of a beak of the Rhinoceros hornbill. Also contains the scarce separatly printed index sheet compiled by Leonhard Ursinus, printed in Leipzig 1663. - Evenly browning, somewhat heavier to inner gutter. Occasional brownish spots, mainly to margins. Single marginal worm-hole to title and first plate, slightly heavier to margins of index and gutter of few plates. Plate-marks occasionally cropped at top or bottom, little crease-mark to upper outer corner. Tiny hole to image of plate Lupus cervarius. Index cut to size at outer margin, some worming to corners of endpapers. Faint monastic stamp verso title. Bound in contemp. speckled full-calf; some rubbing to spine and edges, little worming to covers.
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Los 21
Luthers Bibel-Ausgabe letzter Hand - Most Relevant Edition
Biblia germanica. Wittenberg 1544-45
Biblia germanica. - Biblia: Das ist: die gantze heilige Schrifft, Deudsch. Auffs new zugericht. D. Mart. Luth. Begnadet mit kurfürstlicher zu Sachsen Freiheit (und) Die Propheten alle Deudsch. 2 Teile in 1 Band. Wittenberg, H. Lufft, 1544-1545. Fol. (35,5:26,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 127 (1 ganzseit.) Textholzschnitten von Lucas Cranach d. J. sowie zahlreichen Holzschnitt-Initialen. 8 nn., CCCL num.; CCCCXI num, 1 nn. Bll. Blindgeprägter mod. Ldr. über Holzdeckeln mit zwei Schließen.
VD 16, B 2718; Bibelslg. Württ. LB, E 349; Darlow-Moule 4205. - Die letzte von Martin Luther selbst bearbeitete, korrigierte und autorisierte Bibelausgabe. "Ihre Textgestalt war jahrhundertelang die endgültige für die deutsche protestantische Bibel. Niemand wagte an diese Bibelausgabe letzter Hand mit irgendwelchen Änderungen heranzugehen. Die letzte Bibel Luthers von 1545 blieb unantastbar. Es dauerte bis 1861, bis nur die Richtlinien zu einer Revision durchberaten, und bis 1867, bis ein Probedruck des Neuen Testaments erscheinen konnte. Bis die erste durchgesehene Lutherbibel in endgültiger Gestalt vollendet war, wurde es 1892. Die Unantastbarkeit bezog sich auch lange Zeit auf die Bilder der Ausgabe letzter Hand, derselben Bilder, die Luther seiner ersten Vollbibel 1534 mitgegeben hatte" (Schmidt, Illustration der Lutherbibel 222). "Sie galt lange als 'Ausgabe letzter Hand' und erhielt als solche fast kanonische Bedeutung" (Reinitzer 106). Hans Lufft war der erste Verleger der Lutherischen Bibelübersetzung und veröffentlichte diese erstmals 1534. Die Textholzschnitte sind nach Vorlagen Lucas Cranach d. J. entstanden. - Etwas gebräunt, teilw. fleckig bzw. stärker fingerfleckig, vereinzelte Wasserränder, vereinzelt etwas angeschmutzt. Wenige alte Anmerkungen u. Unterstreichungen. Erste u. letzte Bll. mit Restaurierungen, teilw. mit etwas Text- oder Buchstabenverlust, sonst nur wenige Restaurierungen, einige Einrisse oder Randläsuren. Blatt 8 der Vorstücke nur mit ganzseitigem Holzschnitt. Dieser beschnitten, alt montiert, in altem Kolorit u. vor den Titel gebunden. Titel ebenfalls bis zur Bordüre beschnitten u. alt montiert. Letztes u. vorletztes Blatt verbunden. Teil 1, letztes Blatt verso mit Besitzvermerk eines Andreas Altenberg von 1693. Titel verso kleiner Sammlerstempel.
The last edition of the Bible edited, corrected and authorised by Martin Luther himself. "For centuries, its text form was the definitive one for the German Protestant Bible. No one dared to approach this last-hand edition of the Bible with any changes. Luther's last Bible of 1545 remained untouchable. It took until 1861 before only the guidelines for a revision were discussed, and until 1867 before a proof of the New Testament could appear. By the time the first revised Luther Bible was completed in its final form, it was 1892. The inviolability also long applied to the images of the last-hand edition, the same images that Luther had given to his first full Bible in 1534" (Schmidt, Illustration of the Luther Bible 222). The woodcuts of the text are based on designs by Lucas Cranach the Younger. - Somewhat browned, partly stained resp. more strongly fingerstained, isolated waterstains, occasionally somewhat soiled. Few old annotations a. underlinings. First and last leaves with restorations, some with some loss of text or letters, otherwise only a few restorations, some tears or marginal tears. Leaf 8 of the prelims with full-page woodcut only. This trimmed, old mounted, in old colouring a. bound in front of the title. Title also trimmed to the border and old mounted. Last and penultimate leaf bound together. Part 1, last leaf with ownership note of an Andreas Altenberg from 1693 on verso. Title with small collector's stamp on verso. - Bound in recent blindstamped leather over wooden boards.
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Los 22
Koloriertes Exemplar
Bock, Kreütterbuch. 1577
Bock, H. Kreütterbuch darin underscheidt, Nammen und Würckung der Kreutter, Stauden, Hecken und Beumen. Gebessert und gemehret durch M. Sebizium. Straßburg, J. Rihel, 1577. Fol. (34:23 cm). Mit kol. Holzschnitt-Druckermarke, kol. Holzschnitt-Porträt, kol. Wappenholzschnitt und über 500 kol. Holzschnitten im Text. 30 nn., 450 num., 24 (l.w.) nn. Bll. Blindgepr. Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen und schwarz geprägtem Deckeltitel "Kreuterbuch bocks"; berieben, etwas fleckig, Bezug an den Ecken etwas abgestoßen, Deckel mit 2 kl. Restaurierungen
VD 16, B 6022; IA 120.598; Muller 523, 177; Nissen, BBI 182; Stafleu-C. 575. - Erste von Melchior Sebisch edierte u. erweiterte Ausgabe des berühmten Kräuterbuches mit den bekannten Holzschnitten von David Kandel, alle in sehr schönem Kolorit im Stil der Zeit. "In der Beschreibung steht Bock weit über Brunfels, er reproduziert nicht in erster Linie die Angaben der Alten, sondern liefert selbst schon gute und treffende Beschreibungen, macht auch genaue Angaben über das Vorkommen und die speziellen Fundorte. In dieser Hinsicht nähert sich sein Werk schon einer Flora im heutigen Sinne des Wortes" (Schmid, Kräuterbücher S. 26). Erstmals mit Bocks Traktat "Teutsche Speisskammer" mit Holzschnitt einer Windrose und 18 szenischen Hozschnitten, in dem zahlr. landwirtschaftliche Erzeugnisse u. Gewürze beschrieben werden. Dieser Traktat war erstmals 1555 separat und ohne Illustrationen erschienen. - Etwas gebräunt und schwach fingerfleckig, stellenweise etwas braunfleckig, untere Innenecke teilw. mit bräunendem Wasserfleck. Titel mit gelöschtem hs. Besitzvermerk (dat. 1620) und einigen Braunflecken. Bl. 262 mit einigen Tintenflecken, Bll. 390-393 mit sorgfältig restauriertem Einriss, der lat. Index mit zahlr. alten Annotationen in Tinte. - Vorsatz mit hs. Schenkungsvermerk (posthum, dat. 1703) an Franz Melchior v. Wiser (1651-1702, seit 1693 kurpfälzischer Hofkanzler, 1702 in den Reichsgrafenstand erhoben); Innendeckel mit Holzschn.-Wappenexlibris seines Sohnes Graf Ferdinand Andreas v. Wiser (1677-1751, hoher kurpfälzischer Beamter und Diplomat).
The first edition to be enlarged by Melchior Sebisch and including for the first time Bock's gastronomic treatise "Teutsche Speisskammer". With woodcut printer's device, woodcut portrait and more than 500 woodcuts of plants and scenic representations to the "Speisskammer", all in fine colouring by hand in the style of the period. Front endpapers with note of donation to F. M. v. Wiser, dated 1703 and woodcut-bookplate of his son F. A. v. Wiser. - Minor browning and thumbing, some brownish staining in places. Small brownish waterstain to lower inner corner of first half. Crossed out owners inscription and brownish stains to title. Some ink stains to leaf 262, carefully restored closing tears to leaves 390-393. Numerous old annotations in ink to Latin index. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards with 2 brass clasps and tooled lettering in black "Kreuterbuch bocks" to front cover; some rubbing and staining, minor scuffing to corners, 2 small restored spots to covers.
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Los 23
"Of Greatest Mathematical Interest"
Dürer, Von menschlicher Proportion. 1528
Dürer, A. Hierin(n) sind begriffen vier bücher von menschlicher Proportion. Nürnberg, H. Formschneider (Andreae) für Dürers Witwe, 31. Okt. 1528. Fol. (29,5:20,5 cm). Mit zahlr. tlw. ganzseitigen Textholzschnitten. 132 (4 gefaltet) nn. Bll. Ldr. d. späten 19. Jh. mit Rücken- u. Innenkantenvergold., Kopfgoldschnitt.
VD 16, D 2859; Schoch-Mende-Scherbaum 277; Bohatta 17; Meder XXIX; Garrison-M. 149; Dodgson I, 263; Ornamentstichkat. Bln. 4660; DSB IV, 260 f. - Erste Ausgabe von Dürers letzter theoretischer Schrift. Posthum erschienen, doch die ersten Probeabzüge wurden noch von Dürer korrigiert. "This book is the synthesis of Dürer's solutions to his self-imposed formal problems; in it, he sets forth his formal aesthetic... The last of the 'Vier Bücher' is perhaps of greatest mathematical interest since in treating of the movement of bodies in space Dürer was forced to present new, difficult, and intricate considerations of descriptive spatial geometry; indeed, he may be considered the first to have done so" (DSB). "Die endgültige Druckfassung dürfte zum Jahreswechsel 1527/28 fertig gewesen und damals dem Drucker übergeben worden sein. Die erhaltenen Reinschriften zu den Büchern II-IV belegen, daß der Autor, der während der Drucklegung verstarb, das gesamte Werk fertiggestellt hat. Selber konnte er noch die Korrekturen zum ersten Buch lesen, die drei weiteren Bücher wurden von Freunden besorgt" (Schoch u.a.). Am Ende des Werkes fasst Dürer seine Theorien in der Konstruktion des berühmten "Würfelmannes" zusammen. - Gering gebräunt, vereinzelt fleckig, wenige alte Anmerkungen. Stellenweise etwas knapp beschnitten, Figuren bzw. Diagramme vereinzelt in den Ausläufern (Füße, Hände etc.) etwas angeschnitten. Letzte Bll. etwas braunfleckig u. mit Hinterlegungen im oberen Rand. Letztes Blatt mit ergänztem Abriss im weißen Rand, verso stark fingerfleckig u. mit alten Anmerkungen. Die Faltblätter in den Faltstellen hinterlegt. Die ersten 8 Blatt wasserrandig, 2. Blatt mit kl. ergänzten Abriss. Titel stark fingerfleckig, mir ergänztem Abriss unten u. aufgezogen. X6 ach Y4 verbunden.
First edition of Durer's masterpiece on human proportion. The first application of anthropometry to aesthetics. - Slightly browned, sporadically spotted, few old annotations. Somewhat trimmed in places, few figures resp. diagrams somewhat cut in the extensions (feet, hands etc.). Last few leaves somewhat brown-stained and with marginal repairs. Larger repair to blank margin of the last leaf, verso heavily fingerstained and with old annotations. The folding leaves backed in the folds. First 8 leaves with waterstains, 2nd leaf with small tear. Title heavily fingerstained, with replaced tear at bottom and mounted. X6 misbound after Y4. Late 19th cent. morocco, spine gilt.
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Los 24
Freud, Traumdeutung. 1900
Freud, S. Die Traumdeutung. Leipzig u. Wien, F. Deuticke, 1900. (23:16 cm). 2 Bll., 371 S., 2 Bll. Blindgeprägter schwarzer Kaliko-Einband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel; gering berieben und bestoßen, Gelenke teilweise restauriert.
PMM 389; Horblit 32; Norman F 33; Grinstein 227; vgl. Ludger Lütkehaus, Freuds Jahrhundertbuch auf www.literaturkritik.de. - Erste Ausgabe der berühmten "Traumdeutung", eines der meistgelesenen und einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Zukunftsweisend auf das neue Jahrhundert, wurde das Titelblatt auf 1900 vordatiert, die Auslieferung durch den Verlag erschien aber bereits am 4. November 1899 in einer Auflage von nur 600 Stück. Der Verkauf verhielt sich recht schleppend, so dass erst im Jahr 1909 eine Neuauflage nötig wurde. "Although not published until 1900 'The Interpretation of Dreams' was virtually complete in all essentials at the beginning of 1896. Extending the wish-fulfillment nature of day-dreams to night-dreams, Freud differentiated the two kinds of wish: those in day-dreams being open and conscious, while the less pleasant subjects were repressed, to be released from the sub-conscious only in sleep ... This is unquestionably Freud's greatest single work. It contains all the basic components of psychoanalytic theory and practice" (PMM). - Minimal gebräunt, Buchblock an den Außenecken teilweise etwas gestaucht, S. 141/142 mit Einriss im Fußsteg bis in die Fußnote.
First edition. - Very slight browning, little buckling at outer corners to approx. half of the leaves, closing marginal tear to p. 141/142 affecting the footnotes on both pages. Bound in contemporary blindtooled black full-calico with gilt title to spine; minor rubbing and bumping, joints partly restored.
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Los 25
Altkoloriert
Geiler von Kaisersberg, Predigen Teütsch + Pater noster
Geiler von Kaisersberg, J. Predigen Teütsch: und vil gütter leeren. (Augsburg, J. Otmar), 1508. Fol. (28:20 cm). Mit 4 altkolorierten schwarzgrundigen Holzschnitt-Medaillons auf dem Titel u. 3 altkolorierten ganzseitigen Textholzschnitten von H. Burgkmair, 4 altkol. Holzschnitt-Initialen u. zahlr. rot eingemalten Initialen mit in den Rand auslaufendem Federwerk. 156 röm. num. Bll. - Vorgebunden: Ders. Pater noster. Ußlegung über das gebette des herre(n), so wir täglich sprechen. Vatter unser der du bist in den hymeln. Straßburg, M. Hupfuff, 1515. Mit 4 (1 wiederh.) ganzseitigen Textholzschnitten (einer von U. Graf). 125 nn. Bll. (o.d.l.w.). Etwas späterer blindgeprägter Schweinslederband über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen; etwas fleckig.
Schöner, wohl in der 2. Hälfte des 16. Jahrh. erstellter Sammelband. Dabei das jeweils erste und letzte Blatt einiger Lagen von II. im Bund verstärkt und der Falz von Bl. 38 in I. teilweise erneuert. Der in Basel, Freiburg und Straßburg tätige Geiler "war der bedeutendste Prediger seiner Zeit... (Seine Predigten) sind auch für den einfachen Menschen eingängig, weil sie denselben Gedanken gern ausführlich darlegen, Allegorien, Gleichnisse, Erzählungen, Sprichwörter und volkstümliche Redensarten in reicher Zahl verwenden und sich mit der Derbheit und Komik, wie sie das Zeitalter liebte, vertraut zeigen" (NDB VI, 150). - I. VD 16, G 790; Goed. I, 399; Dodgson II, 61, 6; Muther 857; Dacheux 36. - Erste Ausgabe. In seinen humorvollen und oft derben Predigten übt Geiler scharfe Kritik an den kirchlichen Zuständen seiner Zeit, vor allem an der Verweltlichung und Entsittlichung von Klerus und Mönchtum. Die für diese Sammlung entstandenen Holzschnitte Burgkmairs gelten als "die ersten eigentlichen Illustrationen des Meisters" (Muther). Sie zeigen den "Berg des schauwens", den berühmten Pilgerholzschnitt (verso unbedruckt, fehlt oft) und Zachäus auf dem Feigenbaum. - Gebräunt u. stellenw. etwas stockfleckig gegen Ende mit schwachem Wasserrand. Wenige teilweise alt hinterlegte Wurmspuren in den Rändern. - II. VD 16, G 786; Adams G 322; Goed. I, 399, 13; Muller 68, 144; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 32; Dacheux 66. - Erste deutsche Ausgabe (einzige des 16. Jh.) der 1509 erstmals erschienenen Auslegung des Paternoster, übersetzt von Johannes Adelphus. Der Holzschnitt von Urs Graf zeigt Kaiphas, der seinen Mantel zerreißt, und stammt aus Ringmanns Passion von 1508. Titel in rot u. schwarz gedruckt. - Gering gebräunt, im Kopfsteg teilweise mit Wasserrand. Titel etwas stärker gebräunt und etwas fleckig, mit alt hinterlegten Einrissen und 2 kleinen Löchlein, davon eins mit geringem Bildverlust.
I. First edition. With 4 woodcut vignettes, 4 woodcut-initials and 3 full-page woodcuts by H. Burgkmair, all with contemp. colouring by hand. - II. First German edition. With 4 (1 repeated) full-page woodcuts. - Minor tanning, some waterstaining. Somewhat heavier tanning, little soiling, restored tears and 2 tiny holes to title page of II. Inner margins of first and last leaves of numerous gatherings of II. and last gathering of I. stengthened and guard of leaf 38 of I. partly renewed when bound in late 16th cent. Blindtooled full pigskin over wooden boards with 2 brass clasps; some staining.
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Los 26
Mit eigenhändigen Anmerkungen von Hamann
(Hamann), Kreuzzüge des Philologen
(Hamann, J. G.). Kreuzzüge des Philologen. (Königsberg, Kantner,) 1762. (16,5:10 cm). Mit Holzschnitt-Titelvignette, großer Holzschnitt-Kopfvignette u. 1 ganzseit. Textholzschnitt. 8 Bll., 252 S., 2 Bll. Mod. Pp., Umschlag d. Zt. eingebunden.
Goed. IV/1, 684, 12; Schulte-Str. 7f., 12. - Dieses Exemplar: Margot Westlinning/Bernd Neumann, Kreuzzüge über einen Philologen. In: G. Kaldewey, Hehres & Triviales, Bd. 10 (1978), S. 7-16 u. ebenda, Nr. 315; H. Tenschert, Kat. 39 (1997), Nr. 34; Janina Reibold, Die Hamann-Sammlung von Julius Halle (etc.). In: E. Achermann u. J. Reibold (Hgg.), "...sind noch in der Mache". Acta des 12. Intern. Hamann-Kolloquiums in Heidelberg 2019. Göttingen 2021, S. 465ff. - Erste Ausgabe. Selten. Sammlung ästhetisch-literarischer Aufsätze, die teilweise schon zuvor in Einzelausgaben erschienen waren. "Das umfangreiche Hauptstück - 'Aesthetica in nuce. Eine Rhapsodie in Kabbalistischer Prose' - und das 'Kleeblatt Hellenistischer Briefe' wurden der Sammlung neu hinzugefügt ... Zweifellos am wichtigsten für die Darlegung seiner Gedanken in dieser Sammlung und wohl das erste theoretische 'Manifest' des sich ankündigenden Sturm und Drang ist die 'Aesthetica in nuce', Hamanns einzige grundsätzliche und explizite, wenn auch keineswegs systematische Äußerung zu ästhetischen Fragen" (KNLL VII, 202). - Das vorliegende Exemplar mit eigenhändigen Anmerkungen Hamanns gehörte zu einer Reihe von Hamann-Erstdrucken aus dem Besitz des Berliner Juristen und Bibliophilen Erich Sello (1852-1912), die 1908 in Berlin zur Versteigerung kamen und wohl sämtlich von dem Münchner Antiquar Julius Halle (1864-1927) für seine private Sammlung deutscher Literatur erworben worden waren; erst danach wurde erkannt, dass die Anmerkungen in den 'Kreuzzügen' und sechs anderen Drucken von Hamann selbst stammten. "Hamanns apokryphe Schriften sind in kleiner, eine Stückzahl von zweihundert wohl selten übersteigenden Auflage erschienen. Ihr geringer Umfang und ihr Flugblattcharakter ließen sie schon zu seinen Lebzeiten zu Seltenheiten werden ... (Hamann hat) die für seine Freunde bestimmten Exemplare vielfach mit handschriftlichen Zusätzen - erklärenden Stellennachweisen und Ergänzungen - versehen. Der Herausgeber der kritischen Ausgabe, Josef Nadler, wurde dadurch vor das Problem gestellt, entscheiden zu müssen, ob diesen Anmerkungen jeweils 'Textabsicht' zukomme oder nicht; seine Lösungsvorschläge sind mindestens umstritten, so daß den einzelnen handschriftlichen Zeugnissen, von denen sich leider nur wenige erhalten haben, auch jetzt noch ein außerordentlicher Quellenwert zuzusprechen ist" (Westlinning/Neumann, S. 16). Josef Nadler hat 1932 für die von ihm herausgegebene Hamann-Ausgabe die Exemplare aus dem Besitz von Julius Halles Witwe Ida fotografieren lassen, durch Vermittlung von Ernst Schulte Strathaus (1881-1968), der seit 1904 Angestellter des Antiquariats Halle war. Nadler arbeitete mit Fotografien der Originalfotografien, die zum Teil mit Textverlust an den Anmerkungen beschnitten sind, nur diese abfotografierten Fotografien sind noch erhalten. - Etwas gebräunt u. stellenw. stockfleckig. Die Innenseite des eingebundenen Umschlags mit Exlibris "Bibliothek des Dr. jur. E. Sello Berlin".
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Los 27
Hölderlin, Hyperion
Hölderlin, F. Hyperion oder der Eremit in Griechenland. 2 in 1 Bd. Tübingen, Cotta, 1797-1799. (17,5:10,5 cm). 160; 124 S. Etwas späterer Hldr. mit Rvg., ohne das Rsch., berieben u. bestoßen, freier Vorsatz mit ergänztem Eckausschnitt.
Goed. V, 471, 1; Fischer, Cotta 187 u. 255; Seebaß 11. - Erste Ausgabe von Hölderlins Erstlingswerk, zuerst nur fragmentarisch in Schillers Neuer Thalia veröffentlicht. Neben seiner Sophokles-Übersetzung das einzige von Hölderlin selbst publizierte Werk. Laut Fischer betrug die Auflagenhöhe für Bd. 1 entweder 500 oder 350 Exemplare, die für Bd. 2 nur 350 Exemplare (und 10 Autorenexemplare auf Velinpapier). - Stellenw. stockfleckig; wenige Papierfehler im Rand; vereinzelt kurze Bleistifanmerkungen; Titel mit ergänztem Eckabriss. - Vorsatz mit Bleistiftvermerk "Bibliothek Erich Schmidt", wohl der Literaturwissenschaftler (1853-1913), hinterer Spiegel mit Exlibris Alexander Schippan (1899-1975).
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Los 28
Unbekannte Druckvariante
Hortulus anime, Straßburg 1501
Hortulus anime. - Anime Ortulus. Dyses büchlin ein wurtz gart ist || Der sel, die sich dar in erfrist || Jn einem schowenden leben || Dar durch ir öwigs würt gebẽ. Straßburg, J. Grüninger, 1501. (14,5:10,5 cm). Mit Titelholzschnitt, 96 (7 wiederh.) figürlichen Textholzschnitten, zahlreichen, teils historisierten Holzschnitt-Initialen und Holzschnitt-Druckermarke; 7 Seiten mit zwei- bis vierteiligen Holzschnitt-Bordüren. Durchgängig in Rot und Schwarz gedruckt. 12 nn., 264 röm. num. Bll. Ldr. d. 19.Jh. über Holzdeckeln unter Verwendung des alten blindgepr. Vorderdeckels mit Messing-Hafte, die Deckel mit 8 alten Messing-Eckbeschlägen versehen, Vorsätze erneuert und Schnitt nachgefärbt.
Vgl. VD 16, H 5076 u. 5077, Oldenbourg L5 u. L6 u. Schmidt I, 56. - Bislang unbeschriebene Druckvariante des ersten Hortulus in deutscher Sprache. Im Vergleich mit VD 16, H 5077 (nur: Berlin SPK) die ersten beiden Worte des Titels getauscht, das Impressum gegenüber H 5076 u. 5077 ebenfalls in etwas abweichendem Druck: "Getruckt vñ seliclich volendt durch || Hans grüningern vff vnser liebẽ fro= || wen abent d' verkündũg in dẽ iar als || man zalt fünffzehẽhũdert vñ ein iar." Das Wort "Straß || burg" hier rechts und links der oberen Kante der Druckermarke gesetzt (identisch zum Exemplar in Freiburg, dort jedoch auch der Titel "Ortulus anime" lautend). Die Angaben zum Wortlaut von Titel und Impressum bei Schmidt nicht eindeutig. Die schönen Holzschnitte wurden zum Teil schon in den vorangegangenen lateinischen Ausgaben Grüningers verwendet und in dieser Ausgabe vermehrt durch "21 neue, verschiedenen Formats, bzw. in Hortuli dieser Offizin bisher nicht verwendete" (Oldenbourg L5). - Stellenweise gering gebräunt, teilweise wasserfleckig, vereinzelt gering fingerfleckig. Die Färbung des Schnitts gering in die Blattränder eingezogen. Einige Bll. am Kopf knapp, bei 18 Bll. die röm. Foliierung angeschnitten, bei den Bll. 42 u. 44-46 die Foliierung recto und Kopfzeile verso abgeschnitten. Bl. 207 mit Einriss durch Papierfehler. Letzte Bll. mit 2-4 kl. Wurmlöchern, untere Außenecke des Schlussblatts alt ergänzt.
Unrecorded printing variant of the first German Hortulus. Deviations from the bibliographically described copies (Berlin, Freiburg/Br., St. Gallen, Strasbourg) in the title and in the printing note. With 97 (incl. the title; 7 repeated) woodcuts in the text, numerous woodcut-initials, woodcut borders to 7 pages. Printed in red and black throughout. - Minor tanning, some waterstaining, small occasional fingermarks, The colour of the later tinted edges slightly drawn into the margins. Some leaves cut to the edge at top, the roman foliation shaved at 18 leaves, the foliation and the headers verso cropped at 4 leaves. Tear to leaf 207 from paper flaw, 2-4 tiny wormholes at end, remargined at lower outer corner of last leaf. Recased in the 19th cent.: Calf on wooden boards using the 16th cent. blindtooled front cover with brass clasp, endpapers renewed, edges tinted, 8 old brass cornerpieces attached to covers.
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Los 29
Livre de Prières. Jacquard-Weberei
Jacquard, J. M. - Livre de Prières tissé d'après les enluminures des manuscrits du XIVe au XVIe siècle. Text u. Illustrationen vollständig in Jacquard-Weberei (mittels Lochkarten) hergestellt, in Schwarz auf silbergrauer Seide. Lyon, A. Henry für A. Roux, 1886-1887. Kl.-4to (17:14,5 cm). Mit 4 (3 blattgr.) Illustrationen sowie durchgehenden Bordüren nach alten illuminierten Handschriften. 1 w. Bll., 3 Bll., 43 S., 1 w. Bl. Intarsierter und bemalter brauner Maroquinband von Marius Magnin (signiert) nach Entwurf von Gustave Girrane mit Steh- und Innenkantenvergoldung, bemalten Maroquinspiegeln und Seidenvorsätzen. In gefütterter Lederkassette.
Vicaire V, 341; P. Marais, Livre de Prières tissé (in: Bulletin du Bibliophile, 1889, S. 163-166); Lunenfeld, The Secret War Between Downloading and Uploading, S. 10f. - Der einzige erfolgreiche Versuch ein lesbares Buch nicht zu drucken, sondern in Jacquard-Technik zu weben. Wegen der äußerst aufwendigen und schwierigen Herstellung entstanden nur etwa 50-60 einwandfreie Exemplare. "The volume is not only an exquisite nineteenth-century reinterpretation of the medieval book of hours, it is also the unknown - and unknowing - origin point for contemporary screen culture... It took A. Roux fifty tries to create the first salable version of this marvel of mixed technological metaphors, wherein Ariadne meets Gutenberg. The product of an industrial era, it simulated medieval content and anticipated by a century the information age" (Lunenfeld). Die eindrucksvollen großformatigen Malereien auf beiden Deckeln und den Spiegeln mit religiösen, märchenhaft anmutenden und vom Jugendstil beeinflussten Motiven. Gustave Girrane (eigentlich Gustave Garnier; 1865-1922) wirkte als Zeichner und Journalist in Lyon. Auf dem hinteren freien Vorsatz goldgeprägter Vermerk: "Réliure mosaïque éxécutée pour m. François Bourgey terminée le 7 mai 1919 Marius Magnin".
The first and only successful attempt to produce a perfectly legible book not printed, but entirely woven in silk, black on silvery-grey. An accuracy of one-tenth of a millimeter reached in the weaving procedure was a climax in the development of the Jacquard machines which worked with punch cards, thus anticipating modern computer techniques. More than 100.000 punch cards were used and the Livre de Prières is the first book to be produced by computer controlling. Special binding and glueing procedures were required and 50-60 copies only reached a perfect state. Sumptuous brown morocco with inlays and paintings by Marius Magnin (1919) after Gustave Girrane, inner dentelles, top edge gilt. In leather box.
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Los 30
Kant, Critik der reinen Vernunft. 1781
Kant, I. Critik der reinen Vernunft. Riga, Hartknoch, 1781. (20,5:12 cm). 12 Bll., 856 S. (S. 426-61 nicht paginiert). Hprgt. des 19. Jh. mit hs. Rtitel, berieben, Kanten etwas beschabt, etwas fleckig.
PMM 226; Goed. V, 3, 6; Warda 59. - Erste Ausgabe. Eines der Hauptwerke der philosophischen Literatur, mit dem Kant weltberühmt wurde. Nur diese erste Ausgabe enthält den ursprünglichen Text; alle späteren Ausgaben gehen auf die zweite, verbesserte Auflage zurück. - Etwas gebräunt u. stockfleckig, Titel u. Vorrede mit gößerem, wohl durch Feuchtigkeit bedingtem Braunfleck, Titel u. 1. Bl. sowie letztes Bl. auf Falz gehängt, verblasster alter Stempel auf Titel, stellenw. mit schwachen Bleistiftanstreichungen, wenige Bll. auch mit Tinte.
First edition. "With it Kant became world-famous" (PMM). - Some browning and foxing, brownstain to title and prologue, old stamp to title faded, faint pencil underlinings in places. Bound in 19th century half vellum, ms. title to spine, edges and covers somewhat rubbed and worn, some staining.
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Los 31
Hauptwerke der Alchemie des 17. Jahrhunderts
Maier, Atalanta / 4 in 1 Bd.
Maier, M. Atalanta fugiens, hoc est, emblemata nova de secretis naturae chymica. Oppenheim, H. Galler für de Bry, 1618. Kl.-4to (20,5:17 cm). Mit gestoch. Titelbordüre, 50 Textkupfern von M. Merian u. typogr. Musiknoten. 211 S., 2 Bll. (letztes w.). Prgt. d. Zt. mit spanischen Kanten, Rücken an Kopf u. Fuß restauriert, etwas fleckig, vord. Vorsatz erneuert, in Pp.-Schuber.
VD 17 3:600466B; DSB IX, 23; Brüning 1251; Praz 410; Landwehr V, 410; Ferguson II, 62; Caillet 6988; Gilly 185; Mellon 76; RISM II, 530; Wolffheim II, 1869; Wüthrich II, 69. - 2. Druck der ersten Ausgabe, nur die Jahreszahl hier 1618 statt 1617. Hauptwerk des neo-hermetischen Alchemisten Michael Maier (1568–1622, Leibarzt von Kaiser Rudolf II.). Ausgehend von Ovids Metamorphosen wird "eine einzigartige Verbindung von alchemistischer Allegorik, Dichtung und Musik hergestellt. Mit den von Merian hervorragend gestalteten Emblemata wurde die mittelalterliche Tradition der Vermittlung chemischen Wissens durch Bilder fortgesetzt." (NDB XV, 703). Die lat. Epigramme zu den Emblemkupfern als dt. Sinngedichte zu den Noten. Vorliegend die Variante ohne das Porträt auf der weißen S. 11 (vgl. Brüning). - Titel etwas fleckig u. stellenw. gering berieben, S. 17/18 vorsichtig gereinigt. Beigebunden:
1. (Musaeum Hermeticum, omnes sopho-spagyricae artis discipulos fidelissime erudiens). 8 (statt 9) Tle. Frankfurt, Jennis, 1625. Mit 4 gest. Titelbordüren, 4 Titelkupfern und 18 Textkupfern. 424 (statt 445), 35 S. - VD 17 39:122922B; Brüning 1443; Duveen 418; Ferguson II, 119; Wüthrich II, 95a. - Erste Ausgabe. Seltenes Sammelwerk alchemistischer Traktate. - Es fehlen Gesamttitel u. Vorstücke (8 Bll.), S. 425-427 (alt hs. ergänzt) u. Tl. 8 (De lapide philosophico per breve opusculum). Der meist als Nr. 9 geführte, separat pag. Teil von Lambsprinck mit den schönen Merian-Kupfern hier zuerst gebunden.
2. O. Borrichius. Hermetis, Aegyptiorum, et chemicorum sapientia ab Hermann Conringii animadversionibus vindicata. Kopenhagen, Raubold, 1674. Mit gefalt. Kupfertafel. 4 (statt 6) Bll., 444 (statt 448) S., 4 Bll. - Brüning 2282; Duveen 89 f; Ferguson I, 118; Wellcome II, 206. - "This is an answer to Conring's 'De Hermetica Aegyptiorum Medicina', q. v. who had doubted the extreme antiquity attributed to alchemy; it contains valuable information on its early history" (Duveen). - Einer von 2 Drucken, hier mit Widmung und Tafel (nach Duveen 1., nach Wellcome 2. Druck). - Fehlender Titel, Widmungsbl. u. wohl 2 weitere Textbll. als Faksimile auf altem Papier geschickt ergänzt, Titel mit ergänztem Eckabriss ohne Textverlust.
3. H. Conring. De hermetica medicina libri duo. Ed. secunda. Helmstedt, Muller, 1669. 12 Bll. (l. w.), 447 (recte 457) S., 31 Bll. - VD 17 1:060676A; Brüning 2190; Caillet 2555. - Erschien zuerst 1648. Conring, der die Medizin auf naturwissenschaftlicher Grundlage begründen wollte, bekämpft hier die älteren mystischen Theorien der Paracelsiker. - Durchgängig etw. gebräunt, stellenw. gering braunfleckig. Außerordentlich attraktiver Sammelband bedeutender alchemistischer Schriften.
1. (Musaeum Hermeticum, omnes sopho-spagyricae artis discipulos fidelissime erudiens). 8 (statt 9) Tle. Frankfurt, Jennis, 1625. Mit 4 gest. Titelbordüren, 4 Titelkupfern und 18 Textkupfern. 424 (statt 445), 35 S. - VD 17 39:122922B; Brüning 1443; Duveen 418; Ferguson II, 119; Wüthrich II, 95a. - Erste Ausgabe. Seltenes Sammelwerk alchemistischer Traktate. - Es fehlen Gesamttitel u. Vorstücke (8 Bll.), S. 425-427 (alt hs. ergänzt) u. Tl. 8 (De lapide philosophico per breve opusculum). Der meist als Nr. 9 geführte, separat pag. Teil von Lambsprinck mit den schönen Merian-Kupfern hier zuerst gebunden.
2. O. Borrichius. Hermetis, Aegyptiorum, et chemicorum sapientia ab Hermann Conringii animadversionibus vindicata. Kopenhagen, Raubold, 1674. Mit gefalt. Kupfertafel. 4 (statt 6) Bll., 444 (statt 448) S., 4 Bll. - Brüning 2282; Duveen 89 f; Ferguson I, 118; Wellcome II, 206. - "This is an answer to Conring's 'De Hermetica Aegyptiorum Medicina', q. v. who had doubted the extreme antiquity attributed to alchemy; it contains valuable information on its early history" (Duveen). - Einer von 2 Drucken, hier mit Widmung und Tafel (nach Duveen 1., nach Wellcome 2. Druck). - Fehlender Titel, Widmungsbl. u. wohl 2 weitere Textbll. als Faksimile auf altem Papier geschickt ergänzt, Titel mit ergänztem Eckabriss ohne Textverlust.
3. H. Conring. De hermetica medicina libri duo. Ed. secunda. Helmstedt, Muller, 1669. 12 Bll. (l. w.), 447 (recte 457) S., 31 Bll. - VD 17 1:060676A; Brüning 2190; Caillet 2555. - Erschien zuerst 1648. Conring, der die Medizin auf naturwissenschaftlicher Grundlage begründen wollte, bekämpft hier die älteren mystischen Theorien der Paracelsiker. - Durchgängig etw. gebräunt, stellenw. gering braunfleckig. Außerordentlich attraktiver Sammelband bedeutender alchemistischer Schriften.
Sammelband of 4 important alchemical works, first and most importantly M.Maier's 'Atalanta fugiens': First edition, second issue (only the date altered from 1617). With engr. title border, 50 text engravings by M. Merian the elder and typographic music notes. "The Atalanta Fugiens is generally regarded as Maier's rarest work and it is also the most sought after, for the splendid engravings which belong to the finest samples of Hermetical illustration" (Duveen). Maier was a celebrated alchemist and physician at the court of the Emperor Rudolf II in Prague. Here the variant described by Brüning without the portrait on p. 11 (blank page). - Some staining and rubbing to title, leaf 17/18 carefully cleaned. Bound with: 1. (Musaeum Hermeticum...). - First edition. Rare anthology of alchemistic treatises. - Lacks overall title and preliminary leaves (8 l.) as well as part 8 and p. 425-427 (supplemented by 2 leaves old manuscript); the Lambsprinck part with the beautiful plates by Merian (usually part 9) bound at first. - Enclosed 2 other hermetic works. - Some browning throughout, faint foxing in places, endpaper renewed, faint waterstaining to last leaves, title of Borrichius with replaced torn off corner without loss of text. Contemp. vellum, some staining, head and foot of spine restored.
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(abgelaufen)
Los 32
Murner, Von den fier ketzeren Prediger
Murner, T. Von den fier ketzeren Prediger orde(n)s der observantz zu Bern im Schweytzer land verbran(n)t, in de(m) jar noch Christi geburt M.CCCCC.ix. (Straßburg, J. Knobloch d. Ä., 1509). 4to (20,5:14,5 cm). Mit 27 (teilw. wiederholt) Textholzschnitten von Urs Graf, Text jeweils mit seitlichen Holzschnittbordüren. 86 nn. Bll. Holzdeckelbd. mit breitem Schweinsldr.-Rücken, zwei Schließen; etwas berieben, Rücken mit grauer Farbe alt übermalt, Farbe teilw. abgeplatzt. Vorsätze, Schließbänder und Kapitale erneuert. In mod. Maroquinkassette.
VD 16, M 7058; Hieronymus 49; Sondheim, Die Illustrationen zu Murners Werken S. 37, 2a; nicht bei Benzing, Muller u. Schmidt. - Erste Ausgabe dieser deutschen Reimfassung über den sogenannten "Jetzerhandel" und den Streit zwischen Dominikanern und Franziskanern um die Lehre der unbefleckten Empfängnis Mariae. 1507 trat der Schneidergeselle Johann Jetzer aus Zurzach als Novize ins Predigerkloster in Bern ein und simulierte Erscheinungen. Nach seiner Entlarvung beschuldigte Jetzer die Mönche, ihn dazu mit Hilfe des Teufels missbraucht zu haben. In dem sich anschließenden Ketzerprozess unter Anwendung der Folter wurden die beschuldigten Mönche verhaftet, verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Murner war als Prozessbeobachter von den Franziskanern entsandt. Erst im 19. Jahrhundert stellte sich heraus, daß die Mönche Opfer eines Justizmordes wurden. - Eine deutsche Prosafassung ("Ein erdolcht falsch history etlicher Prediger münch...") von Murner war in Basel ebenfalls 1509 und mit den Holzschnitten von Urs Graf erschienen und gilt als deutscher Erstdruck. "E. Fuchs hat aus dem Vergleich dieser deutschen Verserzählung mit der lateinischen Historia mirabilis in Prosa geschlossen, dass beide von Murner stammen und dass er die Historia zuerst geschrieben habe. Im Druck allerdings muss die deutsche Verserzählung der gelehrt-rhetorischen lateinischen Prosa vorausgegangen sein, da in ihr allein (nach der History) die beiden von der Historia an in allen Drucken zersägten Stöcke noch eins sind sowie der von der Historia an fehlende Holzschnitt (Nr. 9) noch vorkommt" (Hieronymus). - Etwas gebräunt u. fingerfleckig, gering fleckig, Titel mit zwei Feuchtigkeitsflecken. Wenige alte Anmerkungen, mehrere eingemalte Fingerzeiger im Rand. Ein Falz der Kassette geplatzt.
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Los 33
Knorr, Vergnügen der Augen. 6 Bde.
Muscheln. - Knorr, G. W. Vergnügen der Augen und des Gemüths, in Vorstellung einer allgemeinen Sammlung von Muscheln und andern Geschöpfen, welche im Meer gefunden werden. 6 Bde. Nürnberg, Knorr (Bd. 1) u. Knorr Erben, 1757-72. 4to (26:21 cm). Mit 6 altkol. Kupfertiteln u. 190 altkol. Kupfertafeln von Eisenmann, Hoffner, Küffner, Trautner u. a. Ldr. d. Zt. mit je 2 farb. Rsch., Rücken- u. Stehkantenverg. sowie goldgeprägten floralen Deckelbordüren, etwas beschabt u. stellenw. leicht fleckig, Ecken u. Kanten leicht bestoßen, Vordergelenk von Bd. 1 oben u. unten etwas eingerissen, bei Bd. 5 das obere Rückenschild mit kl. Ausriss.
Nissen, ZBI 2234; vgl. Eales I, 1820 (franz. Ausg.). - Eines der schönsten Conchylienwerke des 18. Jahrhunderts, mit prächtig kolorierten Tafeln. "Hier bietet Knorr den Augen und dem Gemüt des Beschauers ein wahrhaftes Vergnügen, denn die Präzision der Darstellung, die Feinheit der Kolorierung gibt die Conchilien, diese Kunstwerke der Natur, vortrefflich wieder" (Lanckoronska-Oehler I, 46). Den Text von Bd. 1-3 verfasste der Erlanger Professor Ph. L. S. Müller, Bd. 4-6 von M. Houttuyn. Mit systematischem Register über jeweils 2 Bde. in Bd. 2, 4 und 6 sowie Register nach Linné für Bd. 1-4 in Bd. 5 und für Bd. 5-6 in Bd. 6. - Text leicht gebräunt u. etwas stockfleckig; Tafeln sauber u. nur vereinzelt mit Fleckchen, Taf. 28 in Bd. 2 mit kl. hinterlegtem Randeinriss. Alle Taf. verso sauber von alter Hand in Tinte nummeriert. Insgesamt schönes Exemplar, im Vorderdeckel jeweils mit gest. Wappenexlibris mit Motto "Nunquam otiosus" (La Cour du Moulin Bourgogne).
One of the finest 18th century books on shells, illustrated with 6 engr. titles and 190 engr. plates, all in magnificent contemporary colouring. - Slight browning and some foxing to text; plates with only a few occasional spots, and all neatly numbered in ink on verso. Overall a fine copy bound in contemp. calf gilt, somewhat rubbed, extremities slightly worn, small tear at top and bottom to upper joint of vol. 1. Engr. bookplate (see German description).
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Los 34
Regenfuß, Auserlesne Schnecken
Muscheln. - Regenfuß, F. M. (Auserlesne Schnecken, Muscheln und andere Schaalthiere. Kopenhagen, A. H. Godiche, 1758). Gr.-fol. (49,5:35 cm). 12 altkolorierte Kupertafeln (ohne Drucktext). Hldr. d. Zt., mit Gebrauchsspuren.
Nissen, ZBI 3338; Brunet IV, 1180; Thieme-B. XXVIII, 84. - Im Auftrag des dänischen Königs Friedrich V. herausgegebenes Werk. Vollständiger Tafelbestand mit den 12 schönen, großformatigen und prachtvoll kolorierten Kupfern des Nürnberger Kupferstechers Franz Michael Regenfuß, seit 1755 dänischer Hof-Kupferstecher. "Ein ausgesprochenes Prachtwerk ... Es ist nur über den ersten Band mit seinen 12 Großfoliotafeln nicht hinausgekommen; der zweite Band blieb ohne Text und ist offenbar nur in wenigen Exemplaren verteilt worden" (Nissen II, 151). Vorliegend alle Tafeln mit "Gab. Müller ad viv. pinx.", kaiserlichem Privileg (letzte Tafel auch mit königl. dänischem) sowie "F. M. Regenfus sculp. et exc. (Norib.)". - Nachgebunden 6 Bll. mit Tafelverzeichnis von alter Hand. Die Bezeichnungen der insgesamt 145 Abbildungen auf den Tafeln sauber mit Bleistift eingetragen. Gering fleckig. Vorliegend nur Tafeln; ohne die Titelei, den Drucktext mit zwei Textkupfern sowie das Porträt.
Plates only, no title and text, no portrait. 12 large engraved plates by Regenfuß in beautiful contemporary colouring. - Withbound 6 leaves of index by an old hand, obviously taken from the printed text. - Captations in pencil to all figures. Slight spotting. Contemporary half calf, worn.
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(verkauft)
Los 35
Erste deutsche Regelpoetik
Opitz, Buch von der Deutschen Poeterey
Opitz, M. Buch von der Deutschen Poeterey. In welchem alle ihre eigenschafft und zuegehör gründtlich erzehlet, und mit exempeln außgeführet wird. Brieg, A. Gründer für D. Müller in Breslau, 1624. Kl.-4to (18,5:14,5 cm). 40 nn. Bll. Hldr. d. Z. mit reicher Rückenvergoldung u. rotem Rückenschild, etwas berieben u. bestoßen, hintere obere Ecke mit kl. Bezugsfehlstelle.
VD 17 3:315035W; Goedeke III, 42, 13; Dünnhaupt 3026, 71.1; Faber du Faur I, 203; Jantz 1909; Slg. Manheimer 289. - Außerordentlich seltene erste Ausgabe. Erste deutschsprachige Regelpoetik überhaupt, mit nachhaltigem Einfluss auf die deutsche Dichtung im Allgemeinen. Es "brachte bei seinem Erscheinen mit einem Schlage Klarheit in das bis dahin verworrene Gewoge von Versuchen, Anlaufen, unsicherem Tasten. Bis in das Kirchen- und Volkslied hinein...hat es regelnd gewirkt, vor allem aber die mit den Minnesängern verklungene deutsche Hochdichtung wieder geschaffen" (Manheimer). "Martin Opitz’ berühmtestes Werk... ist die richtungsweisende Poetik des deutschen Barock, in der Opitz Regeln und Grundsätze einer neu zu begründenden hochdeutschen Dichtkunst formuliert. Diese solle sich nicht nach den überlieferten antiken Versmaßen richten, sondern eine eigene, der deutschen Sprache angemessene metrische Form finden" (C. Sommer, Martin Opitz, Buch von der Deutschen Poeterey. Stuttgart 1970. Vorwort). - Provenienz: Aus der Sammlung Emanuel Stickelberger mit dessen Exlibris auf dem freien Vorsatzblatt. Ein altes gest. Wappen-Exlibris auf dem Innendeckel sowie ein mont. gest. Wappen verso Titel. Die erste Lage ist auf etwas besserem Papier gedruckt. Stellenweise etwas gebräunt bzw. gering stockfl., Bll. E4 u. F1 mit kl. Loch mit Buchstabenberührung. Im ganzen schönes Exemplar dieser Rarität.
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Los 36
The Father of the Balance Sheet - Die Erfindung der Buchhaltung
Pacioli, Summa de arithmetica
Pacioli, L. Summa de Arithmetica geometria. Proportioni: et proportionalita. Novamenta impressa. Toscolano, Paganino da Paganini, 1523. Fol. (32:22 cm). Mit 2 Holzschn.-Bordüren (Titel und Widmung), 1 ganzseit. Text-Holzschn., 1 ganzs. gedruckter math. Schema-Holzschn. in Form eines genealogischen Baumes, 2 große figürl. Holzschn.-Init. (1 mit Portr. Paciolis), einige Textholzschn. u. zahlr. Holzschn.-Figuren u. -diagramme sowie zahlr. kleinere Holzschn-Textinitialen. 8 nn., 224 num., 76 num. Bll. Prgt. d. Zt., Vorderdeckel mit noch teils sichtbarem handschriftlichen Titel, Rücken alt erneuert, fleckig.
EDIT 16, CNCE 28198; Adams P 8; Smith, Rara 54 ff.; Riccardi I/2, 227/228; Hoock-Janin P 1.3; Mansell 1; Tomash & Williams P2; Goldsmiths' 15. - Zweite Ausgabe. Kollationsgleich mit der 1494 in Venedig erschienenen ersten Ausgabe, hier jedoch in völlig neuem Satz. Weitere zeitgenössische Ausgaben sind nicht erschienen. Auch diese zweite Ausgabe von großer Seltenheit. Das erste gedruckte allgemeine Werk über Mathematik, und zugleich das erste Buch über doppelte Buchführung. Der ganzseitige Holzschnitt illustriert die Fingersymbolik für Zahlen, die geometrischen Teile mit Darstellungen von Fässern, Schatullen, Zelten, Säcken u.ä. zur Berechnung des Raummaßes. Titel- und Widmungstext sowie Schema-Holzschn. in Rot und Schwarz gedruckt. - Teilweise etwas gebräunt, kaum fleckig. Gelegentlich alte Tintenanmerkungen in feiner Schrift, Vorstücke im weißen Außenrand mit Feuchtigkeitsspur, Tl. 2 S. 70/71 mit kleinem Fleck. Sonst gutes und breitrandiges Exemplar. - Provenienz: mit den Exlibris von Baron Horace de Landau und Hans Fürstenberg; mit eingeklebtem Schild vorne "Exposé au musée d'art 1966".
Second edition, with the exception of the editio princeps of 1494 this is the only contemporary one. Extremely scarce. "The earliest printed book to treat algebra comprehensively, and the first to contain double-entry book-keeping. Pacioli has been described as "the father of the balance sheet" (Honeyman Coll. 2379). This work is the first general work on mathematics printed, includes treatises on arithmetic, algebra, and geometry..." (Smith). "...it contains the theories of Leonardo Fibonacci of Pisa (ca. 1170- 1250), whose works transmitted Hindu-Arabic numerals and theories to the West and thus marked the beginning of the mathematical renaissance. It discusses double-entry bookkeeping and presents methods of accountancy that have stood the test of centuries’. (Stillwell). - Partly some browning, minor staining in places. Few old ink annotations in a neat hand, prelims with small marginal dampstain, pt. 2, pp. 70/71 with small stain to text. Else a good and broad-margined copy. - Bound in old vellum over boards, spine renewed in old times, old ms.-title on first cover, some fair wear and staining to binding.
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Los 37
A Milestone of Paper Production - Magnificent Copy
Schäffer, Versuche und Muster. 5 Bde.
Papier. - Schäffer, J. C. Versuche und Muster ohne alle Lumpen oder doch mit einem geringen Zusatze derselben Papier zu machen. 2 Bde. - Neue Versuche und Muster das Pflanzenreich zum Papiermachen und andern Sachen wirthschaftsnützlich zu gebrauchen. 3 Bde. - Wiederholte Versuche auf ordentlichen Papiermühlen aus allerhand Pflanzen und Holzarten Papier zu machen. - Zus. 6 in 5 Bdn. Regensburg, o. Dr., 1765-71. 4to (19,5:15 cm). Mit zus. 2 gest. Front. (in Rötel u. Blaudruck), 13 (8 kol.) teilw. gefalt. Kupfertafeln, 82 Papiermustern, 4 Stoffmustern u. 1 Spitzenmuster. Weinrote Maroquinbde. d. Zt. mit reicher floraler Rückenvergold., Deckel mit Goldfileten u. breiter ornamentaler Goldbordüre, Steh- u. Innenkantenvergoldung, Goldschnitt; in weinroten geschlossenen Maroquinschubern mit reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten Fileten u. kl. Eckstücken; Bände u. Schuber mit wenigen, minimalen Bereibungen.
Renker S. 57 f. u. S. 179; Darmstaedter 210; Feldhaus, Ruhmesblätter der Technik II, 117; vgl. Poggendorff II, 768 f. - Außerordentlich seltene erste Ausgabe, komplett mit allen Teilen, Kupfern u. sämtlichen Mustern. Wohl das bedeutendste und schönste Werk zur Geschichte der Papierherstellung. Schäffer's "Versuche" waren wegweisend für die massentaugliche Papierproduktion des industriellen Zeitalters. "Schäffer (evang. Prediger u. Superintendent in Regensburg) hat seine Forschungen in einem Werke niedergelegt, das eines der seltensten Bücher papiergeschichtlichen Inhalts ist, und er hat darin nicht nur seine Versuche genau beschrieben, sondern es auch mit den Proben der jeweils hergestellten Papiere versehen" (Renker). "Die erste große Erfindung der Papiermacherei war das Holzpapier. Sie wurde 1765 von dem Prediger Jacob Christian Schäffer in Regensburg auf Grund seiner Versuche, Papier aus Wespennestern herzustellen, gemacht, in dem er feine Sägespäne, Hobelspäne, Buchen- und Weidenholz (mit oder ohne Lumpenzusatz) mit Wasser zu Brei verrieb" (Feldhaus). "Schäffer hat auch zuerst ein unverbrennliches Asbestpapier hergestellt" (Darmst.). Die dem Werk beigefügten Papiermuster sind aus den verschiedensten Holzarten, Pflanzenfasern, aus Samenwolle, Wespennestern, Torf etc. hergestellt. Die Kupfertafeln zeigen Pflanzen und die Papiermühle (5 Taf.).
Das Gesamtwerk gliedert sich wie folgt: 1. Versuche. 2 Bde. Mit 1 Front., 5 kol. Kupfertaf. u. 34 Papiermustern. - 2. Neue Versuche. 3 Bde. Mit 1 Front., 8 (2 kol.) Kupfertaf., 38 Papiermustern, 4 Stoffmustern u. 1 Spitzenmuster. - 3. Wiederholte Versuche (zu Bd. 3 der "Neuen Versuche" gebunden). Mit 10 Papiermustern. - Die Muster u. teilw. auch die Tafeln liegen lose bei, mit separatem Titel.
Text breitrandig u. auf starkem Papier. Nur vereinzelt gering fleckig, einige der sehr empfindlichen Muster mit kl. Einrissen oder Ausbrüchen. Insgesamt prachtvolles Werk in zeitgenössischen Meistereinbänden. In dieser Vollständigkeit u. Erhaltung einzigartiges Exemplar.
Das Gesamtwerk gliedert sich wie folgt: 1. Versuche. 2 Bde. Mit 1 Front., 5 kol. Kupfertaf. u. 34 Papiermustern. - 2. Neue Versuche. 3 Bde. Mit 1 Front., 8 (2 kol.) Kupfertaf., 38 Papiermustern, 4 Stoffmustern u. 1 Spitzenmuster. - 3. Wiederholte Versuche (zu Bd. 3 der "Neuen Versuche" gebunden). Mit 10 Papiermustern. - Die Muster u. teilw. auch die Tafeln liegen lose bei, mit separatem Titel.
Text breitrandig u. auf starkem Papier. Nur vereinzelt gering fleckig, einige der sehr empfindlichen Muster mit kl. Einrissen oder Ausbrüchen. Insgesamt prachtvolles Werk in zeitgenössischen Meistereinbänden. In dieser Vollständigkeit u. Erhaltung einzigartiges Exemplar.
Exceptionally rare first edition, complete with all parts, engravings and all patterns. His "Experiments and patterns to make paper without all rags, or at least with a small addition of them" marks the invention of wood paper and thus beginning of modern industrial paper production. Perhaps one of the most elaborate book productions of the 18th century. "Schäffer (Protestant preacher and superintendent in Regensburg) set down his research in a work which is one of the rarest books on paper history, and in it he not only described his experiments in detail, but also provided it with the samples of the papers produced in each case" (Renker). "The first great invention in papermaking was wood paper. It was made in 1765 by the preacher Jacob Christian Schäffer in Regensburg on the basis of his attempts to make paper from wasps' nests, in which he rubbed fine sawdust, planing shavings, beech and willow wood (with or without the addition of rags) with water to make pulp" (Feldhaus). - Text with wide margins and on strong paper. Only sporadically slightly spotted, some of the very delicate designs with small tears or chipping. Altogether splendid work in contemporary master bindings in red morocco. A unique copy in this completeness and preservation.
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Los 38
Pfinzing, Methodus geometrica. 1598
(Pfinzing, P.). Methodus geometrica. Das ist: Kurtzer wolgegründter unnd außführlicher Tractat von der Feldtrechnung und Messung, wie solche zu Fuß, Roß und Wagen... allain durch sonderbare behende und leichte Instrumenta... zugebrauchen. Nürnberg, V. Fuhrmann, 1598. Fol. (32,5:21 cm). Mit 22 (st. 23, fehlende faksimiliert) beidseitig bedruckten Holzschnitttafeln sowie zahlr. Holzschnitt-Zierleisten, alles in prachtvollem und goldgehöhtem Altkolorit. 3 (st. 4) Bll. (der fehlende Titel faksimiliert), 45 S., 1 w. Bl. Mod. flex. Prgt. aus einem alten Manuskriptblatt. In dekorativer Maroquinkassette.
VD 16, P 2374; Ornamentstichkat. Bln. 1708; Lipperheide Cg 66; Bibl. Deutsches Museum, Libri rari 218; Honeyman 3286 ("very rare"); Nagler, Monogr. IV, 3201; Doppelmayr 82 f.; TMM III, 419. - Erste Ausgabe der Vermessungslehre Pfinzings. Wie auch sein "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (Nürnberg 1599) von großer Seltenheit und nur in kleiner Auflage für Freunde gedruckt. "Diese beede Opera waren nicht zum verkauffen, sondern nur guten Freunden, die das Studium mathematicum liebten, zu einem Geschenck von dem Herrn Auctore destiniret" (Doppelmayr). "P.s Methodvs geometrica gilt als das erste ausführliche Lehrbuch der Kartographie in deutscher Sprache. P. geht darin auf Längen- und Flächenmaße und auf Flächenbestimmungen ein und lehrt u. a., die Größe einer Fläche durch Auswiegen zu bestimmen. Die praktischen Verfahren der Feldmessung werden ausführlich in Wort und Bild dargestellt. Die wichtigsten Hilfsmittel im Gelände waren der Marschkompaß und uhrenförmige Schrittzähler; die gemessenen Winkel und Strecken wurden auf einem von P. entworfenen Konstruktionstisch zu einer Karte verarbeitet" (NDB XX, 335). Die vorliegende Abhandlung gilt als eine der frühesten, die vor allem mit dem Kompass operiert. Mit etlichen Darstellungen von Kompass und Richtscheit, ihrer Anwendung im Feld und bei der Höhenbestimmung (ausgebreitete Ideallandschaften), Koordination multipler Meßergebnisse etc. Die Holzschnitte zeigen ferner den Geodäten (jeweils mehrfach) beim Visieren, zu Roß und zu Wagen, sowie in der Gelehrtenstube beim Kartenzeichnen, alles in feinem Altkolorit.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.). - Große Holzschnitte teilw. unter Verlust der Einfassungslinie beschnitten und leicht ausgefranst. Unterer Rand mit Fingerspuren und durch Feuchtigkeit etwas in Mitleidenschaft gezogen, einige Textblätter und wenige Tafeln dort mit teilw. Papierfixierungen und -ergänzungen, jedoch ohne Textverlust. Titel und Tafel zwischen S. 38/39 hervorragend auf altem Papier faksimiliert.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.). - Große Holzschnitte teilw. unter Verlust der Einfassungslinie beschnitten und leicht ausgefranst. Unterer Rand mit Fingerspuren und durch Feuchtigkeit etwas in Mitleidenschaft gezogen, einige Textblätter und wenige Tafeln dort mit teilw. Papierfixierungen und -ergänzungen, jedoch ohne Textverlust. Titel und Tafel zwischen S. 38/39 hervorragend auf altem Papier faksimiliert.
First edition. Like his "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (Nuremberg 1599) of great rarity and only printed in small editions for friends. Richly illustrated with fine woodcuts in splendid contemporary colouring heightened with gold. The present treatise is considered one of the earliest to operate primarily with the compass. With several illustrations of the compass and the straight edge, their use in the field and for height determination (spread out ideal landscapes), coordination of multiple measurement results, etc. The woodcuts also show the geodesist (several times) sighting, on horseback and on wagon, as well as in the scholar's room drawing maps. - Large woodcuts partly trimmed with loss of the border line and slightly frayed. Lower margin with finger marks and somewhat affected by dampness, some text leaves and few here with restorations without loss of text. Title and plate between pp. 38/39 (uncoloured) excellently facsimiled on old paper. Bound in recent vellum from old material.
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Los 39
Pfinzing, Soli deo gloria
(Pfinzing, P.). Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae, wie die Perspectiva ohne Geometria nicht sein kan, hernacher wie die Perspectiva in ihren Wercken auff drey Weg zuerstehen. Nürnberg, V. Fuhrmann, 1599. Fol. (32,5:21 cm). Mit 14 blattgr. Radierungen wohl von J. Siebmacher auf 8 Tafeln, durchgehenden Seitenbordüren u. einigen Zierstücken in Holzschnitt; alles in prachtvollem Altkolorit mit Goldhöhung. 1 Bl., 15 S. Mod. Prgt. aus altem Material mit Einschlagklappe. In dekorativer Maroquinkassette.
VD 16, P 2375; Ornamentstichkat. Bln. 4701; Nagler, Monogr. IV, 3201; Doppelmayr 82 f.; nicht bei Adams, Deutsches Museum, Roller-G., Honeyman etc. - Erste Ausgabe, 1616 mit Holzschnitttafeln wiederholt. Außerordentlich seltenes Werk des Nürnberger Mathematikers und Rates, nach Doppelmayr nur für Freunde gedruckt. Bedeutende Radierfolge der deutschen Spätrenaissance und des Manierismus, mit zahlreichen komplizierten geometrischen Körpern im Stil Jamnitzers, sowie perspektivischen Innenraumdarstellungen nach dem Vorbild Dürers. Alles in sauberem Altkolorit mit eleganter Goldhöhung. Im Text werden die Werke Euklids, Dürers, Vitruvs, Heinrich Laudensacks, Hans Lenckers, Wenzel Jamnitzers, Hans Haidens und Sirigattis referiert. - Etwas fingerfleckig, Text teilw. gebräunt, wenige kleine Restaurierungen im Rand. Untere Außenecke etwas wasserrandig, an Bl. 11/12 dort kleine Randverstärkung. Radierungen gegenüber S. 8 u. 9 mit je 2 in Feder ausgeführten und altkolorierten Tekturen.
Extremely rare first edition by the Nuremberg mathematician and councillor, printed according to Doppelmayr only for friends. Important etching series of the German late Renaissance and Mannerism, with numerous complicated geometric solids in the style of Jamnitzer, as well as perspective interior depictions after the model of Dürer. All etchings in contemporary colouring, partly heightened with gold. - Somewhat fingerstained, text partly browned, few small marginal restorations. Lower outer corner somewhat waterstained, on pp. 11/12 small marginal reinforcement there. Etchings opposite page 8 and 9 covered with few small and old paper slips in ink and colours. Recent vellum from old material with overlapping fore-edge.
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Los 40
Extremely Scarce Gardening Book
Rios, Agricultura de Iardines
Rios, G. de los. Agricultura de Iardines, que trata de la manera que se ha(n) de criar, governar y conservar las plantas. - Parte segunda, de arboles de agricultura. 2 Tle. in 1 Bd. Madrid, P. Madrigal, 1592-1597. (15,5:10 cm). 8 nn., 127 num., 1 w.; 8 nn., num. 132-220, 5 nn. (o.d.l.w.). Flex. Prgt. d. Zt., knittrig, etwas fleckig, neue Vorsätze.
Palau 268.481; Penney, Hispanic Society of America 471 (beide nur Teil 1). - Erste Ausgabe dieses sehr seltenen spanischen Gartenbuchs, mit dem kaum bekannten zweiten Teil von 1597. Eines der ersten in spanischer Sprache verfassten Werke über Gartenbau. Obwohl es bereits zahlreiche Werke über Heilpflanzen oder Nutzpflanzen von landwirtschaftlichem Interesse gab, wurde erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts diese Abhandlung über Zierpflanzen verfasst. Teil 1 in zwei Varianten mit abweichendem Wappen auf dem Titel erschienen. König Philipp II. war ein großer Gartenliebhaber und ließ während seiner ganzen Regierungszeit immer wieder Pflanzen nach Spanien einführen, um damit seine Gärten zu bestücken. Für die Pflege seines im Südwesten von Madrid gelegenen ummauerten Gartens von Casa de Campo stellte er, gegen 1589, den Priester Gregorio de los Rios (im zweiten Teil irrig als Geronimo bezeichnet) ein. Rios schreibt ganz aus der gärtnerischen Praxis heraus, er ist kein Botaniker und Farben und Düfte der Blüten und Blätter, Formen der Bäume und Sträucher sind ihm wichtiger als die Heilkraft der Pflanzen. Der erste Teil schließt mit einem Kapitel über die Pflege der Nachtigall. Der zweite Teil behandelt die verschiendenen Baumsorten wie Oliven, Kirschen, Kastanien, Feigen, etc. - Teilw. gebräunt u. stockfleckig, etwas fingerfleckig, vereinzelte Anstreichungen. Titel mit altem Besitzvermerk der Kapuziner von Caspe.
First edition of this very rare Spanish garden book, with the mostly unknown second part from 1597. One of the first works on horticulture written in Spanish. Part 1 appeared in two variants with a different coat of arms on the title. King Philip II was a great garden lover and throughout his reign repeatedly had plants imported to Spain to stock his gardens. For the care of his garden of Casa de Campo, located in the southwest of Madrid, he hired, around 1589, the priest Gregorio de los Rios (erroneously called Geronimo in the second part). Rios writes entirely from horticultural practice. The first part concludes with a chapter on the care of the nightingale. The second part deals with the different kinds of trees such as olives, cherries, chestnuts, figs, etc. - Partly browned and foxed, some fingerstaining, few underlinings. Title with old ownership note of the Capuchins of Caspe. Contemporary limp vellum, creased, some spotting, new endpapers.
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Los 41
Rondelet, Histoire des poissons
Rondelet, G. La première (& seconde) partie de l'Histoire des Poissons. 2 Tle. in 1 Bd. Lyon, M. Bonhomme, 1558. Fol. (27,5:19,5 cm). Mit Porträt u. über 420 kolorierten Textholzschnitten. 6 Bll., 418 S., 7; 2 Bll., 181 S., 5 Bll. Ldr. d. 18. Jh., etwas fleckig, Schabstellen sorgfältig restauriert.
Baudrier X, 259; Nissen, ZBI 3475; Dean III, 309; vgl. Garrison-M. 282. - Erste französische Ausgabe dieses frühen Fischbuches. Die schönen und wohl teilw. altkolorierten Holzschnitte von G. Reverdy u. P. Vase zeigen Fische, Krebse, Muscheln, Korallen, Seeigel, Reptilien usw. Gehört mit den fast gleichzeitigen Werken von Belon und Salviani zu den ersten wirklich wissenschaftlichen Behandlungen der Fischkunde. "Wegen der Zahl der beschriebenen Arten - 265 gegen 92 bei Salviani und 113 bei Belon - sowie wegen seiner sorgfältigen Beschreibungstechnik darf Rondelet als der bedeutendste der drei gelten" (Nissen, Fischbücher S. 13). Die Beschreibungen u. Abbildungen dienten teilw. Gesner als Vorbild für sein Werk von 1558. - Regliert, gleichmäßig etwas gebräunt, gering fleckig bzw. fingerfleckig. Titel u. Titelvign. mit wenigen Schabstellen. Das nn. Blatt "Prosopopeie du livre..." nach dem Titel zu Teil 2 mit wiederholtem Porträt des Autors ist aus einem anderen Exemplar (ebenfalls koloriert) ergänzt. Innendeckel mit Vermerk "ex-dono Ed. Servan de Sugny, 1839".
2 parts in 1 vol. First French edition. The numerous woodcuts with fine, presumably partly contemporary colouring by hand. - Ruled, some browning, slight spotting or thumbing, some rubbing to title and vignette on title, the second preliminary leaf of part 2 supplied from another copy. 18th century calf, little staining, carefully restored scratches.
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Los 42
Spektakuläres Spielzeugmusterbuch
Fendler, Spielwaaren. 2 Bde.
Spielzeugmusterbuch. - Fendler, G. G. Spielwaaren - Blech und Zinnspiele (Deckeltitel). 2 Bde. Nürnberg, F. Scharrer u. A. Kolb, ca. 1860. Qu.-fol. (28:43 cm). Mit zus. 175 prachtvoll altkol. lith. Tafeln. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel, berieben und beschabt, Deckelbezug an den Kanten meist geplatzt. In aufwändig gearbeiteter mod. Holzkassette (sign. Renaud Vernier 2008) mit Bezug in grünem Maroquin u. gepr. Deckeltitel in Gold u. Rot, in Pp.-Schuber.
Nicht bei Rammensee; vgl. C. Pieske, Schönes Spielzeug aus alten Nürnberger Musterbüchern, München 1979. - Äußerst seltene, umfangreiche Spielzeug-Warenkataloge des Nürnberger Handelshauses "G. G. Fendler u. Co.". Beide Bände komplett, entsprechend dem auf den Innendeckeln mont. Inhaltsverzeichnissen von zeitgen. Hand. Fendler firmierte im Adressbuch von 1860 für "Manufacturwaren, Commission u. Spedition". Herausragend ist nicht nur die Vielfalt des Warenangebots der Kataloge (insgesamt über 1000 Spielzeuge aus Blech, Zinn, Holz, Pappmaché, etc.), sondern insbesondere auch die bestechend schöne Präsentation in brillant kolorierten, detailreichen Kreidelithographien. Diese stammen aus den Nürnberger lithographischen Anstalten von Friedrich Scharrer (1795-1869, ab 1846 im Nürnb. Adressbuch als Lithograph) und August Kolb (1816-1876). Kolb war zunächst bei Scharrer angestellt, leitete dann ab 1851 eine eigene lith. Anstalt (vgl. Grieb, Nürnb. Künstlerlexikon, S. 819). "Die Grossisten verschickten die Musterbücher oder auch einzeln verlangte Blätter daraus für bestimmte Warengruppen. Die Bücher lagen auf den Messen aus und ergänzten die dort gezeigten Musterlager." (P., S. 9). "Einen sehr großen Raum nehmen naturgemäß die Blechspielzeuge ein, mit denen Nürnberg, im Verein mit Fürth, den Weltmarkt belieferte" (P., S. 15). Unter den Blechspielzeugen Burgen, Schiffe, Küchen, Feuerspritzen, Springbrunnen, Aufziehtiere, bewegliche Figuren u.v.m. Unter den optischen Spielzeugen verschiedenste Laterna Magicas sowie ein Polyorama (doppeläugiges Stereoskop, 1832 erstmals erfunden). Alle Tafeln mit den Warennamen u. tls. Größenangaben im Stein bezeichnet, vereinzelt auch mit Angaben über die Verpackung "sowohl in Glas- als Holzkisten", sowie mit Sorten- u. Mengenangaben von zeitgenöss. Hand in Bleistift. Enthält einen separaten Einlegezettel für die Handhabung und Lagerung der Chinesischen Treppenläufer. - Etwas gebräunt, stellenw. etwas stock- u. fingerfleckig, 1 Tafel mit Randeinriss bis ins Bild, 1 Tafel mit repariertem Einriss sowie kl. Randeinriss, 6 Schlussbll. mit kl. Eckabrissen, 1 Buchblock gebrochen. Für ein Gebrauchswerk dieser Art hervorragend erhalten.
2 vols. with 175 lithographed plates in magnificent contemporary colouring, oblong folio. Unique presentation of more than 1000 toys offered by the Nuremberg based distributor Fendler. All plates with names of goods in the stone, added by a neat contemporary hand in pencil are varieties and quantities and one mounted table of contents each. - Some browning, faint foxing and fingerstaining in places, marginal tear to 1 leaf, repaired tear and small marginal tear to another plate, small loss of corner to last 6 leaves, textblock broken to 1 volume. Very well preserved for a work of daily use. Contemporary cloth with gilt title to cover, rubbed and worn, cloth split at edges. In elaborate modern wooden case with cover in green morocco, embossed title in gold and red to covers, in cardboard slipcase.
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Los 43
Vallet, Jardin du roy. 1608
Vallet, P. Le jardin du roy tres chrestien Henry IV. (Paris) 1608. Fol. (34,5:23,5 cm). Mit gest. Titel, 2 gest. Porträt u. 73 Kupfertafeln. 4 Bll. Alter Kalbldr. mit goldgeprägter Deckelvign., fleckig u. teilw. berieben, einige Restaurierungen, Innengelenke verstärkt, hinteres Vorsatzblatt fehlt. In Maroquinkassette.
Nissen, BBI 2039; Pritzel 9671; Blunt 88 ff. u. Taf. XVa; Hunt 187; de Belder 370. - Seltene erste Ausgabe. "The first important florilegium, a work of great beauty... The author... styles himself brodeur ordinaire to the king, and was also employed in the royal gardens... Marie de Médicis, consort of Henri IV, had a passion for flowers... She set the fashion, soon followed by the ladies of the court, for embroidery with floral designs; and Vallet's florilegium, which was dedicated to her, was primarily intended to serve as a pattern-book. In view of the purpose for which the plates were made, it is curious to find that they are treated with complete naturalism and botanical accuracy. Vallet appears to have been both the draughtsman and the engraver of the book. The plates include some of the plants brought by Jean Robin the Younger from a botanizing expedition in 1603 to Spain and the islands off the coast of Guinea. They are executed with the needle, occasionally supplemented by the burin, but the most successful plates are in pure etching; the use of small dots to produce gradations of tone is particularly effective" (Blunt). Die Tafeln in schönen, kräftigen Abdrucken noch vor der Nummerierung. - Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, meist in den Rändern. Vereinzelte Wasserränder im Rand, 2 Textbll. mit wenigen Tintenflecken. Titel mit kleiner Restaurierung im Rand u. Besitzvermerk "Troufflaut, 1812", dessen Anmerkungen zum Werk auf dem Vorsatzblatt. Das Porträt Vallets möglicherweise aus einem anderen Exemplar ergänzt.
The rare first edition. With etched portraits of Vallet and Jean Robin, 73 etched and engraved plates after and by Vallet, the plates in fine impressions before numbering, portrait of Vallet probably supplied from another copy. - Some staining and thumbing, mostly in margins, some marginal dampmarking in places, few inkstains to 2 text leaves. Title with old owner's entry and marginal repair, annotations to fly-leaf. Bound in old calf, some rubbing and spotting, some restorations, rear fly-leaf lacking; in recent morocco case.
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(verkauft)
Los 44
Koloriertes Vorzugsexemplar "Le Toison d'Or"
(Zehendtner), Ordenliche Beschreibung
(Zehendtner von Zehendtgrub, P.). Ordenliche Beschreibung mit was stattlichen Ceremonien und Zierlichkeiten, die Röm. Kay. May. unser aller gnedigster Herr, sampt etlich andern Ertzherzogen, Fürsten und Hern, den Orden deß Guldin Flüß, in disem 85. Jahr zu Prag und Landshut, empfangen und angenommen. Dillingen, J. Mayer, 1587. 4to (20:15,5 cm). Mit 20 Eisenradierungen von Anton Boys, davon 13 auf mehrfach gefalt. Tafeln u. 7 blattgr. im Text montiert, sämtlich in prachtvollem alten Kolorit. 1 Bl., 155 S., 1 w. Bl. Orangerot gefärbter Schaflederband von Caspar Horneffer auf Holzdeckeln mit reicher Goldprägung auf dem Rücken und beiden Deckeln, punziertem Goldschnitt u. Bindebandresten; berieben, Ecken etwas bestoßen, Vergoldung teilw. verblaßt oder oxydiert.
VD 16, Z 225; Bucher, Dillingen 589; Andresen IV, 294-298; Hollstein IV, 143, 3-19; Ornamentstichkat. Bln. 2820; Vinet 660. - Einzige Ausgabe. Sehr selten, vollständige Exemplare, zumal koloriert und prachtvoll gebunden wie das vorliegende, sind fast unauffindbar. Kulturgeschichtlich höchst wertvolle Beschreibung der Festlichkeiten anlässlich der Aufnahme von Kaiser Rudolf II. und anderer hochgestellter Persönlichkeiten in den Orden vom Goldenen Vlies. Zur Ordensverleihung begab sich der gesamte Hofstaat auf die Reise von Innsbruck über Prag und Landshut nach München und über Kufstein zurück nach Innsbruck. Angegeben werden nicht nur die einzelnen Reisestationen, sondern auch alle Angehörigen des großen Gefolges, darunter auch der als Hofsekretär tätige Autor Zehendtner sowie der Künstler Anton Boys.
Der Antwerpener Anton Boys (1530- ca.1600) wurde 1579 als Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich angestellt und war bis 1593 hauptsächlich für dessen Porträtsammlung tätig. Hollstein verzeichnet als sein gesamtes graphisches Oeuvre lediglich 19 Blatt, darunter nur 17 der 20 Radierungen aus dem vorliegenden Werk. Auch Andresen und Vinet kennen nur 17 Radierungen, das Exemplar der Ornamentstichsammlung Berlin ist ebenfalls unvollständig. Die 13 großen Falttafeln zeigen Ritterschlag, Verleihungszeremonien, Hochamt, Aufzüge, Bankett, Tafelschmuck, Freischießen und Feuerwerk, die übrigen 7 Radierungen mit Orden, Ordenstracht und Wappen. - Gleichmäßig leicht gebräunt, stellenw. gering stockfleckig, die Tafeln Hochamt und Feuerwerk mit restauriertem Einriss, letztere auch mit kleinem Bugeinriss. Schönes Exemplar in einem aufwändigen Vorzugseinband des mit Jakob Krause befreundeten Meisters Caspar Horneffer: die gleichartigen Deckel mit zentralem arabesken Medaillon, umgeben von schmaler Bandwerk-Bordüre mit floralen Eckstücken, alles eingefasst von breiter floraler Bordüre. Ein gleichartig gestalteter Einband Horneffers befindet sich auf dem Geschenkexemplar des Verfassers an die Stadt Innsbruck (später in der Bibliothek Otto Schäfer/Schweinfurt).
Der Antwerpener Anton Boys (1530- ca.1600) wurde 1579 als Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich angestellt und war bis 1593 hauptsächlich für dessen Porträtsammlung tätig. Hollstein verzeichnet als sein gesamtes graphisches Oeuvre lediglich 19 Blatt, darunter nur 17 der 20 Radierungen aus dem vorliegenden Werk. Auch Andresen und Vinet kennen nur 17 Radierungen, das Exemplar der Ornamentstichsammlung Berlin ist ebenfalls unvollständig. Die 13 großen Falttafeln zeigen Ritterschlag, Verleihungszeremonien, Hochamt, Aufzüge, Bankett, Tafelschmuck, Freischießen und Feuerwerk, die übrigen 7 Radierungen mit Orden, Ordenstracht und Wappen. - Gleichmäßig leicht gebräunt, stellenw. gering stockfleckig, die Tafeln Hochamt und Feuerwerk mit restauriertem Einriss, letztere auch mit kleinem Bugeinriss. Schönes Exemplar in einem aufwändigen Vorzugseinband des mit Jakob Krause befreundeten Meisters Caspar Horneffer: die gleichartigen Deckel mit zentralem arabesken Medaillon, umgeben von schmaler Bandwerk-Bordüre mit floralen Eckstücken, alles eingefasst von breiter floraler Bordüre. Ein gleichartig gestalteter Einband Horneffers befindet sich auf dem Geschenkexemplar des Verfassers an die Stadt Innsbruck (später in der Bibliothek Otto Schäfer/Schweinfurt).
A luxury copy of the only edition of this scarce 16th century festival book, depicting and describing the ceremonies and festivities in Prague and Landshut when the Order of the Golden Fleece was conferred on the Emperor Rudolph II, the Archdukes Karl and Ernst, and some other noblemen. Comprising 20 (13 folding) engravings all with splendid contemporary colouring by hand. - Mild even browning and little foxing, restored tear to 2 folding plates, small tear to gutter of 1 plate. Fine copy bound in contemporary richly gilt russet-tinted full-sheepskin by Caspar Horneffer on wooden boards with central arabesque medaillons, four interlace corner-pieces surrounded by a leafy border; somewhat rubbed, ties gone, the gilt partly rubbed away or oxidated.
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Handschriften - Stammbücher - Urkunden
Los 101
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Album Amicorum Leipzig
Album Amicorum. - Leipzig. - Bürgerliches Stammbuch eines unbekannten Besitzers. Leipzig u. Annaberg, vereinzelt auch Frankfurt, Dresden u.a. 1786-1830. Quer-8vo (10:16,5 cm). Mit 22 (12 lavierten, 10 farb.) Aquarellen, 5 Stickbildern u. 1 Bleistiftzeichnung. 110 Bll. mit rund 100 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckelbordüre, Rückenverg. u. Goldschnitt in Pp.-Schuber d. Zt.; leicht berieben, Schuber stärker u. Ecken bestoßen.
Hübsches Album wohl aus dem Umkreis der Familien Eisenstuck und Limburger, mit Einträgen fast ausschließlich aus Leipzig und Annaberg überwiegend aus den Jahren 1787 bis um 1800, teilw. geschmückt mit kleinen Ansichten, Blumenbuketts u.ä. Die Eintragenden sind Mitglieder wohlhabender bürgerlicher Familien, darunter Christian Gotthold Lessing d.J., Kaufmann in Leipzig und Frankfurt, und seine Ehefrau Johanna Katharina geb. Brevillier; die ursprünglich aus dem Erzgebirge stammende sächsische Familie Lessing brachte viele Künstler, Gelehrte, Beamte und Juristen hervor, ihr bekanntester Vertreter ist der Dichter Gotthold Ephraim Lessing. Ferner mit Beiträgen von Daniel Hetzer, wohl ebenfalls Kaufmann und Käufer des Schlosses Wackerbarth's Ruhe, sowie verschiedenen Mitgliedern der Familen Du Vigneau, Eisenstuck, Küstner, Limburger u.a. Außerdem aus Frankfurt ein Beitrag von Sophie de Neufville, Mitbegründerin des ersten patriotischen Frauenverein Deutschlands. Einer der späten Einträge (1824) stammt von dem protestantischen Pastor und Schriftsteller Friedrich August Mücke. Lose liegen noch weitere 5 Bll. bei, 4 davon ebenfalls mit Einträgen. - Vereinzelt gering fleckig, eines der Stickbilder gelockert.
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Los 102
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Hübler, Zeichnungen. 2 Bde. + 12 Tle.
Bauingenieurwesen. - Hübler, K. (Technische Zeichnungen). Handschrift auf Papier. 2 Bde. (Karlsruhe) 1890-1893. Fol. (42:35 cm). 21 Bll. (teils doppelblattgr. oder gefalt.) mit Zeichnungen in schwarzer und farbiger Tinte sowie Aquarellfarbe auf dünnem Karton. Lwd. d. Zt., etwas fleckig und berieben, Rücken etwas ausgeblichen; vordere Innengelenke gelockert.
Sorgfältig ausgeführte Entwürfe und technische Detailzeichnungen eines Studenten der Fridericiana in Karlsruhe zu Hydrotechnik (11 Bll.), Brückenbau für Eisenbahn und Straße (8 Bll.) und Eisenbahnbau (2 Bll.), mit Aufrissen, Lageplänen, Schnitten und Profilen, meist signiert K. bzw. Karl Hübler u. datiert 1890-93, teilw. beglaubigt von Fr. Engesser (1848-1931, Prof. für Bauingenieurwesen von 1885 bis 1915 an der Fridericiana) u.a. - Dazu: 10 Bll. hydrotechnische Zeichnungen in verschiedenen Formaten in Bleistift (1) sowie in schwarzer und farbiger Tinte und Aquarellfarbe, teilw. zu konkreten Projekten: an der Haslacher Traunbrücke (1 datiert 1860/61) oder Fürschlacht (1 datiert 1866/67), z.T. signiert (u.a. Konrad Fiechtl [4], davon 3 datiert 1899 bzw. 1900). - 1 Bl. mit kl. Falzeinrissen. - Mit 2 weiteren Beilagen. - Zus. 2 Bde. u. 12 Tle., insgesamt unterschiedlich gebräunt und fleckig.
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(abgelaufen)
Los 103
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Beckmann, Vorlesungen über die Technologie
Beckmann, J. Vorlesungen über die Technologie von Herrn Hofrath Beckmann. (Vorlesungsnachschrift). Deutsche Handschrift auf Papier. (Göttingen ca. 1790). 4to. Blattgr. ca. 22:18, Schriftspiegel ca. 18,5:12 cm. Mit ca. 80 Federzeichnungen im Text. 557 S. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel, berieben u. bestoßen.
Johann Beckmann (1739-1811) war nicht nur ein bedeutender Agrarwissenschaftler sondern "der Begründer der wissenschaftlichen Technologie, welchen Begriff er für dieses Wissensgebiet prägte, und der erste zuverlässige Historiker der Technik und der Erfindungen" (NDB I, 727). Eine andere, wohl weniger umfangreiche Mitschrift seiner Göttinger Technologievorlesungen wurde 2002 veröffentlicht. Vorliegend mit dem Exlibris von Hans Graf v. Bülow (1774-1825), der 1791-1794 in Göttingen studierte und auch Beckmann hörte. Bülow wurde 1813 der erste preußische Finanzminister, nachdem er 1808-1811 schon Finanzminister des Königreichs Westphalen gewesen war. - Unbeschnitten. Etwas gebräunt, S. 95-97 stärker fleckig; S. 123/124 mit Einriss bis knapp in den Text.
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Los 104
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Karl VI., Urkunde für A. de Molina y Zalduendo
Carta executoria. - Karl VI., römisch-deutscher Kaiser. Verleihungsurkunde eines Grafentitels des Königreich Sizilien für Andres de Molina y Zalduendo. Lateinische Handschrift auf Pergament. 3. April 1730. Blattgröße: 30:20,7, Schriftspiegel: 23:15,5 cm. 19-21 Zeilen Buchschrift in schwarzer Tinte, Hervorhebungen in Versalien aus Flüssiggold, alles eingefasst in doppelter schwarzer Rahmenlinie. Mit 1 ganzseitigen Federzeichnung als Frontispiz mit Rahmenleiste in Flüssiggold u. dem kaiserlichen Wappenstempel im Zentrum. 12 (inkl. Front.; 2 w.) Bll. Blassgrüner Samteinband d. Zt. mit Flechtband; stärker berieben und verblasst, Rückdeckel beschabt, Bindbänder entfernt.
Karl der VI., 1720-1735 auch König von Sizilien, verleiht seinem Sekretär und Rat den Titel eines Grafen für gute diplomatische Dienste auf Sizilien, in Spanien und Portugal. Unterzeichnet mit "yo, el Rey" sowie mit sechs weiteren Unterschriften, darunter (Juan) Llacuna, Bermudez de la Jozze, V. Alvarez. - Gering fingerfleckig. Ohne das Siegel. Exlibris 'Archivo da Caza Velho Cabral' mit hs. Zusatz: "(Serie) de documentos curioz(es) extranhoj à familia, mas hoje d'este achivo." - Provenienz: Reiss & Auvermann, Auktion 40 (1989), Los 42.
Bestowal of the title of a Count of the Kingdom of Sicily to Andrés de Molina y Zalduendo for his diplomatic services. Manuscript on vellum with full-page ink drawing. Signed by Charles VI, Holy Roman Emperor (1685-1749) as King of Sicily (1720-1735). - Minor marginal thumbing. Bound in contemp. vellum; rubbed and sunned; Missing ties and seal.
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(verkauft)
Los 105
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Carta executoria por Gabriel de Segura
Carta executoria. - Mexico. - Certification y despacho genealogico de lustre, nobleza, y antiguedad d(e) las casas, y apellidos de Segura, Zevallos, Blanco, Lopez, y Riva de Neyra (etc.). Adelsbestätigung für Gabriel de Segura (etc.). Ausgestellt von Francisco Zazo y Rosillo im Namen Karls III., König von Spanien. Spanische Handschrift auf Pergament. Madrid, 30. April/6. Mai 1762. Fol. Blattgr. 30:20 cm, Schriftspiegel ca. 20,5:10 cm, rot regliert mit 2 zweifachen Linien. 19 Zeilen. Buchschrift in brauner Tinte, Hervorhebungen in Rot. Mit ganzseit. farbig gouachiertem Wappen, 5 kl. farb. gouachierten Wappenminiaturen, 8 farbigen Bordüren, 5 figürlichen Initialen sowie 1 gefalt. farbigen Stammtafel. 52 nn. Bll. (d.l.w.). Roter Maroquinband d. Zt. mit Rückenvergoldung u. goldgepr. Deckelbordüre, Goldschnitt u. 2 großen Metallschließen im Muscheldekor, leicht fleckig u. gering berieben, Buchblock nach dem Vorsatz angebrochen.
Prächtig ausgestattete Adelsbestätigung für Gabriel de Segura, Bürger der mexikanischen Stadt Puebla de Zaragoza ("Puebla de los Angeles de la nueba España"). Mit ausführlichen genealogischen Angaben; die Wappen der Vorfahren, aus denen sich sein eigenes, viergeteiltes Wappen zusammensetzt, sind als Miniaturen noch einmal vertreten. Ausgestellt vom Wappenkönig (Rey de armas) Francisco Zazo y Rosillo, dessen Name in Gold, mit dem königlichen Stempel, auf dem reichgeschmückten 3. Blatt. Auf dem vorletzten Blatt von ihm am 30. April 1762 unterschrieben und mit seinem papiergedeckten Siegel, verso und auf dem letzte Blatt mit weiteren Unterschriften, zum Schluss die des Beamten Lopez de Huexta mit einem weiteren papiergedeckten Siegel und Datum 6. Mai 1762.
Carta executoria in favour of Gabriel de Segura, a resident of Puebla de Zaragoza (Mexico). Spanish manuscript on vellum, richly decorated. - Bound in red morocco gilt, slight rubbing and staining, bookblock partly cracked after front endpapers.
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Los 106
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Despacho confirmatorio (Adelsbrief 1805).
Carta executoria. - Mexiko. - Despacho confirmatorio de los escudos de armas, nobleza, y genealogia a Don Martin Antonio de Olasagasti, Barriola, Zurutuza, y Aranburo, de la villa de Isasondo en Guipuzcoa, y vecino de la ciudad de Veracruz en el Reyno de Mexico. Ausgestellt von Juan Felix de Rujula im Namen Karls IV., König von Spanien. Spanische Handschrift auf Pergament. Madrid, 6./26. August 1805. Fol. Blattgr. 30:19,5 cm, Schriftspiegel ca. 15:10 cm, rot regliert mit 2 dreifachen Linien. 18 Zeilen. Buchschrift in brauner Tinte, tlw. kalligraphiert, Hervorhebungen in Rot, Überschriften in Gold mit farbigen Rahmen. Mit 1 prachtvollen Zierseite in farbiger Gouache mit Gold, ganzseit. farbig gouachiertem Wappen, 4 kl. farb. gouachierten Wappenminiaturen u. 15 farbig gemalten figürlichen Initialen sowie 1 gefalt. farbigen Stammtafel. 53 nn. Bll. Roter Maroquinband d. Zt. mit Rückenvergoldung u. goldgepr. Deckelbordüre, Goldschnitt u. Seidenvorsätzen; etwas berieben oder fleckig.
Prächtig ausgestattete Adelsbestätigung für Martin Antonio de Olasagasti (geb. 1759), der aus Isasondo im Baskenland stammte und Bürger der mexikanischen Stadt Veracruz war. Mit ausführlichen genealogischen Angaben; die Wappen der Vorfahren, aus denen sich sein eigenes, viergeteiltes Wappen zusammensetzt, sind als Miniaturen noch einmal vertreten. Die Initialen mit antikisierenden Landschaften. Die Zierseite mit dem Namen des Ausstellers, Juan Felix de Rujula, und einem königlichen Stempel. Auf dem vorletzten Blatt von de Rujula mit Datum 6. August 1805 unterschrieben und mit seinem papiergedeckten Siegel. Verso und auf dem letzten Blatt mit 4 weiteren Unterschriften, darunter die des Beamten Vicente Lorenzo Verdugo, mit seinem papiergedeckten Siegel, datiert 26. August 1805. - Bordüre der Zierseite stellenw. etwas abgerieben; die in Silber ausgemalten Teile des großen Wappens etwas oxydiert.
Carta executoria in favour of Martin Antonio de Olasagasti from the Basque County, a resident of Veracruz (Mexico). Spanish manuscript on vellum, richly decorated. - 1 border partly rubbed; the arms partly oxidised. Bound in red morocco gilt, some rubbing and staining.
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Los 107
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Doktordiplom für C. Bussolla
Doktordiplome. - Mailand. - Doktordiplom der juristischen Fakultät der Universität Mailand für Carolus Bussolla. Lateinische Urkunde auf Pergament. Mailand 1713. 4to (24:17 cm). Blattgr. ca. 22,5:16,5 cm. In schwarzer Tinte geschrieben, einzelne Buchstaben in Gold. Mit 1 ganzs. Wappen in Farben u. Gold. 8 Bll. Lose in Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung auf den Deckeln; einzelne Wurmspuren u. Schabstellen, Ecken abgestoßen, fehlen die Kordelbindung u. die Bänder.
Etwas fleckig, die 2 ersten Bll. im Seitenrand schmal wasserfleckig. 1-2 kl. Löcher im w. Unterrand. 1. Bl. recto mit französ. Kurzbeschreibung. Mit insgesamt 8 (Universitäts- oder Gebühren?)-Stempeln.
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(abgelaufen)
Los 108
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Doktordiplom für J. Migliori
Doktordiplome. - Messina. - Doktordiplom der juristischen Fakultät für Joseph Migliori. Lateinische Urkunde auf Pergament. Messina 1645. 4to (26,5:19 cm). Blattgr. ca. 26:18,5 cm. In schwarzbrauner Tinte geschrieben, Hervorhebungen in Gold. Mit breiten dekorativen Zierrahmen, 1 gr. figürlichen Initiale sowie 2 kleineren Initialen in Farben u. Gold. 3 Bll. In späterem Brokatpapierumschlag.
Die breiten Zierrahmen gefüllt mit ornamentalen u. floralen Elementen. - Etwas fleckig u. mit Bereibungen, stellenw. gedunkelt u. mit Farbverwischungen bzw. -flecken.
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(abgelaufen)
Los 109
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Doktordiplom für W. v. Diedenheim
Doktordiplome. - Pisa. - Doktordiplom für den aus Rufach/Elsass stammenden Juristen Walther von Diedenheim. Lateinische Urkunde auf Pergament. Pisa 1623. 4to (22,5:16 cm). Blattgr. 20,5:15,5 cm. In brauner Tinte geschrieben, Hervorhebungen in Gold. Mit Rollwerkskartusche u. Zierrahmen in Farben u. Gold sowie 1 Schmuckinitiale auf der ersten Seite. 4 Bll. Ldr. d. Zt. mit Kordelbindung, auf den Deckeln goldgepr. florale Mittel- u. Eckstücke sowie breite Bordüren, mit 2 Bändern; leicht berieben, Rückdeckel stellenw. leicht fleckig.
Dekorativ gestaltetes Diplom der juristischen Fakultät der Universität Pisa für Walter von Diedenheim (auch Dietenheim), zuletzt bischöflich-straßburgischer Kanzler und Landbesitzer in Altdorf bei Ettenheim. - Untere Außenecke der 1. S. leicht fingerfleckig.
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Los 110
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Doktordiplom für Z. Mancini
Doktordiplome. - Rom. - Doktordiplom der Philosophie und Medizinfür für Zeno Mancini. Lateinische Urkunde auf Pergament. Ausgestellt Rom 1739. 4to (21,5:16 cm). Blattgr. ca. 21:15,5 cm. In schwarzbrauner Tinte geschrieben, Hervorhebungen in Gold. Mit Schriftkartusche u. Schmuckinitiale jeweils umrandet von farbigem floralem Dekor auf der ersten Seite. 4 Bll. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung auf beiden Deckeln; etwas berieben u. bestoßen, Vorderdeckel gedunkelt u. an der Oberkante mit kl. Bezugsfehlstelle, ohne die Bänder.
Um die 4 Pergamentbll. ist ein Papier-Doppelblatt gebunden mit einem weiteren, schmucklosen Diplom von 1742 für Raymundus Carozzi auf Bl. 2r; dieses mit Wappenstempel u. papiergedecktem Siegel. - Insgesamt etwas fleckig u. stellenw. mit Verfärbungen.
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Los 111
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Fischer v. Waldheim, Eigenh. Manuskript
Fischer v. Waldheim, G. Entomographie de la Russie Tome II. - Entomographia Ruthenica. Tomus II. Eigenhändiges Manuskript von Text und Tafelerklärung in Französisch u. Lateinisch. Moskau, um 1820. 4to (28:21,5 cm). Regelmäßige Kursive in schwarzer Tinte. 91 num. Bll., Einschaltbll. 6b-d, ad 11 u. ad 19; 16 S., Bl. 17-39, 2 nicht num. Bll. „Addenda“ sowie 1 Bl. Zwischentitel „Table de matières“. Roter Halbmaroquinband d. Zt. (Wasserzeichen 1828 im rückwärtigen Vorsatzblatt), Rvg. tlw. oxydiert, gering bestoßen, Kratzspur am Rückdeckel.
Autographe Satzvorlage des 1823/24 gedruckten zweiten Bandes der großen Insektenfauna Russlands, Moskau 1820-1855 in 5 Bänden erschienen (Nissen, ZBI 1377). Der Druck umfasst 1 Bl., XX, 264 S. und 39 Tafeln (num. XVIII-L, VI-XI). Die vorliegende Handschrift besteht aus Arbeitstitel, dem vollständigen Haupttext und der vollständigen Tafellegende. Noch nicht ausgeführt sind Vorstücke und Inhaltsverzeichnis. Es handelt sich um die Reinschrift mit gelegentlichen Korrekturen und Ergänzungen. Der Setzer hat in der Handschrift jeweils den Beginn eines neuen Druckbogens mit Lagen- und Seitenzahl markiert. Der aus Waldheim/Sachsen stammende Gotthelf Fischer (1771-1853, 1822 mit Namenszusatz geadelt), Freund A. v. Humboldts, war seit 1804 in Moskau Professor der Naturgeschichte und Direktor des Naturhistorischen Museums, 1805 gründete er die „Société Impériale des Naturalistes de Moscou“. (vgl. NDB V, 212f.).
Die Echtheit wird durch einen Schenkungsvermerk auf dem Vorsatz bezeugt: "Dem hochgeschätztem Freunde Herrn Hermann von Meyer zum Andenken von Dr. V. S. Massloff aus Moskwa. Eigenhändig geschriebenes exempl. von dem berühmten Verfasser des Werkes Gotthelf Fischer v Waldheim. Moskwa 25 April 1843." - Der Beschenkte, wie Fischer selbst einer der großen Paläontologen des 19. Jahrhunderts, hält recto eigenhändig mit Datum und Unterschrift fest: „Staatsrath D. von Massloff bemerkt mir in seinem Schreiben Moscau den 18/30 April 1843, womit er mir dieses interessante Mspt. geschenkt, Fischer von Waldheim habe ihm den 2. und 3. Theil des Mspt. seiner Entomographie zum Geschenk gemacht, das er mit mir theile. Den 3. Theil wird wohl dereinst die Kaiserliche naturforschende Gesellschaft in Moscau erhalten. Frankfurt am Main den 1. Juni 1843.“ In einem Postskript ergänzt Meyer, Massloff habe den dritten Band am 20. X. 1853 der Bibliothek der Gesellschaft übergeben, „als immer bleibendes Andenken an ihren berühmten Stifter und Vice-Präsidenten, den am 6/18. Octbr. 1853, 82 Jahr alt, verstorbenen Gotth. Fischer von Waldheim“. - Unbeschnitten, etwas gebräunt und fingerfleckig, Bl. 62-65 untereinander verbunden. Insgesamt sehr gut erhalten.
Die Echtheit wird durch einen Schenkungsvermerk auf dem Vorsatz bezeugt: "Dem hochgeschätztem Freunde Herrn Hermann von Meyer zum Andenken von Dr. V. S. Massloff aus Moskwa. Eigenhändig geschriebenes exempl. von dem berühmten Verfasser des Werkes Gotthelf Fischer v Waldheim. Moskwa 25 April 1843." - Der Beschenkte, wie Fischer selbst einer der großen Paläontologen des 19. Jahrhunderts, hält recto eigenhändig mit Datum und Unterschrift fest: „Staatsrath D. von Massloff bemerkt mir in seinem Schreiben Moscau den 18/30 April 1843, womit er mir dieses interessante Mspt. geschenkt, Fischer von Waldheim habe ihm den 2. und 3. Theil des Mspt. seiner Entomographie zum Geschenk gemacht, das er mit mir theile. Den 3. Theil wird wohl dereinst die Kaiserliche naturforschende Gesellschaft in Moscau erhalten. Frankfurt am Main den 1. Juni 1843.“ In einem Postskript ergänzt Meyer, Massloff habe den dritten Band am 20. X. 1853 der Bibliothek der Gesellschaft übergeben, „als immer bleibendes Andenken an ihren berühmten Stifter und Vice-Präsidenten, den am 6/18. Octbr. 1853, 82 Jahr alt, verstorbenen Gotth. Fischer von Waldheim“. - Unbeschnitten, etwas gebräunt und fingerfleckig, Bl. 62-65 untereinander verbunden. Insgesamt sehr gut erhalten.
Original manuscript (fair copy) of volume 2 of Fischer von Waldheims "Entomographie de la Russie Tome", with printer's entries of numbers of quires. According to entries on the fly-leaf, Fischer von Waldheim presented vol. 2 and 3 of the manuscript to the state councillor Maslov who gave the second volume to the German palaeontologist Hermann von Meyer (1801-1869). - Uncut. Some browning and thumbing, 3 leaves misbound. Contemporary red half morocco, gilt partly oxydised, corners somewhat bumped.
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Los 112
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Urkunde zum Verkauf eines Gartens. 1464
Frankfurt. - Währschaftsbrief. - Hune Henne verkauft einen Garten in der Neustadt an den Büchsenmeister Thomas Ochsenbrunner ("Osskenbronner Busskenmeister") und dessen Frau Barbara. Deutsche Urkunde auf Pergament. Frankfurt, "feria secunda post diem sancti Servatii", 1464. Qu.-fol. Blattgr. ca. 22:37 cm, Plica ca. 4 cm; Schriftspiegel ca. 14:33 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. Mit Siegel der Stadt Frankfurt (Durchm. ca. 6,5 cm).
Währschaftsbrief der Frankfurter Stadtkanzlei. - Im Rand leicht wasserfleckig. Unter Glas gerahmt (nicht geöffnet).
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Los 113
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With Prayer by Peter of Luxembourg
Gebetbuch auf Pergament
Gebetbuch. - Incipit: "Passio domini n(ost)ri ihesu cristi Secundum johanne(m)". Lateinische u. französische Handschrift auf Pergament. Frankreich (Metz?), wohl 1. Viertel d. 16. Jh. Blattgr. 20:13,5 cm, Schriftspiegel ca. 14:9 cm. 16 Zeilen. Ebenmäßige gotische Bastarda in schwarzbrauner Tinte. Mit 2 ganzseitigen Miniaturen in Gold u. Farben, 7 vierzeiligen Initialen in Blau auf Gold mit farbigen Blumen u. Früchten sowie zahlr. ein- u. zweizeilige Initialen u. Zeilenfüllern in Gold auf Blau oder Rot. 60 Bll. In Lederbd. d. 16. Jh. mit Deckelvergoldung eingehängt, dieser beschabt.
Die erste Miniatur, auf dem ersten Blatt der Handschrift, mit dem vierzeiligen Beginn des Textes, alles umgeben von einer Bordüre aus architektonischen Elementen in Federzeichnung, zeigt den Judaskuss; Judas, der zwischen Petrus und Jesus steht, hat den Beutel mit den Silberlingen in der Hand, rechts mehrere Häscher mit Hellebarde.
Die zweite Miniatur (Bl. 54) zeigt die Gregorsmesse, benannt nach Papst Gregor I.: Der heilige Gregor kniet vor dem Altar, eine Hostie in der Hand, rechts neben sich einen Messdiener, dahinter u.a. betende Bischöfe. Aus der Seitenwunde des leibhaftigen Christus spritzt Blut in den Abendmahlskelch. Wie die erste Miniatur ist auch diese von einer Architekturbordüre in Federzeichnung umgeben und der hier dreizeilige Text beginnt auch mit einer Initiale.
Enthält:
Bl. 1-12: Passionsgeschichte nach Johannes
Bl. 12v-18v: Auszüge aus den Evangelien
Bl. 18v-20v: Gebete an die Jungfrau Maria (De beata Maria antiphona), beginnend mit dem "Salve Regina"
Bl. 21-24v: Oratio devota ad gloriosam virginem Mariam. Obsecro te domina (etc.)
Bl. 25-27: Devota conte(m)placio beate Marie virginis iuxta cruce(m) filii sui lacrimantis. Stabat mater (etc.)
Bl. 27-28v: Oratio de conceptione beate virginis Marie. Ave cuius conceptio solenni plena gaudio (etc.)
Bl. 28v-52v: Gebete um Fürbitte bei Gott durch Heilige, beginnend mit: Erzengel Michael, Johannes der Täufer, Johannes, Petrus u. Paulus, Jakob, Stefan, Laurentius, Christophorus, außerdem u.a. Symphorianus, Lambertus, Avoye von Sizilien und Radegunde.
Bl. 52v-53v: Sieben Gebete des hl Gregor mit französischer Einleitung: Quiconques dira les sept oraisons qui sensuivent avec sept foys Pater noster, et Ave Maria (etc.).
Bl. 56-60v: Oratio Sancti Petri de Lucemburgo. Deus pater qui creasti mundi et illuminasti (etc.).
Peter von Luxemburg (1369-1387) wurde 1384 Bischof von Metz und starb als Kardinal in Avignon. Seine Seligsprechung erfolgte erst 1527, als Heiliger verehrt wurde er aber schon vorher, insbesondere in Metz, Avignon und Paris. Die Initiale zu Beginn des Gebets enthält das luxemburgische Wappen mit dem aufrechtstehenden roten Löwen, an den Seiten die Quasten des geistlichen Würdenträgers. Das und die Erwähnung des hl. Symphorianus, der in Metz besonders verehrt wurde, lassen an eine Entstehung oder Verwendung des Gebetbuchs in Metz denken. - Hier u. da Marginalien des 16. Jh. in lateinischer u. französischer Sprache. Vereinzelt etwas fleckig. Die architektonischen Bordüren der Miniaturen etwas angeschnitten; die erste Miniatur (Gefangennahme) mit stärkeren Bereibungen; die zweite Miniatur (Gregorsmesse) mit kleinen Bereibungen sowie mit Farbverwischungen; das Wappen Peters von Luxemburg oxydiert.
Die zweite Miniatur (Bl. 54) zeigt die Gregorsmesse, benannt nach Papst Gregor I.: Der heilige Gregor kniet vor dem Altar, eine Hostie in der Hand, rechts neben sich einen Messdiener, dahinter u.a. betende Bischöfe. Aus der Seitenwunde des leibhaftigen Christus spritzt Blut in den Abendmahlskelch. Wie die erste Miniatur ist auch diese von einer Architekturbordüre in Federzeichnung umgeben und der hier dreizeilige Text beginnt auch mit einer Initiale.
Enthält:
Bl. 1-12: Passionsgeschichte nach Johannes
Bl. 12v-18v: Auszüge aus den Evangelien
Bl. 18v-20v: Gebete an die Jungfrau Maria (De beata Maria antiphona), beginnend mit dem "Salve Regina"
Bl. 21-24v: Oratio devota ad gloriosam virginem Mariam. Obsecro te domina (etc.)
Bl. 25-27: Devota conte(m)placio beate Marie virginis iuxta cruce(m) filii sui lacrimantis. Stabat mater (etc.)
Bl. 27-28v: Oratio de conceptione beate virginis Marie. Ave cuius conceptio solenni plena gaudio (etc.)
Bl. 28v-52v: Gebete um Fürbitte bei Gott durch Heilige, beginnend mit: Erzengel Michael, Johannes der Täufer, Johannes, Petrus u. Paulus, Jakob, Stefan, Laurentius, Christophorus, außerdem u.a. Symphorianus, Lambertus, Avoye von Sizilien und Radegunde.
Bl. 52v-53v: Sieben Gebete des hl Gregor mit französischer Einleitung: Quiconques dira les sept oraisons qui sensuivent avec sept foys Pater noster, et Ave Maria (etc.).
Bl. 56-60v: Oratio Sancti Petri de Lucemburgo. Deus pater qui creasti mundi et illuminasti (etc.).
Peter von Luxemburg (1369-1387) wurde 1384 Bischof von Metz und starb als Kardinal in Avignon. Seine Seligsprechung erfolgte erst 1527, als Heiliger verehrt wurde er aber schon vorher, insbesondere in Metz, Avignon und Paris. Die Initiale zu Beginn des Gebets enthält das luxemburgische Wappen mit dem aufrechtstehenden roten Löwen, an den Seiten die Quasten des geistlichen Würdenträgers. Das und die Erwähnung des hl. Symphorianus, der in Metz besonders verehrt wurde, lassen an eine Entstehung oder Verwendung des Gebetbuchs in Metz denken. - Hier u. da Marginalien des 16. Jh. in lateinischer u. französischer Sprache. Vereinzelt etwas fleckig. Die architektonischen Bordüren der Miniaturen etwas angeschnitten; die erste Miniatur (Gefangennahme) mit stärkeren Bereibungen; die zweite Miniatur (Gregorsmesse) mit kleinen Bereibungen sowie mit Farbverwischungen; das Wappen Peters von Luxemburg oxydiert.
Manuscript prayer book on vellum, written in France probably in the first quarter of 16th century. With 2 full-page miniatures: Capture of Christ and Mass of Saint Gregory. Lef 56-60v with "Oratio Sancti Petri de Lucemburgo", the corresponding initial with arms of Peter of Luxembourg (heavily oxidised). Peter of Luxembourg (1369-1387) was bishop of Metz and died as cardinal in Avignon. He was beatified in 1527, but his cult began earlier, especially in Avignon, Metz and Paris. - Some 16th century marginalia in French and Latin. Some staining here and there. Borders of miniatures touched by the binder's knife; rubbing to first miniature, less rubbing but some colour blurring to second miniature. Rehinged in 16th century calf.
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(verkauft)
Los 114
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Gebetbuch. Ca. 1580
Gebetbuch. - "Bedt Biechlin genandt Aller Lieben Chrystgleybigen sellen lustgerdtlin in welchem begryffen allerhandt schöne uberlebens Gebett mitt grossem fleeyß zu samen gesucht". Deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland oder Schweiz, Ende 16. Jahrhundert. Blattgr. ca. 12:8 cm, Schriftspiegel ca. 10:6 cm. Von einer Hand mit schwarzbrauner und roter Tinte in geschrieben. Mehrere eingemalte Initialen in Rot. 241 (statt 242?) nn. Bll. Brauner blindgeprägter Ldr. d. Zt., je ein Medaillon mit christlichen Motiven auf den Deckeln. Porträtrolle im Deckelrand, berieben, teilw. restauriert.
Umfangreiches Gebetbuch für den eigenen Gebrauch. Im vorderen Innendeckel findet sich unter einem Spruch der Name Joanna Capizia Enderlin, Ordensschwester und wohl Verfasserin des vorliegenden Gebetbuchs. Ausgeführt in einer ungewöhnlichen, geraden und leicht kalligraphierten Schrift, jede Seite von einer dreifachen Einfassung in roter und grüner Tinte. Enthält allgemeine Gebete, Gebete für spezielle Anliegen, für jeden Wochentag, Erlösung aus dem Fegefeuer, Hinweise auf Ordensleben etc. - Teilw. fingerfleckig bzw. vereinzelt fleckig, etwas gebräunt, wenige Bll. braunrandig, vereinzelte Läsuren bzw. Einrisse im weißen Rand oder unteren Ecken. Vorderer Vorsatz mit neueren Bleistiftanmerkung zum Werk. Ein Blatt nach dem nn. Blatt 42 sichtbar entfernt.
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(verkauft)
Los 115
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Horae, Fragment 52 Bll.
Horae B. M. V. Fragment eines lateinischen Stundenbuches. Handschrift auf Pergament. Wohl Frankreich, 2. Hälfte 15. Jh. Blattgr. 19:13 cm, Schriftspiegel ca. 11:8 cm. 17 Zeilen, zart in Rot regliert. Textura in schwarzer Tinte. Jede Seite mit meist zahlreichen ein- u. zweizeiligen Initialen in Gold u. Blau, meist auf rotem oder schwarzem Federwerksgrund. (Noch) 52 Bll. Ldr. d. 17. Jh. mit Rückenverg., beschabt, Vorderdeckel mit 3 Wurmlöchlein, vord. freie Vorsatzbll. gelockert.
Fragment eines einst reizvollen Stundenbuchs. - Stellenw. etwas gebräunt, vor allem im Randbereich teils etwas angestaubt oder fingerfleckig, 2 Bll. mittig mit großem Braunfleck, 1 Bl. mit kl. Loch im Oberrand. Wohl mehr als die Hälfte der Bll. entnommen. Mit 2 gest. Wappenexlibris.
Fragment of an Latin book of hours with numerous 1- and 2-line initials. - Somewhat browned in places, some mainly marginal soiling or fingermarking, 2 leaves with large brownish stain at center, 1 with small hole to upper margin. Probably more than half of the leaves taken out. Bound in 17th century calf spine gilt, somewhat rubbed, 3 small wormholes to front cover, front fly-leaves loosened.
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Los 116
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Augsburger reformatorisches Gebetbuch
Jacobi/Widemann, Christlicher Trostbrieff. MSS
Jacobi, J. Ein Christlicher lieblicher Trostbrieff, wie und womit sich ein Christ, im Creutz unnd trübsal tröste(n) sol. - Ein Vermanung von dem Heyligen hochwirdigen Sacrament des waren Leibs unnd Bludts unsers Herren und Heylands Jhesu Cristi. Zwei zusammengehörige deutsche Handschriften auf Pergament, eine mit lateinischen Einschüben. Augsburg 1566-1567. Blattgr.: 11,3:7,5 cm, Schriftspiegel 8,5:5,7 cm. 21 Zeilen. Renaissance-Fraktur und italienische Kursive (lat. Einschübe) in schwarzbrauner Tinte. Nomina sacra in kalligraphischen Versalien, im Wechsel Gold, Blau u. Rot, oder Gold u. Schwarz; Versalien in Rot sowie für lat. Textstellen in Gold. Zahlreiche Überschriften in Rot, Blau und Gold und mit Federwerk. Mit zusammen 3 großen farbigen und goldgehöhten Miniaturen die von mehrfarbigen floralen Bordüren eingefasst und von Texten in Kartuschen mit Rollwerkverzierungen begleitet werden, sowie 20 historisierten Initialen in Gold und Farben. 25; 19 Bll. Kastanienbrauner Samteinband des 19. Jh. mit goldgepr. Monogramm "AB" auf beiden Deckeln uind Goldschnitt; Kanten etwas berieben, vorderes Gelenk ca. 4 cm eingerissen. In rotem geschlossenen Maroquin-Schuber d. 19. Jh. mit goldgepr. Rtit.; geringe Gebrauchsspuren.
Zwei von dem Augsburger Bürger Enderis Widemann in bestechender Präzision kalligraphierte Handschriften, prachtvoll illuminiert, gemeinsam ein Andachts- und Gebetbuch bildend. Das kleine Format und der umfangreiche Text erfordete eine sehr feine Schrift, die Widemann außerordentlich reich mit Initialen und Buchstaben in Gold und Farben schmückte. Jede der Handschriften mit eigenem Kolophon: "Geschrieben unnd volendt durch Enderis Widemann zu Augspurg den 5 tag Septemberis Anno 1566" sowie "A(nno) d(omin)i Januari Im 1567 Jar ist dieses Biechl geschriben unnd gar volendt, Durch Enderis Widemann Bürger zu Augspurg". - Die erste Handschrift enthält den vollständigen Text (ohne Widmung und Vorwort) des 1551 in Leipzig gedruckten Gebetbuchs 'Ein Christlicher lieblicher trostbrieff' des aus Nordhausen stammenden Leonhard Jacobi (VD 16, J 65). Die zugehörige große Miniatur (6,3:5,6 cm) zeigt im Vordergrund den Kampf Jakobs mit dem Engel, dahinter öffnet sich eine weite Landschaft und in der Ferne sind das Heer Esaus und die Herden Jakobs zu erkennen. In der Kartusche darüber der Vers Genesis 32:28. Die großen Initialen (2,3:2,3 cm) in Rot oder Gold auf mit Gold und Farben detailreich gemalten Hintergründen: äsender Hirsch, Johannes auf Patmos, Hase u. Ziege, Hl. Georg mit dem Drachen kämpfend, Knabe vor einem Bischof knieend, Hl. Petrus (?). - Die zweite Handschrift beginnt mit den Texten zum Abendmahl und endet mit Vater Unser und Danksagung (F2r - G3v). Es folgen Gebete des württembergischen Theologen und Reformators Jakob Andreae (1528-1590) "so der Mensch vor dem Nachtmahl mit Gott ... reden soll", (G4r - H3v). Anschließend 4 weitere Gebete: "Nun folgen Ettliche Gebet welche J. Susanna Schwaygerin Selig, noch inn ihrem lebe(n) so herzlich lieb gehabt hat." Die zu dieser Handschrift gehörenden beiden Miniaturen (je 6,3:5,6 cm) auf dem Blatt zwischen G1 u. G2. Recto: das Lamm Gottes mit Banner auf einem Altar, in der dahinter liegenden gebirgigen Landschaft rechts Johannes der Täufer auf Christus weisend und links in der Ferne die Taufe Christi im Jordan. In der Kartusche der Vers Johannes 1:29. Verso: das letzte Abendmahl in einem Refektorium mit gewölbter Decke, Judas verlässt gerade den Tisch. In der Kartusche der Vers Korinther 11:26. Die Initialen mit den Darstellungen Adam u. Eva, Hl. Jakob, David im Gebet, Verkündigung, Jonas und der Walfisch, versch. Heilige u.a. Ob Widemann auch der Künstler der prächtigen Miniaturen und Initialen ist können wir nicht ermitteln. Die Zusammengehörigkeit der beiden gleichartigen Handschriften ist durch die vom Schreiber angegebenen fortlaufenden Lagensignaturen erwiesen: B6 (B1 aus 2 Blatt, die leeren Rück- und Vorderseiten zusammenmontiert), C0 (mit Miniatur, verso leer), C-E6 (Text von I. endet auf E5 verso, E6 leer), F6, G1, G0 (je 1 Miniatur recto u. verso), G2-H6. Eine Lage A existiert nicht, der Textbeginn auf Blatt B2 lautet wie in der gedruckten Ausgabe von 1551 "Der erste heißt ORATIO, Gebet..." Einen Schreibmeister mit dem Namen Endris (Endres, Andreas) Widemann (Wiedemann, Widmann) konnten wir nicht ermitteln. Die Familie Widemann ist in Augsburg jedoch im 16. Jahrhundert mehrfach nachzuweisen, darunter 3 Generationen von Bierbrauern mit Namen Endris Widemann. - Angestaubt und fingerfleckig, vereinzelt kleinere Feuchtigkeitsflecken, die Bordüren und das Rollwerk der Kartuschen teilweise gering angeschnitten. - Provenienz: vorderes Vorsatz mit hs. Eintrag "Amy Bedford from R.B., 1861" (hierzu wohl auch das Monogramm auf den Buchdeckeln). - Marquess of Bute. Sothebys Auktion 1983: The Bute Collection of forty-two illuminated manuscripts and miniatures. - Schweizer Privatbesitz.
Two fine illuminated German Renaissance manuscripts from Augsburg, together forming a rare reformatoric devotional and prayer book. With 3 large miniatures in floral borders and 20 historiated initials, all lavishly painted in gold and colours. - Some soiling and thumbing, little occasional blurring, the borders of the miniatures little cropped. Bound in 19th cent. full-velvet, gilt monogram "AB" to both covers; edges little rubbed, front joint partly split. Housed in 19th cent. full-morocco slipcase with corresponding lid.
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Los 117
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Kalendarium. KomputistischeTabelle
Kalendarium. - Komputistische Tabelle zur Berechnung des Ostertermins für die Jahre 1486 bis 1575. Handschrift auf Papier, Deutschland, um 1485. Blattgröße u. Schriftspiegel ca. 40:24,5 cm. Bastarda in schwarzer Tinte. Montiert auf den hinteren Innendeckel eines Ldr.-Einbandes über Holzdeckeln mit Streicheisenmuster u. Einzelstempeln aus der ersten Hälfte des 16. Jh., die beiden Deckel mit neuerem Ldr.-Streifen wohl im 19. oder frühen 20. Jh. verbunden u. wahrscheinlich auch schon der Buchblock entfernt; Deckel etwas berieben u. mit einzelnen kl. Wurmlöchern, Ecken u. Kanten stärker beschabt u. bestoßen, Schließen fehlen.
Äußerst seltene komputistische Handschrift zur Berechnung des Ostersonntags, da Ostern der "Brennpunkt des beweglichen Festkreises ist... die Festdaten für die einzelnen Kalenderjahre anzugeben, war die eigentliche Aufgabe jener Wissenschaft, die man als 'Computus' zu bezeichnen pflegte" (vgl. F. Heinzer, S. 45 ff. in: Braunbehrens, Kalender im Wandel der Zeiten, 1982). Angegeben ist bei vorliegender Tabelle nebeneinander für die Jahre 1486-1532 und 1533-1559 in tabellarischer Form die Jahreszahl, ein Wort, dessen Buchstabenzahl die Anzahl der Wochen eines Intervallum angibt, eine weitere Zahl, welche die Tage vom Intervallum bis zum ersten Fastensonntag "Invocavit" nennt, dannn folgen der Sonntagsbuchstabe bzw. bei Schaltjahren 2 (d. h. der Buchstabe, der bei Kennzeichnung der Wochentage mit den sieben Buchstaben A-G den Sonntag markiert), die goldene Zahl zur Kennzeichnung eines Kalenderjahres innerhalb des 19-jährigen Mondzirkels, die Indiktion (15-jährlicher Zyklus zur Jahreszählung) und der Sonnenzyklus (bei dem den 28 Jahren einer Reihe die Ziffern 1-28 zugeordnet werden). Für die Jahre 1560-75 sind in der Tabelle lediglich die Jahreszahlen ohne weitere Angaben notiert. Bei den Angaben links neben der eigentlichen Tabelle handelt es sich vermutlich um Erklärungen, wie die Tabelle zu benutzen ist. - Stärker gebräunt u. fleckig, in den Rändern ausgefranst u. abgeschabt, dadurch kl. Textverluste.
Rare computational calendar for the calculation of the calendar date of Easter written in black ink, Germany, c. 1485. - Browned and stained, marginal fraying and abrasions, thus partly minor text losses. Mounted on the lower inside cover of an early 16th century blindstamped calf binding over wooden boards, covers joined with leather strip in the 19th or early 20th century and probably the book block already removed; covers somewhat rubbed and with a few small wormholes, corners and edges rubbed and worn, lacking clasps.
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(verkauft)
Los 118
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Ladunger Gerichtsbuch
Loučná (Ladung). - Ladunger gericht(s)buch (Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Wohl meist Osek (Osseg), ca. 1600-1750. 4to. Blattgr. 18:15,5 cm, Schriftspiegel wechselnd. Deutsche Kursive, von verschiedenen Händen mit braunen u. schwarzen Tinten geschrieben. 180 (statt recte 181) num. Bll. (davon 35 weiß). Kart. d. Zt. mit Bezug aus Manuskriptpergament, fleckig u. gebräunt.
Enthält Erbkaufverträge, Vergleiche etc. Betrifft den zum Kloster Osek (dt. Ossegg) gehörenden Teil des Dorfes Loučná (dt. Ladung), dieses gehört heute zur Stadt Lom (dt. Bruch). - Gebräunt. Ohne das num. Bl. 3 (keine Textlücke erkennbar); Blattnr. 56 doppelt vergeben.
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(verkauft)
Los 119
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Ludovicus Magnuis ex collectis in ordinem sacrae
Ludovicus Magnus ex collectis in ordinem Sacrae Scripturae sensibus laudatus et eisdem in effigiem circumductus perinde expressus. Lateinische Handschrift auf Papier. Frankreich um 1680. Fol. Blattgr. 31:21 cm, Schiftspiegel 19:11,5 cm. Von einer Hand in kalligraphischer Antiqua mit schwarzbrauner Tinte geschrieben. Titel von breiter Bordüre in feiner Federzeichung, umgeben mit Krone, Wappen, Fahnen, Waffen, Rüstungen. Auf Bl. 2a große Initiale Q in ornamentaler Kartusche. 24 nn. Bll. (letztes leer), jede Seite von zwei schlichten Rahmen eingefasst, je 4 weiße Bll. vor- und angebunden. Roter Maroquin d. Zt. "à la Duseuil" mit Filetenvergoldung u. Eckfleurons auf beiden Deckeln, Rückenvergoldung, Lilien in den Feldern, Goldschnitt; etwas berieben, Rückdeckel mit nachgefärbter Schabspur im unteren Rand. Im geschlossenen Maroquinschuber des 19. Jh. (Riviere & Son), dieser berieben.
Schöne kalligraphische Handschrift für Ludwig XIV., eventuell als Vorlage für eine Ausführung in Kupferstich gedacht. Eine aus Bibelzitaten zusammengestellte Eloge auf den König, deren Kompilator nicht genannt ist. Eine beiliegende französische Expertise zieht als Schreiber einen Schüler des berühmten Schreibmeisters Nicolas Jarry (gest. etwa 1674) in Betracht. - Teilw. gering fingerfleckig. Seiteneinfassungen auf 2 Bll. durch Tintenfraß teilw. aufgeplatzt. Provenienz: Mortimer L. Schiff; Henry Sack, Genf (Exposition du Chateau de Nyon: Trésors du Grand Siècle, Louis XIV, 1957, no. 139); Colonel Sickles.
A fine calligraphic manuscript for Louis XIV. A eulogy to the king composed of biblical quotations, the compiler of which is not named. An enclosed French expert opinion considers the scribe to be a pupil of the famous scriber Nicolas Jarry. - Slightly fingerstained. Two borders with tears due to ink erosion. Contemporary red morocco gilt, somewhat rubbed, 19th slipcase, partly rubbed. Provenance: Mortimer L. Schiff; Henry Sack, Geneva; Colonel Sickles.
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(verkauft)
Los 120
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Floucaud de Fourcroy, Sur le canonnage
Militaria. - Floucaud de Fourcroy, A. L. Conférences sur le Canonnage faites à bord de l’Uranie. Französische Handschrift auf Papier. (Ca. 1852). Fol. Blattgr. 32:21 cm, Schriftspiegel meist ca. 29:13,5 cm. Mit zahlr. Tintenzeichnungen, Tabellen u. Diagrammen. 157 unregelmäßig paginierte Bll. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. goldgepr. Rtitel, am Fuß des Rückens der goldgepr. Name "Floucaud", etwas berieben, Ecken teilw. bestoßen.
Der spätere Konteradmiral der französischen Kriegsmarine Abraham Léon Floucaud de Fourcroy (1831-1929) verfasste dieses Manuskript als Kadett. Es behandelt verschiedene Aspekte der Ausbildung zum Seeoffizier, mit zahlreichen technischen Details. - Leicht gebräunt; vereinzelt etwas stockfleckig.
The manuscript by the cadet Floucaud de Fourcroy (by the end of his career an admiral) recapitulates the curriculum of naval artillery in the middle of the 19th century. It begins with a survey of weapon classifications (artillery, rifles, swords, pikes, axes, etc.) and the situations in which to use them, different types of ammunition and their purposes, and the history of their development. There are then lengthy explanations of each weapon’s size, range, reloading time, effectiveness, etc. Each of these is presented with precise measurements and dimensions. The author recounts the multitude of exercises which a cadet had to undergo and master in order to progress as a naval officer. There are also extensive notes on his lessons in ballistics. - Mild browning. Some foxing here and there. Contemporary half calf gilt, somewhat rubbed, corners partly bumbed.
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(abgelaufen)
Los 121
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Lehrbuch der Infanterie (Manuskript)
Militaria. - Taktisches Lehrbuch der Infanterie eines anonymen deutschen Schreibers. "63 1809" (hs. Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. (1809). Qu.-4to (19,5:26,5 cm). Mit 74 num. ganzs. Plänen in Federzeichnung. 85 Bll. Pp. d. Zt., lädiert u. stellenw. angenagt, Rücken fehlt, gelockert.
Anonyme Handschrift in feiner deutscher Kursive zur Formierung und Bewegung von Regimentern der Infanterie. Die Manöver und verschiedensten Marschrichtungen werden jeweils in ganzseitigen Plänen minutiös illustriert und in ausführlichen Beschreibungen unter Angabe der genauen Befehle erklärt. - Stellenw. gering fleckig. Erstes Bl. lose.
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(abgelaufen)
Los 122
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Privilegium der Apotheke zu Massow
Pommern. - Friedrich II., d. Gr. Privileg für die Apotheke zu Massow (Maszewo). Deutsche Urkunde auf Papier. Berlin, 26. Sept. 1766. Fol. Blattgr. 34:21 cm. Regelmäßige Kanzleikursive in brauner Tinte, Eingangszeilen kalligraphiert. Mit 4 Zusätzen, datiert 1836 u. 1844. Mit papiergedecktem Siegel u. eigenh. Paraphe Friedrichs d. Gr. 4 S. auf 2 Doppelbll. (Hüllbll. weiß). - Zusammen mit weiteren Dokumenten zur Apotheke in Massow in Hlwd. um 1900, berieben u. bestoßen.
Das Privileg wurde erteilt an "George Friederich Roepcke zu Massow in Pommern, über seine daselbst angelegte Medicin Apotheque, ingleichen den Handel mit Material- und Gewürtz-Waaren". Massow (heute Maszewo) liegt zwischen Naugard und Stargard in Hinterpommern. Angebunden sind 13 weitere Urkunden oder Urkundenabschriften auf 26 beschriebenen Bll. von 1780-1844, die die Übergabe und Verkauf des Geschäfts und der zugehörigen Räume an verschiedenen nachfolgende Apothekergenerationen (Johann D. Fr. König, Joh. Fr. Giese, Carl August Ferd. Wolff bzw. deren Erben) dokumentieren sowie die Erweiterung der Apothekengebäude durch Grundstückszukauf von der benachbarten Kirche St. Marien, dem Errichten von Stallungen und später den Bau eines Laboratoriums belegen. Mit 1 doppelblattgr. aquarellierten Plan und 1 Bleistiftskizze. Diese zeigen die Grundrisse der an die Apotheke anliegenden Grundstücke mit Straße, Kirchhof und Nachbarwohnungen. Mit zus. 10 Lacksiegeln (1 unvollständig) und 1 papiergedeckten Siegel. - Tlw. gebräunt oder fleckig, Ränder stellenw. mit kl. Einrissen und Fehlstellen, 1 Bl. mit 2 vorsichtig geklebten Falzdurchrissen.
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Los 123
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Mit Darstellung der Heiligen Kunigunde
Processionale, Süddeutsch um 1480
Processionale. Lateinische Handschrift auf Pergament. Süddeutschland (Freising?) um 1480. Blattgr. 17,3:12,5 cm, Schriftspiegel ca. 11:8,5 cm. Gotische Textura in schwarzbrauner Tinte mit roten Hervorhebungen, mit zahlreichen Musiknoten in Quadratnotation auf vierlinigem System. Mit einer ganzseitigen Miniatur auf einem voranstehenden Blatt verso, einer großen Fleuronée-Initiale "P" über die gesamte Schriftspiegelhöhe und über den Schriftspiegel ausgreifendem Federwerk in Blau und Rot sowie zahlreichen blauen und roten 2-3-zeiligen Initialen. 57 Bll. Blindgeprägter Schaflederband der Zeit mit 2 Langriemenschließen aus Messing und 2 Messingdornen auf dem Vorderdeckel; fleckig und beschabt, Rücken mit Leder ergänzt, restauriert.
Vollständiges liturgisches Manuskript mit den Gesängen der Festtagsprozessionen, ohne Kalendarium. Folgende Abschnitte sind meist mit kleinen farbigen Blattweisern markiert: Fol. 2r: D(om)in(i)ca in ramis plama(rum) antipho(na) (Palmsonntag); Fol. 9r: Feria qu(in)ta in cena d(omi)ni Responso(rium) (Gründonnerstag); Fol. 18r: In ablutione altarium incipitur in choro Respo(n)sorium; Fol 23v: Antiphona; Fol. 31r: In parasceve Sacerdotes versum (Osteroffizium); Fol. 42v: In dedicat(i)one templi canit Responsoriu(m) (Kirchenweihe); Fol 44v: In purificat(i)o(n)e b(ea)te marie v(irginis) an(tiphona); Fol. 48v: In festo Assumptionis beate Marie virgi(n)is Responsoriu(m). Einen besonderen Hinweis zur Entstehung in der Gegend von Freising könnte die Überschrift auf Fol. 22r bieten: Ad alta(r)e s(anc)ti Sigismu(n)di ca(nit) R(esponsorium). Der hl. Sigismund wurde im 14. Jh. dritter Patron der Freisinger Domkirche. Die Miniatur mit Darstellung der Heiligen Kunigunde, stehend mit Krone und Kirche in der linken Hand, in etwas grober Federzeichnung, eingefasst von dünner roter Linie sind der Hintergrund der Darstellung Blau und Grün, die Kirche und Teile des Gewands lachsfarben recht grob koloriert. Die Goldauflage der Gewandsäume und des Heiligenscheins wohl etwas später hinzugefügt, beim Heiligenschein wird die Krone größtenteils abgedeckt. - Vereinzelt gering fingerfleckig, sonst sauber und breitrandig. Die Vergoldung des Heiligenscheins der Miniatur teilweise abgeplatzt. Innendeckel mit kl. Vermerk d. 16. Jh.: "ist corigirt und gereht", mont. Katalogbeschreibung u. Besitzvermerken (s.u.). Am Schluss 2 Papierbll. mit Choralnotation d. 19. Jh. eingebunden. - Provenienz: Edward Hailstone (1818-1890, Sammler u. Antiquar; goldgepr. Ldr.-Exlibris auf vorderem Innendeckel) - Herbert Watney (1843-1932, Arzt, Privatier; hs. Eintrag auf dem Innendeckel dat. 1892 u. Bibl.-Etikett auf d. ersten Bl. recto) - Sothebys Auktion 1932: Property of the late Dr. Herbert Watney. - Schweizer Privatbesitz.
Complete 15th cent. liturgical manuscript. With full-page somewhat roughly drawn figure of St. Cunigunde, large fleuronée-initial with extensions in blue and red, numerous blue and red initials and music on a red 4-line stave. - Besides occasional minor thumbing, clean and wide margined. Bound in contemp. sheepskin over wooden boards with 2 brass clasps; worn, rebacked, restored. - Bookplates and ownership inscriptions of Edward Hailstone and Herbert Watney.
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(verkauft)
Los 124
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Iurisdic(tion) du Chastele(t). Handschrift
Recht. - Grand Châtelet. - Iurisdic(tion) du Chastele(t) (Rückentitel). 2 Tle. in 1 Bd. Französische Handschrift auf Papier. Um 1780. Blattgr. ca. 17,5:11 cm. Von einer Hand mit brauner Tinte in regelmäßiger Kursive geschrieben. 514 S., 11 Bll. Inhaltsverzeichnis. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg., berieben, Kanten und Gelenke beschabt, etwas bestoßen, Gelenke etwas angebrochen.
Das Grand Châtelet diente dem Prévôt de Paris, dem königlichen Stadtvogt, und seiner Justizverwaltung als Amtssitz und beherbergte ein Gefängnis. Die vorliegende systematische Abhandlung mit Informationen zur Organisation und Aufbau, ist in "Matière Civil" (S. 1-468) und "Matière Criminel" (S. 469-514) aufgeteilt. - Stellenweise gering fleckig und leicht gebräunt.
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(verkauft)
Los 125
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Embryonale Entwickung
Remarques sur ... des oeufs couvées
Remarques sur les desseins des oeufs couvés par la chaleur artificielle, avec une description du fourneau et du couvoir nouvellement inventés pour faire eclore les poulets, par une methode aussi sure, mais plus commode que celles qui ont été en usage jusqu'apresent. Französische Handschrift auf Pergament. (Frankreich oder Belgien, um 1750). Blattgr.: ca. 14:10,5 cm, Schriftspiegel: 11,5:8 cm. 20-21 Zeilen. In zierlicher französischer Kursive mit schwarzbrauner Tinte geschrieben und von einfacher Linie eingefasst. Mit 14 num. Tafeln mit je einer ganzseitigen lavierten und teilweise farbig gouachierten Pinselzeichung. 1 Bl., 13 S., num. Bll. 14-27. Olivfarbener Maroquinband der Zeit mit Rückenvergoldung, goldgepr. roten Maroquin-Rückenschild und reicher Goldprägung auf beiden Deckeln, Steh- und Innenkanten; Kanten gering berieben. In mod. olivgrüner Maroquin-Box mit goldgepr. Rtit. (sign.: Lobstein-Laurenchet).
Außergewöhnliches Manuskript zur embryonalen Entwicklung im Hühnerei bis zum Schlüpfen des Kükens, sowie zu einer Konstruktion eines Inkubators oder Brutschranks, den der anonyme Verfasser, wie aus dem Text hervorgeht, selbst entwickelt hat und den er "poule artificielle" nennt. Die prächtigen Tafeln zeigen die Entwicklung des Kükens im Ei in 13 Stufen. In reich geschmücktem barocken Rahmen ist jeweils ein Ei in aufrechter Position mit geöffneter Eierschale vor verschiedenen Landschaften gezeigt, so daß die Entwicklung im Inneren sichtbar wird. Die Tafeln Nr. 24-26 mit Darstellung des schlüpfenden Kükens. Überaus detailliert und farbig wiedergegeben ist jeweils das Innere des Eis, Rahmen und Landschaften sind grau laviert. Die letzte, nur grau lavierte Tafel zeigt den Brutschrank mit externer Wärmequelle. Die erste Tafel unten rechts signiert: "Delafond pinxit", wir konnten jedoch keinen Künstler dieses Namens nachweisen. - Stellenweise gering angestaubt, das auf den Tafeln verwendete Bleiweiß teilweise grau oxydiert. - Prachtvoller Einband für Karl Alexander von Lothringen (Charles-Alexandre de Lorraine) mit vielfacher Verwendung des gekrönten lothringischen Kreuzes auf beiden Deckeln und in den Rückenfeldern (vgl. Olivier, Taf. 48v, 3 u. Speeckaert II, 78). "Ce prince savant et lettré avoit formé une splendide bibliothèque et un de plus riches cabinets d'histoire naturelle, de numismatique et d'estempes de son temps" (Olivier).
Fine French manuscript on the embryology of the chicken and on an egg incubator developed by the author. With 14 full-page paintbrush drawings in grisaille and gouache techniques. - Minor dust-soiling, some oxidation to the white ot the plates. Bound for Prince Charles Alexander of Lorraine (1712-1780) in contemp. olive full-morocco, spine, covers and inner dentelles richly gilt, with numerous impressions of the crowned Cross of Lorraine; little rubbing to edges. Housed in modern green full-morocco clamshell box (signed: Lobstein-Laurenchet).
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(verkauft)
Los 126
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Demons fight with Angels - Famous Text for Raskolniki
Vita des Vasilij Novyj
Russland. - Vita des hl. Basilius des Jüngeren. (Житие преподобного отца нашего Василия Нового). Kirchenslawische Handschrift auf Papier. Russland, wohl Ende d. 18. Jh. Fol. Blattgr. 30:18,5 cm, Schriftspiegel 23:13,5 cm. Saubere kyrillische Buchschrift in brauner Tinte, Eingangszeilen farbig kalligraphiert. Mit aquarellierter Titelbordüre u. 52 ganzs. aquarellierten Illustrationen. 84 kyrill. foliierte Bll., 1 w. Bl. Geprägter Lederband d. Zt., Vergoldung oxydiert, Gelenke u. Kanten restauriert.
Bemerkenswert illustrierte kirchenslawische Handschrift. Vita des hl. Basilius des Jüngeren, der angeblich im 10. Jahrhundert gelebt hat, berichtet von seinem Schüler Gregorius. Einen breiten Raum nimmt darin eine Vision ein, die Basilius seinem Schüler gewährt. Dieser hatte gefragt, was mit Basilius' Dienerin Theodora nach ihrem Tode geschehe. Theodora berichtet in der Vision vom Kampf der Engel und der Dämonen um ihre Seele, die Prüfung ihrer Seele auf einzelne Sünden (einundzwanzig), von Himmel und Hölle. Die eschatologische Thematik machte die Vita bei den Altgläubigen in Russland seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts besonders populär. Die Altgäubigen, auch Raskolniki ("Spalter, Schismatiker") genannt, hatten sich gegen die im 17. Jahrhundert begonnenen Reformen der Orthodoxie durch den Patriarchen Nikon gewandt und erlebten seither über einen längeren Zeitraum Verbot und Verfolgung. - Die in kräftigen Farben aquarellierten, lebhaften Miniaturen illustrieren besonders Theodoras Erlebnisse nach dem Tode. Einen eindrucksvollen Raum nehmen somit die Darstellungen der sogenannten "21 Telonia" ein, bei der die zum Himmel aufsteigende Seele der Theodora in einundzwanzig Stationen von variantenreich und drastisch gestalteten Dämonen auf die einzelnen Sünden geprüft wird. Nach Wikibrief sollen nur 24 Manuskripte der "Vita" des 12.-19. Jahrhunderts erhalten sein. Die Miniaturen unseres Codexes sind durch Abpausen entstanden, daher die Umrisse mit feinen Nadellöchern punktiert. Stellenw. fleckig, vereinzelt mit hinterlegten Einrissen. - Beeindruckendes Zeugnis östlicher Orthodoxie.
Church Slavonic manuscript on paper. Hagiographical biography of Saint Basil the Younger. With 52 coloured illustrations, many of the depicting demons and the hell. This text with its illustrations was common among the Russian old believers. A central text are the visions of Theodora illustrated by 21 full-page depictions of the 21 customs posts with drastic depictions of demons (telonei), in which Theodora is tested for individual sins. - The miniatures were created by tracing, therefore the outlines are dotted with fine pinholes. Staining in places, few repaired lesions. Contemporary blind-tooled calf over wooden boards, somewhat worn and restored. - Fine document of old Russian belief.
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(verkauft)
Los 127
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Brevi Nozioni de' Sistemi.
Schiffahrt. - Brevi nozioni de' sistemi del mondo e della sfera. Italienische Handschrift auf Papier. O. O., um 1780. Fol. (30,5:21,5 cm), Blattgr. 29: 20,5 cm, Schriftspiegel wenig kleiner. Regelmäßige Kursive in brauner, vereinzelt schwarzer Tinte. Mit einfacher Titeleinfassung, 19 (18 gefalt.) Tafeln in teilw. lavierter Federzeichnung u. 1 doppelblattgr. Tabelle. Titel, 241 (recte 247) num. S. Alter Hprgt., neu aufgebunden, stark restauriert.
Aufzeichnungen etwa aus der Ausbildung eines italienischen Seekadetten. Allgemeine Erd- u. Himmelskunde nehmen die S. 1-35 ein, darunter die Weltsysteme von Ptolemaeus, Kopernicus und Brahe mit entsprechenden Tafeln; ferner Grundbegriffe wie Horizont, Ekliptik und Parallaxe. Den Hauptteil des Bandes bildet ab S. 47 ein gründlicher, mit zahlr. Fallbeispielen versehener "Trattato della navigazione". Dieser beginnt in Cap. I mit "Della costruzione della bussola", hierzu auch ein Paragraph "Venti del Mediterraneo". Cap. IV ist überschrieben "Delle carte marittime, e della loro costruzione", Cap. V "Delle operazioni da farsi su'le carte". Cap. X handelt "De calcoli astronomici pertenenti all navigazione" (Längen- u. Höhenberechnung, Ortsbestimmung etc.), weitere von der Kalenderrechnung. Das Schlusskapitel "Della maniera di formare il giornale" weist auf den praktischen Zweck der hier protokollierten Ausbildung hin. Die hübsch ausgeführten Tafeln zeigen Kompass, Windrose, Senkblei, Zirkel, Sextanten; 2 zu kartographischen Techniken, 1 zu den Mondphasen. - Leicht stock- u. fingerfl. Titel, Tabelle u. 1 Taf. randverstärkt, letzte angerändert. Tafeln ausfaltbar gebunden, Ansatzlinien teilw. ebenfalls verstärkt.
Neat Italian ms. on paper, late 18th cent., on astronomy and navigation. With 19 (18 folding) plates in brown ink, partly with grey wash. - Slight foxing and fingermarking, a few margins reinforced, final plate remargined at side. Old vellum-backed boards, restored and rebound.
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(abgelaufen)
Los 128
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Wilhelm II., Urkunde für Eulenburg
Wilhelm II., Deutscher Kaiser - Philipp zu Eulenburg. - Namen-, Titel- und Wappenvermehrungsbrief für Gräfin Alexandrine Amalie Luise zu Eulenburg u. ihre Nachfahren. Deutsche Urkunde auf Pergament. Berlin, 16. Februar 1898. Fol. Blattgr. 35:26 cm, Schrifspiegel ca. 24:19 cm. Mit schwarzer Tinte kalligraphiert, Initialen in Gold. Mit Wappenmalerei (ca. 27:20 cm) in Gold u. Farben. 6 Bll, davon 2 weiß. Mit eigenhändiger Unterschrift des Kaisers und anhängendem Wachssiegel (Durchm. 14,5 cm) in Metallkapsel (Wappen mit Absplitterung, Kapsel ohne Deckel). Lederschnittband d. Zt., Vorderdeckel mit reliefierter Dastellung eines gekrönten Adlers mit Zepter u. Reichsapfel in den Fängen, tlw. bemalt in Gold u. Rot, Vorderdeckel mit großen Eckbeschlägen, Rückdeckel mit 4 Metallbuckeln.
Sehr fein kalligraphierte Urkunde mit prächtiger Wappenmalerei. Alexandrine zu Eulenburg war die Mutter von Philipp Graf zu Eulenburg (1847-1921; ab 1900 Fürst). Sie hatte 1867 von ihrem Großonkel, dem Letzten des Geschlechts der Freiherren von Hertefeld, dessen Güter geerbt, die zu einem Fidekommiss zusammengefasst waren. Mit der vorliegenden Urkunde wird auf Gesuch Philipps zu Eulenburg dem Fideikommissinhaber gestattet, den Namen von Hertefeld mit dem Namen Eulenburg zu verbinden und ein ensprechendes Wappen zu führen, außerdem "wollen wir ... Philipp Graf zu Eulenburg ... ausnahmsweise bereits bei Lebzeiten der derzeitigen Fideikommißbesitzerin, im Ausflusse besonderer Gnade das Recht erteilen sich des gleichen vereinten Namens und Titels zu bedienen". Philipp zu Eulenburg war ein persönlicher Freund Wilhelms II., der ihn im Zuge der 1907 beginnenden Harden-Eulenburg-Affäre fallen ließ.
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Miniaturen und Einzelblätter
Los 129
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Bordüre mit Miniatur
Anbetung der Heiligen Drei Könige. - Einzelblatt (Ausschnitt) aus einer Handschrift auf dünnem Pergament. Wohl Norditalien (Ferrara?), Mitte 15. Jh. Blattgr. (noch) ca. 6,5:15 cm. Eingefügt in eine arabeske Fußleiste in Braun sind farbige Blatt- u. Bütenteile sowie Goldpunkte; mittig eingesetzt eine kleine Randleistenminiatur in Gold u. Farben (Ø ca. 2 cm), die vor dem Hintergrund eines Sternenhimmels die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt.
Verso Text in lateinischer Sprache, der besagt, dass Paolo Leoni, der damalige Bischof von Ferrara, am 11. Juni 1581 den Altar und die Kirche des Hospitals der Heiligen Anna von Ferrara geweiht hat, mit eigenhändiger (?) Unterschrift des Bischofs. - Pergament mit leichten Knitterfältchen u. stellenw. leicht fleckig. Bordürenstab abgeschnitten.
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(verkauft)
Los 130
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Antiphonar, Einzelblatt mit Initiale "P"
Antiphonar. - Einzelblatt aus einer liturgischen lateinischen Handschrift auf Pergament. Wohl Süddeutschland, 1. Hälfte d. 15. Jh. Gr.-fol. Blattgr. 45,5:33,5 cm, Schriftspiegel ca. 40:23 cm. 11 Zeilen. Textura in schwarzbrauner Tinte und Quadratnoten auf vierlinigem rotem System. Mit großer Initiale "P" in Gold u. Blau mit rotem Federwerk, 3 kleinere Initialen in Rot oder Blau, das Schriftfeld der Seite mit der großen Initiale auf drei Seiten umgeben von einer schmalen Bordüre aus Gold u. Blau.
Leicht fleckig u. mit schwachem Wasserrand; Montagespuren.
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(verkauft)
Los 131
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Zwei heilige Frauen, Miniatur
Antiphonar. - Hl. Liberata und Hl. Faustina von Como (?). - Zwei heilige Frauen jeweils mit Märtyrerpalme und Schwert in der Hand. Ausschnitt aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Norditalien (Verona, Werkstatt des Francesco u. Girolamo dai Libri?), um 1500. Blattgr. noch ca. 12,5:14,5 cm. Figürliche Füllung einer Initiale "P" in Farben, Gold u. Deckweiß.
In kräftigen Farben ausgeführte Darstellung; verso Quadratnotation auf vierlinigem rotem System. - Mit wenigen winzigen Abreibungen u. mittig schwachem Braunfleck.
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(abgelaufen)
Los 132
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Hl. Laurentius, Miniatur
Antiphonar. - Hl. Laurentius. - Der Heilige, in die Dalmatik des Diakons gekleidet, vor landschaftlichem Hintergrund; er steht mit Evangelienbuch und Märtyrerpalme auf dem Rost, auf dem er zu Tode gebracht wurde. Ausschnitt aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Norditalien (Parma, Werkstatt des Michele da Genova?), um 1500. Blattgr. noch ca. 11,5-13 cm. Figürliche Füllung einer Initiale "D" in Farben mit Blattgold und Deckweiß.
Fein ausgeführte Miniatur; verso Quadratnotation auf vierlinigem rotem System. - Blattgold der Einfassung leicht rissig, punktueller Farbabrieb; verso am oberen Blattrand 2 kl. Verklebungen durch frühere Montage u. kl. montiertes Nummernschildchen.
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(abgelaufen)
Los 133
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Antiphonar. 7 Bll.
Antiphonar. - 7 Bll. aus 3 liturgischen Handschriften auf Pergament. Um 1600. Imp.-fol. Blattgr. ca. 67:56 bis 84:60 cm. Text u. Noten. Unterschiedliche Buchschriften in braunen u. schwarzbraunen Tinten, einzelne Hervorhebungen in Rot, sowie Quadratnoten auf fünflinigem rotem System. Mit 2 größeren Initialen in Blau u. Rot, 5 kalligraphischen Initialen in Tinte, 2 in Rot u. 1 in Rot, Violett u. Gelb.
Unterschiedlich fleckig sowie tlw. mit Gebrauchsspuren, 1 mit langem Einriss. oRR./Waf.
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Los 134
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Biblia latina, Einzelblatt (Proverbia)
Biblia latina. - Einzelblatt aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf Pergament. Italien, Mitte des 12. Jahrhunderts. Gr.-fol. Blattgr. 57:40 cm, Schriftspiegel ca. 43:27 cm. 2 Kolumnen, 60 Zeilen. Karolingische Minuskel in brauner Tinte, Kapitelanfänge mit roten Initialen, Kopftitel in Rot.
Einzelblatt aus einer frühen und großformatigen mittelalterlichen Bibelhandschrift. Enthält Sprüche Salomonis Kap. 19, Vers 24 bis Kapitel 24, Vers 24. - Recto- u. Versoseite unten mit Wasserfleck, im unteren Rand mit 3 Löchlein. Zeitweise als Umschlag verwendet, die Versoseite mit einem horizontalen Bräunungsstreifen u. dort mit Resten von 2 Papierschildern, mehrere Heftlöcher, die Ecken ausgeschnitten, dadurch der Anfang und das Ende des Textes mit etwas Verlust ("[Pestilente fla]gellato stultus sapientior erit...").
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Los 135
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Biblia latina. 2. Buch Könige / 2 Einzelblätter
Biblia latina. - 2 Einzelblätter aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf feinem Pergament für den Zisterzienserorden. Frankreich (Paris?), 2. Hälfte 13. Jahrhundert. Blattgr. jeweils 18,5:12,5 cm, Schriftspiegel 12:7,5 cm. 2 Kolumnen, 48 Zeilen, regliert. Mit schwarzbrauner Tinte in feiner gotischer Perlschrift geschrieben, Kolumnentitel u. Kapitelnummerierung in Blau u. Rot, insgesamt 5 zweizeilige Initialen in Blau oder Rot mit Fleuronnée in der Gegenfarbe, 1 Seite mit Fleuronnée ohne Initiale. - Je 1 Seite mit zwei Montageresten im oberen Rand. Enthält (nicht vollständig) 2. Buch der Könige, Kapitel 11-12 u. 23.
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Los 136
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Biblia latina, Könige 2 / 2 Doppelbll.
Biblia latina. - 2 Doppelblätter mit je 4 Textseiten aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf feinem Pergament. Frankreich um 1280. Blattgr. 12:16,5 cm, Schriftspiegel pro Seite ca. 7,2:4,5 cm, 29 Zeilen. Feine gotische Perlschrift in dunkelbrauner Tinte, Kolumnentitel u. Kapitelzählung in Blau u. Rot.
Enthält u.a. 2. Buch der Könige, Kapitel 15 u. 16. - Ränder teilw. gebräunt bzw. etwas braunfleckig, kleine Löcher im Bund durch ehemalige Fadenheftung.
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Los 137
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Breviarium Florenz / 2 Bll.
Breviarium. - 2 Einzelblätter aus einem Brevier auf feinem Pergament. Italien (Florenz) frühes 15. Jh. Blattgr. 19:12,5 cm, Schriftspiegel 11,3:8 cm. 2 Kolumnen, 32 Zeilen. Textura in brauner und roter Tinte. Mit zus. 10 zweizeiligen Initialen sowie Federwerk in Blau u. Rot. - Ränder teilw. etwas gebräunt, 1 Seite jeweils mit zwei Montageresten im oberen Rand.
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Los 138
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Breviarium / 2 Bll.
Breviarium. - 2 Einzelblätter aus einem Brevier auf feinem Pergament. Frankreich, Mitte des 15. Jh. Blattgr. ca. 11:8 cm, Schriftspiegel 6,3:4,7 cm. 2 Kolumnen, 24 Zeilen. Textura in brauner und roter Tinte. Mit zus. 6 zweizeiligen Initialen in Rot und Blau mit Federwerk. - Etwas gebräunt, jeweils 1 Seite mit Montageresten im oberen Rand.
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Los 139
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Grammatik. Auf Pergament / 2 Bll.
Grammatik. - 2 Einzelblätter aus einer grammatikalischen lateinischen Handschrift auf Pergament. Frankreich 13. Jh. Blattgr. 20,5:13,5 cm, Schriftspiegel 19:11,5 cm. 2 Kolumnen, 41-47 Zeilen. Textualis in schwarzer Tinte, beidseitig beschrieben.
Enthält vornehmlich Exzerpte aus Priscianus' "Institutiones grammaticae" (liber V) mit Bemerkungen über das Genus von Worten, die nach ihrer Nominativendung geordnet sind. Text mit zahlreichen Abkürzungen. - Einbandfund mit entsprechenden Gebrauchsspuren. Teilw. fleckig, Ränder leimschattig, vereinzelt Wurmspuren mit etwas Buchstabenverlust, oberer Rand beschnitten.
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Los 140
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Heiligenviten, Einzelblatt
Heiligenviten. - Einzelblatt aus einer Sammlung von Heiligenviten auf Pergament. Wohl Italien, 1. Viertel des 12. Jahrhunderts. Gr.-fol. Blattgr. 49,5:34,5 cm, Schriftspiegel ca. 37,5:25 cm. Kolumnen, 49 Zeilen. Karolingische Minuskel in dunkelbrauner Tinte. Mit 1 tlw. in Rot u. Gelb ausgefüllten Initiale, 2 kleineren Initialen in Rot u. Gelb u. einigen Hervorhebungen in Rot.
Enthält das Ende der Vita des hl. Clemens (23. Nov.) und einen großen Teil der Vita des hl. Chrysogognus (24. Nov.) und seiner Schülerin, der hl. Anastasia. - Leicht fleckig. Etwa 1 1/2 Zeilen am Ende der linken Kolumne auf der Rectoseite alt ausgekratzt, 1 kleiner Randeinriss alt genäht, 1 mit kleinem Pergamentstreifen überklebt.
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Los 141
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Missale, 2 Einzelblätter auf Papier
Missale. - 2 Einzelblätter aus einer liturgischen Handschrift auf Papier. Deutschland um 1410. Blattgr. 30:22 cm, Schriftspiegel 21,5:ca.15 cm. 2 Kolumnen, 40 Zeilen, rubriziert. Bastarda in brauner und roter Tinte, einige 2-3 zeilige Initialen in Rot. - Etwas gebräunt u. fleckig.
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(verkauft)
Los 142
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Missale, 2 Einzelblätter
Missale. - 2 Einzelblätter aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Süddeutschland? Ende 15. Jahrhundert. Blattgr. ca. 21,5:15,5 cm, Schriftspiegel 16,5:ca.11 cm. 2 Kolumnen, 31 Zeilen, gelb rubriziert. Textualis formata in brauner und roter Tinte, mehrere Initialen in Rot und Blau.
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Los 143
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Predigten Franziskaner / 2 Bll.
Predigten. - 2 Einzelblätter auf Pergament aus einer Predigtsammlung für den Franziskanerorden. Italien, Ende 13. Jh. Blattgr. ca. 13,5:9,5 cm, Schriftspiegel ca 8,5:7,5 cm. Minuskel mit umfangreichen Abkürzungen in schwarzer Tinte. Rectoseiten mit Foliierung (190/191). - Leichte Bräunungen, recto jeweils mit Montagespuren mit Buchstabenberührung links mit geringem Verlust.
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Los 144
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Psalterium. 2 Blatt
Psalterium. - Zwei Einzelblätter aus einem lateinischen Psalterium mit Interlinearglossen und umfangreichen Randschriften in 2 gesonderten Kolumnen rechts und links des Psalmentextes. Auf Pergament. Italien? Ende des 12. Jahrhunderts. Blattgr. ca. 28:18 cm, Schriftspiegel ca. 17:15 cm. Mit 1, in ein Quadrat (4,7:5 cm) eingefügter und mit Rankenwerk gefüllter Initiale "E" in mehreren kräftigen Farben. 1 größere u. einige kleinere Initialen in Rot. In geichmäßiger Minuskel in Braun u. Rot, Psalmentext in etwa doppelter Größe gegenüber der Interlinear- bzw. Randschrift. - Gering gebräunt u. fleckig
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Los 145
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Stundenbuchblätter, Gebr. Limburg / 2 Bll.
Stundenbuchblätter. - 2 Einzelblätter aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Frankreich um 1410-20. Blattgr. 19:13,5 cm, Schriftspiegel 12:8 cm. 18 Zeilen. Textura in braunschwarzer Tinte u. Gold. Mit zus. 2 zweizeiligen u. 34 einzeiligen Initialen und Zeilenfüllern in Altrosa, Blau, Rot und Gold. Schmale Texteinfassung in Blau u. Gold, dazu jede Textseite mit breiter dreiseitiger Bordüre aus Dornblattrankwerk in Flüssiggold und blauer Feder.
Die Ausstattung der Verzierungen, Rahmen und Initialen ganz im Stil des "Belles Heures" der Brüder von Limburg für den Duc de Berry, nach neueren Kenntnissen war der sogen. Meister "A" für das Dornblattdekor der Handschriften verantwortlich, attraktiv durch die reiche Verwendung von Flüssiggold. - Vereinzelt gering berieben, leicht fingerfleckig, linker Rand beider Blätter etwas knapp beschnitten, je 1 Seite mit kleiner bzw. etwas größerer Verwischung.
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(verkauft)
Los 146
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Einzelblatt Hl. Georg
Stundenbuchblätter. - Hl. Georg. - Georg zu Pferde tötet den Drachen. Vor landschaftlichem Hintergrund, links oben die Königstochter. Einzelblatt aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Brügge um 1440. Blattgr. ca. 14,5:10 cm, Miniatur 7:5 cm. Miniatur in schmaler Goldeinfassung, darunter dreizeiliger Beginn des Text mit Anfangsinitiale "T" in Flüssiggold auf blauem u. rosafarbenem Grund. Die Miniatur wird durch eine dreiseitige Bordüre aus blauem und braunem Akanthus, roten Blütenknospen und Beeren eingefasst. Verso wird der Text in 16 Zeilen fortgeführt, mit einer zweizeiligen Initiale in Flüssiggold auf blauem u. rosafarbenem Grund. Dekorativ unter Glas gerahmt, Rückseite durch ein Fenster sichtbar.
Die Miniatur ist im damals beliebten Stil der "Gold Scroll Group" gemalt, deren Malereien zwischen 1420 und 1450 in Brügge sehr beliebt waren. In Brügge spezialisierten sich die Miniaturisten auf die Herstellung von Stundenbüchern, von denen viele nach England exportiert wurden, was sich mit der vorliegenden Darstellung des Heiligen Georg gut nachvollziehen lässt.
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(verkauft)
Los 147
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Einzelblatt Matthäus Evangelista
Stundenbuchblätter. - Matthäus. - Matthäus sitzend an einem Tisch in einer Stube, einen Stift in der rechten Hand, vor ihm das Evangelium, links stehend ein Engel. Im Hintergrund eine hügelige Landschaft, die durch ein Fenster zu sehen ist. Vierzeiliger Text unterhalb der Darstellung. Einzelblatt aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Wohl Nordfrankreich, spätes 15. Jh. Blattgr. ca. 19:13 cm. Der vierzeilige Text mit weißer Anfangsinitiale auf Goldgrund, mit Bezug auf die Geburt in Bethlehem. - Etwas knittrig, Montagespuren im oberen Rand. Dekorativ unter Glas gerahmt.
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Los 148
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Miniatur Verrat des Judas
Verrat des Judas. - Christus wird durch den Kuß des Judas verraten. Im Hintergrund die Tempelwache mit Fackel, Schlinge, Lanzen u. Stöcken, im Vordergrund der am Boden liegende Malchus u. Petrus mit erhobenem Schwert. Miniatur in Gold u. Farben auf Pergament. Süddeutschland, um 1500. 9,5:6,5 cm. - Bis zur Einfassung beschnitten u. unter Passepartout gelegt. Verso Montagereste u. angeschnittener Sammlerstempel.
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II. Autographen
Los 149
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Erster Entdecker des Klimawandels
Arrhenius, Eigenhändige Postkarte. 1904
Arrhenius, Svante (schwedischer Physiker und Chemiker, Nobelpreisträger; 1859-1927). Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift "Svante Arrhenius". Stockholm, 16. Februar 1904. (9:14 cm). 1 1/2 S.
An L(eonor) Michaelis (deutsch-amerikanischer Physiologe, Chemiker, 1875–1949), unter der Anschrift "Biochemisches Centralblatt... Berlin". "Sehr geehrter Herr Doctor! Leider habe ich noch keine Separate von meiner Abhandlung 'Zur physikalischen Chemie der Agglutinine' erhalten. Ich schreibe noch heute an Engelmann um die Separate zu reklamieren". Der genannte Forschungsbericht war 1903 in der Zeitschrift für Physikalische Chemie erschienen und befasste sich mit speziellen Stoffen für die Serumtherapie, welche Typhus- und Cholerabazillen zur Agglutination bringen. Die inhaltlichen Fortschritte der Biochemie waren im ausgehenden 19. Jahrhunderts so groß, dass neue Fachzeitschriften, wie das Biochemisches Centralblatt (1902), gegründet wurden. Arrhenius forschte auch zu Themen der Atmosphäre und Meteorologie und sagte 1896 als erster eine globale Erwärmung aufgrund der anthropogenen Kohlendioxid-Emission voraus. Den Treibhauseffekt wertete er damals noch positiv ('Der Anstieg des CO2 wird zukünftigen Menschen erlauben, unter einem wärmeren Himmel zu leben'). - Lithographierter schwedischer Postkartendruck. Etwas gebräunt, mit einzelnen leichten Verwischungen durch Wasser- u. Tintenfleckchen.
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Los 150
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Euler, Eigenhändiger Brief. 1754
Euler, Leonhard (Schweizer Mathematiker, Physiker u. Astronom; 1707-1783). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Euer Wohlgebohren / gehorsamster Diener / L. Euler". Berlin, 14. Dezember 1759. 4to (22,5:17,5 cm). 1 S. auf 1 Bl.
Sehr seltenes Autograph eines der bedeutendsten Mathematiker. Empfehlungsschreiben für einen Erzieher oder Begleiter eines Prinzen. "Wohlgebohrener Herr, Hochgeehrtester Herr Etats Rath, Hochgeneigter Gönner und Freund. Nachdem ich nach meinem letzten Schreiben wenig Hoffnung hatte ein geschicktes Ehepaar zu der gemeldten Stelle... zu finden, so glaube ich doch jetzt durch mein fleißiges Nachforschen solche Leute gefunden zu haben, welche die verlangten Eigenschaften vollkommen besitzen. Der Mann ist aus Bayreuth und heißt W. Molié, von ungefähr 40 Jahren, hat neben einer guten Conduite und artigen Manieren etwas studirt, und viele Jahre in Kriegsdiensten zugebracht, welcher Umstand bey einem jungen Prinzen vortheilhaft seyn kan... Er ist dato ein Witwer, gedenkt aber sich mit einer sehr geschickten Französischen Mademoiselle nächstens zu verheurathen". Mit eigenh. Zusatz unter der Datierung: "Einschluß an He. Prof. Müller / von He. Eberhard aus Halle" (diese Zeilen seitl. mit wenig Buchstabenberührung angeschnitten). - Wenige winzige Stockfleckchen, alter gestrichener Nummerneintrag, seitlich angefalzt.
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Los 151
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Faraday, Eigenhändiger Brief. Ca. 1840
Faraday, Michael (englischer Naturforscher u. Experimentalphysiker; 1791-1867). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "M. Faraday". 20. Dezember (ca. 1840). (18:11 cm). 1 S. auf 1 Bl.
Brief mit Trauerrand. "Dear Sir, I have only now viewed your note but I hope Mr Arbour (?) has done what he could for you". In Brighton hielt sich Michael Faraday zur Erholung auf, nachdem er Ende 1839, errmattet durch seine zahlreichen Verpflichtungen, einen schweren gesundheitlichen Zusammenbruch erlitten hatte. Zu Faradays' wichtigsten Entdeckungen gehören die elektromagnetische Rotation und die elektromagnetische Induktion, die die Grundlage zur Bildung der Elektroindustrie bildeten. Der Vorname des unten links stehenden Adressaten "Wiener Esq." ist nur fragmentarisch erhalten. - Etwas gebräunt, links mit Randausriss mit etwas Buchstabenverlust.
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Los 152
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Fester, Sammlung Autographen
Fester, Emil August (1877-1964). - Sammlung von eigenh. u. maschinenschr. Briefen u. Karten an den Frankfurter Kaufmann u. Bankierssohn. Versch. Orte u. Formate. 1952-59.
Fester arbeitete viel im Ausland, u.a. bei der Northern-Pacific-Railway und als Prokurist der Philipp Holzmann A.G. beim Bau der Bagdad-Bahn, lebte lange im Orient und trat 1926 als Prokurist in die IG-Farben über. Im Ruhestand kämpfte er als Vorsitzender der Frankfurter Theater-Aktiengesellschaft eifrig für den Neubau des Opernhauses. Enthält:
1. Franz v. Kreß v. Kressenstein (dt. General, 1881-1957). Eigenh. Brief mit Unterschr. in Umschlag. Planegg, 16. 8. (1956). 2 S. auf 1 Bl. - An den Vetter mit Ansichten über das heutige Militär, das nicht "mit dem alten zu vergleichen ist". - 2. Friedrich v. Kreß v. Kressenstein (dt. General, Hofmarschall d. Kronprinzen Rupprecht; 1886-1958). Maschinenschr. Brief. mit Unterschr. Schloß Leutstetten, 20. August 1955. 1/2 S. auf 1 Bl. - Dank für das Kondolenzschreiben zum Tode des Kronprinzen. - 3. Georg Solti (ungarisch-britischer Dirigent; 1912-1997). Maschinenschr. Brief mit Unterschr. Frankfurt, 17. Februar 1959. 1 S. auf 1 Bl. mit gedrucktem Briefkopf. - Der Operndirektor der Städtischen Bühnen Frankfurt/M. dankt für eine Einladung. - 4. Fritz Klimsch (dt. Bildhauer; 1870-1960). 2 eigenh. Briefe u. 3 eigenh. Postkarten mit Unterschr. München u.a. 1953-56. Zus. 3 1/2 S. auf 2 Bl. u. 3 S. auf 3 Karten. - Antwort auf die Anfrage nach einem Konzert mit alt-italienischen Komponisten u.a. - 5. (Queen Mary's Private Secretary). Maschinenschr. Brief mit Unterschr. (?). Marlborough House, 2. Oktober 1952. 1 S. auf 1 Bl. mit gedrucktem Briefkopf mit Briefumschlag. - Dank für die Übersendung eines Miniaturbuches, das Her Majesty "is pleased to accept it to put ...in the Queen's Dolls' House at Windsor Castle". - Dazu: 1 Schriftstück u. 1 Postkarte. - Teils gebräunt oder minimal fleckig. - Zus. 6 Briefe, 1 Schriftstück u. 4 Postkarten.
1. Franz v. Kreß v. Kressenstein (dt. General, 1881-1957). Eigenh. Brief mit Unterschr. in Umschlag. Planegg, 16. 8. (1956). 2 S. auf 1 Bl. - An den Vetter mit Ansichten über das heutige Militär, das nicht "mit dem alten zu vergleichen ist". - 2. Friedrich v. Kreß v. Kressenstein (dt. General, Hofmarschall d. Kronprinzen Rupprecht; 1886-1958). Maschinenschr. Brief. mit Unterschr. Schloß Leutstetten, 20. August 1955. 1/2 S. auf 1 Bl. - Dank für das Kondolenzschreiben zum Tode des Kronprinzen. - 3. Georg Solti (ungarisch-britischer Dirigent; 1912-1997). Maschinenschr. Brief mit Unterschr. Frankfurt, 17. Februar 1959. 1 S. auf 1 Bl. mit gedrucktem Briefkopf. - Der Operndirektor der Städtischen Bühnen Frankfurt/M. dankt für eine Einladung. - 4. Fritz Klimsch (dt. Bildhauer; 1870-1960). 2 eigenh. Briefe u. 3 eigenh. Postkarten mit Unterschr. München u.a. 1953-56. Zus. 3 1/2 S. auf 2 Bl. u. 3 S. auf 3 Karten. - Antwort auf die Anfrage nach einem Konzert mit alt-italienischen Komponisten u.a. - 5. (Queen Mary's Private Secretary). Maschinenschr. Brief mit Unterschr. (?). Marlborough House, 2. Oktober 1952. 1 S. auf 1 Bl. mit gedrucktem Briefkopf mit Briefumschlag. - Dank für die Übersendung eines Miniaturbuches, das Her Majesty "is pleased to accept it to put ...in the Queen's Dolls' House at Windsor Castle". - Dazu: 1 Schriftstück u. 1 Postkarte. - Teils gebräunt oder minimal fleckig. - Zus. 6 Briefe, 1 Schriftstück u. 4 Postkarten.
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(abgelaufen)
Los 153
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"Der" Prinz von Homburg
Friedrich II. von Hessen-Homburg, Brief mit e. Unterschrift
Friedrich II., Landgraf von Hessen-Homburg (1633-1708; Der Kleist'sche Prinz von Homburg). Urkunde mit eigenh. Unterschrift. Frankfurt, 30. Jan. 1700. Fol. (32:20 cm). 1 S. Mit Wachssiegel.
Vollmacht für den Kammerrat Paul Lenz, auf dem Fürstentag in Goslar gegen Beschlüsse zur Einschränkung der fürstlichen Rechte zu protestieren.
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Los 154
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"im Fall der Noth zu thun, was Ehre und Pflicht fordern können"
Gauss, Eigenhändiger Brief. 1838
Gauss, Carl Friedrich (dt. Mathematiker, Statistiker, Astronom, Geodät, Elektrotechniker u. Physiker; 1777-1855). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Dein treuer Vater". Göttingen, 6. Januar 1838. (22,5:13 cm). 2 2/3 S. auf 1 Doppelblatt.
Schöner ausführlicher Brief von Gauss an seine Tochter "Minna" (Wilhelmine, 1808-1840). "Ich habe bisher immer gezögert, Dir mein liebes Kind, zu schreiben weil ich von einem Tage zum andern erwartete, daß in Beziehung auf eine oder die andere der vielen mich drückenden schweren Sorgen etwas Entscheidendes oder Lichtgebendes eintreten würde." Eine Sorge betrifft seinen lebenslangen Freund Wilhelm Eduard Weber (1804-1891), mit dem zusammen er 1833 den ersten elektromagnetischen Telegrafen erfunden hatte. Als einer der 'Göttinger Sieben' – die liberal gesinnten Professoren, zu denen auch Minnas Gatte, der Orientalist und evangelischen Theologe Heinrich Ewald, gehörte, protestierten gegen die Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes durch König Ernst August – war Weber 1837 aus seiner Professur entlassen worden. "Den Brief an Weber werde ich in den nächsten Tagen nach London abschicken... Meine Hoffnung, W(eber?) für G(öttingen?) erhalten zu können, ist wenn auch noch nicht gänzlich, doch größtentheils verschwunden". Gauss andere Sorge betraf seinen Sohn (Wilhelm, der 1837 in die USA emigriert war). "Das Ausbleiben aller Nachrichten von Deinem Bruder fängt immer mehr an mich zu beunruhigen". Nicht zuletzt sorgt ihn, daß seine "eigene Situation in dieser trüben Zeit eine so unfeste ist, daß ich jetzt unmöglich mir eine neue Fessel anlegen kann, die mich hindert, im Fall der Noth zu thun, was Ehre und Pflicht fordern können". - Gering gebräunt, minimale Faltspuren.
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Los 155
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"gut sichtbare radioaktive Emanation"
Hahn, 4 Autographen
Hahn, Otto (dt. Chemiker, Nobelpreisträger; 1879-1968). Sammlung von 3 maschinenschriftlichen Briefen u. 1 eigenhändigen Briefkarte mit Porträt, alle mit Unterschrift "Otto Hahn". Göttingen 1954-59. 4to u. 8vo (29,5:21 cm u. 14:13 cm). 3 1/2 S. (4to) auf 3 Bll. u. 2 S. (8vo) auf 1 Doppelbl.
An Emil August Fester (1877-1964, Kaufmann u. Frankfurter Bankierssohn). Der Pionier der Radiochemie Hahn erinnert sich u.a. an die gemeinsame Reise 1933 nach Amerika auf dem Dampfer Hamburg. "In der Tat habe ich Ihnen und den anderen Teilnehmern vom Kapitänstisch in meinem dunklen Zimmer auch ein radioaktives Präparat gezeigt. Es war das von mir viele Jahre früher entdeckte Radiothorium, das im Dunkeln eine auf dem Leuchtschirm gut sichtbare radioaktive Emanation abgab". Hahn war damals auf dem Weg zu seiner Gastprofessur an der Cornell University in Ithaca, New York. Die Briefe mit gedrucktem Briefkopf in 3 Briefumschlägen (2 mit gedrucktem Absender), die Briefkarte mit Porträt u. gedruckter Danksagung recto, verso mit eigenh. Dank an den "'Ehrendichter' der Stadt Frankfurt". - Vereinzelt gering braunfleckig.
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Los 156
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Herschel, 2 eigenh. Briefe
Herschel, Johann Friedrich Wilhelm (John) (Astronom; 1792-1871). Zwei Eigenhändige Briefe mit Unterschrift. (London) 1851 u. Collingwood 1865. Zus. 5 S. auf 2 Doppelbll.
I. (London), "32 Harley Street", 24. Okt. (18)51. (19:12 cm). 3 S. auf 1 Doppelbl. - An den Astronomen John William Lubbock (1803-1865): "My dear Sir John". Berichtet, er sei bei seiner Familie ("Lady H and all our Tribe") in Hawkhurst (Kent) gewesen, bedankt sich für eine Einladung etc. Weiter heißt es: "Thank heaven the Exhibition is closed! But I hear the mutterings of the thunder of discontent on the Jury awards growling in the distance and I portend a stirm of no ordinary kind". Herschel hatte bei der Weltausstellung (Great Exhibition), die am 11. Oktober 1851 zu Ende gegangen war, in der Jury für "philosophical instruments" gesessen und sich danach auch gegenüber Alexander v. Humboldt negativ über dieses Ehrenamt geäußert. - Wenige schwache Tintenwischer; am Falz auf Kartonblatt montiert. - II. Collingwood, 17. April (18)65. (16:10 cm). 2 S. auf 1 Doppelbl. - An die Zeitschrift "The Reader" (erschien 1863-67), wohl an den Herausgeber der Zeitschrift. Herschel wollte nicht auf einer "list of contributers" erscheinen. "It is now very long that I have ceased to make anything that deserves to be called an Astronomical observation ... so that whatever I may do in this line is in the nature of work at second hand...".
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Los 157
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Hertz, Eigenhändiger Brief. 1887
Hertz, Heinrich Rudolf (dt. Physiker; 1857-1894). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Karlruhe, 10. Mai (18)87. (17,5:11,5 cm). 4 S. auf 1 Doppelblatt.
Seltenes Autograph des Entdeckers der elektromagnetischen Wellen. Schöner, persönlicher Brief von Heinrich Hertz an seinen Bruder Rudolf (dt. Jurist, 1861-1933) mit fantasievollen Glückwünschen zum Geburtstag. Hertz entwirft dabei "im Geiste" das Überbringen einer "große(n) Tafel... mit der Aufschrift 'Wir gratulieren'" sowie "die schönsten Geschenke: 1 aecht Silbern (sic!) Wiener Kaffemaschine, wie sie für das Junggesellenleben so geeignet erscheint, ein reizendes, aecht türkisches Service für den Mokkakaffee, sowie eine aecht persische Wasserpfeife". Die Gratulanten bringen jedoch "thatsächlich nur die guten Wünsche, daß das neue Lebensjahr ein in jeder Hinsicht erfreuliches und mutbringendes für dich sein möge!" Abschließend möge Rudolf "als mit anstoßend denken (seinen) treuen Bruder Heinrich und Schwägerin Elisabeth". Am Schluß 4 eigenhändige Zeilen der Schwägerin. - Schwache Knickspur in der oberen Ecke, sonst sehr gut erhalten.
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Los 158
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Ingenieure u. Naturwissenschaftler. 6 Autographen
Ingenieure. - Konvolut von 6 Autographen von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in englischer (5) und französischer Sprache. Verschiedene Orte 1785-1876. Je. 1-2 Bll. In 4 mod. Lwd.-Mappen und lose.
Enthält: 1. Marc I. Brunel, (Ingenieur u. Architekt; 1769-1849). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Chelsea, 7. Aug. 1820. 8vo (20:12,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. sowie Unterschrift u. Adresse. - B. baute u.a. den ersten Tunnel unter der Themse. An Ge. Yeats wegen einer Terminvereinbarung. - 2. George H. Corliss (Ingenieur; 1817-1888). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Newburyport, Mass., 11. August 1876. 4to (25:19,5 cm). 3 S. auf 1 Doppelbl. - Erfinder der "Corliss Steam Engine". - 3. John Ericsson (Ingenieur; 1803-1889). Eigenh. Brief mit Unterschrift. O.O., 1. Mai 1858. 4to (25:19,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. - Entwickelte u.a. das erste propellergetriebene Dampfschiff. - 4. Louis-Bernard Guyton de Morveau (Chemiker, Jurist u. Politiker; 1737-1816), Hugues Maret (Mediziner; 1726-1786) u.a. Unterschriften auf: Controlle des Entrées de Messieurs les pensionnaires pendant l'année académique 1785. Französische Handschrift auf Papier. Dijon, 5. Sept. 1785. Fol. (29:19 cm). 3½ S. auf 1 Doppelbl. - Dokument zu den Sitzungen des Jahres 1785 der Académie des Sciences, Arts et Belles-lettres de Dijon. - 5. Joseph Henry (Physiker; 1797-1878). Brief von Schreiberhand mit eigenh. Unterschrift. Washington, 2. Nov. 1859. 4to (24,5:19,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. - Schreiben als Secretary der Smithsonian Institution an "A. Rives Esq., Washington D. C.", wohl der Ingenieur Alfred L. Rives (1830-1903) mit der Bitte um eine Zusammenfassung des nachfolgenden Briefes: - 6. John W. Murphy. (Ingenieur; 1828-1874). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Philadelphia 24. Sept. 1859. (20,5:13 cm). 1½ S. auf 1 Doppelbl. mit gedr. Briefkopf der Pencoyd Iron Works, für die er u.a. "Whipple-Murphy truss bridges" konstruierte. - An Joseph Henry (s.o.). - Teilw. etwas gebräunt u gering fleckig.
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Los 159
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Kästner, Brief m. eigenh. Unterschrift
Kästner, Erich (Schriftsteller; 1899-1974). Maschinenschriftlicher Brief mit eigenhändiger Unterschrift "Kästner" in Bleistift. München, 30. 7. 1959. (21:15 cm). 1/2 S.
An Emil August Fester (1877-1964, Kaufmann u. Frankfurter Bankierssohn) mit Dank für seinen reizenden Brief in Bezug auf sein Mai-Gedicht. "Auch ich glaube, daß es zu einer meiner gelungeneren Arbeiten zählt. Und daß an der Rhodes-University in Grahamstown das Gedicht dem Lektor als Unterrichtsmaterial dient, ist besonders erfreulich". - Recto mit maschinenschriftlicher Anmerkung "beantwortet: 6. August 1959" (von Fester?). Mit Mittelfalz. Gut erhalten.
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Los 160
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Kirchhoff + Hofmann, Zus. 3 eighändige Briefe
Kirchhoff, Gustav Robert (dt. Physiker; 1824-1887). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 15. Oktober 1875. (21,5:13,5 cm). 1 S. auf 1 Bl.
Kirchhoff bedauert einen Vortrag nicht halten zu können, "da ich hier in Berlin gar keine Apparate zu meiner Disposition habe. Ihre Äußerung, daß ich vorigen Winter hier über Spectral-Analyse Vorträge gehalten habe, beruht auf einem Irrthum, vielleicht auf einer Verwechselung von mir mit Herr(n) Professor Hofmann" (wohl August Wilhelm von H., der 1864 dem Ruf an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin gefolgt war). - Mit winzigen Braunfleckchen u. kl. Fehlstelle im linken Rand. - Dazu: August Wilhelm Hofmann (dt. Chemiker; 1818-1892). 2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift "A. W. Hofmann". Berlin, 26. Juni (18)87 u. 16. November (18)88. 1 S. auf 1 Bl. u. 2 S. auf 1 Bl. - Hofmann schreibt 1888 an den Fotochemiker Prof. Hermann Wilhelm Vogel (1834-1898), dem er für die neue Auflage seiner "Spectral Analyse" dankt. "Thatsache ist, daß meine Herren Assistenten das während der Ferien eingetroffene Buch alsbald in meine Bibliothek eingereiht hatten, sodaß ich erst heute... auf den Schatz stieß... Ich habe bei einer flüchtigen Durchsicht des Buches viele Male gefunden, was ich nicht wusste". Im Brief des Vorjahres 1887 (wohl an denselben Adressaten) entschuldigt sich H. dafür, "daß Ihre Abhandlung... nicht vor die Akademie gelangt ist". - Leichte Leimspuren auf dem Rand eines Briefes, der andere mit 2 Randeinrissen (1 repariert). - Zus. 3 Briefe auf 3 Bll.
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Los 161
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Rudolf Koch zur Vermittlung von Cholera-Waisenkind
Koch, Eigenhändiger Brief + Anchreiben. 1892
Koch, Robert (dt. Mediziner, Mikrobiologe und Hygieniker, Nobelpreisträger; 1843-1910). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin N. W., Charitéstr. 1, 7. Oktober 1892. (16,5:12,5 cm). 1 1/2 S. auf 1 Doppelblatt. - Dazu: J. C. Hinrichsen. Eigenhändiger Brief an Robert Koch. Wrixum (Insel Föhr), 3. Oktober (18)92. (18:11,5 cm). 2 S. auf 1 Doppelblatt.
An Johann Georg Mönckeberg (Hamburger Senator, Bürgermeister von November 1892 bis Dezember 1893; 1839-1908). Koch übersendet Mönckeberg ein (hier beiliegendes) rührendes Anschreiben des Schmiedemeisters Hinrichsen und seiner Frau aus Wrixum/Föhr. Das Ehepaar bekundet, ein Waisenkind aufnehmen zu wollen, da "viele Kinder Elternlos (!) geworden sind in Hamburg" und bitten vorab um ein Bild eines für sie ausgesuchten Mädchens. 1892 hatte Hamburg den Ausbruch einer großen Choleraepidemie zu beklagen, der letztlich mehr als 8600 Menschen zum Opfer fielen. Robert Koch, damals Leiter des Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, wurde von der Reichsregierung nach Hamburg entsandt, wo er umgehend strikte Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche durchsetzte. Koch hatte bereits 1884 veröffentlicht, dass mit dem von ihm entdeckten Erreger verunreinigtes Trinkwasser die Cholera überträgt. Er richtet seinen vorliegenden Brief mit der Bitte um Berücksichtigung des "allem Anschein nach ernst gemeinten Antrag des Herrn Hinrichsen" an Mönckeberg, da ihm "die Adresse der Behörde, welche für die Zukunft der elterlos gewordenen Kinder zu sorgen hat, nicht bekannt" sei. Dieser leitete ihn laut (eigenhändigem?) Eintrag auf der ersten Seite ("8/10 Herrn Senator Kähler ergebenst von J.G. Mönckeberg") seinerseits weiter. Beide Briefe gelangten schließlich, gemäß den Eingangsstempeln, ins "Waisenhaus-Hamburg". - Beide Briefe mit schwachen Faltspuren, gut erhalten.
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Los 162
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Le Verrier, Eigenh. Brief. + Beil. / 2 Briefe
Le Verrier, Urbain Jean Joseph (französischer Mathematiker und Astronom, 1811-1877). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Paris, 19. Februar 1877. 1 S. auf 1 Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf "Observatoire de Paris".
Le Verrier arbeitete einen Großteil seines Lebens am Observatoire de Paris und gilt als der Entdecker des Planeten Neptun. In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen erscheint sein Name als einer von 72 auf dem Ehrenfries des Eiffelturms. Vorliegender Brief aus seinem Todesjahr formuliert die Bitte an einen lieben Kollegen, sich doch zu treffen und zu beraten. "Mon cher Confrère, De mon côté, j'ai réprimé mon desir d'aller vous voir pensant que je ne vous serais pas agréable... nous avons eu tort l'un et l'autre... il faut se voir afin de mieux aviser et de concerter la route à suivre". - Gering gebräunt, hs. biographischer Bleistifteintrag von alter Hand. - Dazu: Ernst Mach (böhmischer Physiker und Philosoph; 1838-1916). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Grosspriesen, 6. August 1873. (21,5:13,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelblatt. - An einen Kollegen, dem er versprochen hatte, "etwas über Schallgefässe in Kürze liefern zu können... Kom(m)en Sie heuer nach Wiesbaden? Wan(n) sind Sie in Würzburg anzutreffen?" - Auf blauem, fast fleckenfreiem Briefpapier, mit 2 roten Anstreichungen, 2. Bl. verso mit Autorzuschreibung von alter Hand in Tinte.
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Los 163
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Mann, Katia. 20 eigh. Briefe.
Mann, Katia (geb. Pringsheim, Frau von Thomas Mann; 1883-1980). Sammlung von 20 (19 eigenh., 1 maschinenschr.) Briefen mit Unterschrift vom Katia Mann, davon 14 mit meist eigenh. adressierten Umschlägen sowie 2 (1 mit Unterschrift) maschinenschriftlichen Briefen von Emil Fester. Erlenbach, Kilchberg, Marina di Pietrasanta u. St. Moritz, 1952-61. Versch. Formate, je 1-3 S., meist auf 1 Doppelbl.
Schönes, detailreiches Dokument der langjährigen Brieffreundschaft von Katia Mann und Emil August Fester (1877-1964, Kaufmann u. Bankierssohn), dem Jugendfreund der Pringsheim-Kinder. Die ausführlichen Briefe Katias gewähren teils sehr persönliche Einblicke in ihr Leben und das der berühmten Familie Mann. So dankt sie im September 1955 "für das liebevolle Gedenken" in Festers Kondolenzbrief, und bekennt "Von meinem Seelenzustand nach mehr als fünfzig Jahren eines Zusammenlebens, das so ungetrübt war wie es menschlich möglich ist, machen Sie sich eine ganz richtige Vorstellung. Was nun kommt, kann ja nur noch ein kurzes Nachspiel sein, das mir im Augenblick wenigstens, wenig Sin(n) zu haben scheint". Beiliegt das Typoskript von Festers Beileidsbrief (2 1/2 S. auf 1 Bl., mit hs. Datierung 10. XI. 55), worin er tröstet "Sie waren die ihn ergänzende Hälfte Ihres Bundes in so vorbildlicher, grandioser Weise, dass nur die Ruhe der Seele und der Frieden des Gemütes, welche S i e ihm bereiteten seine großen Werke erst möglich gemacht hat...". Im Mai desselben Jahres bedankt sich Katia für die Reproduktion des Bildes (von August Kaulbach mit Katia als Pierrot), welches ihr "späterer Gatte als Junge... ausgeschnitten und jahrelang über seinem Bett befestigt hatte". Teils mit gedrucktem Briefkopf "Frau Thomas Mann". - Die Briefumschläge (sowie einige wenige Briefe) meist mit hs. Datierungen (wohl der Beantwortung); teils mit Ausschnitt der Briefmarken. Ein Brief von 1961 trägt (Festers?) hs. Vermerk "Bitte zurück". Teils leichte Bräunungen u. minimale Knickspuren, im ganzen sehr gut erhalten.
Fine collection of 19 autograph letters and 1 typed letter, all with signature from Katia Mann, wife of Thomas Mann, to Emil August Fester, with 2 (1 with signature) typoscripts from Fester. Detailed document of the long-lasting correspondence between Katia Mann and Emil August Fester (1877-1964, merchant and banker's son), the childhood friend of the Pringsheim children. Katia's detailed letters allow in part very personal insights into her life and that of the famous Mann family. - The envelopes (as well as a few letters) mostly with ms. dates (probably of the reply); some with cut-outs of the stamps. One letter from 1961 with (Fester's?) ms. note "Please return". Partly light browning and minimal creases, overall very well preserved.
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Los 164
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Marchetti & Gandi, Briefe an V. Viviani. 2 Autogr.
Marchetti, Alessandro (Mathematiker; 1633-1714). Eigenh. Brief mit Unterschrift an V. Viviani. Pisa, 26. Febr. 1668. 4to (28:19,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelbl. In mod. Hmaroquin-Mappe. - Dazu: Guido Grandi (Mathematiker; 1671-1742). Eigenh. Brief mit Unterschrift an V. Viviani. Rom, 19. Dez. 1699. 4to (27:20 cm). 3 S. auf 1 Doppelbl. sowie Adresse. In mod. Hmaroquin-Mappe.
Beide Briefe an den Mathematiker und Physiker Vincenzo Viviani (1622-1703). - I: "In this extremely interesting letter, Marchetti reports that his edition of Galileo's 'De resistentia solidorum' is almost in press; the book was published the following year ... He also refers to Viviani's work relating to the same treatise, diplomatically contrasting such 'excellent compositions' to his own 'sterile talento' and the 'aborti' of his pen. Marchetti's expressed hope that his colleague might find his edition of value was fulfilled when Viviani used the work in his defense of Galileo ... From the library of Sir Thomas Phillips" (Roberts-Trent 212, mit Abb.). - II: Im selben Jahr 1699 veröffentlichte Grandi sein Werk "Geometrica demonstratio Vivianeorum problematum". - Mit Faltspuren, Siegelrest u. dem beim Öffnen entstandenen Ausriss, sowie mit Fehlstelle im Innenrand. - Beide Stücke aus der Sammlung Verne L. Roberts.
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Los 165
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Ostwald, Miller, Lenard. 3 Autographen
Ostwald, Wilhelm (dt.-baltischer Chemiker u. Philosoph, Nobelpreisträger; 1853-1932). Maschinenschriftlicher Brief mit Unterschrift. Leipzig, 25. November 1894. 4to (28:21,5 cm). 1 S. auf 1 Bl. - Dazu: Oskar von Miller (dt. Ingenieur, Begründer des Deutschen Museums; 1855-1934). Maschinschriftlicher Brief mit Unterschrift. München, 10. März 1933. 4to (29,5:21 cm). 1 S. auf 1 Bl. - Philipp Lenard (österr.-ungar., ab 1907 dt. Physiker, Nobelpreisträger; 1862-1947). Eigenh. Briefkarte mit Unterschrift u. eigenh. adressiertem Umschlag. Heidelberg, 27. August 1938. 8vo (8:13 cm). 1 1/2 S. auf 1 Bl.
I. An Dr. Frölich (bei Siemens & Halske), u.a. wegen Ostwalds Antrag zur Erlangung eines Patents für den "Funkempfänger". - Mit Eingangsstempel u. mehreren Vermerken von alten Händen, darunter von "Dr. F(rölich?), Herrn Dir. Siemens ... vorlegen!". - Mit gedrucktem Briefkopf, gefaltet, mit kl. Einrissen in den Fälzen. - II. An "Freifrau Gabriele du Prel", deren Einladung zur Vorstellung von "Dreizehnlinden" er nicht folgen könne, "da an diesem Abend eine Feier für die Angestellten des Deutschen Museums" stattfinde. - Mit gedrucktem Briefkopf. Gefaltet, mit 1 Lochung oben links, gering gebräunt. - III. Zeugnis seiner nationalsozialistischen Gesinnung, indem er dem "Hitlerjungen Gerhard Boeck" stolz offenbart, dass er "von früh an für Hitler war" und dieser ihn öfter geehrt habe. - Mit gedrucktem Briefkopf. Gut erhalten. - Zus. 2 Bll. u. 1 Briefkarte mit Umschlag.
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Los 166
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Papen, Eigenh. Briefe u. Postkarten /
Papen, Franz von (dt. Politiker, Reichskanzler; 1879-1969). Sammlung von 5 Briefen (2 handschriftl. u. 3 maschinenschriftl.) u. 8 Postkarten (6 handschriftl. u. 2 maschinenschriftl.), jeweils mit Unterschrift, mit 4 Briefumschlägen. Obersassbach 1955-63. Versch. Formate. - Beiliegt: Emil August Fester. 2 maschinenschr. Briefentwürfe (1 mit Unterschrift). Frankfurt, 17. u. 20. Januar 1955. 4to (30:21 cm). Zus. 3 S. auf 2 Bll.
Korrenzpondenz Franz von Papens mit dem Frankfurter Kaufmann u. Bankierssohn Emil August Fester (1877-1964). Sehr interessantes zeitgeschichtliches Dokument. Von Papen und Fester tauschen sich über zahlreiche Ereignisse und Personen der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus aus, wie Hindenburg, Otto Klepper, Hitler, Sydney Warburg, etc. Den brieflichen Kontakt nimmt zuerst Fester 1955 auf, indem er einen Irrtum in Papens Autobiographie 'Der Wahrheit eine Gasse' bezüglich der Ermordung des Kanzlers Dollfuß anmerkt und schließt "Es wird Sie vielleicht freuen, zu hören, dass ich und viele andere Leser Ihres Riesenwerkes Ihnen viel abzubitten haben". Von Papen antwortet umgehend mit seiner Sicht der Vorkommnisse wie auch zum Verhältnis von Hindenburg und Hitler. Ein Brief von 1961 enthält Erläuterungen zu einem Artikel im Nachrichtenmagazin Der Spiegel. 3 der Postkarten mit Ansicht des Schloss Wallerfangen und des Erlenhauses (Villen der Familie von Papen). - Teils gebräunt u. mit vereinzelten kl. Einrissen im Falz,
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Los 167
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"In dieser von immer drohender aufsteigenden Wolken beschatteten Zeit"
Planck, Eigenh. Brief 1941
Planck, Max (Physiker, Nobelpreisträger, Begründer der Quantenphysik; 1858-1947). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. (Berlin), 19. 11. 1941. (21:14,5 cm). 2 S. auf 1 Bl. Auf Papier mit gedrucktem Briefkopf der Privatadresse Berlin-Grunewald, Wangenheimstr. 21.
Schöner, persönlicher Brief an seine Nichte Gretl. "Du sprichst von dem Vortrag, den ich neulich in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gehalten habe, und mir scheint, daß Du von den Zeitungsberichten darüber nicht ganz befriedigt bist... Noch immer denke ich sehr gern und dankbar an den genußreichen und behaglichen Mittag bei Dir zurück. Es tut so wohl, in dieser von schwarzen immer drohender aufsteigenden Wolken beschatteten Zeit einmal im engsten befreundeten Kreis sich bewußt zu werden, daß es auch jetzt noch geistige und substantielle Freuden gibt, die einem das Leben verschönern und veredeln". - Leichter Mittelfalz, gelocht.
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Los 168
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Röntgen, Eigenhändige Postkarte. 1917
Röntgen, Wilhelm Conrad (dt. Physiker, Nobelpreisträger; 1845-1923). Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift "W. C. Röntgen". München, 12. Mai (19)17. (9:14 cm). 1 1/2 S.
An Adolph von Harnack (1851-1930) in Berlin. "Hochverehrter Herr College! Mit verbindlichem Dank bestätige ich den Empfang Ihrer freundlichen Mitteilung vom 6. d. M." Röntgen war 1900, fünf Jahre nach seiner Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen, dem Ruf nach München als ordentlicher Professor für Physik gefolgt, wo er bis 1920 lehrte. Sein wissenschaftlicher Nachlass wurde nach seinem testamentarischen Wunsche verbrannt. Harnack machte sich in jener Zeit als Wissenschaftsorganisator in Preußen verdient. Er wurde Präsident der dank seiner Initiative 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und war von 1905-1921 Generaldirektor der Königlichen Bibliothek. - Gelaufene, vorgedruckte 'Königreich Bayern Postkarte', gut erhalten.
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Los 169
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Beobachtungen zur Himmels-Kartographie
Schönfeld, Eigenhändige Postkarte m. Unterschrift
Schönfeld, Eduard (dt. Astronom; 1828-1891). Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. (Bonn) 1886. (9:14 cm). 1 S. auf 1 Karte.
An den Kollegen Johann Georg Hagen (Astronom, Jesuit; 1747-1930) in Prairie du Chien, Wisconsin, wo er damals als Lehrer tätig war, mit zahlreichen Angaben zu Positionsbestimmungen von Sternen. "Haben Sie wohl bemerkt, wie lichtschwach 0 Ceti in diesem Winter geblieben ist? Er ist kaum mehr als 1 oder 2 Stufen heller geworden als 1868, und schwächer geblieben als 1869". Schönfeld erweiterte zwischen 1875-1881 als Direktor der Bonner Sternwarte die sogenannte Bonner Durchmusterung um den südlichen Teil aller gerade noch in Bonn sichtbaren Sterne. Die Bonner Durchmusterung bildete die letzte große mittels visueller Beobachtung erstellte Himmels-Kartographie. - Mit hs. Anmerkungen in Rot (von Hagen?). Gebräunt, etwas fleckig, kl. Randeinriss ohne Buchstabenberührung im oberen weißen Rand.
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Los 170
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Siemens, Eigenhändiger Brief. 1883
Siemens, Werner von (dt. Erfinder u. Industrieller, 1816-1892). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 11. 3. (18)83. 18:11,5 cm). 2 S. auf 1 Doppelblatt.
Brief an den Rittergutsbesitzer Theodor Blell (dt. Politiker, Mitglied des Reichstages; 1827-1902) in (Berlin-)Lichterfelde. "Ich kann Ihnen nicht zurathen, Ihren kränklichen Sohn zur Elektrotechnik zu bestimmen. Der Zudrang zu derselben ist jetzt sehr groß und er hätte nur Aussicht... wenn er bei besonderer Befähigung ein sehr gründliches mehrjähriges Studium durchmacht bevor er sich der Praxis zuwendet". - Mit schwachen Faltspuren, mit schmalen Randausrissen ohne Textberührung.
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Los 171
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Erforscher der Treibhausgase
Tyndall, Eigenhändiger Brief. 1889
Tyndall, John (irischer Naturwissenschaftler u. Vermesser; 1820-1893). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Haslemere, Hind Head House, 17. Oktober 1889. 8vo (18:11,5 cm). 1 S. auf 1 Doppelblatt.
Herzlicher Brief an René Du Bois-Reymond (1863-1938) auf Briefkarton mit gedruckter Adresse seines Alterssitzes. Tyndall war unter anderem einer der ersten Klimaforscher und Glaziologen und identifizierte als erster die für den natürlichen Treibhauseffekt verantwortlichen Gase - nach ihm wurde das 2000 gegründete 'Tyndall Centre for Climate Change Research' benannt. Daneben war Tyndall einer der Bergpioniere des Matterhorns. Die Leidenschaft für das Bergsteigen teilte er offensichtlich mit René, den er nach seiner Besteigung der Jungfrau getroffen hatte. "Here in Surrey I find your 'Inaugural Dissertation' with pleasant words upon its titlepage, awaiting me. I thank you very much for it, and whish that it may prove the beginning of a career comparable in hillianay to that of my friend your father". René war der Sohn von Emil Heinrich D., der wie er selbst ein in Berlin ansässiger Physiologe war. - Bleistiftnotiz mit Name des Adressaten oben links. Gut erhalten.
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Los 172
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Weber, Eigenhändiger Brief. 1856
Weber, Wilhelm (dt. Physiker, einer der 'Göttinger Sieben'; 1804-1891 in Göttingen). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. (Göttingen), "Empfangen 13. Oktober 1856". (22:14 cm). 4 S. auf 1 Doppelblatt.
Ausführlicher, interessanter Brief über den handschriftlichen Nachlass und die Herausgabe der opera omnia des 1855 verstorbenen Carl Friedrich Gauß, mit dem Weber zeitlebens eine enge Freundschaft verband. Weber war auf Empfehlung von Gauß 1831 an die Göttinger Georg-August-Universität berufen worden, und mit ihm hatte er 1833 den ersten elektromagnetischen Telegraphen konstruiert. Als einer der 'Göttinger Sieben' – die liberal gesinnten Professoren protestierten gegen die Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes durch König Ernst August – wurde Weber 1837 aus seiner Professur für Physik entlassen und kehrte erst 1849 in die Leinestadt zurück. "Lejeune-Dirichlet, der als Nachfolger von Gauß von Berlin hieher gekommen ist und... mit dem ganzen Bereich der Gauß'schen Forschungen so tief vertraut ist wie kein anderer Mathematiker, (hat) seine Mitwirkung... zugesagt, die namentlich für die Benützung des handschriftlichen Nachlasses außerordentlich wichtig ist". Weber plädiert dafür, dass "die hiesige Königliche Societät die Herausgabe der Gaußschen Werke formale übernimmt", um, "wenn es nöthig werden sollte, die Mitwirkung auswärtiger Fachgelehrter zu vermitteln". Die "Theoria motus" (corporum coelestium) sei "bis auf wenige Exemplare vergriffen, und Encke, den Perthes um sein Gutachten gefragt hatte, hatte zu einer ganz unveränderten neuen Auflage gerathen". - Die Eingangsdatierung in brauner Tinte wohl von zeitgenössischer Hand, eine hs. Zuschreibung u. Datierung in brauner Tinte auf der ersten Seite oben wohl von späterer alter Hand. Wenig gebräunt, Tintenfleck auf der 3. S. mit Berührung von 2 Worten.
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Los 173
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Schlangenexkrement dringend gesucht
Wöhler, Eigenhändiger Brief. 1838
Wöhler, Friedrich (deutscher Chemiker, Begründer der organischen Chemie; 1800-1882). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Göttingen, 16. Mai (18)38. (23:14 cm). 2 S. auf einem Doppelblatt.
Hochinteressanter, wissenschaftlicher Brief des Chemikers Friedrich Wöhler, dem Schöpfer der ersten organischen Synthese, womit er den Grundstein für die organische Chemie legte. Der vorliegende Brief erläutert, auch mit zahlreichen Formeln, seine derzeitigen neuesten Ergebnisse bei der Synthese ganz neuer Stoffe aus Harnsäure. Der Ausgangsstoff für diese gemeinsam mit Justus von Liebig unternommenen Untersuchungen war Schlangenkot, der nur in Zoos, Menagerien u.ä. zu bekommen war: "Hochverehrter Herr College. Meinen verbindlichsten Dank für die schöne Quantität von Schlangen-Excrement, die Sie mir zu schicken die Güte hatten... Leider kann ich Ihnen von den vielen Körpern, die wir gefunden haben, im Augenblick nichts geben, da fast alles zu den Untersuchungen verbraucht ist. Nächstens werden Sie des Einzelnen und ausführlich in der Fortsetzung unserer Abhandlung lesen können und werden über die merkwürdige Reihe von Verbindungen und dem schönen Zusammenhang zwischen denselben ihre Freude haben". Im Frühjahr 1838 hatten Liebig und Wöhler in unermüdlicher Arbeit nicht weniger als 13 neue Stoffe synthetisiert und analysiert. "Ich lege noch etwas Platinrückstand bei, mit dem man, nach der von mir vorgenommenen Methode, sehr leicht Iridium und Osmium bekommt". Wöhler hatte zuvor in Paris von dem Naturwissenschaftler Dumas Platinrückstände erhalten, aus denen er diese seltenen Metalle isoliert hatte. Im postscriptum die dringliche Bitte um weitere Lieferungen der raren Schlangen-Exkremente. - Etwas gebräunt, alter hs. Eintrag zur Zuordnung des Autographen S. 3r.
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Los 174
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Hauptmann von Köpenick wird verfilmt
Zuckmayer, 1 masch. Brief u. e. Briefkte
Zuckmayer, Carl (Schriftsteller; 1896-1977). 1 masch. Brief (4 S.) mit Unterschrift "Zuck" sowie 1 eigenh. Briefkarte mit Unterschrift. Berlin 1955 u. O.O. 1952. 4to (21,1:15 cm) u. Qu.-8vo (13,2:10,6 cm).
Auf dem Briefpapier des Savoy Hotels in Berlin abgefasstes Schreiben über seinen Flug nach Berlin und die Begegnung während des Fluges mit Peter Suhrkamp und die launige Unterhaltung mit dem Verleger. Einige organisatorische Anweisungen und Fragen, ferner "die Koepenicksache läßt sich sehr angenehm an. ...hatten heute schon eine lange Sitzung mit Ruehmann, heut abend mit Kaeutner.. Wir muessen hier in Berlin nicht nur die Grundlinie sondern die gesamte Bildfolge zusammenstellen". Am Schluß eigenh. Notiz "von der reizenden Konstanze tief beeindruckter Zuck". Adressat für uns nicht ermittelbar. - Die eigenh. Dankkarte an den Frankfurter Oberbürgermeister Walter Kolb und seine Frau Anne.
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III. Inkunabeln
Los 175
Albertus Magnus, Sermones de tempore
Albertus Magnus. Sermones de tempore et de sanctis. 2 Tle. u. Index in 1 Bd. Ulm, Johann Zainer d. Ä., (nicht nach 1478). Fol. (28,5:21,5 cm). Got. Typ. Eingemalte Initialen in Rot, zu Beginn rubriziert. 259 nn. Bll. (ohne die weißen Bll. 1 u. 115). Ldr. d. 17. Jh., Schab- u. Wurmspuren, Kapitale u. Ecken abgestoßen.
Hain 472; GW 775; BMC II, 529; Goff A-331. - Erste Ausgabe bei Zainer, wie die beiden anderen, wenig späteren Zainer-Ausgaben undatiert. Entgegen den meisten anderen Exemplaren sind hier die Sermones de tempore vor die Sermones de sanctis (hier fehlt das weiße Blatt 115) gebunden, dazwischen das Registrum (hier fehlt das erste weiße Blatt). - Ältere handschriftliche Foliierung, bis Blatt 113 im ersten vorhandenen Teil zusätzlich zeitgenössisch. Teilw. etwas fleckig bzw. feuchtigkeitsrandig, stellenweise Wurmlöcher u. einzelne Wurmspuren, meist erste u. letzte Bll. betroffen. Unterer weißer Rand des ersten vorhandenen Blatts alt hinterlegt.
First edition by Zainer, undated. Contrary to most other copies, the Sermones de tempore are bound here before the Sermones de sanctis (here the blank 115 is lacking), with the Registrum in between (here the first blank is lacking). - Later handwritten foliation throughout, up to leaf 113 in the first existing part additionally by contemporary hand. Some staining and marginal dampmarking, wormholes and individual worm marks in places, mostly affecting the first and last leaves. Lower blank margin of the first existing leaf repaired. 17th cent. calf, rubbed and wormed, head and tail of spine and corners worn.
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Los 176
Pseudo-Bernardus, Floretus
Bernardus Claravallensis (Pseudo-). Floretus cum commento Johannes Gerson. (Lyon, Guillaume Balsarin, um 1487), Fol. (28:19,5 cm). Got. Typ. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Eingemalte Initialen in Rot und Blau. 198 nn. Bll. Schwarzer Ldr. d. 19. Jh. mit Rückentitel, teilw. berieben.
GW 4014; ISTC ib00395800; nicht im BMC u. bei Goff. - Außerordentlicher seltener Druck, die erste Ausgabe des Floretus mit dem Kommentar von Johannes Gerson. Von den etwa 9 nachgeweisenen Exemplaren befindet sich nur eines in Deutschland (LB Oldenburg). GW datiert um 1487, ISTC um 1493. - Gering fleckig. Erste Bll. stärker, letzte Bll. gering wasserrandig. Erste u. letzte Bll. mit Wurmspuren mit vereinzeltem Buchstabenverlust. Wenige alte Marginalien, teilw. leicht angeschnitten. Titel stärker fingerfleckig u. mit teilw. gestrichenen Anmerkungen u. Besitzvermerken.
The extremely scarce first edition of the Floretus with the commentary by Johannes Gerson, approximately 9 copies that have been traced. GW dated c. 1487, ISTC c. 1493 - Slightly spotted. First few leaves more heavily waterstained, last few leaves slightly waterstained. Worming to first and last few leaves with occasional loss of letters. Few old marginalia, some slightly cut. Title fingerstained and with partly deleted annotations and ownership notes. 19th cent. black calf, partly rubbed.
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Los 177
Dante Alighieri, Commedia. 1497
Dante Alighieri. La commedia. Venedig, Petrus de Quarengis, 11.X.1497. Fol. (27,5:21 cm). Rom. Typ., Text von Kommentar umgeben. Mit 97 (statt 99) Textholzschnitten, einer vierteiligen Holzschnittbordüre u. zahlr. schwarzgrundigen Holzschnittinitialen. 289 (st. 297) num. Bll. (und ohne die 10 nn. Bll. zu Beginn u. das letzte nn. Bl.). Flex. Prgt. d. 18. Jh.; fleckig, vom Buchblock gelöst, Rücken am Kopf mit Fehlstelle.
Hain-C. 5953; GW 7972; BMC V, 513; Goff D-35; Essling 534; Sander 2316. - Letzte Inkunabelausgabe der Göttlichen Komödie, besorgt von Piero da Figino u. mit dem Kommentar von Cristoforo Landino. Die schönen Holzschnitte wurden aus früheren Ausgaben, besonders der Ausgabe 1491 von Petrus Cremonensis, übernommen. - Es fehlen die 10 nn. Bll. der Vorstücke, die num. Bll. 1 (recto weiß, verso ganzseit. Holzschnitt), 41, 49, 105, 134, 193, 216, 297, sowie das letzte nn. Blatt mit Register. - Etwas gebräunt und stockfleckig, teilw. wasserfleckig, vereinzelt gering sporfleckig. Am Kopf knapp beschnitten, die Holzschn.-Bordüre dort angeschnitten, zahlr. Kopfzeilen an- oder weggeschnitten. Stellenweise mit Wurmspuren in Kopf- und Fußsteg, gegen Ende dort auch mit geringem Buchstabenverlust sowie mit Randläsuren. Vereinzelte kl. Randeinrisse, Bll. 17-20 mit kl. Randausriss durch Blattweiser, bei einigen Teufelsdarstellungen das Gesicht beschabt, Bl. 36 mit größerem Eckabriss mit Textverlust, Bl. 159 mit kl. Rußfleck. - oRR.
Rare Venetian incunable edition with Landino commentary, edited by Pietro da Figino and illustrated with 97 (of 99) woodcuts. - Lacking the 10 leaves of prelims, 8 numbered leaves (including leaf 1 with blank recto and full-page woodcut verso) and the last nn. leaf with registrum. Some browning, foxing and dampstaining, cut to the edge at top, woodcut border touched by binder's knife at top, captions partly shaved. Some marginal worming with little loss of letters at end. Occasional fraying, few marginal tears, small marginal chip to ll. 17-20 caused by missing finger-tab, some of the devils depicted scrached in their faces, soot stain to l. 159, large chip to l. 36. Bound in 18th cent. flex. vellum; stained, bookblock loose, spine damaged at head. - Sold not subject to return.
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Los 178
Gerson, Opera 1494, Bd. 3
Gerson, J. Opera. (Ed. P. Schott u. J. Geiler v. Kaisersberg). Bd. 3 (von 4 Bdn.). Straßburg, Martin Flach, 1494. Fol. (32:22 cm). Mit ganzseitigem Holzschnitt nach A. Dürer. Got. Typ., 2 Kol. 360 (l.w.) nn. Bll. Blindgepr. Schweinslederband d. Zt. auf Holzdeckeln; etwas wurmstichig, 3 Papier-Rsch., Schließen entfernt.
Hain-C. 7625; GW 10717; BMC I, 152; Goff G-189; Schreiber 4104; Schramm XX, Abb. 1232. - Einzelband der fünften Ausgabe der Opera. Der schöne ganzseitige Holzschnitt verso Titel, zeigt Gerson als alten Pilger mit dem ihn kennzeichnenden mystischen Wappen, gefolgt von seinem Hund, im Hintergrund eine Burg, vermutlich Rattenburg im Unterinntal, wohin Gerson nach seiner Vertreibung aus Konstanz geflohen war. - Breitrandig. Mit 14 Blattweisern aus Leder, davon 2 etwas beschädigt. Gering, zu Beginn und am Schluss etwas stärker wurmstichig. Vereinzelt ganz gering fleckig. Bl. 42 mit Papierfehler im Außensteg. Titel recto u. zweites Blatt im Rand mit Dünnstelle durch Stempelrasur.
Volume 3 (of 4) with full-page woodcut. - Minor, at front and rear somewhat heavier worming; paper thinned out at title recto and bottom margin of 2nd leaf due to stamp erasure. Insignificant staining in places. Marginal paper flaw to leaf 42. With 14 leather finger-tabs, 2 of which slightly damaged. Contemporary blindstamped pigskin over wooden boards; some worming, 3 paper labels to spine, clasps removed.
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Los 179
Guillelmus Parisiensis, Postilla
Guillelmus Parisiensis. Postilla super epistolas et evangelia de tempore et de sanctis et pro defunctis. Ulm, Conrad Dinckmut, 1486. Fol. (28,5:20,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit eingemalten Initialen in Rot. 212 nn. Bll. (d. e. w.). Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit spätgotischer Blindprägung aus einer Augsburger Werkstatt; etwas beschabt u. berieben, leicht wurmstichig, Rücken u. Vorderkanten sowie einige kleinere Fehlstellen erneuert, neue Vorsätze, ohne Schließen u. Beschläge.
Hain 8265; GW 11956; BMC II, 535; Goff G-681; Goff, Postilla (in: Gutenberg-JB 1959, S. 73-78) Nr. 58; Amelung 113. - Einzige Ausgabe der "Postilla" bei Dinckmut, gleichzeitig sein erster lateinischer Druck seit 1484, in dem er statt seiner italienischen Texttype wieder die sonst nur für deutsche Texte gebrauchte Type 2 einsetzte. "Neben Type 1 war sie die charakteristischste Type Dinckmuts" (Amelung S. 164). Die "Postilla" ist allein im 15. Jahrhundert in mehr als 100 Ausgaben erschienen, die ersten wurden wohl um 1473 gedruckt, die erste Ulmer Ausgabe hatte 1478 Johannes Zainer herausgebracht. "This esteemed compilation must be regarded as one of the earliest 'best sellers'... more than 40,000 copies were placed in circulation during the last twenty-eight years of the century" (Goff S. 73). - In den Rändern stellenw. etwas finger- oder feuchtfleckig, vereinzelte Wurmlöcher, im Bundsteg einige Wurmgänge, wenige Bll. mit Randeinriss. Das unbedruckte Blatt zu Beginn mit zeitgenössischem handschriftlichem Register, von derselben Hand durchgehend fehlerhafte Foliierung, mehrere zeitgenössische oder wenig spätere Rand- und Interlinearglossen, teils in deutscher Sprache. Bl. 1 mit hs. Besitzeintrag Johann Vogel, Bl. 2 mit geschwärztem Eintrag Leonhard Tanner (?), Bl. 2 u. 3 mit Vermerk des ehem. Benediktinerklosters Asbach (Diözese Passau). Ferner Slg. Deckel (Kat. Wölfle 1985, Nr. 96), Vorsatz mit Blindstempel Detlef Mauss. Der Einband stammt aus der von 1477-1495 aktiven Werkstatt des Nachfolgers des Augsburger Buchbinders Jörg Schapf (EBDB w001407, r000201; Kyriss 82 u. 81,1).
Only Dinckmuth edition, with Lombard initials supplied in red. - Some slight marginal dampstaining or thumbing, some worming to inner margins, a few marginal tears. Contemp. manuscript index on first blank leaf, contemp. manuscript foliation, several interesting marginalia, partly in German. With conventual ownership inscription. Contemp. calf tooled in blind over wooden boards, somewhat rubbed, small wormholes, a few restorations, spine and front edges renewed, new endpapers.
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Los 180
Henricus de Gorichem, Quaestiones in S. Thomam
Henricus de Gorichem. Quaestiones in S. Thomam. (Esslingen, Conrad Fyner, nicht nach 13. V. 1475). Fol. (38,5:28,5 cm). Got. Typ., 2 Kolumnen, erste 2 Bll. rubriziert. 175 nn. Bll. (ohne das letzte weiße). Prgt. d. 20. Jahrhunderts.
Hain 7806; GW 12219; BMC II, 514; Goff H-23. - Einzige Inkunabelausgabe. Früher Druck des ersten und einzigen Esslinger Frühdruckers. Eines der theologischen Hauptwerke des spätmittelalterlichen Theologen u. Thomisten Heinrich von Gorichem (Gorkum, geb. um 1378 in Gorinchem in der Diözese Utrecht, gest. 1431 in Köln). Heinrich wirkte nach seinem Studium in Paris als Theologieprofessor in Köln, wo er die Bursa Montana gründete. "Seine Arbeit führte zu einer Thomasrenaissance, welche sich von Köln aus an den deutschen Universitäten ausbreitete" (NDB VIII, 409). - Beitrandig, nur vereinzelt gering fleckig. Durchgehende Feuchtigkeitsspuren im oberen Rand, vereinzelt als Wasserrand. Erste 2 Bll. am oberen Rand etwas angeschmutzt. Provenienz: Hauswedell 43 (1951), Nr. 43 (Katalogausschnitt im Innendeckel).
First edition, printed by the first and only 15th century printer in Esslingen. - First two leaves rubricated. Minor spotting in places, dampmarking to upper margin throughout, occasionally as waterstains. First 2 leaves somewhat soiled at upper margin, lacking the last blank. 20th cent. vellum.
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Los 181
Herolt, Sermones discipuli de tempore
Herolt, J. Sermones discipuli de tempore et de sanctis. (Pars 3:) Promptuarium exemplorum. (Köln: Ulrich Zell, 25. III. 1477). Fol. (28:21,5 cm). 174 nn. Bll. Got. Typ., 2 Kolumnen. Rubriziert, mit zahlr. rot eingemalten Initialen. Zu Beginn eine blau eingemalte Initiale, gefüllt mit weiß ausgesparten Knollenblättern in roter Zeichnung auf blauem Grund, mit Fleuronnée in Rot mit blauen Punkten. 174 nn. Bll. Prgt. d. 20. Jh. mit Bezug aus einer mittelalterlichen Notenhandschrift, etwas berieben.
Cop. 2932; GW 12342 (3); Goff H-99; Voulliéme, Köln, 564. - Teil 3 (von 4) der dritten vollständigen Ausgabe. Unter dem Namen des Dominikaners u. Priors zu Nürnberg Johannes Herolt (1380-1468) "werden alle Schriften zusammengefaßt, in denen sich der Autor als 'Discipulus' bezeichnet... H.'s Hauptwerk, die 'Sermones' haben als Handbuch für Prediger weite Verbreitung gefunden" (GW). - Etwas gebräunt u. fleckig, bzw. stock- u. fingerfleckig, vereinzelte Wurmspuren, erstes Blatt stärker fingerfleckig. Wenige alte Marginalien, teilw. kleinere Verstärkungen im Bund, 4. Blatt mit restauriertem Randeinriss. 3 Blätter (fol. 129 u. fol. 153-154) wohl aus einem anderen Exemplar eingefügt, Rubrizierung u. eingemalte Initialen aber identisch.
Part 3 (of 4) of the third complete edition. - Somewhat browned and spotted, resp. foxed and fingerstained, few worm traces, heavier fingerstaining to first leaf, restored marginal tear to 4th leaf. Few old marginalia, partly smaller reinforcements to inner margin. 3 leaves (fol. 129 and fol. 153-154) probably supplied from another copy, but rubrication and painted initials identical. Recent vellum from old material.
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Los 182
Jacobus de Voragine, Legenda aurea. Koberger
Jacobus de Voragine. Legenda aurea sanctorum sive Lombardica historia. Nürnberg, Anton Koberger, 6.XI.1492. Fol. (32:22 cm). Got. Typ. 2 Kol. Eingemalte Initialen in Rot. 1 nn., 198 röm. num., 1 nn. Bll. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Blindprägung aus Fileten u. Einzelstempeln; berieben, Rücken mit Prgt. verstärkt, Innengelenke eingerissen, Schließen fehlen.
Cop. 6457; GW 14034; BMC II, 435; Goff J-130. - Nürnberger Ausgabe der beliebten, in vielen Inkunabelausgaben verbreiteten Sammlung von Heiligenlegenden. Enthält gegen Ende einen Abriss der Geschichte der Langobarden. - Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, erste Bll. u. letztes Bl. mit Wurmspuren. Bl. 121 mit Ausriss im weißen Rand, Bl. 124, 171, 182 mit Einriss, Bl. 164 mit überklebter Anmerkung im weißen Rand. Titel stark fingerfleckig, mit Randläsuren, Anmerkungen u. Besitzvermerken, teilw. mit Kugelschreiber, Bl. 2 mit Anmerkung u. klösterlichem Besitzstempel. Letztes Bl. mit Randläsuren u. Anmerkungen, leere Versoseite mit gedrucktem Gebet in Typendruck beklebt. Vorderer Innendeckel mit Resten eines Kupferstichs des 16. Jh. (Seeschlacht von Lepanto). Hinterer Innendeckel mit Pergament aus einer Handschrift des 11. Jahrhunderts (?) bezogen, fragmentarisch, in karolingischer Minuskel, mit Text aus Matthäus 9.
Some spotting and thumbing, worming to first leaves and last leaf. Marginal torn off to leaf 121, large tear to leaf 124, 171 182, marginal overpasted annotation to 164 leaf. Title worn, with annotations and ownership inscription (partly with ball point pen), monastic stamp to second leaf. Last leaf with marginal tears and annotations, blank verso pasted with a printed prayer. Front inner cover with remains of a 16th century engraving (Battle of Lepanto). Rear inner cover covered with parchment from an 11th century (?) manuscript, fragmentary, in Carolingian minuscule. Contemporary blindstamped calf over wooden boards, rubbed, lacking clasps, spine covered with parchment.
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Los 183
From the only 15th Century Press at Brussels
Johannes Chrysostomus, Homiliae
Johannes Chrysostomus. Homiliae XXI de statuis. (Ed. Petrus Balbus). (Brüssel, Fratres Vitae Communis), 1479. 4to (21,5:14,5 cm). Got. Typ. Rubriziert, wenige eingemalte Initialen in Rot. 237 nn. Bl. (o. d. erste weiße). Mod. brauner Maroquin mit Rückentitel.
Hain-Cop. 5038; GW M13292 (19 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen); BMC IX, 171; Goff J-285. - Sehr seltene erste Ausgabe, gedruckt in der einzigen Brüsseler Offizin des 15. Jahrhunderts, die von den Brüdern des einfachen Lebens 1475 im Nazareth-Kloster begründet worden war. Es ist anzunehmen, daß Johann Veldener aus Löwen die Offizin mit seinen Typen versorgte. Die Hauptproduktion (ca 35 Drucke) dieser Presse beschränkte sich auf liturgische Werke und die Schriften der Kirchenväter. - Breitrandiges Exemplar, stellenweise etwas gebräunt und stockfleckig, erste Bll. mit geringer Wurmspur im äußersten weißen Rand, erstes Bl. mit gelöschtem Besitzvermerk im oberen Rand, Bl. 46 mit Fehlstelle im weißen Rand durch Papierfehler. Exlibris William Harris Arnold. - Beiliegt: Handschriftliche Anmerkungen (3 Bll.) eines englischen Sammlers des 19. Jh. zum Werk.
Very rare first edition, printed at the first and only 15th-century press at Brussels. The Brothers of the Common Life established a press at their Nazareth Cloister and printed 35 known editions from 1475 to 1485, mainly liturgical texts and works of theology. Their types resembled Cologne types, and the earliest fount was apparently the work of the typesetter and first printer at Louvain Johann Veldener. - A copy with wide margins, rubricated, few initials supplied in red. Somewhat browned and foxed in places, small marginal worm trace to first few leaves, deleted ownership inscription to upper margin of the first leaf, leaf 46 with a loss in the white margin due to a paper fault. Bookplate William Harris Arnold. 20th cent. brown morocco.
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Los 184
Johannes de Lapide, Resolutorium dubiorum
Johannes de Lapide (Heynlin). Resolutorium dubiorum circa celebrationem missarum occurentium. Köln, Heinrich Quentell, 1495. 4to (19,5:14 cm). Mit Magister-cum-discipulis-Holzschnitt auf dem Titel. Mit einzelnen blau eingemalten Initialen. Rubriziert in Gelb, Grün u. Blau. 24 nn. Bll. Ldr. d. 18. Jh. mit Rsch., Rvg. u. goldgepr. Deckelbordüre, Gelenke etwas beschabt.
Hain 9910; GW M07818; Goff J-364; Voulliéme (Köln) 570; Schramm VIII, 22; zum Titelholzschnitt Schreiber-Heitz 18. - Bedeutende Schrift über das Messopfer, 1490-1506 mehrfach gedruckt, hier in einer frühen Ausgabe, die dritte bei Quentell. Heynlin, geboren ca. 1430 in Stein bei Pforzheim und 1496 in Basel gestorben, betrieb als Dozent an der Sorbonne ab 1470 zusammen mit Guillaume Fichet die erste Druckerei Frankreichs, später war er Mitgründer der Universität Tübingen. Zu seinen Schülern gehörten Reuchlin und Amerbach. - Stellenw. Markierungen in Tinte. Leicht gebräunt u. vereinzelt gering fleckig.
Rubricated in yellow, blue and green; old marks in ink. Mild browning, slight staining here and there. 18th century leather gilt, slight rubbing.
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Los 185
Mit frühem Holzschnitt Dürers
Locher, Theologica emphasis
Locher, J. Theologica emphasis. Basel, Johann Bergmann, 1496. 4to (20:15 cm). Rom Typ. Mit Titelholzschnitt von Albrecht Dürer, flankiert von zwei Holzschnittleisten sowie große Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 26 nn. Bll. Weinroter Maroquinbd. d. 18. Jh. mit Deckel- u. Rückenvergoldung; Deckel gering, Rücken etwas stärker berieben.
Hain 10154; GW M18650; BMC III, 795; Goff L-266; Schramm XXII, S. 47, Abb. 1261 u- 1271; Schoch-Mende-Scherbaum 265.V u. 265.10; von Arnim, Slg. Schäfer 213. - Erste und einzige Inkunabelausgabe der "Theologica emphasis sive dialogus super eminentia quatuor doctoribus ecclesiae Gregorii, Hieronimi, Augustini, Ambrosii cum sex centum versibus" des humanistischen Dramatikers, Philologen und Übersetzers Jakob Locher (1471-1528), der vor allem unter seinem Beinamen "Philomusus" als Übersetzer und Bearbeiter von Sebastian Brants Narrenschiff ins Lateinische berühmt wurde ("Stultifera navis" von 1497). "In dieser aus zwei Teilen bestehenden theologisch-poetischen Schrift Lochers unterhält sich Locher = Philomusus zunächst, nach einem Hinweis auf Ciceros Tusculanen, mit seinem Freiburger Freund Zasius in einem panegyrisch geführten Dialog, mit Seitenhieben auf die Scholastiker, über die im Titel genannten grossen Kirchenväter und die aus ihren Werken zu schöpfenden Schätze" (Hieronymus I, 89). - Der frühe Holzschnitt Dürers findet hier seine einzige Verwendung. Er zeigt den Hl. Hieronymus, wie er dem Löwen den Dorn aus der Pfote zieht mit dem für Dürer typischen Ausblick in die Landschaft. Die Illustration stammt aus der Folge der sogenannten "Basler Gebetbuchholzschnitte". Sie umfasste 25 Holzschnitte und war für eine Hortulus Animae Ausgabe bei Johann Bergmann um 1494 bestimmt, die jedoch nie erschienen war. Unter dem Holzschnitt die Initialen des Druckers "I.B.", sein Motto: "Nihil sine causa" und das Jahr "1496", Angaben, die sich in der schönen Druckermarke am Schluss wiederholen. - Leicht gebräunt, teilw. gering fleckig, wenige kleine Läsuren im Bund, wenige schwache Anmerkungen und Unterstreichungen, Außenrand etwas knapp beschnitten, Titel am Innenrand angefalzt, letzte weiße Seite mit zeitgenössischen Einträgen. Einige weiße Blätter vor- und angebunden.
First edition, with woodcut by Dürer on title, large printer's device at the end. - Slightly browned and spotted, a few small tears to inner margin, outer margin somewhat trimmed, few light annotations and underlining, title mounted on older guards, last blank page with contemporary entries. At the beginning and the end some blank leaves bound in. 18th cent. morocco gilt, rubbing to spine.
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Los 186
Maius, De proprietate verborum
Maius, J. De priscorum proprietate verborum. Venedig, J. Rubeus Vercellensis, 23. Feb. 1490. Fol. (31:22,5 cm). Rom. Typ., 2 Kol. 348 nn. Bll. Spät. Prgt., Vorsätze wasserfleckig, Deckel etwas aufgebogen.
Hain-C. 10.545; GW M20103; BMC V, 416; Goff M-100. - Wörterbuch der klassischen Latinität, das durch zahlreiche geographische Begriffe enzyklopädischen Charakter annimmt. Rubeus folgte dem Erstdruck Neapel 1475 so eng, dass noch Hain neuerlich Neapel als Druckort vermutete. Maius, eigentlich Giuniano di Maio (gest. 1493), neapolitanischer Humanist, setzte sich für die Wiederbelebung der klassischen Studien ein und wird von seinen Schülern J. Sannazaro und A. de Alexandro als versierter Traumdeuter gerühmt (vgl. Hoefer, NBG XXXII, 699 f.). - Stellenw. etwas wasserrandig oder stärker braun- oder stockfleckig, vereinzelt alte Markierungen in Tinte; zu Beginn mit Wurmloch im Rand. Mit Wappenexlibris "Libreria Lebano".
A humanist's dictionary of classical Latin, written by a brother of the famous Neapolitan bookbinder Masone di Maio. "Giuniano di Maio, Sannazaro's tutor, taught rhetoric and poetry in the Naples Studio from 1465 to 1488" (A. Hobson, Humanists & Bookbinders p. 110). - Some waterstaing or heavier brown staining in places, scattered old ink marks. Later vellum, somewhat splayed, dampmarking to endpapers.
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Los 187
Petrus Hispanus, Copulata tractatuum
Petrus Hispanus (Papst Johannes XXI.). Copulata tractatuum Petri Hispani etiam parvorum logicalium et syncategorematum cum textu. (Hrsg. Lambertus de Monte). 2 Tle. in 1 Bd. (Köln, Heinrich Quentell), 4.XII.1489. Fol. (29,5:20,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Vereinzelt eingemalte Initialen. 214 nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit Ldr.-Resten auf dem Rücken, wurmstichig, am oberen Rand teilw. beschädigt.
Hain-C. 8702; GW M32343; BMC I, 274; Goff J-238; Vouilliéme, Köln 928. - Seltene Kölner Ausgabe. Das Werk wird in jüngerer Zeit auch Lambertus de Monte Domini zugewiesen. - Teilw. gebräunt u. fleckig, teilw. Wasserränder, stellenweise alte Anmerkungen, vereinzelt Wurmspur im weißen Rand. Durchgehende Moderspur im oberen weißen Rand mit teilw. Randläsuren, letzte Lage lose. Klösterlicher Besitzstempel auf dem Titel u. vereinzelt im Rand. oRR.
Scarce editon, two parts in one volume. - Partly browned, spotted and waterstained, some old annotations, some marginal worming in places. Some mildew with some defects to upper blank margin throughout, last gathering loose. Monastic stamp to title and in few margins. Contemporary wooden boards with few remnants of leather, wormed and worn. Sold waf.
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Los 188
Phalaris Agrigentinus, Epistolae
Phalaris Agrigentinus (Pseudo-). Epistolae. (Tr. Francisus Aretinus). Sant'Orso, Johannes Renensis, 1475. 4to (21:15,5 cm). Rom. Typ. Mehrere kleine eingemalte Initialen. 51 Bll. (o.d.l.w.). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem Ldr.-Rücken, einige Wurmspuren, etwas berieben, Rücken restauriert, Mittelschließe entfernt, Vorsätze erneuert.
Hain-C. 12894; GW M32894; BMC VII, 1027; Goff P-555. - Einer von nur wenigen Drucken des 15. Jahrhunderts aus Sant'Orso. Frühe und seltene Ausgabe der berühmten, dem Tyrannen Phalaris von Agrigent (6. Jhdt. v. Chr.) untergeschobenen Briefe, die erst Ende des 17. Jh. als antike Fälschung entlarvt wurden. - Teilw. fleckig u. fingerfleckig, Restaurierungen im Bund. Breitrandig.
Scarce and early edition, one of only a handful books printed at one of the two presses at Sant'Orso. - Wide margins, spotting and some fingemarking, marginal restorations. Old calf over half-bevelled wooden boards, some rubbing and worming, clasp lacking, restorations to spine, new endpapers.
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Los 189
Stör, Officii missae canonis expositio
(Stör, N.). Officii missae sacrique canonis expositio. (Straßburg, Drucker des Henricus Ariminensis, d. i. Georg Reyser, nicht nach 1473). Fol. (30:22,5 cm). Got. Typ. Rot eingemalte Initialen, ein Bl. mit mehrfarbigem Rankwerk in Satzspiegelhöhe (die Initiale entfernt). 176 (statt 182) nn. Bll. Neuerer Pp. mit Bezugspapier aus einem gedruckten Missale.
GW M44069; BMC I, 76 (unter V. Gruner); Goff E-165. - Einer von zwei Drucken bei Georg Reyser, beide ohne Kolophon. Die um 1412 entstandene Meßerklärung des Leipziger Theologen Nicolaus Stör ist in zahlreichen Handschriften erhalten und wurde bis 1500 in mindestens drei Ausgaben gedruckt. Häufig wurde sie mit der Meßerklärung des Magisters Vincentinus Gruner aus Freiburg verwechselt, ihrer leicht veränderten und gekürzten Variante (so auch Hain-C., Polain und BMC). - Breitrandig. Schwach gebräunt, zu Beginn u. am Schluss etwas wurmstichig. Titel etwas angeschmutzt u. fleckig, im Rand teilw. hinterlegt, die große Initiale mit Textverlust ausgeschnitten, die Fehlstelle mit Papier ausgefüllt. Letztes Bl. mit hinterl. Einriss u. kl. Loch mit geringem Buchstabenverlust. Zu Beginn einige alte Marginalien u. 1 Bl. altes Vorsatz mit alten Annotationen in Tinte. Fehlen die Bll. 2, 11, 27, 30, 51 u. 104. - Provenienz: Erstes Bl. mit Besitzvermerk in Tinte "Cart.a in Buxheim". Die bedeutende Klosterbibliothek wurde 1883-84 versteigert. - Venator KG, Köln, Auktion 26 (1963), Los 142.
Minor browning and marginal staining, some worming to first and last quires. Few marginalia and underscoring. Some soiling and marginal repairs to 1st leaf, the large initial cut with loss of some text, the missing part replaced with blank paper. Repaired tear and small hole to last leaf. Lacks 6 leaves. Bound in modern boards covered by a sheet from a printed missal.
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Los 190
Thomas, Imitatio / Gerson, Meditatione
Thomas à Kempis. Imitatio Christi. (Daran:) Johannes Gerson, De meditatione cordis. Venedig, Bernardinus Benalius, 1488. 8vo (16:11 cm). Got. Typ. 2 Kol. 2 nn., 62 num. Bll. Blaugrüner Maroquinbd. d. 19. Jh. von F. Koehler (sign.) mit Filetenvergoldung, goldgeprägter Rückentitel, Steh- u. Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt; vereinzelt geringe Bereibungen.
Hain-C. 9095; GW M46810; BMC V, 372; Goff I-17. - Ca. elfte lateinische Ausgabe, wie damals üblich noch dem Johannes Gerson zugeschrieben, dessen erstmals 1470 erschienene "Meditatio cordis" hier im etwa zehnten Druck vorliegt. - Durchgegend, vor allem in den Rändern etwas gebräunt u. stockfleckig. Vorsatz mit längerer Anmerkung zu Werk in französischer Sprache. In einem Meistereinband des französischen Buchbinders François Koehler, "...ont été surtout remarquables par la précision et le talent qu'il apporte à l'application des ornements désignés sons le nom de petits fers... Les reliures de M. Koehler sont au rang des plus belles qu'on connaisse en Europe" (Flety S. 100).
Some spotting and browning, mostly in margins, annotation in French to fly-leaf. Bound in bluegreen 19th cent. morocco gilt by François Koehler, gilt egdes, minor rubbing in places.
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Los 191
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Valerius Maximus, Facta 1471 / 4 Bll.
Valerius Maximus. Facta et dicta memorabilia. Mainz, P. Schöffer, 1471. 4to (28:20,5 cm). 30 Z. - Daraus: 2 Einzelblätter. Mit rot oder blau eingemalten Initialen u. gelb rubriziert. Blass regliert.
Hain-C. 15774; GW M49160; Goff V 23. - Blatt 23 und 24 der seltenen Inkunabel mit einem Teil aus "De institutis antiquis". Text beginnt hier "necessitudines nonne apparet..." und endet "Sed ut a luxu perditis morib(us) ad severissima maioru(m)". Gedruckt mit der Gotico-Antiqua größeren Grades, mit der auch die 48zeilige Bibel (Fust u. Schöffer, 1462) gedruckt worden war. - Am Kopfsteg wasser- und sporfleckig sowie mit Papierausbrüchen im Rand. Alte Marginalien. - Dazu: 1. Blatt CCLXXVI aus einem Missale romanum (?) auf Pergament (um 1500). Druck in Rot u. Schwarz, 31 Z. Mit eingemalter zweifarbiger Initiale R mit Federwerk. (28:18,5 cm). - Vollständiger Satzspiegel mit breitem Rand. Lagensignatur "A iiij". Einbandfund mit einigen Flecken und Klebstoffspuren. - 2. Blatt CLVII aus einem Missale romanum (?) auf Papier (um 1500). Druck in Rot und Schwarz. 32 Z. (30,5:21 cm). - Vollständiger Satzspiegel mit breitem Rand. Einbandfund mit Klebstoffspuren. - Zus. 4 Bll.
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Los 192
Wann, Sermones de tempore
Wann, P. Sermones de tempore. Hagenau, Heinrich Gran für Johannes Rynman, 1497. Fol. (29:21 cm). Got. Typ., 2 Kol. 266 nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem, blindgepr. Schweinsldr.-Rücken, etwas berieben u. wurmstichig, Kanten bestoßen, Rückdeckelbezug u. hinterer Spiegel erneuert.
Hain-C. 16145; GW M51410; BMC III, 685; Goff W-6. - Zweite Ausgabe der beliebten Predigtsammlung, erstmals 1491 in Passau erschienen. Der Autor stammte aus Kemnath/Opf. u. war Domprediger in Passau. - Etwas fingerfl., gering fleckig, kl. Wurmspuren, stellenw. alte Anmerkungen, hinteres Vorsatzbl. beschädigt. Titel u. Vorstücke nach r8 verbunden. Provenienz: Reiss & Sohn, Auktion 105 (2006), Los 1139.
Second edition. - Some thumbing and worming, slight spotting, few old annotations, rear free endpaper worn, the 16 prelim. leaves misbound after leaf r8. Contemp. half pigskin over wooden boards, some rubbing, few wormholes, extremities somewhat worn, new rear cover.
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IV. Alte Drucke
Los 193
Acosta, De natura novi orbis
Acosta, J. de. De natura novi orbis libri duo. Et de promulgatione Evangelii apud barbaros, sive de procuranda Indorum salute, libri sex. Köln, Birckmann für A. Mylius, 1596. (16,5:10,5 cm). 8 Bll., 581 S., 1 w. Bl. Flex. Prgt. d. Zt., etwas berieben, Rücken im unteren Teil übermalt.
VD 16, A 119; IA 100.460; Sabin 120; Alden-L. 596/1; Palau 1979; de Backer-S. I, 34, 4; Streit I, 212. - Zweite Ausgabe, die erste war 1589 in Salamanca in 2 Druckvarianten erschienen. "Das bedeutendste seiner Werke. Auch heute noch besitzt dies Missionswerk seine ganze, volle Bedeutung. In ihm hat er die Grundsätze einer gesunden, besonnenen Missionsmethodik und - fügen wir es bei - einer christlichen Kolonialpolitik niedergelegt" (Streit 167 zur EA., sehr ausführl.). "This is one of the most celebrated early works on America. It is especially important for its particulars concerning the state of South America at that time, and the early history of the Indians of Peru and Mexico" (Cox II, 255). Acosta war 17 Jahre in Amerika, davon 1571-76 als Missionar in Peru, später über zwei Jahre in Mexiko. - Gebräunt, teilw. etwas fleckig, stellenweise kleinere Wurmspuren im unteren weißen Rand.
Second edition. - Browned, some spotting in places, some worming to lower blank margin. Contemporary limp vellum, some rubbing, lower part of spine overpainted.
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Los 194
Krakauer Druck
Agenda seu modus administrandi sacramenta
Agenda seu modus administrandi sacramenta: Secundum ritum cathedralis ecclesiae Olomucensis: ad usum eiusdem dioecesis. Krakau, Officina Typogr. Lazari, 1585. Fol. (26:18,5 cm). Mit Titelholzschnitt, Wappenholzschnitt verso u. gr. Textholzschnitt. 5 Bll., 153 S. Blindgeprägter Ldr. d. Zt., stark berieben, Rücken mit Einriss, Innengelenke eingerissen, Schließen fehlen.
Estreicher XII, 72; nicht im IA, bei Adams u. Goluszka-Malicki. - Seltener Krakauer Druck in Rot u. Schwarz, auf dem Titel ein kleines Medaillon mit der Büste Christi, auf der Titelrückseite das Wappen des Olmützer Bischofs Stanislaus Pawlowski, dem der Druck gewidmet ist; der schöne, fast ganzseitige Holzschnitt auf der Rückseite von Blatt 5 der Vorstücke zeigt die Vision des hl. Wenzel (das Breslauer Exemplar hat stattdessen eine Darstellung des hl. Florian). - Etwas fleckig, teilw. fingerfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren, vorderer Vorsatz u. Titel mit Wurmspur im Rand.
Rare Krakow print in red and black, the near full-page woodcut on the verso of leaf 5 of the prelims shows the vision of St. Wenceslas. - Somewhat stained, some fingerstains, isolated traces of moisture, front endpaper and title with marginal wormtrace. Contemporary blindstamped leather over wooden boards, heavily rubbed, tear to spine, inner hinges cracked, lacking clasps.
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Los 195
Agricola, De verbo Dei scirpto
Agricola, F. De verbo Dei scripto, et non scripto; seu de scriptura sacra et viva tantum, sed certò divina, et apostolica traditione. Lüttich, H. Hovius, 1597. (17:11 cm). Mit IHS-Emblem. 16 Bll., 159 S., 2 Bll. (l.w.). - Angebunden: A. Hunnius. Methodus concionandi, praeceptis et exemplis dominicalium quorundam Evangeliorum comprehensa. Frankfurt, J. Spieß, 1595. 616 S., 8 Bll. (l.w.). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit hs. Rückentitel, beschabt u. bestoßen, einzelne kl. Wurmstiche, hint. Vorsatzbll. mit Wurmgang.
I. IA 101.536; nicht bei Adams. - Erste Ausgabe. Seltenes Werk des kathol. Kontroversschriftstellers, der auch über das Hexenwesen schrieb (vgl. NDB I, 98). - II. VD 16, ZV 8413. - Erste Ausgabe, im selben Jahr auch bei Müller in Wittemberg erschienene Predigtlehre. - Etwas gebräunt u. fleckig, Ränder stellenw. etwas wasserfleckig. Erster Titel mit hs. Besitzvermerk.
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Los 196
Albertus Magnus, Das buch der versamlung. 1508
Albertus Magnus. Das buch der versamlung oder das buch der heymligkeite(n) Magnis Alberti von den tugenden der krüter un(d) edelgestein und vo(n) etlichen thieren. Straßburg, M. Flach, 1508. 4to (20:14 cm). Mit Holzschnitt-Zierleiste auf dem Titel. 36 nn. Bll. Mod. Pp.
VD 16, A 1371; IA 102.510; Muller 103, 16; Schmidt, Flach 16; nicht bei Durling. - Sehr seltene (erste?) deutsche Ausgabe seines "Liber aggregationis". Enthält neben den auf dem Titel angegebenen Abschnitten über Kräuter, Gesteine und Tiere noch Abhandlungen über die Planeten, von den "Wassern des Lebens durch wölche man den gantzen Cörper... langwirige Gesundheit bringen kann", mit Rezepten und ihren Anwendungen. Als Übersetzer gilt der Straßburger Arzt und Schriftsteller Johannes Adelphus (genannt Muling). In seiner "Margarita facetiarum" (Straßburg 1509) nahm er unter dem Titel "Scomata" geistvolle Aussprüche Geilers von Kaisersberg auf und gab später, obwohl ihn Geiler heftig angriff, auch dessen Passion Christi in deutscher Übersetzung heraus. - Gering gebräunt, fingerfleckig u. etwas angestaubt.
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Los 197
(Abravanel), Dialoghi di amore. Aldus
Aldinen. - (Abravanel, Jehuda; pseud.:) Leon Hebraeus. Dialoghi di amore. Venedig, Aldus, 1552. (15,5:11 cm). Mit 2 Druckermarken. 228 num. Bll. Alter flex. Prgt. mit handschriftlichem Deckeltitel, Goldschnitt, Rücken alt mit Papier überklebt.
EDIT 16, CNCE 27031; Renouard 154, 13; Aldinenslg. SB Berlin 718. - Erstmals 1541 bei Aldus erschienen. "Ein in 3 Dialogen den ganzen Umfang des Neuplatonismus am Anfange des 16. Jahrhunderts, die sokratische Weisheit, die mythologische Symbolik, die Kabbala und die arabische Philosophie verknüpfendes Werk, die Liebe als Mittelpunkt gewählt" (Fürst II, 230). - Vorsatz mit alter Bibliothekssignatur, Blatt 3 mit Stempel mit Monogramm R:G:F.B.B.
Old marginal stamp to leaf 3. A fine copy in old limp vellum, spine rebacked.
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Los 198
Ovid, Metamorphoseon
Aldinen. - Ovidius Naso, P. Metamorphoseon libri XV. Venedig, Aldus & A. Socer, Februar 1516. (16,5:10 cm). Mit 2 (gleichen) Druckermarken. 48 nn. (d. l. w.), 204 num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Eigentümerprägung "Joannes Taylenkes" auf dem Vorderdeckel, Schließen fehlen, berieben, Kanten bestoßen, hinteres Gelenk mit kl. Wurmspuren.
EDIT 16 CNCE 47168; Adams O 482; Renouard 78, 9; Aldinenslg. SB Berlin 261 u. 262. - Bildet gleichzeitig den ersten Band der Opera, hrsg. von Andrea Navagero. - Provenienz: Aus dem Besitz des Pressburger Humanisten Johannes Taylenkes (auf dem Einband "Joannes Taylenkes"), der 1513 in Wien immatrikuliert wurde als "Joannes Tailenkhes de Posonio" und 1518 den Magistergrad erwarb; auch als "Joannes Talicaseus" oder "Talicasus" taucht er auf. - Etwas stockfleckig, letzte Bll. mit schmalem Wasserrändchen. Mit zahlr. hs. Anmerkungen von alter Hand (J. Taylenkes?), umfangreich auf dem weißen Blatt d. Vorstücke u. dem Zwischentitel, sowie vereinz. Unterstreichungen. Liber I-VI mit hs. Zeilenzählung. Titel mit altem Besitzvermerk, die ersten 6 Bll. mit Wurmspur im oberen weißen Rand.
With Aldine anchor and dolphin device on title and end. - Numerous old marginalia, line countings and underlinings, extensively on the white sheet of the prelims and the intertitle. Some foxing, small watermarking to last leaves. Old owner's entry to title, worming to upper white margin of first 6 leaves. Bound in contemp. pigskin over wooden boards, old embossed owner's name to front cover, lacking clasps, somewhat rubbed, edges somewhat bumped, small worming to rear joint.
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Los 199
Ptolemaeus, Liber der Analemmate
Aldinen. - Ptolemaeus, C. Liber de Analemmate, a Federico Commandino Urbinate instauratus. Qui nunc primum eius opera e tenebris in lucem prodit. Rom, P. Manutius, 1562. 4to (21:14,5 cm). Mit zahlr. Holzschn.-Fig. im Text. 4 nn., 93 num., 3 nn. Bll. Alter Interims.-Pp.
EDIT 16, CNCE 27783; Adams P 2216; Renouard 187, 13; vgl. Cantor I, 423 u. DSB 11, 197 (zum Inhalt). - Erste Ausgabe. Von Federigo Commandino besorgte Ausgabe des Werkes: "Es handelt sich darum, den Ort der Sonne zu einer bestimmten Tageszeit zu ermitteln, und diese Aufgabe wird graphisch gelöst" (Cantor, ausführl.). "An important proof that Greek mathematics consisted of geometrics other than 'classical' geometry" (DSB, ausführl.). Ab S. 49 findet sich Commandinos eigene Abhandlung "De horologiorum descriptione". - Wenig gebräunt und stockfleckig. Ab ca. S. 52 oben im weißen Rand etwas wasserfleckig, gegen Ende schwächer werdend.
First edition. Numerous woodcut-fig. in text. - Little browning and foxing. From ca. p. 52 onwards at the top of the white margin somewhat waterstained, weakening towards the end. Slightly later boards.
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Los 201
Ariosto, Orlando furioso. 1551
Ariosto, L. Orlando furioso. Et cinque canti d'un nuovo libro nuovamente aggiunti, & ricorretti. Con alcune allegorie, & nel fine una breve espositione (da L. Dolce). Venedig, G. Giolito de Ferrari, 1551. (17:12 cm). Mit figürl. Holzschnitt-Titelbordüre, 52 Textholzschnitten, 1 Porträt u. 3 Druckerm. 276 num. Bll. Alter Prgt. mit Rückenschild.
EDIT 16, CNCE 2668; IA 107.441; Sander I, S. 98b; Agnelli-Ravegnani I, 87; Gamba 53 Anm.; vgl. Mortimer 28 (Ausg. 1554). - "Pregevole e rara ediz. in-8, che il Melzi considerò come la più bella e la più rara e la più stimata di tutte quelle fatte dal Giolito" (A.-R.). "Canti" und "Espositione" mit eigenen Titelbll. Die etwa drittelseitigen Holzschnitte in guten, klaren Abdrucken. - Stellenweise etwas fleckig u. gering gebräunt, vereinzelt geringe Feuchtigkeitsränder. Titel bis zur Bordüre ausgeschnitten u. ganz auf altes Papier aufgezogen.
Somewhat stained and slightly browned in places, slight dampmarking in places, title cut out to the border and mounted entirely on old paper. Old vellum.
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Los 202
Rapin/Ariosto, Chant XXVIII
Ariosto, L. - (Rapin, N.). Chant XXVIII du Roland Furieux d'Arioste. Monstrant quelle asseurance od doit avoir aux femmes. Traduict en François à la rigeur des stanzes & de la rime par N.R.P. (d.i. Nicolas Rapin). Paris, L. Breyer, 1572. (16,5:10 cm). 16 num. Bll. Dunkelblauer Maroquinband mit goldgepr. Rückentitel, Steh- u. Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt (sign: Duru, 1881); gering fleckig.
Cioranescu, 16e siècle (unter Rapin); Brunet I, 442 (unter Ariosto); Gay-L. III, 1032. - Sehr selten. "Nachdichtung der Joconde-Episode ... von dem als Mitverfasser der Satire Ménippée bekannten Nicolas Rapin... Das Gedicht ist im Versmaß des Originals geschrieben" (T. Roth, Der Einfluss von Ariost's Orlando Furioso auf das französische Theater, S. 94). Im gleichen Jahr erschien, ebenfalls bei Breyer, ein weiterer Band mit Nachdichtungen anderer französischer Autoren von Versen des Ariost: "Imitations de quelques chans de l'Arioste, par divers poetes françois" (IA 107.533). - Gleichmäßig schwach gebräunt, im Außensteg mit sorgfältig zugelegter Wurmspur. Exlibris d. 20. Jh. u. kl. Sammlerstempel auf Vorsatz.
Scarce. "Imitation française de l'un des épisodes les plus agréables de l'Arioste. C'est l'histoire de Joconde. Rapin la dédie 'aux damoyselles' " (Gay-L.). - Minor even tanning, little, expertly restored worming to outer margin. Bound in dark blue full-morocco, gilt title to spine, inner dentelles and edges gilt (signed: Duru, 1881); covers somewhat re-tinted, 20th cent. bookplate and small collector's stamp to free front endpapers.
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Los 203
Aristoteles, Opera. 9 in 5 Bdn.
Aristoteles. Ta heuriskomena (Graece). Opera quae exstant. Opera & studio F. Sylburgii. 9 (von 11) in 5 Bdn. Frankfurt, A. Wechel Erben, C. Marne & J. Aubry, 1584-96. 4to (23:17 cm). Mit 1 gr. Holzschnitt-Wappen sowie zus. 16 (10 auf den Titeln, 6 ganzs.) Druckermarken. Ldr. d. 18. Jh. mit je 2 farb. Rückenschildern u. Rückenverg., leicht fleckig u. berieben, Ecken bestoßen, Kapitale teils abgestoßen, Gelenkeinrisse, bei Bd. 4 Vorderdeckel lose.
VD 16, ZV 739 (Haupttitelseite und Einleitung der Ausgabe 1584- 87, deren 11 Teile einzeln aufgenommen sind); IA 108.664; Schweiger I, 51. - Fast komplette Werkausgabe, herausgegeben von dem für seine antiken Klassikerausgaben geschätzten Friedrich Sylburg; Text in Altgriechisch, Erläuterungen in lateinischer Sprache. Die Bände sind einzeln erschienen, daher weicht die Bindefolge jeweils ab, bei unserem Exemplar liegen außerdem 2 Bände in der späteren Auflage 1596 vor, vollständige Exemplare sind sehr selten. Die Einzelbände enthalten:
1. Gesamttitel, Einleitung, De meteoris libri quatuor, 1587. Mit Druckermarke auf dem Titel. 44, 132 S. (De meteoris gehört zu den Metaphysica in Bd. 3). - De animalium partibus, lib. III u.a., 1585. Mit DM auf dem Titel. 2 Bll., 412 S. - VD 16, A 3538.
2. Organon, 1585. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 2 Bll., 542 S., 1 Bl. - VD 16, A 3522. - Ethicorum magnoru(m) libri 2 u.a., 1584. Mit DM auf dem Titel. 2 Bll., 332 S. - VD 16, A 3604.
3. Physicae auscultationis lib. 8 u.a., 1596. Mit DM auf dem Titel. 204 S. - 6. Aristotelis et Theophrasti metaphysica u.a., 1585 (am Schluss: 1596). Mit 3 (2 ganzs.) Druckermarken. 2 Bll., 318 S., 1 Bl., 108, 60, 31, 78 S., 1 w. Bl., 111 S. - VD 16, ZV 745 (beide Teile zusammen).
4. Aristotelis, Alexandri, et Cassii problemata, cum Theoprasteorum quorundam collectaneis. 1585. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 4 Bll., 493 S., 1 Bl. - VD 16, A 3623. - Politicorum et oeconomicorum libri qui exstant. 1587. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 4 Bll., 370 S., 1 Bl. - VD 16, A 3580.
5. Varia opuscula. 1587. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 2 Bll., 398 S., 1 Bl. - VD 16, A 3616. - De animalium historia libri X. u.a., 1587. Mit DM auf dem Titel. 2 Bll., 484 S. - VD 16, A 3459.
Gebräunt u. fleckig, teils stärker, Ränder vereinzelt wasserfleckig; einzelne kl. Randläsuren oder kl. Wurmspuren. De meteoris libri quatuor irrtümlich in Bd. 1 eingebunden. Fehlen nach IA 2 Teile: Artis rhetoricae u. Ethicorum, sive de moribus ad Nicomachum libri decem (beide 1584).
1. Gesamttitel, Einleitung, De meteoris libri quatuor, 1587. Mit Druckermarke auf dem Titel. 44, 132 S. (De meteoris gehört zu den Metaphysica in Bd. 3). - De animalium partibus, lib. III u.a., 1585. Mit DM auf dem Titel. 2 Bll., 412 S. - VD 16, A 3538.
2. Organon, 1585. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 2 Bll., 542 S., 1 Bl. - VD 16, A 3522. - Ethicorum magnoru(m) libri 2 u.a., 1584. Mit DM auf dem Titel. 2 Bll., 332 S. - VD 16, A 3604.
3. Physicae auscultationis lib. 8 u.a., 1596. Mit DM auf dem Titel. 204 S. - 6. Aristotelis et Theophrasti metaphysica u.a., 1585 (am Schluss: 1596). Mit 3 (2 ganzs.) Druckermarken. 2 Bll., 318 S., 1 Bl., 108, 60, 31, 78 S., 1 w. Bl., 111 S. - VD 16, ZV 745 (beide Teile zusammen).
4. Aristotelis, Alexandri, et Cassii problemata, cum Theoprasteorum quorundam collectaneis. 1585. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 4 Bll., 493 S., 1 Bl. - VD 16, A 3623. - Politicorum et oeconomicorum libri qui exstant. 1587. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 4 Bll., 370 S., 1 Bl. - VD 16, A 3580.
5. Varia opuscula. 1587. Mit 2 (1 ganzs.) Druckermarken. 2 Bll., 398 S., 1 Bl. - VD 16, A 3616. - De animalium historia libri X. u.a., 1587. Mit DM auf dem Titel. 2 Bll., 484 S. - VD 16, A 3459.
Gebräunt u. fleckig, teils stärker, Ränder vereinzelt wasserfleckig; einzelne kl. Randläsuren oder kl. Wurmspuren. De meteoris libri quatuor irrtümlich in Bd. 1 eingebunden. Fehlen nach IA 2 Teile: Artis rhetoricae u. Ethicorum, sive de moribus ad Nicomachum libri decem (beide 1584).
Greek Sylburg edition of Aristotle, notes in Latin. 9 (of 11) parts in 5 vols., both parts in vol. 3 in later 1596 edition. - Somewhat browned and stained, heavier in places; occasionally marginal waterstaining, small marginal tears or wormholes. De meteoris... erroneously bound in vol. 1. Uniformly bound in 18th century calf gilt, slightly stained and rubbed, corners worn, head and tail of spines partly chipped off, splits to joints, front cover of vol. 4 detached. Lacking 2 parts (Artis rhetoricae and Ethica Nicom.).
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Los 204
Forma, Wie vom hailigen Tauf
Augsburg. - Forma, Wie vom hailigen Tauf, vnnd dem hailigen Sacrament des Leibs vnnd Bluts Christi, Deßgleichen wie auch von dem trost der Krancken, Vnd demnach vom Ehlichen Stand bey dem Einsegen der Ehleüt zureden sey, wiederumb von newem getruckt. Gestellt in die Kirch und Gemain Christi der Statt Augspurg. Ebda, P. Ulhart d. Ä., 1555. 4to (19,5:15 cm). 1 (statt 3) nn., 38 röm. num., 1 w. Bll. Mod Hprgt.
VD 16, A 673. - Dritter Druck der überarbeiteten Fassung der Augsburger Agende. - Schwach gebräunt, Titel etwas angeschmutzt. Fehlen die Bll. A2-3 mit der Vorrede.
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Los 205
Augustinus, Opera / 11 Bde.
Augustinus, A. Opera tomis undecim comprehensa. Per theologos Lovanienses ex vetustissimis codicibus manuscriptis ab innumeris mendis vindicata, & ... ornatius in lucem edita. 11 in 10 Bdn. Paris 1635-1637. Fol. (42,5:28 cm). Mit gest. Porträt in Bd. 1 u. wiederh. gest. Druckermarke auf dem Titel. Prgt. d. Zt., gebraucht; Rücken meist erneuert; Bd. 4 abweichend u. mit blindgepr. Deckelvignette.
Bd. 1 u. 11 erschienen 1637, Bd. 4 1636, die übrigen Bde. 1635. - Etwas gebräunt, stellenw. stockfleckig oder stark gebräunt, hier u. da etwas wasserfleckig. Porträt in Bd. 1 (auf der Versoseite des Vortitels) mit Einriss bis knapp ins Bild; (bis auf Bd. 4:) Titel mit alten Besitzvermerken sowie Monogrammstempel, Exlibris James-Anthony Horne. - Dazu: Ders. Sermones inediti admixtis quibusdam dubiis. E membranis sec. XII. Biblioth. palat. Vindob. summa fide descripsit M. Denis. Wien, Trattner, 1792. Gr.-fol. 4 Bll., 124 Sp., 6 Bll. Hldr. d. Zt., bestoßen. - Zusammen 11 Bde. oRR/Waf.
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Los 206
Avila, De bello Germanico
Avila y Zuñiga, L. de. Commentariorum de bello Germanico libri duo, a G. Malinaeo latine redditi. Antwerpen, (J. Grapheus für) J. Steelsius, 1550. (16,5:11 cm). Mit 3 gefalt. Holzschnitt-Tafeln u. 1 blattgr. Textholzschnitt. 4 nn., 144 num., 4 nn. Bll. - Angebunden: E. Alberus. Praecepta vitae ac morum honestatis, & pietatis. Exquisitae item sententiae, variorum atque optimorum autorum ... Germanicis rhytmis non inepté redditae. Frankfurt, C. Egenolff, 1548. 123 num., 1 nn. Bl. - F. Dedekind. Grobianus. De morum simplicitate libri duo. Frankfurt/Oder, J. Eichorn, 1550. 48 nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt., fleckig u. stärker berieben, Schließbänder fehlen.
I. IA 110.690; Bibliotheca Belgica A 91; DW 9911; vgl. Schottenloher 41693b u. Wegele 248. - Erster Druck der 1. lateinischen Ausgabe. Neben Sleidan die bedeutendste Beschreibung des schmalkaldischen Krieges, spanisch erstmals 1548 erschienen. Mit 1550 dat. Übersichtskarte von Deutschland, Belagerungsansichten von Ingolstadt u. Mühlberg sowie blattgr. Ansicht von Wittenberg im Text. - II. VD 16, A 1532; IA 102.175; Goed. II, 443, 6. - Zweite Ausgabe, selten. Text lateinisch u. deutsch. - III. VD 16, D 383; IA 150.929; vgl. Goed. II, 98, 56. - Berühmte studentische Satire, die Lehre von der Vernachlässigung des Anstands. Ein 3. Buch wurde erst 1552 hinzugefügt. - Insgesamt etwas gebräunt, 2. Hälfte tlw. etwas wasserrandig; mehrfach gefalt. Tafel von Ingolstadt in (I) mit wenigen roten Flecken; Bl. 102 in (II) mit repariertem Eckabriss. Vorsatz von späterer Hand beschrieben. Besitzvermerk (Titel) und Holzschnitt-Exlibris Johann Kilian Neumair (Neumayr) von Ramsla.
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Los 207
Baïf, De re vestiaria
Baïf, L. de. De re vestiaria, vascularia & navali. In adolescentulorum, bonarum literarum studiosorum, gratiam. Paris, C. Estienne, 1553 (16,5:11 cm). Mit Druckermarke u. 8 Textholzschnitten. 189 S., 13 Bll. Flex. Prgt. d. 19. Jh.
IA 111.654; Adams B 47; Renouard 106, 19; Schreiber 132 (mit Abb.). - "First collected edition of the three children's books based by Charles Estienne on Lazare de Baif's studies on Roman antiquities. 'De re navali' contains eight woodcuts which are considered the first illustrations ever to be used expressly for children. These originally appeared in the very rare edition of 1537, but were suppressed from most later editions of 'De re navali'" (Schreiber). Vorliegend ohne den von Schreiber beschriebenen Druckfehler "Luteviae". - Etwas gebräunt u. meist etwas stockfleckig, stellenw. etwas stärker; Titel mit Besitzvermerk Pierre-Antoine Rascas de Bagarris (1569-1620), Leiter der königlichen Medaillen- und Antikensammlung in Fontainebleau und Förderer von Nicolas-Claude Fabri de Peiresc.
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Los 208
Large Paper Copy
Bembo, Rime. 1548
Bembo, P. Rime. Terza impressione. Rom, V. & L. Dorico für C. Gualteruzzi, 1548. 4to (24:17,5 cm). 4 Bll., 180 S. u. 2 Kartonbll. zwischen S. 152 u. 153. Flex. Prgt. d. Zt. mit neuen Rsch., fleckig u. berieben, Innengelenke teilw. mit Wurmspuren, vorderes eingerissen, Schließbänder fehlen.
EDIT 16, CNCE 5030; IA 116.406; Adams B 604; Mortimer 49; Gamba 141. - Erste Ausgabe der posthumen Bearbeitung von Annibale Caro, "edizione veramente bella e da tenersi in estimazione" (Gamba). "Handsomely printed in a fine italic letter" (Mortimer). Das "terza impressione" des Titels bezieht auf die beiden venezianischen Quarto-Ausgaben von 1530 und 1535, weitere Ausgaben erschienen 1540 und 1544. Vollständiges Exemplar mit den beiden Kartonbll. zwischen S. 152 u. 153. - In den Rändern stellenw. stockfleckig u. gering fingerfleckig, erste Lagen etwas gelockert. Exemplar auf großem Papier (Außensteg ca. 6,5 cm breit), am Schluß 7 Bll. mit zeitgenöss. Notizen (Textvarianten etc.) in sauberer Kursive beigebunden. Zeitgenöss. handschriftliches Exlibris Antonii Spranzi. Aus der Bibliothek von Charles Fairfax Murray mit Exlibris sowie Exlibris Erich von Rath (1881-1948; Bibliothekar u. Vorsitzender der Kommission für die Gesamtkataloge der Wiegendrucke).
Posthumous edition, edited by Annibale Caro. - Marginal foxing in places, first quires somewhat loose, some worming to inner hinges. Large paper copy, bound with 7 leaves with contemp. annotations. Contemp. limp vellum with new spine labels, stained, two pairs of ties removed. Contemporary ownership inscription, from the Library of Fairfax Murray and Erich von Rath.
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Los 209
(Berno u. Adilbertus), Gloriosorum Christi
(Berno von Reichenau und Adilbertus von Augsburg). Gloriosorum Christi confessor(um) Udalrici & Symperti; necno(n) beatissim(a)e martyris Aphr(a)e Augustan(a)e sedis patronor(um) ... histori(a)e; cum horar(um) de eis. 2 Tle. in 1 Bd. (Augsburg), S. Otmar für das Kloster St. Ulrich & Afra, 1516. 4to (20:16 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. 5 blattgr. Holzschnitten von L. Beck. 90 nn. Bll., tlw. schwarz-rot gedruckt. In spät. Prgt. neu eingehängt.
IA 100.579 (unter Adelbert); VD 16, B 2048; New Hollstein German 275-281; Dodgson II, 123.1. - Erste lateinische Ausgabe, erschien später im selben Jahr auch deutsch. Hagiographie der Augsburger Schutzheiligen Ulrich und Simpertus sowie der Hl. Afra, verfasst von dem Reichenauer Abt Berno (11. Jh.) und (Tl. 2) dem Prior Adilbert (13. Jh.). Leonhard Beck (gest. 1542) illustrierte auch den "Theuerdanck" und den "Weiss Kunig". Die Holzschnitte zeigen die drei Heiligen zusammen und jeweils einzeln in einer schönen Holzschnitbordüre (von New Hollstein extra gezählt). Der Schlussholzschnitt mit einem Modell der Klosterkirche St. Ulrich und Afra in Augsburg mit den ursprünglich geplanten zwei Türmen (Schefold 41060). - Stellenw. im Rand etwas stockfleckig; wenige saubere Marginalien von alter Hand; wenige Bll. etwas kleiner u. angefalzt; Bl. a5 mit Eckabriss.
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Los 210
Bertels, Regula D. Benedicti
Bertels, J. Regula D. Benedicti dialogis XXVI. festivis, utilibusque ... explicata, in gratiam eius ordinis alumnorum. Quibus subiunctus est Catalogus & series abbatum vetustissimi ... olim Monastrerii Divae Mariae propre muros civitatis Luxemburgensis. 3 Teile in 1 Bd. Köln, M. Cholinus, 1581. (15,5:10 cm). Mit 1 Holzschnitt-Druckermarke. 8 Bll., S. 449-539, 2 w. Bll.; 446 S., 1 w. Bl.; S. 449-555, 2 (l.w.) Bll. (so komplett). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln; gering fleckig, Rücken mit bedrucktem Papieretikett, Schließen entfernt.
VD 16, B 1710 (unter Benedikt); IA 118.002. - Erste Ausgabe dieses Kommentars zu den Regeln der Benediktiner und erste Ausgabe der Biographien der Äbte der Benediktinerabtei Altmünster (Münsterabtei) in Luxemburg Stadt durch den damaligen Abt Johann Bertels (1544-1607), der auch die erste Geschichte Luxemburgs (Historia Luxemburgensis) verfasste. Der erste Teil (S. 449-539) enthält die Regeln des Benedikt von Nursia. - Gering gebräunt, im Außensteg schwach wasserfleckig, Titel mit altem Besitzvermerk in Tinte. - Innendeckel mit gest. Wappenexlibris des Klosters Weihenstephan, dat. 1646.
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Los 211
Printed on Vellum
Psaumes de David. 1587. auf Pergament
Biblia gallica. - Psaumes de David (& Cantiques. Trad. par R. de Beaune). Auf Pergament gedruckt. 2 Teile in 1 Bd. Paris, (L. Delas? für) G. Beys, 12. März 1587. (18:11,5 cm). Mit gest. Titelvignette (Wappen Henri III.). 7 (statt 8; l.w.) nn., 222 num., 10 nn., 18 num., 2 nn. Bll. Rehbrauner Maroquinband der Zeit mit reicher Semé-Goldprägung aus Fleur-de-lis über Rücken und beide Deckel, jeweils eingefasst von ein- bis dreifachen Deckelfileten, Stehkantenvergoldung und Goldschnitt; Kanten gering berieben, Schließbänder entfernt, hinteres Gelenk eingerissen. In mod. HMaroquin-Schuber mit goldgepr. Rtit.; gering berieben.
Renouard III, 448; Van Praet, Suppl. I, S. 56, 124. - Erster Druck der ersten Ausgabe, ein zweiter Druck erschien am 9. Juni 1587. Vollständig auf Pergament gedruckt, durchgänig mit brauner Tinte regliert. Vignetten und Initialen teilw. monogrammiert "H T" für Henri Thierry, dessen Druckerei 1586 von Léger Delas übernommen wurde. - Schwach gebräunt, erstes u. letztes Blatt im Rand gering wasserfleckig, Vorsätze mit Wasserrand. Fehlt leider das Blatt ã8 mit dem ganzseitigen Kupferstich. - Schöner Einband im Stil von Clovis Eve. Vorderer Innendeckel mit papiergedecktem Siegel Frankreichs: Wappenschild mit 3 Fleur-de-lis und unleserlicher Umschrift. Freies Vorsatzblatt mit goldgepr. Maroquin-Exlibris von Mortimer L. Schiff (Sothebys, Mortimer L. Schiff catalogue II, July 1938, Nr. 1120).
First edition, first printing. With engraved vignette to title-page. Printed entirely on vellum, ruled throughout in brown ink. - Mild browning, first and last leaf slightly waterstained in margin, some dampmarking to endpapers. Lacking the last leaf of the first quire with full-page engraving. Fine contemporary full-morocco richly gilt semé style binding of fleur-de-lis on spine and both covers in the style of Clovis Eve, edges gilt; minor rubbing, rear joint split but firm, ties lackig. In recent half-morocco slipcase with gilt title to spine, minor rubbing to extended parts. - Illegible paper-covered seal with coat-of-arms of 3 fleurs-de-lis (modern France) to front paste-down, gilt morocco bookplate of Mortimer L. Schiff (see Sothebys, M. L. Schiff II, July 1938, lot 1120).
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Los 212
First Italian Protestant Bible
Biblia italiana. Genf 1607
Biblia italiana. - La Bibbia. Cioe, i libri del vecchio, e del nuovo testamento. Nuovamente traslatati in lingua Italiana, da Giovanni Diodati. 3 Teile in 1 Bd. (Genf, Jean II de Tournes), 1607. 4to (26,5:19 cm). Mit großer Holzschnitt-Druckermarke und 2 floralen Bordüren. 2 Bll., 847; 178 S., 1 w. Bl.; 314 S., 1 w. Bl. Prgt. d. 18. Jh. mit Ldr.-Rückenschild u. Goldschnitt; gering angestaubt, Rückenschild mit Randläsuren, vorderes Innengelenk gelockert.
Darlow-M. 5598; Cartier II, 731. - Erster Druck der ersten Ausgabe, ohne Angabe von Druckort und Drucker. "The editio princeps of the version of Giovanni Diodati, which in its modern form remains the official Bible of Italian Protestants... while Diodati's version reflects the theology of Geneva, its pure Italian style is not vitiated by French influence" (D.-M). "Basa sui testi originali ebraici e greci e non più sulla Vulgata... La traduzione segue di circa quarant'anni la pubblicazione dell' ultima edizione in italiano di una Bibbia integrale" (M. Fratini u.a., Le collezioni di Bibbie delle biblioteche valdesi di Torre Pellice e Roma, Nr. 53). Die Bücher zum Alten und Neuen Testament umgeben von ausführlichem Kommentar und mit jeweils kurzen Einleitungen durch den reformierten Theologen, Hebraisten und Diplomaten Diodati (1576-1649). Die Zwischentitel zu den Apokryphen und zum Neuen Testament mit wiederh. floraler Bordüre. - Etwas gebräunt, stellenweise etwas stockfleckig, die Blätter im Bund leicht wellig. Im Rand stellenweise mit feinen Wurmspuren, die nur ganz selten den Satzspiegel berühren. Wenige Bll. zu Beginn u. am Schluss mit kleinem Tintenfleck im äußersten Rand, bei den ersten 7 Bll. dort mit winzigem Papierausbruch. Zwischentitel zu den Apokryphen mit kl. Braunfleck in der unteren Außenecke.
First edition, first printing, no place nor printer named. - Some browning, slight foxing in places, leaves somewhat warped at gutter. Minor marginal worming touching the type area only in very few places. Small ink stain to outer edge of outer margin of few leaves, the first 7 leaves with tiny chip at the said ink stain. Small brownish spot to intertitle of second part. Bound in 18th cent. full vellum, gilt calf-label to spine, edges gilt; little dust-soiling, minor chips to label, front inner hinge weakened but firm.
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(abgelaufen)
Los 213
Biblia latina. Lyon 1554
Biblia latina. - Biblia sacra ad optima quaequae veteris, ut vocant, tralationes exemplaria summa diligentia, pariq(ue) fide castigata. (Ed. R. Estienne). Lyon, J. de Tournes, 1554. (18:13 cm). Mit ornamentaler Titelbordüre und 198 (davon 1 wiederh.) Textholzschnitten v. Bernard Salomon. 8 Bll., 1152 S., 38 (statt 40) Bll. Brauner Maroquinband d. 19. Jh. mit Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (sign.: Chambolle-Duru).
Bibelslg. Württ. LB, D 633; Darlow-M. 6134 Anm.; Mortimer 81; Brun 125; Cartier 265. - Erste lateinische Bibel bei de Tournes, gleichzeitig die erste Bibelausgabe mit den schönen Holzschnitten von Bernard Salomon. "Considerable work could be done on Salomon's sources for these cuts... But the cumulative effect of Salomon's carefully detailed scenes is that of an individual contribution to Bible illustration" (Mortimer). - Gleichmäßig schwach gebräunt, vereinzelt gering fleckig, Titel behutsam gereinigt, noch immer etwas angeschmutzt u. mit verblasstem Besitzvermerk in Tinte. Zu Beginn u. am Schluss wenige kleine Ergänzungen in Ecken bzw. an einzelnen Wurmspuren im Bundsteg. Fehlen, wie häufig, das Schlussblatt nur mit Ornament u. das letzte leere Blatt.
First Latin edition by de Tournes, richly illustrated with 198 woodcuts by B. Salomon. - Even slight browning, minor occasional staining, title leaf carefully cleaned, still little soiled and with remainder of owner's inscription in ink. Small marginal repairs to leaves of first and last quire. Lacking, as often, the last 2 leaves, one with fleuron only, the other blank. Bound in 19th cent. full morocco by Chambolle-Duru, gilt title to spine, inner dentelles and edges gilt.
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Los 214
(Birck), Judith ... herrliche Tragoedi
(Birck, S.; pseud:) Xystum Betuleium Augustanum. Iudith. Ain Nutzliche History, durch ain Herrliche Tragœdi, in spilßweiß für die augen gestelt, Dienlichen, Wie man in Kriegßleüffen, besonders so man von der ehr Gots wegen angefochten wirt, umb hilff zu Gott dem Herren flehend rüffen soll. Augsburg, P. Ulhart, 1539. (14:10 cm). 64 nn. Bll. Mod. Prgt. aus altem Material.
VD 16, B 5567; IA 119.551; Goed. II, 345, 7a. - Erste deutsche Ausgabe, sehr selten. Wir konnten nur 3 Standorte (München, Paris, Wien) nachweisen. Im gleichen Jahr erschien auch, ebenfalls bei Ulhart, eine lateinische Ausgabe dieser sehr frühen dramatischen Bearbeitung des Judith-Stoffes. "Direkt nachdem er 1536 den Magistertiel in Basel erworben hatte, erhielt (Sixtus, Sixt) Birck (1501-1554) die Stelle des Rektors des ... St. Anna-Gymnasiums in Augsburg... Dort setzte er sein Engagement für das Schuldrama fort... Gleichzeitig brachte Birck nach Augsburg die Erfahrung als Verlagskorrektor und den Anspruch wissenschaftlicher Editionen mit, so daß die Ulhart-Drucke der deutschen Dramen im Vergleich zu späteren Nachdrucken und Bearbeitungen sich durch ihre sorgfältige und weitgehend druckfehlerfreie Produktion auszeichnen" (H. Lähnemann, Hystoria Judith, S. 317ff; ausführlich). - Schwach gebräunt, stellenweise etwas fleckig. Titel mit restaurierter unterer Außenecke u. Stempelfragment verso.
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Los 215
Aus der Bibliothek Jean Baptiste Colberts
Blanchus, Dictionarium
Blanchus (Bardhi), F. Dictionarium latino epiroticum una cum nonnullis usitatioribus loquendi formulis. Rom, Propaganda fide, 1635. (16:10,5 cm). Mit Holzschn.-Titelvign. 8 Bll., 222 S., 1 Bl. Rotbrauner Maroquinbd. d. Zt. mit Rvg. (gekröntes Monogramm "JBC") u. goldgepr. Wappensupralibros Colberts auf den Deckeln (Guigard I, 165), Vorderdeckel gering fleckig.
Graesse I, 360; Zaunmüller 8. - Erste Ausgabe. Selten. Erstes Wörterbuch der albanischen Sprache, noch 1932 nachgedruckt. Frang Bardhi (lat. Blanchus, 1606-1643) war Bischof der albanischen Diözese Sapa und Sardes im osmanisch beherrschten Nordalbanien. Enthält im Anhang einige Listen mit albanischen Personen- und Ortsnamen, kurze Dialoge als Anwendungsbeispiele und über 100 albanische Sprichwörter. - Provenienz: Aus der Bibliothek Jean Baptiste Colberts (1619-1683; Bogeng I, 116 u. III, 42) mit dessen Supralibros u. Vermerk "Bibliotheca Colbertina" auf dem Titel. Danach im Besitz des berühmten französischen Orientalisten A.-I. Silvestre de Sacy (1758-1838; Fück 140 ff.), freier Vorsatz mit schmalem Randausschnitt u. Kaufvermerk "Aus der Sacy'schen Auction" (Paris 1843). Gleichmäßig leicht gebräunt.
Rare first edition. - Minor browning throughout. Provenance: From the library of Jean Baptiste Colbert, with his coat-of-arms gilt to both covers, subsequently owned by the famous French orientalist Silvestre de Sacy. A fine copy in contemp. red morocco, gilt.
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Los 216
Bocksberger, Neuwe Biblische Figuren
Bocksberger, J. Neuwe Biblische Figuren, deß Alten und Neuwen Testaments. Nachgerissen durch J. Amman. Allen Künstlern, als Malern, Goltschmiden... fast dienstlich und nützlich. Frankfurt, G. Rab, S. Feyerabend u. W. Han Erben, 1565. Quer-4to (16,5:21 cm). Mit 1 Falttafel (statt 2) u. 130 blattgr. Holzschnitten von J. Amman. 70 Bll. - Angebunden: J. Posthius. Tetrasticha in Ovidii metam. lib. XV... Schöne Figuren, auß dem fürtrefflichen Poeten Ovidio, allen Malern, Goldschmiden, und Bildhauwern, zu nutz... unnd mit Teutschen Reimen kürtzlich erkläret. Frankfurt, G. Rab, S. Feyerabend und W. Hahn Erben, 1563. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 178 Textholzschnitten mit Bordüren von Virgil Solis. 8 Bll., 178 S., 7 Bll. Blindgeprägter Schweinlsdr. d. Zt. mit Schließbändern; berieben, etwas fleckig.
I. VD 16, B 6068; New Hollstein, Amman 18; Andresen I, S. 289 ff., Nr. 181; Becker, Amman 1d. - Seltene erste Ausgabe. Separatausgabe der Holzschnitte zur Bibel vom Jahr 1564. Blätter jeweils beidseitig bedruckt, die Bilder mit lateinischen Versen über und deutschen Versen unterhalb der Darstellungen. Mit der häufig fehlenden Falttafel mit zwei Holzschnitten (Innen- und Außenansicht des Salomonischen Tempels), es fehlt die zweite Falttafel mit Ansicht des Lagers der Israeliten. Die Tafel fehlt ebenso meist und ist weder im New Hollstein noch im digitatilisierten Exemplar des VD 16 vorhanden. - Teilw. stock- u. fingerfleckig, etwas gebräunt, ca. zweite Hälfte mit minimalem Wurmloch, Tafel mit Randeinriss. Titel mit Besitzvermerk des Grafen Bernhard von Herberstein.
II. VD 16, P 4497; vgl. Fairfax-Murray 345 (Druck in 8vo). - Prachtvolle Holzschnittfolge in Renaissance-Umrahmungen von Virgili Solis, über jedem Holzschnitt der dazugehörige Vers von Ovid, unter der Abbildung die deutsche Fassung des Johann Posthius. Am Schluß sein lateinisches Lobgedicht auf die Krönung Kaiser Maximilians II., ferner ein weiteres lateinisches Epigramm des Martin Huber aus Basel. Erschien 1563 in Frankfurt auch in 8vo mit den Holzschnitten ohne Bordüren. - Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, 1 Lage gebräunt. Vereinzelte Wurmlöcher und Wurmgänge mit Bildberührung. Letzte Textbll. mit kleinerem Wasserrand, hinterer Vorsatz mit Schenkungsvermerk des 17. Jh. Vorderer Innendeckel mit gest. Exlibris Christoph Wenzel Graf von Nostitz.
II. VD 16, P 4497; vgl. Fairfax-Murray 345 (Druck in 8vo). - Prachtvolle Holzschnittfolge in Renaissance-Umrahmungen von Virgili Solis, über jedem Holzschnitt der dazugehörige Vers von Ovid, unter der Abbildung die deutsche Fassung des Johann Posthius. Am Schluß sein lateinisches Lobgedicht auf die Krönung Kaiser Maximilians II., ferner ein weiteres lateinisches Epigramm des Martin Huber aus Basel. Erschien 1563 in Frankfurt auch in 8vo mit den Holzschnitten ohne Bordüren. - Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, 1 Lage gebräunt. Vereinzelte Wurmlöcher und Wurmgänge mit Bildberührung. Letzte Textbll. mit kleinerem Wasserrand, hinterer Vorsatz mit Schenkungsvermerk des 17. Jh. Vorderer Innendeckel mit gest. Exlibris Christoph Wenzel Graf von Nostitz.
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Los 217
Bonaventura, Legende Francisci. Vorgeb. Historia
(Bonaventura. Die Legend des heyligen vatters Francisci). Nürnberg, H. Höltzel für C. Rosenthaler in Schwaz, 1512. 4to (19,5:15,5 cm). Mit 53 (st. 56; 4 blattgr., sonst etwa halbseitigen) altkol. Textholzschnitten von Wolf Traut. 103 (st. 106) nn. Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. 17. Jh., zwei Schließen; berieben u. gebräunt, Innengelenke mit Lwd. verstärkt, Innendeckel mit Wurmspuren. - Zwei weitere Werke vorgebunden (s.u.).
VD 16, B 6559; IA 121.756; Goed. II, 22, 5; Dodgson I, 502, 1; Muther 1164. - Erste deutsche Ausgabe der um 1262 verfassten Hagiographie des Ordensgründers. Die prachtvolle Holzschnittfolge von 51 Stöcken (mit dem Titel) wurden 1889 als Hauptwerk des Dürerschülers Wolf Traut erkannt, "they illustrate every characteristic of his style" (Dodgson). Die 1511/12 eigens für diesen Druck geschnittenen und mit einer Ausnahme nicht wiederverwendeten Darstellungen (meist ca. 80:100 mm) zeigen Wirken und Lehren, Versuchungen, Wunder und Stigmatisation des Hl. Franziskus. Unter mehreren Samariterszenen findet sich auf Bl. R3v eine der frühesten Abbildungen einer Augenoperation. Alle Holzschnitte in typischem zeitgenöss. Kolorit mit Braun, Grün, Ocker. -Teilw. fleckig bzw. stärker fingerfleckig, wenige alte Anmerkungen, erste Bll. rechte obere Ecke ergänzt ohne Buchstaben- oder Bildberührung. Es fehlt der Titel und die Bll. A4-5 mit drei weiteren Holzschnitten sowie dem Titelholzschnitt.
Vorgebunden: 1. J. Cyaneus. Histori und vrsprung der Wallfart und wunderzeichen zun viertzehen heyligen Nothelffern im Franckenthal bey Staffelstein... in Teutscher sprach allein, durch Jobsten Guttknecht. Bamberg, Horitz, 1596. Mit 1 blattgr. Holzschnitt. 22 (st. 54, vorhanden: G-L4 u. M1-2) nn. Bll. - VD 16, C 6499. - Zusammenhängender, deutsch-latein. Paralleltext aus Joh. Cyaneus, Franciados libri III.. Beginnend mit der "Erscheinung der 14. Nothelffer im Franckenthal", weiter mit dem "Verzeichnus der wunderwerck, so je zu zeitten bey diesem Gottshauß glaublich angebracht seindt", endend mit einem Gebet und dem hübschen Holzschn. der drei Erscheinungen mit den 14 Nothelfern. - Fingerfleckig, die letzte drei Bll. mit Wurmspuren.
2. Die weysung unnd auszruffung des Hochwirdigen heylthumbs zu Bamberg. nach de rechten waren heilthumb abgezeychnet. 1509. (Bamberg, Pfeil, 1509). Mit 3 großen u. zahlr. kleinen Textholzschnitten. 17 (st. 24) Bll. - VD 16, W 1720. - Stock- u. fingerfleckig, obere Ecken teilw. mit Text- u. Bildverlust ergänzt, ein Bl. seitlich angerändert, ein Holzschnitt etwas ankolor., ein Bl. unten eingerissen. Die Bll. in sich verbunden, ein weiteres Bl. aus einem anderen Werk der Zeit zu Beginn eingebunden, 4 Bll. einer thematisch passenden Handschrift angebunden. - oRR /Waf.
Vorgebunden: 1. J. Cyaneus. Histori und vrsprung der Wallfart und wunderzeichen zun viertzehen heyligen Nothelffern im Franckenthal bey Staffelstein... in Teutscher sprach allein, durch Jobsten Guttknecht. Bamberg, Horitz, 1596. Mit 1 blattgr. Holzschnitt. 22 (st. 54, vorhanden: G-L4 u. M1-2) nn. Bll. - VD 16, C 6499. - Zusammenhängender, deutsch-latein. Paralleltext aus Joh. Cyaneus, Franciados libri III.. Beginnend mit der "Erscheinung der 14. Nothelffer im Franckenthal", weiter mit dem "Verzeichnus der wunderwerck, so je zu zeitten bey diesem Gottshauß glaublich angebracht seindt", endend mit einem Gebet und dem hübschen Holzschn. der drei Erscheinungen mit den 14 Nothelfern. - Fingerfleckig, die letzte drei Bll. mit Wurmspuren.
2. Die weysung unnd auszruffung des Hochwirdigen heylthumbs zu Bamberg. nach de rechten waren heilthumb abgezeychnet. 1509. (Bamberg, Pfeil, 1509). Mit 3 großen u. zahlr. kleinen Textholzschnitten. 17 (st. 24) Bll. - VD 16, W 1720. - Stock- u. fingerfleckig, obere Ecken teilw. mit Text- u. Bildverlust ergänzt, ein Bl. seitlich angerändert, ein Holzschnitt etwas ankolor., ein Bl. unten eingerissen. Die Bll. in sich verbunden, ein weiteres Bl. aus einem anderen Werk der Zeit zu Beginn eingebunden, 4 Bll. einer thematisch passenden Handschrift angebunden. - oRR /Waf.
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(verkauft)
Los 218
Bonnefons, Imitations du latin
Bonnefons, J. (& G. Durant de la Bergerie). Imitations du latin, avec autres gayetez amoureuses de l'invention de l'autheur. Derniere edition reveuë & corrigee. Paris, A. du Brueil, 1610. (17:10,5 cm). 219 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel.
Brunet Sup. I, 727; Gay-L. II, 640. - Erste Ausgabe dieser Zusammenstellung. Enthält neben 'Imitations du latin' und 'Pancharis' von Bonnefons zahlreiche 'Gayetez amoureuses' von Durant de la Bergerie, der auch als Autor an der Satire Ménippée beteiligt war. - Schwach gebräunt, stellenweise gering wasserfleckig, Titel mit altem Namenszug "R. Thourin". Mod. Exlibris.
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Los 219
Badius, Navis stultifera. 1505
Brant, S. - Badius Ascensius (Bade), J. Navis stultifera a domino Sebastiano Brant primu(m) edificata, & lepidissimis teutonice lingue rithmis decorata. Deinde ab Jacobo Lochero philomuso, latinitate donata, et demum ab Jodoco Badio Asce(n)sio vario carminu(m) g(e)n(er)e no(n) sine eoru(n)dem familiari explanatione illustrata. Paris, J. Bade für sich selbst und die Gebrüder Marnef, 1505. 4to (20:13,5 cm). Mit Titelholzschnitt, 114 großen (2 blattgr.) Textholzschnitten (einschl. 4 Wiederholungen) sowie Druckermarke der Marnef. 107 num., 1 nn. Bll. Prgt. d. 18. Jh. mit Rsch. und späterer Rvg.; gering fleckig, Deckel etwas aufstehend.
BP16_100468; IA 111.495; Renouard, Imprim. & Libr. Parisiens II, 30 (= ders., Badius II, 82f.); Mortimer 44; Fairfax Murray 67. - Seltene erste Ausgabe von Bades Text. "Not an adaption of Brant's famous satire but a new work on the same theme" (Mortimer). Die Holzschnitte sind gute Kopien der Illustrationen zu den Ausgaben von Brants Narrenschiff bei J. Bergmann, Basel 1494 und 1495, die teilweise dem jungen Dürer zugeschrieben werden. Sie wurden angefertigt für die französische Brant-Übersetzung "Nef des Folz", Paris 1497. "Probably the availability of the Paris set was a major factor in Badius' decision to work with the same subjects" (Mortimer). Die vorliegende Ausgabe wurde zwischen Josse Bade und den Brüdern Marnef aufgeteilt. - Gebräunt und fingerfleckig. Gering wurmstichig, gegen Ende etwas stärker werdend. Stellenweise etwas braunfleckig, vereinzelt gering wasserfleckig. Einige alte Marginalien in Tinte. Bl. 36 mit Einriss, Bl. 45 mit kleinen Tintenspritzern, einer mit Papierdruchbruch mit geringem Buchstabenverlust. Holzschn. Bl. 87 verso mit kleinen Tintenkritzeln. Schlussblatt mit kl. Eckabriss und Annotationen verso.
First edition of this new text by Josse Bade. The illustrations are copies from those of the Basel editions of Brant's Ship of Follies of 1494/1495, originally made for a French edition of Brant's text "Nef des Folz", Paris 1497. - Some browning and fingermarking. Little worming, somewhat increasing towards the end. Occasional brownish stains and faint waterstains to few leaves. Some old ink marginalia. Tear to leaf 36, small inkstains to leaf 45, one causing a small hole with little loss of letters. Little ink-scribbling to woodcut of leaf 87 verso. Torn away lower outer corner and old ink annotations to blank verso of last leaf. Bound in 18th cent. vellum with morocco label and somewhat later flower-spray tooling to spine; minor staining, covers little splayed.
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Los 220
Breviarium Salisburgense, Pars Estivalis
Breviarium Salisburgense. - Breviariu(m) s(ecundu)m usum Alme Ecclesie Saltzburgen(sis). (Teil 2:) Pars Estivalis. Venedig, L.-A. Giunta für J. Oswald, 1518. (18:12,5 cm). Mit Titelholzschnitt, 2 blattr. Textholzschnitten, 10 vierseitigen figürlichen u. ornamentalen Bordüren sowie zahlr. kleinen Textholzschnitten u. Initialen, alles in schönem Altkolorit. Durchgehend in Rot u. Schwarz gedruckt. 16 nn., 152, 349-528 num. Bll. (so kpl.). Rotbrauner Ldr. über Holzdeckeln mit Datierung 1574 und Monogramm "P E", mit floraler Bordüre auf beiden Deckeln, Mittelstück mit floraler Vergoldung, 2 Schließen u. gepunztem Goldschnitt mit Sonnenmotiven; etwas wurmstichig, Innendeckel stärker betroffen, Ecken restauriert, Vordergelenk etwas eingerissen.
EDIT 16, CNCE 29261; Essling 986; Sander 1385; Bohatta, Breviere 2664. - Der Sommerteil in prachtvoller Ausstattung und adäquatem Einband. Auf dem Titel das Wappen Salzburgs und des Erzbischofs Leonhard von Keutschach. Die beiden blattgroßen Holzschnitte zeigen König David mit der Harfe und Maria auf der Mondsichel. - Vereinzelt gering fleckig, zu Beginn u. Ende etwas wurmstichig, 2 Bll. mit handschriftlichen Musiknoten im unteren weißen Rand. Zahlreiche Blattweiser. Innendeckel mit Besitz- bzw. Kaufvermerk eines Johannes Dulcius, datiert 1571. Wohl der Theologe, Pfarrer und Rektor Johannes Toltz (1491-1573).
The summer part in splendid decoration and fine binding, dated 1574. - Slight spotting in places, some wormholes at the beginning and at the end, 2 leaves with handwritten music notes in the lower blank margin. Numerous finger tabs. Reddish brown calf over wooden boards, with floral border on both covers, centrepiece with floral gilding, 2 clasps and gauffered gilt edges; few worm holes, heavier to inner covers, corners restored, front joint somewhat cracked.
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Los 221
Breydenbach, Reise ins Heilige Land 1486
Breydenbach, B. v. Peregrinatio in terram sanctam, deutsch: Reise ins Heilige Land. Mainz, E. Reuwich, 21. Juni 1486. Kl.-fol. Got. Typ. Mit rot oder blau eingemalten Initialen. Mit 2 doppelblattgr. (statt 7) Holzschnittansichten u. einigen Textholzschnitten. 145 (statt 180; inkl. Ansichten u. Fragmenten) nn. Bll. Ohne Einband, teilw. lose.
Hain 3959; GW 5077; BMC I, 44; Goff B-1193; Davis IV; Schramm XV, 7. - Erste deutsche Ausgabe des ersten Reiseberichts mit authentischen Illustrationen, vier Monate nach der lateinischen Originalausgabe erschienen und mit denselben Typen und Holzschnitten gedruckt. "Sie sind in der That die vorzüglichsten Holzschnitte, deren Deutschland in dieser Zeit sich rühmen kann. Die Ansichten der Städte - nebenbei die ersten auf Autopsie beruhenden topographischen Darstellungen - und die Bilder aus dem Völkerleben des Orients athmen eine Wahrheit und Naturtreue, wie sie in späterer Zeit nur von wenigen Reisebeschreibern erreicht wurde" (Muther 641). Bernhard von Breydenbach beschreibt seine dreivierteljährige Pilgerfahrt 1483/84, die er mit dem Grafen Johann zu Solms, Philipp von Bicken und dem Maler Erhard Reuwich unternahm. Vollständig vorhanden sind die Ansichten von Poreč (Parenzo) und Korfu (letzere zerissen u. stärker beschädigt). Die in der Tafelkollation als fehlend benannten Holzschnittansichten sind teilw. fragmentarisch vorhanden (die Blätter in der Blattkollation oben mitgezählt): Venedig (die 2 Bll. mit rechtem Bildabschluss), Rhodos (die 2 Bll. der linken Bildhälfte; stärker beschädigt, das linke Bl. doppelt vorhanden u. oben nicht mitgezählt), Modon (die 2 Bll. der rechten Bildhälfte), Kreta (das 3. von 4 Bll. und ein Fragment des rechten Bildabschlusses, letzteres nicht gezählt). Die mehrf. gefalt. Ansicht von Jerusalem fehlt vollständig. - Gebräunt, wasser- und sporfleckig, stellenweise braunfleckig, zahlr. Marginalien, einige alte Hinterlegungen. Zahlreiche Randläsuren, einige, teilw. größere Einrisse. Die gefalt. Taf. stärker beschädigt bzw. fragmentarisch. Wenige Bll. mit größerem Eckabriss, das Blatt mit dem Druckvermerk mit größerem Ausriss mit Verlust des letzten Holzschnitts und weniger Buchstaben in der Monatsangabe des Impressums sowie mit späterer Tintenzeichnung verso. Es fehlen 35 Bll. - Ohne Rückgaberecht.
First German edition, printed four months after the first Latin edition. 145 (incl. folding views and woodcuts) of 180 leaves. With views of Poreč and Corfu, Venice (last 2 leaves of the right side only), Modon (right half only), Rhodes (left half only), and Crete (only 1 leaf present). Jerusalem lacking. - Heavier browning, some waterstaining and light mildew spotting, occasional brownish spots, numerous marginalia, few old marginal repairs. Sold not subject to return. Some fraying, heavy to the folding views and fragments, some torn into pieces, few large tears. Torn away corner to few leaves, heavier to the last leaf, loosing the small final woodcut and few letters of the month of the imprint. Lacking 35 leaves. Sewn, without binding, partly loose. - Sold not subject to return.
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Los 222
Budaeus, De studio
Budaeus (Budé), G. De studio literarum recte & commode instituendo. De philologia lib. II. Basel, J. Walder, 1533. (16:10,5 cm). 1 Bl., 248 S., 1 Bl. Roter Maroquinbd.des 17. Jh. mit Deckel- u. Rückenvergoldung, Goldschnitt; teilw. berieben, untere Ecken bestoßen.
VD 16, B 9106; IA 126.704; Adams B 3125; Souhart 80; diese Ausgabe nicht bei Thiébaud. - Zweite Ausgabe der beiden philologischen Traktate, die einzige in Deutschland gedruckte. Enthält den kaum bekannten Traktat über die Hirschjagd. "Dans le 2e livre de sa philologie imprimée à Bale en 1533: Traité sur la chasse du cerf. De Venatione" (Souhart). - Etwas gebräunt, gering fleckig. Titel mit Besitzvermerken von Jean Balesdens (gest. 1675) und Bazin. Weiterer gelöschter Besitzvermerk. Exlibris Bibliotheca Tiliana, dessen kl. Stempel Titel verso u. auf dem vorletzten Blatt.
Contains the treatise on deer hunting. - Somewhat browned, slightly spotted. Title with ownership inscriptions by Jean Balesdens (d. 1675) and Bazin. Further erased ownership note. 17th cent. red morocco gilt, somewhat rubbed, lower corners bumped. Bookplate Bibliotheca Tiliana, its small stamp title verso and on the penultimate leaf.
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Los 223
Burchardus, Terrae sanctae. + Beibde.
Burchardus (Brocardus) a Monte Sion. Descriptio terrae sanctae, et regionum finitimarum ... item Itinerarium Hierolsolymitanum Bartholomaei de Saligniaco equitis et ic. Galli idem argumentum pertractans. 2 Tle. in 1 Bd. Magdeburg, Donat u. Kirchner d. J., 1587. 4to (20:15,5 cm). 60 nn., 50 nn. Bll. - Beigeb. 2 weitere Werke (siehe unten). Hprgt. d. 18. Jh. mit Rsch., Bezugspapier der Deckel abgerieben, Rsch. brüchig, vorderer fliegender Vorsatz fehlt, Innengelenk etwas angebrochen.
VD 16, B 9809; IA 127.841; Tobler 27. - Seltene Ausgabe. Eine der bekanntesten mittelalterlichen Beschreibungen des Heiligen Landes, erstmals 1475 im "Rudimentum novitiorum" bei Lucas Brandis in Lübeck erschienen. Bericht des deutschen Mönches, der um 1283 Palästina durchzog und auch Ägypten, Syrien, Cilicien und Cypern besuchte. "Seine von der Stadt Akka ausgehende Descriptio des Heiligen Landes, vielfach abgeschrieben und exzerpiert, zeichnet sich durch größere Treue und Reichhaltigkeit vor den Palästina-Schriften jener Zeit aus und blieb jahrhundertelang die Hauptquelle über das Land" (Henze I, 397). Wie häufig zusammengedruckt mit mit der Reisebeschreibung ins Heilige Land von Barthélemy de Salignac. - Vorgebunden: Albertus von Stade. Chronicon. Quo opere cum aliis in partibus vetus historia, inprimis vero res germanicae illustrantur ... e bibliotheca ... Henrici Ranzovii (ed. R. Reineck). - Beigedruckt: (R. Reineck). Genealogica Ranzoviana primum publicata anno domini MDLXXXV. 2 Tle. in 1 Band. Helmstedt, J. Lucius d. Ä., 1587. Mit 1 Porträtholzschn. verso auf dem Titel, 6 Holzschn.-Porträtmedaillons und 1 Wappenholzschn. 8., 222 num., 16 num., 4, 20 nn. Bll. (Index); 20 nn. Bll. - VD 16, A 1467; Zeeberg 237. - Die Chronik des Benediktiners Albert von Stade in erster Ausgabe, zusammengedruckt mit der Genealogie des Heinrich Rantzau. Rantzau war Statthalter des dänischen Königs von 1556-1598 und besaß eine mehr als 6000 Bände umfassende Bibliothek, die er der Forschung zur Verfügung stellte. - Nachgebunden: Hugo Floriacensis. Chronicon, quingentis ab hinc annis & quod excurrit, conscripum. Münster, B. Raesfeld, 1638. 4to. 6 Bll., 181 S., 34 Bll. - VD 17 23:241164D. - Etwas gebräunt und teils etwas alters- oder gebrauchsfleckig, stellenweise stärker. Titelblatt zu Albertus mit ausgebesserter Fehlstelle und hs. Textergänzung. Titel zu Floriacensis mit hinterlegter Fehlstelle im w. Rand und weiteren ergänzten Defekten im w. Unterrand von mehreren Blättern.
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Los 224
Canisius, Katechismos
Canisius, P. Katechismos eikonismenos (graece). Augsburg, J. Krüger, 1613. (16,5:10 cm). Mit figürl. Holzschnitt-Titelbordüre u. 104 Textholzschnitten. 1 Bl., 147 S., 1 Bl. Restaurierter blindgepr. Schweinsldr., etwas berieben, Schließen fehlen. In mod. Holzkassette.
VD 17 12:128135P; de Backer-S. V, 180, 1 (unter Mayr). - Seltene griechische Ausgabe des kleinen Katechismus von Canisius, übersetzt u. hrsg. von G. Mayr. Unter den Holzschnitten auch einige aus dem Alltagsleben, darunter Schreinerwerkstatt, Krankenstube, Fischverkäufer. Erschien 1613 bei Dabertzhofer in Augsburg auch in lateinischer Sprache. - Etwas stockfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder. Titel u. letztes Blatt mit großem restaurierten Abriss im unteren Rand ohne Textverlust.
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Los 225
Cassianus, Opus Johannis eremite. 1516
Cassianus, J. Opus Johan(n)is eremite, qui et Cassianus dicitur, de Institutis cenobiorum: Origine, causis et remediis vitiorum. Lyon, S. Bevilaqua, 1516. (15:10,5 cm). 280 nn. Bll. (16. weiß). Mod. schlichter Ldr.
IA 133.202; Baudrier II, 20 (nach Panzer). - Seltene Ausgabe. Quellenwerk über das Klosterleben um 400 n. Chr. - Teilw. fleckig, etwas gebräunt, einige alte Anmerkungen u. Anstreichungen, kleine Feuchtigkeitsränder, Titel mit wenigen Wurmlöchern. Letztes Blatt im Bund restauriert.
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Los 226
Pollio, Opere della Catharina da Siena
Catharina da Siena. - (Pollio, G.). Opera della diva, & seraphica Catharina da Siena. In rima, in stramotti, capituli, sonetti, epistole & sextine. Siena, Antonina de Maestro Enrigh da Cologna & A. Piasentino, 1505. 4to (21:14 cm). Mit großem Titelholzschnitt u. Bordüre sowie zahlreichen Holzschnitt-Initialen. 8 nn., 98 num. Bll. Geglätteter Kalblederband des 18. Jh mit Rückenvergoldung, goldgeprägten floralen Eckstücken und doppelten Fileten auf beiden Deckeln, Stehkantenvergoldung; etwas berieben, Rücken oben mit kl. Fehlstelle.
EDIT 16, CNCE 40461; IA 134.024; Mortimer 392; Sander 1827 u. 5826. - Erste Gesamtausgabe. Titel in Rot, Text verso in Rot und Schwarz gedruckt. Mit mehreren kleinen in den weißen Rand eingedruckten Holzschnitten mit Darstetlungen von Sonne und Mond. "In the margins are occasional small blocks, 8 mm. square, of a sun and moon. These are explained on leaf 7r. The sun indicates 'fictioe Poetica' and the moon, 'Dubio theologale'. This is the only book known to have been printed by the widow of Enrico da Cologna" (Mortimer). - Teilw. etwas fleckig, Titel mit kleinen Läsuren im Bund und hier hinterlegt, Bordüre an einer Stelle mit kleiner Fehlstelle.
First collected edition, a important work of medieval literature in the vernacular. Title printed in black and red and illustrated with a large woodcut S. Caterina receiving the stigmata. - Some spotting in places, repair to inner margin of the title, small loss to border. Bound in gilt polished 18th cent. calf, some rubbing, small damage to upper spine.
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Los 227
Chartier, Oeuvres
Chartier, A. Les oeuvres. Nouvellement imprimees reveues & corrigiees. Paris, P. Vidoue für G. du Pré, 1529. Kl.-8vo (13,5:9,5 cm). Mit Titelholzschn. u. 8 (2 wiederh.) Textholzschn. 12 nn., CCCLXI num. Bll. Olivgrüner Maroquin d. 18. Jh. mit Rvg. u. Rsch., goldgepr. Deckelfileten, Steh- u. Innenkantenverg. sowie Goldschnitt; gering berieben.
IA 135.787; Brun 152; Tchemerzine III, 300; Frère, Bibl. Normande I, 221. - Hübsche und frühe Taschenausgabe des berühmtesten französischen Dichters des Spätmittelalters, der Text folgt der Folioausgabe von 1526. "Tres recherchée" (Tchemerzine).- Titel sowie letztes Bl. bis zum Satzspiegel beschnitten u. aufgezogen, 5 Textbll. angerändert. Gereinigt, stellenw. etwas gebräunt oder fleckig, einige Bll. mit Resten alter Notizen. Aus den Bibliotheken von Léon Laurent-Pichat und Georges Claretie (Exlibris).
With 9 small woodcuts. - Title and last leaf cut close type area and mounted, 5 leaves remargined. Washed copy, occasional browning or spotting, remains of old marginalia to a few leaves. 18th cent. olive morocco gilt.
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Los 228
Cicero, Alterum epistolarum volumen. 1563
Cicero, M. T. Alterum epistolarum volumen. Ad. T. Atticum. Ad M. Brutum. Ad Quintum fratrem. (Cum praefatione J. Sturmii). Indice et Pauli Manutii annotationbus. (Straßburg, J. Rihel), 1563. (18,5:12 cm). Mit Druckerm. 16 nn., 331 num., 55 nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt., Außenrolle mit Prudentia, Lucretia, Venus und Judith 1566 datiert; berieben, Vorderdeckel braunfleckig, vorderes Innengelenk etwas eingerissen, Schließen entfernt.
VD 16, C 2965; IA 139.082; vgl. Muller 510, 45. - Etwa dritte Ausgabe des zweiten Bandes der Sturm'schen Edition von Ciceros Briefen. - Stellenweise gebräunt, gering fleckig, Titel etwas fingerfleckig. Titel mit Besitzvermerk des 16. Jh. sowie alter Überklebung des Titelzusatzes "Cum praefatione Ioannis Sturmii", verso alte Stempel sowie Dublettenstempel.
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(abgelaufen)
Los 229
Cicero, De oratore dialogi III + Beiband / 2 Bde.
Cicero, M. T. De oratore dialogi III. Eiusdem de perfecto oratore ad M. Brutum liber. Cum P. Melanthonis castigationibus & scholijs. 2 Teile in 1 Bd. Köln, J. Gymnich, 1543. (16:11 cm). Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 248 nn. Bll. - Angebunden: Ders. Orationes II. Altera pro A. Licinio archiapoeta, altera pro M. Marcello. Cum artificio, dispositione ac paraphrasi P. Melanchthonis. Köln, J. Gymnich, 1542. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 39 nn. (o.d.l.w.) Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.; stärker fleckig, Vorderdeckel leicht aufstehend.
Zwei seltene Drucke in 1 Band. - I. VD 16, C 3410; IA 138.252. - VD 16 (ohne Kollation) verzeichnet nur 2 Standorte (Düsseldorf und Wittenberg). - Stellenweise gering fleckig, einige Anstreichungen u. Marginalien in Tinte, zu Beginn mit sehr zahlreichen interlinearen und marginalen Annotationen in feiner Tintenschrift. Titel mit hs. Besitzvermerken u. kl. Loch. - II. VD 16, C 3565; IA 138.221. - VD 16 ebenfalls mit nur 2 Standorten (Wien u. Wolfenbüttel). - Etwas fleckig, wenige Anstreichungen u. Marginalien, letzte leere S. mit zahlr. Annotationen in Tinte. Innendeckel mit zahlr. Besitzvermerken d. 16.-18. Jh. - Dazu: Ders. Peri oneiru Skipionos hermeneia Theodoru (graece). Basel, J. Bebel, 1524. (15,5:10 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre u. -Druckermarke. 44 nn. Bll. Mod. Prgt.; sporfleckig. - VD 16, C 3690. - Griechischer Druck von De re publica. Schlussteil von 'Officioru(m) libri tres' (VD 16, C 3779). - Zus. 2 Bde.
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Los 230
Cicero, Epistolarum volumen primum. 1575
Cicero, M. T. Epistolarum volumen primum, quod est librorum XVI. Cum praefatione Ioan. Sturmii. Additus est etiam index copiosus & scholia Pauli Manutii. Straßburg, (J. Rihel), 1575. (18:11,5 cm). 7 nn. (o.d.l.w.), 267 num., 65 nn. Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt., etwas berieben, Schließbänder entfernt.
VD 16, C 2969; IA 139.451. - Band 1 der zweibändigen Ausgabe. - Etwas gebräunt, gering fleckig, erste Bll. teilw. braunrandig u. mit vereinzelten Läsuren im weißen Rand. Innendeckel, Vorsatz u. Titel mit Wurmspur im unteren Rand. Titel fingerfleckig, mit Anmerkung u. Besitzvermerk.
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Los 231
Cicero, Officiorum libri III. 1550
Cicero, M. T. Officiorum libri III. Opera et industria doctiß virorum Wolffgangi Anemoecii et Ioannis Sturmii. Köln, M. Gymnich, 1550. (15,5:10,5 cm). 371 S., 6 Bll. Blindgepägter Schweinsldr. d. Zt., berieben, Ecken bestoßen, Schließbänder entfernt.
VD 16, C 3196 (ungenau u. abweichende Kollation); IA 138.572. - Seltene Ausgabe der Officien. Beigedruckt sind noch Paradoxa, de Senectude und de Amicitia. - Gering fleckig, Titel fingerfleckig. Vereinzelt alte Unterstreichungen u. Anmerkungen, letzte Bll. mit wenigen Wurmlöcher. Titel mit Besitzvermerk des Klosters Raitenhaslach. Vorsatz mit mehrzeiligem alten Eintrag, in dem in drei Regeln der Weg zur wahren Wissenschaft gewiesen wird.
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Los 232
Cicero, Orationum. 1578. 2 Bde.
Cicero, M. T. Orationum volumina tria. Emendata a Ioan. Sturmio. Bd. 1-2 (von 3) in 2 Bdn. Straßburg, J. Rihel, 1578. (18:11,5 cm). 16 nn., 305 num., 11 nn.; 8 nn., 281 num., 6 nn. Bll. Abweichende blindgeprägte Schweinsldr. d. Zt., berieben u. bestoßen, Bd. 1 Schließen entfernt, vorderer Innendeckel mit Kratzspuren, Bd. 2 mit Feuchtigkeitsspuren.
VD 16, C 3347; IA 139.520. - Bd. 1 etwas gebräunt, teilw. fleckig, einige alte Anmerkungen. Titel mit gestrichenem Besitzvermerk, verso alter Stempel mit Ausgeschiedenstempel. Bd. 2 mit Feuchtigkeitsspuren, Titel mit Ausriss im Rand.
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Los 233
(Cocles), In diesem Biechlin wirt erfunden. 1511
(Cocles, B. della Rocca). In disem biechlin wirt erfunden von complexion der mensche(n). Zuerlernen leibliche unnd menschliche natur ir siten geberden und nayglichayt zuerkennen und urtaylen. Straßburg, M. Hupfuff, 1511. 4to (20:13,5 cm). Mit Titel- u. wiederholtem Schlussholzschnitt. 16 nn. Bll. (l.w.). Mod. Pp.
VD 16, C 4437; IA 142.275; Muller 64, 99; Schmidt, Hupfuff 84. - VD 16, IA u. Schmidt nennen alle, wohl irrig, nur 14 nn. Bll. Die wenigen über KVK nachweisbaren Exemplaren dagegen wie unser Exemplar 15 Bll. (gezählt ohne das letzte weiße). Sehr seltene deutsche (nach VD 16 die zweite) Bearbeitung des erstmals 1504 erschienenen Lehrbuchs der Physiognomie und Chiromantik des Bologneser Arztes Bartolomäus Cocles (Bartolommeo della Rocca; vgl. Thorndike V, 50-68). Der Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe liegt auf den physiognomischen Aspekten. Im Jahr der Ersterscheinung seines Werkes wurde Cocles durch den italienischen Condottiere Ermes Bentivoglio ermordet, da er letzterem den politischen Sturz und Tod im Exil vorhergesagt hatte. - Gering gebräunt, fingerfleckig u. etwas angestaubt. C3-4 mit kleinerem bzw. größerem hinterlegten Einriss.
Extremely scarce and early edition of this classic of Physiognomy. With title-woodcut, repeated at the end. - Slight browning, fingermarking and some duststaining, repaired tears to C3-4. Recent boards.
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Los 234
Freund von Andreas Gryphius
Daneau, Vetustissimarum antiquitatum sect.
Daneau, L. Vetustissimarum primi mundi antiquitatum sectiones, seu libri IIII. Tum ex sacris, tum aliis autoribus. (Genf), J. le Preux, 1596. (17,5:11,5 cm). 8 Bll., 452 S., 6 (l.w.) Bll. Blindgeprägter Schweinslederband d. Zt. für Georg Rudolph von Zedlitz, auf dem Vorderdeckel monogrammiert "GRVC" und datiert "1604"; gering fleckig, Kanten u. Rücken etwas berieben, Rücken mit kl. farbigem Nummernstempel.
IA 149.612; Adams D 68. - Erstmals 1590 erschienen. Daneau (um 1530-1595) war reformierter Geistlicher, Hochschullehrer und einer der Wortführer des Calvinismus. - Schwach gebräunt, wenige Anstreichungen und Annotationen in Tinte, S. 157-170 mit Wurmspuren (S. 157-162 im Satzspiegel mit etwas Textverlust; S. 161-170 im Fußsteg. Titel recto mit alt abgedeckten Wurmspuren. Vorderes fl. Vorsatz alt entfernt. - Prächtiger Einband für den kaiserlichen Rat und Landeshauptmann des Fürstentums Glogau Georg Rudolph v. Zedlitz ("Czedlitz", 1574-1619) mit zentralem rechteckigen Plattenstempel auf beiden Deckeln mit dem Familienwappen der Zedlitz im ovalen Feld umgeben von Wahlspruch und Namen. Titel und Innendeckel mit hs. Besitzvermerk des Wolfgang von Popschitz, dat. 1638 bzw. 1641 mit Ortsangabe Fraustadt (= Wschowa). Popschitz (1619-1686) war eng befreundet mit A. Gryphius und begleitete diesen auf seiner mehrjährigen Bildungsreise durch Frankreich und Italien. Gryphius über Popschitz in der Widmung zum 2. Buch der Sonette: "Herr Popschitz, den mein Hertz' von jugend auff gelibt ... Daß wir, trotz zeit un(d) neydt, doch unzertren(n)et stehn". Hinterer Innendeckel mit kopfstehend montiertem gest. Exlibris von Christoph Wenzel Graf von Nostitz (1648-1712).
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Los 235
Dionysius Carthusianus, In Psalmos
Dionysius Carthusianus. Insigne commentariorum opus, in psalmos omnes Davidicos. (Hrsg. v. T. Loer). Köln, P. Quentell, 1534. Fol. (33,5:21 cm). Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre, Wappenholzschnitt u. zahlr. figürl. Initialen. 6 nn., 276 (recte 376) röm. num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln; etwas gebräunt u. fleckig, stärker wurmstichig, Holzdeckel alt erneuert, Rücken mit Papierschild, Schließenreste.
VD 16, D 1923; Adams D 558. - Zweite Ausgabe. - Gering, zu Beginn und am Schluss stärker wurmstichig, zahlr. Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand, vor allem zu Beginn. Titel mit mehreren klösterlichen Besitzvermerken, Stempel im Fußsteg u. 2 Einrissen an größerer Wurmspur. Letzte 4 Bll. mit kl. Rostfleck, beim Schlussblatt mit Papierausbruch mit geringem Buchstabenverlust.
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Los 236
Dolet, De re navali
Dolet, E. De re navali. Liber ad Lazarum Bayfium. Lyon, S. Gryphius, 1537. 4to (20:15,5 cm). Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken u. 2 figürl. Holzschnitt-Initialen. 14 Bll., 189 S., 1 Bl. Roter geglätteter Maroquinband des 18. Jahrhunderts mit Rückenvergoldung, Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt.
Adams D 763; Baudrier VIII, 109; Christie 493; nicht im Nederl. Hist. Scheepv. Mus. - Erste Ausgabe, wie alle Werke des französischen Humanisten von großer Seltenheit. Auf antiken Schriftstellern beruhendes Kompendium der Schiffahrt und des Seewesens. Zu Beginn die an Baïf adressierte "In criminatorem defensio" (zum Plagiatsvorwurf ausführlich: Christie 261 ff.). - Schwach gebräunt, vereinzelt gering stockfleckig. Titel etwas angestaubt, mit schwachen Resten eines Besitzvermerks einer Jesuitenbibliothek und Klebstoffresten im Fußsteg. Letztes Blatt mit alt ergänztem Ausriss im weißen Rand, ohne Berührung der Druckermarke. - Provenienz: Sothebys Auktion 1973, Nr. 205 (vermerkt: "The McCarthy-Reagh copy (catalogue 1815 no. 5065 - Stirling-Maxwell copy)" und schreibt den Einband Richard Weir, Toulouse zu); gest. Exlibris Anatole Basseville (1834-1923); Vorsatz mit Buchändler-Etikett H. Herluison, Orléans.
First edition. With 2 woodcut devices and 2 large woodcut initials. Introduced by his refutation of Ch. Estienne's accusation of plagiarism from Lazare de Baïf. - Mild browning, minor occasional foxing, remnants of old owners inscription to center and old adhesive remnants to bottom margin of title-page. Last leaf remargined at bottom, not affecting the printer's device. Bound in straight-grained 18th century red morocco, spine gilt, gilt fillets to covers, edges of covers, inner dentelles and edges gilt.
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Los 237
Gewinnung von Gold und Silber
Dryander (Eichmann), New Artzney Büchlin / 3 in 1 Bd.
Dryander (Eichmann), J. Ein new Artzney unnd Practicir Büchlin vo(n) allerley kranckheite(n). Leipzig, V. Schumann, 1538. (15:10,5 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre. 176 S., 4 Bll. - Abgebunden: P. Kerzenmacher. Alchimia. Wie man alle farben, wasser, olea... machen sol. Augsburg, H. Steiner, 1540. Mit Titelholzschnitt, 8 ganzs. u. 9 Textholzschnitten. 8 nn., 60 num. Bll. - C. Kegeler. Eyn Nutzlichs und tröstlichs Regiment widder die Pestilentz und gifftig Pestilentzisch Feuer die Schweyssucht genant. Vornewt und gebessert. Erfurt, M. Sachse, 1530. Mit Holzschn.-Titelbordüre. 22 röm. num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, monogr. "C F"; Ecken, Kanten u. Rücken stellenw. restauriert, berieben, Schliessen fehlen. Aufbewahrt in moderner, aufwändig gearbeiteter Holz-Kassette, mit den 3 rot geprägten Titeln auf 2 intarsierten Pergament-Mittelfeldern u. Pergament-Rückenschild sowie weiteren Holz- u. Fischleder-Intarsien.
3 frühe alchemistische u. medizinische Schriften in 1 Band. - I. VD 16, ZV 4921; vgl. Waller 2579, Durling 1219 u. Wellcome I, 1870 (andere Ausgaben). - Eine von 6 Ausgaben zwischen 1537 u. 1572. Behandelt werden Krankenbett, Aderlass, Bad, Stuhlgang, Erbrechen u.a. - Titel mit geklebtem Einriss u. Verstärkung im unteren weißen Rand. - II. Diese Ausgabe nicht im VD 16 (= 4. Gesamtausgabe); Brüning 216 a; vgl. Welcome I, 3528; Darmstaedter 81, Duveen 317 f., Neu 2132 u. Ferguson I, 19 (andere Ausgaben). - Alchemistisches Kompendium. Zuerst erschienen Straßburg 1534. "The compiler has taken not only a number of the receipts but the title as well from (Agricolas') Rechter Gebrauch d'Alchimei, 1531. The second part deals with what was thought to be transmutation and with the separation of gold and silver, and appended is the treatise of Gilbertus Cardinal upon solution of metals, polishing of gems, and simila practical applications of chemistry." (Ferguson). Enthält auch eine Abhandlung von Gilbertus Cardinal über das Solvieren und Scheiden von Metallen, das Polieren von Edelsteinen und ähnliche praktische Anwendungen der Chemie. Die Holzschnitte zeigen Destillierofen, Kolben, Chemiker in ihrem Labor u.a. - III. VD 16, K 599; diese Ausgabe nicht bei Durling u. Wellcome. - Zweite Ausgabe. Beschrieben wird der sog. englische Schweiss. - Durchgängig gebräunt u. fleckig, anfangs mit Feuchtflecken im unteren weißen Rand, tls. mit Randläsuren, stellenw. knapp beschnitten, vereinzelt mit Textberührung. Mit gest. Exlibris.
3 early works on alchemy and medicine in 1 volume. 2 of which with woodcut title border, the other with woodcut to title, 8 full-page and 9 woodcuts in the text. - Browning and staining throughout, dampsting to white margin of first leaves, marginal fraying in places, here and there trimmed or shaved, repaired tear and lower margin strengthened to title of vol. I. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards, partly restored to corners, edges and spine, rubbed, clasps lacking. Preserved in elaborate manufactured wooden slipcase, inlaid with wood and red leather as well as the 3 titles tooled in red on cover and spine.
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Los 238
Index rerum. 1567. Einband von Gregor Bernutz
Einbände. - Bernutz, G. - Schweinslederband mit reicher Blindprägung, Prägefläche dunkel eingefärbt. Vorderdeckel mit dem Porträt Luthers, Rückdeckel mit dem Melanchthons, beide Platten signiert "G.B." und umgeben von Salvator-Rolle. Wittenberg um 1570. 8vo (17,8:11,7 cm).
Haebler I, 38, XIV u. XV u. II, 302, va & vb. - Ungewöhnlicher Einband aus der Werkstatt des Wittenberger Meisters Gregor Bernutz (gest. 1574), Bruder von Andreas Bernutz. Die Porträts und Schrift umgebenden Grundflächen sind dunkel eingefärbt, so daß die plastische Wirkung der Blindprägung stark akzentuiert wird. - Leicht fleckig und abgegriffen, die Prägung jedoch hervorragend erhalten. - Inhalt: Index rerum et verborum, quae in Pandectis tractantur, copiosissimus. 2 Tle. in 1 Bd. Antwerpen, C. Plantin, 1567. Mit Druckerm. 80; 48 nn. Bll. - Voet 1034, XII. - Indexband zur zwölfbändigen Oktavausgabe des Corpus iuris civilis bei Plantin. - Leicht gebräunt, Titel mit zwei (einer gestrichen) Besitzvermerken.
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Los 239
(Wytwyler), Liebe Fraw zue Einsidlen
Einsiedeln. - (Wytwyler, U.). Unser Liebe Fraw zue Einsidlen das ist: Von dem Leben des H: Einsidels und Martyrers Meinradi und wunderwercken der altten geweiheten Capell unser lieben frawen zue den Einsidlen in Schweyz. Konstanz, J. Straub, 1619. (15:9,5 cm). Mit Kupfertitel, 16 ganzs. Holzschn. u. 1 ganzs. Kupferstich. 5 Bll. (inkl. Kupfertitel), 434 S., 32 nn. Bll., S. 435-579. Prgt. d. Zt., Rücken mit altem Papier überklebt u. mit neuerem Rsch., Deckel wellig u. mit Wurmlöchern, Bindebänder fehlen.
VD 17 7:672879K; Haller III, 387; vgl. Barth 22594 (Ausg. 1606); nicht bei Feller-B. - Seltene, erweiterte Ausgabe mit der Beschreibung der Wunderzeichen bis 1618 durch einen Anhang von 32 nn. Bll. mit eigenem Zwischentitel. Volksbuchartige Geschichte des Stiftes und der Wallfahrt zu Maria Einsiedeln mit den Lebensbeschreibungen des Hl. Meinrad, sowie der Schutzheiligen Mauritius, Sigmund, Justus, Gerold u. Wolfgang mit entsprechenden Illustrationen. Die vorliegende Fassung der Meinrad-Legende ist das Werk von Ulrich Wytwyler (auch Wittweyler, 1536-1600, Abt von Einsiedeln), zuerst ersch. 1587, dann unter jeweils abweichenden Titeln. Die Wunderberichte wurden zusammengetragen vom Pfarrer Joachim Müller (vgl. Haller) und fortlaufend mit neuen Zusätzen versehen. Der Kupferstich mit Ansicht der Kapelle. - Stockfleckig u. wellig, Schnitt etwas sporfleckig.
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Los 240
Werkstatt des "Fleur-de-lis" Buchbinders
Epiphanius, De prophetarum vita
Epiphanius (Constantiensis). De prophetarum vita & interitu com(m)entarius graecus, una cum interpretatione è regione latina, Albano Torino interprete. Sophroni graece & Hieronymi latine libellus de vita evangelistarum, cum scholijs Eras. Rot. Parabolae & miracula, quae a singulis evangelistis narratur, grecis versibus à Gregorio Naizanzeno conscripta, addita interpretatione latina. Hieronymi scriptorum ecclesiasticorum vitae ... in graecam translatae, & scholijs per Eras. Rot. illustratae. Genadii illustrium virorum catalogus. Basel, A. Cratander, 1529. (23,5:14,5 cm). Mit Holzschn.-Titelvignette. 209 (statt 210) num Bll. Blindgepr. Schaflederband d. Zt.; berieben u. fleckig, stellenweise beschabt, Vorderdeckel mit 3 Randausbrüchen, davon 1 alt ergänzt.
VD 16, E 1660; Hieronymus, Griech. Geist 440, van der Haeghen II, 30 u. III, 19. - Erste Ausagbe. Erster griechischer und lateinischer Druck einer Schrift des Bischofs von Konstantia auf Zypern, die übrigen Texte hatte der Übersetzer u. Herausgeber Albanus Thorer laut Hieronymus wohl aus vorangegangenen Drucken übernommen. - Teilw. etwas wasserfleckig, Titel mit hs. Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs. Fehlt das letzte Blatt mit der Druckermarke. - Zum Einband vgl. Nixon, Bookbindings from the library of Jean Grolier, Nr. 13 und L. A. Miller in www.cyclopaedia.org/fleur-de-lis-4. Der "Fleur-de-lis" Buchbinder, tätig 1525-1540, gehörte zu den ersten Buchbindern die für den bedeutenen Bibliophilen Jean Grolier arbeiteten. Die Deckel mit vierfacher Streicheisenlinie mit kl. Eckfleuron (Werkzeug: EF 13) auf der Innenseite begleitet von Arabesken (EF 27, nach Miller). Im Zentrum je ein rundes Fleuron gebildet aus 4 Abdrücken desselben Werkzeugs (EF 14). Wie bei Einbänden des "Fleur-de-lis" Buchbinders häufiger, auch hier je 1 leeres Pergamentblatt zwischen den (hier vorne und hinten je 6) freien Vorsatzblättern eingebunden.
First printing (greek and latin) of a work by the Bishop of Constantia in Cyprus. - Some waterstaining, owners inscription to title page, lacking last leaf with printer's device. - Bound in contemp. blindtooled white sheepskin by the "Fleur-de-lis" binder in Paris. Some staining and smaller abrasions to covers, three imperfections at edges of front cover, one with old restauration.
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Los 241
Mord an Johannes Rethius
Erbarmliche und warhaffte Historia + 3 Beibände
Erbarmliche und gantz bedürliche, auch warhaffte Historia, welcher gestalt drey frome Gottfurchtige un(d) Hochgelerte Priestere Societatis Iesu, durch einen wannsinnigen desselbigen Ordens Magistrum Gerhardum zum Pesch von Kempen, in der Stadt Cöllen in dem Collegio Coronarum unnersehenlich und Jämerlich erstochen und ermordt worden seindt. Gedruckt ... auf Befehl eines Erbarn Raths. Köln, M. Cholinus, 1575. (16:10 cm). 8 (l.w.) nn. Bll. - Vorgebunden: N. Elgard. Ein Leichpredig, in der Seelmeß oder Begengnuß, der Erwirdigen hoch, und wolgelerten Herrn und vättern, Leonardi Kessell, Ioannis Rheitt un(d) Nicolai Faber, Priestern der Societeit Iesu, auff dem anderen nach aller Seelen gedächtnuß dag, ihm Jahr 74. zu Cöllen in S.Maximini Kirchen gehalten. Ebda. 1575. 36 (l.w.) nn. Bll. - 2 weitere Beibände (s.u.). Flex. Prgt. d. Zt., etwas fleckig, Bindebänder entfernt.
I. VD 16, E 3708. - Bericht über die Ermordung der drei Kölner Jesuitenpater Johannes Rethius (Reidt; *1531, Leiter des Gymnasium Tricoronatum und Domprediger), Leonard Kessel (*1544; erster Superior der Kölner Jesuitenniederlassung) und Nikolaus Faber durch ihren Ordensbruder Gerhard Pesch aus Kempen am 26 Oktober 1574. Bogensignatur A8. - II. VD 16, E 942. - Erste Ausgabe. Erschien offensichtlich zusammen mit dem voranstehenden Text, Bogensignatur hier B-E8, F4. Der Weihbischof Nikolaus Elgard (1547-1587) bereiste im päpstlichen Auftrag 1574-1575 Mitteldeutschland und war "dieser zeit wonhafft zu Cöllen" (Titel). Der Verleger Cholinus war "ein Vorkämpfer der katholischen Richtung im Glaubensstreit. Er hatte enge Verbindungen zur Kölner Jesuitenniederlassung" (NDB III, 213). - Vorgebunden: V. M. Gamundianus. Catholischer Spiegel, darinne zusehe(n), wie der Catholischen lehr in allen Artickeln deß H. glaubens, mit der Lehre unsers Herrn Christi Jesu, ubereinstimmen, wider den ungegründten nechst außgegangenen Jesuiter Spiegel. Köln, M. Cholinus, 1581. 19 Bll., 248 S., 1 w. Bl. - VD 16, M 5204. - Erste Ausgabe. - Titel mit Ausschnitt am Kopfsteg. - Nachgebunden: (C. Borromeo). Concio non minus pia quàm elegans, de Sancto Iubilaei... Christliche Predig von dem Jubeljar, anzaigent wie ein Christ sich der gnaden desselben thailhafftig machen soll. (Hrsg. von J. Egolf von Knöringen). Dillingen, S. Mayer, 1575. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel verso. 34 (l.w.) nn. Bll. - VD 16, B 6751; IA 122.518; Bucher 414. - Insgesamt schwach gebräunt und nur vereinzelt gering fleckig. Vorderes freies Vorsatzblatt mit dem Innendeckel verklebt.
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(abgelaufen)
Los 242
First Edition, First Issue
Estienne, Agriculture et maison rustique
Estienne, C. L'agriculture et maison rustique. Plus un bref recueil de la chasse & de la fauconnerie. Paris, J. du Puys, 1564. 4to (23:16 cm). 10 nn. (d.l.w.), 155 num., 13 nn. Bll. (l.w.). Flex. Prgt. d. Zt., knittrig, etwas fleckig u. gebräunt, Innengelenke eingerissen, Schließbänder fehlen.
IA 165.309; Mortimer 214 Anm.; Souhart 169; Thiébaud 345; Simon, Bacchica II, 224 & Gastronomica 610 Anm.; Arents 12 Anm.; Einaudi 1790 Anm. - Sehr seltene erste Ausgabe, hier im ersten Druck mit dem Erratablatt. Von Estienne, der 1564 in Schuldhaft starb, noch selbst bearbeitete französische Neubearbeitung seines "Praedium rusticum" (1554). "Édition originale, d'une très grande rareté" (Thiébaud). "Das bedeutendste Werk, welches zugleich die Hausväterliteratur in Frankreich repräsentiert" (Güntz I, 83). Neben seiner Bedeutung als grundlegendes Werk der Hausväterliteratur war es auch von erheblichem Einfluss auf den Physiokratismus: "Ce livre aurait été la première lecture de Quesnay" (INED 2899 zur Ausg. 1586). Behandelt alle Bereiche der Land- und Hauswirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft und Gartenbau, mit umfangreichen Abschnitten über Bierbrauen, Fischerei, Imkerei, Pferdezucht, Weinbau u.v.m., bemerkenswert auch eine frühe Erwähnung des Tabaks. Estiennes Werk wurde später von seinem Schwiegersohn Jean Liébault noch mehrfach überarbeitet und erweitert und erlebte zahllose Neuauflagen und Übersetzungen. - Gering gebräunt u. fleckig, am Schluss im oberen Rand etwas feuchtigkeitsrandig. Auf dem letzten weißen Blatt u. hinterem Vorsatz auf 3 Seiten ein späteres handschriftliches Gedicht, betitelt "enigme", in dem offenbar eine Kirchenglocke und ihr Glockenspiel beschrieben werden.
Very rare first edition, first issue, with the errata leaf. "This French version of Estienne's 'Praedium rusticum' (Paris 1554) is a more extensive work developed from the Latin text by Estienne himself" (Mortimer). It served as founding work for a whole generation of books on agriculture, household and husbandry. "There is detailed information about wine and all sorts of beverages, as well as different kinds of bread, pastries, jams, and most other foodstuffs" (Simon). Also includes a brief notice of tobacco (cf. Arents). - Slightly browned and spotted, upper margin of last leaves somewhat dampstained. On the last blank and rear endpaper on 3 pages a later handwritten poem, titled "enigme", apparently describing a church bell and its chimes. Contemporary limp vellum, creased, somewhat browned and spotted, inner hinges cracked.
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Los 243
Estienne/Liébault, Feldbau 1588
Estienne, C. & J. Liébault. XV Bücher von dem Feldbau, und recht volkommener Wolbestellung eines beköm(m)liche(n) Landsitzes unnd geschicklich angeordneten Maierhofs oder Landguts. Von Melchiore Sebizio... inn Teutsch gebracht. Straßburg, B. Jobins Erben, 1588. Fol. (32,5:24 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre u. zahlreichen Textholzschn. nach Tob. Stimmer u.a. 8 Bll., 763 S., 19 Bll. (o.d.l.w.). Blindgepr. Schweinsldrbd. d. Zt. über Holzdeckeln mit schöner ornamentaler Mittelplatte auf beiden Deckeln, berieben u. etwas fleckig, Ecken bestoßen.
VD 16, E 4002; Muller 593,178; Lindner 11.563.04; vgl. Schoene3 3688 u. öfter, Arents 28 (ausführlich zur 1. A. 1547), Harting 95, Güntz I, 92, Schwerdt I, 167, Kress 102 u. Einaudi 1790. - Berühmtes Sammelwerk über alle Bereiche der Land- und Hauswirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft und Gartenbau mit umfangreichen Abschnitten über Pferdezucht, Imkerei, Fischerei, Wein, Tabak, Bierbrauen, Destillieren, Seidenbau u. v. a. "Enth. jagdlich interessante Kapitel und das 7. Buch 'Von der Wolffjagdt', beschrieben von Clamorgan" (Lindner). Bemerkenswert die schönen, von Jobin nach Amman, Stimmer u.a. geschnittenen Illustrationen, davon 14 zur Wolfsjagd. - Erste Bll. unten mit Wurmspur, teilw. Bildberührung, letzte Bll. etwas fleckig, S. 147/148 kl. Papierverlust an Seitenzahl. Exlibris Biblioteka Julinska (gestempelt auf 1. u. letzten Bl.) u. Bibliotheca Tiliana.
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Los 244
Estienne, De la precellence
Estienne, H. Proiect du livre intitulé De la precellence du langage François. Paris, M. Patisson, 1579. (16:10,5 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel. 16 Bll., 295 S. Blauer Maroquin von Trautz-Bauzonnet (sign.) mit Rückentitel, Steh- u. reicher Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt.
Adams S 1786; Renouard 181, 3; Schreiber 250. - Erste Ausgabe. "Henri Estienne's third and last work of his trilogy on the glorification of the French language: this is the most 'modern' of the three, from the standpoint of philological science" (Schreiber). Nach einem Streit mit dem Rat von Genf hatte Estienne die Stadt verlassen und ging für 18 Monate nach Paris, wo er das vorliegende Werk von Mamert Patisson drucken ließ. - Sorgfältig gereinigt, Titel u. S. 145/46 mit kleiner Restaurierung im weißen Rand. Exlibris des Genfer Ministers und Kirchenhistorikers Ernest Stroehlin.
First edition. - Carefully cleaned, small marginal restoration to title and p. 145/46. Bound in blue morocco by Trautz-Bauzonnet.
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Los 245
Estienne, Traicte de la conformité du lang. françois
Estienne, H. Traicte de la conformité du langage François auec le Grec. Avec une preface remonstrant quelque partie du desordre et abus qui se commet aujourdhuy en l'usage de la langue Françoise. (Genf), H. Estienne, (1565). (17,5:11 cm). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 16 Bll., 159 S. Hellbrauner Kalblederband d. 19. Jh. mit Rückenschild, etwas Rückenvergoldung, dreifachen Deckelfileten, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (sign.: Thouvenin); gering berieben, Leder am vorderen Gelenk leicht brüchig.
Cioranesco 9604; Schreiber 156; Renouard, Estienne 125, 5. - Erste Ausgabe. Selten. "Henri Estienne's first work written in the vernacular, and one of the classics of Franch 16th-century prose. It is the first work in Henri's trilogy on the defense and glorification of the French language. In the present work Henri claims the superiority of French over all other languages, except Greek, which, according to him, is the most perfect language and which French most resembles. Henri Estienne's French works have placed him among the greatest French prose writers of the Renaissance; according to Charles Nodier, he is 'le premier et le plus national de nos prosateurs du seizième siècle, après Rabelais et Montaigne.' This first edition is very rare and contains passages (e.g. against the Pope) which were supressed from the second edition, printed four years later by Henri's brother, Robert II. Henri's preface to Henri de Mesmes contains several interesting autobiographical details, including his sorrow over the recent death of his (first) wife, Marguerite Pillot" (Schreiber). - Schwach gebräunt und gering stockfleckig, im Kopfsteg stellenweise mit kleinem Wasserfleck, Titel mit kl. Namenszug in Tinte. Die unbedruckte Verso-Seite des letzten Blatts mit zeitgenössischem Zusatz (31 Zeilen) in feiner französischer Kursive.
First edition. Scarce. - Minor tanning and foxing, small water stain to upper margin, owners name in int to title page. Extensive contemp. annotations in French to last blank page. Bound in full-calf, signed "Thouvenin", spine with title-piece, tripple fillet borders, edges of boards, inner dentelles and edges gilt.
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Los 246
(Fanti), Triompho di fortuna
(Fanti, S. Triompho di fortuna. Venedig, A. de' Zanni für J. Giunta, 1526 oder 1527). Fol. (31,5:22 cm). Fragment. Mit sehr zahlreichen (84 ganzseitigen) Holzschnitten. Druck teilw. in Rot u. Schwarz. 115 (statt 148) Bll. Geheftet, ohne Einband. In mod. Pp.-Mappe.
EDIT16, CNCE 18567 oder 18568; Mortimer 180; Sander 2653 od. 2654; Essling S. 652. - Umfangreiches Fragment des zweiten illustrierten Werks zur Wahrsagekunst. Die ganzseit. Holzschnitte mit je 2 kreisförmigen Spruchscheiben, zum Ablesen von Prophezeiungen nach gewürfelten Zahlen sowie Darstellungen von Sternzeichen, Allegorien, Tieren, Wissenschaften u.a. Der Holzschnitt "Sphera della nave" mit porträthafter Darstellung des Michelangelo bei der Arbeit an einer Marmorskulptur. Weiterhin mehrfach wiederh. Darstellungen von Astrologen und Sibyllen sowie hunderte quadratischer Horoskopsschemata mit jeweils einem kleinen Holzschnitt im Innenfeld. - Etwas gebräunt und fingerfleckig, durchgängig wasserfleckig, vereinzelt braunfleckig, einige Bll. mit kleinerer Wurmspur unten, davon bei ca. 12 Bll. auch die Holzschn. betroffen. Zahlr. Bll. lose und mit Randläsuren, wenige mit Papierdurchbrüchen oder größeren Einrissen, einige in den Rändern hinterlegt. 3 Bll. mit größerem Ausriss mit Bildverlust, dieser mit weißem Papier ergänzt, 2 Bll. mit alt abgedeckten Schäden in der Darstellung. Es fehlen die Bll. AA1-AA6, BB1-BB9 (=Titel u. Vorstücke; BB10 vorhanden), B1, B3, C3, C6-7, D1, D7, F1, F6-7, G5, G7-8, H1, H6 u. Q9-10. - Beiliegen: 3 Manuskriptblätter d. 14./15. Jh. - Zwei fragmentarisch und mit Transparentpapier kaschiert. - oRR.
Extensive fragment of the second illustrated work on divination. With numerous woodcuts. - Worn, stained, incomplete but still containing hundreds of highly interesting woodcuts. Lacking 33 leaves including title and (except 1) all prelims. Sewn, without binding, various leaves loose. In modern cardboard folder. - Added: 3 mss leaves from the 14./15. cent. - 2 fragmented and laminated with transparent paper. - Sold not subject to return.
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Los 247
Geiler von Kaisersberg, Navicula penitentie
Geiler von Kaiserberg, J. Navicula penitentie. A Jacobo Otthero collecta. Augsburg, J. Othmar für G. Diemar, 1511. Fol. (28,5:20,5 cm). Mit großem Titelholzschnitt von H. Burgkmair d. Ä. 6 nn., 80 röm. num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über starken Holzdeckeln, Schließenhafte; neu aufgebunden, Rückdeckel berieben, geschickt gefüllte Wurmspuren, Rücken eingekürzt, etwas berieben u. mit Restaurierungen, Innengelenke erneuert.
VD 16, G 772; Adams G 318; Goed. I, 401, 18; Dacheux 52. - Erste lateinische Ausgabe der von G.'s Sekretär J. Otther gesammelten u. übersetzten Predigten. Der prächtige, fast ganzseitige Holzschnitt zeigt Geiler, vom Heck eines Schiffes aus der Mannschaft predigend. - Gleichmäßig etwas gebräunt, durchgehend sorgfältige Restaurierungen und gefüllte Wurmspuren, Titel etwas angestaubt.
First latin edition. With large woodcut by Hans Burgkmair on title. - Carefully restored copy, some browning, some duststaining to title. Contemp. blindstamped pigskin over heavy wooden boards, recased, spine narrowed, some restorations to spine and inner hinges.
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(abgelaufen)
Los 248
Altkoloriert
Gilgengart. 1521
Gilgengart. - Das büechlin ist genant der Gilgengart ainer yetlichen Cristenliche seel. Wan(n) zu gleycher weyß wie der lieblich gerauch der Gilge(n) des me(n)schen hertz grosse freud bringt. Augsburg, H. Schönsperger, 1521. (15,5:11 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre, 23 Holzschnittbordüren im Text u. 7 (st. 8) großen Textholzschnitten, alles altkoloriert. 111 (st. 112) nn. Bll. Wenig späterer brauner Kalbldr. d. Zt. mit goldgeprägter Deckelbordüre, goldgeprägten Mittelplatten, Vorderdeckel "Der gute Hirte", Rückdeckel David mit Harfe, zwei Schließen, punzierter und farbig bemalter Schnitt; etwas berieben, vereinzelte Wurmspuren, Vorderdeckel mit Schabstelle, kleinere Restaurierungen. In aufwändiger Holzkassette.
VD 16, ZV 30426; Muther 959. - Zweite Ausgabe des sehr seltenen Gebetbuchs in schöner Austattung und altkoloriert. Die Holzschnitte vom Petrarcameister (Röttinger 26), von Jörg Breu (New Hollstein, Breu I, 180-182) und Leonhard Beck (New Hollstein, Beck II, 371). Die breiten Bordüren mit Blumen, Vögeln, Früchten, Schmetterlingen, ganz im Stil mittelalterlicher Gebetbücher. Gedruckt ist der "Liliengarten" in der nach diesem Werk benannten Gilgengartschrift, eine der "Theuerdanktype" sehr ähnliche Schrift, auch die kalligraphischen Schnörkel im oberen und Rand finden sich hier. - Stellenweise fingerfleckig, vereinzelte Bereibungen oder Verklebungen mit etwas Buchstabenverlust, erste Bll. mit minimalem Wurmloch. Wenige Schnörkel im oberen Rand angeschnitten, eine Bordüre im unteren bis zur Einfassung beschnitten. Wenige alte Anmerkungen, letztes Blatt verso mit überklebtem Besitzvermerk sowie hs. Gebet. Angebunden zwei weiße Bll. mit hs. Gebeten. Es fehlt das Blatt B1 mit weiterem Holzschnitt mit Bordüre. Innendeckel mit kl. handschriftlichem Nummernschild, kleines blindgeprägtes Monogramm.
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Los 249
Portraits of Educated Persons
Giovio, Elogia virorum literis
Giovio, P. Elogia virorum literis illustrium. Basel, P. Perna (u. H. Petri), 1577. Fol. (36:23,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. 63 Porträt-Holzschnitten von T. Stimmer u. C. v. Sichem (3). 6 Bll., 231 (recte 227) S., 2 Bll. Hldr. d. 19. Jh. mit farb. Rückenschild, beschabt u. bestoßen, oberes Kapital abgestoßen, Vorderdeckel mit Kratzspur.
VD 16, G 2063; Adams G 648; Hieronymus, Griech. Geist 276; Lipperheide Cg 47. - Zweite oder dritte Basler Ausgabe (1577 erschienen 2 Drucke mit abweichender Kollation), die erste von Stimmer illustrierte. Seine Elogien sind die ersten Geschichtwerke, in denen biographische Darstellungen mit authentischen Porträts ausgestattet sind. Die schönen Holzschnitte sind - mit drei Ausnahmen - von breiten, wechselnden Bordüren umgeben. Sie zeigen durch Sprache, Literatur und Wissenschaft berühmte Männer, darunter Rodolphus Agricola, Kardinal Bessarion, Marsilio Ficino, Johannes Lascares, Niccolò Machiavelli, Lorenzo de’ Medici, Giovanni Pico della Mirandola und Thomas Morus. - Leicht gebräunt bzw. fleckig, verreinzelt etwas stärker.
Second or third Basel edition (2 editions with different collation appeared in 1577), the first illustrated by Stimmer. With title within woodcut border, and 63 woodcut portraits (60 by Tobias Stimmer and 3 by Christoffel van Sichem). - Slight browning resp. staining, occasionally a bit heavier. Bound in 19th century half-calf, rubbed and worn, head of spine chipped of, scratch mark to front cover.
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Los 250
Giovio, Vitae duodecim Mediolani Principum
Giovio, P. Vitae duodecim vicecomitum Mediolani principum. Paris, R. Estienne, 1549. 4to (24,5:16,5 cm). Mit 10 Holzschnittporträts. 199 S. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig u. knittrig.
Adams G 694; Fairfax Murray 195; Mortimer 248; Renouard 75, 20; Schreiber 104. - Erste Ausgabe. "First edition of this biographical history of the Visconti dynasty, illustrated with 10 splendid woodcut portraits of the dukes of Milan. These woodcuts are signed with the Lorraine cross, which, together with their superior quality, led to an attribution to Geoffroy Tory. The present woodcut portraits are reduced copies of illuminated portraits in the original manuscript. This is the last of the only five illustrated books issued by Robert Estienne" (Schreiber). - Teiw. stockfleckig, etwas gebräunt, vereinzelt geringe Feuchtigkeitsspuren. S. 11/12 u. 15/16 mit Ausriss im oberen Rand mit Textverlust in der Überschrift, bei S. 15/16 ergänzt. Vorsatz mit Besitzvermerk.
First edition, with 10 woodcut portraits. - Some foxing and browning, slight dampmarking in places. P. 11/12 & 15/16 with tear in upper margin with loss of text in the heading, on p. 15/16 repaired. Ownership inscription to fly-leaf. Contemporary limp vellum, spotted and creased.
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(abgelaufen)
Los 251
Giraldi, Dell' Hercole. 1557
Giraldi, G. B. Dell' Hercole. Modena, Stamperia de Gadaldini, 1557. 4to (22,5:16 cm). Mit Holzschnittporträt u. zahlr. figürlichen Initialen. 353 (recte 335) S., 8 Bll. Rotbrauner Maroquinbd. d. 18. Jh. mit floraler Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelfileten, Steh- u. Innenkantenvergoldung sowie Goldschnitt; etwas fleckig u. berieben, Rückdeckel mit kl. Schabstelle, untere Ecken bestoßen.
EDIT 16, CNCE 21268; Adams G 709. - Erste Ausgabe. Giraldi (genannt Cinzio) war Professor der Philosophie und Medizin in Ferrara. 1543 ernannte ihn Herzog Ercole II. d’Este zu seinem Sekretär. Diese Stelle bekleidete er bis zum Tode dieses Fürsten 1559, den er in vorliegendem Epos verherrlichte. Titel verso ein Porträt Giraldis in Renaissancekartusche. - Vereinzelt gering stockfleckig, letzte Lage in sich verbunden, Register mit wenigen hs. Ergänzungen. - Schönes Provenienzexemplar aus dem Besitz großer Bibliophiler: Vorsatzblatt mit Kaufvermerk "Hibberts Sale 1831", Innendeckel mit gest. Exlibris "William Horatio Crawford" u. Kaufvermerk "Beckford sale", danach im Besitz von Charles Fairfax Murray. Exlibris Erich von Rath (1881-1948; Bibliothekar u. Vorsitzender der Kommission für die Gesamtkataloge der Wiegendrucke). Hinterer Vorsatz mit Kollationsvermerk von Bernard Quaritch.
First edition, extremely scarce. With woodcut portrait and numerous historiated initials. - Minor foxing in places, last quire misbound, a few ms. annotations to index. Bound in 18th cent. morocco gilt, somewhat rubbed, lower corners bumped. Fine provenance, from the collections of George Hibberts, Willam Beckford, Ch. Fairfax Murry and Erich von Rath. With collation note by Bernard Quaritch.
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Los 252
"No known surviving Copy" (IB)
Gomez, Obra nueva
Gomez, M. Obra nueva, del orden y traça que tuvo una muger recien casad, que estando su marido en las Indias fué persiguida de un mercader marinero y un letrado. Barcelona, G. Graells & G. Dotil, 1604. 4to (20,5:15 cm). 2 Bll. Geheftet.
Wilkinson/Lorenzo, IB 44112; Palau 103.638. - Einzige Ausgabe. Sehr selten. "No known surviving Copy" (IB). Der gereimte Text in 3 Spalten gedruckt. - Fleckig und mit Knickspuren, obere Außenecke mit Tinte nummeriert.
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Los 253
Grumbach'sche Händel. Sammelband
Grumbach'sche Händel. - Sammelband mit 6 Schriften. O. O. 1552-1564. 4to (21;16,5 cm). Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, zwei Schließen; berieben, etwas gebräunt, Ecken bestoßen, vorderes Innengelenk eingerissen.
Grumbach stellte sich an die Spitze einer Anzahl fränkischer Adeliger, überfiel im Oktober 1563 Würzburg und erzwang vom Domkapitel die Rückgabe seiner Güter und hohe Geldzahlungen. Enthält:
1. Deß... Herren Friderichen Bischofes zu Würtzburg und Hertzogen zu Francken... verantwortung vnd ableynung, des unwarhafften erdichten und grundlosen schand und lasterbuchs, welches des Stiffts Würtzburg, trewlose, Eyduergessene Lehenmenner, Auch mutwillige Auffrürer, offenbare Landfridbrecher... Wilhelm von Grumbach, Wilhelm von Steyn, und Ernst von Mandeßloe... im heyligen Reich... publicieren vnd verschieben lassen. O. O. u. Dr., 1564. 8 nn., CCI num., 3 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, W 4568.
2. Der Edlen und Ernvhesten Wilhelmen von Grumbachs, Ernsten von Mandesloe, und Wilhelmen vom Stein zum Altenstein... Anzeig, Ausfürung, und offen Ausschreiben, Welcher gestalt... sie hievor von dem Bischoff zu Wirtzburg unschuldiglich... verjagt... das jre geplündert, verbrendt... O. O. 1563. 52 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, G 3701.
3. Copia des Schreibens, so an... die Churfürsten und Fürsten, auff den 4. Februarij dieses instehenden 64. Jars, zu Wormbs bey einander versamlet, Wilhelm von Grumbach... ubersandt. O. O. 1564. 20 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, G 3690.
4. Copia etlicher Vertrege, So der Bischof von Wirtzburg mit Marggraff Alberten zu Brandenburg etc. und Wilhelmen von Grumbach auffgericht. O. O. (1552). 12 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, W 4556.
5. Copia Wilhelm von Grumbachs, und seiner Mitverwandten, an jre Oheim, Vettern, Schweger, und Freunde etc. O. O. (1563). 4 nn. Bll. - VD 16, G 3688.
6. Copia des Vertrags, zwischen dem Bischoff zu Wirtzburg, und Wilhelm von Grumbach. O. O. (Gotha 1566?). 6 nn. Bll. - VD 16, W 4565 - Der Sammelband teilw. gebräunt, gering fleckig, Titel jeweils mit kurzer älterer Anmerkung.
1. Deß... Herren Friderichen Bischofes zu Würtzburg und Hertzogen zu Francken... verantwortung vnd ableynung, des unwarhafften erdichten und grundlosen schand und lasterbuchs, welches des Stiffts Würtzburg, trewlose, Eyduergessene Lehenmenner, Auch mutwillige Auffrürer, offenbare Landfridbrecher... Wilhelm von Grumbach, Wilhelm von Steyn, und Ernst von Mandeßloe... im heyligen Reich... publicieren vnd verschieben lassen. O. O. u. Dr., 1564. 8 nn., CCI num., 3 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, W 4568.
2. Der Edlen und Ernvhesten Wilhelmen von Grumbachs, Ernsten von Mandesloe, und Wilhelmen vom Stein zum Altenstein... Anzeig, Ausfürung, und offen Ausschreiben, Welcher gestalt... sie hievor von dem Bischoff zu Wirtzburg unschuldiglich... verjagt... das jre geplündert, verbrendt... O. O. 1563. 52 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, G 3701.
3. Copia des Schreibens, so an... die Churfürsten und Fürsten, auff den 4. Februarij dieses instehenden 64. Jars, zu Wormbs bey einander versamlet, Wilhelm von Grumbach... ubersandt. O. O. 1564. 20 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, G 3690.
4. Copia etlicher Vertrege, So der Bischof von Wirtzburg mit Marggraff Alberten zu Brandenburg etc. und Wilhelmen von Grumbach auffgericht. O. O. (1552). 12 nn. Bll. (l.w.). - VD 16, W 4556.
5. Copia Wilhelm von Grumbachs, und seiner Mitverwandten, an jre Oheim, Vettern, Schweger, und Freunde etc. O. O. (1563). 4 nn. Bll. - VD 16, G 3688.
6. Copia des Vertrags, zwischen dem Bischoff zu Wirtzburg, und Wilhelm von Grumbach. O. O. (Gotha 1566?). 6 nn. Bll. - VD 16, W 4565 - Der Sammelband teilw. gebräunt, gering fleckig, Titel jeweils mit kurzer älterer Anmerkung.
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Los 254
Guarini, Rime. 1598
Guarini, G. B. Rime. Venedig, G. B. Ciotti, 1598. 4to (20,5:15 cm). Mit gest. Titelbordüre und zahlr. Holzschnitt-Initialen. 4 nn., 137 num., 3 nn. Bll. Restaurierter Ldr. des 18. Jh., berieben.
EDIT 16, CNCE 21980; Brunet II, 1774; Gamba 558. - Erste Ausgabe, einer von zwei Drucken. "Bella edizione, tutta ornata di fregi et d'initiali intagliate in legno" (Gamba). "Seine Madrigale, Sonette, Stanzen, Canzonetten waren zum großen Teil von vornherein zur Komposition bestimmt. Längst bevor er sie 1598 gesammelt herausgab, erschienen sie bereits in den verschiedensten Vertonungen ... zahlreiche Texte Guarinis sind mehr als Dutzende von Malen von den bedeutendsten Musikern der Zeit komponiert worden" (MGG V, 1003). Schöner und großzügiger Druck mit großer Type. - Gering gebräunt u. fingerfleckig. Altes Monogramm Titel verso.
First edition. Printed with a large type, noteworthy in particular the decorative elements in the woodcut and the initials mostly with grotesques. - Slight browning and fingermarking, old monogram title verso. 18th cent. calf, rubbed and restored.
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(abgelaufen)
Los 255
Hasentödter, Chronica
Hasentödter, J. Chronica. Das ist. Beschreibung der fürnembsten gedechtnuswirdigen Historien, Geschichten und Handlungen, so sich... biß auff diese unsere gegenwertige letzte Zeit, zugetragen und verlauffen haben. In artliche teutsche Reimen gebracht. Königsberg, J. Daubmann, 1569. 4to (19:14 cm). Mit kl. Wappenholzschnitt (Danzig). 12 nn., 252 num. Bll. Prgt. d. 19. Jh. mit Rsch., Deckel mit aufgezog. blindgepr. Schweinsldr.-Bezügen, zwei Schließen; etwas verzogen, gering fleckig.
VD 16, H 725; Goed. II, 325, 21; Winkelmann 4906. - Einzige Ausgabe der Reimchronik. Seltener, früher Königsberger Druck. - Ohne die im VD 16 genannten 9 Schlußbll., die auch bei den drei Exemplaren im Auktionshandel der letzten 40 Jahre sowie bei dem von Winkelmann beschriebenen Exemplar nicht vorlagen. - Gering fleckig, wenige Markierungen u. Marginalien in Tinte, letzte Bll. mit kl. Randläsuren, letztes Bl. aufgezogen. - Holzstich-Exlibris der Bibliothek Chr. Hammer, Stockholm.
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(verkauft)
Los 256
From the Library of Ambroise Firmin Didot
(Scéve), La magnifica entrata di Henrico II
Henri II. - (Scéve, M.; C. de Taillemont et al.). La magnifica et triumphale entrata del christianiss(imo) Re di Francia Henrico secondo di questo nome fatta nella nobile & antiqua città di Lyone à luy & à la sua serenissima conforte Chaterina alli 21. di Septemb(re) 1548. Colla particulare descritione della comedia che fece recitare la natione Fiorentina. Lyon, G. Rouillio, 1549. 4to (20,5:15 cm). Mit großer Holzschnitt-Druckermarke, 15 großen Holzschnitten im Text, 16 Criblé-Initialen in 2 Größen und einigen Holzschn.-Initialen. 58 nn. Bll. Roter Maroquinband d. 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt (sign.: I. Smeers); Kanten gering berieben,
EDIT 16, CNCE 29658; Fairfax Murray 151; Brun 193; Mortimer 201; Baudrier IX, 48. - Erste italienische Ausgabe. Die französische Or.-Ausgabe mit denselben Holzschnitten war einge Tage zuvor erschienen. "The official description of the entry, these French and Italian editions are the first of the 'entree' volumes to be fully illustrated" (Mortimer). Nur diese italienische Ausgabe mit Beschreibung der Aufführung der Komödie "Calandra" von Bernardo Dovizi da Bibbiena, die auf Wunsch der großen florentinischen Gemeinde Lyons aufgeführt wurde. Die mit der Planung des Festprogramms beauftragten Maurice Scève, Claude de Taillemont, G. du Choul und Barthelemy Aneau verfassten auch die vorliegende Festschrift. Die schönen, Bernard Salomon zugeschriebenen Holzschnitte mit Darstellungen von Triumphbögen, Festbauten, Schiffe der Naumachie, einer Ansicht der 'Place de Change' in Lyon u.a. Abweichend zu der italienischen benennt die französische Ausgabe den 23. September als Tag des Einzugs des Königs. - Gleichmäßig schwach gebräunt, wenige kleine Flecken, Blatt G4 mit 2 kl. Ausrissen am Fußsteg. - Exlibris von Ambroise Firmin Didot, dat. 1850, auf dem freien Vorsatz verso, darunter ein älterer Klebstoffrest.
First Italian edition, published only a few days after the French edition and comprising the same 15 large woodcuts attributed to Bernard Salomon. Only this Italian edition with the account of the comedy "Calandra" by Bernardo Dovizi da Bibbiena, which was performed at the request of Lyon's large Florentine community. Maurice Scève, Claude de Taillemont, G. du Choul and Barthelemy Aneau, who were in charge of planning the festive programme, also wrote this commemorative publication. The fine woodcuts depict triumphal arches, festive buildings, ships of the Naumachie, a view of 'Place de Change' at Lyon, etc. In contrast to the Italian edition, the French edition names 23 September as the day of the king's entry. - Minor even browning, insignificant spotting at places, two small chips to bottom margin of leaf G4. Bookplate of Ambroise Firmin Didot with the year 1850 to verso of front free endpaper. Bound in 19th century red full-morocco, gilt title to spine,
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(verkauft)
Los 257
Hilarius, Opera
Hilarius Pictaviensis. Opera complura. Paris, J. Bade, 1510-1511. Fol. (27:21 cm). Mit Druckermarke. 2 nn., 97 num., 1 nn., 130, 35 num. Bll. (ohne das letzte weiße). Ldr. d. 18. Jh. mit Rsch. u. Rvg., beschabt u. bestoßen.
Adams H 549; Renouard, Imprimeurs & Libr. Parisiens II, 83, 163. - Hilarius (um 315-367/68) war der erste namentlich bekannte Bischof von Poitiers. "Versuchte, zwischen westlicher und orientalischer Theologie zu vermitteln, als Verteidiger der abendländischen Kirche gegen den Arianismus und bei der Durchsetzung des Nizänums von großer Bedeutung" (GW). - Stellenw. etwas wasserrandig oder fleckig; vereinzelt mit alten Marginalien, diese tlw. angeschnitten; Bl. a6 mit Einriss bis in den Text; Titel mit Namenszug u. kl. Randläsur.
Some dampmarking or staining in places, old marginalia here and there, tear into text to 1 leaf; owner's name and small maginal lesion to title. 18th century calf, spine gilt, worn.
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