Ausgewählte Handschriften

Los 1 *#
Eine bedeutende Reformschrift und ein bedeutendes Volksbuch
Reformatio Sigismundi + Gesta Romanorum. Handschrift
Reformatio Sigismundi. Deutsche Handschrift auf Papier. O.O., ca. 1460. Fol. Blattgr. 28:19 cm, Schriftspiegel ca. 25,5:15 cm. 51 Zeilen. Kanzleischrift in brauner Tinte. Leerraum für Initialen. 11 Bll. - Angebunden: Gesta Romanorum deutsch. Deutsche Handschrift auf Papier. O.O., ca. 1460. Schriftspiegel ca. 25,5:13,5 cm. 30-35 Zeilen. Kanzleischrift in brauner Tinte, zu Beginn Kapitelüberschriften in roter Tinte. Minuskeln für Initialen. 27 Bll. Mod. Wildlederband.
Zwei bedeutende deutschsprachige Werke, die zwar im 15. Jahrhundert weitverbreitet waren, im Handel aber kaum je auftauchen. - I. Die Reformatio Sigismundi, ein 1439 auf dem Konzil zu Basel von einem unbekannten Autor auf deutsch verfasster Text, gehört zu den wichtigsten Reformschriften des späten Mittelalters. Gefordert werden Reformen in der Kirche wie im Reich, etwa die Einführung der Priesterehe, Beschränkungen der Einkünfte von geistlichen Würdenträgern, Stärkung der Reichsstädte etc., zum Teil in drastischen Worten. Zur Wirkmächtigkeit der Reformatio Sigismundi, die sich wohl noch auf die Bauernkriege erstreckte, sowie vor allem zur Überlieferung des Textes und zu den verschiedenen Handschriften und Handschriftengruppen vgl. die Einleitung in: H. Koller (Hrsg.), Reformation Kaiser Sigmunds, Stuttgart 1964 (= MGH, Staatsschriften des späten Mittelalters, Bd. 6). Die vorliegende Handschrift gehört zur Gruppe V, zu der auch der Erstdruck bei Johann Bämler 1476 zählt. 16 Handschriften der Reformatio Sigismundi waren 1964 bekannt, der Handschriftencensus kennt heute 20.

Die vorliegende Handschrift enthält, in sich vollständig, etwa die erste Hälfte des Textes. Er bricht ab im Abschnitt über Beginen und Nollharten (Lollarden) und endet: "(...) der tůt wider alle cristenliche werck wann wend sy aine(n) schein tragen den tragen..." (MGH, S. 219, Z. 11). Nachfolgend einige charakteristische Passagen, dahinter jeweils in Klammern die entsprechenden Stellen in der Edition der MGH:

"(A)llmechtiger schopffer himels und der erden gib krafft u(n)d tů gnad gib weyshait zu volpringen nach der aller saligesten stant und ain ordn(u)ng ze habn gaistlichs u(n)d weltlichs states" (MGH 51, 16-20). - "Ir sullent wisse(n) was das Hailig Concili ze Bassel gesamnet ist es sol da gescheh(e)n ain rechte reformacio des gaistlich(e)n und weltlichen stats" (MGH 55, 3-5). - ... "was aber das patromoniu(m) sey sant petters das horent Item von Antoniano. Item von spolitano. Item von nappels. Item von paru(ß) [?] verzar poloni und von and(er)n h(e)rschefften und Gravffschefften ... Item darzů Cylii Avion und menge herschafft darzů das auch menige Hundert taussent guldin tätte" (MGH 61, 31-37 u. 63, 5-7). - "Darumb sol man verhiet(e)n das man kainen paubst mer mache von den orden Quia est special(is) et no(n) g(e)n(er)al(is) … (N)un sol man wissen und merck(e)n wie des pabst hoff mit den gulten stan sol man hat wol gehort in dem anfang wz zů dem hof gehöret das er vil menig Hundert tauset kamer guldin gult hat" (MGH 101, 9-12 u. 29-33). - "Daru(m)b das er aber versechen werd so ist es nötig man leb als man ze Orient lebet und yn yspania da die priester weiber nement" (MGH 151, 7-10). - "Aber das er sein rainikait ubersech und nit keusch plibe so sol man in nit mer lassen mesß han bey bůs drey monat in dem Kercker mit wasser und mit prot" (MGH 153,18-23). - "(N)un heb ich an von den Benedetten und B(er)nhardi(e)n das zween hört ord sind … und betriegent den Bäpst man solt den Notari prennen der soliche Instrumen macht" (MGH 187, 21-23 u. 189, 19-21). - "(I)tem es sind auch das ist ain ord die nennent sich gaistlich thům h(e)rn die nement sich an und besingent die pfarrkirche(n) und meinent gar frey ze sein und sind Doch münich als die vord(e)n… Si sitzent yetz mit Junckfrawen und kindern recht als weltlich priester das ain ungehorte sach wol ist" (MGH 203, 29-34 u. 205, 4-6). - "(I)tem all frawen closter sol man beschliessen und sol man jarlichen ainer geben dreyssig guld … (I)tem sy sollent im closter ain schůl han das sy lerne(n) Gra(mm)ati(cam) und die haylig(e)n geschrifft etwas verstan si mug(e)nt bas studier(e)n wann die man" (MGH 209, 15-17 u. 211, 2-5).



II. Die Gesta Romanorum, eine Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts auf Latein verfasste Exempelsammlung, war in lateinischen wie volkssprachigen Versionen weitverbreitet; Boccaccio, Shakespeare wie Hans Sachs nutzen sie als Stoffsammlung. Die Geschichten sind zum Teil in der Antike, zum Teil im Mittelalter angesiedelt, auch ferne Länder kommen vor. Vorliegender Text ist moralisiert, d.h. der eigentlichen Geschichte folgt eine geistliche Auslegung ("Der gaistlich syn"). Nachfolgend geben wir die Kapitelüberschrift wieder, soweit vorhanden (Kap. 25-29), danach die Kapitelanfänge. Die Blattzählung folgt der Bleistiftfoliierung (das verkehrt herum eingebundene Bl. 13 in Reihenfolge der Kapitel berücksichtigt): 13v: (25). Von aine(m) kunige der fragte w(a)z d(a)z sterckste we(re) in der werlt mercke das xxv Capittel. - (26). Von vier ainsidel was tugent ir yeglich(er) an Im hette un(d) weliche tugent der wir gote an genem wer mercke das xxvi Capittel. - 13r: (27). Von aine(m) kunige der hett ain frawen Di was im auz d(e)rmazz(e)n lieb un(d) si gewan drey sun pey and(er)n mannen un(d) den viert(e)nbei d(e)m kunige xxvii. - 14r: (28). Von ain(e)m diebe D(er) auf betrigliche wort liez und viel in ain haus un(d) prach ain pain und ain arm mercke wie sich das v(er)lieff das xxviii Capittel. - 15r: (29.). Von aine(m) Ritt(er) d(er) do sein h(e)r(n) dem kunige erzürnet hatte wie er wid(er) zu hulde kam m(er)ck xxviiii Cap(itel). - 16v: (30). (E)s waren Zu ainer zeit Cwen leiblich bruder der ain was ain pfaffe der ander ein laye. - (31). (D)er kunige von Tartarie der hett die drey kunige in grossen eren die uns(erm) h(e)r(n) ich(es)u cristo das opffer pracht(e)n. - 17r: (32). (V)alerius der maister schreibet Das der kayser Zelongus satzt ein gepot wer ain junckfraw ertörte ir junckfräulikait oder notzogete. - 18r: (33). (A)llexander der grozze kunige der zoch zů ainer zeit in den hof des kuniges von indian. - 18v: (34). (T)ytus der kunige Regniert in der Stat zu Rome und satzte da ein gepote das alle Romere sollt(e)n veiren den tage als sein erster sun gepor(e)n ward. - 20v: (35). (G)enogarus der kayser gabe ein gepote wo ain ubeltet(er) wurde pracht für ainen richt(er)n das man den töten solte. - 21r: (36). (E)zechias der kunige der hätte drey süne die waren im alle geleich liep. - 22v: (37). Darius was ein kunig zů Rome und der hett drey sün und die waren im lieb do er sollte sterb(e)n. - 23v: (38). - (D)er kayser Domanus der herste vil jar do der lage in seinem pette do ward sein hercze erhab(e)n. - 26v: (39). (M?)ambrial [statt Hannibal] was manig jar ain kunig ze Rom Und hett nicht mer denn ain tochter die was im austermass(e)n lieb. - 30v: (40). (T)yberius ain kayser zů Rome des groste fräde was das er můste hören süß gedöne als saitenspil. - 31r: (41). (C)laudius der kayser hett ain ainliczige tochter die was im lieb. - 32v: (42). (M)ayus der was ain kayser zů Rome der war gar weise und in seinem reiche was ain frawe die hiez florentina. - 33v: (43). (T)heodorus ain kayser zů Rome der was weize un(d) was doch plint word(en). - 34v: (44). (M)an vindet geschrieb(e)n das ein künge hette ainen leven und ein levinne und ainen lebart(e)n. - 35r: (45). (T)royanus der was ain kayser zů Rome und hette ainen garten Do waren manicherley pawme aingepflantzet. - 35v: (46). (A)nthonius was ain kayser Zu Rome der hett drey tug(e)nt an im. - 36v: (47). (P)ompeyus was ain kayser Zu Rome in seinem reiche was ein frawe die was außermass(e)n schöne. - 37r: (48). (E)z waren ains tags drey gesell(e)n die gieng(e)n über velt mit ain ander. - 38r: (49). (L)uceus der do regnieret zu Rome Der gepote ain gesecze wer des and(eren) kint neme. - Die Kapitelabfolge enstpricht der in der Handschrift cod. M 55 der Landesbibliothek Dresden (vgl. Osterley, Gesta Romanorum [1872], S. 199ff., Nr. 25-49). Nach Hommers, Gesta Romanorum deutsch (1968) gehört vorliegende Handschrift zur Untergruppe IIe, zu denen aus der Dresdner Landesbibliothek die Handschriften M 55, M 204 und M 205 gehören (= D6-D8) sowie aus der BSB München cgm 579 (= M4), alles ostmitteldeutsche Handschriften (Hommers S. 41-44 sowie die Textproben aus Kap. 34 ab S. I). Vorliegender Handschrift fehlt der Text vor Kapitel 25. Sie scheint nicht vollendet worden zu sein, da der vorhandene Text auf einer Rectoseite endet und die Überschriften in Rot nur zu Beginn ausgeführt wurden.



Zustand und Vollständigkeit: Die Texte sind von jeweils einer anderen Hand geschrieben. Das Wasserzeichen des Papiers ist in beiden Handschriften gleich: Turm mit Zinnen, zwei Fenstern, Tor und Dach). Vorgebunden ist ein weißes Blatt mit dem von späterer Hand geschriebenen Titel: "Historiae parabolicae / et /aliae glossae Ecclesiasticae. / de reformatione" sowie zwei Signaturen in Bleistift, davon eine gestrichen. Dieses Blatt ist wasserrandig und recto angestaubt. Alle Blätter sind neu in Bleistift foliiert, so dass 1r der Gesamttitel ist, Bl. 2r-12v die Reformatio Sigismundi enthält und 13r-39r die Gesta Romanorum. - Bl. 13 u. 24 verkehrt herum eingebunden. Insgesamt etwas gebräunt u. meist etwas fleckig; (II) mit ergänzten Randausrissen, Bll. 14, 15, 22 u. 24 mit Verlust von zusammen wenigen Buchstaben; Bll. 11 u. 12 mit je einer hinterlegten Läsur, dadurch geringer Buchstabenverlust. Unsere Handschrift weist gegenüber den in der Forschung bekannten umfangreicheren Fassungen beider Texte Lücken bzw. auch fehlende Passagen auf, jedoch ist der tatsächliche ursprüngliche Umfang bzw. die exakte Blattanzahl unserer Handschrift für uns nicht feststellbar.
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Los 2 *#
Horae B. M. V für den Gebrauch von Paris. 1480
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch mit französischem Kalendar und Zusätzen für den Gebrauch von Paris. Lateinische und französische Handschrift auf Pergament. Paris, um 1480. Blattgr. 14,3:10,5 cm, Schriftspiegel 7,5:5 (Kalendar) u. 7,3:4,5 cm (Text). 17 Zeilen (Kalendar) und 14 Zeilen (Text), in blassem Rot regliert. Mit dunkelbrauner Tinte in Textura geschrieben. Hervorhebungen in Rot, Kalendar gelb schattiert. Mit 8 großen Miniaturen, jeweils eingefasst von breiten Bordüren mit reichem Rankwerk, Blüten, Beeren, Tieren und Drolerien und mit je 1 vierzeiligen (1 dreizeilige) Initialen auf Goldgrund mit Wappen (3) oder blühenden Pflanzen (4) gefüllt bzw. mit Dornblattranken verziert, alles in Gold und Farben; 9 weiteren Seiten eingefasst von dreiseitigen Bordüren mit reichem Rankwerk mit Blüten u. Beeren in Gold und Farben und je einer 3-4zeiligen Initiale auf Goldgrund in Blau und Mauve mit weißer Binnenzeichnung, sowie hunderten 1-2zeiligen Initialen in Flüssiggold auf blauem und mauvefarbenen Grund mit weißer Binnenzeichnung und ebensolchen Zeilenfüllern. 196 (inkl. 6 leere reglierte) Bll. Dunkelbrauner Maroquinband der 2. Hälfte d. 16. Jahrhunderts mit reicher Deckelvergoldung "à la fanfare", Rückenvergoldung, Stehkantenvergoldung und Goldschnitt; Ecken, sowie Rücken an Kopf und Schwanz fachgerecht alt restauriert, dort die Gelenke erneut leicht eingerissen.
Sehr schönes vollständiges Stundenbuch auf feinem Pergament für den Gebrauch von Paris, wahrscheinlich für einen englischen Adligen, worauf der Festtagseintrag in Rot vom 1. Mai für Jakobus und Philippus hinweist. Unter den Heiligen der Litaneien: Brigitta, Germanus, Gendulf (Genulf), Gertrude, Severinus, Ursula, Valeria.



Text:

Kalendarium, fol. 5r-16v (fol. 1-4 leer und rot regliert); Sequenzen der Evangelien 17r-23r; Obsecro te 23r-27v; O intemerata 27v-32v (in männlicher Form); Marienoffizium 33r-90v (Matutin 33r, Laudes 47r, Prim 61r, Terz 68v, Sext 73v, Non 77v, Vesper 82r, Komplet 90v); Bußpsalmen 97r-112v; Litaneien 113r-119v; Heiligkreuzoffizium 120r-125v; Heiliggeistoffizium 126r-131v; französ. Gebet "Doulce Dame de miséricorde mère de pitié, fontaine de tous biens" 132r-139v; Pater Noster. 9 Bitten an den Vater, beginnt "Quionques vieult estre bien co(n)seilliez" 140r-145r, (145v leer); Totenoffizium 146r-182v; französ. Gebet "Aide moy saincte Trinité, une gloire, une majesté, une unité, une excellence" 183r-186v; Acht Verse des Bernhard von Clairvaux 187r-188r; Inviolata integra et casta 188r-189r; Ablasstext von Papst Johannes XII 189r-191v "Acute omnes anime fideles quarum corpora hic et ubisq(ue) requiescunt..."; Empfehlungen für die Messe 191v-194v; Fürbitte an die Heilige Apollonia 195r-196r (fol. 196v-198v leer und rot regliert).



Illumination:

Die schönen, goldgehöhrten Miniaturen wohl von 2 Händen, von denen eine zugeschrieben werden kann (3 von Hand A, 5 von Hand B). Hand B kann dem 'Maître de Jean Henry' zugeschrieben werden, der für Jean Henry, den Kantor von Notre-Dame (gest. 1483), zwei Handschriften illuminierte und als einer der bekanntesten Nachfolger des Maître François gilt.

1. Johannes auf Patmos (fol. 17r, Johannes sitzt schreibend an einem Gewässer, im Hintergrund der Blick auf ein weiteres Gewässer mit Wasserschloss; Hand A. Bordüre mit eingemaltem Wappen). - 2. Verkündigung (f. 33r, Engel u. Jungfrau zu beiden Seiten einer blauen Säule die zwei goldene Balken trägt die mit einem Fries aus Vierpaß-Elementen geschmückt sind, Maria mit Lesepult, der Engel mit Spruchband "Ave maria plena"; Hand A. Initiale mit eingemaltem Wappen). - 3. David im Gebet (f. 97r, David kniet in einem Innenraum, am Boden die Krone, auf einer Truhe Buch und Harfe, in seinem Rücken ein Sitz mit Baldachin, vollständig in rotem Tuch mit reichem Goldbrokat bezogen u. mit grünem Sitzkissen; Hand B. Initiale mit eingemaltem Wappen). - 4. Kreuzigung (f. 120r, zur Linken halten Maria Magdalena und Johannes die Jungfrau, rechts Priester und Soldaten, hier dem Priester (nicht wie üblich dem röm. Hauptmann) das Spruchband "vere filius dei erat iste" (Matth. 27,54) beigegeben; Hand A). - 5. Ausgießung des Heiligen Geistes (f. 126r, Maria u. die Jünger in einer Kathedrale um eine Truhe gruppiert, Wandbehänge aus rotem u. blauem Tuch mit Goldbrokat. Hand B). - 6. Madonna mit Kind, dem ein Engel Früchte darreicht (f. 132r, Maria sitzt mit Kind auf einem Thron mit rotem Baldachin mit reichem Goldbrokat, von rechts ein Engel der eine Schale mit Früchten reicht. Hand B). - 7. Trinität (f. 140r, Vater und Sohn auf einem Thron, dessen Rückwand mit gotischen Dreipaß und Vierpaß-Elementen geschmückt ist, beide halten das Buch, Gottvater mit Tiara noch Kugel mit Kreuz. Hinter dem Thron eine Gruppe vollständig in rot gemalter Engel; Hand B). - 8. Begräbnis (f. 146r, Ein in Tücher gewickelter Leichnam wird neben einer Kirche bestattet, links ein Ministrant, im Zentrum 2 vollständig schwarz verschleierte Trauernde, rechts 4 Priester; Hand B).

Die Bordüren mit Akanthusranken in Blau u. Gold, Dornblattranken mit Flüssiggold, Blüten und Früchten. Die Bordüren zu den Miniaturen zusätzlich mit Vögeln und Schmetterlingen sowie einigen reizenden Drolerien: Drache und Trommler mit Hinterleib einer Katze (f. 97), Kentaur der Akanthusranken schneidet (f. 120), Schwertkämpfer mit Schneckenkörper und Bogenschütze mit Leopardenkörper (f. 120). Die Bordüre zur Verkündigung (f. 33) rautenförmig unterteilt und alternierend mit Akanthusranken auf Goldgrund sowie Blumen mit Vögeln und Beeren gefüllt. Das auf 3 Blättern eingemalte Wappen des Erstbesitzers (fol. 17, 33, 97) mit 3 goldenen Pfosten, die durch Querstriche in Segmente geteilt sind, auf dunkelrotem oder auberginefarbenem Grund, darüber ein schreitender Löwe (lion léopardé) in Gold auf rotem Grund.



Einband:

Schöner Pariser Einband "à la fanfare de type primitiv" um 1565. Wie für diese Art typisch, das Bandwerk auf einer Seite mit doppelter Streicheisenlinie, die entstehenden Felder mit Arrangements aus floralen Einzelstempeln gefüllt, die Voluten in einzelnen Blättern auslaufend. Vgl. Hobson, Reliures à la fanfare 9a u. Taf. 32. "Les reliures du style primitif ont très peu der fers caractéristiques, et il est difficile de distinguer entre leurs doreurs" (H., S. 59).



Zustand:

Insgesamt schöne, breitrandige und nur gering fleckige Handschrift. Vereinzelt gering fingerfleckig, wenige kleine blasse Braunflecken. Wenige kleine Koloritverwischungen in den Bordüren. Bordüre fol. 33 am Kopf knapp beschnitten. Kleine Hinterlegung im Kopfsteg von fol. 32. 6 Seiten des Kalendariums mit teilw. umfangreichen Annotationen von 1-2 Händen des 17. Jh. mit Angaben zu Familienereignissen in Tinte u. Bleistift.



Provenienz:

Das Wappen des Erstbesitzers auf fol. 17, 33, 97 konnte von uns nicht zugeordnet werden. - Henri Plusbel de Saulles (1612-1683), mit seinem Namenszug auf dem Innendeckel u. im Bundsteg von fol. 5. Die Mehrzahl der Annotationen im Kalendar zur Familie Plusbel und wohl von seiner Hand. - Gest. Wappenexlibris Jean Hersent (Gardella Grav. Paris). - Europäischer Privatbesitz.
Fine and complete book of hours for the use of Paris, c. 1480. With 8 large miniatures in wide borders of acanthus leaves, blooming flowers, animals and grotesques, all in lavishly colours and gold, borders partly hightened with liquid gold. Another 9 pages with three-sided borders of similar kind and 3-4 line initials in colours on gold as well as hundreds of 1-2line initials in liquid gold on blue and mauve grounds. - Condition: Overall well preserved, wide margined manuscript. Little fingermarking and few small faint stains in places. Only the border of fol. 33 cut to size at top margin. Small piece of vellum pasted to top margin of fol. 33. Marginal ink annotations of the mid-17th cent. to 6 p. of calendar by the former owner Henri Plusbel de Saulles. Bound in fine brown full-calf c. 1560 richly decorated à la fanfare, edges gilt; small restaurations to corners and ends of spine.
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Los 3 *
Prayer Book for an English Nobleman
Gebetbuch. Flandern/England, um 1490
Gebetbuch für einen englischen Adligen. Lateinische Handschrift auf Pergament. Flandern u. England, um 1490. Blattgröße: 16:12 cm., Schriftspiegel einspaltig: 10,6:6,5 cm, rot regliert. 16 Zeilen. Mit schwarzbrauner Tinte in Textura geschrieben. Mit 5 ganzseitigen, von Bordüren gerahmten goldgehöhten Deckfarbenminiaturen, 26 Initialzierseiten zu Beginn der Gebetseinheiten mit historisierten 5-6-zeiligen Initialen in Halbgrisaille mit Goldakzenten und reichen Bordürenrahmen, davon ein Trompe-l’oeil-Rahmen. Ferner im Text zahlreiche zweizeilige Goldinitialen auf farbigem Grund und mit farbigen Rankenabläufern sowie sehr zahlreiche einzeilige Fleuronné-Initialen, alternierend in Blau und Gold sowie abwechslungsreich gemusterte blau-goldene Zeilenfüller. 94 Bll. mit neuzeitlicher Foliierung in Bleistift. Roter (englischer?) Maroquinband des frühen 18. Jahrhunderts mit reicher floraler und ornamentaler Goldprägung auf Rücken, beiden Deckeln und Stehkanten, zweites Rückenfeld mit Prägung „PRECE | MANU | SCRIP“ und Goldschnitt, Spiegel mit Brokatpapierbezug; etwas berieben, Rückdeckel mit winziger Abplatzung. In mod. olivfarbener Maroquin-Kassette mit goldgepr. Rückentitel (sign.: Lobstein-Laurenchet).
Bemerkenswertes Gebetbuch, das für einen höher gestellten englischen Auftraggeber angefertigt wurde, und der sich als frommer Beter in zwei Miniaturen, einmal gemeinsam mit seiner Frau, porträtieren ließ. Die Bestimmung des Gebetbuchs für den Gebrauch in England wird durch ortstypische Heilige in der Litanei nahelegt - Swithum (86r, Bischof von Winchester), Birin (86r, Bischof von Dorchester), Edith (87r, Edith von Wessex) - sowie durch eine spezifische Textauswahl, wie der Hymne zur Passion Christi (49r-52v), die in weiteren Gebetbüchern für Adressaten in England zu finden ist (vgl. Roberts Hours, Cambridge University Library, MS Ii.6.2), und im vorliegenden Exemplar mit 8 historisierten Initialen ungewöhnlich umfangreich und originell bebildert ist. Das einheitlich eingerichtete Gebetbuch könnte in Brügge für den englischen Markt angelegt worden sein und wurde möglicherweise erst in England nach dem Vorbild flämischer Gebet- und Stundenbücher fertiggestellt, vielleicht lag auch eine Konzeption für ein Stundenbuch zugrunde.

Illumination: Es lassen sich zwei Ausstattungsversionen nach dem Vorbild oder im Stil flämischer Buchmalereien und damit zumindest zwei Illuminatoren unterscheiden. Der dem Stil nach etwas jüngeren Hand, die in einer Werkstatt in Flandern wohl in den frühen 1490er Jahren tätig war, begegnen wir nur auf einem Doppelblatt innerhalb der ersten Lage (fol. 2+7). Kennzeichnend ist der Trompe-l'oeil-Rahmen, der den Schriftspiegel allseits umgibt. Auf Goldockergrund finden sich naturalistisch dargestellte Blütenzweige (dicht gefüllte rote Rosen, Akelei, Vergissmeinnicht, Erdbeeren), auf denen zwei Schnecken kriechen und ein Schmetterling sitzt. Angedeutete Schlagschatten lassen Blütenzweige und Insekten plastisch hervortreten. Auch die Gestaltung der Initialen entspricht dem Trompe-l’oeil-Stil und ist als plastische Palmettblatt-Initialen ausgeführt, die sich durch Verschattung vom Goldockergrund abheben. Bei den übrigen Initialen, Bordüren und Miniaturen gibt sich eine etwas traditioneller arbeitende Hand zu erkennen, die vielleicht in einer in England zu lokalisierenden Werkstatt den teils schon angelegten Buchschmuck vollendet hat. Etwas flächiger und weniger modellierend arbeitet dieser Maler; seine Malerei ist stärker von der Kontur, die oft in kräftigem Schwarz gezogen ist, bestimmt. Er greift auf die Ausstattungsmerkmale flandrischer Stundenbücher zurück und schafft Bordüren aus schwarzem Fleuronné mit gestrahlten Goldpunkten und -blättern sowie farbigen Akanthusranken, Blütenzweigen, Tieren, Vögeln, Insekten und fantasiereichen Drôlerien, die teilweise mit den Darstellungen in der Miniaturen Korrespondieren oder diese karikieren (z.B. 33r Maria, die Jesus unterrichtet, wird eine ihr Kind tragende Affenmutter gegenübergestellt).

Miniaturen: 1. Erschaffung Evas (Bl. 1v), im Hintergrund der Sündenfall als szenische Erweiterung aus dem Kontext der Genesis. Korrespondierend mit der Darstellung in der historisierten Initiale der gegenüberliegenden Seite, die den segnenden Schöpfergott mit Sphära in der Hand im ummauerten Paradiesgarten veranschaulicht. - 2. Der Adressat des Gebetbuchs im Gebet zu Gottvater/Christus (16v). Er ist in einen kostbaren dunklen Pelzmantel gekleidet und kniet in einem Innenraum mit Fliesenboden an einem Altar, der mit einem roten Tuch abgedeckt ist und auf dem ein aufgeschlagenes Gebetbuch liegt. Ein ihm zuzuweisendes Spruchband gibt den Vers Dominus adiutor meus aus Psalm 117,6 wieder. Hinter einem großen Fensterausschnitt eröffnet sich ein Landschaftsgrund, davor die Erscheinung Christi, umgeben von einem Doppelring der himmlischen Scharen in einem Lichtkranz. - 3. Thronende Muttergottes als Maria lactans (43v), zu ihren Füßen der kniende Adressat des Gebetbuchs und seine Frau, beide in höfischer Kleidung. Der hölzerne Thronsitz Marias ist von einem Baldachin überfangen, zu den Seiten je ein Engel mit einem Musikinstrument. Mit Wiederholung des Engel-Motivs im Bordürenrahmen. - 4. Maria als Fürbitterin vor Christus (59v), in Entsprechung zum nachfolgenden Gebet Obsecro te, in dem Maria um Fürsprache bei ihrem Sohn gebeten wird. Maria kniet vor ihrem auf einer langen Thronbank sitzenden Sohn, eine Fensteröffnung im Hintergrund gibt die zeitlich zurückliegende Szene der trauernden Frauen bei der Grablegung wieder, die eine Erweiterung der Pietà, der Schmerzensmutter mit dem Leichnam Christi auf ihrem Schoß, in der historisierten Initiale der gegenüberliegenden Seite darstellt. - 5. Der heilige Hieronymus (64v) kniet im Vordergrund einer tiefenräumlichen Landschaft mit der Eremitage vor einem Kruzifix und geißelt sich. Im Geäst eines Baumes hängen sein Kardinalshut und -mantel, der Löwe liegt an seiner Seite. Als Pendant zu diesem steht inmitten der Ranken des Bordürenrahmens ein weiterer Löwe.

Historisierte Initialen: 2r Schöpfergott im Paradies; 17r Salvator mundi; 20r Gregormesse; 27r Muttergottes; 33r Maria lehrt Jesu das Lesen; 35r die heilige Familie während der Flucht nach Ägypten; 37r Strahlenkranzmadonna; 42r Salvator mundi; 44r betende Maria; 47r Dedikation der Hymne an die Himmelskönigin; 49r Christus begegnet nach der Auferstehung Maria; 49v Golgotha; 50r Haupt Christi; 50v Wundmal der rechten Hand Christi; 51r Wundmal der linken Hand Christi; 51v Wundmale und Herz Christi; 52r Wundmal des rechten Fuß Christi; 52v Wundmal des linken Fuß Christi; 53r Christus triumphans erscheint der am Betpult knienden Maria; 55r Schmerzensmann; 57r thronender Christus mit Engeln als Thronwache; 60r Pietà; 65r Hieronymus im Gehäuse; 72r der Psalmist König David kniet im Gebet zu Gott; 82r Gott erscheint dem betenden Moses am Sinai; 93v Versammlung Allerheiligen um Christus.

Text und Kollation: 2r-15v Gebete auf Basis von Psalmen (Psalm 21-24, 25-30, 54, 56, 87 und weitere); 17r-19r Gebet Domine ihesu Christe michi adjutor; 20-21 Gebet Domine ihesu christe adoro te in cruce ascendentem; 22r-26v Litanei an Maria; 27r-32v Hymne Salve Virgo virginum; 33r-34v Mariengebet O beatissima et gloriosissima mater ihesu christi; 35r-36r Hymne Mater digna De venie catissime; 37r Ave Maria; 37r-39v Mariengebet O intemarata […] O Johannes; es folgen weitere Gebete und Hymnen: 39v-40v Deus omnipotens pater et filius; 40v-41r Libera me Domine ihesu christe; 42r-42v Adonay, Domine Deus magne; 44v-45v Stabat mater; 46 Symeon vates domine; 47r O divina mea dulcissima pia; 48r Gaude Virgo salutata; Hymnen zur Passion Christi: 49r Omnibus consideratis paradisus, 49v (nach Rubrik 49r Ad lignum crucis domini nostri ihesu christi) Triumphale lignum crucis, 50r ( Rubrik 49v Ad capud (sic) domini nostri ihesu christi) Ave capud (sic!); 50v (nach Rubrik 50r Ad vulnus dexterne manus) Salve vulnus dexte manus, 51r (nach Rubrik 50v Ad vulnus sinistre manus) Ave tu sinistra perforata; (nach Rubrik 51v ad vulnus lateris domini noster ihesu christi) Offons aque paradiso; 52r (nach Rubrik 51v Ad vulnus dexteri pedis dominum nostri ihesu christi) Salve vulnus dexta pedis, 52v (nach Rubrik 52r Ad vulnus sinistri pedis ihesu christi) L[a]evi pedis perforati; 53r Gebet an Maria (nach Rubrik 52v oracio ad virginem mariam) O maria plasma; 53v Gebet an Johannes Evangelista (nach Rubrik 53r oracio ad sanctum johannem evangelistam) Johannes evangelistam; Gebete an Christus, Leib Christi: 55r Precor te piissime domine; 57r Deus propicius esto michi peccatori; 60r-63v Mariengebet: Obsecro te; 65r-71v Psalter des heiligen Hieronymus (unvollständig, bricht 71v in der Kurznennung von Psalm 53,6 nach „Ecce enim“ ab); 72v-93v Bußpsalmen und Litanei; 93v-94r Per horum omnium sanctorum. Heftung: a7, b-e8, f10, g6, h-i8, k7, l8. Die Blätter 1, 54, 58 und 80 als Einzelblätter (ohne Textlücken) eingehängt.

Das Brokatpapier der Spiegel mit Signatur "A M C P S C M", die für Georg Christoph Stoy steht, der ab 1703 in Augsburg Buntpapiere herstellte (vgl. Haemmerle 416ff).

Zustand: Nur stellenweise gering fingerfleckig, wenige vereinzelte kleine Flecken, Bll. 90-91 mit blassem Wasserfleck. Wenige der breiten Bordüren gering angeschnitten. 20r, 49v, 50r, 52v und 93v mit kleinerer Koloritverwischung in der Bordüre; 72r mit etwas Tintenverwischung im Text und geringer Bereibung an der hist. Initiale; 33r mit stärkerer Verwischung an der hist. Initiale; ganzseit. Miniatur 43v mit winzigen Löchern durch Textrasur auf der Recto-Seite. - Provenienz: Schweizer Privatsamlung.
Richly decorated prayer book for an English nobleman. Latin manuscript on vellum. Flanders and England, c. 1490. The uniformly arranged book could have been created in Bruges for the English market and was possibly completed in England, following the example of Flemish prayer books and books of hours; could also have been based on a concept for a book of hours. With 5 full-page colour miniatures framed by wide floral borders with animals and drôleries, 26 elaborately decorated pages at the beginning of each prayer unit with historiated 5- to 6-line initials in half-grisaille hightened with gold and surrounded by rich floral borders incorporating various figures, one of which is a trompe l'oeil border. Furthermore, in the text numerous two-line gold initials on a coloured ground and with coloured tendril runners as well as very numerous single-line fleuronné initials, alternating in blue and gold and diversely patterned blue-gold line fillers. - Condition: Lightly fingerstained in places, a few isolated small stains, pale waterstain to leaves 90-91. A few of the wide borders slightly trimmed. Minor colour smudging to borders of 20r, 49v, 50r, 52v and 93v. Some ink smudging to text and minor rubbing to the hist. initial of leaf 72r, heavier smudging to hist. Initial of leaf 33r. Few tiny holes to full-page miniature of leaf 43v due to shaving of text on recto. Bound in early 18th cent. dark red full-morocco, both covers and spine richly gilt with floral and ornamental tooling, edges gilt, Augsburg brocade paper paste-downs; edges somewhat rubbed. Housed in modern olive full-morocco case with gilt title to spine.
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(verkauft)
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Los 4 *
Probably from the Workshop of Attavante
Psalterium Davidis. Florenz um 1525
Psalterium Romanum (Psalterium Davidis). Psalterium mit Kalender. Lateinische Handschrift auf Pergament. (Florenz), 1536 (recte: um 1525?). Blattgr. ca. 14,8:9 cm. Einspaltiger Schriftspiegel: 10:5–5,5 cm (Kalendarium: 11:7 cm). 17 Zeilen. Mittelitalienische Rotunda in schwarzbrauner Tinte von einer Hand. Rubriziert. Im Text zahlreiche rote und blaue Initialen, sowie blaue (vereinzelt rote) Paragraphzeichen. Mit zahlreichen zweizeiligen ornamentalen Goldinitialen vor Farbgrund sowie 2 großen historisierten Initialen (über 9 bzw. 6 Zeilen) und Randschmuck in Deckfarbenmalerei und Gold. 225 Pergamentbll. mit mod. Foliierung in Bleistift (1nn., 1-225, Nr. 222 ausgelassen). Roter, künstlich genarbter Maroquinband des frühen 19. Jh. im Stil des 18. Jh., mit Rückenschild, reicher Rücken- u. Deckelvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und mit Rautennetzornament geprägtem dreiseitigen Goldschnitt; Ecken gering bestoßen. In mod. roter Maroquin-Kassette mit goldgepr. Rückentitel (sign.: A. Lobstein).
Das Psalterium Davidis oder Psalterium Romanum (ursprünglich alle 150 Psalmen umfassend) näherte sich durch Reduktion des Formates und der Ausstattung im 15. Jahrhundert äußerlich dem individuellen Stundenbuch an und wurde wie dieses ebenfalls von privaten Personen zum täglichen Gebet genutzt.

Die vorliegende Handschrift ist in Florenz entstanden. Schon die Nennung bestimmter Heiliger im Kalender (hl. Johannes Gualbertus, hl. Reparata, hl. Vitalis) spricht für eine Entstehung des vorliegenden Psalteriums in Florenz. Die deutlichsten Hinweise ergeben sich aber aus den stilistischen Komponenten seiner Ausstattung.

Bisher verband man mit einem am Ende des Psalteriums (211v) genannten Datum 25. Oktober 1536 auch eine mögliche Datierung (auf der Kassette eingeprägt: "Follower of Giovanni Boccardini, Florence 1536"). Die qualitätvollen Miniaturen wurden einem Nachfolger von Giovanni di Giuliano Boccardi (genannt Boccardino il Vecchio, gest. 1529) zugeordnet. So sind die ornamentalen Goldinitialen sehr ähnlich in Boccardinos Werk nachzuweisen (z.B. in den um 1526/27 ausgestatteten Digesten des Iustinianus in Florenz, Biblioteca Nazionale, Ms. Banco Rari 24, 25 u. 26). Nach neuesten Untersuchungen weichen sowohl die figürlichen Komponenten als auch die Gestaltung der Randbordüren des Psalteriums jedoch von den Werken des Boccardino il Vecchio oder dessen Sohn Boccardino il Giovane deutlich ab. Vielmehr erinnern die figürlichen Elemente und Randbordüren eher an Attavante degli Attavanti (Vante di Gabriello di Vante Attavanti), der im frühen 16. Jh. unter anderem mit Boccardino il Vecchio zusammengearbeitet hat. Jedoch liegt dessen nicht exakt fassbares Todesdatum mehr als zehn Jahre vor dem hier genannten Jahr 1536. Die letzten 8 Zeilen mit diesem Datum "1536" auf 211v lassen allerdings eine andere, aber ähnlich schreibende spätere Hand vermuten. Dies erschließt sich aus der leicht abweichenden Qualität und Farbe der roten Tinte aber auch aus den etwas breiter ausgeführten Buchstaben der Schlußzeilen, sodass das eigentliche Psalterium etwa um 1525/1530 entstanden sein könnte und damit in den Zeitraum der Tätigkeit von Attavante oder dessen Werkstatt hineinfällt. Der Datierung "1536" (fol. 211v) folgen noch drei vollständig rasierte Zeilen in roter Tinte.

Attavante gilt als einer der Hauptmeister der florentinischen Buchmalerei der Renaissance. Im Besonderen ist die phantasievolle Ausstattung zahlreicher großformatiger Handschriften zu nennen, darunter Chorbücher im Auftrag der Medici in Florenz (z.B. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod.graec. 151) oder des ungarischen Königs Matthias Corvinus in Buda (z.B. Rom, Bibl. Apost. Vaticana, Ms. Urb.lat. 112). Im 16. Jh. gestaltete Attavante unter Mithilfe seiner aktiven Werkstatt zahlreiche Stundenbücher im kleinen Format, wobei er dort seinen vielseitig angelegten Formenschatz auf eine spezifische Auswahl reduzierte. In dem vorliegenden Psalterium erinnern alle Details – Randornamentik, Aufbau der Initialkörper, überlängte Sitzfiguren mit feinem goldenen Faltenwurf, typischer Gesichtsschnitt – an Attavante und seine Werkstatt (vgl. Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, Ms. Strozzi 97; Rom, Biblioteca dell’Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana, Ms. 55.K.1).

Illumination: Zahlreiche 2-zeilige Goldinitialen vor rechteckigem Feld in Deckfarben (dunkelrot, blau und grün, geometrisch zusammengesetzt und mit feiner Goldfaden-Ornamentik überzogen). 2 historisierte Initialen, jeweils am linken Rand flankiert von reicher, über den Satzspiegel hinausgreifender Blütenornamentik.

1r betender König David, in 9-zeiligem B(eatus vir, Ps. 1): Der hl. David kniet in weiter Landschaft, Krone und Psalter hat er abgelegt, er betet zu seinem Gott, der in einer Wolke am Himmel erscheint. Über der Initiale B beginnt in 2 Zeilen goldener Schrift auf blauem Grund der Text (Incipit Psalterium David psalmo prim'). Rechts neben der Initiale sind innerhalb des Schriftspiegels vertikal kleine blaue und dunkelrote Rechtecke angeordnet, auf denen in goldenen Buchstaben die Initiale B zum ersten Wort B(eatus) ergänzt wird. Links neben der historisierten Initiale sitzt eine schmale, den Schriftspiegel flankierende Goldleiste, an die wiederum links eine auf Blatthöhe ausgedehnte Randornamentik anschließt (freistehende axialsymmetrische Ranken mit Blüten, Blattwerk und Goldpollen, dazwischen eine Blattmaske).

150v Trinität, in 6-zeiligem D(ixit dominus, Ps. 109). Nebeneinander sitzen Christus und Gottvater, zwischen ihnen schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Links neben der Initiale Goldstreifen und Randornamentik (wie 1r).

Kollation: Psalterium Romanum 1r-201r (ohne Fehlstellen; liturgische Form). Psalterium mit Hinweisen auf das Ordinarium Officii 201r-211v. Schluß Bl. 211v: xxv October M DXXXVI / Liber iste completum est (es folgen drei rasierte Zeilen in roter Tinte, auch unter UV-Lampe nicht zu entziffern). Das Kalendarium (Januar bis Dezember) 213r-221v war ursprünglich dem Psalterium vorgeschaltet, wie der schwache Abklatsch des goldenen Januar-KL-Kürzels auf der Versoseite des zu Beginn eingebundenen älteren Papier-Vorsatzblattes verrät.

Zustand: Pergament, Schmuckinitialen, zweizeilige Initialen und Rubrizierung sehr gut erhalten, lediglich der Text auf einigen Blättern (meist erste oder letzte Seite einer Lage) stellenweise stärker abgegriffen.
Roman Psalter from Florence of the late first quarter of the 16th century. Latin manuscript on vellum. The Psalterium Romanum in reduced form, as the present one, developed in the 15th century to a prayer book for daily use. With 2 large historiated initials (over 9 and 6 lines resp.) and floral border decoration in colour painting and gold as well as numerous 2-line gold initials on coloured ground. A date of 25 October 1536 mentioned at the end of the psaltery (211v) was associated with a possible dating (stamped on the cassette: "Follower of Giovanni Boccardini, Florence 1536"). The high-quality miniatures were attributed to a successor of Boccardino il Vecchio († 1529), as the ornamental gold initials are very similar to those in Boccardino's work. According to the latest research, both the figural components and the design of the marginal borders of the psaltery clearly deviate from the works of Boccardino il Vecchio or his son Boccardino il Giovane. Rather, the figural elements and marginal borders are more reminiscent of Attavante degli Attavanti († c.1525), who worked with Boccardino il Vecchio, among others, in the early 16th century. The last 8 lines with this date "1536" on 211v, however, suggest a different, but similarly writing later hand. This can be deduced not only from the slightly different quality and colour of the red ink, but also from the somewhat broader letters of the final lines, so that the actual psaltery could have been written around 1525/1530 and thus fall into the period of Attavante's activity or that of his workshop. The date "1536" (fol. 211v) is followed by three completely shaved lines in red ink. - Condition: The ink of the text on some leaves (mostly first or last page of a gathering) somewhat worn in places, else a well preserved wide margined manuscript. Bound in red straight grained full-morocco binding of the early 19th century in the style of the 18th century with spine label, spine, covers, cover edges and turn-ins richly gilt, egdes gilt and gauffered with net ornament; corners slightly bumped. In modern red full-morocco case with gilt title on spine.
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(abgelaufen)
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Los 5 *
Album amicorum des Otto v. dem Bongart
Album amicorum. - Padua. - Stammbuch des Otto von dem Bongart, Herr zur Heyden, Blyt und Niedermörmpter, Ritter des hl. Grabes, kurkölnischer Kammerherr, ab 1605 Amtmann zu Lechenich. Padua (überwiegend), Siena u.a., 1599-1633. 8vo (15,5:11 cm). Mit blattgr. farbigem Titelblatt, 90 farbigen Wappenmalereien sowie 27 blattgr. farbigen Illustrationen, sämtlich in Gouache mit feinster Gold- u. Silberhöhung. 193 Bll. mit 190 Einträgen. Weinroter Kalblederband d. Zt. mit reicher Vergoldung über beide Deckel u. Rücken sowie gepunztem Goldschnitt; berieben, Ecken bestoßen, Rücken an Kopf u. Fuß etwas abgestoßen, Vorderdeckel mit kl. Fehlstelle an der Oberkante, Bindebänder entfernt; in neuerer Lwd.-Schachtel mit goldgepr. Deckeltitel.
Kulturhistorisch bedeutsames Stammbuch mit eindrucksvollen Darstellungen der Mode u. Sitten des frühen 17. Jahrhunderts in Italien. Halter des ausgesprochen prachtvollen Stammbuchs war der aus altem rheinländischen Adelsgeschlecht stammende Otto von dem Bongart (gest. 1638). Zu Beginn des 17. Jh. studierte er wohl in Padua u. Siena. Dort, wie auch in Florenz, Neapel, Perugia, Rom, Venedig und Verona entstanden die meisten Einträge, einzelne folgten später in Köln, Bonn u. Mainz. Unter den Einträgern finden sich zahlr. hochrangige Fürsten, wie August von Braunschweig-Lüneburg (1568-1636), Johann Friedrich von Württemberg (1582-1628), Leopold V. (1686-1632, Erzherzog von Österreich-Tirol, mit Symbolo "Pietas ad Omnia Utilis"), Eitel Friedrich von Hohenzollern (1582–1625), Lothar von Metternich (1551-1623, Kurfürst u. Erzbischof von Trier), die Kölner Erzbischöfe Ferdinand von Bayern (1577–1650) u. Ernst von Bayern (1554-1612) sowie der Erzbischof und Kurfürst von Mainz, Erzkanzler des Hl. Röm. Reiches Johann Schweikhard von Cronberg (1553-1626). Unter den anderen Würdenträgern finden sich Johann Reinhard v. Metternich (gest. 1637, Dompropst von Mainz), Johann Georg Schad von Mittelbiberach zu Warthausen (gest. 1625, Dompropst zu Konstanz), Karl I. von Salm-Neuburg (gest. 1662), Wilhelm Heinrich Truchsess von Waldburg (1580 - 1652), u.v.m.

Unter den Adelsfamilien finden sich: Auersperg, Battenberg, Berlichingen, Bredow, Bulow, Fugger, Gemmingen, Gleichen, Gumppenberg, Helffenberg, Kinski, Königsmark, Kolowrat, Leiningen, von der Leyen, Merode, Metternich, Salm, Schafgotsch, Schall v. Bell, Schönburg, Stauffenberg, Torring, Trautmannsdorf, Waldburg, Witzleben, Zinzendorf u.v.a. Angehörige des rheinischen Adels.

Sehr bemerkenswert ist die Vielzahl der äußerst fein ausgeführten Wappenmalereien in prachtvollen Farben und reich mit Gold und Silber gehöht, die den Unterschriften, Sinn- u. Wappensprüchen hinzugefügt wurden. Das prunkvolle Titelbild zeigt das Wappen des Stammbuchhalters mit angehängtem Ritterorden im Oval mit Datierung 1600, eingebettet in einen architektonischen Rahmen mit Schrifttafeln in goldenen Lettern. Weitere 27 meist blattgroße, superb ausgeführte Gouachen mit feinstem Gold- u. Silberauftrag schmücken das Stammbuch, darunter 21 Kostümdarstellungen der Zeit mit kostbar gewandeten Adeligen (meist Damen) aus verschiedenen italienischen Städten von Bologna bis Venedig. Zwei prächtige Ansichten zeigen den Markusplatz und den Hafen von Venedig. Wundersamen Einblick gewährt eine dargestellte Dame, die ihre auf Stelzen stehenden Beine unter dem Rock herzeigt. Eine andere Dame beobachten wir bei ihrer Frisurengestaltung auf der Terrasse. Besonders ausgefallen ist ein Sinnbild mit vier allegorischen Männerfiguren, die in Luft, Feuer, Erde und Wasser nach ihrem Glück suchen, wo es doch zentral im Bild vorhanden ist in Form einer nackten weiblichen Schönheit mit dem Spruchband "Seit ihr nit Narren alle vier: was ihr dort sucht, das hab ich hier". Mobilitätsformen der Zeit demonstrieren die Darstellung von einer Neapolitanischen Sänfte mit Dame und von einer Sienesischen Großkutsche mit etlichen dicht gedrängten Herren.



Stellenw. etwas finger-, vereinzelt stockfleckig. Die Gouache mit dem Markusplatz im unteren Teil etwas berieben, Vorsätze etwas leimspurig. - Ein hs. älteres Verzeichnis der Einträger liegt bei, ebenso ein hs. Auszug aus der Zeitschrift 'Bohemia' vom 30.XI.1890. - Provenienz: Hartung & Hartung, Auktion 119 (2008), Los 29 u. Hartung & Karl, Auktion 3 (1973), Los 30.
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Los 6 *
Maupertuis, Rélation du Voyage de Laponie
Maupertuis, P. L. Moreau de. Rélation du Voyage de Laponie. Französische Handschrift auf Papier. (Nach 1736). 4to. Blattgr. ca. 25:19 cm, Schriftspiegel ca. 17:12,5 cm. 186 S. Schlichter Halblederband um 1800, restauriert.
Manuskript des nur in gekürzter Form gedruckten Originalberichts von Maupertuis' denkwürdiger Lapplandreise (1736-1737), mit eigenhändigen Korrekturen. Die von Maupertuis angeführte wissenschaftliche Expedition diente exakten Meridianmessungen am Polarkreis und bestätigte durch ihre Ergebnisse Newtons Theorie über die Abplattung der Erdkugel an den Polen; eine parallel in Südamerika am Äquator tätige Expedition wurde von La Condamine geleitet. Die französischen Teilnehmer der Expedition gingen am 2. Mai 1736 in Dünkirchen an Bord eines Schiffes, das sie zunächst nach Stockholm brachte. Es handelte sich neben Maupertuis um Alexis-Claude Clairault (1713–1765), Pierre-Charles Le Monnier (1715–1799), Charles-Etienne Camus (1699–1768) und Réginald Outhier (1694–1774). Von Stockholm, wo Anders Celsius hinzustieß, ging es nach Torneå (finnisch Tornio) am Nordufer des Bottnischen Meerbusens, das als Basis diente. Der vorliegende Bericht setzt am 6. Juli 1736 ein. Er enthält zahlreiche Details über Verlauf der Expedition, die unter großen Strapazen vor sich ging, und das Leben der Bewohner. Die Rückreise begann im Juni 1737.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition publizierte Maupertuis in seinem Buch "La figure de la terre, determinée par les observations" (Paris 1738). Dort findet sich als erstes Kapitel "Discours qui à eté lu dans l'assamblée publique de l'Académie royale des sciences, le 13 novembre 1737. Sur la mesure du degré du méridian au cercle polaire" (S. 1-78), eine gekürzte Fassung des vorliegenden Berichts. Das vorliegende Manuskript hat Maupertuis vermutlich einem Sekretär diktiert oder es von einer Rohfassung abschreiben lassen, es enthält allerdings eigenhändige Korrekturen, z.B. auf den Seiten 28, 64, 72, 95-96, 98 und 135. Im Rand finden sich stellenweise spätere Bleistiftmarkierungen und Seitenzahlen einer Druckausgabe, durch die sich die Auslassungen in der gedruckten Fassung nachvollziehen lassen.

Vorderer freier Vorsatz verso mit eigenhändigem Besitzvermerk "Ex libris F. De la Mannais", d.i. der Priester und Philosoph Félicité de La Mennais (Lamennais; 1782-1854). Im Auktionskatalog seiner Bibliothek ("Catalogue de livres rares et précieux provenant de la bibliothèque de M. F. de La Mennais, dont la vente ... le 2 janvier 1837... " Paris 1836) ist vorliegendes Manuskript auf S. 133 unter der Nr. 2106 verzeichnet.

Vorderer Spiegel mit einer beschädigten Polkarte in Kupferstich beklebt. Zu Beginn eingebunden ein Kupferstich aus einem mehrbändigen Werk: "Famille de Lapons". Unbeschnitten. Etwas gebräunt u. vereinzelt etwas fleckig. - Dazu: P. L. Moreau de Maupertuis. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 17. August (17)51. 4to. 2 S. - Ermöglicht einen unkomplizierten Schriftvergleich mit den eigenhändigen Korrekturen.
Unabridged version of Maupertuis' report on the expedition to Lapland. This report is known only in the abridged printed version. Written by a secretary, with some corrections in Maupertuis' own hand (we join a 2-page signed autograph letter of Maupertuis for comparison). "(In) 1735 France sent an expedition to Peru under the leadership of La Condamine and another to Lapland under the leadership of Maupertuis. Clairaut, Camus, and other scientists accompanied the latter. The mission of each expedition was to measure as accurately as possible the length of a degree along the meridian of longitude. If, indeed, the earth is flattened toward the poles, as Newton had predicted, the degree of latitude should be shorter in far northern latitudes than near the equator. The voyage ... lasted over a year. The local base for the expedition's fieldwork was Torneå" (DSB IX, 186). - Uncut. Some browning throughout, some foxing here and there. Later plain half calf, restored. - From the library of the philosopher Félicité de La Mennais (or Lamennais; 1782-1854), with his autograph ownership note and recorded in the auction catalogue of his library (1837).
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(verkauft)
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Ausgewählte Bücher des 15. und 16. Jahrhunderts

Los 7
Biblia germanica. Nürnberg, Koberger, 1483. 2 Bde.
Biblia germanica. Neunte deutsche Bibel. 2 Bde. Nürnberg, A. Koberger, 17. Feb. 1483. Fol. (39,5:28,5 cm). Got. Typ., 2 Kol., durchgehend in Rot oder Blau bzw. Rot u. Blau eingemalte Initialen. Mit 109 meist drittelseitigen Holzschnitten von 108 Stöcken sowie 4 Initialen, sämtlich in prachtvollem Altkolorit, 1 halbseitiger Holzschnitt sowie die 4 Initialen mit gepunztem Goldgrund. 583 (I-CCXCV, CCXCVI-CCCCCLXXXIII) num. Bll. (ohne die 5 weißen). Prgt. d. 20. Jahrhunderts von W. Pratt (sign.) mit Goldschnitt; etwas berieben, 1 Gelenk eingerissen, Innengelenke verstärkt.
Als aufwendig konzipiertes Druckerzeugnis der Inkunabelzeit "bot diese Bibel äußerlich ein Erscheinungsbild, das durch seine Pracht und Lebendigkeit viele Betrachter und Leser begeistern konnte." (Eichenberger-Wendland)



Hain 3137; GW 4303; BMC II, 424; Goff B-632; Bibelslg. Württ. LB, E 22; Schreiber 3461; Schramm XVII, S. 3 u. 8 (Abb. in VIII, 358-472); Fairfax Murray 63; v. Arnim, Slg. Schäfer I, 52. - Die erste in Nürnberg gedruckte deutsche Bibel, berühmt für ihre Illustrationen. Die Stöcke waren von Koberger aus der Holzschnittfolge zu den im Handel kaum auffindbaren Quentell-Bibeln von 1478/79 erworben worden. Die Schnitte, vom "Meister der Kölner Bibel" nach niederländischen Vorbildern entworfen, "wirkten bis Lübeck und Venedig, zeitlich bis weit ins 16. Jahrhundert, und die Illustrationen zur Apokalypse beeinflußten Dürers Holzschnittfolge" (v. Arnim). Die Holzschnitte in klaren, schwarzen Abdrucken und prächtigem, zeitgenössischen Kolorit, die Holzschnitte meist vollständig ausgemalt. Der halbseitige Holzschnitt Bl. 5r (Erschaffung Evas) sowie je 2 Initialen zu Beginn beider Teile besonders farbenprächtig und mit Blattgold illuminiert, durchgehend eingemalte Initialen in Rot und Blau, vereinzelt mit Federwerk. "Durch die breiten, querformatigen Bilder, die Verwendung einer gefälligen neuen Druckschrift, durch reiche Rubrizierung und häufig sehr schönes Kolorit, das teilweise schon im Verlag vorgenommen wurde, bot diese Bibel äußerlich ein Erscheinungsbild, das durch seine Pracht und Lebendigkeit viele Betrachter und Leser begeistern konnte. Auch heute noch wird die Koberger-Bibel als typische Bibel der Inkunabelzeit angesehen" (Eichenberger-Wendland, Deutsche Bibeln vor Luther, S. 91ff.). - Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelt gebräunt, die ersten Bll. von Bd. 2 feuchtigkeits- bzw. braunrandig im oberen u. unteren Rand, 1. Blatt stärker fleckig. Wenige alte Anmerkungen u. Unterstreichungen. Oberer Rand vereinzelt etwas knapp, sehr vereinzelt leichte Buchstabenberührung der Überschriften. Vereinzelt minimale Wurmlöcher, wenige kleinere restaurierte Randeinrisse, Bl. 127 mit kleinem ergänzten Eckabriss, die letzten 4 Bll. von Bd. 1 mit schmaler Ergänzung im Außenrand. Die Initialen auf Goldgrund teilw. etwas berieben. 1. Blatt mit kleinem Namensstempel "Heldenberg" im oberen u. unteren Rand, im hinteren Innendeckel Schild einer italienischen Auktion vom 4.6.1932. Handschriftliches Exlibris auf dem 1. Blatt von Bd. 2.
As a lavishly created printing of the incunabula period. According to Eichenberger-Wendland this Bible presented an appearance that could inspire many viewers and readers with its splendour and liveliness.



The first German Bible printed in Nuremberg, famous for its illustrations. The woodblocks were acquired by Koberger from the series of woodcuts for the Quentell Bibles of 1478/79, which are hard to find in the trade. The cuts, designed by the "Master of the Cologne Bible" according to Dutch models. Von Arnim notes that they had an effect as far as Lübeck and Venice, chronologically well into the 16th century, and the illustrations to the Apocalypse influenced Dürer's woodcut sequence. The woodcuts in clear, black impressions and splendid, contemporary colouring, mostly completely coloured. The half-page woodcut fol. 5r (Creation of Eve) as well as 2 initials each at the beginning of both parts brilliantly coloured and illuminated with gold infills. Initials painted in red and blue throughout, occasionally with penwork. Eichenberger-Wendland points out further that through the wide, landscape-format pictures, the use of a pleasing new typeface, through rich rubrication and often very beautiful colouring, some of which was already done in the publishing house, this Bible offered an outward appearance that could inspire many viewers and readers through its splendour and liveliness. Even today the Koberger Bible is considered a typical Bible of the incunabula period (Deutsche Bibeln vor Luther, p. 91ff.). - Partly somewhat stained resp. fingerstained, occasionally browned, the first few leaves of vol. 2 with dampstained resp. brown margins in upper and lower margin, 1st leaf somewhat heavier stained. Few old annotations and underlinings. The trimming of the upper margin slightly touching letters of the headings in a few places. A few small wormholes, a few small restored tears to margins, small replaced tear to corner of leaf 127, small supplement to the outer margin of the last 4 leaves of vol. 1. The initials on gold ground somewhat rubbed in places. 1st leaf with small stamped name "Heldenberg" at upper and lower margin, label of an Italian auction of 4.6.1932 to inner cover. Handwritten bookplate on the 1st leaf of vol. 2. Lacking the 5 blank leaves. Bound in 20th cent. full-vellum by W. Pratt (signed), spine, double fillet borders and edges gilt. Spines somewhat dust-soiled, minor rubbing and staining, one joint cracked but firm.
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Los 8
The Most important Bible for the Reformed Church
Biblia neerlandica. Dordrecht 1595-96
Biblia neerlandica. - Biblia: Dat is, De gantsche Heylighe Schriftuere, grondelick ende trouwelick verduytschet. 4 Tle. in 1 Bd. Dordrecht, A. & I. Canin, 1595-1596. Fol. (38,5:25 cm). Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren u. 4 Druckermarken. 12 nn., 229 num., 1 nn., 165, 104 num. Bll. Grün gefärbter Prgt. um 1600 mit goldgeprägtem Wappensupralibros von Ferdinand Hoffmann von Grünbühel und Strechau auf beiden Deckeln, Filetenblindprägung auf Deckeln u. Rücken, handschriftlicher Rückentitel; teilw. berieben, Vergoldung oxydiert bzw. abgerieben, Vordergelenk oben etwas eingerissen.
Adams B 1123; Blouw, Typographia Batava 616; nicht bei Darlow-M. - Sehr seltene Ausgabe der sogenannten "Deux-Aes Bijbel". Nach der Lutherbibel übersetzt von Godfried van Wingen (AT) und Johannes Dyrkinus (NT). Zwischen 1562 und 1637 war die Deux-Aes Bibel in den Niederlanden die am häufigsten benutzte Bibel. Die Bibel ist nach einem Lobgesang auf Nehemia 3:5 benannt. In diesem Vers von Nehemia geht es um den Wiederaufbau Jerusalems, zu dem wesentliche Teile der Bevölkerung nichts beitragen wollten. Eine Randbemerkung enthält eine Übersetzung eines Spruchs von Martin Luther, der sich auf die Augen auf einem Würfel bezieht: „deux aes en heeft niet“. Im Würfelspiel bedeuteten deux aes (zwei und eins) einen niedrigen Wurf. Die Bedeutung: arme Menschen besitzen nichts. Die erste Ausgabe der Deux-Aes Bibel veröffentlichte der flämische Buchdrucker Gillis van der Erven 1562 in Emden. Bis zur Statenbibel von 1637 blieb die Deux-Aes Bibel die wichtigste Bibel für Reformierte. In reformierten Kreisen gab es aber auch einige Kritik an dieser Bibel. Vor allem in Bezug auf das Alte Testament wünschte man sich eine Ausgabe, die mehr mit den calvinistischen Überzeugungen übereinstimmte und man störte sich an den mundartlichen Ausdrücken, die Luther in seinen Kommentaren verwendete. Mehrere spätere Ausgaben versuchten, der Kritik bis zu einem gewissen Grad zu begegnen. In diesen Ausgaben wurden daher die Randbemerkungen ganz oder teilweise durch die der Genfer Bibel ersetzt. Infolgedessen begannen verschiedene Versionen der Deux-Aes-Bibel zu kursieren. Auch für die Geschichte der niederländischen Sprache ist die Bibel von großer Bedeutung. Viele aus dem Deutschen stammende Wörter wurden von der Deux-Aes Bibel in spätere Bibelübersetzungen übernommen und fanden so Eingang in die niederländische Umgangssprache. - Schöner Druck auf starkem Papier. Die zwei wiederholten Holzschnittbordüren mit Ansicht von Dordrecht im unteren Rand. Vereinzelt etwas fleckig. Aus dem Besitz von Ferdinand von Grünbühel und Strechau (1540-1607), oberster Erblandhofmeister in Steiermark, Oberster Erblandmarschall in Österreich und Steiermark, kaiserlicher Hofkammerpräsident und Geheimrat. Mit seinem großem Exlibris von Lucas Kilian nach Matthäus Gundelach im vorderen Innendeckel und seinem Wappen auf den Einbanddeckeln.
Very rare edition of the Deux-Aes Bijbel, the first Dutch reformed bible, translated by Godfried van Wingen (Old Testament) and Johannes Dyrkinus (New Testament). 4 parts in one volume (two parts with contininuous pagination), with 4 woodcut printer's device on 4 title-pages, woodcut border with view of Dordrecht on two title-pages. - Some spotting in places. Green coloured vellum around 1600 with gilt coat of arms, blind fillet stamping on covers and spine, handwritten title on spine; partly rubbed, gilding oxidised or rubbed, upper front joint somewhat torn. From the library of Ferdinand von Grünbühel und Strechau (1540-1607), with his large bookplate by Lucas Kilian after Matthäus Gundelach on the front inside cover and his coat of arms on the covers.
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Los 9
Horae B. M. V. Um 1510
Horae B. M. V. (Les presentes heures a l'usaige de Rome). Lateinisches Stundenbuch. Auf Pergament gedruckt. Paris, (S. Vostre?, um 1510). 8vo (18:11,5 cm). Mit 13 (statt ?) blattgr. Metallschnitten sowie 5 kleinen Schnitten, sämtlich in prächtigem Altkolorit mit reicher Goldhöhung, ferner durchgehend in Rot, Blau u. Gold eingemalten Initialen u. Zeilenfüllern. Durchgehend unkolorierte ornamentale u. figürliche Bordüren. 89 (statt 130?) nn. Bll. Reich geprägter brauner Ldr. des frühen 20. Jahrhunderts mit Innenkantenvergoldung, Goldpapiervorsätzen u. Goldschnitt.
Vgl. Lacombe 158 u. 167 u. Bohatta 281 - Nicht eindeutig zu bestimmendes Stundenbuchfragment, ähnlich Lacombe 158 u. 167 sowie Bohatta 282. Kollation: A1, b1-9 (von 10), a-c8, d2-8, e-k8. Die Lagen a-k jeweils mit dem Markierungszeichen "P" bei der Signatur des ersten Blattes. Die großen Schnitte, mit in Gold u. Farben ausgemalten architektonischen Bordüren, zeigen Gefangennahme, Verkündung an Maria, Anbetung der Könige, Christi Geburt, Verkündung an die Hirten, Darbringung Jesu im Tempel, Kindermord zu Bethlehem, Tod Mariae, David und Uria, Totenerweckung, Kreuzigung, Pfingstwunder. Zu Beginn hier Blatt A1 mit ganzseitiger Illustration zu "De sanctissima trinitate" eingebunden. - Es fehlt die Anfangslage a1-8 mit Titelei und Kalender, die Bll. b10, d1 u. wohl die Lagen (bis auf A1) A-D8. - Stellenweise fingerfleckig, etwas fleckig u. gebräunt. b1, b2, b9 mit reparierter unterer weißer Ecke.
Printed on vellum. With 13 full-page hand-illuminated metal-cuts, 5 smaller hand-coloured cuts, a border of metal cuts around each page of printed text. Text not complete. - Fingermarking, some spotting and browning, repair to lower corner of three leaves. Bound in richly blind-tooled early 20th cent. morocco, gilt edges.
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Los 10
Remarkable Woodcuts - Broad-Margined Copy
Horae B.M.V., Kerver 1522
Horae B.M.V. - Ces presentes heures a lusaige de Paris toutes au long sans rien requerir avec plusieurs belles hystoires nouvellement imprimees. Paris, Thielmann Kervers Witwe (Yolande Bonhomme), 16. Februar 1522. (23:16 cm). Mit 59 großen Metallschnitten mit Bordüren, Druckermarke u. Wappen sowie 27 kleinen Textbildern in Metallschnitt. 132 Bll. Ldr. d. 18. Jahrhunderts mit goldgeprägter Deckelvignette, etwas Rückenvergoldung, Goldschnitt; berieben, vereinzelte Restaurierungen, wenige kleine Wurmspuren.
Brunet V, 1623, 197; Lacombe 324; Bohatta, Heures 314; Tenschert-Nettekoven 119. - Erste für Thielmann Kervers Witwe Yolande Bonhomme gedruckte Ausgabe. Yolande B. gilt neben Charlotte Guillard als bedeutendste Druckerin der französischen Renaissance. Sie war die Tochter des berühmten Frühdruckers Pasquier Bonhomme und heiratete um die Jahrhundertwende den aus Koblenz kommenden Thilmann Kerver. Das Werk ist ganz in Schwarz und Rot gedruckt und reich illustriert. Enthält 58 ganzseitige Metallschnitte zu den wichtigen Textanfängen, darunter die Lebensalterserie zum Kalender, ferner Aderlassmann und die Druckermarke Kervers auf dem Titel. Der Stil der Illustrationen orientiert sich an der deutschen Graphik. - Durchgehend regliert, nur vereinzelt minimal fleckig, der Aderlassmann mit kleinerer Schwärzung. Insgesamt recht breitrandiges, schönes Exemplar. Exlibris Mareschal Beauvais (1869).
The great hours of Kerver, first edition printed for Thielmann Kerver's widow Yolande Bonhomme. Printed in gothic type, in red and black, Almanac for 14 years, from 1523 to 1536. With remarkable and abundant illustration: it includes the figure of the anatomical man, 12 oval figures for the calendar representing the twelve ages of life, 46 large figures drawn from the Old and the New Testament placed in frames of twisted columns or pilasters of Renaissance style, the emblems of the Passion, and 27 small vignettes for the Suffrages. - Ruled throughout, only sporadically minimally spotted, the anatomicall man with smaller blackening. Overall quite wide-margined and fine copy. Bound in 18th century calf with gilt vignette on cover, spine somewhat gilt, gilt edges; rubbed, few restorations, few small worm marks. Bookplate Mareschal Beauvais (1869).
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Los 11
Kirsten, Grammatices Arabicae u.a. Werke
Kirsten (Kirstenius), P. Sammelband mit 6 Werken (in 9 Teilen) von Peter Kirsten (Petrus Kirstenius) sowie 1 Werk über ihn. Breslau, Officina Baumanniana, 1608-1611 (5) u. Leipzig 1611 (1). Fol. (31:21 cm). Prgt. d. Zt. mit Datierung 1625; stark fleckig, vereinzelt kleinere Wurmspuren, Kanten teilw. bestoßen, Innendeckel, Innengelenke u. hintere Vorsätze mit Wurmspuren.
Enthält die Sammlung aller in Folio veröffentlichen Werke mit arabischem Typendruck, dessen Fundus der schwedische Arzt, Philologe und Orientalist Kirsten (1577-1640) sich auf eigene Kosten hat anfertigen lassen, um seine Arabischstudien veröffentlichen zu können. Gedruckt wurden die Werke in Breslau bei Magdalena Baumann, die die Druckerei nach dem Tode ihres Ehemannes Georg Baumann 1607 von 1608-18 weiterführte. Eine Zusammenstellung äußerst seltener Drucke; darüber hinaus ein bedeutendes Zeugnis sowohl für die Verlags- und Druckgeschichte wie für die Geschichte der Arabistik des frühen 17. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Enthält in der Bindefolge:

1. P. Kirsten. Grammatices Arabicae liber I (-III), sive Orthographia et prosodia arabica (sive Etymologia arabica; sive Sytaxis arabica). 3 Tle. Breslau, Baumann für den Verfasser, 1608-10 (Chronogramme). Mit gest. Titel. 105 S., 1 Bl., 41 S., 1 Bl., 38 S., 8 Bll. - VD 17 12:121115V; Brunet III, 670; Zenker I, 165-67; Fück 57 f.; Smitskamp, PO 110. - Einzige Ausgabe, die Teile II und III in der Variante mit rein typographischem Titel. "In the preface to his grammar Kirsten gives an account of his early years, and explains how he came to study Arabic through his medical studies. Of the Arabic language he asserts the superiority, if not the origin, of all other languages (p. 13: si non mater reliquarum omnium, tamen multis modis, reliquas superans). He gives an interesting survey of Arabic typography in his days, mentioning the existence of types at Rome, Leiden, Paris, Heidelberg and in Spain. As a matter of fact, Kirsten may be considered to be the first to have published Arabic type-printed books in Germany, if we leave aside Hutter’s incidental sample. As for the Heidelberg types, these were woodcut" (Smitskamp). – S. 17/18 an den Anfang verbunden; zwischen S. 22 und 23 eingebunden das nicht zur Grammatik gehörende "Schema characterum Arabicorum", ein mehrfach gefaltetes Blatt aus der "Decas sacra canticorum et carminum Arabicorum" aus dem Jahr 1609.



2. P. Kirsten. Vitae evangelistarum quatuor: Nunc primum, ex antiquißimo codice MSS. Arabico Caesario, erutae. Breslau 1608 (Chronogramm). Mit gest. Titel. 1 Bl., 56 S., 2 Bll. – VD 17 14:641050V; Brunet III, 670; Zenker II, 1237; Smitskamp, PO 112 (Privileg auf separatem Blatt). - Eine von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr, hier das Privileg auf der Rückseite des Titels. "The manuscript used by Kirsten for this edition was sent to him from Vienna (hence Caesareo [recte Caesario]) by the librarian Sebastian Tengnagel, an Orientalist who had also contacts with Megiser and Schickard. The manuscript contained the Gospels in Arabic, preceded by the Lives of the Evangelists; Kirsten used it again to publish his philological commentary on St. Matthew" (Smitskamp).



3. P. Kirsten. Notae in evangelium S. Matthaei. Ex collatione textuum Arabicorum, Aegyptiac(orum), Hebrae(icorum), Syriacor(um), Graecor(um), Latinor(um). Breslau 1611 (Chronogramm). 5 Bl., 140 S. - VD 17 1:071605E; Brunet III, 670; Zenker II, 1781; Smitskamp, PO 113 (Variante mit gest. Titel). - Eine von 2 Druckvarianten aus demselben Jahr, hier mit Drucktitel, die andere Variante mit einem gestochenen Titel. "...einen starken Band von Anmerkungen zum Matthäusevangelium, hauptsächlich auf Grund der arabischen Version" (Fück 58). "Kirsten's notes are mainly a comparison of the Arabic with the Greek version, and serve to explain teh Arabic text. The Coptic and Syriac versions mentioned in the title are no more than marginal readings indicated as such in the Arabic manuscript which he used " (Smitskamp).



4. P. Kirsten. Epistola S. Judae apostoli ex mss. Heidelbergensi Arabico ad verbum translata. Breslau 1611 (Chronogramm). 1 Bl., 17 S. – VD 17 1:071613W; Zenker I, 1565. - Eine von 2 Druckvarianten aus demselben Jahr, hier Drucktitel, die andere Variante mit gestochenem Titel. Der Judasbrief nach der Postelschen Handschrift der Heidelberger Bibliothek, in arabischer Fassung mit parallel gedruckter lateinischer Übersetzung; herausgegeben, übertragen und mit Anmerkungen versehen von Kirsten.



5. P. Kirsten. Tria specimina characterum Arabicorum. Breslau 1608 (Chronogramm). 10 S., 1 Bl. - VD 17 1:071618K; nicht bei Zenker u. Smitskamp. - Der erste mit arabischen Typen in Deutschland hergestellte Druck, zugleich die erste Veröffentlichung von Kirstenius in der Breslauer Druckerei von Baumanns Witwe. Enthält das Vaterunser, den Psalm 50 und die erste Koransure jeweils arabisch mit parallel gedruckter lateinischer Übertragung.



6. (Avicenna). Liber secund(us) de Canone Canonis a filio Sina. Studio Petri Kirsteni(i). Breslau 1609 (Chronogramm). Mit gest. Titel. 1 w. Bl., 8 S., 14 Bl., S. 9-132. - VD 17 1:063021L; Zenker I, 1170; Krivatsy 503; Hirsch-H. III, 533. - Auswahl aus dem zweiten Buch von Avicennas berühmtem "Kanon der Medizin" im arabischen Originaltext mit parallel gedruckter lateinischer Übertragung, beides besorgt von Kirsten.



7. Iudicia e multis quaedam virorum reverendorum de laboribus Petri Kirstenii. Leipzig, T. Beyer für L. Kober (Cober), 1611. Mit Druckermarke auf dem Titel. 6 nn. Bll. - VD17 23:230918N. - Einzige Ausgabe. Urteile über die Arbeiten von Kirstenius, allesamt positiv, mit einem lateinischen Widmungsgedicht in Hexametern herausgegeben von Moritz Schröter, dem Schwager von Kirsten und ebenso Arzt.

Der Sammelband insgesamt teilw. gebräunt, gering fleckig, ca. erstes Drittel (von rechts nach links) mit größerem Braunfleck im Bund und oberen Rand, etwas kleinere Braunflecken auf den letzten Blättern in den Rändern. Mit 5 teilw. nur noch in Resten vorhandenen papierenen Blattweisern. Erster Titel mit zeitgenössischem Besitzvermerk "Ex libris Arabicis Johann: Pinnerij LL. St.", wohl Ján (Johann, Janos) Pinner (1586-1645). P. war slowakischer evangelischer Pfarrer und Dichter, Rektor der reformatorischen Partikular-Lateinschule in Banská Bystrica (ab 1619). Prediger der Slowakischen Evangelischen Gemeinde (1622 - 1626), später Stadtpfarrer in Banská Bystrica (1626 - 1645). Verfasser gelegentlicher lateinischer Verse. Die "Iudicia" am Schluss mit Besitzvermerk eines Ferdinand Freiseisen.
Collection of 6 works in one volume, written or published by Petrus Kirstenius and one about him, all in first or sole editions. Contains a collection of all works published in folio, printed with Arabic types which the physician Peter Kirsten (Petrus Kirstenius) had ordered at his own expense as he wished to publish his Arabic studies. All these works were produced in the "Officina Baumanniana" at Breslau, the printing office continued by Magdalena Baumann after the death of her husband Georg. There is furthermore a small compilation of opinions about Kirstenius’s works, this is the only issue of the Sammelband not published at Breslau but in Leipzig; the various parts are above mentioned. - The Sammelband overall partly browned, slightly spotted, approx. first third (from right to left) with larger brown spot in the inner and upper margin, somewhat smaller brown spots on the last leaves in the margins. With 5 partly only in remnants existing paper leaf guards. First title with contemporary ownership note "Ex libris Arabicis Johann: Pinnerij LL. St.", probably Ján (Johann, Janos) Pinner (1586-1645). P. was a Slovak Protestant pastor and poet, rector of the Reformation Particular Latin School in Banská Bystrica (from 1619). Preacher of the Slovak Evangelical Congregation (1622 - 1626), later town pastor in Banská Bystrica (1626 - 1645). The "Iudicia" at the end with ownership inscription by Ferdinand Freiseisen. Bound in contemporary vellum, heavily spotted, some smaller worm traces, edges partly bumped, worming to inner cover, inner joints and rear endpapers.
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Los 12
Missale Hildensemense
Missale Hildensemense. Nürnberg, Georg Stuchs, 17. Sept. 1499. Fol. (38:26 cm). Got. Typ., durchgehend in Rot u. Schwarz; 2 Kol. (außer Kalendarium u. Kanonteil), Noten in Hufnageltypen auf 4 roten Linien. Mit 1 ganzseitigen Holzschnitt, 1 großen figürlichen Initiale, 15 Holzschnitt-Initialen, alles altkoloriert, 1 in Blau u. Rot eingemalten Federwerksinitale sowie einigen schwarzgrundigen Initialen. 24 nn., 174 röm. num., 18 nn., 8 nn. auf Pergament, num. Bll. 175-299, 5 nn. (= zus. 354) Bll. Nürnberger Einband d. Zt. Kalbldr. über Holzdeckeln mit reicher spätgotischer Blindprägung u. 1 Messingschließe (von 2), Beschläge auf den unteren Ecken; berieben, einige Schabstellen, Rücken im 19. Jahrhundert erneuert.
Cop.-R. 4137; GW M24451; BMC II, 472 (ohne Kanonteil); Goff M-667; Bohatta, Parma 103; Weale-Bohatta 447; Schramm XVIII, 21 u. Abb. 615. - Erste Ausgabe des Missale für das Bistum Hildesheim, einer der schönsten liturgischen Drucke des 15. Jahrhunderts. Vollständig wie hier außerordentlich selten. Der Kanonteil (8 Blatt) ist auf Pergament gedruckt und enthält den ganzseitigen, prachtvollen, frei nach Schongauer kopierten Kreuzigungsholzschnitt, ferner die grosse Te-igitur-Initiale (Opferung Isaaks, 8:7 cm) sowie 15 kleinere Initialen, alles in schönem zeitgenössischem Kolorit. Zu Beginn des Textes eine siebenzeilige Initiale A in Rot u. Blau mit Federwerk. Der Druck durchgehend in Rot u. Schwarz mit Hufnagelnoten auf vierlinigem rotem System. "Nachdem (Stuchs) schon 1484 ein Missale Romanum, 1485 ein Brevier fur Meißen und 1486 ein Diurnale für den Deutschen Orden gedruckt hatte, setzte 1490 der zwar nicht ausschließliche, aber ganz überwiegende Druck von Liturgica ein (sorgfältig gedruckte Werke, die heute meist relativ selten sind und vor allem, wenn vollständig erhalten, hohe Preise erzielen). Neben Erhard Ratdolt war Georg Stuchs der Drucker von Liturgica im späten 15. Jahrhundert in Deutschland. Für diese liturgischen Drucke besaß Stuchs einen ausgezeichneten Typenapparat (insgesamt 18 Schriftarten)" (Geldner I, 178). - Breitrandig u. gering fleckig, stellenweise etwas fingerfleckig, wenige Bll. mit Feuchtigkeitsspur im Rand. Vereinzelt alte Anmerkungen, mehrere im Kalendarium, wenige kleine Hinterlegungen u. geringe Verschmutzungen im weißen Rand durch entfernte Blattweiser, Blatt 12 mit größerem Abschnitt im weißen Rand. Blatt 28-37 mit Wurmspur im weißen Rand, bei Blatt 32 die Wurmspur ausgeschnitten, Bl. 125 mit Randeinriss. Bl. 171-172, 231, 267-268 etwas angeschmutzt u. teilw. mit Hinterlegung im weißen Rand, 175 mit Eckabriss. - Titel fast lose, fleckig, mit kleinen Randläsuren und wie das vordere Vorsatzblatt (dieses aus Pergament) mit umfangreichen alten Anmerkungen. Titelblatt mit aufgeklebtem Pergamentstreifen: "Dns Johannes Karthüß possessor huic missalis contulit illd. altari bte Marie vgis In Cappella sa Anthonii maiores eccl hildn qv utit eo oret pro illo". Die profanierte St. Antonius-Kirche ist heute in das Museum des Hildesheimer Doms umgewandelt. - Der Einband weist in seiner Ausstattung (Laubstab und Blüte, vgl. Kyriss Tafel 40 u. 42) auf einen Nürnberger Buchbinder hin. Provenienz: Dr. Hans Deckel (Münchner Industrieller), Rudolf Oldenbourg, süddeutscher Privatbesitz.
A Missal of remarkable beauty, complete and extremely scarce. A masterpiece of typography from the press of the famous liturgical printer Georg Stuchs. Printed in red and black in two columns. The Canon is printed in very large type on 8 vellum leaves, with a full-page woodcut on the first leaf verso and a large historiated initial (the sacrifice if Isaac) on the second, both in contemporary colouring. The full-page Canon woodcut representing Mary, St. John and three angels receiving the blood of Christ is in the style of the Wolgemut School. The colours of brilliant red, blue yellow, brown, and green are characteristic of the Nürnberg School. - With wide margins. Slight spotting, some fingerstaining in places, a few leaves with traces of moisture in the blank margin. A few old annotations, several in the calendar, a few small backings and minor soiling in the blank margin due to removed finger tabs, leaf 12 with a larger cut-out in the blank margin. Leaf 28-37 with marginal worm trace, leaf 32 the worm trace cut out, leaf 125 with marginal tear. Leaves 171-172, 231, 267-268 somewhat soiled and partly with backing in the blank margin, 175 with corner tear. - Title almost loose, stained, with small marginal tears and like the front flyleaf (this one of vellum) with extensive old annotations. Title page with glued-on vellum strip with contemporary annotation (see German text). Nürnberg binding of contemporary blindstamped calf over wooden boards, with one metal clasp (of two), rubbed, rebacked in the 19th century.
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Los 13
Schedel, Das Buch der Croniken
Schedel, H. Das Buch der Croniken und Geschichten. (Übersetzt von Georg Alt). Nürnberg, A. Koberger, 23. Dez. 1493. Gr.-fol. (43:30 cm). Mit 2 doppelblattgr. Holzschnittkarten u. über 1800 Holzschnitten (inkl. Wiederholungen) von Wohlgemuth und Pleydenwurff, fast alle altkoloriert. 289 (statt 297) Bll. (= 10 nn., 278 st. 286 num., 1 nn. Bll.). Ldr. d. späten 19. Jh. mit goldgepr. Titel, kl. Wappen u. Num. auf dem Vorderdeckel, fleckig u. stärker beschabt, Vordergelenk unten mit kl. Einriss u. innen gelockert.
Hain 14510; GW M40796; BMC II, 437; Goff S-309. - Erste deutsche Ausgabe, sechs Monate nach der lateinischen Originalausgabe gedruckt, jedoch allgemein seltener, da in kleinerer Auflage erschienen. GW weist nahezu dreimal so viele lateinische wie deutsche Exemplare nach. Zugleich die am reichsten illustrierte Inkunabel, die Holzschnitte von hohem künstlerischen Rang. Besonders erwähnenswert die doppelblattgroßen Karten der Alten Welt und Mitteleuropas sowie die bekannten großen Ansichten u.a. von Bamberg, Breslau, Florenz, Köln, Konstantinopel, Konstanz, Krakau, Lübeck, München, Nürnberg, Passau, Prag, Regensburg, Rom, Ulm, Venedig, Wien und Würzburg, viele von ihnen die ersten topographisch getreuen Darstellungen. Bei unserem Exemplar sind 14 Bll. (Bl. 1, 62, 64-65, 93, 137-138, 168-170, 222 u. 282-284) aus einem minimal kleineren, unkolorierten Exemplar ergänzt (in der oben angegebenen Kollation enthalten). Mit Ausnahme der Holzschnitte auf diesen Seiten liegen alle anderen in einem schönen und kräftigen Altkolorit vor. Bl. 93, 169 u. 170 wurden ergänzt, obgleich auch altkol. vorhanden, jedoch extrem stark beschädigt, sie liegen somit jeweils zweifach vor u. wurden in obiger Zählung nicht berücksichtigt. - Etwas finger-, braun- u. tintenfleckig, hier u. da wasserrandig, zu Beginn u. am Schluss stärker, erste Bll. unten auch etwas sporenfleckig. Teilw. leicht gebräunt. Einige alte Anm. u. Unterstreichungen in roter od. brauner Tinte. Oben etwas knapprandig, Kopftitel u. Fol. teilw. angeschnitten od. abgeschnitten. Zahlr. u. teils größere Rand- u. Bugläsuren bis in das Bild od. den Text rep., insbesondere zu Beginn u. am Ende, u. ca. 25 Bll. mit langen, mit Klebeband rep. Einrissen (teils mit Bild- u. Textverlusten). Titel mit Ausschnitt u. unten gestrichenem Tintenvermerk, Bl. 97 ebenfalls mit Ausschnitt (ca. 5:5 cm). Regensburg u. Wien mit rep. Bugeinrissen im Bild. Kte. der alten Welt stärker beschädigt u. mit kl. Bildverlusten, Randläsuren meist rep. u. in der linken Bildhälfte 2 lange, hinterklebte Risse; Kte. Mitteleuropas seitl. angeschnitten u. vor allem unten mit Fraßspuren bis in das Bild, daher Ränder u. Bug sowie fast die gesamte rechte Bildhälfte hinterlegt. Von den unkol., ergänzten Bll. sind 4 lose. Fehlen 8 num. Bll. (63, 92, 139-140, 155-156, 281 u. 285) inkl. der doppelblattgr. Ansichten von Erfurt u. Straßburg, von Augsburg u. Budapest fehlt jeweils die rechte Hälfte.
First German edition. With 2 double-page woodcut maps and over 1800 woodcut illustrations, almost all in fine contemporary colouring. 14 ll. are supplied from a slightly smaller, uncoloured copy (included in the collation above). Fol. 93, 169 and 170 exist in duplicate because the coloured version of these leaves is severely damaged (not counted above). - Some thumbing, soiling, staining and inkstaining; some waterstaining in places, heavier at beginning and end, some mildew spotting to first leaves. Slight browning in places, a few old notes and underlinings in red or brown ink. Somewhat narrow-margined at top, head title and fol. partly cropped. Numerous and partly longer tears to margins and centerfolds mostly repaired (partly with text or image losses), especially at beginning and end, around 25 ll. with long tears rep. with tape. Title with cut-out and deleted ink note, fol. 97 also with cut-out. The views of Regensburg and Vienna with rep. centerfold tears affecting image. World map with marginal defects and long tears at left rep. with small image losses; map of Central Europe shaved at sides and with repairs to marginal defects affecting image (right half almost completely reinforced). Of the uncoloured, supplemented folios 4 are detached. Lacking fol. 63, 92, 139-140, 155-156, 281 and 285 incl. the double-page views of Erfurt and Strasbourg, and Augsburg and Budapest each missing the right half. Bound in late 19th century calf, rubbed and stained, small tear to upper joint, upper hinge weak.
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Naturwissenschaften - Bücher, die die Welt bewegten

Los 14
First Edition of the Greek Text
Euclid, Optica & catoptrica
Euclid. Optica & catoptrica, numquam antehac Graece edita. Eadem Latine reddita per I. Penam. 2 Tle. (griechisch u. lateinisch). Paris, A. Wechel, 1557. 4to (22,5:16,5 cm). Mit 2 Druckermarken u. zahlr. schematischen Holzschnitten. 10 Bll., 48 S.; 2 Bll., 64 S. - Angebunden: Ders. Rudimenta musices. Eiusdem sectio regulae harmonicae. E regia bibliotheca desumpta, ac nunc primum graece & latine excusa, Ioannis Pena. interprete. Paris, A. Wechel, 1557. 2 nn., 5-16 num., 10 num Bll. - Theodosius. Sphairikon biblia (graec.) Sphaericorum, libri tres, numquam antehac Graece excusi. Iidem latine redditi per Ioannem Penam Regium Mathematicum. Paris, A. Wechel, 1558. Mit 2 Druckermarken u. zahlr. Holzschnitt-Diagrammen im Text. 4 Bll., 54 S.; 1 Bl., 68 (recte 70) S., 1 Bl. - P. Pitatus. Compendium super annua solaris, atque lunaris anni quantitate, Paschalis item solennitatis iuxta veteres Ecclesiae canones recognitione, Romanique; Calendarii instauratione. Verona, P. Ravagnano, 1560. Mit Druckermarke. 128 (recte 130) num., 2 nn. Bll. - L. Gaurico. Calendarium ecclesiasticum novum, ex sacris literis, probatis(que) Sanctoru(m) Patrum synodis excerptum. Venedig, L. Giunta Erben, 1552. Mit geometrischen Textholzschnitten. 4 nn., 134 num., 2 nn. Bll. (l.w.). Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Datierung 1561, zwei Schließen; etwas berieben u. fleckig, Rücken mit Papierresten.
I. IA 165.927; Adams E 1020; Steck VIII.2; Schweiger I, 111. - Erste Separatausgabe der Opera Minora des Euclid, herausgegeben durch J. de La Pène (1528-1558), erste Ausgabe des griechischen Texts. Eine griechische Separatausgabe nur der "Catoptrica" war ebenfalls 1557 in Straßburg erschienen. Eine Reihenfolge der beiden Drucke ist nicht eindeutig festzulegen.

II. IA 165.927; Adams E 1023; RISM B VI, 296; MGG III, 1614 f. (Abb. des Titels). - Erste griechische Einzelausgabe und erste Ausgabe dieser lateinischen Übersetzung. Traditionell Euclid zugeschrieben. "It is now universally accepted that the 'Introduction to Harmony' is the work of Cleonides, the pupil of Aristoxenus" (DSB IV, 430). "Bei Euklides erhalten wir nicht nur die erste Kunde vom Monochord überhaupt, sondern die erste Darstellung des ganzen vollkommenen Tonsystems" (MGG). - Teil 2, Bl. 9v kleine Zeichnung im Rand.

III. Adams T 548; Houzeau-L. 846; DSB XIII, 319ff. - Erste griechische Ausgabe. "Rare" (H.-L.). Die ersten beiden lateinischen Ausgaben (Venedig 1518 u. Wien 1529) wurden nicht direkt aus dem Griechischen übersetzt, sondern aus arabischen Übersetzungen des griechischen Textes. Die Kugellehre des antiken Mathematikers und Astronomen Theodosios (ca. 2. Hälfte d. 2. Jhdt. v. Chr.) behandelt die Geometrie der Kugel, die als sphärische Geometrie elementar bedeutsam war für die Entwicklung der Astronomie. Schöner Druck mit etwas Buchschmuck.

IV. Adams P 1322; Riccardi I/2, 287, 6.1; Houzeau-L. 13751. - Erste Ausgabe. Das Erscheinen der Schrift fällt in die Zeit der beginnenden Kalenderdiskussion, die mit Einführung des Gregorianschen Kalenders (1582) ihren Abschluss fand. Mit zahlr. Tabellen u. Kalendarien.

V. Adams G 288; Houzeau-L. 13747; Riccardi I/1, 581, 8. - Erste Ausgabe. Luca Gaurico (Lucas Gauricus) (1476-1558) war italienischer Astrologe, Astronom, astrologischer Datensammler und Mathematiker. Er studierte Rechtsastrologie, ein Fach, das er in seiner Oratio de Inventoribus et Astrologiae Laudibus (1508) verteidigte. Die Rechtsastrologie beschäftigte sich mit dem Schicksal des Menschen unter dem Einfluss der Sterne. - Der Sammelband insgesamt vereinzelt etwas fleckig, wenige kleinere Feuchtigkeitsränder, 3 Bll. in (V) wasserrandig. Vereinzelt alte Anmerkungen. In (V) nach Bl. 44 ein zusätzliches weißes Blatt mit Anmerkungen (Tabelle) eingebunden. 1. Titel mit gelöschtem Besitzvermerk.
A Sammelband with 5 scientific works on mathematics, optics, astronomy and astrology, mostly rare. I. First edition in Greek, first separate edition. An edition of the Catoptrica was published in Strassburg in 1557; the priority of the two editions is unknown. Euclid's Optica was the first Greek work on perspective. - II. First edition of the Introduction to Harmony, one of two musical treatises traditionally attributed to Euclid. It is now generally agreed that the Rudimenta musices is the work of Cleonides, the pupil of Aristoxenus. - III. "Editio princeps of the Greek text with Latin translation" (DSB). The Sphaerics were first printed in a Latin edition translated from the Arabic (Venice 1518), followed by an edition Vienna 1529, also taken from the Arabic. - IV. First edition, with tables and calendars. - V. First edition of the Neapolitan astrologer's work on calendar reform. - Overall some spotting and slight dampmarking in places, heavier to three leaves in (V). Few old annotations. Deleted ownership inscription to first title. Bound in contemporary blindstamped (with date 1561) pigskin over wooden boards, two clasps; some spotting and rubbing, remnants of paper on spine.
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Los 15
"The Father of Medicine" (PMM)
Hippokrates, Octoginta volumina. 1525
Hippokrates. Octoginta volumina, quibus maxima ex parte annorum circiter duo millia Latina caruit lingua ... nunc tandem per M. Fabium Calvum Rhavenna ... latinitate donata. Rom., F. M. Calvus, 1525. Fol. (27,5:21 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 42 Bll., 733 (recte 732) röm. num. S., 2 (l.w.) Bll. Hprgt. d. 19. Jh. mit Rückenschild u. etwas Rückenvergoldung; berieben, gering fleckig, Deckel etwas beschabt, 1 Gelenk gering eingerissen.
EDIT16, CNCE 22511; PMM 55; Adams H-567; Heirs of Hippocrates 10; Durling 2320; Norman 1076; Osler 149; Stillwell, Awakening 406 u. 657; Waller 4495; Wellcome 3177. - Erste vollständige Ausgabe der Werke "des grössten Klinikers unter den Ärtzten... Die klinischen Beschreibungen sind ... bis heute klassische Darstellungen; mehr als tausend Jahre lang wurden keine solchen Aufzeichnungen mehr gemacht" (PMM dt.A.). Erschien 1 Jahr vor der ersten griechischen Ausgabe bei Aldus. Der Übersetzer Marco Flavio Calvo konnte sowohl auf ein Manuskript des 14. Jh. aus seinem eigenen Besitz, wie auch auf eines der bedeutendsten griechischen Hippokrates-Manuskripte aus dem 12. Jh. zugreifen. Beide befinden sich heute, zusammen mit den Manuskripten Calvos, in der Biblioteca Apostolica Vaticana. - Stellenweise gleichmäßig schwach gebräunt und gering stockfleckig. Titel am Kopf etwas knapp, mit Berührung der mittleren (größten) Kugel der Bordüre, beschnitten sowie etwas angestaubt und mit alten Besitzvermerken beiderseits der Bordüre und kl. Eintrag unterhalb der letzten Textzeile. Letzte 5 Bll. mit einzelnem kl. Wurmloch im Zentrum.
First edition of the collected works of Hippocrates, preceding the Greek edition of Aldus for 1 year. With fine woodcut title-border. "This is the first complete Latin edition of the works of the greatest of clinical physicians... Hippocrates first established an empirical system of medicine... He freed medicine from superstition and the influence of priestcraft... The clinical descriptions have remained classics and no such records were kept again for over a thousand years... The ideal of the humane and learned physician originates with Hippocrates and the 'Hippocratic Oath' still remains the classic expression of the duties, ethics and moral standards of the medical profession... Hippocratic methods were employed by the Greeks for centuries, but suffered an eclipse during the Middle Ages... The Renaissance and the classical revival brought the Hippocratic writings again to the forefront and they have remained an inspiration to medical research and ethics ever since" (PMM). - Mild tanning and some foxing in places. Title cut to the edge of the woodcut border at the top margin. Minor dust-soiling and 2 old owner's inscriptions to title-page. Single small wormhole to center of 5 last leaves. Bound in 19th. cent. half-vellum with red morocco label to gilt spine; minor rubbing and scraching to covers, one joint split at c. 5 cm.
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Los 16
Extremely Scarce - Pan-European Peace Project
(Penn), Essai pour la paix de l'Europe
(Penn, W.). Essai d'un projet pour rendre la paix de l'Europe solide et durable. Par l'établissemement (sic) d'une Diete générale composée des Députez de tous les Princes & Etats Souverains. Ohne Ort, Verlag u. Jahr (nicht nach 1697). 12mo (13:7,5 cm). 80 S. etwas späterer Hprgt. mit hs. Rückentitel; etwas berieben. In mod. Hartholz-Schuber mit Rtit. u. lederbezogenen Seiten.
D. Sabbagh, William Penn et l’Abbé de Saint-Pierre: Le chaînon manquant. In: Revue de Synthese, 4/1 1997 (ausführlich). - Überaus seltene erste französische Ausgabe von Penns "Essay towards the present and future peace of Europe". Nicht in der BnF und der BL, kein Exemplar dieser Ausgabe über KVK nachweisbar. Wir können lediglich zwei Exemplare in Bibliotheken (Institut Nobel, Oslo u. Bibliothek der Vereinten Nationen, Genf) nachweisen. Sabbagh beschreibt noch ein weiteres Exemplar in Privatbesitz. (Nachtrag: zwei weitere Exemplare in Paris und London, Society of Friends nachgewiesen). Das Exemplar in Oslo wurde 1986, als damals einzig bekanntes Exemplar, Vorlage für einen Faksimiledruck. Von überragender Bedeutung für die Geschichte der Entwicklung eines paneuropäischen Friedensgedankens. Sehr wahrscheinlich griff Charles Irénée Castel de Saint-Pierre auf diese Ausgabe als Inspiration zu seiner bedeutenden Schrift "Projet pour rendre la paix perpétuelle en Europe" zurück. "William Penn’s Buch 'An essay towards the present and future peace of Europe', das im Jahre 1693 auf Englisch veröffentlicht wurde, und Saint-Pierres Werk 'Projet pour rendre la paix perpétuelle en Europe', das in seiner endgültigen Form zwischen 1713 und 1716 herausgegeben wurde, sind zwei sehr wichtige Friedensentwürfe. Eine anonyme französische Übersetzung von Penns’ Buch wurde spätestens im Jahre 1697 gedruckt und seine Verbreitung wurde sehr beschränkt. Wir glauben, daß Saint-Pierre an der Ausarbeitung dieser Übersetzung beteiligt war und daß er jedenfalls von Penn stark beeinflußt wurde" (D. Sabbagh, S. 84). - Schwach gebräunt und gering fleckig, Titel mit kl. Nummer in Tinte unten links.
Extremely scarce first French edition. Only 3 copies known (Addendum: two more copies proven in Paris and London), no copies in BnF or BL. "The two most famous peace projects published at the time of Louis XIV are William Penn’s 'Essay towards the present and future peace of Europe' and Castel de Saint-Pierre’s 'Projet pour rendre la paix perpétuelle en Europe', which came out in English in 1693, and that of the abbé de Saint-Pierre, which was published in its completed form in several volumes dating from 1713 to 1717. A French translation of Penn’s book was issued in 1697 at the latest and was privately distributed. Our claim is that Saint-Pierre was in some way involved in that translation and that he was indebted to Penn for many of his ideas (D. Sabbagh, William Penn et l’Abbé de Saint-Pierre: Le chaînon manquant. In: Revue de Synthese, 4/1 1997; p. 83). - Minor tanning and foxing, small ink number to lower left corner of title page. Bound in somewhat later half-vellum, little rubbed. Housed in recent wooden slipcase, title to back and leather inlays to sides.
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Los 17
Unbekannter Erstdruck mit Widmung von Quesnay
Quesnay, Observations de la saignée 2 Bde.
Quesnay, F. Observations sur les effets de la saignée, tant dans les maladies du ressort de la medecine que de la chirurgie, fondées sur les loix de l'hidrostatique avec des remarques critiques, sur le Traité de l'usage des differentes sortes de saignées, de Monsieur Silva. Paris, C. Osmont, 1730. (16,5:10 cm). Mit Holzschn.-Titelvign. 2 Bll., XII S., 1 Bl., 186 S., 3 Bll. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. farb. Rückenschild, minimal berieben. - Dazu: Dass. (16,5:10 cm). 2 Bll., XIX S., 2 Bll., 186 S., 3 Bll. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. farb. Rückenschild, minimal berieben u. fleckig. Zusammen in mod. Holz-Schuber mit farb. Lederintarsien u. farb. geprägtem Rtitel.
Seltene Streitschrift Quesnays über den Aderlass nach den Erkenntnissen Harveys über den Blutkreislauf. Hier in einem Widmungsexemplar im ersten Druck (?) der Erstausgabe und dazu in einem Exemplar der Erstausgabe (im zweiten Druck?). - I. Hirsch-H. IV, 699; Blake 368; vgl. Welcome IV, 455 (Vorstücke wie II.). - Erste Ausgabe. Wohl erster, von uns bibliographisch nicht nachweisbarer Druck mit nur 3 "Approbations des Censeurs Roiaux" (Burette, Croissant de Garengeot, La Peyronie) in den Vorstücken. Mit eigenhändiger Widmung von Quesnay "A Monsieur de Savallette de la pare de son tres humble Serviteur Quesnay" (Charles Pierre Savalette de Magnanville?, 1713-1797, Kämmerer der Königl. Schatzkammer) auf dem fliegenden Vorsatzblatt. Die berühmte medizinische Streitschrift des Chirurgen u. Ökonomen François Quesnay (1694-1774) gegen Jean-Baptiste Silva (1682-1742), den konsultierenden Arzt des Königs, richtete sich gegen Silvas These, ein kräftiger Aderlass, weit entfernt vom Krankheitsort ausgeführt, müsste die größte Heilwirkung haben. Quesnay wies über hydraulische Versuche nach, dass es bedeutungslos ist, wo der Aderlass stattfindet, denn der Druck sinkt, ganz gleich, wo das System geöffnet wird. Damit berief er sich auf die neue empirische Sicht des Blutkreislaufs nach den bahnbrechenden Entdeckungen von William Harvey (1578–1657) und gegen die noch vorherrschende medizinische Sicht Galens. Durch seinen Beweis erlangte Quesnay Berühmtheit u. wurde 1749 Leibarzt der Pompadour. - Stellenw. gering gebräunt. - II. Welcome IV, 455; Hirsch-H. IV, 699; Blake 368. - Erste Ausgabe. (Zweiter Druck?). Die Vorstücke sind hier erweitert auf 6 "Approbations des Censeurs Royaux" (Burette, Croissant de Garengeot, De Moriancourt, Petit, Malaval, Hynault), dazu ein Abschnitt "De la Dérivation" sowie 2 Zusätze betitelt "Remarque". - Gering gebräunt, stellenw. mit schwachem Wasserrändchen im unteren weißen Rand, 1 Bl. mit kl. Randeinriss, vereinzelt mit kl. Wurmgang mit etwas Buchstabenberührung.
Exceptional set of two first editions in presumably first and second printing. The first printing copy here with autograph dedication of Quesnay. The kind and extent of the preliminary pieces differ, whereby the first printing, which we cannot verify bibliographically, contains less preliminary pieces and 3 in part different "approbations" (see collation above). - Minor browning inplaces. Bound in contemp. calf, spine richly gilt, minor rubbing. Housed together in mod. wooden slipcase with embossed col. title to spine and col. leather inlays.
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Los 18
Schöner, De iudiciis
Schöner, J. De iudiciis nativitatum libri tres. Nürnberg, J. vom Berg & U. Neuber, 1545. Fol. (31:21,5 cm). Mit 2 Holzschn.-Vignetten auf dem Titel, Druckermarke, 3 großen sowie zahlr. teils figürl. kleinen Holzschn.-Initialen. 8 nn., 152 röm. num. Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt., berieben u. mit Wurmspuren, Rückenverg. oxydiert, Vergoldung des Mittelstücks erneuert.
VD 16, S 3470; Adams S 681; Zinner 1884; Houzeau-L. 14195; Zinner 2901; Roller-G. I, 410; Dorbon 4436; Caillet 9997; Rosenthal 3532; Thorndike V, 367. - Erste Ausgabe seines astrologischen Hauptwerkes. Schöner (auch Schoener) war ein Förderer des Kopernikus, dessen Hauptwerk "De revolutionibus" er nur 2 Jahre zuvor mit herausgegeben hatte. Es war Schöner, an den Rheticus 1540 seine berühmte "Narratio Prima" gerichtet hatte. Die vorliegende Schrift, übrigens mit einem Vorwort Melanchthons (Hartfelder 384), gehört damit zu den frühesten astronomisch-astrologischen Druckschriften, die unter dem Einfluss der neuen Lehre herausgegeben wurden. "Schöner in 1545 printed another work of his own of considerable length, namely, three books on the judgments of nativities ... Schöner had been one of those who encouraged Copernicus to publish his magnum opus. Now in the present work, although preferring the method of Ptolemy in astrological judgments to those of subsequent astrologers, Schöner maintained that the Copernican system was not unfavorable to astrology" (Thorndike). Dorbon hebt den reichen Initialschmuck des Textes hervor, dieser mit Initialen aus verschiedenen Alphabeten (Totentanz, Rankwerk, Putten). - Stellenw. etwas gebräunt oder fleckig; hier u. da im Rand etwas wasserfleckig; Lage o in sich verbunden; Bl. 50v mit kl. Tintenzeichnung im Fußsteg; Bl. 49 mit Einriss bis knapp in den Text. - Titel mit Besitzvermerk des Johann Merz ("Mertz") von der Vils (ab 1646 Besitzer des Hammers in Schmidmühlen), freier Vorsatz mit Besitzvermerk seines Sohnes: "Inter suos habet me Paulus Philippus Merz de Vils".
First edition. - Some browning or staining in places, some marginal waterstaining here and there; quire o misbound; small ink sketch to lower margin of 1 leaf; marginal tear affecting text without loss to 1 leaf. Ownership inscription to title. Contemporary blindtooled calf, some rubbing and worming, gilt of spine oxidised, gilt of front cover renewed.
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Illustrierte Bücher, Varia und Botanik

Los 19
One of the Greatest Flower Books
Besler, Hortus Eystettensis. 2 Bde.
Besler, B. Hortus Eystettensis. (Hrsg. von J. G. Sthenander = Starckmann). 4 Tle. in 2 Bdn. (Eichstätt) 1713 (= ca. 1750). Gr.-fol. (57,5:46 cm). Mit gest. Titel von W. Kilian u. 367 Kupfertafeln, bis auf eine alle mit Rückentext. Insgesamt 45 nn. Bll. (Vorwort, 30 Text- u. 14 Registerbll.). Ldr. d. Zt. mit je 2 farb. Rückenschildern u. Rückenverg., Ecken u. Kanten stellenw. unauffällig restauriert sowie Kapitale gefestigt.
VD 18 12224847; Nissen, BBI 158; Stafleu-C. 497; Hunt 430; Baier, Hortus Eystettensis (in: Aus dem Antiquariat 1970), S. A 273. - Fünfte Ausgabe (häufig als dritte bezeichnet). Ohne Zweifel das schönste Blumenwerk, das je gedruckt wurde. Das Prachtwerk beschreibt die Gewächse des botanischen Gartens der Fürstbischöfe von Eichstätt, aufgeteilt nach ihren Blütezeiten in vier Abteilungen. Das Werk war erstmals 1613 erschienen; zum 100jährigen Jubiläum des "Hortus" sollte diese weitere Ausgabe erscheinen (vorliegend mit dem gest. Titel von 1713). "Die endgültige Herausgabe verzögerte sich indessen erheblich. Die Tausendjahrfeier des Bistums verstrich (1745)... Das Werk ist aber sicher nicht nach 1750 erschienen" (Baier). Gedruckt auf dickes, weiches Papier von wechselnder Stärke. Die Tafeln sind neu gestochen, der Text der ersten Ausgabe wurde wortgetreu abgdruckt, allerdings in abweichender typographischer Anordnung. Wappen, Porträt und Zwischentitel sind weggelassen. Die Textblätter Frühling Ordo 2, Fol. 17 und Ordo 3, Fol. 17 wurden nachträglich gedruckt, daher ist die Papierqualität abweichend. - Rückentexte leicht durchschlagend, nur ganz vereinzelt sichtbare Hängefalte mittig oder Quetschfältchen. Vor allem in den Rändern leicht stockfleckig, jedoch kaum fingerfleckig, wenige kleine Flecken in den Darstellungen. Fast durchgehend Wurmgänge u. wenige kl. Läsuren in den w. Rändern restauriert, im Bild meist 1-2 kl. Wurmlöchlein, einige Taf. auch mit mehr. In Bd. 1 je 1 Taf. mit Plattenschmutz (Bl. 108) bzw. links geringfügig angeschnitten (Bl. 166), 2 Taf. mit kl. Papierfehler (bei Bl. 83 in der Darstellung). Bd. 2 im w. Oberrand fast durchgehend mit Wasserfleck, die 1. Taf. geknittert, 1 Taf. mit Hakenriss neben der Darstellung (Bl. 204) u. 1 mit einem etwas größeren Loch in der Darstellung (Bl. 391). Alle Bll. durchgehend in Bleistift nummeriert.
Two volumes. With engraved title (dated 1713) and 367 engraved plates, all but one with printed text on verso. "The 'Hortus Eystettensis' is without doubt one of the greatest flower books ever produced in any country" (de Belder 23). "Splendid in its array of large drawings, magnificent as a record of the plants in a German garden at the beginning of the 17th century" (Hunt 430 for our 5th ed.). - Light shine-through of text, a few plates only with visible fold or slight printer's creases. Slight foxing mainly to margins, almost no fingermarking, quite isolated small stains to illustrations, almost throughout maginal wormholes and a few small marginal tears restored; with mostly 1-2 tiny wormholes to images, some plates with more. 1 plate in vol. 1 with printer's ink soiling, and 1 slightly shaved at left, 2 with small paper flaw (1 affecting image). Vol. 2 with waterstain to upper margin almost throughout, the 1st plate creased, 1 with tear and 1 with a somewhat larger hole to image. Bound in contemporary calf, spine gilt and with spine labels, restorations to corners and edges in places, head and tail of spine reinforced.
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Los 20
Aus der Bibliothek Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg
Dilich, Kindtauff Elisabethen zu Hessen. 2 Tle. in 1 Bd.
Festbücher. - Kassel. - Dilich, W. (Beschreibung und Abriß dero Ritterspiel... etc. auff die fürstliche Kindtauffen Frewlein Elisabethen und dann auch Herrn Moritzen des andern am Fürstlichen Hoff zu Cassel). 2 Tle. in 1 Bd. Kassel, W. Wessel, 1601. Kl.-fol. (30,5:21 cm). Mit 2 rad. Titelbordüren, 44 Radierungen (9 blattgr., 16 doppelblattgr., 17 mehrf. gefalt., 2 im Text), 2 rad. Zwischentiteln, 1 rad. Druckervign., 1 Holzschn.-Porträt, 23 Holzschn.-Bordüren (Zwischentitel), 2 Wappenholzschn., sowie wenigen kl. Holzschn. im Text. 11 Bll., 81; 8 S., num. Bll. 9-52 (recte 53, Bl. 33 doppelt), 1 nn. Bl. Hprgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, Vorderdeckel mit goldgepr Initialen u. Datierung "F(riedrich) H(erzog) z(u) S(achsen) / 1688", außerdem mit späteren goldgepr. Supralibros von Friedrich III. von Sachsen-Hildburghausen; berieben, Kanten bestoßen, Marmorpapierbezug verso mit kl. Fehlstelle, Gelenke stellenw. etwas angeplatzt.
VD 17 23:251890K; Andresen III, S. 307 ff. (ausführliche Tafelaufstellung u. Wiedergabe der Titel); vgl. Lipperheide Sbd 1 u. Ornamentstichkat. Bln. 2823 (beide nur Tl. 1). - Selten so komplette erste Ausgabe des zweibändigen prachtvollen Festbuches, das die beiden mit größtem Luxus gefeierten Fürstentaufen von Elisabeth (1596-1625) und Moritz (1600-1612) beschreibt und darstellt. Die von Wilhelm Dillich (1571-1650) eigenhändig radierten Tafeln zeigen die großartigen Festzüge mit historischen, allegorischen oder mythologischen Figuren und Turnierreitern mit Gefolge in acht Inventionen zum Ringelrennen, zwei Aufzügen zum Fußturnier und drei Aufzügen zum Balgenrennen sowie Feuerwerk, u.a.m . Die Darstellungen teils mit schöner Ansicht von Kassel im Hintergrund. Vorliegendes Exemplar mit dem Titelblatt der Ausgabe 1598 ("Historische Beschreibung der Fürstlichen Kindtauff Fräwlein Elisbethen zu Hessen &c. Welche im Augusto deß 1596. Jahrs zu Cassel gehalten worden") statt des Gesamttitels der vorliegenden 2teiligen Ausgabe von 1601. Der zweite Teil mit dem korrekten Zwischentitel "Das ander Buch von der Beschreibung dero Fürstlichen Kindttauff Hernn Mauritii des andern". Beide vorliegenden Titel mit radierter figürlicher Titelbordüre. - Die Anzahl der Radierungen weicht in den Bibliographien u. bei Vergleichsexemplaren ab, da die Faltbll. von mehreren Platten gedruckt wurden u. teilw. zusammengefügt oder als 2 Tafeln gezählt werden. In vorliegendem Exemplar wurden die Tafeln derselben Abteilungen der Umzüge jeweils zu Falttafeln zusammengefügt. Die längste davon mit den figürlichen Darstellungen der Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika entfaltet sich auf eine Länge von mehr als 3 Metern. - Schwach gebräunt, stellenw. gering braunfleckig, vereinzelt mit Wasserrand. Die Abzüge der Radierungen meist kräftig u. mit Plattenton, Falttafeln an den Montagekanten meist etwas leimschattig. 1 Falttaf. mit gr. Einriss im Bundsteg mit Bildberührung, 2 Falttaf. seitl. etwas knapp beschnitten, das letzte Blatt mit Eckausriss u. ausgeschnitten sowie auf das freie Vorsatzblatt montiert (Textverlust beim Druckvermerk, die rad. Druckervignette jedoch ohne Bildverlust), Text von Bl. 30 aus Tl. 1 gering angeschnitten. Vorsätze stockfleckig. S. 57-81 aus Teil 1 an den Schluss verbunden. - Provenienz: Aus der Bibliothek von Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-1691) mit dessen Initialen; ferner Vorderdeckel mit gekröntem "F" und Rückdeckel mit Wappen von Friedrich III. von Sachsen-Hildburghausen (1736-1834), der ab 1826 als Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg regierte.
Rare first expanded edition in 2 volumes. A splendid record of the festivals held at Kassel in 1596 and in 1600 in honor of the baptisms of Elisabeth (1596-1625) and Moritz (1600-1612) of Hessen-Kassel, children of Moritz (1572-1625) Landgrave of Hessen-Kassel, and the tournaments held at that occasion. With numerous etchings by W. Dilich. - Faint browning, minor staining or waterstaing in places. Etchings most in strong impressions, glue-shaddow to mounting edge of folding plates, tear to 1 folding plate touching image, 2 folding plates trimmed to outer margins, corner of last leaf torn with loss of imprint, cut out and mounted. Text of 1 page shaved. Foxing to endpapers. Part 1/p. 57-81 misbound to end of book. Bound in contemp. half vellum, ms. title to spine, rubbed, edges bumped in places, joints starting to crack in places. - From the libraries of Friedrich I. of Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-1691) and Friedrich III. von Sachsen-Hildburghausen (1736-1834) with gilt initials and gilt coat of arms to covers.
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Los 21
Redouté, Les Roses. 1824-26
Redouté, P. J. Les Roses. Décrites par C. A. Thorry (sic). Paris, Panckoucke, 1824(-1826). Gr.-8vo (23,5:16 cm). Mit 160 Farbstichtafeln mit Retusche. 2 nn. Bll. (Vortitel & Titel), 4 S. (Prospekt), 196 nn. Bll. (Tafelerklärungen). Hldr. d. späten 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, Rückenvergoldung u. Kopfgoldschnitt; etwas berieben. Gelenke teilweise hinterlegt, Rücken am Kopf ergänzt, Vorsätze erneuert. Mod. Pp.-Schuber.
Nissen, BBI 1599; Stafleu-C. 8749; MacPhail 40; Stock 2369. - Zweite Ausgabe, die erste in Oktav und mit neuen Tafeln in 40 Lieferungen 1824-1826 erschienen. Lediglich Lieferung 23 wurde verspätet im Januar 1827 ausgeliefert. "Les planches seront coloriées sous les yeux de M. Redouté. Les dessins ont été gravés de nouveau et réduits du format in-folio au format in 8°" (Prospekt). "The text is much revised; & gives more information about rose culture" (Stock). Die Textblätter, je 1-2 zu jeder Tafel, umfassen hier 10 Bll. mehr als die Kollation bei Stock ergibt. Bei folgenden Lieferungen weicht unsere Zählung von Stock leicht ab: Liefg. 3 (a-c, d3); 8 (a-b, c2-d2); 17 (a2, b, c2, d); 25 (a-b, c2, d); 26 (a-b2, c, d2); 33 (a-c2, d); 35 (a-d); 36 (a-d). - Leicht gebräunt; Text stockfleckig, die Tafeln meist nur gering betroffen.
Second, first octavo edition. With 160 plates of stiple engravings printed in colour and finished by hand, bound in 1 volume. - Mild browning; foxing to text, minor foxing to plates, mainly affecting the margins. Late 19th cent. half-calf, gilt title to spine, top edes gilt; somewhat rubbed, joints and head of spine repaired. Recent slipcase.
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Los 22
Rarissimum
Thibault, Academie de l'Espée
Thibault, G. Academie de l'Espée. 2 Tle. in 1 Bd. Leiden, (B. & A.) Elzevir, 1628 (Kolophon: 1630). Gr.-fol. (56:42 cm). Mit gest. Titel, gest. Porträt, 9 gest. Wappentafeln u. 46 (45 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 5 Bll. u. 276 getrennt pag. S. Späterer Prgt. mit Ldr.-Rückenschild, Deckel rot regliert; leicht fleckig u. berieben, Rückenschild links abgerieben u. leicht ausgefranst, Deckel leicht klaffend.
Willems 302; Lipperheide Td 25; Gelli 448; Thimm 287. - Das berühmteste Fechtbuch überhaupt, von den Brüdern Elzevir prachtvoll gedruckt und ausgestattet. "Dieses glänzend ausgestattete Meisterwerk der Typographie ist als Lehrbuch der Fechtkunst ein Curiosum, welches die verwickelten Regeln der spanischen Schule noch zu überbieten versucht. Sein Wert für die Geschichte der Fechtkunst beruht darauf, daß es in hunderten von Fechterpaaren die den spanischen Fechtbüchern jener Periode fehlenden Abbildungen ersetzt" (Lipperheide alt 2960). Die 5 Bll. Drucktext umfassen: Zueignung an alle Förderer des Werkes, Epigramma-Applausus, 2 Bll. Privilegien von Ferdinand II. in lateinischer Sprache und von König Ludwig XIII. und den Generalstaaten der Niederlande (das 2. verso mit "Advertissement sur la consideration des figures de ce livre") und am Schluss das häufig fehlende Blatt "Advertissement au lecteur" mit dem 1630 datierten Druckvermerk. - Text u. Tafeln stellenw. etwas gebräunt oder fleckig, hier u. da Feuchtigkeitsspuren vor allem in den Rändern, einige Restaurierungen im Rand, erste Bll. inkl. Taf. 1 mit ergänztem Eckabriss, gest. Titel, Widmung u. 2 Wappentaf. mit leichter Knitterfalte. Gest. Wappenexlibris der französ. Adelsfamilie Rouille mit Motto "Moderatur et urget".
The most sumptuous book on fencing ever produced. 2 parts in 1 large folio-volume. With engraved title, engr. portrait of the author, 9 plates of coats-of-arms of the kings and princes who subscribed to this work, 46 (45 double-page) engr. plates of fencing by Crispin de Pass, Wilhelm Jacob Delff, J. Gilli, Crispian Quebon and others. Unnumbered leaves of printed text including a dedication leaf to emperor and princes, epigramma and applausus leaf, 2 privilege leaves of Ferdinand II in Latin and of King Louis XIII and the States-General of the Netherlands (the latter verso with "Advertissement sur la consideration des figures de ce livre"), and at end a leaf "Advertissement au lecteur" with colophon dated 1630, "only to be found in a few rare copies" (Thimm). - Some browning and staining to text and plates in places, occasionally mostly marginal dampstaining, some restorations to margins, at beginning plates, text leaves and pl. 1 with supplied corner tear-off, engr. title, dedication and 2 coat-of-arms plates with slight crease fold. Bound in later vellum with spine label, covers ruled in red; slightly stained and rubbed, spine label rubbed and slightly frayed on the left, covers slightly gappy. Engr. coat-of-arms bookplate (see German comment).
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Los 23
Fenster in vergangene Spielzeugwelten
Lindner, Spielwaarenmusterkarte
Warenkataloge. - Lindner, J. C. Spielwaarenmusterkarte von Johann Christoph Lindner Sonneberg. (Sonneberg, ca. 1860). Qu.-4to (20:27 cm). Mit lith. Titel u. 2546 kol. Lithographien. 172 S. Or.-Lwd. mit blindgepr. Deckeltitel u. Deckelbordüren, gering berieben, Rücken etwas verblasst, in mode. Lwd.-Kassette mit Rsch.
Vgl. Schneider, Die Sonneberger Spielwarenmusterbücher des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung des Deutschen Spielzeugmuseums, S. 54f. - Sehr selten. Von uns im Handel nicht nachweisbar. - Großartiges Dokument der Spielzeugproduktion aus der Blütezeit der Weltspielzeugstadt Sonneberg in Thüringen. Das Musterbuch bildet in feinst kolorierten, tls. gold und silber gehöhten Lithographien (signiert J. W. Krämer in Schalkau) die immense Vielfalt der Spielzeuge aus Blech, Zinn, Holz, Pappmaché, etc. ab. Offeriert werden vor allem auch typisch Sonneberger Artikel wie Kinder-Instrumente, Militärspielzeuge, Kleinspielwaren, Puppenmöbel, Kutschen und Ställe aus Holz sowie die Ziehwagen und Balgspielwaren. Die Spielzeuge ordnen sich nach Warengruppen und Größen und werden mit Bestellnummern gekennzeichnet. Die Titelillustration zeigt die repräsentative Villa der bedeutenden Verlegerfamilie Lindner in Sonneberg. Die Musterbücher der Lindners – Johann Simon Lindner, Louis & Eduard Lindner, Louis Lindner & Söhne und Johann Christoph Lindner – dokumentieren das Handelsgut der Verleger und Spielwarenproduzenten detailgenau und in der gesamten Breite. Sie lösten die Musterkoffer der Handlungsreisenden ab und erleichterten die Ausweitung des Handels nach Europa und Amerika. - Minimal gebräunt, 1 Bl. mit kl. Einriss im Bundsteg. Ausgesprochen gut erhaltenes Exemplar dieses Gebrauchsbuch.
Very rare. Representative fine show book for toys from Sonneberg, published by J. C. Lindner. With 2546 coloured lithograped depictions. - Minor browning, tear to inner gutter of 1 leaf. Bound in blindstamped original cloth, minor rubbing, spine somewhat faded, in recent cloth clamshell box with spine-label. Exceptionally well preserved copy.
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Von Josephine Baker bis Hermann Hesse

Los 24
"The High Priestess of Jazz Culture"
Colin, Le tumulte noir
Baker, Josephine. - Colin, P. Le tumulte noir. Paris, H. Chachouin für Succès, Édition d'Art, (1927). Gr.-fol. (49,5:32,5 cm). Mit 43 (41 von J. Saudé pochoirkolorierten, 1 doppelblattgroßen) Or.-Lithographien von Paul Colin und 2 lith. Kalligrammen auf zus. 23 Bll. 6 Bll. (Titel, Text u. Druckvermerk), 1 kl. Einlagezettel. Lose (wie erschienen) in Or.-Mappe aus rotem und chamoisfarbenem Karton mit zweifarbig geprägtem Deckeltitel; minimal stockfleckig, eine Ecke schwach gebräunt. In moderner schwarzer Maroquin-Kassette mit farbigen Maroquin-Applikationen und Blindprägung auf dem Vorderdeckel, Deckel- und Rückentitel (sign: A. Lobstein); Kassette gering berieben.
Monod 3069. - Erste Ausgabe. Eins von 500 Exemplaren auf Velin teinté der Papeteries Aussedat (GA 520 Ex.). Hauptwerk des Pariser Gaphikers, Plakatkünstlers und Bühnenbildners Paul Colin, der besonders für seine Illustrationen und Plakate von Josephine Baker bekannt wurde, welche er, zusammen mit dem Ensemble "Revue Nègre" und dessen Einfluss auf die europäische Kunst und Kulturszene, mit diesem Werk feiert. "In 1925, at the height of the jazz era in Paris, the sensational cast of musicians and dancers from Harlem, assembled as La Revue Nègre, exploded on the stage of the Théâtre des Champs Élysées. Its talented young star, Josephine Baker (1906-1975), captivated audiences with a wild new dance called the Charleston, and became the high priestess of jazz culture in Paris. Inspired by the tremendous popularity of these performers, French poster artist Paul Colin (1892-1985) created a portfolio entitled Le Tumulte Noir, which gave a name to the Parisian craze for African American music and dance that Josephine Baker epitomized ... In 1927, Colin contributed thirty illustrations to Baker's Mémoires and mounted a spectacular event called the Bal Nègre at the Théâtre des Champs-Élysées, which was attended by three thousand Parisians. These efforts to celebrate the "black craze" led him to publish Le Tumulte Noir. Colin drew the images for his portfolio directly on lithographic stone, and they were subsequently colored using the process known as pochoir" (LuLen Walker zum Exemplar der National Portrait Gallery, Washington DC). Unter den prachtvoll farbigen Darstellungen auch die beiden berühmten Lithographien von Josephine Baker im Bananen- und im Palmblätter-Kostüm. In einem Teil der Folge experimentiert Colin auch mit Stilen der Moderne wie Kubismus und Expressionismus. So ist z.B. eine kubistische Darstellung eines Tänzers nach einem Plakat von Fernand Léger für den schwedischen Tänzer Jean Börlin enthalten. Die Folge schließt mit einem Totentanz-Motiv, in dem das im Spiegel sichtbare Gesicht des Tänzers sich als Totenkopf zeigt. Neben den beiden Kaligrammen (1 auf stärker getöntem Papier) enthält das Werk als Text nur das Vorwort von "Rip" (d.i. George Thenon) und ein ganzseitiges Handschriften-Faksimile von J. Baker. - Vollständiges, außerordentlich wohlerhaltenes Exemplar ohne Randbeschädigungen. Das auf dünnem Papier gedruckte Doppelblatt mit den Druckvermerken nicht getrennt, der kleine Einlegezettel "Cet album ne contient aucune plance de publicité" ist vorhanden. Vereinzelt am äußersten Rand des Kopfstegs etwas gebräunt, 4 Bll. leicht stockfleckig, sonst nur wenige einzelne Stockflecken im äußersten Rand.

Dazu: Paul Colin (1892 Nancy - 1985 Nogent-sur-Marne). Tänzer mit Zylinder im kubistischen Stil. Farbige Original-Pastellzeichnung auf Papier. (Um 1928). 40:29,5 cm. Unten links signiert "Paul Colin" und mit seinem Namensstempel versehen. - Auf 2 zusammengesetzten Blättern, oben rechts mit großem Nummernstempel "17", verso mit Bleistiftskizzen für ein ähnliches kubistisches Motiv. - Gleichmäßig etwas gebräunt, in Papiermaske montiert.
First edition, complete. One of the 500 copies on velin of this remarkable portfolio with "Colin's dazzling color pochoir lithographs printed on both sides of twenty-two sheets. ... Le Tumulte Noir captures the spirit of uninhibited expression that Josephine Baker embodied throughout her remarkable career. Paul Colin's unique tribute to the African American entertainers who brought the jazz age to Paris not only celebrates Josephine Baker, but also the French love affair with the Charleston and jazz music, and the monumental impact of these artists on French popular culture during the 1920s" (LuLen Walker for the copy of the National Portrait Gallery, Washington DC). "The vivid colors and vigorous lines of Colin's drawings bring to life the extraordinary talent of these musicians and dancers. Colin's dashing sketches also convey le tout-Pari's infatuation with all things black" (K. C. C. Dalton & H. L. Gates, jr., Josephine Baker and Paul Colin: African American Dance Seen through Parisian Eyes; in: Critical Inquiry 24, 4, p. 903). - Well preserved, edges of plates and cover undamaged, preserving the often lackig small insert slip. Minor browning to outer edge of top margin of few sheets, little foxing to 4 sheets, few single spots of foxing to outermost ege of margin to few other sheets. Loose (as issued), contained in original cream and red paper portfolio album; insignificant foxing to covers, faint browning to upper left corner of front cover. In a recent fine black full-morocco case with colour morocco applications and embossed title to front cover and spine (signed: A. Lobstein). - Added: Paul Colin. Dancer with top hat in cubist style. Original colour pastel drawing on paper. (Ca. 1928). 40:29.5 cm. Signed at lower left. - On 2 joined sheets, upper right with large number stamp "17", verso with pencil sketches for a similar cubist motif. - Evenly somewhat browned, mounted in paper mask.
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Los 25 *#
Letztes "gespartes Exemplar" von Piktor's Verwandlungen
Hesse, Piktor's Verwandlungen u. 6 Beilagen
Hesse, H. "Piktor's Verwandlungen. Ein Märchen von H. H." Typoskript. (Montagnola?) o. J. 4to (23,8:15,5 cm). Mit eigenh. Titel in aquarellierter Titelvign., aquarellierter Vign. mit Autorinschrift sowie 13 (1 ganzs.) Aquarellen über Federzeichnungen von Hermann Hesse. 14 S. (d. l. 2 w.) auf 7 Doppelbll. in Karton-Umschl. d. Zt., dieser etwas gebräunt u. fleckig. - Dazu: Ders. 2 Maschinenschr. Briefe mit eigenh. Unterschrift. Montagnola, im März (19)55 u. O.O. u. J. Mit 1 aquarellierten Federzeichnung. 2 S. auf 1 Doppelbl. in Briefumschl. u. 1 S. auf 1 Bl.
Einzigartiges Konvolut mit dem letzten von Hesse selbst veräußerten Typoskript des Piktor-Märchens mit dem dazugehörigen Schriftverkehr zur Provenienz. Gelangte bisher nie in den Handel.

Enthält: 1. Mileck X C-44. - Schönes illustriertes Exemplar. Eins der ca. 40 Typoskripte bzw. Manuskripte, die Hesse mit und ohne Illustrationen von 'Piktors Verwandlungen' eigenhändig angefertigt hatte (vgl. Mileck, S. 1122 u. II, 111,3). "Ich habe es in früheren Jahren manche Male abgeschrieben und Bildchen dazu gemalt, jedesmal etwas anders" (H. im Nachwort zur Faksimileausgabe der Handschrift 1954). Blatt zwei trägt handschriftlich das bekannte Novalis-Zitat sowie die Inschrift "Von der Hand des Autors" in farbiger Vignette. Der Text war erstmals 1922 für Ruth Wenger geschrieben worden, als Druck nur 1925 in sehr kleiner Auflage ohne Abbildungen erschienen. Die Aquarelle in kräftigen Farben, darunter blattgroß der in einen Baum verwandelte Piktor. - Das Büttenpapier ganz schwach knittrig im Falz. Mit zarter hs. Nummerierung in Bleistift. - 2. Hesses Brief vom März 1955 mit Aquarell (Tessiner Landschaft) an den Käufer des o.g. Typoskripts, Herrn Professor Walter Landauer (1896-1978, Professor für Tiergenetik an der Universität Connecticut bis1964). "Ihren Auftrag... habe ich glücklicherweise ausführen können, da ich vom Piktor-Märchen noch ein gespartes Exemplar, allerdings nur in Maschinenschrift, besass, das ich zu diesem Zweck gern hergebe. Ich lege für Sie noch ein Foto und die 'zwei Briefe' über das Glasperlenspiel bei.. Meine Beziehungen zu Amerika sind sehr schwach... zu neun Zehnteln Emigranten, also eigentlich Europäer". Erst Mitte der 60er Jahre wurden Hesses Novellen in den Vereinigten Staaten bekannt, errangen jedoch alsbald Bestsellerstatus (vgl. M. S. 108). Am Schluss schreibt Hesse über seine Befindlichkeit "ich bin am Ende des Weges und muss das meiste von dem, was ich gern täte, ungetan lassen". - Gut erhalten mit dem originalen Briefumschlag. - Der zweite Brief ebenfalls an Prof. Landauer mit Dank für den "lieben Brief mit dem Scheck. Ja, mit dem Bekanntwerden meiner Sachen in Amerika hat es keine Eile, auch für mich nicht", des weiteren über die unterschiedliche Rezeption seiner Werke in unterschiedlichen Ländern. - Gut erhalten. - Dazu: Maschinenschr. Briefabschrift von "Zwei Briefe über das Glasperlenspiel. (Vertraulich. Darf weder schriftlich noch im Druck weitergegeben werden.)". O.O. 1955. - 1 Foto-Postkarte mit Hesse-Büste, verso eigenh. signiert "Grüsse von H. Hesse" - Privatdruck "Antworten". (St. Gallen), Tschudy, 1958. - Waibler E 211 u. B 171. - Abschriften eines Briefes von Rudolf Pannwitz an Hesse ("Castello di Ciona, 7.1.1955") und von Hesses Replik ("Montagnola im Januar 1955") sowie deren erster Abdruck in "Antworten". - Das Typoskript geklammert u. gefaltet, gebräunt u. etwas fleckig, Titel mit kl. Einrissen im Falz; Postkarte u. Privatdruck tadellos. - Beiliegt: Eigenh. engl. Brief mit Unterschrift "Kaj Landauer". London, Dec. 1995. 1 Bl. Gefalt. in doppelblattgr. sign. Briefkarte. - Schreiben zur weiteren Provenienz des Hesse-Konvoluts. Schenkung an den derzeitigen Besitzer.
Unique autograph Hesse-Collection, including the last typescript of "Piktor's Verwandlungen" sold by Hesse himself. With manuscript title, 2 watercolour vignettes and 13 (1 full-page) watercolour illustrations by Hermann Hesse. Together with 2 associated typescript signed letters (1 with watercolour view of Tessin) to the collector as well as 1 typescript of 2 (till then) unpublished letters and 1 postcard with manuscript greeting on verso. Never before on the market. - The 6 documents in total prove the changing provenance of the Piktor typescript until 1995, ultimately as a donation to the current owner. Unique collection in fine condition.
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Los 26 *#
Originalmanuskript von Hermann Hesse
Hesse, Zwölf Gedichte
Hesse, H. Zwölf Gedichte. Eigenhändiges Manuskript auf Papier. (Montagnola?) 1954. Blattgr. 21:15 cm. Geschrieben in blau-schwarzer Tinte auf Bütten. Mit aquarellierter Titeleinfassung über Bleistift sowie 11 (statt 12?) aquarellierten Vignetten über Federzeichnungen von Hermann Hesse. 24 (statt 26?) nn. Bll. (= 12 Doppelbll.). In Karton-Umschl. d. Zt. mit hs. Deckeltitel, gebräunt, Ecken u. Kanten berieben u. etwas bestoßen.
Mileck X, C 44. - Originalmanuskript des Dichters u. Nobelpreisträgers, illustriert mit reizvollen Aquarellen. Eins von ca. 140 Manuskripten (darunter auch Typoskripte und Exemplare ohne Aquarelle und mit weniger als 12 Gedichten) aus der Serie "Zwölf Gedichte", neben "Piktors Verwandlungen" Hesses "standard manuscript... Of these, only a few have been lokated and examined" (Mileck S. 1122). Das Titeldoppelblatt mit eigenh. Vermerk "Geschrieben und gemalt im Jahr 1954. Herman(n) Hesse". Die einzelnen Exemplare variieren in der Zusammenstellung und Anzahl der Gedichte sowie der Illustrationen, jedes ist ein Unikat. Hier vorliegend 11 (statt 12?) Gedichte mit dem Gedichttitel auf der ersten Seite des Doppelblatts, auf der dritten Seite die eigenhändig geschriebenen Gedichte: Frühling - Frühlingstag - Lady Rosa - Spruch - Herbst - Einsamer Abend - Vergänglichkeit - Heimweg vom Fest - Liebeslied - Schicksal - Glück. Hesses Illustrationen zeigen Landschaften und Häuser des Tessins in kräftigen Farben. Vorliegendes Exemplar stammt aus der Sammlung Walter Landauer (1896-1978, Professor für Tiergenetik an der Universität Connecticut bis1964), welcher es zusammen mit einem Typoskript von Piktors Verwandlungen im März 1955 von Hesse erworben hatte (Hesse vermerkt in der Liste seiner veräußerten Manuskripte: "Landauer. Amerika. 2 Bildmanuscripte", s.o. Mileck). - Titelblatt von "Schicksal" mit kleinem Tintenwischer. Sonst schönes Exemplar. Fehlen möglicherweise 2 Bll.
The poets original manuscript illustrated with title vignette and 11 (of 12?) original pen and ink drawings in watercolours. The individual copies vary in the composition and number of poems (here present 11 instead of 12?) as well as the illustrations, each one is unique. - One title of poetry with small ink wiper. Else a fine copy. Loose in contemporary cardboard-wrappers, some browning, corners slightly bumped, edges slightly worn. There might be 2 leaves missing.
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Sammlung Tod und Totentanz: Bücher, Graphik und Miniaturen vom 15.-20. Jahrhundert

Los 27
Abraham à Sancta Clara, Todten-Capelle
Abraham à Sancta Clara. Besonders meublirt- und gezierte Todten-Capelle, oder allgemeiner Todten-Spiegel. Würzberg, M. F. Hertz für C. Weigels Witwe in Nürnberg, nach 1729. (17,5:11,5 cm). Mit doppelblattgr. gest. Titel u. 68 Kupfertafeln. Doppelblattgr. Drucktitel, 20 Bll. (d.l.w.), 316 S., 10 Bll. Mod. Ldr. mit farb. Rückenschild u. Rückenverg. in Pp.-Schuber.
Bauer, Weigel 29.4; vgl. VD 18 14376598, Bertsche 55a, Dünnhaupt 158f., 53.1-3 u. Reichelt 87. - Kompiliert aus Werken Abrahams und aus dem Bruderschaftskalender 'Augustini feuriges Herz'; die interessanten Kupfer jeweils mit latein.-dt. Spruch, hier "durch neu gestochene, sehr getreue Kopien ersetzt" (Bauer). Viele an die klassischen Themen Holbeins angelehnt, einige mit rein emblematischem Charakter. - Sorgfältig gereinigt. Gelegentlich noch gering fleckig; gest. Titel mit hinterlegtem Randausriss.
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Los 28
Abraham à Sancta Clara, Doodenspiegel
Abraham à Sancta Clara. Den algemeynen Doodenspiegel ofte de Capelle der Dooden, waer in alle Menschen sich al lacchende oft al weenende op-recht konnen beschouwen. Getrouwelyck overgeset uyt het Hoogh-duyts in onse nederduytsche Taele. Brüssel, Witwe G. Jacobs, 1730. (19:12,5 cm). Mit gefalt. gest. Titel u. 69 emblematischen Holzschnitt-Vignetten. 16, 386 (recte 384) S. Ldr. d. Zt. mit farb. Rückenschild u. Rückenverg., etwas berieben u. bestoßen, Vordergelenk geplatzt sowie mit Wurmloch u. oben kl. Ausriss.
Bertsche 55b.1; vgl. Dünnhaupt 158, 53.1, Minns 1 u. Reichelt 88. - Erste holländische Ausgabe. Postum von einem anonymen Bearbeiter besorgte Kompilation, illustriert mit dekorativen kleinen Holzschnitten mit Totentanzdarstellungen u.ä. in breiten Bordüren. - Gering gebräunt u. etwas fleckig, hier u. da mit meist kl. Randläsuren. Titel mit hs. Besitzvermerk, ein weiterer Name u. mod. Exlibris auf dem vord. freien Vorsatz.
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Los 29
Abraham à Sancta Clara, De Kapelle der Dooden
Abraham à Sancta Clara. De Kapelle der Dooden, of de algemeene Doodenspiegel... Om indagtig te zyn het Memento Mori, of Gedenkt te sterven. Twede Druk. Volgens den origineelen Druk uit het Hoogduits vertaalt, vermeerdert, en met Kopere Platen verciert. Amsterdam, R. de Jonge, 1741. (17:11 cm). Mit gest. Titel u. 68 emblematischen Textkupfern. 11 Bll., 327 S. Hldr. d. Zt. mit etwas Rückenvergoldung, beschabt u. bestoßen, Vergoldung etwas oxydiert.
Bertsche 55c.2; Dünnhaupt 158, 53.1 Anm.; Reichelt 89. - Spätere holländische Ausgabe der Todten-Capelle, nach Bertsche zweite in Amsterdam erschienene. - Leicht gebräunt u. fleckig, vereinzelt kl. Randläsuren, S. 1/2 mit Wasserrand in der unteren Außenecke. Titel mit Stempel des Klosters Woerden. Unbeschnittenes Exemplar.
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Los 30
Abraham à Sancta Clara, Mercks Wien
Abraham à Sancta Clara. Merck's Wien, Das ist: Deß wütenden Todts ein umständige Beschreibung in der berühmten Haupt und Kayserl. Residentz Stadt in Oesterreich. Erstlich gedruckt zu Wienn bey P. P. Vivian 1680. O.O. u. J., nach 1680. (16,5:10,5 cm). Mit gest. Frontispiz u. 10 Textholzschnitten. 190 S. - 5 weitere Schriften Abrahams angebunden (s.u.). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, etwas fleckig u. berieben.
VD 17 23:680538D; vgl. Dünnhaupt 119, 9, 9 u. Reichelt 86. - Die Textkupfer der früheren Ausgaben hier durch Holzschnitte ersetzt. "Totentanzschrift in dt. Prosa mit Verseinlagen... Entstanden kurz nach der Wiener Pestepidemie von 1679" (Dünnhaupt). - Angebunden: 1. Lösch Wienn. Ebda. 1680. Mit gest. Front. 6 Bll., 87 (statt 89) S. - D. 125, 15, 3. - Fehlen S. 80/81. - 2. Grosse Todten Bruderschaft. O.O. 1681. Mit gest. Front. u. Holzschn.-Titelvign. 2 Bll., 48 S., 5 (d.l.w.) Bll. - Vgl. D. 126, 16, 4. - 3. Oesterreicherisches Deo Gratias. Erstlich gedruckt zu Wienn bey P. P. Vivian 1680. Mit 1 Kupfertaf. 46 S. - D. 122, 13, 5. - Taf. mit längerem Randeinriss. - 4. Mercks wol Soldat! Wienn, erstlich druckts P. P. Vivian, Anno 1680. 3 Bll., 42 S. - Nicht bei D. - 5. Auff, Auff ihr Christen! Wien, J. v. Gehlen, 1683. 7 Bll., 167 (st. 169) S. - D. 127, 17, 3. - Fehlen gest. Front. u. S. 19/20 - Durchgehend etwas gebräunt, vereinzelt stärker u. leicht stockfleckig. Einige Bll. etwas wasserrandig od. mit Randläsuren. Vord. Spiegel u. letztes Bl. verso mit Stempel der Fürstenberg-Bibliothek Donaueschingen, vord. Spiegel mit Besitzvermerk von J. v. Laßberg.
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Los 31 *
The Power of Death
Aldegrever, Die Macht des Todes. 8 Bll.
Aldegrever, H. Die Macht des Todes (Allegorie auf Sünde und Tod). Folge von 8 num. Radierungen nach H. Holbein. O.O., 1541. 7:5 cm, darunter gest. Text; Blattgröße je ca. 8:5 cm.
New Hollstein, German 135-142; Minns 639. - Komplette Folge, welche die Sündenfallgeschichte mit dem eigentlichen Totentanz verbindet. Im Gegensatz zu Holbein werden hier jedoch nicht alle Stände dargestellt, sondern nur die Vertreter der Papstkirche: Papst, Kardinal, Bischof und Abt. Alle in der Platte monogrammiert u. datiert. - Bis an die Plattenkante beschnitten, vereinzelt leichte Fleckchen. Jeweils an den Oberecken auf Papier aufgelegt u. zusammen unter 1 Passepartout (dieses leicht fleckig).
Complete series after Holbein, connecting the story of the Fall of Man with the actual Dance of Death. In contrast to Holbein, however, not all estates are depicted here, but only the representatives of the papal church. All monogrammed and dated in the plate. - Trimmed to the platemark, a few spots. Each mounted on paper at the upper corners and together under 1 passepartout.
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Los 32
Ars moriendi. Köln 1493
Ars moriendi. (Speculu(m) artis bene moriendi). "Cum de praesentis exilii miseria mortis transitus..." (Köln, Heinrich Quentell, um 1493). 4to (20:14,5 cm). Got. Typ. Eingemalte Initialen in Rot. 15 (statt 16) nn. Bll. Mod. HMaroquinband mit goldgepr. Rtit.
Hain-C. 14912; GW 2608; BMC I, 282; Goff A-1097; Voulliéme, Köln 304. - Erste der vier Ausgaben bei H. Quentell. Der Text "Cum de praesentis exilii..." wird Albertus Magnus oder Matthaeus de Cracovia, meist jedoch Dominicus Capranica zugeschrieben. - Stellenweise schwach gebräunt, vereinzelt gering fleckig. Fehlt das Titelblatt A1 mit dem Accipies-Holzschnitt.
First Quentell-edition often attributed to Dominicus Capranica. Initials supplied in red. - Minor browning and staining in places. Leaf A1 with title lines and woodcut lacking. Bound in modern half-morocco, gilt title to spine.
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Los 33
Ars moriendi ex varijs sententijs collecta. 1512
Ars moriendi ex Varijs sententijs collecta cum Figuris ad resistendum in mortis agone dyabolice suggestioni valens cui libet Christifideli vtilis ac multum necessaria. Nürnberg, J. Weissengruber, 1512. 4to (20:14,5 cm). Mit großem Titelholzschnitt und 13 (inkl. 2 wiederholten) ganzseitigen Textholzschnitten, davon 11 in vierteiligen (teilw. wiederholten) schwarzgrundigen Holzschnittbordüren. 14 nn. Bll. Schlichter Pp. d. 19. Jh.; beschädigt.
VD 16, A 3806; IA 109.069; Fairfax Murray 44. - Zweite lateinische, gleichzeitig erste datierte Ausgabe bei Weissenburger. Die 11 mit Bordüren ausgestatteten Holzschnitte sind Nachempfindungen der Blockbücher des 15. Jahrhunderts, die Figuren mit klaren Einfassungslinien und sparsamer Binnenzeichnung in Kostümen des 15. Jahrhunderts. Die aus 4 Blöcken zusammengesetzten floralen Bordüren mit figürlichen Darstellungen unten: Pyramus und Thisbe, ein liegendes Skelett, der Tod mit Pfeil u. Bogen einen Jungen verfolgend, zwei Krieger, sowie mit gelegentlichen Drolerien. Der interessante Titelholzschnitt (auf dem Titel verso wiederholt) in etwas abweichendem moderneren Stil mit dem Spruchband "Versehung eines menschen leib sel ere und gut". Der Sterbende liegt auf dem Totenbett, zu seiner Linken der Priester mit der Hostie, ein Arzt mit Uringlas und ein Notar. Im Hintergrund eine junge Frau, Essen bringend, im Vordergrund eine alte Frau aus einem großen Buch vorlesend. Das Schlussblatt (verso leer) mit einem ebenfalls stilistisch etwas abweichenden Holzschnitt, die Seelenwaage des Erzengels Michael darstellend, zu seinen Füßen die Verdammten, Höllenqualen leidend. - Sehr schönes, nur schwach gebräuntes breitrandiges Exemplar, im Außenrand stellenweise schwach wasserfleckig. Einige zeitgenössische Marginalien und wenige Anstreichungen in Tinte. - Provenienz: Exlibris Rolando A. Laguarda Trias (1951) - H. Tenner KG, Auktion 124/II (1979), Los 1662.
Second Latin and first dated edition by Weissenburger. With 14 full-page woodcuts (2 repeated, including title woodcut), of which 11 are surrounded by woodcut borders, white on black ground, with figures. The woodcuts with borders "are of a curious character, being in outline with slight hatching, and are naturally adopted from the original xylographs... These ... are followed by a 12th cut (of a different character) on last leaf, representing the Archangel Michael weighing souls, torments by demons, &c." (Fairfax Murray). - Very nice, evenly and slightly browned, wide margined copy. Faint waterstaining to outer margin in places. Some contemporary marginalia and a few underscorings in ink. Bookplate of Rolando A. Laguarda Trias. Bound in 19th cent. boards; worn.
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Los 34
(Capranica, Arte del ben morire) Fragment
Ars moriendi. - (Capranica, D. Incomincia el prohemio della arte del ben morire. Fragment. Florenz) 1513. (19:13 cm). Mit 5 (inkl. 1 wiederh.) Textholzschnitten u. 9 (inkl. 2 wiederh.) figürlichen Holzschn.-Vignetten. 6 (statt 22) nn. Bll. Dunkelbrauner Maroquinband des frühen 20. Jh. von Katharine Adams mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel (sign.: "KA").
EDIT 16, CNCE 3166; Mortimer 31; Sander I, 637. - Fragment der sehr seltenen Ausgabe, die 6 Blätter der Lage c umfassend. Schließt mit dem Kolophon auf Bl. c6v "1513 | Finito ellibro del ben morire | tucto storiato Deo gratias". - Gebräunt, etwas fleckig, erstes u. letztes Bl. im Bund hinterlegt. Lagenbezeichnung "c" von Hand in "a" geändert. - Provenienz: Sammlung Dyson Perrins, mit seinem Exlibris und Nummern-Etikett (208) auf dem vorderen Innendeckel (so bei Mortimer genannt "Perrins, no. 208, one signature only". - Auktion Tenner 133 (1981), Los 1544.
Fragment of the last 6 (of 22) leaves of the very rare edition. With 14 woodcuts or woodcut-vignettes in the text. From the Dyson Perrins collection with his bookplates. - Some browning, minor staining, first and last leaf strengthened at gutter. Bound in early 20th cent. dark brown full morocco by Katharine Adams (signed "K A"), gilt title to spine and front cover.
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Los 35
L'Art & science de bien vivre & bien mourir
Ars moriendi. - L'Art & science de bien vivre & bien mourir: contenant trois parties. Paris, N. Bonfons, 1603. 4to (22,5:15,5 cm). Mit Titelholzschnitt, 65 Textholzschnitten und zahlr., teilweise figürlichen Holzschnitt-Initialen. 149 (recte: 148) num. Bll. Rehbrauner Maroquinband des 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (sign. u. dat.: Duru et Chambolle 1863); Kanten etwas berieben, Deckel mit feinen Kratzspuren.
Sehr seltene späte Ausgabe der Ars moriendi, vollständig in Antiqua gedruckt. Auch die Texte der Spruchbänder in den Holzschnitten typographisch in Antiqua eingedruckt. Lagenzählung A-Z4, Aa-Oo4. Die BnF hält einen Druck von Nicolas Bonfons dieses Textes in 8vo (A-V8, X6), undatiert und nicht foliiert (FRBNF33246985), in dem dieselben Holzschnitte wie in dem vorliegenden Druck verwendet wurden, sämtlicher Text, auch die Texte der Spruchbänder, dort jedoch in gotischen Typen. Dort das letzte Blatt ohne Text und mit ganzseitigem Holzschnitt recto u. Druckermarke verso, die beide in vorliegendem Druck in 4to nicht enthalten sind. - Gleichmäßig gebräunt. Behutsam gereinigt und hervorragend restauriert: Bund- und Kopfsteg des Titels ergänzt mit kleinen Nachzeichnungen an wenigen Buchstaben, vereinzelt abgedeckte oder gefüllte kleine Löcher in den Rändern, Schlussblatt verso etwas angestaubt und mit restaur. Randeinriss. Zahlreiche Fehler in der Foliierung, Nr. 13 ausgelassen. - Provenienz: Exlibris Edouard Rahir und Guy Bechtel.
Extremely rare late edition of the Ars moriendi, enclosing 66 woodcuts and printed entirely in antiqua type. Even the lines of the banners in the woodcuts are in antiqua type. Quires counting A-Z4, Aa-Oo4. The BnF holds a print by Nicolas Bonfons of the same text in 8vo (A-V8, X6), undated and not foliated (FRBNF33246985), in which the same woodcuts as in the present print were used, but all text, including the banners, there printed in Gothic types. In the 8vo-edition the last leaf without text and with full-page woodcut recto and printer's mark verso, both not included in the present print in 4to. - Evenly browned. Carefully cleaned and excellently restored: title partly remargined at inner and top side with little redrawing to a few letters, sporadically covered or filled small holes in margins, final leaf somewhat dusty on verso and with restored marginal tear. Bookplates of Edouard Rahir and Guy Bechtel. Bound in 19th cent. fawn morocco by Duru & Chambolle, dated 1863, gilt turn-ins, gilt edges; extremities lightly rubbed, insignificant scratches to covers.
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Los 36 *
Beham, B., Baumgartner Exlibris
Beham, B. Exlibris des Hieronymus Baumgartner. Kupferstich. Um 1530. 7:5,2 cm.
New Hollstein German, Barthel Beham 102 II (von II); Bartsch 57; Pauli 89. - Baumgartners Vanitas-Exlibris mit den Symbolen Totenkopf, Sanduhr und Zifferblatt in den Ecken, in der Mitte sein Wappen. Im 2. Zustand ohne die gest. lateinische Umschrift mit Vergil-Zitat (Stat sua cuique dies, breve et irreparabile tempus - Jedem ist sein Tag bestimmt, kurz und unwiederbringlich ist allen die Lebenszeit; Vergils Aeneis, Buch 10, 467). Der Nürnberger Jurist und Senator Baumgartner (1489-1565) war Freund Luthers und Melanchthons. - Rechte untere Ecke mit winzigem geklebtem Randeinriss, an den Oberecken aufgelegt, etwas knapprandig, mit leichten Ausdünnungen an den Rändern und minimal gebräunt. Verso mit Resten alter Montierung u. mit Sammlerstempel "F. Wendl" (nicht bei Lugt).
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Los 37 *
Beham, B., Kind mit den drei Schädeln
Beham, B. Das Kind mit den drei Schädeln. Kupferstich. 1529. 4,2:5,8 cm.
New Hollstein German, Barthel Beham 35 I (von II). - Eindrucksvolle Darstellung eines Kindes, das an drei Totenschädel gelehnt schläft. Im ersten Zustand mit Jahreszahl 1529 und Monogramm BP, das im 2. Zustand von Sebald Beham zu HSB geändert wurde. - Etwas fleckig. Bis über den Plattenrand beschnitten u. an den Oberecken aufgelegt.
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Los 38
Besnard, Elle
Besnard, A. Elle (Deckeltitel). O. O. (1900-1901). Fol. (42:29 cm), unterschiedl. Blattgrößen. Suite von 26 Bll. Or.-Radierungen auf Pergament, jeweils unterhalb in Bleistift signiert. Lose in mod. schwarzer Maroquin-Kass. mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel, leicht berieben.
Eine der bedeutendsten modernen Totentanzfolgen, im Auftrag des Sammlers Baron Joseph Vitta (1860-1942) entstanden. Laut Deckeltitel eines von vier signierten Exemplaren des ersten Zustands. - Pergament teilw. leicht angegilbt od. gering fleckig. Oberecken verso jeweils mit Montagerest.
Famous, complete suite of 26 etchings on the theme of death, printed on vellum, all signed. According to the cover title one of four signed copies of the first state. - Partly slightly yellowed or slightly spotted. Upper corners with remnants of mounting on verso. Loose in recent black morocco box lettered on spine and front cover, slightly rubbed.
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Los 39
Aus der Bibliothek von Nostiz
Birken, Todes-Gedanken
Birken, S. v. Todes-Gedanken und Todten-Andenken: vorstellend eine tägliche Sterb-bereitschaft und zweyer christl. Matronen seelige Sterb-Reise. (Zusammen mit:) Floridans Lieb- und Lob-Andenken seiner seelig-entseelten Margaris im Pegnitz-Gefilde. 2 Tle. in 1 Bd. Bayreuth, J. Gebhard für Kramer in Nürnberg, 1670. 12mo (13:8 cm). Mit gest. Frontispiz, Holzschnitt-Titelvignette u. 3 (1 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 15 Bll., 492 S., 1 Bl.; 288 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Schließen, etwas beschabt u. bestoßen, oberes Kapital leicht abgestoßen u. mit Einriss, Vordergelenk angebrochen.
VD 17 12:105944M; Dünnhaupt 639, 171 I u. II; Faber du Faur 542-43; Goed. III, 115, 30-31; Slg. Mannheimer 46. - Erste Ausgabe, selten. "Prosa mit zahlreichen Gedichtbeiträgen der Pegnitzschäfer u. anderer Freunde zum Ableben der Gattin des Dichters... Weitere Sammlung von Gedenkdichtungen zum Tode von B's Gattin. Keine separate Veröffentlichung, wie verschiedentlich angegeben, sondern stets dem vorhergehenden Titel nachgebunden" (Dünnhaupt). Tl. 1 am Schluss mit 18. S. mit Noten. Die Tafeln zeigen 2 allegorische Darstellungen und eine Ansicht des Johannisfriedhofs in Nürnberg. - Etwas gebräunt, wenig braunfleckig. Titel mit hs. Besitzvermerk, Vorsatz mit gest. Wappen-Exlibris des Grafen Christoph Wenzel von Nostiz (1643-1712).
First edition of this collection of prose and mourning poems dedicated to the memory of Birken's deceased wife, 2 parts in 1 vol. With engraved frontispiece, woodcut title vignette, 3 (1 double-page) engr. plates; at the end of part 1 melodies to 3 poems. - Somewhat browned, occasional light staining. Bound in contemporary calf with 2 clasps, somewhat rubbed and worn, head of spine chipped and with tear, upper joint weak. Ownership inscription to title, coat-of-arms bookplate (see German comment).
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Los 40
"Libro Curioso"
Bolanos, La portentosa vida de la muerte
Bolaños, J. La portentosa vida de la muerte, emperatriz de los sepulcros, vengadora de los agravios des altisimo, y muy señora de la human naturaleza de la humana naturaleza. Mexiko, J. de Jauregui Erben, 1792. Kl.-4to (20,5:15 cm). Mit gest. Frontispiz u. 17 Kupfertafeln. 12 Bll., 276 S. Ldr. d. Zt. mit Rückenschild u. Rückenverg., etwas berieben u. bestoßen.
Palau 37711. - Erste Ausgabe dieser Moralsatire, selten. "Libro curioso. Los grabados representan la danza de la muerte rudamente ejecutada". - Ränder stellenw. leicht fleckig, zu Beginn obere Außenecke mit Braunfleck. Front. verso mit Tintenvermerk (leicht durchscheinend).
Rare first edition of this Mexican dance of death. With engr. frontispiece and 17 engr. plates. - Some light marginal staining, heavier to upper outer corners at beginning. Ink note to verso of frontispiece (light shine-through). Bound in contemporary calf, gilt spine; somewhat rubbed and worn.
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Los 41
Danish Dance of Death
Dode-Dands
Borup, Th. L. Det menneskelige Livs-Flugt, eller Dode-Dands... afbildet ved loererige Stykker of samtaler imellem Doden og Personerne. Tredie Oplag. Kopenhagen, J. H. Schubothe, 1814. Kl.-4to (20:15,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelvignette u. 36 fast ganzs. Textholzschnitten. 80 S. Hlwd. d. Zt., etwas berieben u. Bezug an den Gelenken eingerissen.
Hagstrøm online. - Dritte Ausgabe des erstmals 1762 erschienenen Totentanzes, dem Schriftsteller und Übersetzer Niels Prahl (1724-1792) zugeschrieben, dessen umfangreiches Werk größtenteils anonym blieb. Auf dem Titelblatt steht der Name Borups, der das Werk vermutlich herausgegeben und wohl auch die Holzschnitte entworfen hat. - Gebräunt u. stockfleckig, vereinzelt kl. Randläsuren. Holzschnitte links jeweils etwas knapp be- od. geringfügig angeschnitten. Auf dem Titel winziger roter Sammlerstempel, auf dem vord. Spiegel hs. Besitzvermerk von 1906 u. ein weiterer kl. Sammlerstempel.
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Los 42
Ephemeral Memento Mori Bookcovers
2 Holzschnitt-Buchumschläge / 4 Teile
Buchumschläge. - Zwei Buchumschläge mit Memento-Mori-Darstellungen in Holzschnitt, jeweils identisch auf den nicht mehr verbundenen Vorder- und Rückseiten; eingefasst von breiten ornamentalen Holzschnittbordüren, bei einem Umschlag schwarzgrundig u. mit vegetabilen Elementen. Wohl Italien, 17./18. Jh. Fol. (je ca. 33,5:23 cm); bei 1 Umschlag beide Seiten alt auf stärkeres Papier aufgezogen.
Seltene Zeugnisse spätbarocker Kirchenkultur, wohl für ein Totenoffizium gestaltete Einbände. Interessant für die Geschichte des Bucheinbands wie auch des Holzschnitts. - Mit starken Gebrauchs- u. Altersspuren, gebräunt, fleckig u. mit Ausrissen bzw. gr. Wurmgängen (mit Bildverlusten). - Dazu: Missae in agenda defunctorum tantum deservientes ex missali romano. 2 Bde. Venedig 1669 bzw. Lucca 1706. Fol. (je ca. 33:23 cm). Jeweils mit Titel- u. ganzs. Kreuzigungsholzschnitt sowie Noten, Text zweispaltig in Rot u. Schwarz gedruckt. 24 S. bzw. 20 S. (jeweils inkl. Umschlag). Or.-Umschläge, ungeheftet. - Mit starken Gebrauchsspuren, gebräunt, wasserfleckig sowie mit Wurmgängen u. Läsuren (teils mit Text- od. Bildverlusten). Beide mit hs. Überklebungen. - Zusammen 2 Umschläge u. 2 Bde.
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Los 43
Cats, Ouderdom
Cats, J. Ouderdom, Buyten-leven, en Hof-gedachten, op Sorgh-vliet. 6 Tle. in 1 Bd. Utrecht, H. Specht, 1658. (16:10 cm). Mit 2 gest. Titeln, 3 doppelblattgr. Kupfertafeln u. 69 (1 ganzs.) Textkupfern. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, fleckig.
Vgl. Graesse II, 85. - Illustrierte Sammelausgabe, enthält: 1. Ouderdom en Buyten-Leven, 2. Hof-Gedachten, 3. Invallende Gedachten, op voorvallende Gelegentheden, 4. Koninglicke Harderin, Aspasia, 5. Afbeeldinge van't Huwelick und, besonders hervorzuheben, 6. Doot-kiste voor de Levendige mit Totentanzkupfern, darunter der Tod bei einem Fest des Adels, bei einem Naturwissenschaftler und an der Universität. - Leicht gebräunt u. vor allem Ränder leicht fleckig, zu Beginn diese auch leicht wasserrandig; ganz vereinzelt kl. Randläsuren. Vortitel mit 2 Stempeln.
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Los 44 *
Das Freudenmädchen, nach Chodowiecki / 2 Bll.
Chodowiecki, D. N. - Das Freudenmädchen (hs. Titel unterhalb), nach dessen Hand der Tod greift und den die alte Kupplerin mit ihrem Arzneiglas abzuwehren versucht. Grisaille-Aquarell. Wohl eine Studie nach (oder zu?) der zu Chodowieckis zwölfblättriger Radierfolge gehörenden Darstellung, die im Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen fürs Jahr 1792 erschien. 18,5:13 cm, Blattgr. ca. 22:15 cm. - Beiliegt eine Abschrift des zugehörigen Kalenderblatttextes in brauner Tinte, unterhalb mit Namensangabe D. Chdowiecki u. Joh. Meister, 1793. Blattgr. ca. 14,5:13 cm, auf Holz (vormalige Rahmenrückwand) aufgezogen. - Zus. 2 Bll. Aquarell vor allem in den Rändern leicht gebräunt bzw. fleckig, Textbl. stark gebräunt.
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Los 45
Eigenständige Holbein-Folge
Chytraeus, Libellus de morte et vita aeterna
Chytraeus, D. Libellus de morte et vita aeterna, editio postrema. Cui additae sunt imagines mortis, illustratae epigrammatis G. Aemylii. 3 Teile in 1 Bd. Wittenberg, M. Welack, 1590. (16,5:10 cm). Mit 3 (2 wiederh.) Titelholzschnitten u. 53 Totentanzholzschnitten nach H. Holbein. 8 Bll., 242 S.; 79 nn. Bll.; 1 Bl., 214 S. Orangerot eingefärbter Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit. und span. Kanten; etwas berieben, Bindebänder entfernt; in Hldr.-Schuber d. 19. Jh., dieser beschabt.
VD 16, C 2654; Massmann 40, 10; Reichelt 24; Minns 238; Douce 117; vgl. Holbein-Kat. Basel 1960, Nr. 418. - Dritte Ausgabe, erste und einzige illustrierte, gleichzeizig einzige Verwendung dieser Totentanzfolge. "Very scarce. The Holbein woodcuts, which are evidently copies by other engravers, are found in the 'Imagines Mortis' in the middle of the volume. Some of the cuts are signed with the mark '+' and one with 'w' with a graver underneath" (Minns). Nach Massmann, der das Monogramm "+" "dem Formschneider Teufel" zuweist, leitet sich diese Wittenberger Folge teilw. auch von der erstmals Köln 1555 erschienenen des Monogrammisten A ab. Chytraeus' "Libellus de morte", zuerst 1581, gilt als "erste reformatorische Eschatologie" (NDB III, 254; vgl. auch RE IV, 115). "Der Tod hatte in seiner Familie herbe gelichtet. Dem Buche sind Epitaphia... beigefügt auf den Tod fast aller seiner Kinder, die ihm vorangingen, seiner Gattin usw." (Massmann). Der Titelholzschn. zum ersten Titel zeigt einen Schädel, die Titelholzschn. der anderen Titel sind wiederholte Abdrucke der Darstellungen 'Alter Mann' und 'Wappen des Todes' aus der Folge. - Erster Titel mit 2 Besitzvermerken, davon einer "Sum Mag. Melch. In arena praeceptoris Göppingensis". Melchior In Arena (ca. 1594-1641), der 1614 in Tübingen die Magisterwürde erhielt, war zwischen 1624 und 1627 Präzeptor in Göppingen. Gest. Wappen-Exlibris Heinr. Aug. Krippendorff 1726, erster Titel verso Exlibrisspuren. Zu Beginn zeitgenöss. Unterstreichungen u. Marginalien, wenige Rand- u. Eckdefekte; gleichmäßig gebräunt. Schönes Exemplar.
Apparently only edition of an independant dance-of-death series after Holbein, incorporated in the 3rd ed. of a book which passes for the first reformatory eschatology. 3 parts bound in 1. With 53 woodcuts in the text and 3 (2 repeated from the squence) woodcut title-vignettes. - Some overall browning, old ownership inscriptions on title, traces of another bookplate to verso. Contemp. underscoring and marginalia to first quires, very few marginal tears. 18th cent. engr. bookplate. A fine copy bound in contemp. red-tinted vellum and housed in a 19th cent. slip-case, the latter somewhat worn.
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Los 46
(Clichtoveus), De doctrina moriendi
(Clichtoveus, J.). De doctrina moriendi opusculum necessaria ad mortem foeliciter oppetendam preparamenta declarans: & quo modo in eius agone variis antiqui hostis insultibus sit resistendum, edocens. Paris, S. Colines, 1520 (recte 1521). (20:14 cm). Mit großem Titelholzschnitt, am Schluss wiederholt und einigen Schrotschnitt-Initialen. 86 num., 2 nn. Bll. Ldr. d. 18 Jh. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild; etwas berieben, gering fleckig, Ecke des Rsch. abgeplatzt.
BP16_103949; Adams C 2182; Mortimer 143 (inkompl.); Renouard, Colines 4; Moreau-Renouard II, 2288. - Erste Ausgabe. Der schöne Holzschnitt zeigt einen Schädel mit Knochen im Mund über einem geöffneten Sarkophag, umgeben von Gebeinen und den Werkzeugen de Totengräbers. Der flämische Theologe Josse van Clichtove (auch: Clicthove; 1472/73-1543) ist vor allem als bedeutender Gegenspieler Martin Luthers bekannt, gegen den er mehrere Schriften verfasste. Textlich nicht identisch mit dem gelegentlich als erste Ausgabe bezeichneten Werk "Vita & moribus sacerdotum" (zuerst: Paris, H. Estienne, 1519). - Ab Blatt 74 mit blassem Braunfleck im Kopfsteg, sonst kaum gebräunt und nahezu fleckenfrei. Titel mit kleiner zeitgenöss. Notiz in der unteren Innenecke. Insgesamt 10 leere Bll. vor- u. nachgebunden, diese teilw. etwas fleckig. Innendeckel mit montiertem alten Katalogeintrag.
First edition of the influential treatise on the art of dying. With fine title woodcut of a skull, repeated on last page and fine criblé initials. Textually not identical with the work occasionally referred to as the first edition: "Vita & moribus sacerdotum" (Paris, H. Estienne, 1519). - From leaf 74 onwards with pale brown spot to top margin, otherwise hardly browned and almost free of stains. Title with small contemporary note to lower inner corner. A total of 10 empty leaves pre and post bound, some of them somewhat stained. Bound in 18th cent. full calf, spine gilt and with red morocco label; some rubbing, one corner of label chipped, old catalogue entry pasted to front inner cover.
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Los 47
Cuisin, Les lunes poetiques
Cuisin, P. Les lunes poétiques des deux-mondes; contemplations philosophiques, historiques, morales et religieuses. Paris, Le Bailly, 1840. (26,5:17,5 cm). Mit 9 lith. Tafeln. 224 S. Späterer blauer Hmaroquinbd. mit Rückenverg., illustr. OU. eingebunden; stellenw. leichte Bereibungen, vord. Umschlagseite stärker fleckig u. mit Schabstellen.
Vicaire II, 1078 f. - Sammlung makabrer Erzählungen aus dem nächtlichen Paris; durch entsprechende, von C. Adrien meist nach Eugène André lithographierte Tafeln illustriert. Lt. Vicaire erschienen die beiden ersten Lieferungen des Werks 1836. - Etwas stockfleckig u. teils leicht gebräunt. Exlibris der Bibliothek Étienne Cluzel.
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Los 48
Ein jamerlich und erschrockenliche Klage
Ein jamerlich und erschrockenliche klage eines weltliche(n) sündigen sterbenden menschen gar nützlichen zelesen. Straßburg, M. Flach, 1508. 4to (20,5:14,5 cm). Mit Titelholzschnitt. 7 Bll. (ohne d. l. w.). Neuerer Umschlag aus Inkunabelpapier.
VD 16, J 160; Benzing 867; Muller 103, 15. - Einzige Ausgabe, recht selten. Der Holzschnitt mit Darstellung des Sterbenden, dem die Sakramente gereicht werden. - Schwach gebräunt und etwas fleckig, Titelblatt mit kl. Randeinriss. Ohne das leere Schlussblatt.
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Los 49
Ensor, Le Mort
Ensor, J. La mort poursuivant le troupeau des humains. Radierung. 1896. 23,5:17,5 cm. Unten links in der Platte signiert sowie unterhalb in Bleistift betitelt, signiert u. datiert.
Taevernier 104, II (von III). - Groteske Szene in der Tradition der flämischen Totentänze. Zustand vor Hinzufügung einer weiteren Figur auf dem Balkon links und der Jahreszahl in der Platte. Verso in Bleistift betitelt. - In den Ecken vier winzige Nadellöchlein. Oberecken auf der Vorderseite mit leichten Montagespuren u. rückseitig mit Klebestreifenresten. Verso Bleistiftkritzelei u. kl. Sammlungsstempel von Bauweraerts, Antwerpen.
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Los 50
Cenotaphium... Ferdinandi IIII
Ferdinand III. - Cenotaphium piis manibus Ferdinandi III Rom. Imp.... Caesaris virtutib. et symbolis adornatum. Augsburg, Küsell, 1657. 4to (20:16,5 cm). Gest. Titel u. 47 (statt 48) Kupfertafeln von Melchior & Matthäus Küsel. Prgt. d. Zt., etwas fleckig, Vorderdeckel mit Kratzspuren.
VD 17 23:284630G; Hollstein, German XX, S. 22, 22-70; Ornamentstichkat. Bln. 3105; Praz 548 f. - Einzige Ausgabe dieser seltenen Tafelfolge, erschienen anlässlich des Begräbnisses von Kaiser Ferdinand III. in der Wiener Jesuitenkirche. Enthält 12 num. Tugend-Allegorien sowie 35 num. Emblemata in Lorbeerkranz mit dem österreich. Doppeladler, darunter auch etliche Totentanzdarstellungen; jeweils mit gest. lateinisch-deutschen Versen von J. G. Meichel. - Vor allem in den Rändern leicht stock- u. fingerfleckig. Titel gebräunt u. mit kl. Randläsuren ganz verstärkt, alter hs. Besitzvermerk im w. Oberrand. Fehlt die gr. Falttafel mit der Ehrenpforte.
Sole edition of this rare series of 12 engraved plates of virtues and 35 of emblems on the occasion of the funeral of Emperor Ferdinand III. in Vienna. - Some mainly marginal foxing and soiling; title browned, with small marginal tears and reinforced, and with old ownership inscription. Bound in contemporary vellum, somewhat stained, some scratches to front cover. Lacking folding plate.
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Los 51
Cavalcanti, Esequie
Florenz. - Cavalcanti, A. Esequie del Serenissimo Principe Francesco, celebrate in Fiorenza dal Ferdinando II, granduca di Toscana suo fratello, nell'insigne Collegiata di S. Lorenzo il di 30 d'Agosto 1634. Florenz, G.B. Landini, 1634. 4to (23:17 cm). Mit gest. Porträt, 1 gest. Falttafel u. 8 Textkupfern von Stefano della Bella. 52 S. Flex. Prgt. d. Zt., hint. Vorsatz mit 2 kl. rep. Rissen.
BL, 17th century Italian Books 209; Praz 302; Vinet 610; Vesme, Della Bella 36, 74, 971-978. - Erste Ausgabe. Beschreibung der Begräbnisfeierlichkeiten für Francesco de' Medici (1614-34). Mit Porträt Francesos, Falttafel mit Darstellung des Sarges im Prunksaal mit reicher figürlicher Staffage sowie 8 Emblemen jeweils mit lateinischem Motto auf Schild mit Totenköpfen und Knochen. Eine Erratazeile mit montierter gedruckter Korrektur. - Stellenw. leicht fleckig, zu Beginn im Bund mit Wurmspuren; Falttaf. gelockert u. mit einigen Wurmlöchlein im w. Rand. Mit Wappen-Exlibris des fürstlichen Hauses Liechtenstein u. Exlibris der Military Collection Anne S. K. Brown.
First edition. With fine engraved portrait, folding plate of the catafalque and 8 emblematic text engravings with Latin mottos on shields with skulls and bones which formed part of the decoration of the church, all by Stefano della Bella. - Slight staining in places, at beginning some worming to inner margin (also affecting left margin of folding plate); folding plate loosened. Bound in contemporary limp vellum, back endpapers with 2 small rep. tears. With 2 bookplates (see German comment).
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Los 52
Gailkircher, Quadriga aeternitatis
(Gailkircher, W.). Quadriga aeternitatis universi generis humani meta. München, M. Henricus für R. Sadeler, 1619. Kl.-8vo (14,5:10 cm). Mit gest. Titel mit 4 kl. Emblemen im Rund, 9 emblematischen Textkupfern u. gest. Schlussvignette von Raphael Sadeler. 4 Bll., 124 S., 1 Bl. Ldr. d. 18. Jh. mit farbigem Rückenschild u. Rückenverg., leicht fleckig, Ecken u. Kanten etwas bestoßen.
VD 17 12:118107F; Hollstein, Dutch XXI, 282, 89-99; Landwehr V, 302; Praz 345; nicht bei Dünnhaupt u. Faber du Faur. - Erste Ausgabe dieses seltenen Emblembuchs des Juristen Gailkircher, gewidmet dem katholischen Theologen Johannes Cholinus. Mit den von Raphael Sadeler II gestochenen Illustrationen, 5 davon recto mit gr. Holzschnitt-Ornament. Eine Ausgabe Ingolstadt 1619 wird ausschließlich in einer Notiz in dem Exemplar des BM erwähnt (vgl. Praz). - Leicht gebräunt u. fleckig, wenige kl. Randläsuren; Titel unten angerändert u. Außenrand verstärkt, die beiden Folgebll. mit kl. ergänztem Eckabriss, A5 mit rep. Eckriss durch den Kupferstich. Im Innendeckel radiertes Exlibris von Christian Hammer (1818-1905), Stockholm.
First edition of this rare emblem book. With engraved title with 4 circular emblems, 9 emblematic engravings in text and engr. printer's device by R. Sadeler. An Ingolstadt 1619 edition is mentioned exclusively in a note in the BM copy. - Light browning and staining, a few marginal tears. Title remargined at bottom and reinforced at right, following 2 ll. with rep. corner tear-off, A5 with longer tear affecting engraving. Bound in 18th century calf, gilt spine; slightly stained, extremities somewhat worn. Bookplate (see German comment).
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Los 53
Geiler von Kaisersberg, Sermones prestantissimi
Geiler von Kaisersberg, J. Sermo(n)es Prestantissimi Sacrarum literarum ... de te(m)pore et de s(an)ctis accomodandi. Straßburg, J. Grüninger, 1515. Fol. (29:21,5 cm). Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre, 6 (1 ganzseit.) Textholzschnitten u. zahlr. Initialen. 6 nn. Bll., num. Bll. III-CXVI (recte CCXVII; so komplett). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln; beschabt u. etwas fleckig, zahlr. gefüllte Wurmlöcher, Rücken mit teilw. restaurierten Einrissen, Schließen u. Beschläge entfernt.
VD 16, G 799; Minns 194; Dacheux 63; Goed. I, 401, 17; Kristeller 155; Muller 35, 126; Muther 1435. - Seltenere von zwei Varianten der zweiten Ausgabe der von J. Biethenus erstmals im Vorjahr herausgegebenen Predigtsammlung Geilers über den Tod. Besonderen Wert erhält der Druck durch seine "sehr bedeutenden" (Muther) Totentanzdarstellungen. "Es sind Totentanzscenen von ergreifender Wirkung und packender Sittenschilderung" (Kristeller). Mit einigen Fehlern in der Foliierung. In der vorliegenden Variante der Teil "Sequitur tractatus de dispositione ad felicem mortem per modum Alphabeti predicatus" separat (I)-XL foliiert (folgt auf fol. CXLVIII) und mit eigener Lagenbezeichnung aa6-gg6. Der wiederholte Abdruck eines Holzschnitts auf fol. CLXXXVI der anderen Druckvariante (VD 16, G 800) wurde in dieser Variante nicht vorgenommen. - Gering, stellenweise etwas stärker gebräunt. Durchgängig mit wenigen (zu Beginn mehr) sämtlich zugelegten Wurmlöchern, dabei die betroffenen Stellen der Holzschnitte und Lettern hervorragend restauriert. Vereinzelt stock- bzw. fingerfleckig, teilweise im Rand etwas wasserfleckig. Titel mit gestrichenem hs. Besitzvermerk des Klosters St. Ulrich u. Afra in Augsburg im Kopfsteg, hs. Besitzvermerk (dat. 1814) im Mittelfeld, dort mit kl. Tintenverwischung in die Bordüre. Vorderer Innendeckel bei der Restaurierung mit passendem Papier kaschiert, ein gest. Exlibris von Henry Cooper Key (1819-1879) dort wieder montiert.
Scarce variant of the second edition. With fine woodcut title-border and 6 (1 full-page) woodcuts, mainly with dance of death scenes. - Minor, occasionally somewhat heavier tanning, some thumbing, foxing and marginal waterstaining in places. Minor, mainly marginal worming, somewhat more severe on the first few leaves, all skillfully filled and expertly restored insofar as they affect the woodcuts or the letters. Crossed out contemp. ownership inscription of the Augsburg Monastery of St. Ulrich & Afra and 19th cent. ownership inscription to title page (the latter with faint ink blurring to woodcut border). Front inside cover laminated with matching paper during restoration, an engraved bookplate by Henry Cooper Key remounted there. Bound in contemp. blindtooled pigskin on wooden boards; some rubbing, scratching and staining, filled worming, metal mounts and clasps removed, partly restored tears to spine.
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Los 54
La grande danse macabre. (Oudot)
La grande danse macabre des hommes et des femmes historiée et renouvellée de vieux Gaulois, en langage le plus poly de nôtre tems. Troyes, J. Oudot, um 1700. 4to (22:17 cm). Mit Titelholzschnitt u. 60 meist halbseitigen Textholzschnitten. 38 nn. Bll. Mod. schwarzer Maroquinbd. mit silbergepräg. Fileten sowie Deckel- u. Rückentitel.
Minns 142; Hagstrøm online; vgl. Massmann 105 f., 28 u. 30. - Seltener, volkstümlicher Druck der schönen Holzschnittfolge nach den Totentanzdarstellungen in Guyot Marchants 'Danse macabre', hier in einer späteren Oudot-Ausgabe. "Nicolas Oudot ca. 1600 published the original woodcuts, and Noël Moreau and Nicolas II Oudot published copies of the Parisian Danse Macabre in the 17th century. The book that we see here was also printed by an Oudot. This time it is Jacques Oudot, and the book is from ca. 1700" (Hogstrøm online). - Überwiegend gebräunt u. stockfleckig aufgrund der Papierqualität. Etwas knapprandig, Signaturen teilw. u. Bl. E4v Holzschnitt links geringfügig angeschnitten.
Rare so-called 'popular edition' of the beautiful woodcut sequence after the dance of death depictions in Guyot Marchant's 'Danse macabre', here in a later Oudot edition. With title woodcut and 60 mostly half-page woodcut illustrations in text. - Mostly browned and foxed due to the paper quality. Narrow margined, signatures partly and woodcut on E4v slightly shaved. Bound in recent black morocco with silver stamped fillets and title on front cover and spine.
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Los 55
La grande danse macabre. (Garnier)
La grande danse macabre des hommes et des femmes, historiée & renouvellée de vieux Gaulois, en langage le plus poli de notre temps. Troyes, J.-A. Garnier, (nach 1766). 4to (22:17 cm). Mit Titelholzschnitt u. 59 meist halbseitigen Textholzschnitten. 76 S. Pp. d. späten 19. Jh. mit mod. rotem Halbmaroquin-Rücken mit goldgepr. Titel, Deckel leicht berieben, Ecken etwas bestoßen, vord. Innengelenk verstärkt.
Fairfax-Murray, French 108; Hagstrøm online (datiert nach 1766); vgl. Massmann 106, 29, Minns 143-145 u. Oppermann 1118. - Späte Garnier-Ausgabe des Pariser 'Danse Macabre', wahrscheinlich die letzte Ausgabe in Troyes überhaupt, bevor die Blöcke 1862 in Paris neu aufgelegt wurden. Auch die Garnier'schen Ausgaben des Totentanzes gehören laut Oppermann zu den grossen Seltenheiten. "This edition contains the sum of all changes introduced by Garnier's predecessors. Every single publisher has copied the variants of his predecessors and in those cases where new copies have been produced, it has only been possible to copy those woodcuts that hadn't perished in the mean time" (Hogstrøm). Das 1728 datierte Privileg am Schluss war Jean-Antoines Großvater Pierre Garnier erteilt worden. - Insgesamt wohlerhalten, jedoch gebräunt aufgrund des groben Papiers, S. 45/46 unten mit winzigem Randausriss (geringfügig bis in den Text). Freies vord. Vorsatz mit kl. Sammlungsstempel, im Innendeckel Exlibris des Berliner Chirurgen Prof. Werner Block (1893-1976).
Rare chapbook, probably the last Troyes edition of the Parisian 'Danse Macabre' before the blocks were republished in Paris in 1862. With title woodcut and 59 mostly half-page woodcut illustrations in text. The last page reproduces the royal permission that J.-A. Garnier's grandfather had received in 1728. - A fine copy but browned due to the coarse paper, small marginial tear-off to pp. 45/46 (just affecting text). Late 19th century boards with new red morocco spine; covers slightly rubbed, corners somewhat worn, upper hinge reinforced. A fine copy with small collector's stamp and modern bookplate.
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Los 56
Caricature Dance of Death
Grandville, Voyage pour l'eternite
Grandville, J. J. Voyage pour l'éternité. Service général des omnibus accélérés. Départ a toute heure et de tous les pointes du globe. Paris, Bulla & Aubert, (1830). Fol. (35:26,5 cm). Folge von 9 altkol. Lithographien. Mod. Hlwd. mit farb. Deckel- u. Rückenschild, vord. lith. Or.-Umschlag eingebunden.
Minns 201; Sander 313; Thieme-B. XIII, 438. - Seltener, karikaturistischer Totentanz, in dem der Tod in aktuellen und örtlichen Szenen auftritt. "The plates show persons of various ranks each with the figure of Death in the act of claiming his victim, as in the early Dance of Death designs, but showing more elaborate settings" (Minns). Grandville, der eigentlich Jean Ignace Isidore Gérard hieß, zählt neben Honoré Daumier zu den herausragendsten satirischen Zeichnern des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Lose liegt ein beschnittener, unkol. Abdruck von Taf. 7 bei. - Leicht gebräunt, 1. Taf. etwas stärker.
Extremely rare caricature Dance of Death consisting of 9 coloured lithographed plates. Laid in is a trimmed and uncol. copy of pl. 7. - Light browning, heavier to 1st plate. Bound in modern half-cloth, illustrated front cover with title of the original wrappers bound in.
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Los 57
(Haecht), Mikrokosmos. Parvus mundus
(Haecht Goidtsenhoven, L. van). Mikrokosmos (graece). Parvus mundus. Frankfurt, L. Jennis, 1618. Kl.-4to (18,5:14,5 cm). Mit gest. Titel u. 74 emblematischen Kupfern nach G. de Jode. 4 nn. (inkl. gest. Titel), 74 num. Bll., 1 nn. Bl. Braun eingefärbter Prgt. des frühen 19. Jh. mit farb. Rückenschild u. Rückenvergoldung, Ecken u. Kanten gering bestoßen.
VD 17 1:078830C; New Hollstein, Dutch, De Jode IV, 1071-1145, a1; Landwehr V, 440; Praz 427 Anm. - Spätere Ausgabe des seltenen, erstmals 1579 in Antwerpen erschienenen Emblembuchs. Eine von 2 Varianten, laut Landwehr 1618 auch mit Verlagsangabe von Zetter erschienen. Die Kupfer, seitenverkehrte Kopien nach G. de Jode von Jakob de Zetter, illustrieren vorwiegend Themen der antiken Mythologie und Spruchweisheiten. - Gebräunt u. streckenw. stark braun- oder wasserfleckig. Bl. 8 mit rep. Randeinriss, Bl. 24 unten u. Bl. 40 oben mit ergänztem Eckausriss (bei letzterem mit kl. Bild- bzw. Textverlust), Bl. 53/54 mit Wurmloch in der oberen Außenecke (bei Bl. 53 recto mit kl. Buchstabenverlust). Titel mit altem hs. Besitzvermerk.
Later edition of this scarce emblem book, illustrated with engraved title and 74 text engravings. The plates are copies in reverse by J. de Zetter after G. de Jode. - Browned, partly heavily stained resp. dampstained. 3 ll. with marginal repairs (1 with small loss of image resp. text), wormhole to upper corner of 2 ll. (1 with tiny letter loss). Old ownership inscription in ink to title. Bound in brownish early 19th century vellum with spine label, gilt spine, extremities slightly worn.
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Los 58
(Hess), La danse des morts
(Hess, H.). La danse des morts à Bâle. Basler Todtentanz von Hans Holbein. (Umschlagtitel). Basel, Hasler & Cie., um 1840/1841. 4to (31,5:26 cm). 40 gouachierte u. teils goldgehöhte Kreidelithographien auf aufgewalztem Chinapapier von H. Danzer nach Hieronymus Hess, jeweils mit lith. Text ober- u. unterhalb. Roter Maroquin des frühen 20. Jh. (sign. "A Bâle chez Kaufmann le Maroquinier rue Franche 97"), Deckel mit 2 breiten gold- u. 1 blindgepr. Bordüre, Steh- u. Innenkantenverg., vord. Or.-Umschlag eingebunden; stellenw. leicht berieben.
Hagstrøm online (ausführlich); Oppermann 1135; Thieme-B. XVI, 582; vgl. Minns 36 (Ausg. bei Sattler). - Prachtvoller Basler Totentanz im Stil des 19. Jahrhunderts. Ausgabe, bei der die Papst-Darstellung "Hess del. - F Hasler lith." signiert ist. Hess war 1839 von Gottlieb Hasler beauftragt worden, die Aquarelle zu kopieren, die Büchel vom Totentanz in Basel angefertigt hatte. Er setzte dies mit großer künstlerischer Freiheit um, der Blutvogt wurde beispielswiese durch einen Scharfrichter ersetzt und ein Chinese (der Opiumkrieg hatte 1839 begonnen) hinzugefügt. "Hess' background as caricature artist showed in his work: The participants in the dance had their physiognomy and faces modeled after well-known citizens of Basel. For instance the cook bears the likeness of Monsieur Barrey, the chef cuisinier of Gasthof zum Storchen / Hôtel de la Cigogne" (Hogstrøm). Nach der Veröffentlichung durch Hasler 1841 ging die Auflage an Sattler und 1845 an F. Wentzel in Weißenburg über. Einige Ausgaben waren dreisprachig, unser Exemplar ohne Titel und ohne die Textblätter mit den englischen und französischen Versen. - Ränder stockfleckig, vereinzelt kl. Randläsuren. Auf dem vord. Spiegel kol. lith. Genredarst. montiert.
Splendid Basel Dance of Death in the style of the 19th century consisting of 40 gouached lithographs after the Basel artist and caricaturist H. Hess, with German verses above and below. Edition with pope signed "Hess del. - F Hasler lith.". Some editions were trilingual, our copy without title and without the text sheets with the English and French verses. - Marginal foxing, a few minor marginal tears. Col. lith. mounted on front paste-down. Bound in early 20th-century red morocco gilt (signed by Kaufmann, Basel), lightly rubbed.
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Los 59
(Hilscher), Beschreibung des... Todten-Tantzes
(Hilscher, P. C.). Beschreibung des so genannten Todten-Tantzes, wie selbiger an unterschiedlichen Orten, sonderlich an Hertzog Georgens Schlosse in Dresden, als ein curiöses Denck-Mahl menschlicher Sterbligkeit zu finden. Dresden u. Leipzig, J. C. Miethen, 1705. (16,5:9,5 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 128 S. Pp. d. Zt. mit hs. Rückenschild, etwas berieben u. bestoßen, Kapitale abgestoßen.
VD 18 14602032; Lipperheide Pb 10; Hagstrøm online; vgl. Oppermann 1269. - Erste Ausgabe. Die Tafel zeigt den von dem sächsischen Hofkupferstecher Moritz Bodenehr gestochenen Dresdner Totentanz, ein um 1534 auf Befehl Herzog Georgs des Bärtigen von Christoph Walther I geschaffenes steinernes Relief, das bei dem Schloßbrand 1701 beschädigt wurde, aber geborgen werden konnte. "Hilscher's drawing corrects some of the mistakes made by Weck: The Death that starts the dance has a brush of hair instead of a turban, and the old man at the end has a hat in his hand instead of a knife. The dancers come in the right order and are (exaggerated) divided into groups of three, because the frieze consists of plates with three dancers on each" (Hogstrøm). - Gebräunt; Titel teilw. hinterlegt, oben mit Wasserfleck u. im Text kl. Schabstelle (mit geringfügigem Buchstabenverlust). Im Innendeckel kl. Sammlungsstempel, Titel verso Exlibris des Leipziger Juristen und Büchersammlers Christian Friedrich Eberhard (1801-1900) montiert.
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Los 60
(Holbein), Simulachres & historiees faces de la mort
(Holbein, H.). Les simulachres & historiees faces de la mort, autant elegamme(n)t pourtraictes, que artificiellement imaginées. Lyon, M. & G. Trechsel (für J. & F. Frellon), 1538. 4to (Blattgr. 163:115 mm). Mit Holzschnitt-Druckermarke, 41 Textholzschnitten (64:49 mm) von H. Lützelburger nach H. Holbein d. J. und zahlr. Criblé-Initialen. 52 nn. Bll. Dunkelbrauner Maroquinband d. 19. Jh. mit blindgepr. Deckelfieten, goldgepr. Eckstücken u. floralem Mittelstück, Rückenvergoldung mit Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt (sign.: Chambolle-Duru); Gelenke minimal brieben.
Mortimer 284; Murray 247; Baudrier V, 175 ff.; Massmann S. 8; Minns 213; Holbein-Kat. Basel 1960, Nr. 418; Woltmann 92-149; Hollstein XIVa, 202, 99; nicht bei Reichelt. - Erste Druckausgabe von Holbeins Basler Totentanz. "Die Folge besteht aus 51 Bildern, von denen 41 beim Tode Lützelburgers, vor Johannistag 1526, vollendet waren und in der Ausgabe von 1538 erschienen. Melchior Trechsel hatte die Stöcke direkt bei Lützelburger bestellt und am Johannistag 1526 bezogen; nach Aussage des Vorworts von 1538 getraute man sich nicht, die restlichen Stöcke schneiden zu lassen" (Holbein-Kat.). Die Bildfolge hatte größten Einfluss auf Totentanzdarstellungen bis zur heutigen Zeit. Der auf Bl. G2 abgedruckte Holzschnitt "Herzogin" ist mit den Initialen des Holzschneiders monogrammiert. Bei der Darstellung des Königs dem der Tod serviert (Bl. C4r) handelt es sich vermutlich um Franz I. von Frankreich. Alle Holzschnitte sind von lateinischen u. französischen Vierzeilern begleitet, letztere vermutlich von Gilles Corrozet. Die Widmung an Jeanne de Touszele von Jean de Vauzelles, dem gelegentlich auch die Verse zugeschrieben werden. Es existieren Probedrucke "with German captions in italic letter, believed to have been printed at Basel between 1524 and 1527" (Mortimer), die z.B. Massmann zur Annahme einer früheren, bis heute nicht bestätigten Ausgabe verleitet haben. "Earliest known edition of this remarkable work with its most fascinating designs of exquisite finish" (Murray). Die hier noch nicht enthaltenen 10 weiteren Bilder der Folge Holbeins wurden, zusammen mit 7 Kindertriumphzügen, erst den Lyoner Ausgaben von 1545 bzw. 1562 hinzugefügt. - Behutsam gereinigt, noch immer gleichmäßig schwach gebräunt und mit vereinzelten blassen Fleckchen. Blatt C3r mit blassen Resten einer Federprobe im Bundsteg.
First edition of Holbein's Dance of Death, whose iconographic influence continues to the present day. "Holbeins contribution to the traditional Dance of Death was a sharpening of the humor and satire and a heightening of the drama, so that the customary procession of figures becomes instead under his hand a series of fully realized scenes" (Mortimer). With woodcut printer's device, 41 woodcuts by Lützelburger after Holbein and numerous initials. - Carefully cleaned, still evenly faintly tanned and with isolated pale spots. Leaf C3r with pale remnants of a feather sample to inner margin. Bound in 19th cent. dark brown full morocco by Chambolle-Duru, with blindtooled fillet borders, gilt spine, gilt floral corner- and centerpieces, gilt turn-ins and gilt edges.
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Los 61
(Holbein), Imagines mortis + Grataroli, De memoria
(Holbein, H.). Imagines mortis, duodecim imaginibus praeter priores, todidemque inscriptionibus, praeter epigrammata è Gallicis à Georgio Aemylio in Latinum versa, cumulatae. Lyon, J. Frellon, 1547. (15:10 cm). Mit 53 Holzschnitten von H. Lützelburger u. a. nach H. Holbein d. J. u. Druckermarke auf dem Titel. 96 nn. Bll. - Vorgebunden: G. Grataroli. De memoria reparanda, augenda, servandaque... Item, de praedictione morum naturarumq(ue) hominum facili, ex inspectione partium corporis, selectum opusculum. Zürich, A. Geßner und R. Wyssenbach, 1553. Mit Druckermarke am Schluß. 78 num., 2 nn. (d. e. w.) Bll. Flex. Prgt. d. Zt.; fleckig, etwas wellig, Rückdeckel mit Fraßspuren, Bindebänder entfernt. In mod. Holzkassette mit Bein-Einlagen und Rückentitel.
I. Adams D 74; Mortimer 287; Massmann 15, 7; Minns 221; Murray 248; Hollstein XIVa, 205, 99; nicht bei Baudrier. - Wohl der erste von zwei lateinischen Drucken dieses Jahres. Der andere Druck unterscheidet sich durch den abweichenden Titelbeginn "Icones mortis" sowie den vollständig geänderten Textsatz. Im vorliegenden Druck sind lediglich die Verse unterhalb der Holzschnitte in kursiven Lettern gesetzt, im anderen Druck ist nahezu der gesamte Text kursiv gesetzt. Zu den 41 Illustrationen der französischen Erstausgabe von 1538 kamen seit 1545 acht weitere Kompositionen mit dem Tod sowie vier Darstellungen eines Kindertriumphzuges hinzu. Von den jetzt 53 Holzschnitten wurden 42 von Lützelburger geschnitten. Mit den nachfolgenden Texten ab Bl. D6, darunter "Medicina animae" und C. Cyprianus, Sermo de mortalitate (im Index auf dem Titel verso noch falsch: "de immortalitate"). - Stellenweise etwas fingerfleckig, Bll. E1-E8 des Textteils mit schwachem Wasserfleck im Rand. - II. VD 16, G 2892; Adams G 1028; Vischer I, 47; Young, Memory 138; Thorndike V, 606f. - Erste Ausgabe der bis ins 17. Jahrhundert häufig aufgelegten Schrift des ital. Alchemisten und Artztes (auch: Gratarolo, Gratarolus). "A treatise on restoring, increasing and preserving the memory, and upon artificial memory" (Thorndike), sowie über Pysiognomie. - Wasserfleckig, vereinzelte blasse Braunflecken. - Vorderes freies Vorsatz mit hs. Besitzvermerk "Petri Britonis & Amicorum" sowie des französischen Humanisten François Le Proust (1548-1615). Innendeckel mit alt in Tinte eingemalten Wappen. Hinteres freies Vorsatz mit hs. Zusatz d. Zt. in französ. Sprache.
I. One of two Latin editions printed in 1547. The other being titled 'Icones mortis' and printed almost throughout in italic type, whereas the present is printed in Roman type except the verses below the woodcuts. With 53 woodcuts in text after Hans Holbein, 42 cut by Hans Luetzelburger and printer's device on title-page. - Occasional thumbing, faint marginal waterstaining to 8 leaves of text. - II. First edition. On memory and physiognomy. Bound in at front. - Some waterstaining. Bound in contemp. limp vellum; stained and wrinkled, some biopredation to back cover, lacking ties. Contemp. owners inscriptions and notes to free endpapers, contemp. coat of arms in ink to front inner cover. Housed in modern wooden box with white bone inlays and title to spine.
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Los 62
(Holbein), Icones mortis
(Holbein, H.). Icones mortis, duodecim imaginibus praeter priores, todidemque inscriptionibus, praeter epigrammata è Gallicis à Georgio Aemylio in Latinum versa, cumulatae. Lyon, J. Frellon, 1547. (15,5:10,5 cm). Mit 53 Holzschnitten von H. Lützelburger u. a. nach H. Holbein d. J. u. Druckermarke auf dem Titel. 88 nn. Bll. Schaflederband d. Zt.; bestoßen u. stärker fleckig.
Adams D 73; Mortimer 288; Baudrier V, 209f; Massmann 16, 8; Minns 223; Hollstein XIVa, 205, 99. - Einer von zwei lateinischen Drucken dieses Jahres. Mit der schönen Folge der Holzschnitte nach Holbein, von denen 42 von Lützelburger geschnitten wurden. Gegenüber der EA. von 1538 kamen seit 1545 zwölf weitere Illustrationen nach Zeichnungen Holbeins hinzu. Der andere lat. Druck von 1547 unterscheidet sich durch den abweichenden Titelbeginn "Imagines mortis" sowie den hier geänderten Textsatz. Vorliegender Druck bis auf den Titel und die Zeilen oberhalb der Holzschnitte vollständig in kursiven Lettern gedruckt, wodurch sich der Textteil von 70 auf 62 Bll. reduziert. Der Indexeintrag zu C. Cyprianus auf dem Titel verso hier richtig "Sermo de mortalitate". - Gering gebräunt und vereinzelt leicht fingerfleckig. Stellenweise im Rand etwas wasserfleckig. Bll. D6-G5 des Textteils alt mit Tinte paginiert, wenige Anstreichungen und Tintenflecken im Textteil. Bl. A3 mit kleinem Randausriss. Titel mit mehreren, teilw. gestrichenen Besitzvermerken in Tinte, letztes Bl. verso mit späterer Annotation in Tinte.
One of two Latin editions printed in 1547, the other being titled 'Imagines mortis'. The present printed in different type (mainly italic) and entirely reset. With 53 woodcuts by Hans Holbein of which 42 were cut by Hans Luetzelburger. - Minor tanning and occasional thumbing. Faint marginal waterstaining in places. Old pagination in ink to leaves D6-G5 of text, little underscoring and small ink-stains to few pages of text. Tiny chip to top margin of leaf A3. Numerous, partly crossed-out owners inscriptions to title page, old but later annotation to last leaf below colophon. Bound in contemp. sheepskin; some scuffing, heavier staining.
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Los 63
(Holbein), Images de la mort
(Holbein, H.). Les Images de la mort, auxquelles sont adioustees dixsept figures. Davantage, La medecine de l'ame. La consolation des malades. Un sermon de mortalité, par saint Cyprian. Un sermon de patience, par Saint Iehan Chrysostome. Lyon, S. Barbier für J. Frellon, 1562. (14:10 cm). Mit 58 Holzschnitten nach Hans Holbein d. J., meist von H. Lützelburger, und Holzschn.-Verlegermarke. 105 (statt 106) nn. Bll. Prgt. d. 17. Jh. mit Blindprägung; etwas fleckig, Bindebänder entfernt.
Baudrier V, 259; Massmann, 19, 12; Mortimer 291. - Erste Ausgabe mit der vollständigen Folge der 58 Holzschnitte, vierte französische und letzte bei Frellon. Gegenüber der ersten Ausgabe von 1538 um 17, gegenüber den Ausgaben ab 1545 um 5 Illustrationen vermehrt. Insgesamt 42 der Schnitte von H. Lützelburger. - Stellenweise etwas gebräunt, teilweise wasserfleckig, blasse Braunflecken im Außen- bzw. Kopfsteg, vereinzelt angeschmutzt. 26 leere Bll. nachgebunden. Fehlt Blatt A2 mit dem Vorwort. Freies Vorsatz mit hs. Namenszug "F. Magnus", dat. 1631.
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Los 64
Holbein, Imagines mortis. 1567
(Holbein, H.). Imagines mortis. His accesserunt, epigrammata, è Gallico idiomate à Georgio Aemylio in Latinum translata. Köln, A. Birckmann Erben, 1567. (15,7:10 cm). Mit 53 Textholzschnitten von A. Sylvius nach H. Holbein d. J. sowie Druckermarke auf dem Titel. 95 nn. Bll. (o.d.l.w.). Dunkelbrauner Maroquinband d. 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (sign. u. dat.: Chambolle-Duru 1869).
VD 16, C 5286; IA 145.281 (beide unter Corrozet); Massmann 36, 5; Minns 235; vgl. Fairfax Murray 203. - Fünfte Kölner Ausgabe. Enthält nicht die Lützelburgischen Holzschnitte, sondern die freien, etwas vergrößerten Holzschnitte des Anton Sylvius, dessen Zeichen "SA" auf den Holzschnitten B2r, B3r u. B3v zu finden ist. Mit Ausnahme des "Edelmann" sind alle Darstellungen seitenverkehrt wiedergegeben. "Manche feine Aenderung im Boden der Gebäude und im Freyen. Statt des Bildes von König Franz (in den Lyoner Ausgaben) wurde sein Nachfolger Heinrich II. eingefügt" (Massmann, S. 32). - Behutsam gereinigt, gleichmäßig schwach gebräunt, ganz vereinzelte kleine Flecken oder Reste von Bleistiftstrichen. Titel mit kleiner Schabstelle u. 2 alten priv. Sammlungsstempeln: "v. Dobeneck" recto u. Dr. Gottfried Doehler verso. Namenszug des Germanisten und Schriftstellers Doehler (1863-1943) auf dem freien Vorsatz. Exlibris B. H. Goldschmidt.
The fifth of the Cologne editions, with copies by Antonius Sylvius of the original Lyon cuts after Holbein. - Carefully cleaned, still evenly slightly browned, very occasional small stains or remnants of pencil marks. Title with tiny abrasion and two old private collection stamps of "v. Dobeneck" and Dr. Gottfried Doehler who also signed the blank verso of the free endpaper. Bookplate of B. H. Goldschmidt. Bound in 19th cent. dark brown morocco by Chambolle-Duru, dated 1869, gilt title to spine, gilt turn-ins and edges.
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Los 65
Chertablon, La manière de se bien préparer à la mort
Hooghe, R. de. - Chertablon, de (= D. de La Vigne?). La manière de se bien préparer à la mort par des considérations sur la cène, la passion & la mort de Jesus-Christ. Antwerpen, Gallet, 1700. 4to (25:19,5 cm). Mit 42 Kupfertafeln nach R. de Hooghe. 63 S., 10 gest. Bll. Mod. dunkelbrauner Maroquinbd. (sign. Belz-Niedrée) mit goldgepr. Rückentitel u. Stehkantenfileten, reicher Innenkantenverg., Goldschnitt u. Marmorpapiervorsätzen, leicht berieben, 1 Ecke leicht bestoßen.
Funck 350; Lipperheide Gb 26; Landwehr, de Hooghe 84; vgl. Praz 398 Anm. u. Minns 289. - Französische Neuausgabe der erstmals 1673 unter dem Titel "Miroir de la bonne mort" mit Illustrationen de Hooghes erschienenen Erbauungschrift. Die vorliegenden Kupfer sind verkleinerte und seitenverkehrte Nachstiche der originalen, num. A-C u. 1-39, Tafel A als Frontispiz eingebunden. Am Schluss eingebunden 10 Bll. Tafelerklärungen aus der bei J. Stigter 1694 in Amsterdam erschienenen holländ. Ausgabe mit eigenem Titelblatt "Spiegel om wel te sterven". - Gleichmäßig leicht gebräunt, vereinzelt kl. Randläsuren od. Plattenrandbrüche rest., Taf. 16 mit kl. Quetschfalte unten im Bild.
New edition of "Miroir de la bonne mort", with 42 engraved plates (first one bound in as frontispiece); copies, smaller in size and in reverse, of R. de Hooghe's etchings for the 1673 edition. Engr. title and engr. plate descriptions from the 1694 Dutch ed. bound in at end. - Light browning throughout, a few restorations to small marginal tears or cracks to platemark, small printer's crease to pl. 16. Bound in recent dark brown morocco signed, inner dentelles richly gilt, edges gilt; slightly rubbed, 1 corner slightly worn.
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Los 66
Bibliophilenexemplar mit drei Ausgaben der berühmten Radierfolge
La Vigne, Spiegel om wel te sterven
Hooghe, R. de. - La Vigne, D. de. Spiegel om wel te sterven. Aanwyzende met Beeltenissen van het Lyden onses Zaligmaakers Jesu Christi. Amsterdam, J. Stichter, 1694. 4to (25:20 cm). Mit gestoch. Titel, 9 gestoch. Textbll. und 42 Kupfertafeln nach Romeyn de Hooghe. - Angeb.: 1. De Chertablon (= D. de La Vigne?). La manière de se bien préparer à la mort. Antwerpen, G. Gallet, 1700. Mit gest. Frontispiz u. 42 Kupfertafeln. 63 S. - 2. C. Bundeto. El espejo de la muerte, en que se notan los medios de prepararse pra morir. Ebda. 1700. Mit gest. Frontispiz u. 42 ganzs. Kupfern. 1 Bl., 110 S., 1 Bl. Zusammen in dunkelbraunem Maroquinbd. um 1900 (sign. Lortic) mit goldgepr. Rückentitel, Stehkantenfileten, breiter goldgepr. Innenkantenbordüre, Marmorpapiervors. u. Goldschnitt; etwas berieben, Gelenke, Bünde u. Ecken leicht beschabt, vord. Vorsatz mit kl. Nummernschildchen bzw. Resten von weiteren sowie Monogramm-Schild.
Sander 350; Praz 398 (holl. Ausg., die französ. u. span. erwähnt); Landwehr, de Hooghe 84 (holl. Ausg., franz. erwähnt); Palau 37106 (span. Ausg.); vgl. Minns 289. - Holländische, französische und spanische Ausgabe der erstmals 1673 unter dem Titel "Miroir de la bonne mort" mit Illustrationen de Hooghes erschienenen Erbauungsschrift in der "Ars bene moriendi"-Tradition. Jeweils mit der prachtvollen barocken Radierfolge nach R. de Hooghe, bei der es sich um verkleinerte und seitenverkehrte Nachstiche der originalen Kupfer handelt, wobei die Platten für die holländ. Ausgabe offensichtlich aufgestochen wurden. Die Tafeln sind jeweils num. A-C u. 1-39, wobei Tafel A jeweils als Frontispiz eingebunden ist. Dargestellt sind Totenbettszenen mit reicher Staffage, in den Ecken jeweils ein von Putti gehaltenes Bild aus dem Leben Christi, vereinzelt auch Totentanzdarstellungen. Sander nennt ein Exemplar mit dreiteiliger Zusammenstellung und ebenfalls in einem Maroquinband von Lortic. - Minimal gebräunt, 1. gest. Titel mit Madrider Stempel im w. Unterrand. In dieser Form und guten Erhaltung außergewöhnliches Exemplar in einem französischen Meistereinband.
Bibliophile copy with 3 different editions with Dutch, French resp. Spanish text of this book in the tradition of ars moriendi, each of them illustrated with the famous series of 42 plates resp. 42 full-page engravings in the Spanish edition, copies in reverse and smaller in size after de Hooghe's etchings. - Light browning, Madrid stamp to 1st engr. title. A fine copy bound in dark brown morocco gilt by Lortic, gilt edges; monogram bookplate and small numbering labels to front endpaper.
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Los 67 *
Miniature in the Style of Jean Fouquet
Horae B. M. V. für Tours, um 1475
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für das Erzbistum Tours mit französischen Zusätzen nach dem Gebrauch von Rom bzw. Paris. Manuskript auf Pergament. Wohl Paris, um 1475. Blattgr. 14,8:10,3 cm, Schriftspiegel 8,7:5 cm. 14 (Kalendar: 18) Zeilen, rot regliert. Mit braunen Tinten in Textura geschrieben, Hervorhebungen in Rot, Versalien gelb schattiert. Mit noch einer großen Miniatur mit dreizeiliger Initiale unterhalb, umgeben von dreiseitiger Bordüre, 1 vierzeiligen, 4 weiteren dreizeiligen, über 200 zweizeiligen, zahllosen einzeiligen Initialen und Zeilenfüllern, alles in Gold und Farben eingemalt. 247 (statt 261?) Bll. Moderner roter Maroquinband mit goldgeprägten Deckel-, Rücken-, Steh- und Innenkantenfileten, Rückentitel und älterem Goldschnitt. In roter Lwd.-Kassette, diese etwas verblasst und Gelenke etwas eingerissen.
Interessantes Stundenbuch in lateinischer Sprache mit einigen Gebeten und rubrizierten Überschriften in Französisch, letztere wohl nachträglich über Rasurstellen eingefügt. Leider stark in sich verbunden und von den Illuminationen nur noch die Miniatur zum Totenoffizium erhalten. Im Kalendar die bedeutendsten Heiligen für Tours hervorgehoben: St. Gatian (18. Dez. u. 2. Mai), St. Martin (11. Nov. u. 4. Juli), St. Briticus (13. Nov.)., St. Avertinus (5. Mai), in den Heiligenmemorien erscheinen die Heiligen Gatian, Martin und Avertinus, in der Litanei St. Briticus. Das Marienoffizium in der Prim nach dem Gebrauch von Paris ("Benedicta tu" und "Felix namque"), in der Non nach dem Gebrauch von Rom ("Pulchra es" und "In plateis").

Illumination: Die einzig erhaltene Miniatur ist von außergewöhnlicher Qualität. Sie zeigt den skeletthaften Tod auf einem Sarkophag sitzend, in seiner linken Hand drei überdimensionale Pfeile, in seiner Rechten die Werkzeuge des Totengräbers. Der Raum wird links durch einen architektonischen Block aus antikisierenden Säulen gestaltet, rechts führt der Blick nach draußen über eine Mauer. Die Behandlung des Raums, Gestaltung des Sarkophags und der Säulensockel in camaïeu d'or, die Auffassung der Figur des Todes und die übersteigerte perspektivische Behandlung des Bodens lässt auf eine Entstehung in der Werkstatt des Jean Fouquet, des wohl bedeutendsten französischen Miniaturmalers seiner Zeit, schließen. Die Initialen durchgängig in Flüssiggold auf zweifarbigem Grund der mit feinem weißem Federwerk verziert ist. Wenige Drolerien oder mit Federwerk versehene Versalien die sich über den Satzspiegel erheben.

Kollation: Duchgängig mit moderner Foliierung in Bleistift, diese jedoch inkorrekt (Nr. 89 u. 152 doppelt, Nrn. 16, 61, 99, 134, 168, 188, 195 u. 246-254 ausgelassen). Urprünglich in der Heftung i-ii6, iii-iv8, v5 (so kompl., Bl. 4 als Einzelblatt), vi-xxxiii8, xxxiv4, müssten die foliierten Blätter jetzt in die Reihenfolge 1-12, 105-133, 149-162 (fehlen 2 Bll.), 62-87 (fehlt 1), 88-98 (fehlt 1),163-167 (fehlen 2), 169-171 (fehlt 1), 172-175 (fehlt 1), 135-139 (fehlt 1), 140-148 (fehlt 1), 100-104 (fehlt 1), 196-199 (fehlen 2), 13, 15, 14 (fehlt 1), 176-194, 232-236, 37-60, 216-231, 237-261, 17-32, 200-215 und 33-36 gebracht werden um die korrekte Abfolge zu erzielen. Neben den üblichen auch einige ungewöhnliche Texte wie: Stundengebet zu Mariä Empfängnis, Stundengebet für die Hl. Katharina und Gebete an die Heiligen Denis und Katharina.

Zustand: Schwach gebräunt, stellenweise in der unteren Außenecke etwas fingerfleckig, vereinzelt gering braunfleckig. Gelegentliche kleine Löcher und Abdruckstellen im Rand, die von ehemals dort montierten Pilgerzeichen stammen können. Bl. 245 mit ergänzter Fehlstelle im Fußsteg. Vereinzelte Randeinrisse oder Pergamentfehler im Rand.

Provenienz: Erstes Blatt mit Resten des Namenszugs "Pinelli" in Tinte im Kopfsteg (möglicherweise der 1601 gestorbene Giovanni Vincenzo Pinelli aus Padua oder Mafffei Pinelli aus Venedig, dessen Sammlung 1789-90 in London versteigert wurde); Jesse H. Metcalf (1860-1942, US Senator von Rhode Island); John Carter Brown Library (Schenkung 1947 von Louisa Dexter Sharpe Metcalf. Siehe: C. U. Faye & W. H. Bond. Supplement to the Census of medieval and renaissance manuscripts in the United States and Canada, 1962; S. 496, Nr. 43); Auktion 'Western Illuminated Manuscripts', Sotheby's 1981, Los 1; schweizer Privatsammlung.
Latin Book of Hours for the Archdiocese of Tours according to the use of Paris resp. Rome from the second half of the 15th century. Manuscript on vellum. With one large miniature in an arched compartment with a full border of flowers and colured acanthus leaves and a 3-line initial below, 1 four-line, another 4 three-line, more than 200 two-line and numerous one-line initials and line-fillers, all painted in with gold and colours. The initials and line-fillers throughout in burnished gold on two-colour (red and blue) ground with white tracery. 247 (of 261) leaves. Considerably misbound, lacking all illuminated leaves exept for the one opening the Office of the Dead, showing the figure of Death seated on an open tomb, holding 3 enormous arrows and implements for digging graves, with a block of classical pillars and a view to a garden in the background. This miniature can be attributed to the atelier of Jean Fouquet, one of the greatest miniaturists in France at the time. - Minor browning, little thumbing to lower outer corner in places, occasional faint brownish spots. Little off-setting and small holes to margins of few leaves, probably caused by pilgrim badges once attached there. Restored chip to bottom margin of leaf 245, few marginal tears or parchment flaws. Bound in modern red full-morocco, gilt fillets to spine, covers and turn-ins, edges gilt. Housed in red cloth clamshell box, little worn.
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Los 68 *
Totenoffizium aus Stundenbuch. um 1490
Horae B. M. V. - Totenoffizium für den Gebrauch von Rom. Lateinische Handschrift auf Pergament. Nordfrankreich (wohl Paris), um 1490. Blattgr. 15:10,5 cm, Schriftspiegel 8,6:5,1 cm. 20 Zeilen. Mit brauner Tinte in gotischer Bastarda geschrieben. Hervorhebungen in Rot. Mit 1 ganzseitigen goldgehöhten Miniatur, eingefasst von einer Bordüre mit mehrfarbigem Rankwerk mit teilw. goldgehöhten Blüten, 1 fünfzeiligen, 13 zweizeiligen Initialen, zahlreichen Zeilenfüllern und sehr zahlreichen einzeiligen Initialen, alles in Gold und Farben. 13 Bll. Prgt. d. 19. Jh., Deckel mit geometrischer Zeichnung und zus. 10 flachen Metallnägeln; fleckig, Rückdeckel mit Kratzspur.
Vollständiges Totenoffizium aus einem französischen Stundenbuch des augehenden 15. Jahrhunderts. Die Miniatur zeigt in einer weiten Flusslandschaft den Tod als Skelettfigur, mit einem großen weißen Tuch über dem linken Arm, eine Gruppe von 3 elegant gekleideten Personen mit einem langen Pfeil bedrohend. Eine Person liegt bereits mit geschlossenen Augen am Boden, die beiden anderen blicken mit einer Geste des Erschreckens auf den Tod. Die Bordüre mit Akhanusblättern in Blau, Gelb und Rot und Rankwerk verschiedener Blütenpflanzen. - Gering fingerfleckig. Innere Einfassungslinie der Miniatur mit 2 kleinen Tintenverwischungen, Blatt 2 recto mit alten Klebstoffspuren im Bund und verso mit Resten eines gelöschten Besitzvermerks des 19. Jh. "John Martin(?)" im Fußsteg. Innendeckel stark gebräunt u. fleckig. - Provenienz: aus der Bibliothek des mexikanischen Historikers und Bibliophilen Federico Gómez de Orozco (1891-1962) mit seinem Wappenexlibris auf dem Innendeckel; Auktion Sotheby's 1984, Los 76; schweizer Privatsammlung.
Complete Office of the Dead from a French Book of Hours of the late 15th century. Latin manuscript on vellum written in brown ink in lettre bâtarde. With 1 large miniature with full border, five-line initial below, 13 two-line initials, numerous smaller initials and line-fillers, all painted in gold and colours. 13 leaves. - Minor thumbing in places. Two small ink smudges at the inner framing-line of the miniature, some old glue remnants at gutter of leaf 2r, partially erased 19th-century owners inscription to bottom margin of leaf 2v. Inner covers heavily browned. Bookmark of Gómez de Orozco to front inner cover. Bound in 19th century full vellum, covers decorated with black lines and 10 flat metal bosses; some staining, scratch to back cover.
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Los 69
Totenoffizium. Einzelblatt mit Miniatur
Horae B. M. V. - Totenoffizium. - Tod und Edelmann. Einzelblatt aus einem lateinischen, auf Pergament gedruckten Stundenbuch, wohl Paris, Thielman Kerver für Gillet Remacle, um 1499. Blattgröße 21:13,5 cm. Metallschnitt-Miniatur (ca. 10:7,3 cm) in prachtvollem Altkolorit mit Goldhöhung, umgeben von Bordüren, auf 2 Seiten mit weiteren kl. figürlichen Darstellungen. Unterhalb der Miniatur 7 Zeilen Text aus der Vesper beginnend "Dilexi quoniam exaudiet Dominus..." mit 1 dreizeiligen und 4 einzeiligen Initialen in Pinselgold auf rotem und blauem Grund. Verso Drucktext mit Metallschnitt-Bordüre, 3 ausgemalten Initialen und 2 Zeilenfüllern.
Vgl. Tenschert, Horae B.M.V. I, 26-39 (insbes. 29) sowie Hagstrøm online. - Dekoratives Blatt, das im Vordergrund einen jungen Mann mit Geldbeutel am Gürtel zeigt, der vom Tod zu Boden gestoßen und erstochen wird. Im Hintergrund Hiob auf dem Misthaufen im Gespräch mit seinen Freunden. - W. Ränder leicht fleckig.
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Los 70
Der Ackermann und der Tod
(Johannes v. Tepl), Disz büchlin heisset der Ackerman
(Johannes von Tepl, gen. von Saaz). Diß büchlin heisset der Ackerman einem yeden, den der grym(m) unnd gewaltig tod eins lieben gemachels, fründes oder gynners beraubt hat. Zumal nützlich, tröstlich und ergötzlich zuhören und zu lesen. Straßburg, (M. Schürer Erben, um 1522). 4to (21:15,5 cm). Mit Titelholzschnitt. 20 nn. Bll. Mod. Hprgt. mit Inkunabelpapier-Bezug.
VD 16, J 695; Benzing 871 (dat. 1521). - Sehr seltene Ausgabe der bedeutenden spätmittelalterlichen Dichtung 'Der Ackermann und der Tod', auch 'Der Ackermann aus Böhmen' genannt. Darin führt der Ackermann ein Streitgespräch mit dem Tod wegen des frühen Ablebens seiner Gemahlin. Um 1400 entstanden, wurde der Text erstmals 1460 gedruckt und erlebte bis in die Mitte des 16. Jh. weitere ca. 15 Ausgaben. "Ein in der deutschen Literatur bisher unübertroffenes stilistisches Meisterwerk ... das in seiner Sprachgewalt, in seiner gedanklichen Wucht, in seiner Schönheit weit über die Literatur seiner Zeit emporragt und in dessen absoluter Form die menschliche Todeserfahrung einen allgemein gültigen Ausdruck gefunden hat" (A. Hrubý in: NDB X, 570). - Unbeschnitten u. breitrandig. Leicht fingerfleckig, Kopsteg teilw. mit blassem Wasserrand. Alle Bll. recto mit Nr. "XVI" in Tinte im Kopfsteg. Schlussblatt mit hinterl. Randeinriss.
Scarce edition of one of the most important German poems in the late Middle Ages, 'The Ploughman and Death' or 'The Ploughman of Bohemia', who having lost his wife argues with Death. With fine woodcut to title-page. - Uncut. Evenly slight browning, little occasional staining to wide margins. Roman number in ink to upper recto margin of the leaves. Repaired tear to margin of last leaf. Bound in modern half-vellum.
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Los 71
Döblin/Kirchner, Das Stiftsfräulein
Kirchner, E. L. - Döblin, A. Das Stiftsfräulein und der Tod. Eine Novelle. Berlin-Wilmersdorf, A. R. Meyer, 1913. 4to (23:18 cm). Mit 5 (inkl. Titel) Or.-Holzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner. 8 nn. Bll. (inkl. Umschlag). Or.-Umschlag mit Fadenheftung.
Dube II, 199-203; Huguet 146; Schauer II, 119. - Erste Ausgabe und das erste von Kirchner illustrierte Werk, erschienen in der Sammlung "Lyrische Flugblätter". - Gleichmäßig etwas gebräunt, Umschlagseiten in den Rändern etwas stärker; vereinzelt schwache Fleckchen. 1 Holzschnitt mit leichter Knitterfalte bis an das Bild.
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Los 72
Lessing, Wie die Alten den Tod gebildet
Lessing, G. E. Wie die Alten den Tod gebildet: eine Untersuchung. Berlin, C. F. Voß, 1769. Kl.-4to (20,5:15,5 cm). Mit je 1 gest. Titel- u. Textvignette sowie 5 Kupfertafeln. 4 Bll., 87 S. Späterer Ppbd. mit Kleisterpapierbezug, Ecken u. Kanten leicht bestoßen, Rücken leicht gedunkelt.
Goed. IV/1, 417, 113; Seifert 1189. - Erste Ausgabe. "In einer besonderen Schrift entzückte L. die Zeitgenossen, darunter auch Goethe, durch die Schönheit des Gedankens, daß die Alten den Tod als Bruder des Schlafs anerkannt und beide wie Zwillingsgestalten gleich gebildet hatten" (Guthke-Schneider, Lessing S. 40). - Druckfehlerverzeichnis S. 87 verso ausgestrichen. Vereinzelt minimal fleckig. Schöner Druck auf feinem römischen Papier. Wappenexlibris des 20. Jh.
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Los 73
Lukian, Spiegel der Menschlichen blödigkeit,
Lukian von Samosata. Spiegel der Menschlichen blödigkeit. Warhafftige abcontrafactur aller menschlichen stenden auff Erden, unnd das under allen, kein wanckelbarer, schwecherer, unnd sorgfeltigerer standt sey, dann aller Oberkeit, biß auff den Schultheiß, Drei schoener Gesprech des Tichters Luciani, Sampt andern lustigen vnd nutzlichen Historien. Jetzund von newem verteutscht vnd ausgangen. Durch J. Vielfeldt (d. i. J. Cammerlander). (- Das Toden Schifflin). 2 Texte in 1 Bd. (Straßburg, W. Rihel, 1549). 4to (19,5:15,5 cm). Mit Titelholzschnitt, Holzschn.-Titelbordüre und 4 (1 nahezu ganzseit.) Textholzschnitten. 8 nn., XXXII num Bll. Mod. Prgt. aus älterem Material; Deckel leicht aufstehend.
VD 16, L 3064: Muller 412, 162. - Dritte oder vierte deutsche Ausgabe. Der Titelholzschnitt mit Darstellung der ruhenden Kokotte an deren Bett 3 Gerippe stehen, die den aus der Tür tretenden Kavalier auslachen. Der große Holzschnitt zeigt einen Totenschädel. Ein weiterer großer Holzschnitt zu Beginn des Textes von 'Das Todten Schifflin' zeigt Männer verschiedenen Standes, vom König bis zum Handwerker, auf das Totenschiff wartend. Die letzten beiden Holzschnitte zu guten und zu tyrannischen Fürsten. - Etwas gebräunt, im Rand meist wasserfleckig, Titel etwas angestaubt und fingerfleckig. Die beiden kleinen Holzschn. am Schluss gering ankoloriert. Bl. G4 im Bund verstärkt und mit restaur. Randeinriss.
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Los 74
Luther, Ein nützlich und fast tröstlich Predig
Luther, M. Ein nützlich und fast tröstlich predig oder underrichtung, wie sich ein christen mensch mit freüden bereyten sol zu sterben. Basel, A. Petri, 1520. 4to (20:16 cm). Mit großem Titelholzschnitt u. 13 Textholzschnitten. 12 nn. Bll. Neuerer Pp.
Benzing 451; VD 16, L 6487. - Erste illustrierte und erste Baseler Ausgabe des "Sermons von der Bereitung zum Sterben". Die Holzschnitte in unterschiedlichen Größen mit Motiven um Sterben u. Tod: Beichte, Sterbesakramente, Kreuzigung, Jesus heilt einen Kranken, Auferstehung der Toten beim Jüngsten Gericht, Grablegung u.a. Vier der Holzschnitte von H. Schäufelein (Oldenbourg 525, 531 u. 539 bzw. L 107) und zwei von Urs Graf (Muther 1298). - Schönes, nur vereinzelt im Rand gering fleckiges Exemplar.
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Los 75
Luther, Ob man fur dem sterben fliehen muge
Luther, M. Ob man fur dem sterben fliehen muge. Wittenberg, H. Lufft, 1527. 4to (19:15 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre von Georg Lemberger. 14 nn. Bll. Hlwd. d. 19. Jh. mit marmor. Deckelbezügen; gering berieben.
Benzing 2426; VD 16, L 5521; vgl. Durling 4278 (and. Ausg.) u. Wellcome I, 3915 (ungenau). - Dritter Druck der häufig aufgelegten Schrift. Mit dem Druckfehler "Gedrurckt" im Impressum. Neben dem Erstdruck veranstaltete allein Lufft 3 weitere Drucke im gleichen Jahr. Luthers Reaktion auf den Ausbruch der Pest in Wittenberg. Enthält auch interessante Informationen zu den damaligen Hygienemaßnahmen sowie zur Errichtung von Krankenhäusern. Die Wittenberger Universität wurde wegen der Seuche nach Jena verlegt, Luther blieb, trotz Aufforderung des Kurfürsten, dennoch mit seiner Familie in Wittenberg. Die Titelbordüre bei Luther, TE 34. - Gebräunt, etwas fleckig, letzte (leere) Seite mit zeitgenöss. hs. Zusätzen.
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Los 76
Manni, Ritratti della morte
Manni, G. B. Varii, e veri ritratti della morte. Venedig, G. G. Hertz, 1675. (17:11,5 cm). Mit 30 ganzs. Kupferstichen. 183 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, einzelne Fleckchen, Rückdeckel mit kl. Wurmloch.
Minns 402; Libr. Vinciana 4789; vgl. BL, 17th cent. Ital. Books 528 u. de Backer-S. V, 502, 8. - Erstmals 1669 bei Hertz in Venedig erschienene und mehrfach aufgelegte Schrift mit interessanten Totentanzdarstellungen, von denen viele auf Holbeins Zeichnungen zurückgehen. "Importanti sono le figure, che rappresentano soggetti macabri e demoniaci e si collegano direttamente alla tradizione delle danze macabre medioevali" (Libr. Vinciana). Angebunden sind 3 weitere illustrierte und ebenfalls bei Hertz erschienene Werke des Autors: 1. Il tribunale intolerabile di dio giudicante. 1671. Mit 15 ganzs. Kupfern. 95 S. - 2. La prigione eterna dell' inferno. 1692. Mit 27 ganzs. Kupfern. 124 (recte 126) S. (davon 4 unbedruckt), 1 w. Bl. - 3. Ritratti della gloria del paradiso. 1692. Mit 15 ganzs. Kupfern. 96 S. - Insgesamt leicht gebräunt u. fleckig, letzte Bll. mit kl. geschlossenem Wurmgang im w. Unterrand.
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Los 77 *
Death With Worldly Vanities
Tod mit weltlichen Gütern / 2 Bll. Kupferstiche
Memento Mori. - Der Tod als Skelett mit irdischen Gütern und Standesinsignien, die durch ihn hinfällig werden; im Hintergrund Kirche und Beisetzung. Anonymer Kupferstich, wohl erste Hälfte 18. Jh. Unterhalb dreizeiliger französischer Text "Le mepris des vanites du monde auiourdhuy...". Blattgröße 30:19,5 cm.
Leicht gebräunt, kl. Eckabriss unten links ergänzt (mit kl. Buchstabenverlust). Bis an u. vor allem links bis in die Einfassung beschnitten, der Text seitlich geringfügig angeschnitten. - Dazu: Gest. Frontispiz zu B. Genga, Anatomia Chirurgica, (Rom 1672), mit Skelett und Muskelmann. 13,5:9,3 cm. Stockfleckig u. leicht gebräunt; knapprandig u. punktuell bis an die Einfassung beschnitten. - Zus. 2 Bll.
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Los 78 *
Memento mori. Miniaturmalerei
Memento mori. - Der Tod als Schnitter mit Krone auf dem Kopf triumphiert über alle Stände und Zeiten. Allegorische Darstellung, im Bildhimmel von 2 Putti mit Stundenglas gehaltene Schriftfahne mit Inschrift "Mors sceptra ligonibus sequat". Anonyme Miniaturmalerei mit Goldhöhung auf Pergament, 18. Jh. Bild- u. Blattgröße 9,8:6,5 cm. - Ränder verso mit Montageresten.
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Los 79 *
Vanitas-Stillleben. Miniatur
Memento mori. - Kleines Vanitas-Stillleben mit Totenschädel, Kerze, Rose, aufgeschlagenen Noten und Inschrift "Omnia vanitas". Anonyme Miniaturmalerei auf Papier (mit Gold- u. Eiweißhöhung), wohl frühes 19. Jh. Mit schwarzgrundiger Einfassung u. Einfassungslinie in Gold. Blattgröße 9,8:12,7 cm.
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Los 80 *
Magnificent Dance of Death Miniatures
His, Todten-Tantz in Miniaturmalerei
Merian, M. - His, F. (d. i. G. F. Ochs). Todten-Tantz, wie derselbe in der löblichen und weltberühmten Stadt Basel, als ein Spiegel menschlicher Beschaffenheit, gantz künstlich gemahlet und zu sehen war. Getreulich abconterfeyet... im Jahr MDCCCXXXVII. gew. C.H.g.V. (Basel) 1837. Kl.-4to (22,5:19 cm). Folge von Titelblatt u. 38 Totentanzdarstellungen in Miniaturmalerei mit Goldhöhung. Etwas späterer preußischblauer geglätteter Ldr. mit goldgepr. Rückentitel u. etwas Rückenvergoldung, die Deckel mit goldgepr. gotisierender Bordüre u. blindgepr. Mittelornament, Goldschnitt, leicht berieben; in Pp.-Schuber (etwas berieben u. mit Einriss).
Prächtige Totentanzminiaturen des Basler Kleinmeisters Friedrich Ochs (s. Bruun II, 485), nach den von Chovin nach M. Merian geschaffenen Kupferstichen. Jeweils mit Einfassung in Schwarz und Gold versehen und aufgelegt. Ochs hatte sich 1819 mit seiner Cousine Charlotte Vischer, der die Folge gewidmet ist, vermählt und bei dieser Gelegenheit nach seinem Urgroßvater den Namen His angenommen. Die Folge vereinigt die Totentanzdarstellungen mit den deutschen Beischriften, genau den Chovinschen Ausgaben folgend, jedoch ohne die Darstellung Mutter mit Kind; die Darstellung des Malers liegt lose unter Passepartout bei. - Kaum fleckig, tadellos erhalten.
Collection of title and 38 magnificent dance of death miniatures after Chovin's engravings, each with border in black and gold and mounted; with ms. German text above and below. Without depiction of mother and child; that of the painter is enclosed loosely under passe-partout. - Almost stainless. Bound in somewhat later Prussian blue calf gilt, covers with blind stamped central ornament, gilt edges, somewhat rubbed; slip-case (somewhat rubbed and worn).
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Los 81
Merian, Todten-Tanz. 1649
Merian, M. Todten-Tantz, wie derselbe in der löblichen und weitberühmten Statt Basel, als ein Spiegel menschlicher Beschaffenheit, gantz künstlich gemahlet zu sehen ist. Frankfurt, M. Merian, 1649. Kl.-4to (20:16,5 cm). Mit gest. Titelbordüre, 42 gr. Totentanzkupfern, 1 ganzs. Kupfer u. 1 Kupfertafel. 206 S. Hldr. d. 18. Jh. mit farb. Rückenschild, etwas Rückenverg. u. Goldschnitt, etwas fleckig u. berieben.
VD 17 23:000339T; Wüthrich III, 359, 4; Massmann 74, 4; Minns 25; Reichelt 69; Hagstrøm online. - Einzige von Merian selbst verlegte Ausgabe, der er das schöne "Memento mori" nach H. Hondius und das bekannte Vexierbild mit dem Männerkopf, der umgedreht zum Totenschädel wird, hinzufügte; die Platten wurden neu aufgestochen sowie oben und unten um deutsche Verse (Anrede und Antwort) vermehrt. Zugleich vierte Ausgabe insgesamt, zuvor bereits 1621 (2 Ausgaben) und 1625 in Basel bei Schröter und Mieg veröffentlicht. "Matthäus Merian is considered to be the person who has made the most complete and reliable representation of the dance of death in Basel" (Hogstrøm). Zusätzlich am Schluss außerdem ein doppelblattgr., anonymer Kupferstich "Merkwürdiger Abend in Basel den 6.ten August 1805" montiert. - Leicht gebräunt u. fleckig, am Schluss stärker. Titel mit leichter Quetschfalte u. unten leicht gelockert , S. 196 mit altem Randvermerk in Tinte (mit etwas Abklatsch auf die gegenüberliegende S.), Vexierbild mit kl. hinterlegter Fehlstelle mit Nachzeichnung.
Fourth edition, the only edition of the Basel Dance of Death published by Merian himself. With engraved title bordure and 42 engravings in text, to which he added the beautiful "Memento mori" and the well-known Vexier plate with a man's head turned upside down to become a skull. With an additional anonymous double-page engraved plate depicting the 1805 destruction of the Basel Dance of Death mounted at end. - Light browning and staining, heavier at end. Title with light printer's crease and slightly loosened at bottom, old marginal ink inscription to p. 196 (with some offsetting on following p.), Vexier-plate with small restored hole to image (small loss supplied in ms.). Bound in 18th century half-calf, gilt spine and edges, somewhat stained and rubbed.
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Los 82
Merian, Todten-Tantz
Merian, M. Todten-Tantz, wie derselbe in der löblichen und weitberühmten Stadt Basel als ein Spiegel menschlicher Beschaffenheit gantz künstlich gemahlet und zu sehen ist. Frankfurt, M. Merians Erben, 1696. 4to (21,5:16 cm). Mit gest. Titelbordüre, 42 (9 ankol.) gr. Totentanzkupfern, 1 ganzs. Kupfer u. 1 Kupfertafel. 206 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit starken Gebrauchsspuren, Kapitale abgestoßen, Innengelenke geplatzt.
VD 17 39:127366X; Wüthrich III, 359 f., 5; Massmann 75, 5; Minns 26; Hagstrøm online. - Fünfte Ausgabe der schönen Totentanzfolge, die zweite nach dem Rückkauf und der Überarbeitung der Platten durch Merian d. Ä. selbst. "The entire content is (with a very few variations in the spelling) word for word the same as in the 1649-edition" (Hogstrøm). - Etwas gebräunt, fleckig u. angeschmutzt. Einige Randläsuren u. Knitterspuren, Wurmgänge im Bund teils mit etwas Buchstabenverlust. P2 mit 2 Randeinrissen bis in das Bild bzw. den Text, Q3 mit hs. durchgepauster Tafel verso, Z2 mit hinterlegtem Eckabriss mit geringem Buchstabenverlust. Stempel F. Planta im Fußsteg des Titels, auf dem Innenspiegel Wappen-Exlibris der Familie von Planta.
Fifth edition, the second after the repurchase and revision of the plates by Merian the Elder himself. With engraved title bordure, 42 (9 partly and not very expertly coloured) text engravings, 1 full-page engraving and 1 engr. plate. - Somewhat browned, stained and soiled. Some marginal defects and creasing, worming at fold (partly with small letter losses); 2 marginal tears affecting image resp. text to P2, Q3 with traced plate on verso, supplied corner tear to Z2 (with minor loss of letters). Name stamp to title, coat-of-arms bookplate to front paste-down (see German comment). Contemporary calf, rather rubbed and worn, head and tail of spine chipped, hinges weak.
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Los 83
Prachtvoll gouachiert
Merian, Todten-Tanz. 1789
Merian, M. Todten-Tanz, wie derselbe in der löbl. u. welt-berühmten Stadt Basel, als ein Spiegel menschlicher Beschaffenheit künstlich gemahlet und zu sehen ist. Nach dem Original in Kupfer gebracht nebst einer Beschreibung von der Stadt Basel. / La danse des morts dans la ville de Basle. Basel, J. R. Imhof & fils, 1789 (Kupfertitel dat. 1744). Kl.-4to (21:17 cm). Mit 1 gest. Titel u. 43 Textkupfern sowie einer zweiten Folge des Totentanzes auf 42 gouachierten Tafeln. 190 S. (inkl. gest. Titel), 1 w. Bl. Hmaroquin d. Zt. mit Rvg., goldgepr. Deckelbord. u. Goldschnitt in Pp.-Schuber, dieser etwas berieben.
Wüthrich III, 353; Massmann S. 78, 12; Reichelt 73; Hagstrøm online; vgl. VD 18 11800593 (Ausg. 1744); nicht bei Minns. - Dritte Ausgabe mit den von Chovin aufgestochenen Platten bzw. - laut Hogstrøm - den von Chovin nach Merian kopierten Platten. Mit dem deutschen Kupfertitel der Erstausgabe von 1744; Text in Deutsch und Französisch. Für vorliegendes Exemplar wurde eine zweite Folge des Totentanzes (ohne das Vexierbild am Schluss) auf besserem Papier abgezogen und mit herrlichem Kolorit versehen. - Die Textkupfer in kräftigen Abdrucken. Tadelloses, fast fleckenfreies Exemplar aus der Hofbibliothek Donaueschingen. In dieser Ausstattung und Erhaltung eines der prachtvollsten deutschen Illustrata des 18. Jahrhunderts.
Third edition with the Chovin plates, text in German and French. For the present copy, a second sequence of the Dance of Death (without the Vexier plate) was printed on better paper and provided with gorgeous colouring. Text engravings in strong impressions. - A fine, almost stainless copy bound in red half morocco gilt, gilt edges; preserved in slipcase (somewhat rubbed). One of the most magnificent German illustrata of the 18th century. From the Court Library at Donaueschingen.
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Los 84
Merkel, Bilder des Todes / 2 Bde.
Merkel, C. Bilder des Todes oder Todtentanz für alle Stände. Leipzig, W. Engelmann & R. Weigel, 1850. Kl.-4to. (21,5:15,5 cm). Mit 25 gr. Textholzstichen von J. G. Flegel nach C. Merkel. 14 nn. Bll. Hlwd. d. Zt., illustr. vord. OU eingeb.; Ecken u. Kanten etwas bestoßen, OU etwas gebräunt u. in 2 Ecken fingerfleckig.
Oppermann 1140; Rümann 1382. - Erste Ausgabe. "Eine der schonsten Totentanz-Folgen der Romantik" (Oppermann). - Leicht gebräunt bzw. fleckig, die ersten Bll. im Bund mit kl. Wasserrand. - Beiliegt: F. Rückert. Kindertodtenlieder. Aus seinem Nachlasse. Frankfurt, Sauerländer, 1872. Kl.-8vo (14,5:10 cm). XVI, 408 S. Lwd. d. Zt. mit Goldpräg. u. Goldschn., vord. Vorsatz mit verschied. Besitzvermerken. - Erste Ausgabe. - Goed. VIII, 175, 227. - Zus. 2 Bde.
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Los 85
Meyer, Sterbensspiegel
Meyer, R. & C. Sterbensspiegel, das ist sonnenklare Vorstellung menschlicher Nichtigkeit durch alle Ständ und Geschlechter. Zürich, J. J. Bodmer für C. Meyer, 1650. 4to (20,5:16,5 cm). Mit gest. Frontispiz u. 60 fast blattgr. Totentanzkupfern. 10 Bll., 166 S., 1 Bl. Errata. Pp. d. Zt., beschabt u. bestoßen, Rücken stärker u. Bezug teils abgeplatzt.
VD 17 39:152157A; Leemann-van Elck, Zürcher. Buchill. 110ff.; Faber du Faur 453; Massmann 48, a 1; Minns 443; Hagstrøm online. - Erste Ausgabe der an Holbein angelehnten, jedoch eigenständigen und lebendigen Totentanzfolge, Variante mit Nummerierung der Kupfer in der Platte. "Ein Gipfelpunkt zürcherischer Illustrationskunst" (Leemann-v. E.). Enthält eine Folge von 57 num. Kupfern mit gedruckten Überschriften, unter den vom Tod Bedrängten: Arzt (2), Astronom, Baumeister, Kaufmann, Koch, Krämer, Maler, Richter und Wirt; ferner 4 separat num. Kupfer (inkl. Front.), den "Tödtlichen Auffzug" darstellend. Die ersten 26 Kupfer sind von dem 1638 verstorbenen Merian-Schüler Rudolph Meyer, die übrigen von seinem Bruder Conrad. Am Schluss (ab S. 123) eine Sammlung vierstimmiger Totengesänge mit gedruckten Noten. Bei Kupfer 1 u. 24 ein beschnittener Abdruck über den ursprünglichen montiert, bei Nr. 10 die ganze S. überklebt. - Etwas stock- u. fingerfleckig, teilw. leicht gebräunt u. streckenw. in den Rändern etwas wasserfl., vereinzelt unbedeutende Randläsuren; Kupf. Nr. 24 beschnitten u. montiert, Nr. 38 mit kl. Fehlstelle im w. Unterrand u. Nr. 43 mit Wurmgang im Bild.
First edition of this fine series of 'Dance of Death' inspired by Holbein, variant with plate numbering on all plates. With engraved frontispiece and 60 almost full-page engravings in the text. No. 1 & 24 have duplicate plate pasted over the original one, no. 10 whole page pasted over. - Some foxing and soiling; light browning and some marginal dampstaining in places, a few tiny marginal tears; engr. no. 24 trimmed and mounted, small hole to lower blank margin of no. 38, and no. 43 with wormhole to image. Contemporary boards, rubbed and worn, heavier to spine.
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Los 86
(Musäus), Freund Heins Erscheinungen
(Musäus, J. K. A.). Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier. Winterthur, H. Steiner & Comp., 1785. (21,5:13 cm). Mit gest. Frontispiz u. 24 Kupfertafeln von J. R. Schellenberg. 165 S., 1 Bl. Buchbinderanw., 1 w. Bl. Roter Maroquinbd. des späten 19. Jh. (sign. Hardy-Mennil), stellenw. leicht berieben.
VD 18 10666850; Goed. IV/1, 580, 6; Massmann 57, A 1; Minns 547. - Erste Ausgabe der eindrucksvollen Totentanzfolge. "Schellenbergs Meisterleistung... bringt völlig neue, außerordentlich geistreiche Einfälle" (Lanckoronska-Oehler II, 175 f.). Unter den Tafeln Darstellung einer in Flammen aufgehenden Montgolfière (Liebmann-W. 1533), Seiltänzer, Lottospieler, Wucherer, Lehrer, Liebespaar etc. Mit der meist fehlenden Buchbinderanweisung am Schluss (im Format etwas kleiner). - Hier u. da schwache Stockflecken, vereinzelt Randläsuren. Unbeschnittenes, dekorativ gebundenes Exemplar.
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Los 87
Musäus, Freund Heins Erscheinungen
Musäus, J. K. A. Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier. Neue Auflage. Mannheim (d. i. Wien), o. Dr., 1803. (17:11 cm). Mit gest. Frontispiz, gest. Titel. u. 24 Textkupfern nach J. R. Schellenberg. 177 S. Etwas späterer Lwd. mit goldgepr. Rückentitel, stellenw. etwas fleckig, Rücken verblasst.
Goed. IV/1, 580, 23, 6; Massmann 57, A 2; Minns 549. - Zweite Auflage mit verkleinerten Nachstichen der Schellenberg'schen Tafeln. "Der Nachstecher besaß jedenfalls ebenso grosses technisches Können und Talent wie Schellenberg... als Kuriosum für jeden Totentanz-Sammler unentbehrlich" (Oppermann 1201). - Leicht stockfleckig. Innendeckel mit hs. Besitzvermerk.
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Los 88 *
The Ages of Man
Passe, Lebensalter. 10 Bll.
Passe, C. de, d. Ä. Die Lebensalter. Folge von 10 Bll. Radierungen. O.O., um 1600. Ø 12 cm, Blattgröße je ca. 15,5 x 15 cm.
Hollstein, Dutch XV, 478-487. - Die komplette Folge der Lebensalter zeigt eine Szene aus jedem Jahrzehnt, vom zehnjährigen Knaben bis zum Neunzigjährigen auf dem Weg zur Kirche begleitet vom Tod und dem Hundertjährigen, vor dessen Leiche sich die Erben um seine Güter streiten. Das 1. Bl. im Bild monogrammiert u. signiert, das 4. monogrammiert. - Gereinigt, vor allem Ränder noch leicht fleckig. Jeweils an den Oberecken bzw. der Oberkante unter Passepartout montiert.
Complete set of 10 circular engraved plates with scenes relating to the age represented. - Cleaned, light and mainly marginal staining. Mounted at top corners resp. top margin under passepartout.
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Los 89
Pfann, Biblische Emblemata
Pfann, J. Biblische Emblemata und Figuren, welche in den zweijen verneürten Stuben, deß Hospitals zum Heiligen Geist in Nürnberg allen Krancken zu sonderm Trost anstatt der Schrifft sind vorgemalet worden. - Aigentlicher Abriß der Neüen im Spital ufgehengten Tafeln. (Nürnberg) 1626. 4to (18:16 cm). 2 gest. Titel, 3 (1 gefalt.) Kupfertafeln u. 16 emblematische Kupfertafeln von Johann Pfann (jeweils mit gest. Text von separater Platte). Prgt. d. Zt. mit goldgepr. Mittelstücken, Fileten u. floralen Eckstücken auf den Deckeln; etwas fleckig u. gedunkelt, Vergoldung etwas oxydiert, ohne die Bänder.
Landwehr V, 474; Praz 452; Müller 155 f., B; vgl. VD 17 1:078432W u. 75:705529C. - Erste Ausgabe dieser seltenen Folge zu Ehren von Spendern für das Hospital, welche auf der Falttafel verzeichnet sind. Spätere Variante mit den von separater Platte gedruckten lateinischen Motti mit deutschem Vierzeiler unterhalb. Die Emblemata in barocken Rahmen thematisieren Krankheit und Leiden, Sterben und Tod. - Leicht gebräunt, Blättränder teils etwas stärker; vor allem in den Rändern etwas stock- u. fingerfleckig. Falttaf. etwas gelockert u. mit langem Randeinriss bis weit in die Darstellung. Im Innendeckel hs. Besitzvermerk von Sigmund Paulus Holzschuher (1604-1671) sowie späteres Wappenexlibris von Edward Arnold u. seinem Sohn Andrew W. Arnold, The Grove, Dorking, Surrey.
First edition of this rare emblematic book engraved throughout: 2 titles, 3 (1 folding) plates and 16 emblematic engravings within various baroque borders, depicting sickness, suffering and death. Later issue with the Latin motto and German verses below printed from a separate plate. - Light browning, heavier to margins, some mainly marginal foxing and soiling. Folding plate loosened and with long marginal tear affecting image. Bound in contemporary vellum gilt, somewhat darkened and stained, oxidation to gilding, lacking ties. Old ms. ownership inscription and later coat-of-arms bookplate (see German comment).
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Los 90
Pfeffel, Monumenta. 2 Bde.
Pfeffel, J. A. Monumenta mnemoneutica, nostri temporis memorabilibus aere caeloque erecta, singulorum mensium, quae in orbe siunt, nova memoratu digna complexa... et legentium exhibita. - Denckmale der Merckwürdigkeiten unsrer Zeit..., daß alles was in jeglichem Monat merckwürdiges vorfällt, darinnen enthalten, und mit Sinnbildern und Versen erläutert wird. 2 Bde. Augsburg (1747-1748). Fol. (40:24,5 cm). Gest. Titel u. 24 Kupfertafeln von J. A. Pfeffel nach J. E. Nilson. 2 Bll. gedr. Erklärungen. Interims-Pp. d. Zt., stark beschabt u. bestoßen, Rücken defekt.
Minns 483; Schuster, Nilson 474 a-z. - Seltene Folge von historischen Monatskupfern auf die Jahre 1746 und 1747, wohl die beiden einzigen erschienenen Jahrgänge. "Rare and beautifully engraved calendar of memorable events... The plates portray deaths, births, marriages, coronations, great fires, battle scenes, etc." (Minns). Jede Tafel mit einer größeren symbolischen Szene (darunter 2 Totentanzdarstellungen) und einer Gruppe von kl. Darstellungen der historischen Ereignisse, im Unterrand latein.-deutsche Verse. - Stock- u. fingerfleckig, 2 Bll. schwach wasserrandig; 2 Bll. mit Randeinrissen, davon 1 hinterlegt. Taf. des 2. Jg. unterhalb des Textes mit Num. in brauner Tinte.
Two vols. Rare calendar consisting of engraved title and 24 engr. plates, each representing the events of a month in the years 1746 and 1747, and 2 ll. of printed text. - Some foxing and soiling, light dampstaining to 2 plates; marginal tears to 2 plates (1 rep.); 2nd vol. plates with old ink numbering below text. Contemporary boards, rather rubbed and worn, spines defective.
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Los 91
Reuter (Reitter), Mortilogus
Reuter (Reitter), K. Mortilogus. Epigrammata ad eruditissimos Vaticolas, Hexastichon pro stemmate illustris comitis domni Henrici Caenobii Caesareae fundatoris. Augsburg, E. Oeglin und G. Nadler, 1508. (19,5:14 cm). Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel und 9 Holzschnitten im Text. 34 nn. Bll. Moderne Broschur aus Goldbrokatpapier d. 18. Jh.
VD 16, R 1519; Adams R 341; Muther 1002; Proksch I, 79; Alden-L. I, 508/13. - Erste und einzige Ausgabe der Sammlung lateinischer Gedichte über den Tod. Sehr selten. Besonders interessant ist eine Ode an Maria zum Schutz vor der Syphilis: "Carmen ... ad clementissimam dominam nostram Mariam ut nos a gallico morbo intactos preservet incolumnes". In dieser wird in den Zeilen "Quosq(ue) germanos aloiq(ue)gentes orbe sepultas | Quim domum solis perhibent utranq(ue) | Quadripartitum penitusq(ue) mundum | Hancce tam saevam penetrasse tabem omnibus unam" wohl zum ersten mal in der Literatur, Amerika (alio orbe) in Verbindung mit der Syphilis genannt, jedoch ohne von einer Herkunft der Krankheit aus der Neuen Welt zu sprechen. Gleichzeitig enthalten die Zeilen einen Hinweis auf die Annahme eines neuen, vierten Kontinents (quadripartitum mundum). Enthält weiterhin Epigramme an und von J. Locher sowie 3 Gedichte an C. Celtis. Der die Ode über die Syphilis illustrierende Holzschnitt zeigt Maria, die ihren Mantel schützend über Papst, Kardinal, Kaiser u. König ausbreitet. Die übrigen Holzschnitte mit Motiven die an Totentanz und Ars moriendi Ausgaben erinnern. "Alle Blätter sind gut gezeichnet und im Schnitte trefflich ausgeführt" (Muther). - Gleichmäßig schwach gebräunt, ganz vereinzelt gering fleckig. Wenige zeitgenössische Marginalien und kurze Anstreichungen in Tinte. Titel mit Rasurstelle im Rand und aufgehelltem Nummerneintrag in Tinte im Fußsteg. Blatt a4 mit Loch durch Papierfehler im Kopfsteg. Die letzten 3 Verse, wie auch in den digitalisierten Vergleichsexemplaren, alt mit Tinte ausgestrichen.
First and only edition. Scarce. Woodcut with coat-of-arms to title page and 9 woodcuts in the text, mainly depicting Dance of Death and Ars morituri scenes. Of high interest is a poem mentioning America in connection with Syphilis, without saying that the disease had been brought from there. One line also is defining the world to be of 4 parts, showing that the lately discoverd lands are regarded a new continent. - Slight equal browning, little occasional stains. Few contemp. marginalia and short underscorings in ink. Marginal abrasion and faint ink number to title page. Hole from paper flaw to top margin of leaf a4. Similar to other copies the last 3 rhymes crossed out in ink. Bound in modern wrappers made of 18th cent. brocade paper.
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Los 92
Sachs, Ein kampfgesprech
(Sachs, H.). Ein kampfgesprech zwischen dem Todt unnd dem Natürlichen leben, Weliches unter jn beden das pesser sey. Nürnberg, N. Meldemann, 1533. 4to (19,5:15 cm). 6 nn. Bll. Späterer Umschl.; defekt.
VD 16, S 374; Goed. II, 425, 70; Weller, Sachs 63. - Erste Ausgabe. Selten. Eine der bedeutenderen lyrischen und didaktischen Arbeiten von Hans Sachs. "Entschlossen und freudig ist das schöne 'Kampfgespräch zwischen dem Tod und dem natürlichen Leben" (Kürschner 163, S. 54f). - Schwach gebräunt, gering stock- und fingerfleckig, obere Außenecke mit blassem Wasserfleck und kleinen Randläsuren, alt foliiert. Letztes Blatt mit kl. Loch im Bundsteg.
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Los 93
Sachs, Der Todt ein Endt aller Yrdischen ding
Sachs, H. Der Todt ein Endt, aller Yrdischen ding. (Nürnberg, Georg Merckel, um 1554). 4to (19:13,5 cm). Mit Titelholzschnitt. 12 nn. Bll. Mod. Pp. mit Kleisterpapier-Bezug.
VD 16, S 561; vgl. Goed. II, 426, 129 u. Weller, Hans Sachs 205 (beide ungenau). - Selten. Erster von 2 Drucken bei Merckel, kenntlich u. a. durch das "e" im Wort "aller" des Titels (2. Druck: "allcr"); nur ein Randausbruch am Holzschnitt oben; Bl. A1 verso, Z. 3: "Der new jarßtag" (2. Dr.: "Der New jarstag") u. Z. 22: "geburdt" (2. Dr.: "geburt"); Bl. C4v., Z. 7: "muß" (2. Dr.: "mus"); Z. 15: "dienen" (2. Dr.: "dinen"); Z. 16: "Todt" (2. Dr.: "todt"). etc. Vorausgegangen waren mindestens 2 weitere Drucke (1542 u. 1553) in Nürnberg. Szenische Dialoge zwischen Mensch, Tod, Jugend, Schönheit, Gesundheit, Reichtum, Zorn etc. in Sachs'schen Versen. Der schöne Holzschnitt zeigt den alten Mann zu Bett, an das der Tod mit dem Stundenglas von links herantritt. VD 16 verzeichnet nur die Standorte Coburg u. Rastatt. - Gutes, nur ganz gering fleckiges Exemplar.
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Los 94
(Sachs), Der Todt ruckt das stullein
(Sachs, H.). Der Todt ruckt das stullein. (Am Schluss:) Nürnberg, H. Hamsing, 1553. 4to (19:14 cm). Mit Titelholzschnitt mit vierteiliger Bordüre u. einer Holzschnitt-Vignette am Schluß. 4 nn. Bll. Mod. Hlwd.
VD 16, S 565; Goed. II, 429, 226; Weller, Hans Sachs 206. - Zweite Ausgabe, war zuerst 1545 ebenfalls in Nürnberg erschienen. Schilderung eines Traumgesichts in dem der Erzähler den Tod eines reichen alten Mannes erlebt. Der Titelholzschnitt zeigt den alten Mann auf einem Sessel, rechts der Tod mit Stundenglas, links der Erzähler. - Etwas gebräunt und stockfleckig, Titel mit blassem Nummerneintrag. - Gest. Exlibris Philipp M. Hayn.
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Los 95
"A Very Baroque Work"
Schottelius, Vorstellung des Jüngsten Tages
(Schottelius, J. G.). Eigentliche und sonderbare Vorstellung des Jüngsten Tages und darin künfftig verhandenen grossen und letzten Wunder-Berichts Gottes... Nachdenklich in teutscher Sprache beschrieben. Braunschweig, C.-F. Zilliger, 1668. 4to (21:17,5 cm). Mit gest. Titel, 7 Kupfertafeln u. 1 Textholzschnitt. 15 Bll., 279 S., 2 Bll. Prgt. d. Zt., etwas fleckig, berieben u. angestaubt, Bezug des Rückdeckels leicht wellig.
VD 17 3:007723M; Dünnhaupt 3841, 39.1; Faber du Faur 699; Goedeke III, 118, 12a. - Erste Ausgabe. "Poetische Konzeption der Ereignisse des Jüngsten Tages, ausführlich mit biblischen Zitaten belegt und kommentiert. Prosa mit Verseinlagen. Mit Lobgedichten von Sigmund von Birken und A. H. Bucholtz" (Dünnhaupt). "A very Baroque work... The copperplates have their own individuality and reproduce a remarkable cosmic view of the world's structure" (Faber du Faur). Der emblematische Textholzschnitt zeigt ein blutendes, vom geharnischten Arm des schlechten Gewissens in der Zange gehaltenes Herz und dessen Spiegelbild. - Etwas gebräunt, streckenw. stärker. Je 1 Textbl. u. 1 Taf. mit kl. Randeinriss. Ca. 3 S. mit alten Randanm. in roter Tinte, auf dem Titel kl. hs. Namenszug.
First edition of this poetic conception of the events of the Last Day. With engraved title, 7 engr. plates and 1 woodcut in the text. - Somewhat browned, partly heavier. Small tear to 1 plate and 1 leaf. C. 3 pp. with annotations in red ink, ms. ownership inscription to title. Bound in contemporary vellum, somewhat darkened, soiled and stained, back cover a bit wavy.
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Los 96 *
In commenmoratione omnium fidelium defunctorum
Totenoffizium. - In commemoratione omnium fidelium defunctorum exequiae. Lateinische Handschrift auf Papier und Pergament. Wohl Deutschland, 2. Hälfte 18. Jh. 4to (22:16,5 cm). Farbig aquarelliertes Frontispiz sowie Titel in roter u. schwarzer Tinte jeweils auf Paier, 3 Bll. Text u. Noten auf Pergament. Quadratnotation auf 4 roten Linien, Hervorhebungen in roter u. blauer Tinte. Eingehängt in alten Prgt. mit Deckelvergoldung, Spiegel erneuert, ohne die Bänder.
Totenoffizium für das Gedächtnis Allerseelen. Das Requiem umfasst: Ante altare, Libera me - In medio ecclesiae, Dies illa, dies ire - Intra portam, Requiem aeternam dona eis - In reditu, Memento mei deus. Vorangestellt sind ein Frontispiz, das in einer Kartusche 6 kl. Skelettdarstellungen mit Schriftbändern und 2 Schädel, gruppiert um eine Urne mit der Aufschrift "Caro mea requiescet in spe", zeigt, sowie der Titel mit Knochen- und Schädelvignette. Eine Prgt.-Seite mit 2 Papierüberklebungen. - Stellenw. leicht fleckig, Prgt. teilw etwas gebräunt.
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Los 97
Exemplary Baroque Dance of Death
Valvasor, Theatrum mortis humanae
Valvasor, J. W. Theatrum mortis humanae tripartitum... Das ist: Schau-Bühne deß menschlichen Todts in drey Theil. 1. Theil Der Toden-Tantz. 2. Theil Underschidliche Todts-Gattungen. 3. Theil Der Verdambten Höllen-Peyn, vorstellend. Laibach u. Salzburg, J. B. Mayr, 1682. 4to (20:15,5 cm). Mit gest. Frontispiz sowie 120 Textkupfern mit Bordüren nach J. Koch von A. Trost. 3 Bll., 255 S. Blindgepr. dunkelbrauner Maroquinbd. um 1900 (sign. Townsend, Sheffield) mit goldgepr. Rückentitel u. Goldschnitt, stellenw. leicht berieben, vord. Innengelenk leicht gelockert.
VD 17 39:150265P; Thieme-B. XXI, 78 (Koch) u. XXXIII, 432 f. (Trost); Hagstrøm online (ausführlich); Minns 257; Massmann 47, D.1 (nur Tl. 1); Oppermann 1195. - Seltene erste Ausgabe, einer von 2 Drucken im gleichen Jahr, vorliegend Variante mit "Cum figuris..." u. Verfasserangabe "Valvasor/Lib. Bar." auf dem Titel. Mit fein ausgeführten Stichen mit reizvollen Bordüren mit Tier-, Früchte- und Blumenmotiven. Der erste Teil mit einer exemplarischen barocken Totentanzfolge in 54 Kupfern, bei denen es sich um freie Nachstiche von Holbeins Totentanz, genauer gesagt um Nachstiche von Arnold Birckmanns Holzschnitten nach Holbein handelt (s. Hogstrøm). 35 Kupfer im 2. Teil illustrieren gewaltsame Todesarten aus Mythologie und Geschichte, die letzten mit Hinrichtungsarten. Im 3. Teil 31 Darstellungen von Höllenqualen. Bildunterschriften und Gedichte jeweils in lateinischer und deutscher Sprache. - Leicht gebräunt u. stellenw. leicht fleckig, einzelne Ein- od. Abrisse sauber rest., Front. oben u. links leicht angeschnitten sowie unten mit kl. Randläsuren. Mit Wappenexlibris des amerikanischen Sammlers Clarence Sweet Bement (1843-1923).
Rare first edition, one of two issues published in the same year. With engraved frontispiece and 54 engravings of the Dance of Death which follow the versions invented by Arnold Birckmann after Holbein, followed by 66 plates of violent deaths and the tortures of the damned, all within elaborate borders with animal, fruit and floral motifs. - Light browning throughout, slight spotting in places, a few marginal tears expertly restored; frontispiece slightly shaved at 2 sides, and with minor marginal fraying at lower margin. Bound in blind tooled dark brown morocco around 1900 (signed Townsend), spine gold lettered, edges gilt, slightly rubbed in places, upper hinge somewhat weak. With coat-of-arms bookplate (see German comment).
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Los 98
Vogel, Icones mortis + (Holbein), Icones mortis
Vogel, J. Icones mortis sexaginta imaginibus, totidemq(ue) inscriptionibus insignitae, versibus quoq[ue] Latinis & novis Germanicis illustratae. Vorbildungen deß Todtes, In Sechtzig Figuren durch alle Stände und Geschlechte, derselbigen nichtige Sterblichkeit fürzuweisen, außgedruckt, und mit so viel überschrifften, auch Lateinischen und neuen Teutschen Verßlein erkläret. (Nürnberg, C. Lochner für) P. Fürst, (1648 = Chronogramm). (15:10 cm). Mit gest. Frontispiz, 3 blattgr. Kupfern u. 60 num. Totentanzkupfern mit floralen Bordüren. 16 nn., 60 num., 2 (l. w.) nn. Bll. - Vorgebunden: (H. Holbein). Icones mortis, duodecim imaginibus praeter priores, todidemque inscriptionibus, praeter epigrammata è Gallicis à Georgio Aemylio in Latinum versa, cumulatae. Lyon, (J. Frellon), 1547. Mit 53 Holzschnitten von H. Lützelburger u. a. nach H. Holbein d. J. u. Druckermarke auf dem Titel. 37 (statt 88, ohne den Textteil) nn. Bll. Prgt. d. 18.Jh. mit hs. Rtit.; gering fleckig.
I. VD 17 75:704879X; Douce, S. 122ff; Massmann 46, 6. (1647, Titel u. Impressum etwas abweichend); Dünnhaupt 1996, 41 (Harsdörffer); nicht bei Minns. - Erste Ausgabe in dieser Form, dritte insgesamt. Überaus seltene, fein gestochene Totentanzfolge nach H. Holbein d. J. und H. Aldegrever. Vollkommen eigenständig in dieser Folge sind die Darstellungen 50-52 (Jude, Jüdin, Turm). Bemerkenswert ferner die drei in den Vorstücken abgedruckten, mit "G.P.H." signierten Gedichte G. P. Harsdörffers. Die von Blumenbordüren u. mehrzeiligem Text umgebenen Totentanzdarstellungen erschienen erstmals 1617 in Frankfurt bei E. Kieser in "Todten Dantz, Durch alle Stände". Vermutlich ist der ursprüngliche Goldschmied Kieser auch der Stecher dieser Kupfer. Sie tragen oberhalb und unterhalb der Darstellungen mitgestochene deutsche Bibelzitate und Verse on Caspar Scheidt, sowie auf den Rückseiten in Typendruck die lateinischen Verse von G. Aemilius nach Corrozet, deutsche (meist wiederholte) Bibelzitate und die nur in dieser Ausgabe vorkommenden "neuen Teutschen Verßlein", die von Harsdörffer oder auch von J. Vogel stammen können. Ebenfalls neu in der vorliegenden Ausgabe hinzugekommen sind das interessante szenische Frontispiz mit kurzem Titel, gez.: "G. Stra. in(venit)" und "A. Khol fecit" und die drei ganzseitigen emblematischen Kupferstiche, wovon das Schlussblatt mit dem Spruch "Hie sage wer es sagen kan | Wer König sey' wer unterthan" von Paulus Fürst selbst gestochen wurde. Die von Massmann (S. 46, C) vorgenommene Zuweisung auch der 60 Totentanzdarstellungen dieser Ausgabe als von A. Khol (Kohl) nach G. Strauch ist unzutreffend. Mit zus. 79 Bll. (inkl. Front. u. leerem Schlussblatt) vollständig. Dünnhaupt zählt nur 72 Bll. und weist als Standorte nur Univ. Libr. Michigan und BL London nach. In seiner Nachdruckausgabe von 1998 spricht G. Dünnhaupt von 4 bekannten Exemplaren. VD 17 und KVK nur mit dem Standort Nürnberg. Etwa 10 weitere Exemplare lassen sich in Bibliotheken nachweisen. - Stellenweise schwach gebräunt, vereinzelt gering fleckig, Bl. 13 mit kl. Eckausriss durch Papierfehler. Insgesamt in hervorragendem Zustand. - II. Adams D 73; Mortimer 288; Baudrier V, 209f; Massmann 16, 8; Minns 223; Hollstein XIVa, 205, 99. - Exemplar mit der schönen Folge der Holzschnitte nach Holbein, von denen 42 von Lützelburger geschnitten wurden (Bll. A1-D5), jedoch ohne den nachfolgenden Textteil (D6-L8). Einer von zwei lateinischen Drucken dieses Jahres. Der andere lat. Druck von 1547 mit abweichendem Titelbeginn "Imagines mortis" sowie nicht kursivem Textsatz. - Etwas gebräunt uind fingerfleckig, stellenweise gering braunfleckig, 4 Bll. im Bund mit geringen Klebstoffspuren. Titel etwas gelockert, Bl. A2 verso mit kl. Federspur im Fußsteg. Titel von (II) mit Monogramm F. A. D. B. et L., das ist Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg-Oels (1740-1805). Vorsatz mit blassem Stempel der Ernst-August-Fideicomiss-Bibliothek.
I. First edition with this frontispice and the 3 additional full-page engravings and the poems by Harsdörffer, third edition overall. Scarce. With engraved frontispice, 60 engravings of the Dance of Death with floral borders (57 after Holbein and Aldegrever) and 3 full-page engravings. - Faint browning in places, occasional marginal stains, small chip to margin of leaf 13 caused by paper flaw. - II. First part of one of the two Latin editions from 1547. Contains the complete set of the 53 woodcuts after Holbein, but without the additional texts on leaves D6-L8. - Somewhat browned and fingerstained, little brown spotting in places, small traces of glue to gutter of 4 leaves. Title somewhat loosened and with monogram in ink, small ink trace to bottom margin verso fol. A2. Front endpaper with pale stamp of the Ernst August Fideicomiss Library. Bound in 18th cent. full-vellum with ms. titles to spine; minor staining.
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Los 99
Walasser, Kunst wol zu sterben
Walasser, A. Kunst wol zusterben (!). Ein gar nutzliches hochnohtwendiges Büchlein, auß hayliger Schrifft unnd alten bewehrten Lehrern, ... gezogen. Dillingen, J. Mayer, 1582. (16,5:11 cm). Mit Titelholzschnitt u. 22 blattgr. Textholzschnitten. 8 nn., 311 (recte 312) num., 8 (l.w.) nn. Bll. Ldr. d. Zt.auf Holzdeckeln mit blindgepr. Deckel- u. Rückenfileten u. gepr. Deckelvignetten mit Resten von Vergoldung, Schließenreste; berieben, wenige kl. Wurmspuren, Lederbezug an Rücken, Gelenken u. Kanten restauriert bzw. teilw. ergänzt.
VD 16, W 805; Bucher, Dillingen 510. - Etwa fünfter Druck des erstmals 1569 erschienenen, reich illustrierten Sterbebüchleins. Das Werk ist in vier Teile gegliedert: I. "Von der armseligkeit des Menschlichen lebens" (Von der vorberaitung zum Tod) - II. "Von den versuchungen des Teufels" - III. "Wie man sich bey den sterbenden halten soll" - IV. "Von dem privat Urtheyl - Von den Höllischen peinen - Von dem Fegfewer - Von den frewden der ewigen seligkait". Die Holzschnitte zeigen Totentanzdarstellungen, von Teufeln u. Engeln umringte Sterbende, das Fegefeuer, eine Kreuzigungsszene sowie einen Holzschnitt der 7 Todsünden, ergänzt durch eine achte Sünde: die Ketzerei. - Stellenweise fingerfleckig, gelegentlich mit schwach bräunendem Wasserfleck im Fußsteg oder Bundsteg, letzte Bll. mit schwach bräunendem Wasserfleck oben. Vorsatz mit Eintrag von 1602 und privaten Besitzvermerken von 1851 u. 1954.
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Handschriften - Stammbücher - Urkunden - Autographen

Los 101 *#
Besucherbuch König Alberts von Sachsen
Albert, König von Sachsen. - Besucherbuch. Mit sehr zahlreichen, tlw. eigenhändigen Eintragungen von Personen, die von König Albert von Sachsen während seiner Reisen empfangen wurden. 1884-1896. 4to (32:25,5 cm). 150 Bll., insgesamt 12 S. leer. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Deckeltitel "Seine Majestät der Koenig von Sachsen", Seidenvorsätze; bestoßen u. etwas beschabt, Vordergelenk oben eingerissen sowie mit kl. Fehlstelle, vorderes Innengelenk gebrochen u. Vorsatz fast lose.
König Albert von Sachsen, 1828 geboren, regierte von 1873 bis zu seinem Tode 1902. In vorliegendes Buch trugen sich offenbar Personen ein, die er empfangen hat, während er auf Reisen war; für Audienzen in Dresden dürfte es ähnliche Bücher gegeben haben. Die Mehrzahl der empfangenen Personen dürfte sich persönlich eingetragen haben, für die anderen haben das offenbar ihre Begleitpersonen, Adjutanten etc. erledigt; so stammt ein Eintrag für den Reichskanzler v. Caprivi nicht von diesem, Bismarck ("Fürst Bismarck") hat sich hingegen selbst eingetragen. Wurde der König von Sachsen selbst empfangen, etwa von regierenden Monarchen, gibt es dazu naturgemäß keine Einträge. Unter den besuchten Städten sind Berlin (seit 1889 jeweils um den Geburtstag des Kaiser am 27. Januar), Schönbrunn und Wien, London, Brüssel, Kopenhagen, Darmstadt und Metz. Während eines Besuchs in London im Juni 1887 trugen sich zahlreiche Mitglieder des britischen Hochadels ein, in Baden-Baden im Oktober 1888 u.a. der Fürst und der Erbprinz von Fürstenberg, der preußische Gesandte v. Eisendecher, Max Prinz von Baden, der portugiesische Gesandte Marques de Penafiel, der Oberbürgermeister von Baden-Baden Albert Gönner, Prinz Ludwig von Battenberg (der sich auch schon in London eingetragen hatte) sowie Dutzende andere. Insgesamt sind Kammerherren etc. anderer Regenten sowie Diplomaten zahlreich vertreten, so auch "Aristardis Bey, ancien ambassadeur de Turquie en Allemagne", drei chinesische Diplomaten haben sich wohl nicht alle selbst eingetragen. - Leicht gebräunt; mehrere Bll. lose; 1 Bl. aus dem Jahr 1887 sichtbar entfernt.
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Los 102 *
Album amicorum des C. G. Rüdiger
Album amicorum. - Breslau, Schweidnitz u.a. - Stammbuch des Christian Gottlieb Rüdiger. Meist Breslau und Schweidnitz 1785-1806. Qu.-8vo (11,5:19 cm). Mit aquarelliertem Titel, 6 Aquarellen (1 montiert) u. 1 mont. Seidenstickbild. Zus. 75 Bll. mit 41 Einträgen. Seidenband d. Zt. mit goldgeprägter Deckelbordüre u. Goldschnitt, berieben, Rücken mit Einrissen, Rückdeckel fleckig
Stammbuch des Mediziners C. G. Rüdiger. Mit Einträgen u.a. von Schwartz ("Chirurgus im Erb-Printz zu Hohenlohschen Infanterie Regiment"), Walter (ebenso), Amstetten, Pletschke (Oberchirurg zu Hohenlohe), Johann Friedrich Railler, Josephe Wachsmann, von Koschitzky, von Jülich (Lieutenant im Regiment Erb. Prinz zu Hohenlohe), Joh. Gott. Hausig, D. Neigefind, Friederike Kaiser, Amalie Prätorius, J. L. Gottschalk, C. F. u. J. F. Wollgast, Valentin Cagenias Ferdinand Müller, Joh. Gottlieb Leukert, Daniel Turteltaube, Chorny (Compagnie Chirurgus des Regiments v. Erlach), E.H. Gallisch (Regiment von Erlach), Augustin Tassi, Ernst Carl Baudisch, Jeannette Wachsmann, Dor. Beate Gräfer, Zielbauer, Jacobi (Cultur Oecon.), Samuel Gottlob Scholz, Carl Martens. Die Zeichnungen zeigen Asklepios mit Stab, Ansichten und ein Schattenprofil. - Teilw fingerfleckig, vereinzelt braunfleckig. 1 Blatt sichtbar entfernt. Mod. Exlibris.
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Los 103 *
Album amicorum des F. P. Usener
Album amicorum. - Hessen - Frankfurt - Stammbuch des Friedrich Philipp Usener. "Der Freundschaft heilig". Meist Erlangen, Idstein, Marburg, 1790-96. Qu.-8vo (11,5:19 cm). Mit kol. gest. Titel, 8 Aquarellen (3) u. Zeichnungen. Zus. 124 Bll. mit ca. 41 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit goldgeprägtem Namen "F. P. Usener" und Datierung 1790 auf dem Vorderdeckel, schmale goldgeprägte Deckelbordüren, Rückenvergoldung u. Goldschnitt, im mit Buntpapier bezogenen, geschlossenen Pappschuber d. Zt., dieser etwas berieben u. gebräunt.
Stammbuch des Juristen und Politikers Friedrich Philipp Usener (1773 Steinfurth/Bad Nauheim - 1867 Frankfurt a. M.). Er "studirte in Marburg und Göttingen die Rechte, erwarb sich 1796 auf der Universität Erlangen den juristischen Doctorgrad und erhielt 1797 in Frankfurt a.M. das Bürgerrecht mit der Zulassung zur Advocatur. Als Geschichtsschreiber ist er durch verschiedene Arbeiten über Bergschlösser in Gottschalk's Ritterburgen Deutschlands, hauptsächlich aber durch seine 'Beiträge zu der Geschichte der Ritterburgen in der Umgegend von Frankfurt a.M., daselbst erschienen 1852, bekannt geworden . Neben seiner amtlichen und schriftstellerischen Thätigkeit füllte aber noch seine Liebe zur Kunst sein Leben aus. Nicht nur, daß er aufs eifrigste die Stiche von Elias Ridinger und Daniel Chodowiecki sammelte, sondern auch als ausübender Künstler that er sich hervor. Bis in sein höchstes Greisenalter zeichnete und malte er mit unermüdlichem Fleiße alle Burgen und sonstige interessante alterthümliche Bauwerke in Frankfurt und dessen Umgebung" (ADB XXXIX, 377 f.). - Enthält Einträge von (Conrad) Varrentrapp (1779-1860, Arzt in Frankfurt), Max Elsäßer aus Stuttgart, Geiger aus Erlangen, Louis von Dewitz (Leutnant), Heinrich Usener (1774-1828, Cousin, Prediger u.a. zu Altenkirchen), A.M. Missomelius (verh. Kauffmann), Fritz Droysen aus Greifswald, G.Ch. Kocher, Karl Grundherr, Joh. Andr. Rizhaub (1745-1797, Direktor d. Gymnasium Idstein), Ch(ristian) W(ilhelm) Snell (1755-1834, Rizhaubs Nachfolger, Präsident der Nassauischen Deputiertenkammer), Charlotte Collin (1801 verh. Braune), Oheim u. Tante C.M. Beck (Karlshafen), G.L. Forst, Hohenschild (Schreib u. Zeichenmeister, später in Darmstadt), Maria Schröder (1803 verh. mit dem Kaufmann Georg Brentano), Heilmann (verh. Grünthal aus Elberfeld), Caroline Schröder (1783-1801), G. v. Starckloff (Advocatus Principis, Kriegsrat), Christian Friedrich von Glück (1755-1831, Rechtswissenschaftler), Amalie u. Hedwig Beck, Fr. Lentulus (Revierförster u. Brigadier), Marie Hoffmann (Cousine) u.a. Meist mit eigenhändigen Zusätzen Useners mit biographien Angaben zum Schreiber. - Die überwiegenden Illustrationen von Usener selbst, davon drei signiert und zwei 1796 u. 1792 datiert, ein Aquarell von G. L. Forst signiert.
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Los 104 *
Album amicorum Schlesien 1789 ff.
Album amicorum. - Schlesien - Stammbuch eines unbekannten Besitzers. Breslau u. Haynau 1798-1813. Qu.-8vo (11,5:18 cm). Mit Titel in Tuschzeichnung, 7 Aquarellen u. Zeichnungen, 1 kl. Stickerei u. 1 montierter Kupferstich. Zus. 130 Bll. mit 72 Einträgen. Rötlich gefärbter Prgt. d. Zt. mit vergoldetem Monogramm "C.B.M." u. Datierung 1796 auf dem Vorderdeckel auf schwarzem Grund, goldgeprägter Deckelbordüre, Rückenvergoldung u. Goldschnitt; gering berieben, teilw. etwas verblasst.
Stammbuch wohl aus dem Apothekerumkreis. Die frühesten Einträge stammen 1798 aus Bunzlau (Boleslawiec), wohl der Herkunftsort des Besitzers, die Mehrzahl der Eintragungen stammt jedoch aus Haynau (Chojnów), möglicherweise der Ausbildungsort des Stammbuchhalters, sowie aus Breslau. Vereinzelt finden sich auch Brieg und Rawicz. Die Einträge sind überwiegend von 1798-1811, von 1812/13 und 1826 finden sich nur Einzeleinträge. Enthält u.a. Einträge von: Apotheker W. G. Müller aus Feistenberg, das "Mitglied der Pharmazeutischen Gesellschaft in Berlin und Friedrichstadt im Herzogtum Schleswig", N. A. Böckmann, Kandidat der Pharmazie Maquet, Mitglieder der bekannten Breslauer Gelehrtenfamilie Magirus und der Orgelbauerfamilie Eckstein. Ferner Mitglieder der Familien Böhm, Eckstein, Feist, Frantz, Georgi, Hennig, Hirschfelder, Hollstein, Hummel, Jacobi, Kliche, Kunicke, Kunzendorff, Kurts, Letzner, Menzel, Mittmann, Mohr, Müller, Neumann, Niedergesäß, Opitz, Raetzel, Riedel, Rincke, Röhl, Sander, Schimbke, Schimmel, Schleusner, Scholtz, Sleziona, Sprösser, Talcke, Wagner. - Auf der letzten Seite der Vermerk: "1812 den 12ten auf den 13ten December, passierte Kayser Napoleon, aus Moscou kommend, ganz im Stillen hier durch". - Etwas fingerfleckig.
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Los 105 *
Album amicorum des J. F. von Schlieben
Album amicorum. - Wittenberg u.a. - Stammbuch des Joachim Friedrich von Schlieben. 2 Tle. dos-à-dos zusammen gebunden. Wittenberg, Basel u.a., 1651-1659. Qu.-12mo (8:14 cm). Mit 23 blattgr. Gouachen auf Pergament (darunter 4 Wappen) u. 8 farb. Wappen im Text. Zus. 262 Bll. mit 152 Einträgen. Mod. grüner geglätteter Kalblederband mit Deckelfileten u. Goldschnitt, in mod. Pp.-Schachtel.
Weitgereistes u. prächtig ausgestaltetes, zweiteiliges Stammbuch des Joachim Friedrich von Schlieben (gest. 1679), späterer Landsyndikus und Konsistorialrat der Niederlausitz. Mit zahlr. Einträgen von Kommilitonen, Professoren u. adeligen Freunden aus Wittenberg (1651-52), Leipzig (1652), Tübingen (1653), Straßburg (1653-54), Basel (1654), Paris (1654-55) u. Merseburg (1659). Unter den Einträgern finden sich Adam Christopher von Hollstein (1631-1691), Nicolaus von Gersdorff (1629-1702), Heinrich Gebhard von Miltitz (1633-1688), Adolph Friedrich von Lepel (1633-1655), Johann Georg von Zedlitz (1632-1686), Hans von Katte (1633-1684), Bogislaw von Somnitz (1632-1659), Gustav Rudolph Herzog von Mecklenburg-Schwerin (1632-1670), Christian II. Herzog von Birkenfeld (1637-1717), Johann Karl, Herzog von Gelnhausen (1638-1704), Gustav-Adolph von Nassau-Saarbrücken (1632-1677), Otto Wilhelm Graf von Königsmarck (1639-1688), Christian Trentsch (1605-1677, Rektor der Universität Wittenberg), Johannes Meisner (1615-1681, Prof. d. Theologie), Marcus Banzer (1592-1664, Prof. d. Medizin), Caspar Manz (1606-1677, Prof. d. Rechte), Melchior II. Sebisch (1578?-1671, Prof. d. Medizin), Augustin Strauch (1612-1674, Prof. d. Rechte), u.v.m.



Ein Pergamentblatt mit dem Wappen derer von Schlieben in einer zarten Tulpenblüte am Anfang sowie mehrere namentliche adressierte Widmungen identifizieren den Halter des Stammbuches. Unter den prachtvollen, tls. Gold gehöhten Gouachen finden sich einige allegorische Szenen, in denen Amor und Venus in das jeweilige Geschehen eingreifen. Eine emblematische Darstellung zeigt eine bekrönte Weltkugel vor einer Ansicht von Tübingen, andere Darstellungen zeigen ein musizierendes Paar, ein poussierendes Paar im Park, vier Herren im Wirtshaus, ein untergehendes Schiff auf See, einen Musenreigen in freier Natur, Kostümdarstellungen, u.a.m. Am Schluss ein Pergamentblatt mit Wappen des Christoph Traugott von Burgsdorff (1701-1758), datiert Halle 1732. - Stellenw. gebräunt, stock- oder fingerfleckig. Zwei Pergamentbll. im Rand oxydiert, ohne Bildberührung, eine Kostümdarstellung mit etwas Farbabrieb. Vom Sammler neu dos-à-dos als Zwillingsband gebunden.
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Los 106 *
Album Amicorum des J. T. Oeding
Album amicorum. - Züllichau. - "Philomuseum Joannis Theophili Oedingii Oscherlebiensis Saxo Anno 1723. d. 4. Februarii" (Deckelprägung). Stammbuch des Johann Theophil Oeding aus Oschersleben. Züllichau, Angermünde, Bautzen, Breslau u. wenige andere, 1723-44. Qu.-8vo (11,5:17,5 cm). Mit ca. 180 meist lavierten u. aquarellierten Feder- u. Bleistiftzeichnungen. 197 Bll. Mit 25 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Deckeltitel u. Deckelbordüre, Goldschnitt sowie Brokatpapiervorsätzen, diese berieben, Rücken am Kopf repariert, berieben u. beschabt.
Bemerkenswertes, pittoreskes Stammbuch, das sich um 1800 in ein reich gefülltes Skizzenbuch wandelte, bei dem selbst Blätter mit handschriftlichen Einträgen für die Zeichnungen verwendet wurden. Die gekonnten Genreszenen stellen vielfältigste Personen bei ihren Beschäftigungen u. Vergnügungen in Haus u. Hof, im Kaffeehaus, Wirtshaus, Theater, Hörsaal sowie in Park u. Landschaft dar. Außergewöhnlich sind Darstellungen mit Guckkasten, Pferdeomnibus, Freibadanstalt, Kegelbahn, Glashaus, Herrenclub-Lesesaal, Artisten auf Pferdewagen, etc., sowie eine Ansicht vom Brandenburger Tor. - Gebräunt u. schwach stockfleckig, erstes Blatt gelockert, Innendeckel mit altem Besitzerstempel.
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Los 107 *#
Aleotti, Regole di prospettiva
Aleotti, G. B. Regole generali di prospetiva (sic) di Gio. Battista Aleotti, detto l'Argenta. Italienische Handschrift auf Papier. (Ferrara), um 1620. Blattgröße 42:27,5 cm, Schriftspiegel ca. 37:23 cm. 52-57 Zeilen. Von Aleotti in flüssiger, gut lesbarer italienischer Kursive mit brauner Tinte geschrieben. Mit zahlreichen schematischen Zeichnungen im Text. 7 nn. Bll. Alter Kartonband; Vorderdeckel stärker fleckig u. mit unsachgemäß fixierter oberer Außenecke.
Honeyman Collection 1117; Bergé, Coll. Thomas Vroom 12. - Interessantes eigenhändiges Manuskript des Architekten, Ingenieurs, Theaterarchitekten und Kartographen Giovanni Battista Aleotti (1546-1636) aus Ferrara von unveröffentlicht gebliebenen Abhandlungen über die Perspektive. Behandelt die Prinzipien der euklidischen Geometrie und die Verbindungen zwischen Perspektive und Theaterszenen, wie sie von Vitruv beschrieben werden. Die letzten beiden Seiten zur Wahnehmung der Perspektive durch das Auge, überschrieben 'Di quei raggi luminosi, ch'uscendo dal senso del vedere, passano la pupilla dell'occhio, et et comprhendono l'ogetto'. Laut Bergé hat Dr. Myra Nan Rosenfeld die Echtheit des Manuskripts im Jahr 2002 bestätigt: "Unpublished manuscripts by Aleotti on hydraulics, architecture, astronomy and meteorology, fortifications, and artillery are found in the Biblioteca Comunale F. Bertoldi, Argenta, and the Biblioteca Apostolica Vaticana. An unpublished manuscript with writings and illustrations on perspective long thought to be lost, is mentioned on the first folio of Aleotti's will in the Archivio di Stato of Ferrara (Archicio Notario Anticho, Notaio Mainardi Guarini, Matricolo n. 852, pacco n.23, folio 217-v-222). It was to have been dedicated to Duke Federico Savelli, the commander of the Papal troops in Ferrara and was intended by Aleotti to be printed... Aleotti's treatise on perspective must have been written toward the end of his life, since in the introduction, he mentions two theatres he built after 1600, the theatre of the Accademia degli Intripidi in Ferrara (1606), and the wooden theatre in the Farnese Palace in Parma designed for Duke Ranuccio I Farnese (1617-1618). In this fragment of his treatise on perspective, Aleotti discusses the connections between perspective and stage design according to Vitruvius's definition of scenographia in Book I, Chapter II of this Ten Books on Architecture, the principles of Euclidian geometry, and one-point perspective. The illustrations in this fragment are derived from those of Piero della Francesca, De prospective pingendi, of which Aleotti owned a manuscript, now in the British Library and of Giacomo Barozzi Vignola, Le due regole della prospettiva (1583).” - Schwach gebräunt, etwas wasserfleckig, stellenweisse geringe Randläsuren. Letztes Blatt im Format etwas kleiner, der Text verso kopfstehend. Mod. Exlibris. - Dazu: Ders. Eigenhändiger Brief an Cesare Vesuvio, signiert u. datiert 3. Dez. 1631, über finanzielle Fragen. 1½ S. Auf einem Doppelblatt. - Provenienz: Honeyman Coll.; Arnaud de Vitry, Sotheby's 2002, lot 15; Thomas Vroom; Privatsammlung.
Autograph manuscript of 7 large leaves written on both recto and verso by the Italian architect, engineer, stage designer and cartographer Aleotti, including numerous sketches in ink. Unpublished treatises on Euclidian geometry and one-point perspective. According to the catalogue of the T. Vroom coll. examined and authentified by Myra N. Rosenfeld in 2002. - Little browning, some faint waterstaining, few marginal lesions. Last leaf slightly smaller, the text on the last page reversed. - Added: Autograph letter from Aleotti, dated Dec. 3, 1631 to this patron Cesare Vesuvio, discussing his finances. - Previous owners: Robert B. Honeyman, Arnaud de Vitry, Thomas Vroom, Private collection.
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Los 108 *#
Antiphonar auf Pergament. 1763
Antiphonar. Lateinische Handschrift auf Pergament. (Cordoba) 1763. Imp.-fol. (56:39 cm). Blattgr. 52:37 cm, Schriftspiegel 45:26 cm. Rotunda formata in schwarzbrauner Tinte u. römische Quadratnoten auf 5 roten Linien. Mit 4 großen Schmuckinitialen in mehreren Farben u. zahlreichen eingemalten, teilw. großen Initialen in Rot u. Schwarz, die ersten zwei beschriebenen Seiten mit farbigen Randleisten. 97 num. Bll. Wildldr. d. Zt. über schweren Holzdeckeln mit je 4 Metall-Eckbeschlägen, 1 großes Metall-Mittelstück auf beiden Deckeln sowie weiteren Metallbuckeln u. Rundnägeln, Pergamentspiegel; berieben, Schließen fehlen.
Großformatige liturgische Handschrift auf Pergament mit Maria Empfängnis, Weihnachts- und Totenmesse etc. Am Schluss der Vermerk auf Stifter und Schreiber: "Siendo Obispo de esta Ziudad el illustrissimo Senor D. Martin de Barcia de Consejo de sua Magd. Recor de esta Parroquia Dn. Antonio Caballero. Mayordomo Dn. Juan Gonzalez y Sochantre D. Pedro Escobar; y lo scrivio Diego Melero. ano de 1763". Martin de Barcia war 1756-1771 Bischof von Cordoba. - Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, stellenweise gebräunt u. berieben, schwarze Text- u. Notenfarbe stellenweise etwas abgerieben, eine Schmuckinitiale ebenso betroffen. Vereinzelte Randläsuren bzw. Randeinrisse. Bl. 94 mit Eckabschnitt mit etwas Verlust der Notenlinien.
A monumental liturgical manuscript on vellum. Written in black ink and Roman square notes on 5 red lines. 4 large initials in colours and numerous initials in red and black, colour borders on first two leaves. For note and date at the end see German description. - Partially stained or fingerstained, browned and rubbed in places, black text and note colour somewhat rubbed off in places, one decorative initial also affected. Isolated marginal tears and tears in margins. Upper right corner of leaf 94 torn away with some loss. Contemporary buckram over heavy wooden boards, each with 4 metal corners, 1 metal centrepiece on both covers as well as further metal bosses and round nails; rubbed, clasps missing.
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Los 109 *
Compagnie des Indes Orientales
Relation du voyage des Indes
Asien. - Relation du voyage des Indes du S. Assolent dans le vaisseau L'Emphitritte de la Compagnie des Indes. Commencé le 26e fevrier 1733 et fini le 24e aoust 1734. Französische Handschrift auf Papier. Ca. 1733/1734. Blattgr. ca. 22,5:17, Schriftspiegel ca. 17:13 cm. 1 Bl., 141 S. Hldr. d. 19. Jh. mit etwas Rvg., Gelenke mit wenigen Wurmspuren.
Bericht des "enseigne surnumeraire" (etwa: Seekadett) Assolent über die Reise des Schiffs L'Amphitrite unter Kapitän Louis de Canivet (hier Cannivet) nach Ostasien. Das Schiff verließ am 25. Februar 1733 den bretonischen Hafen Lorient und kehrte am 24. August 1734 in den benachbarten Hafen Port-Louis zurück. Die Reise ging entlang der afrikanischen Küste und über den Indischen Ozean nach Pondicherry/Pondichéry an der Südostküste Indiens, das am 25. September erreicht wurde. Es war einer der Hauptstützpunkte der Französischen Ostindienkompanie (Compagnie des Indes Orientales). Etwa 10 Tage später ging es weiter über die Ile du Roi im Mergui-Archipel nach Mergui (im Süden des heutigen Birma), wo auch die Siamesen beschrieben werden. Danach wurde Aceh auf Sumatra ("Achem") angesteuert und am 18. Januar 1734 wieder Pondicherry erreicht. Am 10. Februar ging es wieder Richtung Heimat. Berichtet wird von Stürmen, Flauten, Elmsfeuer, verschiedenen Todesfällen an Bord etc., beschrieben werden Völker, Landschften und Städte, es gibt auch einen Abschnitt über exotische Fische. Es war die erste lange Fahrt der "Amphitrite". Das Schiff ("vaisseau") von etwa 400-550 Tonnen, mit 26-32 Kanonen versehen, war 1732 in Hamburg gebaut worden, auf der von dem Hugenotten Pierre Boué betriebenen Werft ("Französische Schiffbauerei"), wo zahlreiche Schiffe für die Compagnie des Indes Orientales gebaut wurden. Der vorliegenden Bericht hatte Assolent offenbar für seinen Vater geschrieben, S. 1/2 mit einer Widmung an diesen. - Tlw. unbeschnitten. Etwas gebräunt, vereinzelt fleckig.
Report on the first voyage of the vessel "L'Amphitrite" belonging to the French East India Company to Pondicherry, Mergui and Aceh, written by a cadet for his father. - Partly uncut. Some browning, staining here and there. 19th century half-calf gilt, slight worming to joints.
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Los 110 *#
Gunter Böhmer an Konrad F. Bauer
Böhmer, Gunter. Briefe, Aquarelle & Zeichnungen
Autographen. - Böhmer, Gunter (Maler, Zeichner, Schriftgestalter; 1911-1986). Sammlung seiner Korrespondenz an Konrad Friedrich Bauer (Typograph, künstlerischer Leiter der Bauerschen Gießerei, Frankfurt; 1903-1970) und dessen Frau Sofie Charlotte Bauer (1913-1999). Insgesamt 6 Briefe und Schriftstücke, 16 Or.-Tuschzeichnungen auf 9 Bll., 4 aquarellierte signierte Or.-Tuschzeichnungen, 2 signierte Or.-Aquarelle, Sammlung von eigenh. getuschten Musterblättern zu einem Schriftentwurf, Beilagen. Meist Montagnola 1939 - ca. 1970. Lose in Hlwd.-Kassette (40:30 cm).
Reichhaltige Sammlung von Schriftstücken, Originalzeichnungen und Entwürfen, die die Zusammenarbeit Böhmers mit der Bauerschen Gießerei dokumentieren. Enthält im Einzelnen:

1. Zwei eigenh. Briefe vom 27.4.1939 (4 S.) und vom 7.10.1939 (1 S.). - Der Brief vom 27.4. ausführlich über geplante und begonnene Projekte, so über eine geplante neue Publikation eines ungenannten Textes von Hesse. "Nach Ihrem schönen Besuch habe ich gleich Hesse von Ihnen, von Herrn Hartmann (d.i. Seniorchef d. Bauerschen Gießerei) und von unseren Plänen erzählt... Übrigens ist inzwischen die Nachdruckerlaubnis von Hesses Verleger eingetroffen... O, es wird herrlich!" Weiterhin zu Illustrationen zu einer geplanten Hamlet-Ausgabe "Daß Herr Hartmann für den Hamlet mehr Illustrationen wünscht, das freut mich ja nur." (Hier ist offenbar nicht Faulkners 'The Hamlet' gemeint, der erst 1940 in New York erschien und später in Auszügen von Böhmer illustriert wurde). Zu 'Klingsors letzter Sommer' schreibt B.: "Im Klingsor lebe ich ganz, ich muß Ihnen aber gestehen, daß mich der Hamlet immer intensiver packt." - Maschinenschriftl. Brief mit Unterschr. vom 11.8.1950 (1 S.) "von inneren und äusseren künstlerischen Plänen, Hoffnungen, Wandlungen, Kämpfen und Nöten... Manchmal denke ich, wenn der Klingsor damals erschienen wäre, hätte meine ganze Bucharbeit vielleicht eine andere Wendung nehmen können". - Eigenh. Ansichtskarte. Ischia 25.(?) 9. 1950. - Maschinenschriftl. Brief mit hs. Zusätzen u. Unterschr. vom 9.1.1955. (2 S.), zum Tod von Georg Hartmann, zum bevorstehenden 80. Geburtstag Hesses und zu der von Böhmer gestalteten Neujahrskarte der Bauerschen Gießerei 1955. - Grußkarte an Sofie Charlotte Bauer. (Nach 1970). Über den verstorbenen K. F. Bauer.

2. Sechzehn Or.-Tuschfederzeichnungen auf 9 Bll. verschiedener Formate (17,5:11 bis 29,7:21 cm). Skizzen von Szenen mit 2 oder mehr Personen, zwei auch mit Pferd, wohl als Entwürfe zu Illustrationen von Büchern. Auf den zwei größten Bll. je 4 Szenen auf 1 Seite (1 auch rückseitig). Ein Blatt für K. F. Bauer zeigt den knieenden Künstler, die Hände zu dem als Engel in einer Wolke erscheinenden Bauer erhebend mit 4 fragenden Stichworten und Gruß.

3. Vier lavierte Or.-Tuschpinselzeichnungen in verschiedenen Farben, alle signiert und (19)40 datiert, sowie an den oberen Ecken auf Kartonbll. montiert: - Mann am Tisch sitzend, dahinter stehende Frau. 23,5:11,7 cm. - Zwei Frauen im Gespräch über eine Mauer hinweg. 21,7:17,9 cm. - Zwei Männer mit Fahrrädern im Gespräch. 21,3:20,2 cm. - Zwei Männer mit Pferd. 23,5:18,6 cm.

4. Or.-Aquarell, signiert und (19)48 datiert. Sitzender weiblicher Akt in einem Zimmer mit Blick auf Gebirgslandschaft mit See und Segelbooten. 20:28,5 cm. An 2 Ecken auf Karton montiert.

5. Or.-Aquarell, signiert. Mann beim Aufsitzen auf ein Pferd. 21:15,8 cm. - Dazu: Beispielheft der Druckabfolge der 6 Farbplatten für dieses Aquarell. 11 Bll. Umschl.

6. Mappe mit Entwürfen zu einer "Böhmer-Pinselschrift", teilw. "Pennello" benannt. 22 Bll. von Böhmer mit Tuschpinsel mit sich teilw. wiederholenden Texten beschrieben. Zahlreiche Buchstaben ausgeschnitten und auf separate Bll. als Alphabet montiert. - Weitere 3 Bll. mit getuschten Schriftentwürfen (von anderer Hand?). - 7 Bll. fotogr. Reproduktionen der Pinselschrift. - Mappe mit kalligraphierter Postanschrift an K. F. Bauer, Bauersche Gießerei, Frankfurt. Mappe etwas beschädigt.

7. Mappe mit Ausstellungsprospekten und Zeitungsausschnitten, darunter ein von Böhmer zusammengestelltes Heft (gedrucktes Deckelschild: H. Hesse / K. Höhn. Böhmer. Gemälde) mit 2 Aufsätzen über ihn von H. Hesse und K. Höhn mit 3 zusätzlich montierten und von Böhmer eigenh. bezeichneten Or.-Fotoabzügen von Gemälden. Mit eigenh. Widmung Böhmers an Georg Hartmann, dat. Paris, Nov. (1938).
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Los 111 *#
Böttiger, Eigenh. Brief an A. Duvau / 3 Bll.
Autographen. - Böttiger, C. A. (Philologe u. Archäologe; 1760-1835). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift an Auguste Duvau. Marienbad, 4. August 1828. 4to (25:22 cm). 1 1/2 S.
Der Empfänger ("Mein alter, edler Freund") wird namentlich nicht genannt, lässt sich aber erschließen. Es handelt sich um Auguste Duvau (1771-1831), der sich als französischer Emigrant in den 1790er Jahren in Weimar aufhielt, wo er sich u.a. mit Wieland und Böttiger anfreundete. 1805 kehrte er nach Frankreich zurück, blieb aber im Briefwechsel mit Böttiger und übersetzte aus dem und in das Deutsche. Böttiger bedankt sich für die ihm aus Dresden nachgesandten Briefe "und die volwichtige Beilage, Ihren Wieland". Duvau hatte für die Biographie Universelle (Bd. 50; 1827) den Artikel über Wieland verfasst, der auch als Sonderdruck vorkommt (Notice sur la vie et les ouvrages de Chr.-M. Wieland). "Ueber Ihren Schiller habe ich zu seiner Zeit in öffentlichen Blättern (in der Alg. Zeitung) gesprochen. Er ist eine gediegen Arbeit. Aber ich bin ein träger Briefwechsler geworden." Den Sonderdruck aus der Biographie Universelle über Schiller (Bd. 41; 1825) hatte Duvau, mit Widmung, auch an Goethe geschickt. Weiter über den Wieland-Aufsatz: "Ihr Wieland hat mir ausser ordentlich gefallen. Er verdiente eine Uebersetzung. Und lebte unser Göschen noch, so verwirklichte sich diese ... Führen Sie doch ja Ihr Vorhaben aus, diese Notiz zu einem grösser(en) Werk mit dem Titel: 'Wieland und seine Vorgänger' zu verarbeiten ... Nur hüten Sie sich vor dem Wust der Minnesänger und allem, was vor Opitz vorangeht." Weiter über Verschiedenes, so wird das Ehepaar v. Könneritz in Paris angekündigt und Duvau wird gebeten, Böttigers Briefpartner Raoul-Rochette aufzusuchen. "Der Tod des Großherzogs von Weimar ist algemein bedauert worde(n). Er wird nicht ersetzt werden. Hier mein Nachruf." Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach war am 14. Juni 1828 gestorben, zum "Nachruf" siehe die erste Beilage. Vorliegender Brief ist in der Edition des Briefwechsels zwischen Böttiger und Duvau (Berlin 2004) nicht abgedruckt, weil er den Herausgebern, K. Gerlach und R. Sternke, unbekannt war. Da sich aus Duvaus Antwortbrief vom 31. August erschließen ließ, dass Böttiger vorliegenden Brief geschieben hat, erhielt dieser die Nummer 101 mit dem Vermerk "Böttiger an Duvau. Dresden, zwischen Mai und August 1828". - Unterschiedlich gebräunt u. mit kl. Randläsuren. - Provenienz: Stargardt, Auktion 631 (1984), Nr. 507. - Dazu: 1. C. A. Böttiger. Cum nuntius allatus esset, Carolum Augustum ... Stans moritur Dux Vimariae ... Stehend stirbt, der Weimar beherrscht. Einblattdruck. (Dresden? 1828). Schmal-fol. (49,5:13 cm). - Erschien (mit anderem Satz) auch in der Abend-Zeitung (Dresden), Nr. 149 vom 21. Juni 1828. - Etwas gebräunt. - 2. Ders. Dresdens Klage beim Leichenzug der Höchstseligen Königin den 10. Novemb. 1827. Einblattdruck. (Dresden 1827). 4to (24,5:20 cm). - Verso die lateinische Fassung (Dresda lugens...). - Etwas gebräunt u. mit kl. Randläsuren - Zusammen 3 Bll.
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Los 112 *#
Clodius, Eigenh. Brief / 2 Bde. Beilage
Autographen. - Clodius, Christian August (Dichter u. Philosoph; 1737-1784). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Leipzig, 23. Sept. 1768. 4to (23,5:19 cm). 4 S. auf 1 Doppelbl.
Clodius war seit 1760 Professor in Leipzig. 1766 hatte Goethe ihm ein Gedicht vorgelegt, das Clodius veranlasste, "den Mißbrauch der antiken Mythologie scharf zu verurteilen. Um seinem Ärger Luft zu machen, schrieb Goethe die Huldigungsverse 'An den Kuchenbäcker Händel', worin er C.s prunkendes Pathos travestierte ... Gegen Goethes Schilderung in 'Dichtung und Wahrheit' (7. Buch) wandte sich C.s Sohn vergebens: die Nachwelt hat daraus ein einseitiges und ungerechtes Bild von C. gewonnen. Seine späteren Schriften zeigen ihn demgegenüber als einen Mann von umfassender Bildung, geistigem Weitblick, hohem Kunstverständnis und edlem Charakter" (NDB III, 292f.). Vorliegender Brief an einen Ungenannten in Dresden, wohl am kurfürstlichen Hof, dem er zwei junge Leute empfiehlt: "Der Baron von Mandach und sein Freund Herr von Ziegler, zwey junge Schweitzer von guter Hoffnung ... Beyde sind meine Zuhörer, und beyde lieben die Wissenschaften". Georg v. Mandach und Johann Jacob v. Ziegler, beide aus Schaffhausen, waren seit 1768 und 1766 in Leipzig immatrikuliert. Weiter über den Regierungsantritt von Kurfürst Friedrich August III., den Clodius sehr rühmt: "Ich bin so sehr davon voll, daß ich gestern in meiner moralischen Vorlesung von dem Verfall der Sitten ihn als den größten Bewegungsgrund zur Ruhe und Sittsamkeit für unsere Jugend gebraucht habe." Dazu: 1. Ders. Der Königstein im Ungewitter. Eine Ode. Leipzig, aus der Löperischen Buchdruckerei, 1778. 4to. Mit 2 gest. Vignetten. 4 Bll. Umschlag d. Zt., ohne den Rückdeckel. - Nicht bei Goed. III, 375f., 118. - Mit großer Vignette der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz. - Etwas gebräunt. - 2. Ders. Ode an den May. Ebda. 1778. 4to. Mit 2 gest. Vignetten. 4 Bll. Ohne Einband. - Etwas gebräunt u. im Außensteg tlw. braunfleckig. - Zusammen 1 Autograph u. 2 Bde.
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Los 113 *
11 Autographen verschiedener Künstler / 13 Bll.
Autographen. - Künstler. - Konvolut von 11 Autographen verschiedener Künstler. 1910-1987. Verschiedene Formate.
Enthält: 1. Hans Thoma (Maler; 1839-1924). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift an den Lüdenscheider Maler Hermann Bürger (1877-1960). Karlsruhe, 23. Sept. 1910. Qu.-8vo. - 2. Josef Hegenbarth (Maler u. Graphiker; (1884-1962). Eigenh. Brief mit Unterschrift an die Kunsthandlung Clasing. Dresden-Loschwitz, 12. Jan. 1940. 4to. 1 1/2 S. - Mit einer Liste über "abgesandte Arbeiten", mit Bruttopreisen, enthaltend 17 Gemälde (Tempera), 3 Pinselzeichnungen und 4 farbige Zeichnungen, - Gelocht. Gebräunt. - 3. Otto Pankok (Maler; 1893-1966). Eigenh. Postkarte an den Galeristen u. Künstler Heinz Clasing (1911-1989) in Münster. Düsseldorf-Oberkassel, (3)0. Nov. 1946. - Verso mit Linolschnitt. - Gelocht mit Berührung des Linolschnitts u. des Datums. - 4. Walter Heisig (Graphiker; 1909-1984). Maschinenschriftl. Brief mit eigenh. Unterschrift. 4to. - Unter dem Briefkopf des Ministeriums für Volksbildung, Hauptabteilung Kunst und Literatur, Referat Bildende Kunst. An einen Dr. Reissert. "Zusammen mit dem Genossen Nerlinger habe ich mir die Ausstellung des amerikanischen Kunstwettbewerbs in der Grunewaldstraße angesehen. Es wäre meiner Meinung nach falsch, ncht zu erkennen, daß die dort ausgestellten Arbeiten Talent (...) aufweisen. Und doch war ich etwas erschüttert darüber, daß es sich fast ausschließlich um sekond-hand-Kunst (!) handelt. Es waren die Vorbilder Kandinsky, Klee, Molzahn oder auch die Brücke (...) deutlich zu erkennnen (...)". - Gelocht. Papier gebräunt, brüchig u. mit kl. Randläsuren. Verlust eines Worts durch hinterlegte Fehlstelle. - 5. Alexander Archipenko (Bildhauer; 1887-1964). Maschinenschriftl. Brief mit eigenh. Unterschrift. 27. Okt. 1962. 4to. - An den Galeristen Günter Fuchs, Stockholm, dem er einen signierten Katalog zurückschickt. - 6. Der unter (5) genannte Katalog, zur Archipenko Ausstellung in St. Gallen (17. November 1962 bis 10. Januar 1963) mit Unterschiften von Archipenko u. seiner Frau Frances Archipenko-Gray auf dem Titel. - 7. Meret Oppenheim (deutsch-schweizerische Malerin; 1913-1985). Eigenh. Postkarte mit Unterschrift "M. La Roche-Oppenheim". Hünibach-Thun, 19. Juli 1966. - Bestellt das "Internation surrealist Bulletin" aus einem Katalog. - 8. Karl Schmidt-Rotluff (Maler; 1885-1976). Brief mit eigenh. Unterschrift. Von anderer Hand datiert 20. Aug. 1974. 8vo. 1 1/2 S. - Wohl von der Hand seiner Frau Emy Schmidt-Rotluff (1884-1975), auch von ihr unterschrieben. An Gerhard Wietek (Kunsthistoriker u. Museumsdirektor; 1923-2012), der vielfach zu Schmidt-Rotluff publiziert hat. - Gelocht mit Verlust weniger Buchstaben. - 9. Arnulf Rainer (österr. Maler; geb. 1929). Eigenh. Postkarte mit Unterschrift. 1974 (Poststempel). - Bestellung an das Antiquariat Fuchs. - 10. Max Bill (Schweizer Architekt u. Künstler; 1908-1994). Maschinenschriftl. Brief mit eigenh. Unterschrift. Zürich, 23. Sept. 1976. 4to. - An das Antiquariat Fuchs, bietet Kataloge seiner früheren Ausstellungen an. Ohne die Anlage mit der Bestellung. - 11. Wolf Vostell (Künstler; 1932-1998). Eigenh. Brief mit Unterschrift. O.O., 26. März 1987. 4to. - An Siegfried Salzmann (Kunsthistoriker u. Museumsdirektor; 1928-1994). "Lieber S. Salzman,; ich würde mich sehr freuen, könnten wir in nächster Zukunft in Berlin über die geplanten Ausstellungen sprechen (...)". - 2 Beilagen.
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Los 114 *
Maximilian II. Brief von Schreiberhand
Autographen. - Maximilian II., römisch-deutscher Kaiser (1527-1576). Deutsche Urkunde von Schreiberhand auf Papier die Ratswahl in Schönaich betreffend. Wien, 1 Dezember 1565. Fol. (32:21 cm). 1 Bl., einseitig beschrieben. - Ränder etwas angestaubt, gefaltet.
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Los 115 *#
Imre Reiner an Konrad F. Bauer
Reiner, Imre. 39 eigenh. Briefe u. Postkarten + Beilagen
Autographen. - Reiner, Imre (Maler, Grafiker, Schriftgestalter; 1900-1987). Sammlung seiner Korrespondenz an Konrad Friedrich Bauer (Typograph, künstlerischer Leiter der Bauerschen Gießerei, Frankfurt; 1903-1970) und dessen Frau Sofie Charlotte Bauer (1913-1999). Insgesamt 39 (35 eigenhändige, 2 maschinenschr., 2 eigenh. Postkarten) Briefe und Schriftstücke. Paris (2), London (2) u. Ruvigliana 1931-1976. Verschiedene Formate, je 1-3 S. auf 1-2 Bll. Mit 14 Or.-Zeichnungen und 17 teilw. signierten bzw. beiligenden Or.-Holzschnitten. - Beilage: 1 Skizzenblatt mit Federzeichnungen (s.u.). Lose in Hlwd.-Kassette (40:30 cm).
Umfangreiche Sammlung der zum Teil sehr persönlichen Briefe und Grußkarten, die Mehrzahl in chronologischer Ordung (mit kl. Abweichungen) mit Bleistift nummeriert. Das älteste vorhandene Stück ist ein kalligraphisch gestalteter Briefumschlag (nur Vorderseite) vom August 1931 aus Stuttgart, gefolgt von einem Brief vom September 1931 aus Paris, in dem er seinen Umzug in die Schweiz ankündigt und die Hoffnung auf eine Freundschaft postuliert "aber es kommt mir so vor, als hätte ich an Ihnen einen stillen Freund - der wenn er mir schon nicht viel helfen !!! will, wenigstens nicht schadet !!! (mit Zusatz:) Klingt so bissig. Ist aber nichts, als ein misslungener Witz." Zahlreiche Schreiben zeugen von Reiners Arbeiten, meist für die Bauersche Gießerei, vor allem als Schriftgestalter aber auch als Illustrator. Die Form der Anrede wechselt häufig, von "Lieber Herr Dr. Bauer" zu "Mein lieber Freund", "Mein lieber KFB" wieder zu "Sehr geehrter Herr Doktor Bauer" etc. Im Jahr 1954 bemerkt er "Meine Ausstellung ist im Gang. Was dabei herauskommt das ahne ich. Die Menschen fallen nicht mehr auf Bilder herein, jetzt nur noch auf chice Autos und Nylon-made Dinge." Der letzte Brief an K. F. Bauer über die Söhne der Familien (beide mit Namen Michael) und die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Die folgenden 7 Briefe und Schriftstücke (1973-1978) an die Witwe Sofie Charlotte Bauer. - Die Zeichnungen, überwiegend in Tinte, auf den Briefen und Schriftstücken, teilweise blattgroß mit umlaufender Handschrift. - Einige Holzschnitte als Briefkopf, einige lose oder in Passepartout, darunter auch sign. Probedrucke. - Dazu: 1. Brief des Sohnes Michael Reiner vom 8.7.1983 an Sofie C. Bauer. Schildert die vollständige Erblindung des Vaters und fragt ob seine Mutter Hedwig, geb. Bauer verwandt sei. - 2. I. Reiner u. Hedwig Bauer. Schreibmeister. Heft mit gedruckten Schriftmustern. Ohne Ort u. Jahr. Umschlag mit hs. Titel. - 3. "Skizzenblatt für Frl. Bauer" (hs. Zusatz in Bleistift). Skizzenblatt mit ca. 22 Or.-Federzeichnungen von I. Reiner, wohl zu Märchenmotiven, offenbar seiner zukünftigen Frau Hedwig zugeeignet. - 4. imre reiner. Square Gallery, Milano. Ausstellungskatalog 1970. Mit hs. Widmung von I. Reiner. - 5. M. Gasser. Imre Reiner. Sonderdruck aus Graphis 13/14. Zürich 1946. - 6. Imre reiner. Mappe mit Reproduktionen versch. Arbeiten. Ohne Ort u. Jahr. 12 Bll.
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Los 116 *#
Hamburger, Skizzenbücher. 4 Bde.
Bad Kreuznach. - Hamburger, K. T. W. Vier Skizzenbücher des in Bad Kreuznach tätigen Architekten und späteren Kommunalpolitikers Karl Theodor Willibald Hamburger (1884-1965). Verschiedene Orte, 1908-1920. Qu.-8vo (2) u. Qu.-4to. Mit zahlreichen, teilweise kolorierten Bleistift- u. Federzeichnungen. Or.-Lwd. (3) u. Or.-Kart. (1); etwas fleckig.
Hamburger studierte in Darmstadt bis 1909 und übernahm, nach einer ersten Tätigkeit als Architekt in Bosnien, 1912 das Bauamt der Diakonieanstalten Bad Kreuznach, wo er sich nach 1945 auch in der Kommunalpolitik engagierte. Die Zeichnungen meist signiert oder monogrammiert und datiert, vielfach auch bezeichnet. Zwei Innendeckel mit Name und Adresse Hamburgers. Das erste Skizzenbuch (9:14,5 cm; 30 Bll.) aus seiner Studienzeit 1906-1908 mit Selbstporträt, Landschafts- u. Figurenstudien. Das zweite Skizzenbuch (18:25,5 cm; 25 Bll.) aus der Zeit seines Aufenthalts in Bosnien mit 1910-1912 dat. Ansichten u. Motiven aus den Gegenden von Banja Luka, Mostar, Schatzberg (Österreich) u.a. Die weiteren Skizzenbücher (12,5:20 cm; 38 Bll. u. 21:17 cm; 15 Bll.) aus den Jahren 1918-1920 mit Figurenstudien, Exlibris-Entwurf u. Motiven aus dem Hunsrück (mehrfach: Asbacher Hütte, Mörschied). - Stellenw. gering angestaubt, einige Bll. entfernt.
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Los 117 *#
Ahnenprobe Breidbach Bürresheim
Breidbach-Bürresheim. - Ahnenprobe für Philipp Anton Freiherrn von Breidbach-Bürresheim, genannt Riedt. Deutsche Urkunde auf Pergament. München 1830 bzw. 1832. Blattgr. 90:63 cm. Von einer Hand mit braunschwarzer Tinte geschrieben. Mit 35 farbig eingemalten Wappen. 1 Blatt. Gerollt.
Philipp Anton von Breidbach Bürresheim (1791 Mainz - 1878 Heddernheim) war nassauischer Generalmajor und Abgeordneter der 1. Kammer der nassauischen Landstände. 1813 wurde Breidbach-Bürresheim zum Rittmeister ernannt. Von 1815 an diente er als Adjutant des Erbprinzen Wilhelm. In dieser Verwendung nahm er an der Schlacht bei Waterloo teil. Ebenfalls 1815 wurde er zum Major à la suite ernannt und diente als Flügeladjutant. 1858 erfolgte die Ernennung zum Generalmajor à la suite. 1826 bis 1847 gehörte er der Herrenbank des Landtags des Herzogtums Nassau an. 1848 war er Mitglied des Frankfurter Vorparlaments und 1858 bis 1863 als Vertreter des Erzherzogs Stephan Mitglied der Nassau. I. Kammer. Die Urkunde wurde bestätigt durch Augustin Theodor Graf von Waldkirch, Kämmerer und Ritter des Ordens vom Heil. Michael und August Karl Graf von Seinsheim, München 1830. Darunter Bestätigung von 1832. durch den Reichsherold Ludwig von Soulon. - Etwas fingerfleckig u. leicht angestaubt.
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Los 118 *#
Denkbuch der Freundschaft geweiht.1869
"Denkbuch dem Genius der Freundschaft gewidmet". Wien 1869. Qu.-8vo (12,4:19,5 cm). Mit gest. Front., gest. Titel, zahlr. handschriftlichen Einträgen in schwarzer Tinte, einigen Federzeichnungen, 2 Quodlibets, 4 Stahlstichen u. 5 Bll. in Typendruck. 66 Bll. mit Einträgen. Roter Maroquinbd. des frühen 19. Jh. mit goldgeprägter Deckelbordüre, Rücken-, Steh- u. Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt, im goldgeprägten Ldr.-Schuber, dieser berieben.
In schwarz gehaltetes Album zu einem Abschied. Vielfach kalligraphisch gestaltet, in verschiedenen Schriften, teils Zierschriften und obwohl unterschiedlich, wohl von einer bzw. wenigen Händen. Mit Gedichten, Sprüchen und einigen Rätseln, dazwischen einige Federzeichnungen, die teilw. die Stationen gemeinsamer Erinnerungen illustrieren. 1 Blatt mit zahlreichen Signaturen. Die Quodlibets geklebt aus farbigen Briefmarken, Etiketten u. wenigen Eintrittskarten, die auf Wien hinweisen. Auf dem Vorsatzblatt ein Monogramm und die Datierung 1869.
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Los 119 *
Chaumelz, Devises pour Anne d'Autriche
Emblemata. - Anne d'Autriche, Reine de France - (Chaumelz [Chaumeltz] , L. de). Devises Panegyriques pour Anne dautriche Reine de France. Französische Handschrift auf Papier. Frankreich, 18. Jahrhundert. Blattgr. 23:16,8 cm, Schriftspiegel 20,5:13,5 cm. Von einer Hand in Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben, jede Seite mit einer schmalen Einfassung. Mit 12 etwa halbseitigen Federzeichnungen mit emblematischen Darstellungen. 36 nn. Bll. Roter Maroquin von Lobstein-Laurenchet (sign.) mit goldgeprägtem Rückentitel u. Schuber.
Vgl. Cioranescu, 17e siècle 18990 u. Praz 303. - Handschrift nach dem sehr seltenen, gleichnamigen gedruckten Werk von Léonard de Chaumelz, das 1667 in Bordeaux mit 40 "Devises" und 40 Kupfern erschienen war. Die vorliegende Handschrift enthält die ersten 12 "Devises" mit 12 emblematischen Federzeichnungen, der Text ist nahezu identisch mit dem des gedruckten Werks, zwei der Zeichnungen in der Reihenfolge (hier 11, gedruckt 12, hier 12, gedruckt 14) abweichend. - Etwas gebräunt, gering fleckig.
Manuscript based on the very rare printed work by Léonard de Chaumelz, published in Bordeaux in 1667. The present manuscript contains the first 12 "Devises" with 12 emblematic pen drawings, the text is almost identical to that of the printed work. The latter contains a total of 40 "Devises" with 40 engravings. - Somewhat browned, slightly spotted. Bound in recent red morocco, slip-case.
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Los 120 *#
Friedrich I. von Schweden, Lehensbrief für Lersner. 1733
Frankfurt. - Lersner. - Friedrich I. von Schweden, Landgraf von Hessen-Kassel. - Lehensbrief (Lehensbestätigung) für die namentlich genannten v. Lersner in Frankfurt, ein Geldlehen (Manngeld) betreffend. Deutsche Urkunde auf Pergament. Kassel, 22. Sept. 1733. Quer-fol. Blattgr. ca. 48:64 cm, Plica 3,5 cm. Schriftspiegel ca. 40,5:57,5 cm. Kanzleikursive in dunkelbrauner Tinte, die Eingangszeile kalligraphiert. Mit Gebührenstempel und angehängtem rotem Wachssiegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchm. des Siegels ca. 8 cm, der Kapsel 10,5 cm).
Das Geldlehen war ursprünglich dem hessischen Kanzler Heinrich Lersner (1506–1576) verliehen worden und wurde aus den Gefällen des "Ritzberges" (Gericht Oberweimar/Reitzberg?) bezahlt. Gezeichnet von Johann Caspar Freiherr v. Dörnberg. - Gefaltet. Verso etwas angestaubt.
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Los 121 *#
Friedrich II. von Hessen-Kassel, Lehensbrief für Lersner. 1762
Frankfurt. - Lersner. - Friedrich II., Landgraf von Hessen-Kassel. - Lehensbrief (Lehensbestätigung) für Heinrich Ludwig v. Lersner und seinen namentlich genannten männlichen Verwandten in Frankfurt, 2 Hufen Land betreffend. Deutsche Urkunde auf Pergament. Kassel, 18. Dezember 1762. Quer-fol. Blattgr. ca. 24,5:39 cm, Plica 3 cm. Schriftspiegel ca. 16:35 cm. Kanzleikursive in dunkelbrauner Tinte, Eingangszeile kalligraphiert. Vom Vizekanzler Johann Friedrich Goddaeus gezeichnet. Mit Gebührenstempel und angehängtem rotem Wachssiegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchm. des Siegels ca. 8 cm, der Kapsel 11 cm).
Die zwei Hufen bestanden in drei Stücken Land: 30 Morgen in Helboldessen (Wüstung bei Immenhausen), 13 Morgen "vor der Höltzer Höhe" und 16 Morgen bei Grebenstein; sie waren ursprünglich dem hessischen Kanzler Heinrich Lersner (1506-1576) zu Lehen gegeben worden. - Gefaltet.
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Los 122 *#
Testament der Ursula von Melem
Frankfurt. - Melem, U. von. - Testament der Ursula von Melem. Deutsche Urkunde auf Pergament. Frankfurt, "feria post Palmarum", 1524. Qu.-fol. Blattgr. ca. 31,5:47,5 cm, Plica 5 cm; Schriftspiegel ca. 24:38 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. Mit Siegel der Stadt Frankfurt (Durchm. ca. 5 cm).
Ursula von Melem, die 1526 starb, war die Tochter des Frankfurter Patriziers Johann von Melem, Erbauer des Steinernen Hauses. in erster, kinderloser Ehe war sie mit Walter von Schwarzenberg (1439-1494) verheiratet, die zweite Ehe schloss sie 1501 mit Bernhard von Rorbach (1467-1515). Im vorliegenden Testament vermacht sie ihren Besitz den Söhnen Johann Wolf(gang) Rorbach (gest. 1527) und Friedrich Rorbach (1508-1553); für den Fall, dass diese ohne leibliche Erben sterben, soll deren von ihr herrührendes Erbe "khommen unnd fallen uff meyn nechste gesipte frunde, so alsdan im lebenn seinn wurden", also an die Familie Melem. Begraben werden will sie "bei den frawenbrudern" (Kamelitern).
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Los 123 *#
Nieder-Erlenbach. Sammlung von Kaufbriefen. 2 Umschläge
Frankfurt. - Nieder-Erlenbach. - Sammlung von 11 Urkunden, Urkundenabschriften etc. betreffend den Lersner'schen Grundbesitz in Nieder-Erlenbach. Deutsche Handschriften auf Papier. 1648-1722. Gefaltet sowie eingefaltet in zwei beschriftete Umschläge.
Der erste Umschlag ist bezeichnet "Original Brieff des He. Graffen von Rödelheim wegen des Eingetauschten gutes zu Nieder-Erlenbach von ca. 5 Huben gegen das zu Petterweil". Er enthält den Vertrag (3 S. auf 1 Doppelbl.) vom 22. März 1648 zwischen Johann August von Solms-Rödelheim (1623-1680) und dem Frankfurter Patrizier Johann Philipp Steffan v. Cronstetten (1612-1661) über den Tausch von Ländereien in Nieder-Erlenbach (die Steffan v. Cronstetten bekam) und Petterweil (die der Graf bekam) mit beider Unterschrift und Siegel, außerdem mit Unterschrift und papiergedecktem Siegel des Frankfurter Notars Bartholomäus Willius sowie der Unterschrift von Justina Catharina Steffan v. Cronstetten, geb. Völcker. Ferner enthalten ein Brief (1 S. auf 1 Doppelbl.) mit Siegel u. eigenh. Unterschrift von Graf J. A. von Solms-Rödelheim (1623-1680), wohl an Steffan v. Cronstetten (Adresse unleserlich), der an die vertraglich vereinbarte "Permutation" erinnert. Außerdem enthalten 4 Abschriften von Dokumenten.

Der zweite Umschlag ist betitelt "Original Kauf-Brief und sonstige dahin einschlagende Documenten über die olim: Allerheiligen oder Neuhausische, post: Von Fischbachische, modo: Von Lersnerische 2. Huben Geländes in Nieder-Erlenbach". Es handelt sich um zwei Hufen, die dem Unterhalt der 1366 durch den Patrizier Jakob Neuhaus in Frankfurt errichteten Allerheiligenkapelle dienten. Enthält den Kaufvertrag (3 1/2 S. auf 1 Doppelbl.) über die Ländereien zwischen Anna Sibylla Syvertes, geb. Stalburg, Witwe des Frankfurter Bürgermeisters Johann Adolph Syvertes, als Käuferin, und Johann Maximilian Hektor Frh. v. Fischbach zu Schmidmühlen und drei Verwandte als Verkäufer, datiert Frankfurt, 24. Juli 1722, mit drei Siegeln und Unterschriften der Käuferin und der zwei Bevollmächtigten der Verkäufer. Der Kaufpreis betrug 2730 Gulden. Dazu eine Vollmacht (4 S. auf 1 Doppelbl.) v. Fischbachs und seiner Verwandten für die Bevollmächtigten, datiert Dieteldorf, 30. Juni 1722, mit 4 Siegeln und 4 Unterschriften. Ferner enthalten zwei Pachtverträge über das genannte Land, einer datiert 28. Mai 1712 (4 S. auf 3 Bll., mit 2 Siegeln), Verpächter ist Hans Hektor v. Fischbach, der andere datiert 22. Februar 1723 (3 S. auf 1 Doppelbl.), Verpächterin ist Anna Sibylla Sivertes, Pächter jeweils der Nieder-Erlenbacher Brauer Johann Heinrich Boch. Als letztes enthalten eine Abschrift (10. S. auf 6 Doppelbll.) der Vereinbarung vom 2. Oktober 1721 zwischen dem Rat der Stadt Frankfurt und den Erben des Hans Hektor v. Fischbach - dieser war in erster Ehe mit Maria Sophie v. Neuhaus, der letzten ihres Geschlechts verheiratet gewesen - über die Allerheiligenkapelle in Frankfurt, die dadurch in den Besitz der Stadt überging (und 1730 abgerissen wurde).
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Los 124 *#
Urkunde zum Verkauf eines Gartens. 1405
Frankfurt. - Weiß zum Wedel, H. - Konrad von Dhaun, Propst des Stifts St. Bartholomäus, verkauft ein Stück Land von "sestenhalbin morgen und sechszehen ruden ... vor der Ryeder Porten" an Heirich Weiß (Wysse) zum Wedel und seine Ehefrau Gude. Deutsche Urkunde auf Pergament. Frankfurt, am Tag der Apostel Philippus und Jakobus, 1405. Qu.-fol. Blattgr. ca. 20:37 cm, Plica 4,5 cm; Schriftspiegel ca. 12:31 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. - Daran angeheftet: Bestätigung der Käufer, auf einem unregelmäßig geschnittenen Stück Pergament (Schriftspiegel ca. 4,5:15 cm), auf den selben Tag datiert. - Mit Resten von insgesamt 3 Wachssiegeln.
In zwei verschiedenen Rückvermerken iat vom "grossen garten" und vom "Allerheil. Garten" die Rede. Konrad von Dhaun wurde 1419 Erzbischof von Mainz. Heinrich Weiß zum Wedel gehörte zu dem weitverzweigten, seit 1306 in Frankfurt ansässigen Patriziergeschlecht Weiß, dessen Zweige sich nach ihren Häusern benannten.
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Los 125 *
Seideneinband
Ein klein Betbüchlein. 1560
Gebetbuch. - Ein klein Betbüchlein für Allerley gemein Anligen 1560. Deutsche Handschrift auf Pergament. Leipzig (?) 1560. Blattgr. 12,5:8 cm. Schriftspiegel ca. 8,5:5,5 cm. Mit brauner Tinte von einer Hand geschrieben, Überschriften mit silberner, erhabener Tinte. Mit zahlreichen kalligraphischen Verzierungen und Zierstücken, Titel in einem verzierten Rahmen in schwarzer Tinte. 40 nn. Bll. Geprägter grüner Seidenband mit Goldschnitt und zwei Schließen; berieben, Ecken u. Kanten stark bestoßen, Bezug an den Kanten u. Bünden abgerieben, hinteres Innengelenk eingerissen.
Am Schluss findet sich der Verfasser dieses hübsch gestalteten kleinen Gebetbuchs: "Mattheus Schilde Matth: Gispachs diener Anno 1560". In der "Geschichte des Leipziger Schulwesens" von O. Kaemmel findet sich ein Hinweis auf einen Mathias Schilde, der 1561 eine Konzession als Schulmeister zur Führung einer Privatschule erhalten hatte. Ein Matthes Gisbach findet sich 1558 als städtischer Visierer. Wahrscheinlich war Schilde ein Schüler von Gisbach bei der Ausbildung zum Rechenmeister. Die Handschrift enthält Danksagung, Psalmengebete, Gebete vor und nach dem Nachtmahl, zur Taufe, "zu Zeit der Pestilenz oder eines sterbens", "ein Gebett wieder denn Türcken", "umb ein seliges Ende" etc. - Teilw. fleckig bzw. etwas fingerfleckig, Lagen gelockert. Vorgebunden sind 5 Papierblätter mit einigen Anmerkungen des 19. Jahrhunderts.
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Los 126 *
Horae sancti Bonaventurae
Gebetbuch. - Bonaventura, S. - Horae Sancti Bonaventurae de Passione Christi. Ad Matutinas. Lateinische Handschrift auf Pergament. Frankreich, letztes Drittel des 16. Jahrhunderts. Blattgr. 11:6,5 cm, Schriftspiegel 8,5:5,5 cm. Von einer Hand in kursiver Humanistenschrift in Braun und Rot geschrieben. Titel mit architektonischer farbiger Bordüre eingefasst; mit 3 ganzseitigen Miniaturen in Farben und Gold, num. Bl. 1r mit vierzeilieger farb. Initiale und farb. Bordüre aus Pflanzen, Insekten, Sphinx. Im Text 7 weitere 3-zeilige (1 zweizeilig) Initialen in Gold über farb. Grund. 2 nn., 30 num. Bll. Roter Maroquinband des späten 17. Jahrhunderts im Stil des Michel Antoine Padeloup mit reicher ornamentaler Deckel- u. Rückenvergoldung, zwei Schließen, Goldschnitt; etwas berieben, späteren Vorsätze.
Ungewöhnliche Zusammenstellung eines illuminierten Gebetbuchs, geschrieben in einer kursiven Humanistenschrift. Die drei fein ausgeführten, ganzseiten Miniaturen in kräftigen Farben zeigen Geisselung Christi, Kreuzigung und Grablegung, letztere eine vielfigürliche Komposition in Grisailletechnik. - Vereinzelt etwas fleckig bzw. fingerfleckig, erste 4 Bll. mit minimalem Wurmloch. 5 Bll. mit kleiner schmaler Tintenspur im Bund mit vereinzeltem Tintenfraß. Bordüre auf Bl. 1r sowie einige Paginierungen etwas angeschnitten.
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Los 127 *
Gebetbuch. Inhalt dieses Biechles. 1580
Gebetbuch. - Inhalt dises Biechles sein etzliche Schöne Andechtige unnd tröstliche Psalmen Jeder menigclich auch zu allerley zeiten nutzlich und Tröstlich zu sprechen vonn einer Edelen und Wolgebornen Perschon auß warer andacht und eifer...auß des Künigclichen Propheten zusamen getragen und volent des Zechen Januari des 1580 Jars. Deutsche Handschrift auf Pergament. Deutschland 1580. Blattgr. 10:6 cm, Schriftspiegel 9,5:5 cm. Von einer Hand mit schwarzer Tinte geschrieben, zahlr. Anfangsinitialen in Gold, weitere Initialen und Psalmennummerierungen in Rot. Jede Seite in einen Rahmen aus Gold über Rot eingefasst. 88 Bll. Prgt. d. 18. Jahrhunderts mit Goldschnitt u. zwei Schließen, Bronzefirnispapierspiegel; ehemalige Prägung abgerieben, spätere Papiervorsätze.
Am Schluss der Einleitung zwei Monogramme mit A. F. V. Z. und G. F. V. S. - Teilw. etwas fingerfleckig, stellenweise etwas rötliche Verfärbungen, Buchblock vereinzelt angebrochen. Hinterer Vorsatz mit rasiertem Namenszug und Datierung 1899.
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Los 128 *
Kalligraphie
Fest- und andere gemeine Kirchen-Collecte
Gebetbuch. - Fest- und andere gemeine Kirchen-Collecte(n). Deutsche Handschrift auf Pergament. Deutschland, 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Blattgr. 20:16,5 cm, Schriftspiegel wechselnd. Von ein bis zwei Händen mit schwarzer Tinte geschrieben, Überschriften und Anfangsinitialen kalligraphisch verziert. Regliert. 43 S., 1 Bl., 1 leeres Bl. Grobnarbiger roter Lederband des 17. Jahrhunderts mit Beschlägen und Schließen aus vergoldetem Silber. Je ein Mittelstück mit fein ziseliertem Motiv (Anbetung), die zwei Schließen durchbrochen, die Ösenplatten mit erhabenen Engelsköpfen. Die acht durchbrochenen Eckbeschläge wurden wohl später ergänzt. Brokatpapierspiegel, Goldschnitt.
Sehr sorgfältig ausgeführte Handschrift mit Gebeten, in schöner Kalligraphie verziert. Ab Seite 35 wechselt die Schrift, ohne den Gesamtstil des Gebetbuchs zu verändern. Enthält u.a. Gebete zum Advent, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, "Gottseelig leben", "wider die Zündt", "für die Betrübten" etc. - Teilw. fingerfleckig u. etwas gebräunt. In einem dekorativen Einband.
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Los 129
Petit office
Gebetbuch. - Petit office de l'im(m)aculée conception de la bienheureuse vierge Marie. Französische Handschrift auf Papier. Mitte d. 19. Jh. Blattgr. ca. 12:7,5 cm, Schriftspiegel ca. 10:5,5 cm. Buchschrift in schwarzer Tinte auf Bronzepapier. Titel, 2 Miniaturen u. Buchschmuck in farbiger Malerei. 16 Bll. (erstes leer). Goldgepr. u. bemalter Pergamentband mit Vorsätzen aus Silberpapier, dieses oxydiert; in ebensolchem Pergamentschuber.
Ungewöhnliche, reizende kleine Handschrift. - Die farbigen Malereien mit wenigen Bereibungen.
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Los 130 *
Eine konvertierte Jüdin
Handschrift Empfehlung f. konvertierte Jüdin
Goßlau. - Empfehlungsschreiben für die zum Christentum konvertierte Jüdin Maria Anna Juliana Weiß aus Goßlau in Böhmen. Deutsche Handschrift auf Pergament. Petschau, 23. September, 1726. Blattgr. ca. 30,5:49,5 cm, Schriftspiegel 13,5:38,5 cm. Kanzleischriften in schwarzbrauner u. grüner Tinte. Mit kalligraphischer Verzierung (Teil einer großen Initiale) u. Lacksiegel (ø ca. 2 cm).
Empfehlungsschreiben des Paters Benedict Gabriel im Prämonstratenserstift Tepl für Maria Weiß, die "ihre Jüdischen Eltern, Geschwiesterl, und anders hartnäckiges und verstocktes Juden-Gesündl Verloffenens Jahr ... verlassen" mit Bitte sie "aller Orthen nicht allein frey passieren zu lassen, sondern auch in besten Schutz zu nehmen." - Gefaltet, fleckig, etwas angeschmutzt u. berieben. Wenige Durchbrüche durch Tintenfraß. Oberer Rand stärker beschnitten, mit teilw. Verlust der kalligraph. Initiale; größerer Ausschnitt in der unteren rechten Ecke, mit etwas Buchstabenverlust. Lacksiegel mit Ausbrüchen.
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Los 131 *
Missa pro sponso et sponsa
Hochzeitsmesse. - Missa pro sponso et sponsa. Lateinische Handschrift auf Pergament. Italien (Florenz?) um 1470. Blattgr. 17:12 cm, Schriftspiegel ca. 12,5:8,5 cm. Von einer Hand in einer Rotunda mit brauner und roter Tinte geschrieben. Zahlreiche Initialen in Blau und Rot, teilw. mit kleinem Federwerk. 19 nn. Bll., davon 13 beschrieben. Brauner Ldr. d. Zt. mit reicher Blindprägung auf beiden Deckeln; teilw. beschabt u. etwas bestoßen. Innendeckel u. Vorderdeckel im oberen Rand mit Wurmspuren, Schließbänder fehlen.
Mit einigen Abweichungen zur heutigen Nuptialmesse. Die Hochzeitsmesse der lateinischen Messe, "Missa pro sponso et sponsa" oder Messe für den Bräutigam und die Braut, ist fakultativ und ihr geht der Ritus der Eheschließung voraus. Die Handschrift enthält auf Blatt 1-10: "In letaniis maioribus Antiphona" und "Residuum sanctorum martirium confessorum et sanctarum virginum". Blatt 10v-13 "Missa pro sponso et sponsa". Auf dem letzten leeren Blatt verso zwei Notenzeilen von anderer Hand. - Fingerfleckig. Erstes leeres Blatt mit wenigen minimalen Wurmspuren, letzte 2 Blatt mit Wurmspuren im äußeren Rand. Das letzte leere Blatt sichtbar entfernt. Provenienz: Edward Hailstone (1818-1890) mit seinem runden Lederexlibris, darunter Monogramm J. W. B. (John W. Bone) mit Datierung 13/7/91.
Latin Manuscript on vellum, Italy around 1470. The Latin Mass wedding Mass (one of many votive Masses) is called Missa pro sponso et sponsa, or the Mass for the Groom and Bride. It is optional, and preceded by the Rite of Marriage. With numerous initials in blue and red, some with small penwork. - Fingerstained. First blank leaf with a few minimal worm traces, last 2 leaves with worm traces in outer margin. The last blank leaf visibly removed. Provenance: Edward Hailstone (1818-1890) with his large morocco armorial bookplate in gilt, below monogram J. W. B. (John W. Bone) dated 13/7/91. Contemporary blindstamped brownd calf; partly scuffed and somewhat bumped. Inner cover and front cover with worm marks in upper margin, bands missing.
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Los 132 *#
Horae B. M. V. franz./lat. um 1450
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für französischen Gebrauch (Fragment). Lateinische Handschrift auf Pergament. (Nordfrankreich, Paris?) um 1450. Blattgr. 15,6:9,2 cm, Schriftspiegel 8,6:5,5 cm. 17 Zeilen, rot regliert. Mit brauner u. schwarzbrauner Tinte in Bastarda geschrieben, Hervorhebungen in Mauve und Blau. Kalendar alternierend in Gold u. Blau geschrieben. Mit 1 vierzeiligen u. hunderten zwei- u. einzeiligen Initialen u. Zeilenfüllern in Gold auf blauem u. mauvefarbigem Grund. 169 (statt?) beids. beschriebene Bll., je 4 w. Bll. am Anfang u. am Schluss. Blindgepr. Ldr. d. späten 19. Jh. mit Deckelfileten u. Eckfleurons, etwas berieben.
Lateinisches Stundenbuch mit französischen Heiligennamen im voll ausgefüllten Kalendar mit Heiligen für jeden Tag des Jahres, wie in Stundenbüchern für den Gebrauch von Paris, ohne regionale Abweichungen. Allenfalls einige wenige handschriftliche marginale Ergänzungen von Heiligennamen in der Litanei könnten auf einen regionalen Gebrauch hinweisen. Enthält meist unvollständige Teile der Gebete zur Jungfrau Maria mit "O intemerata", von Marienofficium, Bußpsalmen, Litanei, Totengedächtnis u. Fürbittgebeten. Ohne Miniaturen. - Stellenw. gering fleckig, Innengelenke angebrochen, Vorsätze mit Fehlstellen im Bundsteg, erstes Bl. mit Wasserfleck.
Fragment of an Latin book of hours with numerous 1- and 2-line initials and 1 4-line initial. With fully filled calendar with saints for each day of the year, as in books of hours for the use of Paris. - Minor staining in places, inner hinges starting to crack, some paper flaw to quire guard of fly leaves, waterstaining to first leaf. Bound in late 19th century leather, blindstamped fillet borders to covers, somewhat rubbed.
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Los 133 *#
Hundertjähriger Kalender
Knauer, Calendarium oeconomicum. Handschrift
(Knauer, M.). Calendarium oeconomicum practicum perpetuum. Daß ist Bestendiger Hauß Calender auß welchen jährlichen die Witterungen zu erkennen, und nach dero gestalt den Wein und Waldbaw mit Frucht und Nutzen anzuordnen; die MißJahre zu erkennen, und der bevorstehenden Noth weißlich vor zu kommen. Auf daß Francken Landdt, undt sonderlich auf daß Stifft Bamberg gericht. Deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland (?), 1661-(1662 ?). Blattgr. 20,5:17 cm. Schriftspiegel ca. 17,5:14,5 cm (Anhang: 6-15:11-13 cm). Von einer Hand in flüssiger deutscher Kursive mit braunen und roten Tinten geschrieben. 1 w. Bl., 133 S., 18 nn. (5 w.) Bll. Prgt. d. Zt.; fleckig u. verkratzt, Deckelkanten etwas aufstehend, vorderes Innengelenk gelockert, hinteres defekt.
Frühe Abschrift des außerordentlich erfolgreichen Hundertjährigen Kalenders, den der Abt des Zisterzienserklosters Langheim in Oberfranken, Mauritius (auch: Moritz) Knauer (1613/4-1664) im Jahr 1654 fertiggestellt und in Abschriften verbreitet hatte (nach J. H. Jäck, Biographie des Abts Mauriz Knauer; in: Pantheon der Litteraten und Künstler Bambergs. 1812–1815, Sp. 599). Dem ersten Druck im Jahr 1700 in Leipzig (Houzeau/L. 15425) folgten bis heute unzählige Nachdrucke und Überarbeitungen dieses Bauernkalenders. Die detaillierten Wettervorhersagen und Anleitungen zum Anbau von Wein, Feldfrüchten und Wäldern entstanden nach der Vorstellung daß die Stellung der Himmelskörper Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur, im festen siebenjärigen Turnus aufeinander folgend, entscheidend das Wetter beeinflussen würde. Neben der Jahreszahl auf dem Titel sprechen die Zeilen im Vorwort "Anno 1662 (von 1661 geändert) hat Mercurius regirt, und ist allererst den 21. Martÿ angetretten,... und a(nn)o 1663 übergibt er den 21. Martÿ sein Regiment dem Mondt" für eine Enstehung des vorligenden Manuskripts um 1661-1662. Das Wasserzeichen zeigt einen Narrenkopf mit 5 Schellen am Kragen u. 3 Schellen an der Kappe, alle Öffnungen der Schellen als Langlöcher dargestellt. Es ist so nicht bei Piccard u. WZ-online zu finden. Ein Vergleich mit dem Druck Kulmbach 1707 zeigt signifikante Textabweichungen. Nach dem Vorwort folgt die "Planeten Taffel" für die Jahre 1600 bis 1800 (mit späteren hs. Zusätzen im Rand für 1801-1810, 1859-1876 u. 1895-1908 in Tinte bzw. Bleistift). Folgen die Anleitungen (in der Reihenfolge der Himmelskörper) für die Jahreszeiten, den Sommer- und Winteranbau, Herbstsaat, Obst, Hopfen und Wein, Angaben zu Unwettern, Ungeziefern, Viehhaltung, Krankheiten sowie zur Witterung einzelner Monate. Der Hauptteil schließt mit einem Artikel zu "Tag Läng durch daß gantze Jahr" mit tabellarischem Anhang. Auf den nn. Bll. am Schluss ein Gedicht zu Lebensregeln und 12 Gedichte zu den Monaten. - Etwas gebräunt, finger- u. stockfleckig. S. 73-86 mit Randeinriss. Einige spätere hs. Zusätze in der Planetentafel. - Gest. Wappenexlibris d. 18. Jh. für Johann Georg Bauer auf dem Innendeckel und dessen hs. Namenszug auf d. Titel; Vorsatz mit Exlibris u. kl. Namensstempel des Winzers und Weinbau-Historikers Friedrich v. Bassermann-Jordan (1872-1959).
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Los 134 *#
Wappenbuch der Stadt Köln
Köln. - Herrestorf, F. C. v. - (Wappenbuch). Deutsche Handschrift auf Papier. (Köln?) um 1780. Fol. (39,5:24,5 cm). Mit 2 blattgr. u. 127 kleinen farbigen Wappenmalereien. 12 nn. Bll. Pp. d. Zt.; lose, Rücken defekt, Rückdeckel mit starkem Feuchtigkeitsschaden.
Enthält zu Beginn das Wappen der Stadt Köln (unbezeichnet), dann das des Franz Caspar (Josef) von Herrestorf, der zwischen 1773 und 1794 acht mal zum Bürgermeister von Köln gewählt wurde, darunter ein kurzer Text ("... erwählet auf die Stelle seines Herren Vatters Francisci Josephi 1771 den 19ten Novembris. Zum ersten mahl die Regierung angetretten 1773 d. 5ten Julij"). Es folgen die "Waapen deren XV ersten Geschlechter", darunter die Kölner Patrizierfamilien Aducht, Benesis, Birkelin, Juden, Gir, Groote, Hardefust, Hirzelin, Hittorf, Hoevel, Kannengießer, Kleingedank, Lyskirchen, Mylius, Overstolz, Quatermart, Rinck, Scherfgin, Sudermann, zum Pütz etc. - Gering fleckig, einige Koloritschäden durch Verklebungen, einige auf Pauspapier gezeichnete Wappen liegen lose bei.
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Los 135 *
Patenturkunde Franz Heinrich Bickes. 1847
Landwirtschaft. - Bickes, F. H. - Victoria, Königin von Großbritannien u. Irland. Patenturkunde, ausgestellt für Franz Heinrich Bickes. Englische Handschrift auf Pergament. (London), 14. Juni 1847. (51,5:75 cm, Plica 5 cm). Lith. Urkundenkopf u. Bordüren. Gefaltet, mit Gebührenmarke u. großem angehängtem Wachssiegel (Durchmesser ca. 15 cm) an geflochtener Kordel u. in Or.-Metallkapsel.
Die Urkunde bezieht sich auf die von Franz Heinrich Bickes aus Mainz gemachten Erfindung, den Boden ohne Dünger anzubauen. - Urkunde etwas fleckig u. angestaubt, verso verschmutzt, Siegel gebrochen u. mit kleinen Abplatzungen im Rand.
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Los 136 *#
Fragment généalogique de la Famille de Mamer
Luxemburg. - Ahnenprobe. - Mamer. - Fragment génealogique de la très ancienne et Noble Famille de Mamer, Mamern, Mammer, Mammeren en latin Mamhra, dont le Chef lieu et la Seigueurie sont situés au Duché de Luxembourg. Französische Urkunde auf Pergament. Luxemburg u. Wien 1804. Blattgr. 53:36 cm. Mit schwarzer Tinte in feiner Kursive geschrieben. Mit 20 farbigen Wappenmalereien. 2 Bll. 3 papiergedeckte Siegel. Gerollt
Ahnenprobe für die luxemburgische Familien Mamer. Ausgeführt von dem in österreichischen Diensten stehenden Wappenkönig Charles Beydaels de Zittaert (1747-1811), am Schluss des Textes von ihm eigenhändig signiert. Beglaubigt durch François-Joseph de Leenheer, "Archivistle a la Chancellerie intime de Cour et l'Etat". - Gering knittrig, erste Seite braunfleckig, die Siegel durch das Rollen brüchig.
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Los 137 *#
Cammas, Abregé de la mechanique
Mechanik. - Cammas, (Lambert François Thérèse). Abregé de la mechanique. Französische Handschrift auf Papier. Paris um 1765. 4to. Blattgr. 24:18 cm, Schriftspiegel ca. 18:13,5 cm. Von einer Hand in sorgfältiger Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit farbig aquarellierten Federzeichnungen auf 32 Falttafeln. 138 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung, etwas berieben, Ecken bestoßen.
Vgl. Thieme-B. V, 443. - Sorgfältige ausgeführte und reich illustrierte Handschrift zur Mechanik. Die Tafeln mit farbigen Federzeichnungen zeigen geometrische Figuren und Berechnungen, Hebewerkzeuge und Hebeapparaturen zu verschiedensten Bereichen, darunter ein Brennofen zur Verhüttung. Der Name Cammas findet sich auf dem Vorsatz und Titel, hier "Cammas à Paris 1765". Lambert François Thérèse Cammas (1743 Toulouse - 1804) war Architekt und Maler, seit 1768 Professor an der Kunstschule von Toulouse und ab 1778 Stadtbaumeister von Toulouse. Nach Beendigung seines Studium in Toulouse, lebte Cammas 1764-67 in Paris um seine Studien fortzusetzen, bevor er in seine Heimatstadt zurückkehrte. - Gering fleckig bzw. fingerfleckig, wenige Tafeln im oberen Rand unter teilw. Verlust der Tafelnummerierung angeschnitten. Titel mit Abschnitt im unteren Rand.
Manuscript on paper, carefully executed and richly illustrated with 32 plates with coloured pen and ink drawings, showing geometric figures and calculations, lifting tools and lifting apparatuses in various fields. The name Cammas is found on the endpapers and title, here "Cammas à Paris 1765". Lambert François Thérèse Cammas (1743-1804) was an architect and painter, since 1768 professor at the art school of Toulouse and from 1778 city architect of Toulouse. After finishing his studies in Toulouse, Cammas lived in Paris around 1764-65 to continue his studies, before he returned to his hometown. - Slightly spotted resp. fingerstained, a few plates cut in upper margin with partial loss of plate numbering. Lower blank margin of title cut off. Bound in contemporary calf, spine gilt, somewhat rubbed.
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Los 138 *
Floucaud de Fourcroy, Sur le canonnage / 3 Bde.
Militaria. - Floucaud de Fourcroy, A. L. Conférences sur le Canonnage faites à bord de l’Uranie. Französische Handschrift auf Papier. (Ca. 1852). Fol. Blattgr. 32:21 cm, Schriftspiegel meist ca. 29:13,5 cm. Mit zahlr. Tintenzeichnungen, Tabellen u. Diagrammen. 157 unregelmäßig paginierte Bll. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. goldgepr. Rtitel, am Fuß des Rückens der goldgepr. Name "Floucaud", etwas berieben, Ecken teilw. bestoßen.
Behandelt hauptsächlich Aspekte der Bewaffnung von Schiffen wie Geschütze und Handfeuerwaffen. Fourcroy (1831-1929) war später Konteradmiral der franz Kriegsmarine. - Leicht gebräunt; vereinzelt etwas stockfleckig. - Dazu: 1. K. Hübler. (Technische Zeichnungen zu Hydrotechnik u. Brückenbau). Handschrift auf Papier. 2 Bde. (Karlsruhe) 1890-1893. Fol. (42:35 cm). 21 Bll. (teils doppelblattgr. oder gefalt.) mit Zeichnungen in schwarzer und farbiger Tinte sowie Aquarellfarbe auf dünnem Karton. Lwd. d. Zt., etwas fleckig und berieben, Rücken etwas ausgeblichen; vordere Innengelenke gelockert. - 2. 10 Bll. Zeichnungen zu Hydrotechnik in verschiedenen Formaten in Bleistift (1) sowie in schwarzer und farbiger Tinte und Aquarellfarbe. - 2 weitere Beilagen. - Zus. 3 Bde. u. 12 Bll.
Mainly on naval artillery in the mid 19th century: Survey of weapon classifications (artillery, rifles, swords, pikes, axes, etc.), different types of ammunition, explanations of each weapon’s size, range, reloading time, effectiveness, etc., extensive notes on lessons in ballistics. - Mild browning and foxing. Contemporary half calf gilt, somewhat rubbed, corners partly bumped. - Added: K. Hübler. (Ink drawings on hydraulic and bridge engineering). 1890-93. 2 vols. 21 partly folding leaves. - 10 loose sheets with similar drawings. - Altogether: 3 vols. and 12 loose sheets.
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Los 139 *
Missale. Ordinarium Missae u.a.
Missale. "Ordinarium Missae tempore paschali" u.a. Liturgische Handschrift auf Papier. Wohl 17. Jahrhundert. Blattgr. 43:27 cm., Schriftspiegel ca. 33:21 cm. Von einer Hand in braunschwarzer und roter Tinte geschrieben. Quadratnoten auf vier Linien. Einige schlichte Initialen. 112 S., 6 nn. Bll. Blindgeprägter Ldr. d. Zt. mit 10 späteren Messingbuckeln, zwei Schließen, 3 (von 4) schmalen Beschlägen an den Ecken; berieben, Rücken in späterer Zeit erneuert, Vordergelenk eingerissen, eine untere Ecke abgestoßen.
Enthält u.a.: Ordinarium Missae tempore paschali - In duplicibus maioribus - In duplicibus minoribus - In omnibus festis B. Mariae Virginis - Symbolum Apostolorum - In festo conceptionis Beatae Mariae S. Virginis - In festo assumptionis B. Mariae S. V. introitus - Missa votiva de S. Trinitate - Missa votiva de S. spiritu - Missa votiva de Sancta Cruce - Missa de Requiem - Fingerfleckig, Buchblock mehrfach gebrochen, gelockert, einige Hinterlegungen im Rand. Wohl Teil eines umfangreicheren Werkes. oRR/Waf.
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Los 140 *#
Sammlung einiger Musicalien
Musik. - Sammlung einiger Musicalien aus den besten Tonkünstlern. O.O. 1797. Fol. (33,5:21,5 cm). 1 Bl. Titel u. 56 nn. Notenbll. In älteren Prgt. eingelegt.
Enthält Werke von Haydn, Koželuh, Mozart und Pleyl. Ab Bl. 55 verso mit späteren Ergänzungen (u.a. "Das Amaranth von Oscar v. Redwitz", datiert 12. u. 13. Januar 1896, Bienenbüttel). - In den Rändern etwas stock- u. fingerfleckig, am Anfang gering u. am Ende stärker wasserrandig, Buchblock mehrfach angebrochen, wenige Bll. mit Wurmgang in der oberen Innenecke, 1 Bl. mit Randeinriss am Bundsteg, 1 Bl. lose.
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Los 141 *
Khani, Tarikh i Mohammedi
Orientalische Handschriften. - Khani, Muhammad Bihamad (Ḫānī, Muhammad Bihāmad). Tarikh-i-Muhammadi (Tārīkh-i Muḥammadī). Persische Handschrift auf Papier. Persien, 1. Hälfte des 19. Jh. Blattgr. ca. 30:17,5 cm, Schriftspiegel ca. 19,5:11,5 cm. 17 Zeilen. Nasta'liq-Schrift in schwarzer Tinte, Kapitelüberschriften in Rot, Textspiegel von goldenen Linien eingefasst, Titeldoppelseite mit floraler Bordüre. Mit 1 'Unwan u. 3 Miniaturen in Gold u. Farben. 166 Bll. (inkl. Titel). Bemalter Lederband d. Zt., Deckelbezug etwas brüchig.
Die Handschrift umfasst einen Teil der Chronik Tarikh-i-Muhammadi, die mit dem Leben Mohammeds beginnt (und ihm auch gewidmet ist, daher der Titel) und bis zum Jahr 842 A.H. /1438 n. Chr. reicht. Auf einem eingehefteten Zettel auf dem letzten Bl. verso heißt es: "... being a history the Princes of Ázarbáiján, Ispahan and Asterábád", damit dürfte die Handschrift Kapitel aus dem dritten Teil (von vier) der Chronik umfassen. Auf bläulichem Papier. - 2 der Bll. mit Miniaturen mit großem Blattweiser. Hier u. da etwas fleckig, 1 Bl. etwas stärker, oder mit kl. Tintenverwischungen; Bll. tlw. lose; Titel mit Randläsuren. An zwei Stellen sind die Kustoden nach unserem Dafürhalten nicht kongruent.
Persian manuscript on paper. With 1 illuminated headpiece and 3 fine miniatures. - 2 leaves with large finger tabs. Some staining here and there, heavier to 1 leaf; leaves partly loose; marginal fraying to title. At 2 places the catchwords are not congruent in our opinion. Contemporary painted calf, somewhat worn.
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Los 142 *#
Rivalland, Reiseerinnerungen
Rivalland, L. Reiseerinnerungen - L. R. 1875 (Deckel- u. Rückentitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Paris, München u.a., 1875. Blattgr. 22,5:16 cm, Schriftspiegel wenig kleiner. Mit brauner Tinte in deutlicher Kursive geschrieben. Mit zahlr. mont. Ansichten, (tls. farb.) lith. oder in Holzstich, Fotografien, Federzeichnungen u. mont. Trockenblumen. Ca. 240 Bll., davon ca. 230 beidseitig beschrieben. Grüner Maroquinbd. d. Zt. mit ornamentaler Rücken- u. Deckelvergoldung, Farbschnitt mit goldgepr. Sternchen, Deckel mit weißlichen Spuren.
Interessantes, reich illustriertes Reisetagebuch einer (wohl jungen) Dame Rivalland, die in Begleitung Ihrer Eltern eine Reise unternimmt. Die Aufzeichnungen beginnen mit der "Abfahrt in Paris" am 22. April 1875 und enden am 1. August (1875) mit der Ankündigung der Rückkehr nach Paris in wenigen Tagen, mit Unterschrift "L. Rivalland". Die weite Rundreise führt von Paris über Straßburg, Stuttgart, Nürnberg, München, Salzburg, Wien, Prag, Dresden, Berlin u. Potsdam, Braunschweig, Kassel, Köln, Bonn, Koblenz, Wiesbaden, Bad Homburg, Heidelberg, Baden Baden, Offenburg, Metz u. Reims. Die junge Frau beschreibt Sehenswürdigkeiten, Landschaften, persönliche Eindrücke u. Begegnungen. Der Besuch von Kulturveranstaltungen oder von besonderen Restaurants u. Hotels wird mitunter durch montierte Quittungen dokumentiert, die Sehenswürdigkeiten durch Abbildungen (allein 16 Farblithographien für München). In Berlin besichtigt man die Borsigsche Fabrik (1872 war Borsig in Europa der größte und weltweit der zweitgrößte Lokomotivenlieferant). Meist werden die wechselnden Reisefahrzeuge (Eisenbahn - Dampfschiff - Straßenbahn) erwähnt. - Gering gebräunt, vereinzelt gering fleckig.
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Los 143 *
Verleihung der römischen Staatsbürgerschaft. 1712
Rom. - Casari. - Verleihung der römischen Staatsbürgerschaft an Sancte und Petrus Antonius Casari. Lateinische Handschrift auf Pergament. Rom 13. V. 1712. Blattgr. 24,5:18 cm, Schriftspiegel 17:10 cm. Von einer Hand mit brauner Tinte u. Gold geschrieben. Mit 2 großen farbigen Wappenmalereien u. 1 großen Goldinitiale. Jede Seite mit zwei Goldeinfassungen, darinnen Bordüre aus Blumen und Vögeln. 8 Bll. (das letzte leer). Rotbrauner Maroquin d. Zt. mit reicher Deckel- u. Rückenvergoldung, Vorderdeckel mit Wappen Roms, Rückdeckel der Familie Casari, Brokatpapierspiegel; lose, etwas berieben, Rücken mit kleinen Fehlstellen, Bindebänder entfernt.
Schön ausgestattete, in Tinte und Gold geschriebene Urkunde, die Bordüren mit Blumen, Vasen, Pfauen, Singvögeln und Papageien verziert. Mit großen Wappen der Stadt Rom sowie der Familie Casari. Am Schluss von den drei damaligen Konservatoren G. Origo, I. Ghislerius und G. N. Tanar eigenhändig unterzeichnet. Die Konservatoren von Rom oder die Camera Capitolina waren die drei Magistrate, die zusammen mit dem Prior der Caporioni den römischen Magistrat zwischen dem 13. Jahrhundert und 1870, dem Jahr des Endes der weltlichen Macht der Päpste, bildeten. Neben zahlreichen anderen Aufgaben hatten die Konservatoren das Recht, das Privileg der römischen Staatsbürgerschaft zu gewähren. - Etwas fleckig, stellenweise fingerfleckig, Farbe des Wappens von Rom teilw. abgeblättert.
Granting of Roman citizenship to Sancte and Petrus Antonius Casari. Latin manuscript on vellum. Rome 1712. With 2 large coloured armorial paintings and 1 large gold initial. Each page with two gold borders, inside a border of flowers and birds. - Somewhat stained, fingerstained in places, colour of the coat of arms of Rome partly flaked off. Reddish brown morocco with rich gilt covers and spine, front cover with coat of arms of Rome, rear cover of the Casari family, loose, somewhat rubbed, spine with small defects, ties removed.
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Los 144 *#
Friedrich Wilhelm I., Lehnsbrief für Brüder Grütter
Sachsen. - Friedrich Wilhelm I., Herzog v. Sachsen-Weimar. - Lehnsbrief. - "Von Gottes gnaden wir Friedrich Wilhelm Hertzog zu Sachsen, Vormundt und der ChurSachsen Administrator ..., für uns und anstadt des ... Herrn Christians, Hertzogen, und Churfürsten zu Sachssen ... Thun kundt ...". Deutsche Urkunde auf Pergament. Dresden, 25. Aug. 1592. Blattgr. 24:66,5 cm. u. 7,5 cm Plica, Schriftspiegel 17:57 cm. Deutsche Kursive in brauner Tinte. 15 Zeilen. Mit anhängendem beschäd. Wachssiegel ø 10 cm.
Als Vormund von Christian II. v. Sachsen vergibt Friedrich Wilhelm I. ein Lehen in der Herrschaft Seyda an die Brüder Homer, Ambrosius und Valentin Grütter aus Wolmersdorf bei Jüterbog. Unterzeichnet von Friedrich Wilhelm I, seinem Rat David Pfeifer u. H. Wolhardt (?). - Stellenweise etwas braunfleckig, 1 kl. Loch mit etwas Buchstabenverlust, Wachssiegel mit größeren Ausbrüchen.
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Los 145 *
Schmalstich, 14 erotische Zeichnungen. Lwd.
Schmalstich, Clemens. Folge von 14 Orig.-Farbstiftzeichnungen von Clemens Schmalstich. (Berlin) 1938. Blattgr. 27:18 cm. Auf leicht chamoisfarbenem Zeichenpapier, jeweils montiert auf dunkelgrünem Karton. In Lwd.-Album d. Zt. in 4to.
Erotische Zeichnungen von Tänzerinnen in Bunt- und Bleistift, jeweils unten rechts monogrammiert und datiert. Jeweils eine Tänzerin pro Blatt, Darstellungsgröße ca. 21:11 cm. - Der Komponist Clemens Schmalstich (1880-1960) war musikalischer Leiter der Elektrola-Gesellschaft und seit 1931 Professor an der Berliner Hochschule für Musik. Neben zahlr. Orchesterwerken, 2 Opern, 2 Operetten und 3 Märchenspielen komponierte er u. a. auch zahlreiche Filmmusiken.
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Los 146 *
Sonnets sur la Passion de Jésus. Handschrift
Sonnets sur la Passion de Jésus (u. a.). Französische Handschrift auf Pergament. (Frankreich, Savoyen?, um 1630). Qu.-4to. Blattgr.: 19,5:23,5 cm, Schriftspiegel: ca. 14:17,5 cm. 15-18 Zeilen. In feiner französischer Kursive mit brauner Tinte kalligraphiert und von einfacher Linie eingefasst. Mit aquarelliertem goldgehöhtem Titel, 8 blattgroßen goldgehöhten Aquarellmalereien und 69 goldgehöhten Aquarellmalereien im Text. 7 (5 leere) nn. Bll., num. Bll. 1-112 (Bl. 74 w., Nr. 55 u. 61 ausgelassen, Nr. 60 doppelt vergeben). Rotbrauner Maroquinband d. Zt. mit reicher Goldprägung auf beiden Deckeln und Rücken, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt; etwas berieben, Schließbänder entfernt. In moderner aufwändiger klappbarer Kassette aus Hartholz, teilw. mit Lederbezug, mit goldgeprägtem Deckeltitel, in zugehörigem Schuber mit goldgepr. Rückenschild (sign.: Renaud Vernier).
Prachtvolles und reich illuminiertes Andachtsbuch. Die mit Aquarellmalereien versehenen Blätter verso leer, mit Ausnahme der num. Bll. 1-2 sowie der Bll. 76-78 die den Text verso auf montiertem Büttenpapier tragen. Bl. 81-95 und 97-111 vorder- und rückseitig beschrieben. Außergewöhnliche Illumination von 2 verschiedenen Händen. Größeren Anteil hat ein Künstler der weichere, flächige Falten und Schatten verwendet und auch komplexere anatomische Verkürzungen gelungen wiedergibt. Diesem sind das Titelblatt und wenigstens 43 Aquarelle (inkl. der 8 blattgroßen) zuzuweisen. Geringeren Anteil hat ein Künstler der Falten schärfer darstellt, insgesamt detaillierter arbeitet, komplizierte anatomische Verkürzungen aber eher vermeidet. Diesem lassen sich wenigstens 12 Aquarelle zuweisen. Besonders hervorzuheben ist die in zahlreichen Formen wiederkehrende Kombination von Bild und Text in der Art von Figurengedichten bei den Malereien im Text. Hier bilden einzelne Buchstaben die innerhalb des gemalten Motivs liegen, neue Worte und Sätze.

Inhalt:

- 2 leere Bll. (1 mit Einfassungslinie).

- Illustrierter Titel zu Sonnets sur la Passion de Jésus. (Offenbar nach der Bindung hierhin geheftet).

- 3 leere Bll. (2 mit Einfassungslinie).

- Drei Sonette an Vater, Sohn u. Heiligen Geist (Bl. 0v-3r), hierzu 3 ganzseitige kreisförmige Aquarelle in gemalten Renaissance-Rahmen, davon 2 mit Text verso.

- Ganzseitige Malerei des fiktiven Wappens Christi (Bl. 4v).

- Sonnets sur la Passion de Jésus. (Bl. 5r-73r), alle Blätter verso unbeschrieben. Bll. 5-72 durchgängig mit in Gold und Farben gemalten Aquarellen die in den Text eingebettet sind. Schließt mit "Les sonnetz de la Passion finissent icy" (Bl. 73r).

- 1 leeres Bl.

- 4 Sonette zu den vier letzten Dingen der Eschatologie in ungewöhnlicher Reihenfolge: Paradies, Purgatorium, Hölle und Tod. (Bl. 75v-79r). Hierzu 4 ganzseitige kreisförmige Aquarelle mit gleichartig gemalten Rahmen wie die Darstellungen der Dreieinigkeit zu Beginn. Drei der Aquarelle verso mit Text auf montiertem Büttenpapier.

- 32 Sonette in vierzeiligen Versen zu verschiedenen religiösen Themen. (Bl. 80r-96r). Hier Bll. 80 u. 96 mit Aquarellmalerei und verso leer.

- Sur la mort du V. Père V. de Lessau Célestin. (Bl. 97r-100v). 14 Strophen u. 1 zusätzliche Strophe zu demselben Thema. Vincent de Lessau wurde 1582 Bruder der Cölestiner in Amiens, zog sich jedoch nach Jahren vom Orden zurück um sich dem Studium der Mathematik zu widmen. Er starb 1626. Vermutlich handelt es sich bei dem vorliegenden Text um die von seinem Bruder Guillaume de Lessau verfasste Ode (vgl.: L.-F. Daire, Histoire littéraire de la ville d'Amiens, S. 82).

- Cantique sur la naissance de Jesus. (Bl. 101r-106r). 26 sechszeilige Strophen.

- Meditation sur le Cucifix. (Bl. 106v-108r). 10 sechszeilige Strophen.

- Sur le trespas de Monsieur de Sainct-Innocent gentilhomme Savoysien. et de sa femme qui morut de regret six jours aprez sans avoir jamais peu parler tout ce temps. (Bl. 108v-112r). Ode auf Antoine d'Orlié (ältester savoyischer Adel, Vikar von Cuneo 1467-1469, Gouverneur von Nizza 1469-1476, Berater der Yolande von Savoyen, in der Schlacht bei Murten 1476 gefallen) und seine Frau.

Zustand:

Schwach gebräunt. Teilweise, meist nur im Rand, etwas fingerfleckig, wenige blasse Braunflecken. Bl. 7 mit kleiner Koloritverwischung. Die montierten Büttenpapiere (Bl. 76-78) mit schwacher, leicht durchschlagender Bräunung an den Klebestellen.

Einband:

Schöner Einband im Pointillié-Stil, möglicherweise aus Paris. Die gleichartig gestalteten Deckel mit dreifachen Fileten am äußeren Rand, Mittelfeld aus dreifachen Fileten mit je 1 Blumenvase außerhalb der Ecken. Die Innenecken, wie auch das rautenförmige Mittelstück, mit filigraner Pointillié-Vergoldung und Einzelstempeln von verschiedenen Rocaillen. Zentral ein hochovales leeres Mittelfeld. Rückenfelder, Steh- und Innenkanten reich vergoldet. Innendeckel mit Brokatpapier-Bezug, hier der Goldton stärker oxydiert.

Provenienz:

Auguste Chardin (Paris), Auktion vom 9.2.1824, Los 1629 (Eintrag auf dem ersten Vorsatzblatt); Sir Thomas Phillipps (1792-1872; sein Stempel mit Sign. (MS) 2760 auf dem ersten leeren Blatt); Sotheby's Auktion 30.11.1971, Los 528; Sotheby's Auktion 10.12.1980; Bassenge, Auktion 54, Los 1566; Schweizer Privatbesitz.
Splendid and richly illuminated devotional book. Illuminated title, 7 circular full-page miniatures and 69 large miniature on text pages, all lavishly painted in gold and colours. Written in brown ink in a fine sloping italic script with calligraphic flourishes, on one side of the leaf to about f. 79 and on both sides from f. 80 onwards. The miniatures on text pages ingeniously integrated with the text so that letters of the poems are often included within the miniatures and form further words. - Minor tanning, some, mainly marginal thumbing, few faint brownish stains. Minor browning to margins of originally tipped-in paper sheets to verso of f. 76-78. Little blurring to miniature f. 7. Richly gilt contemp. Pointillé-binding of dark red morocco; some rubbing to extremities, ties lackig. In modern elaborate folding hardwood case, partly with leather cover, with gold embossed cover title, in matching slipcase with gold embossed spine label. Provenance: see German description.
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Los 147 *
Tabularum notularum. 1464
Tabularum seu nuptiarum (?) notularum. Lateinische Handschrift auf Papier. Frankreich (?) 1464. 4to. Blattgr. ca. 22:15 cm, Schriftspiegel wechselnd. Von einer Hand mit brauner Tinte in flüssiger Bastarda geschrieben. 88 (st. ?) Bll. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig u. gebräunt, vereinzelte Randläsuren.
Chronologisches Verzeichnis, zu Beginn 5 Blatt Index, 105 röm. nummerierte Blätter, davon einige entfernt. - Unbeschnitten, Blattgröße teilw. etwas abweichend. Fleckig, stellenweise gebräunt, meist wasserrandig mit verwischter bzw. verblasster Tinte, vereinzelt kleinere Randläsuren, wenige Bll. mit Wurmspur im Bund. 1. Blatt beschädigt. oRR/Waf.
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Los 148 *
Hochzeitstraktat aus der Zeit Francois I.
Traicte du sacrament de mariage
Traicté du sacrement de mariage faict à l'honneur de dieu & pour l'instruction de la conscience de ceulx & celles que dieu a appellez audict estat & vocation. (Am Schluss:) Oraison a dieu pour luy demander lignee. Französische Handschrift auf Pergament. Paris(?) kurz nach 1533. Blattgr. 21:14,5 cm, Schriftspiegel ca. 15:10,5 cm. Von einer Hand mit brauner und roter Tinte in kalligraphischer Humanistica geschrieben. Jede Seite in doppeltem Rahmen aus Braun- und Goldleiste. Mit zwei vierzeiligen Initialen "M" in Gold bzw. Blau über schwarzbraunem bzw. goldenem Grund mit Rankenwerk, zwei zweizeiligen Initialen in Blau über Goldgrund sowie mehreren kleinen Goldinitialen über blauem bzw. rotem Grund. 46 nn. Bll. (die zwei letzten leer). Alter Hprgt., Deckel mit Papierbezug; berieben u. bestoßen, Bezug an den Kanten abgestoßen.
Religiöser Erbauungstext, der sich teilw. an mittelalterlichen Vorlagen orientiert und sich anhand dieser mit Fragen zeitgenössischer christlicher (i. e. katholischer) Kindererziehung befasst. Die vom anonymen Autor herangezogenen Beispiele aus der Bibel, Altertum und der älteren und neueren französischen Geschichte heben besonders die Bedeutung einer strengen Erziehung der Kinder hervor. Kinder als eine Gabe Gottes seien als das höchste Glück der Eheleute zur preisen, jedoch nur wenn sie sich in der Nachfolge Gottes befänden (Bl. 41), andernfalls seien sie als Strafe Gottes zu betrachten. Unter den französischen Königen wird besonders Philipp II. (regiert 1180-1223) hervorgehoben, der heftig gegen die Ketzer vorgegangen sei. Ähnlich engagiere sich in der Gegenwart auch Franz I., auf den der Autor eine Lobeshymne anstimmt, da er sich als Bewahrer der französischen Kirche erweise (Bl. 11). Als Beispiel wird erwähnt, wie der König im Jahr 1533 gegen die lutherische Reformation vorgegangen sei: "en ladicte ville de Paris principalle & capitale ville de son Royaulme aulcunment pulluloit ceste meschante heresie & venimeuse secte de Martin Luther fils de Sathan". Der Autor datiert dieses Ereignis kurz nach Ostern 1533. - Die Pergamentblätter gewellt. Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, stellenweise angeschmutzt. Einige Bll. stellenweise verwischt oder berieben, der Text auf Bl. 1 und 2r weitgehend unleserlich.
Manuscript in vellum. Paris (?) shortly after 1533. Religious edification text, which is partly based on medieval models and deals with questions of contemporary Christian (i.e. Catholic) education of children. Each page in a double frame of brown and gold border. With two four-line initials M in gold or blue over a black-brown or gold ground, two two-line initials in blue over a gold ground as well as several small gold initials over a blue or red ground. - The leaves wavy. Partly stained resp. fingerstained, soiled in places. Some leaves smudged or rubbed in places, the text on leaf 1 and 2r largely illegible. Old half vellum, worn.
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Los 149 *#
Trier, "Manuscripte"
Trier. - "Manuscripte..." (Rückentitel). Deutsche u. lateinische Handschrift auf Papier. O. O. (Trier?), um 1700. 4to. Blattgr. 20,5:16,5 cm, Schriftspiegel ca. 18:11,5 cm. Kanzleikursive in brauner Tinte. 1 nn., 2 w. Bll., 413 S. (letzte 2 leer), 1 w. Bl. Prgt. d. Zt., etwas fleckig.
Umfangreiche Urkundensammlung zur Geschichte des Erzbistums Trier. In sechs Kapitel ("Underscheidt") aufgeteilt, darin päpstliche Bullen, kaiserliche Privilegien, bischöfliche Verlautbarungen, genealogische Notizen etc. - 1 Bl. Inhaltsverzeichnis zu Beginn bei Kapitel 4 abgebrochen (auf S. 1 wiederholt u. beendet), im Fußsteg dort kl. Wappenstempel in Rot.
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Los 150 *#
Das Schicksal würfelt
Loßkunst mit den Würffeln / 1 Heft u. 8 Bll. im Umschlag
Wahrsagerei. - Loßkunst mit den Würfeln, der hailigen Alttvätter, Propheten und Apostelen, deß Alten und Neuen Testaments. Deutsche Handschrift auf Papier. Deutschland, um 1700. Blattgr. 21:16 cm. Schriftspiegel 17:12,5 cm. Mit 2-4 schematischen Zeichnungen auf 15 Texts. 29 nn. S. Von einer Hand in flüssiger deutscher Kursive mit brauner u. roter Tinte. Geheftet. Lose in mod. Umschlag.
Befragung des Schicksals und Entscheidungsfindung durch das Losen mit 3 Würfeln. Die "Loßkunst" bezieht sich laut Untertitel auf die Apostelgeschichte, Kap. 1, 20-26: "Die Hailige Apostel gaben das Loß uber Josephum Barschabam, mitt dem Zunam von dem gerechten, und Mathiam, Unnd daß Loß fiele auf Mathiam" (die Apostel losen durch Würfel aus, wer an Stelle von Judas den 12. Platz einnehmen soll, Barsabbas oder Matthias). Der Text gibt zunächst eine allgemeine Einführung, danach werden 55 Kombinationen vorgestellt, die sich durch das Werfen von drei Würfeln ergeben. Zu jeder Kombination werden Bibelstellen zitiert und Anleitungen für ein christlich-wohlfälliges Verhalten zur Erfüllung des jeweiligen Wunsches gegeben. Im äußeren Rand wechseln sich ja/nein-Einträge ab zur Beantwortung einfacher Fragen. Der Text schließt mit sechs Psalmen. Der Schriftspiegel mit ganzseitigen roten Einfassungslinien für den Text sowie für die Seitenkolumne mit den Würfelskizzen. - Titel u. letztes Bl. lose, fleckig u. mit Randläsuren u. kl. -ausrissen. Durchgängig gebräunt, stellenw. fleckig. - Provenienz: Aus dem Besitz des ungarischen Grafen Lórant Budafalvi Vermes mit dessen Wappenstempel auf Titel u. letzter Seite. - Beiliegen: 8 maschinenschriftliche Bll. Transkription. - 1. Bl. mit gleichem Wappenstempel. Lose in Umschl.
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Los 151 *#
Gründlicher Bericht wie ... alle Wein Teutsch
Wein. - Gründlicher Bericht wie mann alle Wein Teutsch: und Welscher Landen vor alle Zufäll bewahren, die vresthaffte (sic) Wein wiederbringen, und Meeth, Bier, Etzig, und Kräuter Wein, ... machen soll. Gezogen aus den fürnehmbsten Büchern natürlicher Künsten, jetzt auf ein neues verbeßert, und auff das allerfleißigste beobachtet. Deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland (?), um 1700. Blattgr. 20,5:16,5 cm, Schriftspiegel 17:15 cm. Deutsche Kanzlei-Kursive von einer Hand. Mit kalligraphisch reich verziertem Titel und kalligraphisch verzierten Kapitelüberschriften. 54, 4 (mit späteren Zusätzen) nn. Bll. Hprgt. d. Zt.; stärker beschädigt.
Dekorative, sorgfältig ausgeführte Handschrift über alle Gegebenheiten des Weinbaus. Die 22 enthaltenen Kapitel folgen nach Aufbau und Inhalt im wesentlichen der "Kellermeisterey" in der Ausgabe Augsburg 1539. Papier mit Wasserzeichen Piccard 84724, das dort 1696 datiert und Durlach zugewiesen wird. Unmittelbar nach Ende des Textes beginnen die etwas späteren Nachträge und Rezepte von verschiedenen Händen, die die letzten Seiten vollständig einnehmen. - Schwach gebräunt, fingerfleckig, etwas stockfleckig, stellenweise kleiner Wasserfleck in der oberen Innenecke, vereinzelte kl. Braunflecken. Titel ringsum knapp, mit etwas Verlust an den kalligraphischen Verzierungen, wenige Textbll. nur oben mit geringem Verlust an den kalligraphischen Verzierungen beschnitten. 1 Bl. lose u. mit alter Klebstoffspur im Bug.
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Los 152 *
Modus legendi abbreviaturas
(Wernher von Schussenried). - Modus legendi abbreviaturas. Lateinische Handschrift auf Papier. Deutschland ca. 1470. Fol. Blattgr. ca. 28,5:19,5 cm, Schriftspiegel ca. 24,5:14,5 cm. 1 oder 2 Kolumnen. 40-42 Zeilen. Gotische Kursive in dunkelbrauner Tinte. Rubriziert. Mit großer Eingangsinitiale sowie 8 zweizeiligen, 3 dreizeiligen u. 3 vierzeiligen Initialen in brauner u. roter Tinte. 44 Bll. Hldr. um 1870.
Vgl. Verfasserlexikon X, 950ff. - Der bekannte Text über Abkürzungen im römischen und kanonischen Recht wurde seit 1475 vielfach gedruckt. Der Abschnitt "De decreto versificato" enthält, wie Victor Scholderer 1911 entdeckt hat, ein Akrostichon mit einer Vorrede, in dem der Verfasser dieses Merkgedichts in Hexametern sich nennt: UUernherus ... sancti Germani Spire canonicus cuius erat patria Schuscenrieth in Suueuia" (durch Umstellungen der Bearbeiter ist die Abfolge der Buchstaben allerdings gestört). Über Wernher ist neben dem was er selbst angibt - Kanoniker am Kollegiatstift St. German in Speyer, gebürtig aus Schussenried in Schwaben - nur bekannt, dass er 1205/06 Rektor der Universität in Vicenza war. "Der kurzen Vorrede zufolge hat W. sein Kompendium des 'Decretum' ebenso jenen zugedacht, die sich, gehindert durch die Vielfalt ihrer Geschäfte, nicht auf das 'weite Meer' des vollständigen 'Decretum' begeben können, wie denjenigen, die sich wegen ihrer Bedürftigkeit ein ausgiebiges Studium des 'Decretum' nicht zu erlauben vermöchten" (Verfasslexikon X, 951). Der ganze Text beginnt "Incipit liber dans modum legendi abbreviaturas in utroque iure. Quia preposterus ordo et prius" und endet Bl. 43v "Explicit libellus dans modum studendi et legendi contenta ac abbreviatura utriusque iuris". Die Abfolge der einzelnen Abschnitte: Bl. 1r-8r: Einleitung. - 8r-17v: Verschiedene alphabetisch geordnete Abkürzungsverzeichnisse etc. - 18r-22r: "De decreto versificato". - 22r-27v: "Decretum abbreviatum". - 27v-41r: "Tituli legales secundum ordinem alphabeti" etc.: 41r-43r "Rubrica institutionum". - 43r-43v: Zusammenfassung der Tituli in den Digesten. - Bl. 44v: Beginn einer Abschrift eines Briefes, den Ernst II. von Sachsen (1564-1513), Erzbischof von Magdeburg, an Albrecht von Brandenburg geschrieben hat. Dieses Blatt, das sicherlich einmal als Hüllblatt gedient hat, weist dasselbe Wasserzeichen auf wie das Papier der Handschrift (Ochsenkopf, mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz, darüber Blume; Höhe 152, Breite 36 mm).

Die vorliegende Handschrift war Ms.16 der Bibliothek der Ampleforth Abbey in North Yorkshire. Dieses Benediktinerkloster wurde 1803 gegründet, die Mönche kamen überwiegend aus Dieulouard (Lothringen), wo bis 1793 ein von englischen Mönchen bewohntes Kloster bestanden hatte, aber auch aus dem Kloster Lamspringe (Landkreis Hildesheim). Im 9. Jahrhundert als Frauenkloster gegründet und in der Reformation protestantisch geworden, kam Lamspringe 1643 an das Hochstift Hildesheim und wurde der Englischen Benediktinerkongregation überlassen. Bis zur Säkularisation 1803 lebten hier englische Mönche. Ihre in Lamspringe betriebene Schule wurde 1803 nach Ampleforth verlegt und war der Vorläufer des heutigen Ampleforth College. Vorliegende Handschrift stammt vermutlich aus der Lamspringer Bibliothek. Obwohl der Großteil der Bibliothek, die nach der Säkularisation dem preußischen Staat gehörte, in Deutschland verblieb, gelangte doch ein Teil nach England; 1830 wurden bei Sotheby's auch Bücher und Manuskripte aus Lamspringe versteigert (vgl. Lamspringe. An English Abbey in Germany. Ampleforth 2004. S. 53-55, S. 203 u. S. 208ff.) - Mit neuzeitlicher Foliierung in Bleistift. Im Unterrand wasserrandig, gegen Ende auch im Außenrand. Wenige kleine Eckabrisse. Bl. 44 schmaler u. besonders verso gebräunt.
Manuscript on paper from the Ampleforth Abbey. Recent pencil foliation. Some marginal dampstaining; few corners torn off. Leaf 44 smaller and browned, especially verso. Half calf c. 1870.
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Miniaturen und Einzelblätter

Los 153 *#
Antiphonar. Frühes 16. Jh. 1 Blatt
Antiphonar. - Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Wohl Deutschland, frühes 16. Jh. Blattgr. 52:27 cm, Schriftspiegel ca. 41:26 cm. Text in Schwarz- u. Hellbraun u. Rot, Quadratnoten auf 5 Linien. Mit einer mehrzeiligen schlichten Initiale B. - Wenige Schnitte im unteren weißen Rand, Rectoseite etwas gebräunt. - Enthält den bekannten Gesang "Benedicimus Deum caeli, et coram omnibus viventibus confitebimur ei..."
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Los 154 *
Bartholomaeus Anglicus. Livre des propriétés. 6 Miniaturen
(Bartholomaeus Anglicus. Livre des propriétés des choses). 6 Miniaturen aus einer französischen Handschrift in Gold und Farben auf Pergament. Frankreich, frühes 15. Jahrhundert. Verschiedene Blattgrößen. Auf Pappe montiert, davon 5 mit Passepartouts.
Die schönen Miniaturen stammen aus der bedeutenden naturwissenschaftlichen Enzyklopädie "Livre des propriétés des choses", das der Franziskaner Bartholomaeus Anglicus (ca. 1203-1272) Anfang des 13. Jh. verfasst hatte und in zahlreichen Handschriften verbreitet wurde. Jean Corbichon übersetzte 1372 das Werk erstmals ins Französische. Dargestellt sind 1. Zwei Kranke mit Verbänden und Krücken vor einem Arzt mit Salbentopf (aus Buch 5: Über den menschlichen Körper). Blattgr. 7,6:9 cm. - 2. Ein buckliger Greis, der sich an drei jüngere Personen richtet (aus Buch 6. Über die Menschenalter). Blattgr. 8,4:9 cm. - 3. Ein Gelehrter weisst auf eine symbolische Darstellung einer Stadt (aus Buch 11: Über das Element Luft). Blattgr. 6,9:9,2 cm. - 4. Vier Vögel (Adler - Schwan - Kranich - Hahn) in vier Fächern in quadratischem Rahmen (aus Buch 12: Über die Vögel). Blattgr. 7,8:9,1 cm. - 5. Landschaft mit Orten, Wald und Fluss (aus Buch 15: Über die Regionen der Erde). Blattgr. 7,5:8,9 cm. - 6. Klösterliches Seminar mit vortragendem Lehrer und zuhörenden Mönchen und Nonnen (!) (aus Buch 17: Über Kräuter und Medizinpflanzen). Blattgr. 8,4:9 cm. - Sämtlich bis zur Einfassungslinie beschnitten u. mit Klebefälzen montiert.
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Los 155 *
Biblia latina. Um 1150. 1 Blatt
Biblia latina. - Fragment eines Einzelblatts einer karolingischen Bibel. Lateinische Handschrift auf Pergament. Wohl Deutschland, Mitte 12. Jahrhundert. Fol. Blattgr. 29,5:15 cm. 28 Zeilen. Mit einer großen (ca. 6:5 cm), mit roter Feder gezeichneten und mit einfachen pflanzlichen Ornamenten gefüllten Initiale. Minuskel des 12. Jahrhunders in schwarzer und roter Tinte.
Erhalten sind die oberen 28 Zeilen einer von zwei Spalten, die in einer feinen, regelmäßigen Buchhandschrift geschrieben sind. Der Text umfasst das Ende von Sirach (alias Ecclesiasticus) 51:37-38, gefolgt vom Beginn des gemeinsamen Prologs zu Hiob: "(de)mini in laude ipsius... Explicit liber Ihesu filii Syrach. Incipit prefacio. sancti. Hieronimini. presbyteri. In librum Iob. Cogor per singulos... quos vel" und "(te)stimonio me verum dicere... depravata corrigere". Verziert mit einer großen Initiale. Verso in der der 7. Zeile von unten ein kurzer Einschub in transliteriertem Griechisch. - Teilblatt mit Erhaltung einer Spalte, unten mit Textverlust beschnitten. Einbandfund, entsprechend teilw. fleckig u. gebräunt, etwas gereinigt. Aus der Sammlung Marvin L. Colker (Colker MS 525).
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Los 156 *#
Breviarium, 10 Bll.
Breviarium. - 10 Bll. aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament, wohl einem Stundenbuch. Mitte 15 Jh. Blattgr. 13,5:11 cm, Schriftspiegel 8:7 cm. 15 Zeilen, regliert. Textualis formata in brauner Tinte, rubriziert, Versalien blass gelb schattiert, Zierbuchstaben alternierend in Blau oder Rot, einige ein- u. zweizeilige Initialen mit Federwerk in der Gegenfarbe. Geheftet in mod. Prgt. mit Ldr.-Bindebändern.
Alle Blätter aus derselben Handschrift, textlich jedoch nicht fortlaufend. - Etwas gebräunt u. fleckig.
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Los 157 *#
Gregorius I., Moralia in Iob. Doppelblatt
Gregorius I., papa. Moralia in Iob. Doppelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Wohl 2. Hälfte des 12. Jahrhundert. Fol. Blattgr. insgesamt ca. 34:43,5 cm, Schriftspiegel ca. 27:17 cm. 40 Zeilen. Spätkarolingische Minuskel in brauner Tinte.
Enthält den Schluss von Kapitel 13, die vollständigen Kapitel 14-17 sowie das fast vollständige Kapitel 18 (Migne, PL LXXVI, 110-116), der Text beginnt bei "plangit(ur)" und endet "humana(m) quide(m) facie(m) beluina". - Einbandfund, gebräunt, die in der Abfolge des Textes 1. u. 4. Seite mit Leimspuren, aber lesbar. Im Oberrand mit kl. Fehlstellen, 1 Loch im Text ist ein Fehler im Pergament, kein Buchstabenverlust.
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Los 158 *
Gregorius I., Registrum epistolarum. Doppelblatt
Gregorius I., papa. Registrum epistolarum. Doppelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Wohl 1. Hälfte des 12. Jahrhundert. Fol. Blattgr. insgesamt noch ca. 29:40 cm. 2 Spalten, 30 Zeilen. Leerraum für Initialen. Spätkarolingische Minuskel in brauner Tinte.
Von Papst Gregor I. (ca. 540-604), dem Großen, sind etwa 850 Briefe bekannt, die er seit seiner Wahl zum Papst im September 590 geschrieben hat. Vorliegend vollständig vorhanden ein Brief vom Oktober 590 an Johannes IV., Patriarch von Konstantinopel (I, 4). Aus der Sammlung Marvin L. Colker (Colker MS 287). - Einbandfund, stellenw. fleckig oder gebräunt; Oberrand verstärkt. Die jeweils äußere Spalte mit Buchstaben- oder Textverlust angeschnitten sowie mit Buchstabenverlust durch Wurmfraßstellen, diese mit Archivband geklebt.
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Los 159 *
9 Ausschnitte mit Initialen d. 13./14. Jh.
Initialen. - Ausschnitte aus einem lateinischen juristischen Manuskript des 13./14. Jahrhunderts (laut älterer franz. Notiz aus Südfrankreich) mit 9 gefüllten (6 figürlichen, 3 ornamentalen, ca. 2,4:2,1 cm) Initialen in Gold und Farben in verschiedenen Formaten. - Unter den Initialen "A", "I", "N", "P" (3), "Q" (2) u. "U" sind 4 porträtartige Darstellungen von Dame, Ritter, Nonne u. Jüngling. Die Texte in brauner Rotunda mit Hervorhebungen in Rot, tls. dünn regliert u. mit zahlr. feinen Annotationen von alter Hand. - Sauber u. gut erhalten. Mit kl. Fälzen auf Pappe montiert.
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Los 160 *
Lektionar. Um 1150. 4 Bll.
Lektionar. - Lesungen für die Karwoche mit Kantillationszeichen. Zwei Doppelblätter aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Wohl Deutschland, Mitte 12. Jahrhundert. 4to. Blattgr. ca. 21:17 cm, 23-24 Zeilen. Rubriken u. schlichte Initialen in Rot. Minuskel des 12. Jahrhunderts in braunter Tinte.
Der nicht fortlaufende Text umfasst das Ende des Dienstags in der Karwoche bis zum Gründonnerstag ("et deponens eum... [Markus 15:46] Feria III... In cena domini... Dicit ei Symon Petrus Domine [Johannes 13: 9]"), darunter Teile der Passionsgeschichte aus dem Lukasevangelium mit hochgestellten Kantillationszeichen: 'e' für den Erzähler, 't' für Jesus und 'c' für andere. - Wohl Einbandfund. Fleckig bzw. angeschnmutzt, einige Wurmspuren im weißen Rand. Je 2 Bll. als Bifolium in späterer Zeit im Bund zusammengesetzt, davon eines im oberen Rand beschnitten mit Verlust der oberen Zeilen. Aus der Sammlung Marvin L. Colker (Colker MS 109).
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Los 161 *#
Missale / 2 Bll.
Missale. - 2 Bll. aus einer lateinischen Handschrift des 15. Jahrhunderts auf Pergament. Gr.-fol. Blattgr. 42:29 cm, Schriftspiegel 30,5:21 cm. 9 Zeilen. Textura in schwarzbrauner Tinte, rubriziert, Mensuralnotation auf 4 Linien. Mit 1 großen Fleuronné-Initiale "D" mit Fleuronné-Stab über den größten Teil der Seite, 4 kleineren Fleuronné-Initialen sowie 2 großen, wohl im 19. Jh. eingefügten historisierten Schmuckinitialen "G" und "S" über je 2 Zeilen und Notenlinien mit ausgreifendem mehrfarbigem floralen Rankwerk mit Drachen und Vögeln.
Etwas gebräunt und gering fleckig. Das ausgreifende Rankwerk teilweise etwas angeschnitten. Einseitig im Bundsteg mit Resten eines Papierfalzes. Montagespuren verso.
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Los 162 *
Einzelblatt mit Miniatur "Pfingsten"
Pfingsten. - Initiale "S" (5:4,5 cm) historisiert mit Miniatur der Ausgießung des hl. Geistes. Auf dem vollen Blatt eines Missale auf Pergament. Avignon oder Norditalien, 2. Viertel 14. Jh. Blattgr. 36,5:25,5 cm, Schriftspiegel inkl. Verzierungen ca. 29:20 cm. Die Initiale in Gold u. Farben mit Rankwerks- bzw. Laubstabausläufern zwischen die beiden Textspalten sowie über Kopf, Außen- u. Fußrand der Seite, Gesamtlänge über 70 cm. Je Spalte 28 Zeilen runder gotischer Buchschrift in Schwarz u. Rot mit 4 größeren u. 7 kleineren Federwerksinitialen in Rot u. Blau oder Gold u. Lila, am Kopf röm. Foliierung in allen 4 Farben. Rückseite leer u. auf Papier montiert. - Farbenfrohes, ausgewogenes Blatt. Mit alten Faltspuren u. etwas berieben sowie angestaubt, rechts mittig Farbverwischung.
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Los 163 *
Pseudo-Abdias. 1 Blatt
Pseudo-Abdias. Ein Einzelblatt aus einem Homiliar oder Martyrologium, das ein seltenes Zeugnis der apokryphen Jakobuspassion von Pseudo-Abdias enthält. Lateinische Handschrift auf Pergament. Wohl Frankreich, erste Hälfte 11. Jahrhundert. Fol. Blattgr. ca. 29:19 cm. 28 Zeilen. Mit 1 schlichten roten Initiale, eine kurze Rubrik in Rot. Schräg gestellte karolingische Minuskel in brauner Tinte. Im Rand auf einem Papierstreifen befestigt u. in mod. Pappband.
Der Text der Lesung für den Apostel Jakobus (beginnend mit "accipe penitentem" und endend mit "virtus & imperiu[m] in s[e]c[u]la s[e]c[u]loru[m] amen") wurde aus der Passio Sancti Jacobi von Pseudo-Abdias zusammengefasst, einem apokryphen Text des Neuen Testaments, der sich in einer Handschriftensammlung in der Bibliothèque nationale de France befindet und die lateinischen Übersetzungen des Lebens der Apostel enthält Die Zuschreibung an "Pseudo-Abdias" stützt sich auf die Erwähnung eines Jüngers namens Abdias, der als Begleiter der beiden Apostel Simon und Judas Thaddäus auf dem Weg nach Persien dargestellt wird. Verso eine Randnotiz des 13. Jahrhunderts, die den Leser auf Blatt 12 des übergeordneten Manuskripts verweist, wenn er etwas über den heiligen Christophorus (25. Juli) lesen möchte. - Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, einige Knickspuren u. Randverschmutzungen, kleiner Einschnitt am unteren Rand. Aus der Sammlung Marvin L. Colker (Colker MS 316).
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Los 164 *#
Rückkehr des verlorenen Sohnes. Einzelblatt + 2 Bde.
Rückkehr des verlorenen Sohnes. - Der reich gekleidete Vater in blauem, pelzbesetzten Gewand ergreift die Hand seines zurückgekehrten Sohnes, der dürftig bekleidet mit einem Wanderstab vor ihm kniet. Links hinter dem Vater und abgewandt der andere Sohn und ein Diener. Im Hintergrund ein großer Baum, weitere Landschaft und das Haus des Vaters. Einzelblatt aus einer deutschen oder lateinischen Handschrift auf Pergament. Süddeutschland (vermutlich Nürnberg) 2. Viertel des 16. Jahrhunderts. Blattgr. 18:13 cm, Miniatur 13:8 cm. Eingefasst von einem Rahmen auf gelbem Grund in Gent-Brügger Stil mit weißen und blauen Glockenblumen und aus einem Topf sprießenden roten Nelken. Schlichte Randleiste (0,5 cm) in dunkelgrau. Verso weiß. Dekorativ unter Glas gerahmt.
Prachtvolle und seltene Szene. - Aus demselben Gebetbuch finden sich mehrere Miniaturen in verschiedenen Sammlungen, so u.a. zwei in der Pierpont Morgan Library (M. 896). Einige dieser Miniaturen stammen von Holzschnitten aus dem Dürer- und Cranach-Umkreis ab, umgesetzt in den verfeinerten Gent-Brügger Miniaturenstil. Auch werden sie dem Umkreis des Nürnberger Illuminators Nikolaus Glockendon zugeschrieben. Vergleiche hierzu das beiliegende Faksimile des "Glockdon-Gebetbuch" mit seinen prachtvollen Miniaturen, die dem vorliegenden Blatt in seiner Ausstattung durchaus entsprechen. - Pergament etwas wellig, einige Farbabplatzungen in der äußeren Randleiste. - Dazu: Das Glockendon-Gebetbuch. Faksimile nach der Handschrift alpha. U.6.7, Bibliotheca Estense Universitaria. Farbiges Vollfaksimile u. Kommentar von R. Cermann, E. Milano, U. Merkl u. E. König. 2 Bde. Luzern 1998. 4to (23:18,5 cm). Blindgepr. Or.-Ldr. mit 2 Schließen u. Or.-Hldr. in Or.-Acryl-Kassette. - Eins von 420 (GA. 440) arabisch nummerierten Exemplaren.
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Los 165 *#
Sammlung von Einzelblättern / ca. 30 Bll.
Sammlung von ca. 30 Einzel- u. Doppelblättern und Fragmenten aus verschiedenen lateinischen Handschriften auf Pergament sowie 2 auf Papier des 13.-15. Jahrhunderts. Meist Einbandfunde. Vereinzelt rubriziert, wenige eingemalte Initialen. Verschiedene Formate. Lose.
Enthält u.a. 3 Bll. aus Bibelhandschriften des 13. Jahrhunderts mit Abschnitten aus Exodus 23-26, Proverbia 10-12 u. Habakuk 3. - 1 Doppelblatt, wohl Italien, 14. Jh. aus einem juristischen Formularbuch, enthält "Instrumentum procurationis", "Instrumentum sindicatus", "Forma brevis testamenti" etc. - Summa über die Logik. 3 Bll. aus einer Handschrift des 14. Jh. - 2 Bll. aus einer liturgischen Handschrift auf Papier. Oberrhein (?), 1. Hälfte 15. Jh. Enthält Texte aus Genesis 9 u. 10 sowie Matthäus 6. - Überwiegend Einbandfunde in entsprechendem Zustand: fleckig, gebräunt, teilw. berieben u. nicht mehr lesbar oder sehr fragmentarisch. oRR/Waf.
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Los 166 *
2 Stundenbuchbll. mit figürl. Initiale "Maria mit Kind"
Stundenbuchblätter. - Maria mit dem Jesuskind. - Zwei beidseitig beschriebene Einzelblätter aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Wohl Nordfrankreich, 13. Jh. Blattgr. 11,4:7,5 cm, Schriftspiegel 8,4:5,7 cm. Je 10 Zeilen. Textura mit dunkelbrauner Tinte, Hervorhebung in Rot. Recto Miniatur in Gold und Farben als figürliche Füllung der Initiale "D" (3,4:3,5 cm). Jeweils recto mit Stableiste mit Dornblattausläufern.
Die schöne figürliche Initiale bildet die Eröffnungsversikel zur Matutin "Domine, labia mea aperies..." (Psalm 51, 17). Dazu 2 zweizeilige Initialen in Gold, Blau und Mauve sowie 11 einzeilige Initialen in Gold u. Farben mit Federwerk. - An den Außenkanten verbunden. Gering gebräunt, fleckig u. berieben.
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Los 167 *
7 Stundenbuchblätter
Stundenbuchblätter. - 7 (6 beidseitig beschriebene) Einzelblätter aus einem lateinischen Stunden- oder Gebetbuch auf Pergament. Wohl Frankreich, 15. Jh. Blattgr. ca. 15,5:10,8 cm, Schriftspiegel 8,5:5,5 cm. 13-15 Zeilen, dünn regliert. Textura in schwarzer Tinte. Mit zusammen 11 zweizeiligen Initialen in Gold auf einem Grund aus Blau, Mauve u. Deckweiß; ferner 1 einzeilige Initiale, 1 Fleuron und einige Zeilenfüller in denselben Farben. - Leicht gebräunt u. etwas fleckig, vor allem in den Rändern.
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Los 168 *
8 Stundenbuchblätter
Stundenbuchblätter. - 8 Bll. aus 5 verschiedenen lateinischen Stunden- oder Gebetbüchern auf Pergament. Wohl Frankreich, 15. Jh. Unterschiedl. Blattgrößen von 11,5-15:8,5-10,5 cm. Jeweils in schwarzer oder brauner Tinte in ebenmäßiger Textura geschrieben. Mit zusammen 15 zweizeiligen Initialen in Gold auf farbigem Grund, etlichen einzeiligen Initialen u. einigen Zeilenfüllern; 1 Bl. mit Fleuronnée-Initialen. - Leicht gebräunt bzw. fleckig, 4 Bll. etwas stärker; 1 Bl. mit Kleberest bis in die Schrift.
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Los 169 *
Miniatur auf Einzelblatt. Maria mit Spinnrocken
Stundenbuchblätter. - Maria mit Spinnrocken. Seitlich zwei kniende Engel mit Gefäßen. Darunter der geflügelte Stier als Symbol für den Evangelisten Lukas. Einzelblatt mit blattgroßer Miniatur in Gold und Farben aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Nordfrankreich, ca. 1470. Blattgr. 13:9,4 cm, darunter 3 Zeilen Text in Rot, seitlich und unten in blauem Schmuckrahmen mit weißen Kameen. Alles umgeben von reicher Bordüre aus Akanthus u. Früchten in Mauve auf Goldgrund. Verso 14 Zeilen Text, regliert, Textura in brauner Tinte. Seitlich begrenzt von feiner Bordüre aus blauem u. goldenem Akanthus, roten und rosa Blüten mit grünen Blättern. Schriftspiegel 6,7:4,2 cm.
Seltene Mariendarstellung der Maria als Tempeljungfrau mit dem Spinnrocken, von 2 Engeln gespeist, vor rotem Vorhang sitzend. Die Darstellung der Maria am Spinnrocken (oder mit Spindel) beruht auf dem Protoevangelium des Jakobus 10,3-12,1, wonach Maria auf Wunsch der Hohepriester Garn spinnt für einen neuen Vorhang für das Allerheiligste im Tempel des Herrn. - Etwas gebräunt u. leicht knittrig, mit Braunflecken im weißen Rand, kl. Eckabriss mit Berührung der äußeren Einfassungslinie.
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II. Inkunabeln

Los 170
Antoninus Florentinus, Confessionale. 1476
Antoninus Florentinus. Confessionale: Defecerunt scrutantes scrutinio. Titulus de restitutionibus. Venedig, Johannes de Colonia & Johannes Manthen, 1476. 4to (23,5:17 cm). Got. Typ. Anfangsinitiale in Rot mit Federwerk sowie zahlr. eingemalte Initialen in Rot und Blau. 102 nn. Bll. (erstes u. letztes weiß). Hldr. d. 19. Jh. mit Rückenvergoldung, berieben.
Hain-C. 117; GW 2106; BMC V, 226; Goff A-803. - Einer von drei "Confessionale" überschriebenen Texten des Dominikaners (1389-1459), ab 1446 Erzbischof von Florenz. Zweiter Druck von Johannes de Colonia & J. Manthen, die erste Ausgabe war um 1469 in Köln erschienen. - Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, etwas gebräunt, meist in den Rändern. Vereinzelt alte Anmerkungen, die blauen Initialen stark verblasst u. teilw. etwas verwischt. Das erste weiße, das letzte Textblatt u. das letzte weiße Blatt mit ergänzten Fehlstellen ohne Textverlust, das erste weiße aufgezogen. Diese genannten Bll. mit umfangreichen alten Anmerkungen (am Schluss "Canones poenitales"), hier etwas Verlust der Handschrift auf dem letzten Blatt. Innendeckel mit altem Katalogausschnitt u. Exlibris Pasteur Derache.
Second printing by Johannes de Colonia & J. Manthen, the first edition was published around 1469 in Cologne. With larger initial in red and many initials supplied in red and blue. - Partly spotted resp. fingerstained, somewhat browned, mostly in margins. Scattered old annotations, the blue initials heavily faded and somewhat blurred. The first blank, the last text leaf and the last blank leaf with replaced missing parts without loss of text, the first blank mounted. These mentioned leaves with extensive old annotations (at the end "Canones poenitales"), here some loss of the manuscript on the last leaf. Bookplate Pasteur Derache. 19th cent. half-calf, spine gilt, rubbed.
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Los 171
Augustinus, De fide ad Petrum diaconum. 1473
Augustinus, A. (Pseudo-). De fide ad Petrum diaconum. Köln, (Drucker von Pseudo-Augustinus, De fide (GW 2953)), 23.VI.1473. 4to (21:15 cm). Got. Typ. Rubriziert, eingemalte Initialen in Rot. 36 nn. Bll. Mod. Hldr.
Hain-C. 2045; GW 2953; Goff A-1278; Voulliéme, Köln 196. - Erste Einzelausgabe. Das Werk wird auch Fulgentius, Bischof von Ruspe (um 467-532) zugeschrieben. "Mit seinem Werk 'De fide ad Petrum', 'Über den Glauben, an Petrus' legte er eine systematische Übersicht über die theologischen Fragen vor, gleichsam eine Vorstufe zu den monumentalen mittelalterlichen Summa-Werken" (Ökumenisches Heiligenlexikon). "The printer has been identified with Goiswin Gops and with Johann Schilling (cf. Corsten (Anfänge) pp.44-45 and Needham (Corsten Festschrift) pp.126-28)" (ISTC ia01278000). - Restauriert u. gereinigt, teilw. noch etwas fleckig bzw. braunrandig, Bl. 2 stärker braunrandig u. mit alter Randanmerkung verso. Die rot eingemalten Initialen aus neuerer Zeit.
First edition. The work is also attributed to Fulgentius, Bishop of Ruspe (c. 467-532). - Restored and cleaned, partly still somewhat stained resp. browning, heavier browning to second leaf and old marginal note on verso. Recent red initials. Recent half-leather.
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Los 172
Caesarius de Heisterbach, Dialogus. 1481
Caesarius de Heisterbach. Dialogus miraculorum. Köln, Johann Koelhoff, 1481. Fol. (28,5:20 cm). Got. Typ. Rubriziert, alternierend rote und blaue eingemalte Lombarden und Alineazeichen, 8 größere Initialen in Rot und Blau mit Füllung und Fleuronnée. 268 nn. Bll. (das erste u. letzte weiß). - Angebunden: (Pseudo-) Albertus Magnus. De abundantia exemplorum ad omnem materiam in sermonibus. (Ulm, Johann Zainer, zwischen 1478 und 20.VI.1481). 66 Bll. Got. Typ., Kolumnentitel. Rubriziert, alternierend rote und blaue eingemalte Lombarden und größere Initialen wie oben. Holzdeckelband d. Zt. mit blindgeprägtem Lederrücken u. zwei Schließenresten, bestoßen, Leder mit Fehlstellen, spätere Papier-Rückenschildeste.
I. Hain-C. 4231; GW 5881; Goff C-31; Voulliéme, Köln 301. - Zweite Ausgabe des Dialogus miraculorum, einer Sammlung von Exempelerzählungen durch den Heisterbacher Zisterziensermönch Caesarius, der in seinem Kloster das Amt des Novizenmeisters, später des Priors bekleidete. Der Inhalt besteht aus einem Dialog zwischen einem fragenden Novizen und einem antwortenden Novizenmeister. Die Exempla sind vorwiegend aus dem Leben und Treiben in den Zisterzienserklöstern und um sie herum geschöpft und verarbeiten hauptsächlich aus mündlicher Tradition merkwürdige Begebenheiten zum Thema Schuld und Buße im Diesseits und Jenseits, Einfalt und Frömmigkeit, Wunder und Visionen, Erscheinungen von Teufeln und Dämonen u.a.

II. Hain 484; GW 581; BMC II, 528; Goff A-217. - Seltene erste Ausgabe des von Bloomfield, Incipits 5001 (nach ISTC), Humbertus de Romanis zugeschriebenen Werks. - Der Sammelband vereinzelt fleckig, 1 Bl. in II. mit größerem Fleck. Durchgehend, vorwiegend im Außenrand mit starken Feuchtigkeitsspuren mit Sporflecken, zu Beginn und in der Handschrift am Schluss mit teils stärkeren Randschäden; ein Blattdurchriss ausgebessert. In einigen Initialen Tusche durch Feuchtigkeitseinwirkung teilw. verblasst. Das erste weiße Blatt fragmentarisch erhalten, mit altem Besitzvermerk u. neuerem Stempel. Besitzvermerk auf dem ersten bedruckten Blatt.

Am Schluss angebunden: Exempla. Lateinische Handschrift des 15. Jahrhunderts. 12 Bll. Bastarda von einer Hand in brauner Tinte, rubriziert. Textspiegel 23:16 cm. Zweispaltig. Beginnt: "Incipit passio sancte katharine. Legitur in quadam hystoria enim beata katherina esset puella viii annorum ...". Bietet eine Sammlung von 48 Exempeln, darunter Legenden von der Hl. Katharina und vom Hl. Matthias.
Two rare incunabula in one volume. The sporadically spotted, 1 leaf in II. with larger spot. Throughout, mainly in the outer margin with heavy traces of moisture with spore stains, at the beginning and in the manuscript at the end with partly stronger marginal damage; one leaf tear repaired. In some initials ink partially faded due to moisture. The first blank leaf fragmentarily preserved, with old ownership inscription and newer stamp. Ownership inscription on the first printed leaf. Bound at the end: Exempla. Latin manuscript of the 15th century. 12 leaves by one hand in brown ink, rubricated. In two columns. Begins: "Incipit passio sancte katharine. Legitur in quadam hystoria enim beata katherina esset puella viii annorum ...". Offers a collection of 48 exemplars, including legends of St. Catherine and St. Matthias. Bound together in brown leather backed wooden boards, worn, remnants of clasps.
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Los 173
Famous Collection of Fables
Cyrillus, Speculum sapientiae. 1477
Cyrillus (- Pseudo). Speculum sapientiae. (Köln, Johann Koelhoff d.Ä., um 1477). Fol. (29,5:21 cm). Got. Typ. 2 Kol. Rubriziert, eingemalte Initialen in Rot. 45 nn. Bll. (o.d.l.w.). Hmaroquin d. frühen 19. Jahrhunderts, teilw. gering berieben, Ecken bestoßen.
Hain 5905; GW 7891; BMC I, 221; Goff C-1018; Voulliéme, Köln 357. - Dritte Ausgabe, erstmals in Straßburg bei Eggestein, nicht nach 1475 erschienen, wie alle frühen Ausgaben sehr selten. "Die nachstehend beschriebene, wohl in der 2. Hälfte des 14. Jh. in der Donaugegend entstandene Fabelsammlung - meist 'Quadripartitus apologeticus' genannt - wird in Hss und Drucken einem Cyrillus episcopus beigelegt, d.i. wohl sicher Cyrillus episcopus Hierosolymitanus" (GW). - Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, gering gebräunt, vereinzelte Wurmspuren, letzte Bll. mit Restaurierungen. Provenienz: Estelle Doheny, Christie's 12/2001, Nr. 56.
Very scarce edition. 45 leaves (of 46; lacks the first blank), double column. 1- to 5-line initial spaces, mostly with guide-letters, rubricated in red with Lombard initials and capitals strokes. - Some spotting and thumbing, slight browning, some worming in places, few leaves at end repaired. Modern quarter morocco and boards. From the Estelle Doheny collection with morocco bookplate.
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Los 174
Pre-Homeric Tale of the Fall of Troy - Source to Chaucer and Shakespeare
Dares Phrygius, De excidio Troiae historia. 1472
Dares Phrygius. De excidio Troiae historia. (Köln, Drucker des Dares (Johann Schilling [Solidi]), nicht nach 1472). 4to (20,5:14,5 cm). Got. Typ., gelb rubriziert, eingemalte Initialen in Rot. 22 nn. Bll. Mod. Pp. mit breitem, blindgeprägten Ldr.-Rücken.
Hain-C. 5957 (= 5959); GW 7976; BMC I, 213; Goff D-40; Voulliéme, Köln 360. - Sehr seltene erste Ausgabe der romanhaften Augenzeugenerzählung vom Falle Trojas, die nach dem einleitenden fiktiven Brief von Cornelius Nepos aus dem von ihm entdeckten griechischen Original wortgetreu übersetzt ist, in Wirklichkeit aber aus dem Anfang des 6. Jahrhunderts stammt. "Druckvorlage war eine Hs. des 11. Jh., von der Fragmente in Darmstadt ULB, Hs 4216(22), Bl. 1 u. 2, erhalten sind" (GW). Als angeblicher Augenzeugenbericht von trojanischer Seite kann das Werk als Gegenentwurf zur "Ephemeris belli Troiani" des Dictys Cretensis gesehen werden. Die Bearbeitungen des Troja-Stoffes durch diese beiden Autoren haben die Rezeption dieses Themas im Mittelalter und in der frühen Neuzeit entscheidend geprägt. Vom 12. Jahrhundert an wurden sie zur Grundlage des „historischen Wissens“ zum trojanischen Krieg. Noch Goethe hat beim Entwurf einer Achilleis für die Handlung auf Dictys und Dares zurückgegriffen. - Sehr breitrandig, gering fleckig, durchgehend geringe Feuchtigkeitsspur im unteren Bund. 1. Blatt etwas stockfleckig, kleiner Fleck durch entfernten Blattweiser im Rand. Alte handschriftichen Foliierung eines Sammelbandes.
Very rare first edition of this pre-Homeric tale of the fall of Troy which was written in the beginning of the 6th century AD. It both enjoyed great popularity in the Middle Ages and Renaissance as one of the few histories relating the fall of Troy and exerted significant influence as a source, direct or indirect, for Benoit de Sainte-Maure, Guido delle Colonna, Boccaccio, Chaucer, and Shakespeare. - With wide margin, slight spotting in places, slight dampmarking to lower inner blank margin, some foxing to first leaf, old ms. numbering throughout. Bound in recent half-leather.
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Los 175
Der heilige Rock zu Köln
Fremperger, Tunicae Jesu Christi. 1500 / 2 Bde.
Fremperger, T. Historia translationis tunicae Jesu Christi de Hungaria ad inclitam civitatem Coloniensem ad monasterium Albarum dominarum. Köln, Ludwig von Renchen, um 1500. 4to (19,5:14 cm). Got. Typ. Mit großem Titelholzschnitt (aus drei einzelnen Holzschnitten), Holzschnitt verso u. auf dem letzten Blatt verso. 4 nn. Bll. Mod. Pp.
Hain-Cop. 7359; GW 10324; BMC I, 269; Goff F-309; Voulliéme, Köln 428; Schramm VIII, Abb 745-46; Korth, Der heilige Rock zu Köln. S. 48-71 (in:) Annalen des Hist. Verein für den Niederrhein, Jg. 46 (1887). - Einzige Inkunabelausgabe, sehr selten, GW verzeichnet 13 Exemplare in öffentlichen Einrichtungen. Der Heilige Rock war ein Heiligtum des ehemaligen Frauenklosters St. Maria Magdalena zu den weißen Frauen. Es handelt sich nicht um den im Trierer Dom aufbewahrten Rock. "Nach einer 1474 niedergeschriebenen Darstellung war einem ungarischen Priester (im 13. Jh.), der sich sehnlichst gewünscht hatte, das Jesuskind zu sehen, ein Engel erschienen, der ihn dazu aufgefordert hatte, dazu einen Kinderrock anzufertigen, mit dem das Christkind sich bei seiner Erscheinung bekleiden konnte. Der Priester, ein Kaplan der Königin von Ungarn, folgte dieser Aufforderung und legte auf dem Altar eine Tunika aus blauer Seide nieder. Nachdem er dann das Jesuskind gesehen hatte, blieb das blaue Röckchen auf dem Altar zurück. Auf Bitten der ungarischen Königin überließ der Priester dieser das Gewand. Nachdem 1262 ein deutscher Ordensritter dem König von Ungarn gegen dessen Feinde zu Hilfe gekommen war, wünschte der Ritter sich als einzige Belohnung das blaue Röckchen. Dieses wurde ihm auch übergeben, allerdings behielt die Königin den linken Ärmel des Gewandes für sich zurück. Nach seiner Heimkehr gab der Ritter das Röckchen weiter an seine Schwester, die - der Legende nach - Ordensfrau im Kölner Weißfrauenkloster gewesen sein soll. Das Gewand geriet im Laufe der Jahre in Vergessenheit und wurde dann 1412 von ungarischen Pilgern wiederentdeckt. Danach wurde es, besonders bei den ungarischen Pilgern, in Köln zum Gegenstand der Verehrung" (Altes Köln). 1802 wurde das Kloster aufgelöst und der Heilige Rock blieb veschollen. Verfasser dieser Schrift ist Thomas Fremperger, "Bacc. art. et med., zeitweilig Kaplan im Gefolge des nachmaligen Römischen Kaisers Maximilian I." (GW). Das Titelbild ist aus drei verschiedenen Holzschnitten zusammengesetzt. "Das Marienbild trägt ganz den Charakter unserer alten Kölner Malerschule in ihrer schönsten Blüthezeit; es ist so edel und anmuthvoll aufgefasst, dass ich den Gedanken nicht zurückdrängen möchte, es sei einem Bild unseres grössten Meisters, des Stephan Lochner, nachgebildet, das sich vielleicht im Besitz des Klosters der Weissen Frauen befand. Das rundliche Köpfchen mit dem lieblichen Ausdruck, die würdevolle Haltung der ganzen Figur in ihrer Gewandesfülle, sowie alle übrigen charakteristischen Merkmale führen mich zu dieser Annahme. Die zweite Platte mit dem kleinen Jesus steht, besonders in der untern Körperhälfte, nicht auf gleicher künstlerischer Höhe" (Merlo in Korth, Der heilige Rock, S. 59). - Nur minimal fleckig. Provenienz: H.P.Kraus mit seiner in den hinteren Innendeckel eingeklebten Beschreibung, ohne Datierung. - Dazu: L. Korth, Der Heilige Rock zu Köln. S. 48-71 in Annalen Hist. Vereins für den Niederrhein. Fotokopie. In mod. Pp.
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Los 176
Druck von Arnold ter Hoernen
Gerson, De consolatione theologiae. 1472
Gerson, J. De consolatione theologiae. (Köln), Arnold ter Hoernen, (um 1472). 4to (21:15 cm). Got. Typ., rubriziert. Mit 1 fünfzeiligen Initiale in Rot u. Blau mit reichem Federwerk u. zahlreichen eingemalten Initialen in Rot. 64 nn. Bll. Kalbldr. um 1800 mit dreifacher Goldfilete auf beiden, etwas Rückenvergoldung u. rotem Ldr.-Rückenschild, Stehkantenvergoldung.
Hain-Cop. 7629; GW 10750; BMC I, 204; Goff G-214; Voulliéme, Köln 491. - Sehr seltene erste Ausgabe, Kolophon in rot gedruckt. Außer einer Leipziger Ausgabe von 1498 wurde das Werk in allen weiteren Ausgaben dem gleichnamigen Titel von Boethius beigedruckt. Gerson war seit 1395 Kanzler der Pariser Sorbonne. Nach dem Abschluss des Konstanzer Konzils (1418) musste Gerson vor den Nachstellungen des Herzogs von Burgund nach Rattenberg am Inn flüchten, später zog er sich nach Melk an der Donau zurück. Hier entstand nach dem Vorbild von "Trost der Philosophie" des Boethius seine "Consolatio theologiae". - Breitrandig, etwas fingerfleckig, vereinzelte Flecken im Rand durch entfernte Blattweiser, vereinzelte alte Anmerkungen. Letzte 4 Bll. mit minimalen Wurmspuren im weißen Rand, letztes Blatt verso etwas angeschmutzt.
Very rare first edition of the "consolatio theologiae", colophon printed in red. The work was modelled on Boethius' "De consolatione philosophiae". - With wide margins, somewhat fingerstained, few stains in margin due to removed finger tabs, some old annotations. Minor marginal worming to last four leaves, some soiling to last leaf verso. Bound in calf around 1800, spine gilt.
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Los 177
Gerson, Monotessaron. 1478
Gerson, J. Monotessaron seu Concordantiae evangelistarum. (Köln, Drucker des Dialogus Salomonis et Marcolphi (Ludwig von Renchen?), nicht nach 1478). Fol. (28:21,5 cm). Got. Typ. Mit 1 rot eingemalten Initiale zu Beginn. 66 nn. Bll. (ohne das erste u. letzte weiße). Hldr. d. 20. Jh.
Hain-Cop. 7719; GW 10773; BMC I, 260; Goff G-236; Voulliéme, Köln 466; Fairfax Murray 180. - Sehr seltene zweite Ausgabe, erstmals um 1473 bei Arnold ter Hoernen erschienen. Zugleich einer von 8 bekannten Drucken dieses Kölner Dialogus-Druckers. Nach Severin Corsten (Anfänge) S. 93 ff. soll es sich bei dem Dialogus-Drucker und noch drei weiteren Druckern lediglich um bloße Verleger handeln, die alle einen anonymen Lohndrucker beauftragt hätten. Dieser Lohndrucker wird von Corsten mit Ludwig von Renchen identifiziert, "wobei aber die Frage unbeantwortet bleibt, warum der 'Lohndrucker' für jeden dieser drei 'Verleger' jeweils andere Typen verwendet hat" (Geldner I, 99). - Breitrandig, etwas fleckig, gering gebräunt, wenige Bll. mit kleinen Restaurierungen im Rand. 1. u. letztes Blatt fingerfleckig. Hinterer Innendeckel mit eingeklebter Katalogbeschreibung u. weiteren Anmerkungen auf zwei eingeklebten Zetteln. Provenienz: Pierpont Morgan Libr. (released); Christie's NY 1981, lot 46.
Scarce second edition. Eight editions are assigned to the anonymous Printer of 'Dialogus Salomonis et Marcolfi' - With wide margins, slight spotting and browning, some fingermarking to first and last leaf, few small marginal repairs not affecting text, without first and final blanks. Rear inner cover with glued-in catalogue description and further notes on two glued-in slips of paper. 20th cent. quarter brown morocco. Provenance: Pierpont Morgan Libr. (released); Christie's NY 1981, lot 46.
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Los 178
Aus dem Dominikanerkloster Bamberg
Gregorius I., Homeliae. 1496 - Sammelband
Gregorius I., papa. Homeliae in Hiezechihelem prophetam. (Basel, Michael Furter), 1496. 4to (22,5:16,5 cm). 102 nn. Bll. - Angebunden: Pseudo-Gregorius I. Expositio in Canticum Canticorum. Basel, (M. Furter), 13. März 1496. 4to. 22 nn. Bll. - Gregorius I. (?). Dialogi. Basel, M. Furter, 1496. 4to. 58 nn. Bll. - Gregorius I. Regula pastoralis. Basel, (M. Furter), 15. Feb. 1496. 4to. 42 nn. Bll. (G5-6 weiß). Blindgepr. Schweinslederband über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen, Rückdeckel mit Löchern für eine Kette, Vorderdeckel mit zeitgenöss. Titelschild aus Pergament, Rücken u. Vorderdeckel mit Resten von alten eines alten Papierschildern; Spiegel aus Blättern lateinischer Handschriften, gebräunt u. berieben, Rückdeckel mit einigen Wurmlöchern, Rücken unten mit Fehlstelle, Spiegel mit Wurmspuren.
Sammelband mit von Papst Gregor dem Großen verfassten oder ihm zugeschriebenen Werken in Inkunabelausgaben, sämtlich in schönem zweispaltigem Druck mit gotischen Typen; durchgehend rubriziert und mit eingemalten roten und blauen Initialen. "The four tracts of S. Gregory are evidently close together, being intended to be sold either separately or as a whole" (BMC III, 784 zu den dort beschriebenen Furter-Ausgaben). I. Hain-C. 7946; GW. 11427; BMC III, 784; Goff G-425. - Dritte Ausgabe, erstmals um 1476/77 in Brüssel erschienen. Gregors Homilien zu Ezechiel fanden auch in Laienkreisen weiteste Verbreitung. Die im zweiten Buch beschriebene Architektur der Tempelstadt hat mit ihrer Zahlensymbolik die gotische Baugeometrie entscheidend mitgeformt. - II. Hain-C. 7938; GW. 11415; BMC III, 783; Goff G-395. - Zweite Ausgabe des Gregor untergeschobenen Kommentars zum Hohelied. Als echt gelten Praefatio und Kommentar zu 1,1-8; die jedoch nur in der ersten Ausgabe (Köln, U. Zell, nicht nach 1473) erscheinen. Der vorliegende Druck bietet nach einer Kurzfassung der echten Praefatio den Text des Robertus de Tumbalena. - III. Hain-C. 7966; GW. 11403; BMC III, 784; Goff G-407. - Wohl letzte Ausgabe des 15. Jahrhunderts. Die "Dialoge über das Leben und die Wunder italienischer Väter" bilden "ein lateinisches Gegenstück zu der damals schon reichen orientalistischen hagiographischen Literatur" (KLL). Gregors Autorschaft ist in der neueren Forschung umstritten. - IV. Hain 7988; GW. 11447; BMC III, 783; Goff G-441. - Achte Ausgabe der 'Regula pastoralis', die als Anweisung für das geistliche Amt und Handbuch für die Seelsorge jahrhundertelang das Wirken der abendländischen Geistlichkeit bestimmte. - Leicht gebräunt; stellenw. in den Innenecken mit bräunendem Wasserfleck; erste 6 Bll. von (I) mit größerer Wurmfraßstelle oder Wurmloch im Fußsteg, letzte Bll. von (IV) mit wenigen Wurmlöchern; Bl. i1 in (III) mit Randeinriss. - Bl. A2 in (I) mit Besitzvermerk "Convent(us) Banbergensis (!) ord. praed.", das ist das bis zur Säkularisation bestehende Dominikanerkloster in Bamberg, dessen Kirche heute als Aula der Universität genutzt wird. Die verwendeten Stempel mit Lilie und Rose (im Quadrat) sind abgebildet bei Kyriß I, Tafel 7, Abb. 2 u. 5 und werden dort dem genannten Kloster zugeschrieben.
4 works in 1 vol. - Mild browning, brownish waterstaining to inner corners here and there; some worming at the beginning and at the end; marginal tear to 1 leaf. A fine and wide-margined sammelband in a contemporary blindstamped pigskin binding over wooden boards, a formerly chained book from the library of the Dominican monastery of Bamberg.
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Los 179
Gregorius I., Regula pastoralis. 1482
Gregorius I., papa. Regula pastoralis. (Köln, Konrad Winters), 1482. 4to (21:15,5 cm). Got. Typ. Rubriziert, eingemalte Initialen in Rot. 108 nn. Bll. (das erste weiß). Schlichter alter Prgt.
Hain-C. 7985; GW 11444; BMC I, 249; Goff G-439; Voulliéme, Köln 510. - Fünfte Ausgabe, erstmals nicht nach 1470 bei Ulrich Zell in Köln erschienen. Die "Regula pastoralis" Papst Gregors d. Gr., eine Anweisung für das geistliche Amt und Handbuch für die Seelsorge, war jahrhundertelang Richtschnur für die abendländische Geistlichkeit. - Gering fleckig u. gebräunt, stellenweise Feuchtigkeitsspuren im Rand.
Fifth and scarce edition of St. Gregory’s Pastoral Rule. Rubricated, initials supplied in red. - Slight spotting, thumbing and browning, some marginal dampmarking. Bound in old vellum.
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Los 180
Haedus, Anterotica. 1492
Haedus, P. Anterotica. Treviso, Gerardus de Lisa, 1492. 4to (18:14 cm). Rom. Typ. 103 Bll. (o.d.l.w.). Alter flex. Prgt., 1 Ecke restauriert, 1 Schließband erneuert, 1 (von 4) fehlt.
Hain-C. 8343; GW 12109; BMC VI, 885; Goff H-2; Scholderer, A Fleming in Venetia: Gerardus de Lisa (= Fifty essays, S. 113-125, hier S. 121 u. Abb. S. 118). - Erste Ausgabe. Der Moralist Petrus Haedus (Pietro Carvetto; ca. 1424-1504), Pfarrer in Pordenone, behandelt hier die fleischliche Liebe. Gerardus de Lisa war der Erstdrucker von Treviso und offenbar mit Hedus befreundet. Mit Gerardus' zweiter Antiquatype gedruckt, "somewhat resembling the first, but even more out of the common run, the ascenders and descenders being made still longer and the curves and serifs still bolder" (Scholderer 117). - Vorsichtig gereinigt. Gering gebräunt u. vereinzelt etwas stockfleckig; hier u. da Marginalien von alter Hand, diese meist angeschnitten. Exlibris der Skene Library des Alexander Duff, Duke of Fife (1849-1912).
First edition. On carnal love. - Carefully washed. Mild browning, some foxing to few leaves, old marginalia here and there, most trimmed. Later limp vellum, 1 corner restored. Bookplate of the Skene Library of Alexander Duff, Duke of Fife (1849-1912).
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Los 181
Sammlung Inkunabelblätter / ca. 88 Bll.
Inkunabelblätter. Sammlung von 88 Einzelblättern aus Drucken des 15. Jahrhunderts auf Papier, überwiegend deutsch oder lateinisch. Mit mehreren, meist altkolorierten Holzschnitten, teilw. rubriziert, vereinzelte eingemalte Initialen. 4to u. Folio-Formate. Lose.
Enthält u.a. 9. Deutsche Bibel. 3 Bll. 1483. - 10. Deutsche Bibel. 1 Bl. 1485. - 2. niederdeutsche Bibel. 1 Bl., um 1478. - Biblia bohemica. 2 Bll. 1489. - P. de Crescentiis, Ruralia commoda. 1 Bl. 1471. - Hieronymus, Der Altväter Leben. 4 Bll mit 4 Holzschnitten. Um 1477 u. 2 Bll. mit 4 Hs. 1488. - Isidorus Hispalensis, Etymologia. 2 Bll. Um 1489. - Jacobus de Voragine, Leben der Heiligen. 9 Bll. mit 2 Hs. 1471-75. - Ders. Heiligenleben. 13 Bll. mit 12 Hs. 1480. - Dass. 8 Bll. mit 8 Hs. 1494 u. 1499. - Dass. niederdeutsch. 12 Bll. mit 6 altkol. Hs. - Der Mer des histoires. 6 Bll. mit 12 Hs. sowie Randleisten. 1488. - Miroir de la redemption humaine. 2 Bll. mit 5 Hs. 1485. - Schedel lat. 2 Bll. mit 5 altkol. Hs. 1493. - Valerius Maximus, Facta et dicta (französ.). 2 Bll. mit 1 gr. Hs. Lyon 1485. - Insgesamt einige Gebrauchsspuren, teilw. gebräunt u. fleckig, vereinzelte Randläsuren. oRR/Waf.
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Los 182
Jacobus de Voragine, Legenda aurea 1483
Jacobus de Voragine. Legenda aurea sanctorum. Köln, (Ulrich Zell), 1483. Fol. (30:23 cm). Got. Typ., 2 Kol. Rubriziert, mit zwei 5- bzw. 6-zeiligen Initialen in Rot, Blau u. Grün mit Federwerk sowie zahlreichen eingemalten Initialen in Rot u. Blau. 462 Bll. u. 1 w. nach Bl. 227 (= 6 nn., 456 num. Bll. mit Fehlern). Hldr. d. 19. Jh. im alten Stil, etwas berieben.
Copinger 6434; GW 14006; BMC I, 197; Goff J-108; Voulliéme, Köln 623. - Siebte Kölner Ausgabe der berühmten Heiligenlegenden, die zweite bei Zell erschienene. - Teilw. fleckig u. fingerfleckig, teilw. gering gebräunt, einige Wasserränder, erste u. letzte Bll. stärker fleckig, letztes Bl. verso verschmutzt. Erste Bll. mit Wurmlöchern, sonst nur einzelnes Wurmloch in der ersten Hälfte des Bandes, erstes Blatt mit Eckabriss. Letzte 2 Bll. mit kleineren Randläsuren, Bll. 341-42 zwischen nach Bl. 158 verbunden. Vereinzelt alte Anmerkungen, erstes Blatt mit Besitzvermerk des Conventus Wesalienis (Oberwesel).
Seventh Cologne edition, the second published by Zell. - Partly spotted and fingerstained, partly slightly browned, some waterstains, first and last few leaves more heavily spotted, last leaf soiled on verso. First few leaves with wormholes, otherwise only a single wormhole in the first half of the volume, first leaf with corner tear. Some marginal defects to last two leaves, leaves 341-42 misbound after leaf 158. Scattered old annotations, first leaf with ownership annotation of the Conventus Wesalienis (Oberwesel). Late 19th cent. half leather, some rubbing.
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Los 183
Nicolaus de Ausmo, Supplementum. 1476
Nicolaus de Ausmo. Supplementum Summae Pisanellae - Astesanus. Canones poenitentiales. - Alexander de Nevo. Consilia contra Iudaeos foenerantes. Venedig, Franz Renner & Nikolaus von Frankfurt, 1476. Fol. (25,5:18 cm). Got. Typ., 2 Kol. 355 nn. Bll. (ohne das erste weiße). Prgt. d. 18. Jh. mit 3 Ldr.-Rückenschildern; fleckig, Vorderkanten des Vorderdeckels aufgeplatzt, Ecken bestoßen.
Hain-C. 2155; GW M26253; BMC V, 193; Goff N-67. - Sammelausgabe bedeutender kanonischer Rechtstexte. Dritte Ausgabe bei Franz Renner, die erste mit dem Text von Alexander de Nevo. Enthält die Fortsetzung der 1338 vom Dominikaner Bartholomäus Sancto Concordio verfaßten Summa Pisanella, fertiggestellt 1444 von dem Franziskaner Nicolaus de Ausmo. Die Erweiterungen beziehen sich vor allem auf die juristischen Elemente der Summa Pisanella. Der zweite Teil stammt von dem Minoriten Astesanus (gest. um 1330), im dritten Teil behandelt Alexander de Nevo aus christlicher Sicht jüdische Geldverleiher. Alexanders de Nevos bedeutender Text über die Juden und ihren Wucher setzt sich mit fünf Fragen auseinander: 1. Versündigen sich Juden durch Wucher an Christen. 2. Muß die Kirche sich mit solchen Sünden befassen. 3. Soll die Kirche solche Versündigung dulden oder abschaffen. 4. Können weltliche Fürsten und Städte den Juden das Recht zum Wucher verleihen. 5. Kann der Papst für ein solches Verhalten Dispens erteilen. - Teilw. etwas fleckig bzw. stockfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder bzw. Bräunungen, letztes Bl. mit wenige kleinen Löchern mit geringem Buchstabenverlust. Vereinzelt alte Anmerkungen u. Handzeiger. Vorderes Vorsatzblatt mit Bleistift beschrieben. Handschriftlicher Eintrag auf dem ersten Blatt: "spectat ad Conventum Pauli Spoleti", d.i. Convento di San Paolo inter vineas in Spoleto, der von 1461 bis 1865 bestand.
Collective edition of important canonical legal texts. Third edition by Franz Renner, the first with the text by Alexander de Nevo. - Partly somewhat stained resp. foxed, occasional dampstains resp. browning. Occasional old annotations, few small hole to last leaf, with minor loss of letters. Front fly leaf inscribed in pencil. Handwritten entry on the first leaf: "spectat ad Conventum Pauli Spoleti", i.e. Convento di San Paolo inter vineas in Spoleto, which existed from 1461 to 1865. 18cent. vellum, spotted, outer edge of front cover chipped.
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Los 184
Nider, De morali lepra. 1479
Nider, J. De morali lepra. (Köln, Konrad Winters, um 1479). 4to (21,5:15,5 cm). Got. Typ. Rubriziert, einige eingemalte Initialen in Rot. 102 nn. Bll. Blindgeprägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Deckel berieben, restauriert, Rücken, Vorsätze u. Mittelschließe erneuert.
Hain 11817; GW M26869; BMC I, 246; Goff N-191; Voulliéme, Köln 867. - Frühe und seltene Ausgabe, erstmals um 1470 bei Ulrich Zell in Köln erschienen. "Der moralische Aussatz", eine Auslegung der Zehn Gebote, gleichzeitig ein Abriss der menschlichen Laster, daran anschließend eine kurze Darstellung der kirchlichen Lehre von der Ehe. - Breitrandig. Gering gebräunt, teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig. Zu Beginn alte Anmerkungen u. Unterstreichungen.
Early and rare edition, first published around 1470 by Ulrich Zell in Cologne. An interpretation of the Ten Commandments, at the same time an outline of human vices, followed by a brief account of the Church's teaching on marriage. - Wide margins. Slightly browned, partly somewhat stained resp. fingerstained. At the beginning old annotations and underlining. Restored contemporary calf over wooden boards, new endpapers and new spine.
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Los 185
Hexen, Zauber, Aberglauben
Nider, Praeceptorium divinae legis. 1472
Nider, J. Praeceptorium divinae legis seu expositio decalogi. (Köln, Ulrich Zell, nicht nach 1472). Fol. (31:22,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Rubriziert, mit 7-zeiliger Initiale in Rot, Blau u. Gelb mit reichem Federwerk sowie zahlr. eingemalten Initialen in Rot u. Blau. 330 Bll. (das letzte weiß). Blindgeprägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln. Bindgeprägte Umrahmung der Deckel, im Mittelfeld Rautenmuster mit stilisierten Lilien und Rosetten, außen Rankenbordüre. Im Oberteil der Vorderdeckels ein handschriftliches Titelschild in einem kleinen Messingrahmen; berieben, späterer Rücken, einige, teils ältere Restaurierungen, Schließenreste.
Hain 11780; GW M26916; BMC I, 194; Goff N-206; Voulliéme, Köln 856. - Frühe Ausgabe, der erste von drei bei Ulrich Zell in kurzen Abständen erschienenen, nur gering abweichenden Drucken. Berühmte moraltheologische Auslegung der Zehn Gebote. "N. (kommt) auch wieder auf das Hexen- und Zauberthema in mehreren Kapiteln (9–11) des ersten Gebotes zu sprechen, welche z. B. von den Arten des Aberglaubens und der Schwere dieser Sünde, über die falsche Translation der Menschen, Träume, Lose etc., die Verwandlung von Menschen in Tiere, speziell in Wölfe durch Dämonen etc. handeln" (ADB XXIII, 645). - Breitrandiges Exemplar auf starkem, unbeschnittenen Papier, teilw. sind im äussersten Rand noch die alten handschriftlichen Lagensignaturen zu erkennen. Hervorzuheben ist auch der klare und kräftige Druck des ersten Kölner Druckers. Vereinzelt fleckig, gering fingerfleckig, erstes Blatt etwas stärker betroffen. Innengelenke nach dem ersten Blatt bzw. vor dem letzten weißen Blatt eingerissen.
Early edition. With fine penwork initial in red, blue and yellow, rubricated throughout with initials supplied in red and blue, the original manuscript quiring mostly untrimmed by the binder. The first (according to GW) of three separate issues of this work by Ulrich Zell. - A copy with wide margins on strong, untrimmed paper. Sporadically spotted, a little bit fingerstained, first leaf a little bit more affected. Inner joints torn after the first leaf and before the last blank leaf. Bound in contemporary full blind-tooled calf over wooden boards. In the upper part of the front cover a contemporary handwritten title label in a small brass frame; rubbed, later spine, some, partly older restorations, remains of clasps.
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Los 186
Petrus de Bergamo, Tabula operum Thomae. 1495
Petrus de Bergamo. Tabula o(mn)i(u)m operu(m) Divini doctoris sancti Thome Aquin(atis). Basel, N. Kessler, 1495. Fol. (23:17 cm). Got. Type. Ohne eingemalte Initialen. Druckermarke am Schluß. 288 Bll. (d.l.w.). Ldr. d. Zt. mit Streicheisenlinien über Holzdeckeln, seitl. Schnitt mit altem hs. Titel, Schließenrest, berieben, Ecken bestoßen, wurmstichig, Rücken am Fuß abgestoßen.
Hain 2819; GW M32085; Goff P-453; Polain 3085; Sack, Freiburg 2764. - 5. Druck. Komplettes Exemplar mit dem manchmal fehlenden und offenbar nachgetragenen Zusatzbogen V1-8 zwischen den Schlusslagen H8-I10. Das sorgfältig gedruckte Generalregister zum Gesamtwerk des Thomas von Aquin, zuerst erschienen Bologna 1473. - Breitrandiges Exemplar. Erste u. letzte Lagen mit Wurmgängen, tls. mit Buchstabenverlust (insbesondere beim Titel), stellenw. sporfleckig im Rand, anfangs bis ca. Lage k sehr kleine Wurmlöcher, stellenw. kl. Wasserrand oben, Spiegel über alter Handschriftenmakulatur fehlt. Alter Parochial-Besitzvermerk auf erstem Textblatt.
Fifth edition of the General Index to the Complete Works of Thomas Aquinas. Complete copy with the sometimes missing and apparently subsequently added additional quire V1-8 between the final quires H8-I10. - Broad margined copy. No initials. Worming to first and last quires partly by loss of letters (especially at title), marginal mildew spotting in places, small wormholes from the beginning to quire k, marginal waterstaining in places, lacking pastedown. Old owners inscription to first leaf of text. Bound in contemporal calf over wooden boards, ms. title to outer edge, remnant of clasp, worming, corners bumped, foot of spine chipped.
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Los 187
Seltener Druck aus Sant'Orso
Phalaris Agrigentinus, Epistolae. 1475
Phalaris Agrigentinus (Pseudo-). Epistolae. (Tr. Francisus Aretinus). Sant'Orso, Johannes Renensis, 1475. 4to (21:15,5 cm). Rom. Typ. Mehrere kleine eingemalte Initialen. 51 Bll. (o.d.l.w.). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem Ldr.-Rücken, einige Wurmspuren, etwas berieben, Rücken restauriert, Mittelschließe entfernt, Vorsätze erneuert.
Hain-C. 12894; GW M32894; BMC VII, 1027; Goff P-555. - Einer von nur wenigen Drucken des 15. Jahrhunderts aus Sant'Orso. Frühe und seltene Ausgabe der berühmten, dem Tyrannen Phalaris von Agrigent (6. Jhdt. v. Chr.) untergeschobenen Briefe, die erst Ende des 17. Jh. als antike Fälschung entlarvt wurden. - Teilw. fleckig u. fingerfleckig. Einige, teilw. zugelegte Wurmlöcher mit vereinzeltem Buchstabenverlust. Restaurierungen im Bund, besonders bei den ersten vier und letzten drei Blättern. Hier teilw. in den Text reichende Restaurierungen, stellenweise etwas verfärbt, die Buchstaben teilw. verwaschen, vereinzelt nachgezogen.
Scarce and early edition, one of only a handful books printed at one of the two presses at Sant'Orso. - Wide margins, spotting and some fingemarking. Some wormholes, partly filled, partly affecting letters. Restorations to inner margin, especially in the first four and last three leaves. Here restorations partly reaching into the text, in places somewhat discoloured, the letters partly washed out, occasionally redrawn. Old calf over half-bevelled wooden boards, some rubbing and worming, clasp lacking, restorations to spine, new endpapers.
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Los 188
Pius II., De duobus amantibus. 1473
Pius II. (Aeneas Sylvius Piccolomini). De duobus amantibus. Et de remedio amoris. Cum epistola retractatoria eiusdem ad quendam Karolum. (Basel, Drucker von Albertus Magnus, Paradisus animae (GW 703) (Johann Schilling (Solidi)), um 1473/74). Fol. (29:21,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. 22 nn. Bll. Prgt. d. 20. Jh., Deckel etwas verzogen.
Hain-Cop. 217; GW M33482; BMC I, 236; Goff P-673; Voulliéme, Köln 945. - Sehr seltener und früher Druck, als Druckort wird in älteren Bibliographien noch Köln genannt. Piccolominis Fassung der Sage von Euryalus und Lucretia und seinen Erläuterungen. Das wohl beliebteste Werk des Papstes. Gehört zu den "Perlen der erotischen Novellenliteratur ... verdankt die Novelle ihre formale Meisterschaft vornehmlich zwei Anregungen: der Kunst Boccaccios und der antiken Typenkomödie" (KLL). - Sehr breitrandig, teilw. etwas fleckig, gering gebräunt. Hinterer Innendeckel mit zwei eingeklebten Zetteln.
Very scarce edition of this famous version of the saga of Euraylus and Lucretia. Most loved work by the Pope. - Some spotting in places, minor browning. A copy with wide margins bound in 20th century vellum, somewhat warped.
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Los 189
Der erste datierte Memminger Druck
Rolewinck, Fasciculus temporum. Memmingen 1482
Rolewinck, W. Fasciculus temporum. Memmingen, Albrecht Kunne, 1482. Fol. (27:20 cm). Got. Typ. Mit 11 Textholzschnitten u. mehreren Schemata in Form von Kreisen. 71 nn. Bll. (ohne das erste weiße). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem, blindgeprägten Ldr.-Rücken; berieben, einige Wurmlöcher, Rücken mit Restaurierungen, Mittelschließe entfernt, Vorsätze erneuert.
Hain-C. 6931; GW M38704; BMC II, 602; Goff R-268; Schramm XVI, 18 u. 916-23. - 14. Ausgabe der berühmten, erstmals 1474 in Köln erschienenen Chronik in einer seltenen Ausgabe der einzigen Memminger Inkunabeldruckerei, zudem der erste datierte Memminger Druck. "Unter den elf Holzschnitten von acht Stöcken, verkleinerten, teil gegenseitigen Kopien nach Quentells Serie, ist der 'Salvator' der Vorlage überlegen und der einzige nochmals verwendete Stock. Möglicherweise wurden Kunnes Holzschnitte in seiner Werkstatt geschnitten, vielleicht auch entstanden sie als kleine Nebenarbeiten in der Werkstätte der Memminger Maler- und Bildhauerfamilie Strigel" (von Arnim, Kat. Otto Schäfer 292). Unter den Holzschnitten ferner eine kleine Ansicht von Köln. - Fingerfleckig, etwas fleckig, 1. Blatt stärker betroffen, teilw. Wasserränder, wenige alte Anmerkungen, vereinzelt kleine Randeinrisse. i5-7 mit Braunfleck im unteren Rand, k1 mit Hinterlegung im Bund, letztes Blatt mit größeren Reparaturen mit geringem Buchstabenverlust. 1 Holzschnitt minimal ankoloriert.
14th edition of the famous chronicle, the first dated book printed at Memmingen, from the only 15th-century printer of Memmingen. - Fingerstained, somewhat stained, 1st leaf more affected, waterstaining in places, few old annotations, isolated small marginal tears. i5-7 with brown spot in lower margin, marginal repair to k1, last leaf with larger repairs with minor loss of letters. 1 woodcut minimally coloured. Lacking the first blank. Blindstamped calf backed wooden boards, some rubbing, wormholes, partly repaired, new endpapers, lacking clasp.
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Los 190
Vocabularius ex quo. 1483
Vocabularius ex quo. (Straßburg, Drucker des Jordanus von Quedlinburg [Georg Husner], nicht nach 1483). 4to (22:16 cm). Got. Type. Rubriziert, auch große Spatien mit eingemalten Initialen. 166 (st. 170; davon 2 w.) nn. Bll. Hldr. um 1800, berieben, vereinzelte Wurmspuren.
GW M51113; Copinger 6330; BMC I, 131; nicht bei Goff. - Nach GW nur 9 weitere Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen. In allen Ausgaben seltenes deutsch-lateinisches Wörterbuch. - Drei Viertel der Blätter oben mit zeitgenössischem handschriftlichem Findtitel nach Alphabet. Die fehlenden Bll. 8 (in Faksimile) und 169 (in fast zeitgenössischer Handschrift) ergänzt, es fehlen das erste und das letzte weiße Blatt. Fleckig u. fingerfleckig, teilw. alte Tintenanmerkungen, wenige Bll. seitlich mit Ausriss, erste Bll. mit vereinzelten Wurmspuren. Das 1. vorhandene Blatt oben im weißen Rand alt mit Papier ergänzt.
Very scarce edition, rubricated. - Stained and fingerstained, some old ink annotations, a few leaves with tear at sides, first few leaves with some worm marks. The 1st existing leaf with old paper added to the upper blank margin. Lacking 4 leaves: leaf 8 supplied in facsimile and leaf 169 supplied by a almost contemporary hand, lacking the first and last blank. Bound in half-calf around 1800, rubbed, some worming.
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Alte Drucke

Los 191 *
Early Example of a Reading-School Leaflet
Tabulae abcdariae - Einblattdruck ABC-Tafel 1550
ABC. - Tabulae abcdariae pueriles. (Leipzig, V. Bapst, um 1550). Fol. (33:21 cm). Einblattdruck mit mehrteiliger Metallschnitt-Bordüre und 1 Holzschnitt-Initiale. Lose.
HKJL I, 480; Osborne Coll. 738; Gumuchian 1, Rümann 338; Bilderwelt 975; Slg. Brüggemann I, 0. - Selten. Eines der ältesten erhaltenen Beispiele einer gedruckten Leseschule. "ABC-Tafel mit der noch Jahrhunderte gültigen Anordnung von ABC, Silbentafel und Vaterunser" (Bilderwelt). "Mit je einem Alphabet in Antiqua-Versalien, in Fraktur-Minuskeln und in Antiqua-Minuskeln, mit den fünf bzw. sechs Vokalen, den fünf Diphthongen und den Konsonanten. Darunter schließt sich in der linken Spalte eine Tafel für Syllabierübungen, in der rechten das Paternoster an, beides in Fraktur gesetzt" (HKJL). "Enthält also das ganze methodische Programm einer Lesefibel im damaligen Sinne" (Slg. Brüggemann). Zwei Elemete der schönen Schrotschnitt-Bordüre mit Monogramm "IL" oder "IV". "Die nachweisbare Verwendung einzelner dieser Bordürenstücke in den Andachtsbüchern von Bapst weisen das ABC-Blatt dieser Offizin zu" (HKJL). Eines der im Jahr 1925 aufgefundenen unbenutzten Exemplare. Ursprünglich auf 1544 datiert, wird heute nur der Zeitraum in dem Bapst in Leipzig wirkte (1542-1556, bzw. seine Erben bis 1564) als möglicher Entstehungszeitraum angegeben. - Unbeschnitten, äußerster Rand stellenw. gering angestaubt, horizontaler Mittelfalz.
Rare ABC-Sheet. "A broadside primer printed on one side only... This is probably one of the oldest instruction sheets to have survived and is considered to be a forerunner of the horn-book. One of a number of specimens discovered about 1925 in a record-office in Germany" (Osborne). - Uncut. Minor dust-soiling to margins, single crease mark to center.
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Los 192
Alcázar, Vestigatio arcani sensus
Alcázar, L. de. Vestigatio arcani sensus in Apocalypsi. Cum opusculo de sacris ponderibus ac mensuris. Antwerpen, M. Nuyts Erben, 1619. Fol. (36,5:24 cm). Mit 24 ganzseit. Kupfern von Juan de Jáuregui y Aguilar u. 1 Kupferkarte im Text. 10 Bll., 960, 82 S., 1 w., 36 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln, berieben, Bezug des Rückdeckels mit kl. Fehler.
Palau 6003; de Backer-S. I, 45f., 1. - Erstmals 1614 erschienenes Werk über die Offenbarung des Johannes. Illustriert mit eindrucksvollen Kupfern nach dem Dichter und Maler Juan de Jáuregui y Aguilar (1583-1641). - Stellenw. gebräunt; zu Beginn mit Wurmgang, auch 2 Kupfer betroffen; Titel mit Stempel u. altem Besitzvermerk.
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Los 193
Counterfeit Edition
Martialis, (Epigrammata)
Aldinen. - Martialis, M. Valerius. (Epigrammata). O. O., Dr. u. J. (= Lyon, B. Gabiano, 1502?). Mit 15 eingemalten Initialen in Gold u. Farben. 190 (statt 192) nn. Bll. Regliert, tlw. Hervorhebungen in Gelb. Hldr. d. 19. Jh. mit Rvg., berieben, hinteres Außengelenk geplatzt.
Adams M 690; Baudrier VII, 10; Renouard 306, 6; Schweiger 594; Shaw, The Lyons counterfeit of Aldus's Italic type, 123, 7. - Sehr seltener Raubdruck der Aldine vom Dezember 1501. Aldus beschwerte sich in seinem Monitum vom 16. März 1503 über unberechtigte, qualitativ schlechtere Nachdrucke und führte auch Kennzeichen an (tlw. zitiert von Baudrier; vgl. auch Renouard 303). Vorliegend wohl die zweite von Baudrier beschriebene Variante (= Adams M 690) mit folgenden Kennzeichen: ohne Kolophon, die (hier nicht vorliegenden) Bll. &7 und &8 sind weiß. Bl. A2, Z. 2: AMPHITEATRUM. Ohne griechischen Druck (z.B. auf C3r in der zweiten Hälfte der letzten Zeile oder auf Bl. &4r zwischen den Zeilen 7 u. 8 von unten). Außerdem nach Shaw: Mit Kustoden am Ende der Lagen (quire catchwords), Typ der Bogensignatur auf dem jeweils 4. Blatt: $iiii. Die qualitätvollen eingemalten Initialen stammen sicherlich von einem Pariser Meister. - Leicht gebräunt; wasserfleckig, meist nur im Rand, erste u. letzte Bll. auch etwas sporenfleckig. Ohne die Schlussbll. &7 u. &8, wohl beide weiß. - Bl. A2 im Fußsteg mit eingemaltem Wappen (goldene Sonne auf blauem Grund, umgeben von drei goldenen Jakobsmuscheln). Vorsatz mit Besitzvermerk "Exlibris Andrae Denesde Doct. med.", außerdem mit Vermerk, dass Charles Sylvain Gaudon (Carolus Sylvanus Gaudon) das Buch von Jacques (Jacobus) Denesde, Doktor der Theologie, geschenkt bekommen habe, sowie mit gestrichenem älteren Namenszug.
Scarce counterfeit edition of Aldus's 1501 Martial. With 15 fine initials in colours and gold. - Mild browning; mostly marginal waterstaining; some mildew traces at beginning and end. 19th century half calf, spine gilt, worn.
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Los 194
Apian, Cosmographia, corregida por G. Frisio
Apian, P. (Libro de la) Cosmographia, el qual trata la descripcion del mundo, y sus parres, por muy claro y lindo artificio, augme(n)ntado por Gemma Frisio ... nuevamente tradizidos en roma(n)ce Castellano. Antwerpen, G. de Bonte, 1548. 4to (19,5:15,5 cm). Mit doppelblattgr. u. eingefalt. Holzschn.-Weltkarte u. zahlr. Textholzschn., davon 4 mit beweglichen Teilen. 2 nn., 68 num., 2 nn. Bll. Alter Ldr., beschabt, Rücken u. Vorsätze alt erneuert.
IA 106.443; Palau 13808; Peeters-Fontainas 61; Alden-L. 548/1; van Ortroy, Apian 37 & Gemma Frisius 16; Shirley 82. - Erste spanische Ausgabe, selten. Auf Bl. 8v, 11v, 31v verso und 53r die Holzschnitte mit drehbaren Sphären und Zeigern; Bl. 9 ist mit einem Anker ausgestattet, bewegliche Teile hierzu sind jedoch nicht erschienen. - Knapp beschnitten, stellenw. mit etwas Text- oder Bildverlust angeschnitten, auch der Titel (1. Zeile u. Druckvemerk) u. die Karte in den Randdekorationen, Karte außerdem mit kl. Randeinriss. oRR.
First Spanish edition, scarce. With the folding cordiform world map and numerous woodcuts in the text, 4 with volvelles (no volvelles appeared to accompany leaf 9 which, however, mostly bears an anchor). - Trimmed, here and there touched by the binder's knife with some loss of text or image, including title-page and map, small marginal tear to map. Old calf, worn, spine and endpapers renewed some time ago. Waf.
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Los 195
Aristophanes, Comoediae XI. 1607
Aristophanes. Comoediae undecim, cum scholiis antiquis. (Graece & latine). Genf, Caldoriana Societas, 1607. Fol. (36:24 cm). Mit Holzschn.-Druckermarke a. d. Titel. 18 Bll., 916 S., 14 Bll. Etwas späterer Prgt. (Remboîtage) mit hs. Rücken- u. Deckeltitel, fleckig, berieben u. bestoßen, Vorderdeckel mit ergänzter Fehlstelle.
Schweiger I, 46. - Nach der Basler Ausgabe von 1547. Von O. Biset edierte griechisch-lateinische Parallelausgabe, reich kommentiert. - Etwas gebräunt, teilw. stockfl. u. wasserrandig, wenige Anmerkungen von alter Hand, Titel mit kl. Quetschfalte, Randläsuren u. ergänztem Eckabriss, Vorsätze erneuert.
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Los 196
Aristoteles, Sammelband mit 4 Kommentaren
Aristoteles. - Sammelband mit 4 Kommentaren des Ammonius Hermiae (3) u. des A. M. S. Boëthius zu Schriften des Aristoteles und zugehörigen Schriften. Venedig, G. Scoto (3) u. J. Gryphius, 1549-1553. Fol. (32:22 cm). Mit 8 (5 wiederh.) Holzschnitt-Druckermarken u. einigen schematischen Textholzschnitten. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit.; fleckig,. kl. Einrisse u. Wurmspuren, Bindebänder entfernt.
Enthält in Bildefolge: I. Ammonius Hermiae. Explanatio in quinque voces Porphyrii. I. B. Rasario interprete. Venedig, G. Scoto, 1550. Fol. (32:22 cm). Mit 2 Holzschn.-Druckerm. 18 Bll. - EDIT 16, CNCE 1620. - II. Ders. In Arist. praedicamenta commentarii, per B. Sylvanium Salonensem latine conversi. Ebda, 1550. Mit 2 Holzschn.-Druckerm. u. einigen Textholzschn. 2 nn., 38 num., 6 (l.w.) nn. Bll. - EDIT 16, CNCE 1621. - III. Ders. Interpretatio in librum Aristotelis perihermenias. Utrumque vero latina oratione reddente B. Silvanio Salonensi. Ebda, 1549. Mit 2 Holzschn.-Druckerm. u. einigen Textholzschn. 12 nn., 41 num., 1 w. Bl. - EDIT 16, CNCE 1619. - IV. A. M. S. Boëthius. Inter latinos Aristotelis interpretes ... dialectica, nunc denique post tot impressiones auxilio manu scriptorum codicum in pristinum candorem a M. Rota restituta ... Quibus adiecta est disputatio A. Aphrodisii de diffinitione, cum annotationibus A. Leonis in eandem numquam alias impressa. Venedig, J. Gryphius, 1553. Mit 2 Holzschn.-Druckerm., zahlr. Holzschn.-Initialen u. einigen Textholzschn. - EDIT 16, CNCE 6566. - Insgesamt schwach gebräunt u. gering fleckig, durchgängig mit Wurmspuren in den Rändern, diese nur vereinzelt mit Textberührung und geringem, am Schluß stärkerem Buchstabenverlust. Titel von I. gering sporfleckig, mit altem priv. Stempel u. altem Besitzvermerk. Bl. 4 von II. mit Eckabriss. - oRR.
Collective volume of 4 commentary works on Aristoteles and related texts. - Minor tanning and staining, some, mainly marginal worming throughout with little (somewaht heavier at end) loss of letters. Old owners-inscription, stamp and little mildew-spotting to first title-page, chip to leaf 4 of second work. Bound in contemp. limp vellum; stained, little worming and fraying to edges, ties removed. - Waf.
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Los 197
Artomedes, Erklerung des Catechismi
Artomedes, S. Kurtze und einfältige, jedoch richtige und reine Erklerung des heiligen Catechißmi, sampt der Christlichen Haußtaffel, von allerley Ständen und Orden der Christen, was jedem in seinem Beruff und Stande zu thun oder zu lassen gebüre. Wie dieselbe der Christlichen Gemeine der F. Stadt Kneiphoff Königßberg in Preussen, fürnemlich aber der lieben Jugend, in der Thumbkirchen ... geprediget worden. 2 in 1 Bd. Leipzig, V. Am Ende für T. Schürer, 1614. 4to (20:17 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre, Holzschn.-Porträt u. 2 wiederh. Druckermarken. 4 Bll., 601 (recte 599) S.; 1 Bl., 265 S. Blindgepr. Schweinslederbd. d. Zt. mit geprägtem Monogramm "I L O" und Datierung 1614 auf dem Vorderdeckel, hs. Rückentitel sowie grün eingefärbten Deckelbezügen aus einem Prgt.-Manuskript mit karolingischen Minuskeln des 11./12. Jh.; etwas angestaubt, gering fleckig, wenige Wurmspuren, Färbung des Rückdeckels teilw. abgerieben, Rücken mit hs. Bibl.-Signatur.
VD 17 23:285801L - Dritte Ausgabe in dieser Form, zuvor 1605 u. 1609 ebenfalls bei Schürer erschienen. Der Theologe u. Dichter Artomedes (eigentl. Brotsorg; 1544-1602) wird zu den gemäßigten Philippisten gezählt. - Gebräunt, Schnitt mit schwachem Wasserrand. - Gest. Wappenexlibris von Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg-Oels 1740-1805.
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Los 198
Athenagoras, Apologia pro christianis
Athenagoras. Apologia pro christianis. De resurrectione mortuorum. (Grace & latine). (Genf), H. Stephanus (Estienne), 1557. (16,5:10,5 cm). Mit Druckermarke. 208 S. Ldr. d. 18. Jh. mit Rsch. u. Rvg., leicht beschabt.
IA 109.431; Renouard 115, 1; Schreiber 140. - Griechischer u. lateinischer Text. Erste Ausgabe der Apologia, erster Zusammendruck beider Werke. Die Apologia wurde übersetzt von C. Gessner, De resurrectione mortuorum von P. Nanning. "Editio princeps of the principal works of the second-century Christian apologist, who blended Greek philosophical with Christian thoughts. In the 'Apology', addressed to the Emperor Marcus Aurelius, Athenagoras sought to rebut the current accusations levelled against the Christians: e.g., atheism, cannibalism, incest, etc" (Schreiber). - Leicht gebräunt; stellenw. im Rand Markierungen in Tinte, Erscheinungsjahr hs. in arabischen Ziffern hinzugefügt.
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Los 199
Beaujoyeulx, Balet comique
Ballett. - Beaujoyeulx, B. de. Balet comique de la royne, faict aux nopces de Monsieur le Duc de Ioyeuse & madamoyselle de Vaudemont sa soeur. Paris, Le Roy, Ballard & Patisson, 1582. 4to (22:17 cm). Mit Druckermarke, ganzseit. Wappenkupfer, 8 ganzseit. (7 überblattgr. u. eingefaltet) Textkupfern mit Szenenbildern aus dem Ballett, 16 (st. 18 emblematischen Tondo-Kupfern (den Tanzrollen zugeordnet) nach J. Patin sowie zahlreichen Noten im Text. 8 nn., 73 (st. 75) num. Bll. (u. ohne das nn. Bl. Privileg am Schluss). Hldr. um 1800, etwas berieben, Reparaturen an Gelenken u. Kanten. In aufwändiger Holzkassette.
IA 115.118 (dat. irrig 1587); RISM A/I/1, 1448 (kein Ex. in Deutschland); MGG I, 1165 ff.; Mortimer 48; Kindermann II, 143 ff.; Ornamentstichkat. Bln. 2985. - Erste Ausgabe. "Von diesem Ballett sind die vollständ. Beschreibung, der Text und die Musik erhalten. Es ist das erste sicher belegte Beispiel einer höfischen Aufführung, in der Dichtung, Musik, Tanz, große Dekoration und Kostüme mit allegor. Bedeutung und andere Elemente der früheren ballets und mascarades zu einem organischen Ganzen zusammengefaßt sind... Die wohl gelungene Verschmelzung dieser Elemente war etwas Neues und blieb für die nächsten 40 Jahre ein Vorbild, das oft nachgeahmt, aber selten erreicht wurde" (MGG). "Darf als erster wichtiger Schritt der Verselbständigung des französ. Theaters gelten; überdies auch ein Beitrag Frankreichs zur Vorgeschichte der europ. Oper" (Kindermann). Entwurf und Stoff stammen von dem italienischen Violinisten und Choreographen Baldassarino da Belgiojoso (Beaujoyeulx, auch: Beaujoyeux, Baltazarini), die Kompositionen von Beaulieu und Salmon, die Verse von La Chesnaye. - Teilw. gebräunt u. fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelte Wasserränder. Die blattgroßen Textkupfer u. das Wappenkupfer knapp bzw. teilw. angeschnitten, Überschrift zu Bl. 3 beschnitten. Erste Lage im Bund verstärkt, einige Kupfer etwas flau im Abdruck. Kurze Anmerkung auf Bl. 2 der Vorstücke, Namenszug auf dem Wappenkupfer. Titel stärker fleckig, mit Besitzvermerk u. wenigen Anmerkungen, verso Exlibris in Typendruck (Ce present Livre appartient à Monsieur Camille, Maistre Ioüeur d'Instruments de Musqiue & à danser. A Paris). Blatt 69 in Kopie ergänzt. - Angebunden: (C. Nicaise). Les Sirenes ou discours sur leur forme et figure. Paris, J. Anisson, 1691. Mit gest. Titelvign., 4 Textvign. u. 5 (1 ganzseitig) Textkupfern. 3 Bll., 78 S., 1 Bl. - Stellenweise gebräunt, knapp beschnitten. - Brunet V, 401.
Only edition. - Partly browned and stained resp. fingerstained, isolated waterstains. The leaf-sized text engravings and the coat-of-arms engraving partly trimmed, one headline trimmed. Restorations to inner margin of the first gathering, some engravings somewhat weak in the impression. Short annotation of second of the prelims, name on the heraldic engraving. Title with ownership inscription and few annotations, on verso bookplate in type (Ce present Livre appartient à Monsieur Camille, Maistre Ioüeur d'Instruments de Musqiue & à danser. A Paris). Lacking leaf 69 with two engravings (supplied in facsimile) and the last nn. leaf with privilege. Half-calf around 1800, some repairs to joints and extremities. Bound with Claude Nicaese's "Sirenes", Paris 1691.
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Los 200
Bacci, De thermis
Balneologie. - Bacci, A. De thermis libri septem. In quo agitur de universa aquarum natura, deque earum differentiis omnibus, ac mistionibus cum terris, cum ignibus, cum metallis. De terrestris ignis natura nova tractatio. De fontibus, fluminibus, lacubus. De balneis totius orbis, et de methodo medendi per balneas. Venedig, F. Valgrisi, 1588. Fol. (35:25 cm). Mit 1 (statt 2) Druckermarke, doppelblattgr. Holzschn.-Plan u. 1 fast blattgr. Holzschnitt sowie zahlr. figürlichen Initialen und Vignetten. 24 Bll., 492 S. Ohne das letzte nn. Bl. Alter Hprgt. mit Inkunabelpapierbezug, berieben u. bestoßen, Rücken mit 2 kl. Wurmlöchern.
IA 111.349; EDIT 16, CNCE 3833; Adams B 6; Durling 427; vgl. Garrison-M. 1986.2 ("gives considerable attention to wines"), Duveen 35, Neu 172, Simon, Bibl. Bacchica II, 66 ("fait éloge d'un certain nombre de vins") & Bagnasco 130 (alle EA. 1571). - Zweite Ausgabe, gegenüber der ersten um den Abschnitt "De terrestris ignis" (Vulkane u. heiße Quellen) in Buch 4 erweitert und wesentlich seltener als diese. Der Plan zwischen S. 435 u. 436 zeigt die Thermen des Diocletian im Grundriss, der Holzschnitt auf S. 443 einen Bade- u. Trinktempel. "The classic work on mineral waters, dealing with all the spas of the then known world" (Duveen). Bacci war 1567-1600 Professor der Botanik in Rom, zeitweise auch Leibarzt von Papst Sixtus V. 1587 veröffentlichte er seine berühmte Monographie über Edelsteine. - Durchgängig stockfleckig u. gebräunt, erste Lage mit winziger Wurmspur mit geringem Buchstabenverlust, Titel recto u. verso mit kl. altem Stempel, Buchblock gebrochen, tls. mit Wasserfleck im oberen Bundsteg, 1 Bl. mit Randeinriss, Vorsatz mit Schenkungsvermerk. Fehlt das letzte Bl. mit Druckermarke.
Second edition, obviously much scarcer than the first and enlarged with a chapter on volcanos and burning wells. Contains also a passage "mundi novae balnea" (not recorded by Sabin). - Browning and foxing throughout, small worming to first quire by some loss of letters, small old stamp to title recto and verso, body of book cracked but sound, waterstaining to upper margin in places, tear to single leaf, manuscript entry to pastedown. Bound in old half-vellum, boards covered with paper from incunabulum, somewhat rubbed and bumped, 2 small wormholes to spine. Lacking last leaf with woodcut printer's device.
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Los 201
Bernardus Claravallensis, Christliche Pedigten
Bernardus Claravallensis (Pseudo-Bernardus). Christliche geistliche Predigen, von den furnembsten Christlichen Tugenden. Geschrieben an sein geliebte Schwester. Auß dem Latein verteutscht durch Iodoc. Lorichium. Köln, M. Cholinus, 1581. (16,5:10 cm). 8 Bll., 421 (recte 413) S., 1 w. Bl. - Angebunden: Hieronymus, Sanctus. Zwo schöne lehrreyche Episteln: die erst ad Celantiam, wie ein thugentsame Haußmütter sich verhalt, damit sie Gott und ihrem Haußwirt gefalle: die ander ad Laetam, wie sie ihr Töchterlin zu dem Dienst unnd forcht Gottes ziehen soll. Köln, Cholinus, 1581. 104 S. Blindgeprägter Kalbldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 1 Schließe (von 2); bestoßen, Bezug an Kanten u. Kapitalen abgestoßen, Bezug des vorderen Spiegels entfernt.
I. u. II. VD 16, B 1957 u. H 3506. - Enthält ein frühes Pädagogikum: die zweite Abhandlung mit der "Epistola at Laeta" in der deutschen Übertragung. Eine Art Erziehungsbuch in 18 Kapiteln (vgl. Brüggemann I, 1076, spätere Übertragung, allerdings als dem Hieronymus untergeschobenes Werk bezeichnet). - Gering gebräunt u. fleckig, vorderes Vorsatzblatt mit Kritzeleien u. Besitzvermerk, hinteres mit Bibelworten. Titel mit drei alten Besitzvermerken, einer durchgestrichen.
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