Handschriften
Autographen - Gebetbücher - Stundenbücher - Urkunden
800,00
EUR
(Nachverkaufspreis)
Adelsdiplom für Jean Antoine Hodiamont
Adelsdiplom. - Maria Theresia von Österreich. Adelsdiplom für Jean Antoine Hodiamont, geboren in Liège, ausgestellt im Namen der Monarchin und mit deren eigenhändiger Unterschrift "Marie Therese". Französische Urkunde auf Pergament. Wien, 4. März 1754. Fol. (38,5:25,5 cm). Blattgröße 38,3:25,2 cm, Schriftspiegel ca. 27,5:17,5 cm. Kursive in schwarzer Tinte, umrandet von zweifacher Linieneinfassung, Eingangszeile kalligraphiert und mit Rocaillen-Rundbogenabschluss mit Wappen mittig. Mit 1 Wappenmalerei (9,5:16,5 cm) in farbiger Gouache mit Goldhöhung. 4 nn. Bll. Roter Samteinband über Pappe mit Kordelheftung, Brokatpapierspiegeln, 1 Seidenbindeband (von 4) und 2 großen Siegeln in 1 angehängten Metallkapsel (Durchm. 14,5 cm); etwas beschabt, Ecken etwas bestoßen, beide Siegel zerbrochen.
Auf dem Schlussblatt der Urkunde ferner die Bestätigung der Nobilitierung mit 5 weiteren Unterschriften, u.a. von Andre-Francois-Joseph Jaerens, Conseiller de S. M. l’Imperatrice Reine. - Gering gebräunt bzw. angestaubt, vereinzelt leicht fleckig. Das blaue Kolorit des Wappen-Hintergrundes auf die Vorderseite durchschlagend.
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300,00
EUR
(Nachverkaufspreis)
"Vivat die Medizinerei"
Stammbuch G. F. Habedank 1824
Album amicorum. - Königsberg. - Habedank. - "G. F. H. 1824" (Deckeltitel). Studentisches Stammbuch des G. F. Habedank. Königsberg (vorwiegend), Tilsit u.a. 1824-28. Quer-8vo (11:18,5 cm). Mit 1 Aquarell. 60 Bll. mit 60 Einträgen. Hlwd.-Kassette d. Zt. mit blindgepr. Monogramm u. Datierung sowie Deckelbordüre, mit Ziehbändchen, kaum berieben.
Freundschaftsalbum des Studenten an der Albertus-Universität in Königsberg, in den Einträgen genannt 'Albertina', G. F. Habedank mit zahlr. Einträgen von Kommilitonen der Fächer Jura, Medizin, Mathematik u. Theologie. Unter den Einträgern finden sich Th(eodor) v(on) Bolschwing (Mediziner, gest. 1843, vgl. Proksch I, 60 u. 268) mit dem Motto "Vivat die Medizinerei", R(obert) Motherby (1808-1861, dt. Arzt, Gutsbesitzer u. Parlamentarier), Rud(olf) von Keudell (1808-71, Schriftsteller u. Offizier?), Ernst (Georg) Schlick (aus Litauen, Mathematiker, Regierungsassessor in Gumbinnen) u.a. - Minimal gebräunt.
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300,00
EUR
(Zuschlag)
Stammbuchkassette "Robert Mauel 1842" / 2 Bde.
Album amicorum. - Niederschlesien. - "Robert Mauel 1842" (Deckeltitel innen). Stammbuchkassette des Robert Mauel aus Freistadt, späterer Kolonialwarenhändler in Grünberg. Freistadt (Freystadt, Kożuchów) u. Sprottau (Szprotawa) 1841-75. Quer-8vo (10,5:16 cm). Mit 2 kol. lith. Bll. u. 2 Haarlocken. 36 Bll. mit Einträgen, 3 gefalt. (1 doppelblattgr.) hs. Briefe u. 110 leere Bll. Pp.-Kassette d. Zt. mit farb. geprägtem Papierbezug, gestanzten Goldbordüren sowie Eck- u. Mittelstücken, Kanten berieben, 1 Teilstück des Deckels lose. - Dazu: "Fuer wahre Freunde gewidmet 1820" (Widmungsblatt). Stammbuch der Minna (?). Freistadt (Freystadt, Kożuchów), Goldberg (Zlotoryia), Guben (Gubin), Liegnitz (Legnica) u.a. 1821-1887/88. Quer-8vo (12:20 cm). Mit Aquarell als Widmungsblatt. 99 (statt ?) Bll. mit 43 Einträgen. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Deckelbordüre u. Mittelstück sowie Goldschnitt, Rücken lädiert, berieben u. bestoßen, in marmor. Pp.-Schuber d. Zt., berieben.
I. Hübsche Stammbuchkassette des Robert Mauel, der laut Gewerbeadressbuch des Kreises Grünberg von 1866 unter "Colonialwaren" geführt wird. Unter den Einträgen finden sich der Organist J. G. Mittmann (Freistadt 1845), der Rektor Laehr sowie die Mutter Minna Mauel (Freistadt 1843, verso mit hs. Nachruf von Robert Mauel 1849). Beiliegen ein Brief von Minna Mauel (undatiert) an einen Freund, ein Brief vom 1. April 1884 unterzeichnet "Euer Papa" u. ein 4seitiger Brief mit Haarlocke von "Julie" mit Anrede "Geehrtester Herr Mauel" (Naumburg 1864). - Bll. teils gering gebräunt, vereinzelt gering stockfleckig. - II. Die Einträge meist aus den 20er Jahren von Freundinnen; F. W. Gutsche zeichnet in Loewenber 1823 als "Königl. Oeconomie Kommissarius". - Gering gebräunt. Fehlen vereinzelte Blätter.
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1.200,00
EUR
(Zuschlag)
Handschrift mit alchemistischen Rezepten
Alchemie. - Rezeptbuch. Deutsche Handschrift auf Papier. Wohl 1. Hälfte d. 17. Jh. Blattgr. ca. 16,5:10,5 cm, Schriftspiegel wechselnd. Deutsche Kursiven von verschiedenen Händen in braunen Tinten. 53 Bll. (davon 16 weiß). Alter flex. Manuskriptprgt., fleckig u. defekt.
Enthält u.a.: "Silber zu scheydenn von Ertz", "ein pulver gold und silber ym gus zu scheidenn", "silber geschmeidig zu prenne(n)", "Silber aus Spiesglas zubringen", "Golt scheiden aus dem Silber", "Golt aus kuppfer zu machen", "Golt aus Mercurium zu machen", "Aqua Lac Virginis zu machen" und "Wie du Weinstein Calciniren solst". - Tlw. lose. Etwas wasserrandig; stellenw. gebräunt oder fleckig.
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800,00
EUR
(Zuschlag)
Fortification des places. 2 Bde.
Architektur. - Festungsbau. - Fortif(ication) des places - Plans (jeweils Rückentitel). 2 Bde. O. O., wohl Anfang/Mitte 18. Jh. 4to (24:19 cm). Französische Handschrift auf Papier. Flüssige Kursive in brauner Tinte. Mit 29 (21 farbig aquarellierten) Federzeichnungen. 7 nn., 34 u. 32 num., 3 nn. Bll. Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rückenvergold., etwas beschabt u. bestoßen, bei dem Textbd. unteres Kapital abgestoßen, Vordergelenk oben mit Einriss u. Rückdeckel mit kl. Bezugsfehlstelle.
Abhandlungen und Berechnungen, die sich an Seigneur de Vauban, dem französischer General und Festungsbaumeister Ludwigs XIV., orientieren. Zu Beginn Zueignung und Vorwort, dann "Récherches sur l'art de fortifier les places de guerre", am Schluss Literaturverzeichnis. Von den 2 Spalten ist überwiegend nur die rechte beschriftet. Die Illustrationen (Berechnungen, Schemata und Details von Festungsgrundrissen) sind separat in Bd. 2 gebunden. In beiden Bänden einzelne w. Bll. zwischengebunden. - Kaum fleckig.
2 vols. Manuscript on fortification following Vauban illustrated (in vol. 2) with calculations, schemes and details of fortification plans. - Bound in contemporary calf, spines gilt, somewhat rubbed and worn, text vol. foot of spine chipped off, small abrasion to lower cover and tear to upper joint.
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300,00
EUR
(Zuschlag)
Hohenzollern, Porträtfotos. 31 Stück
Autographen. - Hohenzollern. - Sammlung von 31 Fotografien, Postkarten u.ä., davon 10 mit eigenhändigen Unterschriften von Mitgliedern des Hauses Hohenzollern. Ca. 1885-1980. Verschiedene Formate.
Enthält u.a.: 1. Wilhelm (1882-1951), Kronprinz: 3 Porträtpostkarten mit eigenh. Unterschrift, davon 1 auch mit eigenh. Text, u. 1 Postkarte mit eigenh. Unterschrift. 1926-1951. - 2. Adalbert (1884-1948). 1 fotogr. Porträt mit eigenh. Unterschr. u. 2 Porträtpostkarten mit eigenh. Text u. Unterschr. Ca. 1916. - 3. Alexandra Viktoria (1897-1957), Frau von August Wilhelm (1887-1949). Porträtpostkarte mit eigenh. Unterschr. 1916. - 4. Hermine (1887-1947), zweite Frau Wilhelms II. Grußkarte mit eigenh. Osterwünschen. Undatiert. - 5. Viktoria Luise (1892-1980), Frau des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg. Porträtpostkarte mit eigenh. Unterschr. - Unter den nicht signierten Objekten u.a. eine Porträtfotografie der jungen Auguste Viktoria (1858-1921), der Frau Wilhelms II.
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300,00
EUR
(Zuschlag)
Karl Theodor, Brief mit eigenh. Unterschrift
Autographen. - Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz (1724-1799). Brief in französischer Sprache mit eigenhändiger Unterschrift. Schwetzingen, 7. Juli 1766. 4to (23:18 cm). 1 1/2 S. auf 1 Doppelblatt.
An eine Fürstin ("Ma chere Soeur"). Sie möge den Kurfürsten von Bayern beruhigen wegen des Vertrages, den Karl Thoedor mit Frankreich abschließen wolle, es gehe nur um Grenzfragen der Herrschaft Germersheim. Der bedeutende Herrscher Karl Theodor wurde 1777 als Karl II. auch Kurfürst von Bayern.
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500,00
EUR
(Zuschlag)
Strauss, Eigenhändiger Brief. 1900
Autographen. - Strauss, Richard. (Komponist; 1864–1949). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Richard Strauss". Charlottenburg, 30.1.1900. 8vo (18:11,5 cm). 1 S. auf einem Doppelblatt.
Antwortschreiben Richard Strauss' mit der Auskunft am 12. oder 14. März ein Klavierquartett und eine Violinsonate für ein Honorar von 300 Mark spielen zu können. P. S. mit Bitte um Empfehlung an "Herr u. Frau Director Stockhausen" (wohl Straßburg). - Schwach gebräunt, ein Buchstabe leicht verwischt, Papier mit 4 Nadellöchern.
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380,00
EUR
(Zuschlag)
Lehensbriefe Braunschweig-Wolfenbüttel / 4 Urkunden
Braunschweig-Wolfenbüttel. - Drei Lehensbriefe (Lehensbestätigungen), unterzeichnet vom jeweiligen Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel, davon 2 mit Siegel. 1714, 1715 u. 1784. Deutsche Urkunden auf Pergament.
Enthält: 1. Anton Ulrich (1633-1714). Lehensbrief für Heinrich Friedrich Gebhard Schenck. 31. Jan. 1714. Qu.-fol. (ohne Siegel). - 2. August Wilhelm (1662-1731). Lehensbrief für Johann Georg von Schwartzkoppen. 19. Sept. 1715. Qu.-fol. Mit gut erhaltenem Siegel in gedrechselter Holzkapsel, diese beschädigt. - 3. Karl Wilhelm Ferdinand (1735-1806). Lehensbrief für Carl Philipp Anton von Schwarzkoppen. 4to. 6 Bll. Mit Siegel in gedrechselter Holzkapsel, ohne deren Deckel. - Dazu: Urkunde des Johann Ludwig Dietrich von Schwartzkoppen. 30. Jan. 1728. Qu.-fol. Mit Siegel in gedrechselter Holzkapsel, Siegel etwas beschädigt, Kapsel beschädigt u. ohne Deckel. - Urkunden insgesamt außen tlw. angestaubt, (2) geknittert. - Zusammen 4 Teile.
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2.500,00
EUR
(Nachverkaufspreis)
Breviarium. Incipit... epyphanie
Breviarium. "Incipit off(iciu)m ad b(e)n(e) dicendum aqua(s) in nocte epypha(n)ie". Lateinische Handschrift auf Pergament. Italien?, wohl Ende 15./Anfang 16. Jh. Fol. (29,5:21,5 cm). Blattgr. ca. 29:21 cm, Schriftspiegel ca. 20:15 cm. Geschrieben mit dunkelbrauner und roter Tinte in ebenmäßiger Rotunda, dazu Quadratnoten auf vierlinigem System. Je 17 Zeilen. Das Responsorium für die Oktav der Epiphanie beginnend mit großer farbiger Goldgrundinitiale "V" mit Ausläufern und Blattgoldpunkten im Innenrand, ferner zahlr. Lombarden sowie einige Initialen in Rot und Blau, letztere mit ausgreifendem Federwerk. 25 beidseitig beschriebene, 2 nur reglierte Bll., ferner folgen 8 num. Bll. (davon 5 später beschrieben, siehe unten). Prgt. d. 18. Jh., etwas fleckig, Ecken etwas bestoßen.
Die 8 Folgeblätter mit Quadratnoten auf vierlinigem System aus dem 16./17. sowie aus dem 18. Jh. Die Handschrift insgesamt ist bis auf die 3 letzten Bll. im Seitenrand groß in Tinte von 1-XXXIV durchnummeriert (Bl. 1-6 arabisch, dann römisch; Bl. 33/34 fehlt in der Num.). Vor den 8 später beschrifteten Bll. ist das Eingangsblatt herausgeschnitten. - Stellenw. etwas fingerfleckig, einige Bll. mit Wurmlöchern meist in den Rändern. 1. Seite oben mit Wasserfleck, dadurch Tinte leicht verwischt, 2 Bll. mit kl. genähtem Einriss im w. Unterrand (1 wieder geöffnet).
Manuscript on vellum with musical notations. Illuminated initial "V" on gold ground with floral extensions at the incipit, and with some smaller initials in red and blue. Consisting of 25 leaves and 2 blanks to which are appended 8 (3 blanks) leaves in later script (16th/17th resp. 18th century) with decorated initials in red and bleu; introductory leaf to the appendix cut out. - Some soiling in places, some mainly marginal wormholes; 1st page with dampstain at top causing some ink smudging. 2 leaves with small sewn tear to lower margin (1 reopened). Bound in 18th century vellum, slight staining, corners somewhat worn.
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1.500,00
EUR
(Zuschlag)
Colligenda der Kommende Nieder-Weisel. Handschrift 1598
Butzbach. - Colligenda deß Ritterligen Johannitter Ordennsz Commenthurey unnd Hauszesz Niederweiszel Jährlichesz einkommensz ahn Frucht und Veldt. Anno Christi 1598. Deutsche Handschrift auf Papier. (Nieder-Weisel 1598?). 4to (ca. 20,5:18 cm). Deutsche Kursive in brauner Tinte. 45 Bll. Umschlag d. Zt. aus Manuskriptpergament, gebräunt u. etwas fleckig.
Deckeltitel: "Wilhelm von Cronberg Ritter Sant Johanß Ordenß Commenthur zue Maintz und Niderweißell Anno 1598". Wilhelm von Cronberg (gest. 1609) aus dem in Kronberg ansässigen Geschlecht erhielt 1588 die Johanniterkommenden Nieder-Weisel und Mainz. Vorliegend werden die von Bauern erhobenen Abgaben an die Kommende Nieder-Weisel verzeichnet, mit namentlicher Nennung der Bauern. Unter den Orten Nieder-Weisel, Ostheim, Obermörlen, Fauerbach, Butzbach, Hoch-Weisel und Gambach. - Gering gebräunt; die Namen meist mit Bleistift abgestrichen.
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450,00
EUR
(Zuschlag)
Chalon-sur-Saône, Acquisition du domaine d'Étrois
Chalon-sur-Saône. - "Titres concernant l'acquisition du domaine Étrois du fr Jolinot (?)" (gering späterer hs. Rückvermerk auf dem Vorderdeckel). Französische Handschrift auf Papier. 10. Oktober 1657. Blattgr. 28:21,5 cm. Satzspiegel 23-24:14-15 cm. 152 num., 2 w. Bll. 18-19 Zeilen. Lateinische Kursive in brauner Tinte von einer Hand geschrieben. Flex. Prgt. d. Zt. unter Verwendung eines Blattes aus einer Handschrift des 15. Jh.; gebräunt, berieben und fleckig, Rückdeckel mit Eckabriss, Bindebänder fragmentarisch.
Ausgestellt von "Louis Quarré, conseiller du roy et lieutnant général .. de la chancellerie à Chalon" am 10. Oktober 1657. Unterzeichet von P. C. Berthauld und S. Coctioz. Die Orts- und Personennamen in dem Rückvermerk sind nicht eindeutig zu entziffern. Nachfolgend ½ S. hs. Zusatz von 1752. - Schwach gdebräunt, vereinzelt etwas fleckig. - oRR/Waf.
Extensive handwritten contract for a sale from the Chalon-sur-Saône region, issued on 10 October 1657 by Louis Quarré, "lieutnant général de la chancellerie à Chalon". - Mild tanning, little staining in places. Bound in contemp. limp vellum using a leaf from a 15th cent. manuscript; browned, rubbed and stained, one corner defective, remnants of ties.
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5.000,00
EUR
(Zuschlag)
Escobar, Las respuestes quinquagenas. Handschrift 1539
(Escobar, L. de. Las respuestes quinquagenas). Spanische Handschrift auf Papier. Medina del Campo, 30. Sept. 1539. Fol. Blattgr. ca. 29,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 25:17 cm. 2 Spalten, 35-40 Zeilen. Kursive in brauner u. roter Tinte, geschrieben "por mi el bachiller Madrigal". 130 (statt 131) nn. Bll. Flexibler Pergamentband aus altem Material mit Umschlagklappe u. Knebelverschluss.
Wichtige Handschrift einer frühen Fassung von Luis de Escobars Hauptwerk, das erstmals 1526 in Valladolid unter dem Titel 'Las respuestas quinquagenas' gedruckt worden war. Das Werk ist in Versen verfasst und enthält Fragen, "wie sie ein alter Edelmann zur Zeit Karl's V. vorlegen, seine Freunde aber meinen konnten, deren Beantwortung werde belustigen oder belehren. Diese Fragen beziehen sich auf alle möglichen Gegenstände, Religion, Sittenlehre, Geschichte, Arzneiwissenschaft, Zauberei, kurz auf Alles, was müßige oder forschende Geister anzuziehen vermochte. Sie wurden aber sämmtlich an einen scharfsinnigen Franciscaner, den heiter gestimmten Bruder Luis de Escobar, gesendet, der durch Gicht und andere schwere Krankheit bettlägerig, sich zu ihrer Beantwortung hergab" (G. Ticknor, Gesch. d. schönen Litt. in Spanien, Lpz. 1852, Bd. 1, S. 413). Eine weitere - heute verlorene - Druckausgabe erschien 1534; in Valladolid 1545 dann die dritte unter dem Titel 'Las quatrocientas respuestas', also von 50 auf 400 Fragen und Antworten erweitert; diese Ausgabe wurde im selben Jahr in Saragossa nachgedruckt. 1550 erschien eine Neuausgabe, die 1552 durch einen zweiten Band ergänzt wurde. Unter den Fragestellern war auch Fadrique Enríquez, 4. Admiral (almirante) von Kastilien (gest. 1538), der auch im Titel der dritten Ausgabe erwähnt wird. 1603 erschien in München eine deutsche Ausgabe unter dem Titel "Der Zeitkürtzer".
Die vorliegende Handschrift enthielt eigentlich 250 Fragen, die ersten drei allerdings auf dem fehlenden ersten Blatt. Eine ausführliche Würdigung ihrer Bedeutung findet sich in der Dissertation von José A. Sanchez Paso: "Las quatrocientas respuestas a otras tantas preguntas de fray Luis de Escobar" (Salamanca 1998; online verfügbar), S. 111ff. (physische Beschreibung S. 114). - Etwas gebräunt, stellenw. stärker, u. meist etwas fleckig; die 3 ersten u. 3 letzten Bll. mit Restaurierung, davon das erste (= Bl. 2) mit Textverlust. Fehlt Bl. 1. - Provenienz: seit Jahrzehnten Schweizer Privatsammlung.
Spanish manuscript on paper of a important version of Luis de Escobar's "Las respuestes quinquagenas". Contains questions and answers dealing with problems of every day life, moral, theology law, science, customs of the time, etc. See the above cited thesis of José A. Sanchez Paso for the work and for this copy (online available; especially p. 114 for the physical description). - Some browning, somewhat heavier in places; some staining here and there; marginal restorations of first 3 and last 3 leaves with some loss of text to first leaf which is present. Lacking leaf 1 (containing the first three questions). Limp vellum with flap and plaited tie.
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(abgelaufen)
Frankenberg (Eder). Rechnungsbuch des Hospitals. 1672
Frankenberg (Eder). - Hospithals Rechnung Uber Innahm Und Außgabe an geld Und frucht ... Durch Curt Schnitman Und Jost Hartman Beyer, alß Hospithal Vorsteher. Deutsche Handschrift auf Papier. (Frankenberg ca. 1672). 4to. Blattgr. ca. 19,5:16,5 cm. Deutsche Kursive in brauner Tinte. 48 Bll. (die letzten 3 weiß). Flex. Prgt., fleckig u. mit Ergänzungen.
Rechnungsbuch des Hospitals St. Elisabeth für 1672. Mit Nennung zahlreicher Namen (z. B. "Außgabe geld den Hospithals Armen", "Außgabe geld Außländischen Armen"). Am Ende von sieben Rechnungsprüfern unterschrieben, mit Datum "Frankenbergk d(en) 9(ten) Julij 1674". - Etwas gebräunt, tlw. etwas stärker, oder etwas fleckig, Titel angestaubt.
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200,00
EUR
(Zuschlag)
Gästeliste der Glauburgschen Hochzeit. 2 Tle.
Frankfurt. - Kirchgang Zettel der mans person, uff doctor Justinian von Glauburgs Hochzeit den 17. tag Novemb: Anno 1.5.89 gehalten uff alt Limburg. Deutsche Handschrift auf Papier. (Frankfurt 1589). Schmalfol. Blattgr. 32:10,5 cm, Schriftspiegel wenig kleiner. Kursive in schwarzer Tinte, einige Hinzufügungen in brauner Tinte. 6 Bll. Geheftet (gelockert).
Liste der männlichen Gäste auf der Hochzeit Justinians von Glauburg (1565-1625) mit Elisabeth von Mengershausen. Mit Kennzeichnung der nicht erschienenen Gäste (z. B. "non venit"). Der "Kirchgangszettel" gab die Ordnung vor, in der die Hochzeitsgäste auf dem Weg zum Traugottesdienst gingen (vgl. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Band 12, 1920, S. 215). - Stellenw. etwas fleckig - Eingelegt 1 Doppelblatt im selben Format mit einer dreiseitigen Liste von weiblichen Gästen, wohl beim Festmahl, geordnet nach "am obern (zweiten, dritten) disch".
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650,00
EUR
(Zuschlag)
Rorbach. Verschiedene Abschriften. Frankfurt, ca. 1515
Frankfurt. - Rorbach. - Abschriften von Urkunden zur Familie Rorbach. Lateinische u. deutsche Handschrift auf Papier. (Nach 1515). 4to (ca. 30:22 cm). Kursiven in braunschwarzer Tinte, mit späteren Marginalien. 63 num. Bll. Geheftet.
Abschriften verschiedener Urkunden, das Frankfurter Patriziergeschlecht Rorbach betreffend. Enthält u.a. das Testament des Kanonikus Job Rorbach (1469-1502) von 1499 und ein Inventar über seinen Besitz, einen Vertrag zwischen seinen Brüdern Bernhard d. J. (1467-1515) und Conrad, Conrad Rorbachs Testament, den Heiratsvertag zwischen Bernhard Rorbach und Ursula von Melem von 1501 (eine weitere Abschrift, 6 Bll., geheftet, beiliegend) und Bernhard Rorbachs Testament von 1515. Enthält auch eine im später angelegten Inhaltsverzeichnis auf S. 1 erwähnte Originalquittung des Propstes Friedrich Martorff vom Walpurgisstift in Weilburg über Bücher, die Bernhard Rorbach ihm vermacht hat (1 S. auf 1 losen Doppelblatt) u. 2 beschädigte lose Bll. zu diesem Thema. - Vereinzelt etwas fleckig; S. 57-64 lose.
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750,00
EUR
(Zuschlag)
Urkunde zum Verkauf eines Hauses. Frankfurt 1467
Frankfurt. - Währschaftsbrief. - Bürgermeister, Schöffen und Rat beurkunden, dass die Erben Johann Glauburgs des Alten zu Rustenberg ein Haus und anderes an den Ratsherren Walter Schwarzenburg den Jungen und seine Frau Elsechen für 125 Gulden verkauft haben. Deutsche Urkunde auf Pergament. Frankfurt, "feria quarta post Thome ap(osto)li" (= 23. Dez.), 1467 Qu.-fol. Blattgr. ca. 22:37 cm, Plica 5 cm; Schriftspiegel ca. 13:31 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. Mit anhängendem großen Siegel der Stadt Frankfurt.
Die Erben Johann Glauburgs werden namentlich genannt. Bei dem verkauften Besitz handelte es sich um ein Haus, ein Grundstück ("flecken"), eine und eine halbe Scheune ("Schuwern") und einen Garten mit einem halben Brunnen, "alles aneynander gelegen mit iren zugehorungen gelegen in der Nuwenstadt by dem grossen Ramehoffe zuschen Clasen Kremer dem Schiffman und der Rupelschen und stosse hinden mit dem garten uff den Ramehoff". - Das Siegel (Durchmesser ca. 6,5 cm) gut erhalten.
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5.000,00
EUR
(Zuschlag)
Niederrheinisches Gebetbuch
Gebet- und Betrachtungsbuch, Handschrift. Niederrhein, um 1460
Gebet- und Betrachtungsbuch der Devotio moderna. Lateinische Handschrift auf Pergament. Niederrhein (Köln?), um 1460. Blattgr. 10,8:7,2 cm, Schriftspiegel 6,5:4,2 cm. 21 Zeilen. Schwache Reste einer Reglierung in Rot. Mit schwarzbrauner Tinte in regelmäßiger Bastarda geschrieben. Durchgängig rubriziert, Hervorhebungen in Rot, Lombarden und Versalien in Blau und Rot. Mit 2 großen zweifarbigen Initialen, 10 u. 8 Zeilen hoch, eine mit floralem Randstab, 17 vier- bis fünfzeiligen und 37 zwei- bis dreizeiligen Initialen, alle mit reichem Fleuronée in Mauve, Rot u. Blau. 112 Bll. Mod. Prgt. unter Verwendung eines Manuskriptblatts des 15. Jh. u. altem Vorsatzpapier; etwas gebräunt.
Vollständige Handschrift in 2 Teilen, möglicherweise in einem Konvent der Brüder zum gemeinsamen Leben im Raum Köln entstanden. Ein Hinweis auf Köln liefert eine Antiphon auf Bl. 103v: "O felix Germania tam decoro germine virginum ornata. Beata Colonia percicoso sanguine martyrum ditata..." Auch ein Reimgebet zum Hl. Cornelius (fol. 99r) "O Corneli martyr Christi | Papa sanctus qui fuisti | hic in terris deo gratus | nunc in celo sublimatus ..." weist auf Köln, wo der Hl. Cornelius in St. Severin neben Cyprian Mitpatron der Kirche ist und mit dem "Corneliushorn" sich eine entsprechende Reliquie befindet.
Buchschmuck: Beginnt mit einer 10zeiligen Initiale "S" die zweifarbig ornamental geteilt und mit floralem Federwerk gefüllt ist. Das weit ausgreifende Fleuronée umschließt 3 Seiten des Satzspiegels, die vierte Seite wird von einem breiten, floral gestalteten Randstab abgeschlossen. Die 8zeilige Initiale "S" (fol. 65). ähnlich gestaltet, jedoch ohne den Randstab. Alle übrigen kleineren Initialen mit Federwerk oder einer Blütendarstellung gefüllt und mit weit ausgreifendem, häufig 2 Seiten des Satzspiegels umfassenden und über diesen hinausreichenden Fleuronée.
Text: Beginnt mit dem Betrachtungsteil (fol. 1-64r; 64v leer), vorwiegend zu den Leiden Christi, die Betrachtungen auf 7 Tage der Woche verteilt und auf verschiedene Zeiten des Tages festgelegt. Meist geistliche Übungen aus der Tradition der im ausgehenden 14. Jh. in den Niederlanden entstandenen 'Devotio moderna', die sich im 15. Jh. vor allem in Nordwestdeutschland verbreitete. In den vom Schreiber rot eingefügten Randglossen werden als Quellen u.a. Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux, Bonaventura, Ludolf von Sachsen und auch die Revelationes Brigidae genannt. Beginnt: "Incipit deuotu(m) excercitiu(m) c(ir)ca vitam passione(m) (et) g(lori)ficat(i)o(n)e(m) Ih(es)u (Christ)i. Si desideras perfecte mu(n)dari a viciis si nobiliter ditari in v(ir)tutib(us) si altissime illu(mi)nare in scripturis." Es folgt der Gebetsteil (fol. 65r-112v). "De seq(ui)ti or(ati)o(n)e fertur (ad) b(ea)t(u)s b(er)n(ar)d(us) ..." mit einem Reimofficium: "Salve meu(m) salutare | salve salve Ih(es)u care ..." Es folgen Kommuniongebete (fol. 70r-78v), beginnend mit "Oratio beati Ambrosii ... ante communionem dicendam. O su(m)me sacerdos (et) vere po(n)tifex ...", ein "Rosariu(m) b(eatae) v(ir)g(in)is. Dignare me laudare te virgo ..." (fol. 78v-88r), ein Marienofficium "Incipit officiu(m) devotissi(mu)m (ad) b(ea)te Ma(r)ie V(ir)gi(ne) ..." (fol. 88r-93r) gefolgt von weiteren Gebeten an Jesus, Maria u. verschiedene Heilige (fol. 93r-105r). Schließt mit einer Auswahl von Gregorianischen Chorälen beginnend: "Ave dextra man(us) Christi perforata plaga tristi".
Zustand: Breitrandig, das schöne Fleuronée nicht beschnitten, vereinzelt jedoch innen etwas knapp eingebunden. Kaum gebräunt und ganz vereinzelt gering fleckig, lediglich die ersten beiden u. das letzte Bl. etwas stärker gebräunt und leicht fleckig und das Fleuronée der ersten großen Initiale auf fol. 1r stellenweise etwas abgegriffen. Der Zeilenabstand durchgängig im Außensteg mit Zirkelstichen markiert.
Provenienz: Tenner, Auktion 90 (1972), Nr. 7 - Europäischer Privatbesitz.
Fine manuscript of a prayer and contemplation book from the middle of the 15th century from the Lower Rhine, perhaps from Cologne. With 56 initials in different sizes, all with fine fleuronée in different colours. - Insignificant browning and staining in places, only the first two and the last leaf show slightly heavier browning and staining. The line spacing is marked throughout with small stitches in the outer margin. The fleuronée of the first initial little worn. Bound in recent vellum using a sheet from a 15th cent. manuscript; somewhat browned.
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7.000,00
EUR
(Zuschlag)
Mit deutscher Handschrift zur Rosenkranzbruderschaft
Gebet- und Betrachtungsbuch, deutsche Handschrift um 1470
Gebet- und Betrachtungsbuch aus dem bairischen und ostschwäbischen Sprachraum. "Gebethbuch & Geistliche Betrachtungen. Mss. Saec. XV." (späterer hs. Deckeltitel). Wohl Bayern, ca. 1470-1500. Deutsche Handschrift auf Papier. Blattgr. ca. 14-14,5:10-10,5 cm. Wechselnder Schriftspiegel, ca. 15-29 Zeilen. Mit braunen, schwarzbraunen und roten Tinten von verschiedenen Händen in wechselnden, teilw. kursiven Bastarda-Schriften sowie in Fraktur-Schriften geschrieben. Teilweise rubriziert, einige rot eingemalte Initialen. 310 (inkl. 2 w.; statt ?) Bll. Mod. flex. Prgt unter Verwendung eines alten beschrifteten Vorderdeckels.
Umfangreiche und reichhaltige Sammelhandschrift aus verschiedenen, aber wohl bereits früh zusammengebundenen Faszikeln von mehreren Händen in deutscher Sprache, einzelne Anfangszeilen und eine Oratio (Bl. 133-134) in lateinischer Sprache. Die Blätter neuzeitlich mit Bleistift foliiert 1-307, je ein leeres nach Bl. 5 und Bl. 33 in der Zählung ausgelassen, Bl. 44 doppelt gezählt. Ein älterer Eintrag auf dem vorderen Innendeckel zählte 308 Bll. Überwiegend in Lagen zu 8, 10 oder 12 Bll. geheftet. Unter den zahlreichen einzelnen Texten lassen sich einige überlieferte als bisher unbekannte Textzeugen ausmachen: Johannes von Indersdorf, Gebet aus dem Zyklus für Herzog Wilhelm III. von Bayern - Kommuniongebet aus dem Ebran-Gebetbuch - Herzklosterallegorie - Tagzeitentraktat - Die sieben Bußpsalmen - Die Goldwaage der Stadt Jerusalem - Geistlicher Fastnachtskrapfen. Von besonderer Bedeutung ist eine bislang ebenfalls unbekannte, wohl um 1480 entstandene Niederschrift des Büchleins der Rosenkranzbruderschaft des Jakob Sprenger (fol. 185r-191v) von dem hier der vollständige "Statutenteil" (ohne das Sterbebüchlein) vorhanden ist. Dieser Text ist in 3 Inkunabeldrucken und nur 2 Handschriften der Zeit (Berlin u. Nürnberg) überliefert. Sprenger gründete 1475 in Köln die zweite Rosenkranzbruderschaft, die sich zur größten Laienbruderschaft im deutschsprachigen Raum entwickelte und sich von dort aus über Deuschland, Holland und Flandern verbreitete. - Umfangreichere Inhaltsbeschreibung auf Anfrage. Wir danken Herrn Dr. Klaus Klein, Marburg, für die Prüfung und Erschließung. - Teilweise gebräunt, und etwas fleckig. Einige Bll. im Rand restauriert, zu Beginn u. am Schluss wenige Bll. fachgerecht angerändert. Wenige Bll. am Kopf knapp beschnitten, bei 4 Bll. die obere Textzeile teilw. verloren. Bll. 1-6, 237 u. 307 im Bund restauriert. Vermutlich sind gelegentlich Blätter verheftet, so scheint z.B. Bl. 6 zu den Bll. 13-33 zu gehören. Offensichtlich fehlen zumindest einige Bll., so vor Bl. 133, vor 139, vor 165. Die Lage der Bll. 165-168 nur noch aus 4 Bll. bestehend, hier auch die Schrift auf 4 Seiten kopfstehend. Mod. hinteres Vorsatzblatt mit mont. Restaurierungsbericht. - Provenienz: Dominikanerinnenkloster Nürnberg (chronikalische Notiz auf Bl 191v mit Erwähnung des Priors Johannes Kirchschlag; das Kloster wurde 1596 aufgelöst) - Dorotheum Wien, 223. Kunstauktion, 29.4.-1.5.1912, Los 407 (Papieretikett auf dem Vorderdeckel). - Schweizer Privatsammlung.
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1.200,00
EUR
(Nachverkaufspreis)
Gebetbuch. Italienische Handschrift auf Papier. Mitte 16. Jh.
Gebetbuch. Italienische Handschrift auf Papier. Italien, wohl Mitte 16. Jh. (16:10,5 cm). Blattgröße 15:10 cm, Schriftspiegel ca. 13:8 cm. 34-35 Zeilen. Von einer Hand in sauberer lateinischer Kursive mit brauner Tinte geschrieben. Über 300 nn. Bll. (1. u. letztes unbeschriftet). Flex. Prgt. d. Zt., etwas fleckig u. angestaubt, Vordergelenk mit kl. Ausriss, Vorderdeckel mit 2 Wurmgängen.
Umfangreiche Sammlung von Gebeten für die Sonntage des Jahres und verschiedene andere Anlässe. Die beiden ersten Bll. mit etwas späterem Index von anderer Hand, davon das 1. recto mit hs. Besitzvermerk eines Kapuzinerklosters. - Leicht gebräunt u. stellenw. mit etwas Tintenfraß, einige Bll. stärker betroffen u. mit kl. Ausbrüchen mit Buchstabenverlusten. Erste 2 Bll. etwas gelockert, 1 S. mit Wachsflecken, das l.w. Bl. etwas wasserfl. Auf den vord. Vorsatz zwei weitere hs. Besitzvermerke.
A wide collection of sermons, in Italian, for the Sundays during the year and several other occasions. The first two leaves with a slightly later index by another hand, the first of which has a ms. ownership inscription of a Capuchin monastery. - Some light browning and ink corrosion, occasionally heavier and with some letter losses. First 2 ll. somewhat loosened, 1 page with wax stains, final blank dampstained. Bound in contemp. limp vellum, somewhat stained and soiled, tear-off to upper joint, 2 wormholes to front cover. Two more ownership inscriptions to front endpapers.
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400,00
EUR
(Nachverkaufspreis)
Hauer, Naturgeschichte. 1818/1819
Hauer, H. X. v. Naturgeschichte. Deutsche Handschrift auf Papier. 2 Tle. in 1 Bd. 1818/1819. Blattgr. 18:11 bis 19:12 cm, Schriftspiegel ca. 15,5:9 bis 17:10 cm. Regelmäßige deutsche Kursive in brauner Tinte. Mit ca. 75 Aquarellen u. 12 Tintenzeichnungen im Text. 48 S., S.65-353 (recte 351); 1 Bl., 109 S. Späterer Lwd., berieben, Bezug an den Außengelenken mit kleinen Fehlstellen, Buchblock angebrochen.
Interessantes Manuskript zur Naturgeschichte im weitesten Sinne. Behandelt u.a. Einteilung der Natur, Zoologie, den Menschen mit seinen Körperteilen, Gefühlen, sozialen Bedingungen (u.a. Eigentumsbegriff, Demokratie, Monarchie, Verhältnis zwischen Mann und Frau, Mythologie, Christentum) sowie im zweiten Teil, der offensichtlich nicht vollendet wurde, verschiedene Völker (u.a. Eskimos, Indianer, Kamtschadalen, Samojeden, Tungusen, Malaien), dort auch eine "Kamtschadalische Hymne" mit zwei Zeilen Noten (wohl aus Lesseps, Reise durch Kamtschatka). Der Mensch steht in dieser Naturgeschichte im Vordergrund; die Aquarelle und Zeichnungen vor allem zu menschlichen Körperteilen, Charakteren, Ausdrucksweisen, Gefühlen sowie zu Völkern. Einzelne Abschnitte jeweils datiert, und zwar von 12. Oktober 1818 bis 24. April 1819. Zwischen S. 48 und S. 65 keine Textlücke erkennbar, auf S. 48 findet sich das Datum 18. Oktober, auf. S. 65 der 20. Oktober. Der Verfasser, Heinrich Xaver v. Hauer, gehörte sicher zur bekannten österreichischen Familie, die mehrere Naturwissenschaftler hervorbrachte (vgl. Wurzbach VIII, 56ff.; mit vollem Namen nennt er sich auf dem Titel zum zweiten Teil, auf dem Titel zum ersten Teil heißt es "entworfen von H. X. von Hauer"). - Oben braunfleckig, zu Beginn stärker; einige Aquarelle tlw. oxydiert, wenige mit Schriftdurchschlag.
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6.000,00
EUR
(Zuschlag)
Heinrich von Langenstein, Expositio super Pater Noster. Handschrift
Heinrich von Langenstein (Henricus de Hassia). Expositio super Pater Noster. - Konrad von Sachsen (Conradus de Saxonia). Speculum beatae Mariae Virginis. - Anonymer Kommentar zum Vaterunser. Lateinische Handschrift auf Papier. Süddeutschland oder Österreich, erstes Viertel des 15. Jh. Fol. Blattgr. ca. 29,5:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 22,5:13,5 cm. 2 Kolumnen, meist 39 Zeilen. Gotische kursive Buchschrift in brauner Tinte, Überschriften in Rot, rubriziert u. regliert. Mit zahlr. ein- bis dreizeiligen Initialen in Rot. 62 Bll. (in Bleistift foliiert). Mod. Pp., Außengelenke angeplatzt.
Sammelhandschrift mit zwei Traktaten über das Vaterunser und einem über das Ave Maria. Alle drei erschienen in Inkunabelausgaben, von denen aber keine alle drei Texte vereint. Geschrieben vermutlich in Süddeutschland oder Österreich, die Wasserzeichen ähnlich Briquet 4016 (Augsburg 1414) und Briquet 14648 (Innsbruck 1425). Bl. 48v im äußersten Seitenrand mit der zeitgenössischen Zeile "und ich und alle". Enthält Bl. 1-23r: Heinrich von Langenstein. Incipit: "Sic vos orabitis pater noster qui es in celis et cetera ... Quia discipuli domini audientes magistrum". - Vgl. Verfasserlexikon III, 766. - Heinrich von Langenstein (gest. 1397), der in Paris und Wien lehrte und 1393/94 Rektor der Universität Wien war, "gehörte zweifellos zu den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit" (Verfasserlex.), er verfasste auch naturwissenschaftliche Werke. Die vorliegende Abhandlung gehört noch in seine Pariser Zeit, entstand also vor 1382, als er Paris wegen des Schismas verlassen musste. - Bl. 23r-59v: Konrad von Sachsen. Incipit: "Ave Maria gracia plena ... Dicit Jeronimus nullum dubium quoniam totum ad gloriam laudis dei pertineat". - Vgl. Verfasserlexikon V, 250. - Der Franziskaner Konrad von Sachsen (gest. 1279) war zeitweise Provinzial der sächsischen Ordensprovinz. Den Hauptteil seines Werks bilden Predigtzyklen. "In der Form einer Auslegung des 'Ave Maria' bietet K. in diesem Werk eine dogmatisch weit ausgreifende Mariologie, in der neben der Bibel und den älteren Kirchenschriftstellern auch neuere Autoren wie Bernhard von Clairveaux und Richardus Sancti Laurentii ausgiebig berücksichtigt werden. Die enorme Verbreitung, die das 'Speculum' erfuhr, macht deutlich, daß diesem Werk für lange Zeit grundlegende Bedeutung und Gültigkeit beigemessen wurde" (Verfasserlexikon). - Bl. 59v-62v: Incipit: "Sanctus Thomas de Aquino sequitur Pater Noster. Pater non dominus quia amari appetit nont timeri. Crisostomus: Patrem se magis dici voluit". Früher Thomas von Aquin zugeschrieben und als "Expositio orationis dominicae" offenbar 1473 erstmals gedruckt (GW M46116; Goff T-291). - Meist etwas wasserrandig, im oberen Rand tlw. die oberste Zeile betroffen; hier u. da leicht fleckig; wenige Marginalien von alter Hand; tlw. mit mehreren Wurmlöchern im Text; Bl. 18 mit restauriertem Einriss bis in den Text. - Provenienz: Dr. André Rooryck, versteigert bei Sotheby's am 5. Juli 2005.
Manuscript on paper. - Some waterstaining nearly throughout, partly affecting first line of text; slight staining here and there; few old marginalia, partly few wormholes to text; restored tear affecting text to leaf 18. Recent boards, joints partly cracked.
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75.000,00
EUR
(Zuschlag)
Prachthandschrift indischer Fabeln
Hitopadesha. Sammlung indischer Fabeln
Hitopadesha. - Sammlung von Fabeln und Weisheitssprüchen. Indische Handschrift. Nordindien (?), wohl spätes 18. Jhdt. Blattgr. 18,9:24,2 cm; Schriftspiegel 13,5:19 cm. In gleichmäßiger schwarzer Devanagari-Schrift auf starkem Papier. Hervorhebungen in Rot. Satzspiegel durchgehend seitlich mit roten Doppelstrichen eingefasst. Mit 324 (26 ganzs.) Miniaturen in Deckfarben mit rot-gelber Umrahmung. 257 Bll. (d.l. 15 w.). Neuerer Lwd. in mod. weißer Ldr.-Kassette (sign. "antonie P. N.") mit gepr. Deckel- u. Rückentitel sowie rot-gelben ornamentalen Lederintarsien, alles in aufgelegten schwarzen Rahmen.
Prachtvoll illuminierte Handschrift mit einer Sammlung von Fabeln, Erzählungen und Sprüchen weltlicher Weisheit, die überwiegend aus der Hitopadesha („Nützlicher Rat“) stammen. Die klassische Hitopadesha wurde ursprünglich in Sanskrit überliefert, seit dem 8. Jahrhundert aber in viele verschiedene Sprachen übersetzt. Die darin enthaltenen moralischen Geschichten, in denen Vögel, Tiere und Menschen interagieren, sind in vier Bücher zum Thema Freundschaft, Krieg und Frieden unterteilt und sollten als Weisheit hervorbringende Quelle zur Staatskunst dienen. Die Spache der vorliegenden Handschrift ist Rajasthani in Devanagari-Schrift, wie sie in Nordindien etwa seit dem 12. Jahrhundert verwendet wird; Devanagari-Ziffern von gleicher alter Hand finden sich als Nummerierung der ersten 130 Bll. (verso; recto tls. später hs. arabisch num.). Die klar und sauber gearbeiteten Miniaturen strahlen in leuchtenden Deckfarben teils mit Resten von Silberhöhung und zeigen in lebendigen Darstellungen die adelige Lebenswelt der Mogulzeit mit Hofzeremonien, prachtvollen Umzügen, Kriegshandlungen und vielfach auch erotischen Szenen. Dargestellt wird auch Mythologisches, wie der Ursprung des Ganges aus dem Haar Shivas, sowie zahlreiche Tiere aus den Fabeln der Hitopadesha. Der Stil der Miniaturen ist gekennzeichnet durch klare Linien und die geschickte Erzeugung von räumlicher Tiefe durch Staffelung von Ebenen und (gelegentlich) perspektivische Architekturen. - Provenienz: Innendeckel mit kl. Eignerschildchen von Frances Hofer (Amerika, 1908-1978); Vorsatz mit tls. gelöschtem hs. Eintrag mit Namenszug 'Cary Welch' (Stuart Cary Welch?, 1928-2008, amerikanischer Wissenschaftler u. bedeutender Kurator für indische und islamische Kunst). - Neu aufgebunden und sämtliche Bll. auf Bundstege montiert, einzelne Textbll. nachträglich kopfstehend neu eingebunden. Etwas gebräunt u. teils gering fleckig, 1 Bl. mit Knick, stellenw. mit leichten Randläsuren, 1 Bl. mit reparierten Randeinrissen, vereinzelt mit Farbwischern, Bl. 79 verbunden.
Splendidly illuminated manuscript with 324 (26 full-page) miniatures in gouache colours with red and yellow frames. The collection includes fables, tales and maxims of practical wisdom, most of which come from the Hitopadesha (‘Useful Advice’). The classical Hitopadesha was originally written in Sanskrit, but has been translated into many different languages since the 8th century. The moral tales contained therein, in which birds, animals and humans interact, are divided into four books on the themes of friendship, war and peace and were intended to serve as a source of wisdom for the art of governing. The language of the present manuscript is Rajasthani in Devanagari script, as it has been used in North India since about the 12th century. The clearly and neatly worked miniatures shine in bright gouache colours with remnants of silver highlighting and depict the aristocratic world of the Mughal era with court ceremonies, magnificent processions, acts of war and, in many cases, erotic scenes. Mythological scenes are also depicted, such as the origin of the Ganges from Shiva's hair, as well as numerous animals from the fables of Hitopadesha. The style of the miniatures is characterised by clear lines and the skilful creation of depth through spatial staggering and (occasionally) perspective architecture. - Provenance: Pastedown with small owner's label of the american collector Frances Hofer; front endpaper with partly erased entry with name ‘Cary Welch’ (Stuart Cary Welch?, 1928-2008, American scholar and important curator of Indian and Islamic art). - Recently rebound and all leaves mounted on gutters, some text leaves subsequently rebound upside down. Some browning and minor spotting in places, 1 leaf with crease, some slight marginal tears, 1 leaf with repaired marginal tears, colour smudges here and there. Bound in recent cloth, preserved in signed modern white leather clamshell-box with blindstamped coloured title to covers and spine and red and yellow ornamental inlays, all in laid-on black frames.
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12.000,00
EUR
(Zuschlag)
With Note by Mary of Burgundy - "Ne moublies pas - Marie de bourg'ne"
Horae B. M. V. Paris um 1390
Horae B. M. V. Lateinisches und französisches Stundenbuch für den Gebrauch von Paris. Handschrift auf Pergament. Paris, um 1390. Blattgr. 16,7:12,3 cm, Schriftspiegel 9:5 cm. 14 (Kalendar 17) Zeilen. Gotische Textura in braunschwarzer Tinte, blassrot regliert, Hervorhebungen in Rot. Zahlreiche einzeilige Initialen in Gold auf brauem oder mauvefarbenem Grund mit weißem Federwerk, Zeilenfüller in Blau und Mauve mit goldenen Punkten und weißem Federwerk. Der Satzspiegel nahezu durchgängig zweiseitig eingefasst von Stäben in Gold, Blau und Mauve aus denen sich eine vierseitige Dornblattranken-Bordüre mit Blättern in Blau, Karminrot und Mauve entwickelt, vereinzelt auch mit Darstellung von Drachen in der Bordüre. Mit 8 großen Miniaturen in Gold und Farben in rechteckigen Rahmen über dreizeiligen Initialen in Blau und Mauve mit Efeu-Rankwerk auf Gold, einer vierzeiligen sowie zahlreichen ebensolchen zweizeiligen Initialen. 104 (3 w.) Bll. Alter gelblicher Samteinband, stark abgerieben, Rücken repariert. In mod. hellbrauner Maroquin-Kassette mit goldgepr. Rtitel.
Interessantes, vollständig erhaltenes Stundenbuch, vermutlich aus der Werkstatt des "Meisters der Johannete de Ravenelle", mit außergewöhnlicher Provenienz: das letzte Blatt verso mit dem Eintrag in Tinte: "Ne moublies pas | Marie de bourg'ne". Demnach wurde dieses Stundenbuch entweder von Maria von Burgund, Herzogin von Savoyen (1386-1428), Tochter Philipps des Kühnen, oder von Maria, Herzogin von Burgund (1457-1482), Tochter Karls des Kühnen, Gemahlin von Maximilian von Österreich, verschenkt oder, wie in der Zeit durchaus üblich, ein Stundenbuch eines hochstehenden Gasts von derjenigen mit dieser Anmerkung versehen. Ob der Eintrag eigenhändig ausgeführt wurde können wir nicht ermitteln. Leider durchgängig mit teilweise erheblichem Wasserschaden, dennoch ein interessantes Stück aus dem Umkreis der kulturellen Blüte des Burgunderreichs.
Buchschmuck: Reich mit Rankwerk und Initialen ausgestattet. Die Miniaturen, mit Darstellungen teilweise vor goldgemusterten farbigen Hintergründen, meist mit angedeuteten Landschaften im Vordergrund mit den folgenden Motiven: Mariä Verkündigung (fol. 21r), Mariä Heimsuchung (fol. 49v), Christi Geburt (fol. 63v), Verkündigung an die Hirten (fol. 71r), Anbetung der Könige (fol. 76v), Darbringung im Tempel (fol. 82r), Flucht nach Ägypten (fol. 87v), Krönung Mariens (fol. 96r).
Text: Im Kalendar (fol. 1-12) u.a. rot hervorgehoben die Heiligen Geneviève (3. Jan.), Louis (25. Aug.) und Denis (9. Okt.). Folgen: Sequenzen der Evangelien (fol. 13-19r). Fol. 19v-20r leer. Marienoffizium für den Gebrauch von Paris (fol.21-102r): Matutin (fol. 21r), Laudes (fol. 49v), Prim (fol. 66v), Terz (fol. 71r), Sext (fol. 76v), Non (fol. 82r), Vesper (fol. 87v), Complet (fol. 96r). Schlussgebet (fol. 102v), schließt mit "la fin des heures de n(ot)re dame." Fol. 103-104 leer.
Werkstatt: Zahlreiche Details der Illumination zeigen Ähnlichkeiten mit dem Stundenbuch des "Meister der Johannete de Ravenelle" bzw. seiner Werkstatt, das in Uppsala aufbewahrt wird (UUB ms C 517e). Die Gestaltung der Hintergründe folgt gleichen Prinzipien, die lockere Verteilung der Dornblattranken und die Art der Drachendarstellungen als Drolerien folgt ähnlichen Mustern. Die Komposition der Darstellungen ist im Vergleich zu dem Stundenbuch in Uppsala jedoch an einigen Stellen abweichend und grundsätzlich einfacher gehalten, eine geringere Anzahl von dargestellten Details, eine sparsamere Verwendung von Schattierungen und einige Details, die eher dem klassischen Kanon der Pariser Miniaturmalerei vor 1400 zuzuordnen sind, lassen eine Entstehung im Zeitraum 1380-1390 in der Werkstatt des Meisters der J. de Ravenelle vermuten. Wir möchten Dr. Eva Lindquist Sandgren für die Bestätigung der Zuschreibung und Dr. Thomas Rydén für wertvolle Informationen zu diesem Thema danken.
Zustand: Durchgängig stärker wasserfleckig und gering wellig, die Blätter der zweiten Hälfte geringer betroffen, die der ersten Hälfte in den Rändern auch etwas brüchig. Zu Beginn Tinte und Farben teilweise verlaufen, Kalendar und Sequenzen der Evangelien mit zahlreichen ergänzten Fehlstellen, teilw. mit Textverlust. Die ersten 3 Miniaturen mit Farbverwischungen und kleineren Abplatzungen, die übrigen 5 Miniaturen nur gering betroffen.
Provenienz: Maria von Burgund - Sothebys 1.12.1987, Los 60 - Privatbesitz.
Book of Hours in Latin and French, very probably from the workshop of the 'Master of Johannete de Ravenelle'. Manuscript on vellum, Paris c. 1390. With ivy-leaf borders throughout, initials in gold and colours and 8 large miniatures in gold and colours. With inscription from or in behalf of either Mary of Burgundy, Dutchess of Savoy, or Mary, Dutchess of Burgundy, at the foot of the last blank page. Presumably a gift or inscribed for a guest making a formal visit at the court of Savoy or Burgundy. We would like to thank Dr Eva Lindquist Sandgren for the confirmation of the attribution and Dr Thomas Rydén for valuable information on this subject. - Water-staining throughout, heavier to first half. Leaves of the first half also somewhat brittle at the edges. At the beginning ink and colours partially run, calendar and sequences of the Gospels with numerous repaired losses, partly with loss of text. The first 3 miniatures with colour smudging and minor chipping. - Bound in old yellowish velvet over pasteboards, worn, spine restored. Housed in modern light-brown morocco clamshell box, gilt title to spine.
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6.500,00
EUR
(Zuschlag)
In the Style of Cristoforo Cortese
Horae B. M. V., Bologna um 1420
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Wohl Bologna um 1420. Blattgr. 10,2:7,5 cm, Schriftspiegel 4,9:3,5 cm. 11 (Kalendar 17) Zeilen. Gotische Rotunda in schwarzbrauner Tinte, Hervorhebungen in Rot, Majuskeln und 2-3zeilige Lombarden in Blau und Rot, die Lombarden mit meist über den Satzspiegel hinausreichendem Federwerk in der jeweils komplementären Farbe. Mit 2 großen Miniaturen und 5 historisierten Initialen mit breiten, über den Satzspiegel hinausreichenden Bordüren, alles in Gold und Farben gemalt und dem Umkreis des Cristoforo Cortese zuzuweisen. 285 (erstes leer) Bll. Hldr. d. 19. Jh.; Rücken unter Verwendung alten Materials ergänzt, vorderes Innengelenk lose.
Vollständiges kleinformatiges Stundenbuch mit prächtig geschmückten Initialen im Stil des Cristoforo Cortese, der als der bedeutendste italienische Miniaturist der Spätgotik gilt und 1409-1439 in Bologna tätig war. (Vgl.: M. Canova. Miniature dell'Italia Settentrionale nella Fondazione Giorgio Cini. Vicenza 1978. 3).
Buchschmuck: Die beiden Miniaturen im Format 4,8:4 cm stehen am Anfang und am Schluss des Textes auf sonst leeren Blättern und zeigen je 1 Heiligen auf einer Rasenfläche stehend, beide eine weiße Lillie und ein Buch haltend, vor gleichmäßig blauem Hintergrund. Beide Miniaturen von einer goldenen Randleiste gefasst. Auf fol. 14v der Heilige Antonius von Padua, auf fol. 285v die Heilige Katharina von Siena. - Die historisierten Initialen auf Goldgrund mit feiner Miniaturmalerei und Bordüren aus Band- und Blattwerk in Blau, Grün und Mauve in feines Federwerk mit Goldpunkten auslaufend: Siebenzeilige Initiale "D" mit Madonna mit Kind (fol. 15r) und vierseitiger Bordüre die neben dem farbigen Blattwerk auch einige Blüten aufweist und unten eine hochovale Kartusche mit einem in brauner Tinte eingemalten Wappen zeigt. (Textbeginn hier gelöscht, die Bordüre nicht betroffen). - Vierzeilige Initiale "D" mit Skelett (fol. 128v) und einseitiger Bordüre. - Vierzeilige Initiale "S" mit betender Jugfrau Maria (fol. 219r) und einseitiger Bordüre. - Vierzeilige Initiale "D" mit Christus als Schmerzensmann (fol. 230r) und zweiseitiger Bordüre. - Fünfzeilige Initiale "D" mit König David (fol. 235r) und einseitiger Bordüre.
Text: Kalendar (fol. 2-13); Marienoffizium (fol. 15r-128r); Totenoffizium (fol. 128v-216r); Suffragien an die Heiligen Katharina von Alexandria und Katharina von Siena (fol. 216r-219r); Missa de Sancta Maria (fol. 219r-222v); Sequenzen der Evangelien (fol. 222v-230r); Memoria sacratissime (sic) passionis D.n.I.C. (Papst Johannes XXII zugeschrieben; fol. 230r-234v); Sieben Bußpsalmen (fol. 235r-281r). Es folgt in kleinerer Schrift (18 Zeilen, eventuell von anderer Hand) der Weg zur Erlösung: "Quicumque vult salvus esse..." (fol. 281v-283v). Auf dem ersten leeren Blatt verso von anderer, wohl geringfügig späterer Hand geschriebenes Gebet der Dominikaner: "(D)eus qui ec(c)l(e)siaz tuaz b(e)ati d(ome)nici confessoris ... proficiat incrementis".
Zustand: Breitrandig, Bordüren und das teilw. weit über den Satzspiegel hinausreichende Federwerk der Lombarden nur in Ausnahmefällen den Blattrand berührend. Stellenweise gering fingerfleckig, vereinzelte kleine Braunflecken. Die Textzeilen auf Bl. 15r (Beginn des Marienoffiziums) größtenteils gelöscht, Initiale und Bordüre nicht betroffen. Die Miniaturen und zwei der Darstellungen der histor. Initialen mit stark nachgedunkelten Stellen durch Oxidation des verwendeten Bleiweiß. Abplatzungen an der goldenen Rahmenleiste der Miniatur auf dem Schlussblatt (Katharina). Erste vier u. letzte acht Bll. mit kleinen Wurmspuren im Rand, lediglich in der abschließenden Miniatur mit 3 Stellen mit Bildverlust.
Provenienz: Erstes Textblatt mit in Tinte eingemaltem Wappen (Adler über Schachbrettmuster). - Bl. 1r mit zwei schwach lesbaren Besitzeinträgen dat. 1659 u. 1728. - Exlibris Henry, Duke of Gloucester (1900-1974) - Christie's 7.12.1988. Los 20. - Privatbesitz.
Complete book of hours on vellum, illuminated in the style of Cristoforo Cortese. Latin manuscript on vellum. (Bologna? early 15th century). With 2 full-page miniatures in colours and gold, 5 historiated initials on gold ground with foliated and floral ornamentation in colours and gold and numerous blue or red lombards with penwork decoration. - Wide-margined, the borders and penwork decoration only touching the edge of the leaves in very few places. Little thumbing and minor staining in places. The lines of text on fol. 15r (start of Horae BMV) erased, the initial and border not affected. The miniatures and two of the depictions of the historiated initials with heavily darkened areas due to oxidation of white lead. Chipping to the gold frame border of the miniature on the final leaf (St Catherine). First four and last eight leaves with small worm marks in margins, only in the final miniature with loss of image in 3 places. - Bound in 19th cent. full-calf; rubbed, rebacked using old material, front hinge detached.
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26.000,00
EUR
(Zuschlag)
Horae B. M. V. Stundenbuch, Nordfrankreich 1470-80
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Nordfrankreich (oder Flandern?), um 1470-80. Blattgr. 18,9:13,5 cm, Schriftspiegel 11,7-11,9 cm, 19 Zeilen (Text), und 12,8-12,9 cm, 32 Zeilen (Kalendar). In dunkelbrauner und roter Tinte in ebenmäßiger Buchschrift (Textualis) geschrieben. Ohne Signaturen und Reklamanten. Mit 14 großen, goldgehöhten Miniaturen, 28 Bordüren mit reichem floralen Schmuck, 13 großen sechszeiligen u. einer dreizeiligen Initiale in Blau und Mauve mit weißem Federwerk auf Blattgoldgrund, 6 dreizeiligen und zahlreichen zweizeiligen Blattgold-Initialen auf blauem und mauvefarbenem Grund mit weißem Federwerk, sowie zahlreichen einzeiligen Fleuronnée-Initialen in Blau und Gold. 115 Bll. Lederband des 17. Jahrhunderts mit filigraner Vergoldung; auf beiden Deckeln umschließt eine doppelte florale Bordüre ein mit einer Raute aus Rank- und Blattwerksstempeln gefülltes Mittelfeld, die Vergoldung ist stark abgegriffen, Rückgelenk geplatzt; Vorsätze im 19. Jhdt. erneuert.
Vollständiges und wohlerhaltenes Stundenbuch aus einem Atelier im Nordosten von Frankreich oder in Flandern. Die im Kalendar hervorgehobenen Einträge für Elysius (Eligius von Noyon) am 25. Juni (Übertragung der Gebeine) und 1. Dezember (Gedenktag) sowie Nicasius (von Reims) am 14. Dezember (Gedenktag) weisen auf eine Region nordöstlich von Paris als Bestimmungsort hin. Die ganzseitigen Miniaturen auf den Versoseiten von eingefügten Einzelblättern (recto leer), typisch für eine Entstehung in Flandern, zu den jeweiligen Textstellen. Die Miniaturen, sowie der mit einer sechszeiligen ('Obsecro te' mit dreizeiliger) Initiale beginnende Text auf den 14 nebenstehenden Rectoseiten von breiten vierseitigen Bordüren aus blauem, braunem und grünem Blattwerk mit Blüten und Früchten über einem mit schwarzen Punkten und Goldpollen übersäten Hintergrund eingefasst.
Illumination: Die großen Miniaturen (ca. 12:7,5 cm) mit fein aufgetragenem Pinselgold gehöht. Besonders hervorzuheben sind die ungewöhnlich charaktervollen und individuellen Gesichter der dargestellten Personen mit einem großen Reichtum von verschiedenen Bartformen und Frisuren. Dargestellt sind: Kreuzigung (fol. 7v), Ausgießung des Heiligen Geistes (13v), Maria mit Kind begleitet von Engel u. Heiligem (19v), Verkündigung (29v), Heimsuchung (38v), Geburt Christi (47v), Heilige Drei Könige (56v), Darbringung im Tempel (60v), Kindermord von Bethlehem (64v; ein Soldat präsentiert Herodes ein aufgespießtes Kleinkind), Flucht nach Ägypten (70v), Schmerzensmann (76v), Auferweckung des Lazarus (89v), Krönung Mariens (109v).
Lagenkollation: Verbund aus stark variierenden Lagen, die Miniaturen als Einzelblätter eingefügt. Kalender: (III)6; Stundenbuch: (IV+2)16, (IV+1)25, (I+2)29, (IV)37, (IV+1)46, (I+2)50, (I+3)55, 2 (I+2)63, (1+1)65, (I+2)69, (II+2)75, (IV+1)84, (I+2)88, (I+3)93, (IV)101, (III+1)108, (I+1)111, (II)115.
Zustand: Breitrandig und insgesamt in schöner farbfrischer Erhaltung. Die ersten und letzten beiden Blätter wie üblich etwas angestaubt und im Rand leicht stockfleckig, sonst nur ganz vereinzelt mit unbedeutenden Fingerspuren, 3 oder 4 Blätter mit kleinen Pergamentfehlern im weißen Rand. Auf dem vorgebundenen, verschmutzen Pergamentvorsatz oben, eine alte verwischte, gelöschte und unleserliche Notiz.
Provenienz: deutsche Privatsammlung aus familiärem Nachlass.
Book of hours for the use of Rome, Northern France. Latin manuscript on vellum. 115 leaves. With 14 large miniatures heightened with gold, 13 six-line and 1 three-line initial on gold ground and 28 elaborate borders with acanthus leaves, foliage and stilized fruits on a dotted (somtimes gold-dotted) ground, 6 three-line and numerous two-line gold initials on colour ground as well as countless one-line fleuronée-initials in blue and gold. Particularly noteworthy are the unusually characterful and individual faces of the people depicted, with a great wealth of different beard shapes and hairstyles. - First and last two leaves slightly dusty and with marginal foxing, else minor fingermarking only in places, natural vellum flaw to the white margin of 3 or 4 leaves. A well preserved copy, illustrations and borders in fresh colours. Bound in 17th century full calf gilt, rubbed, gilding oxidized, second joint split but firm.
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15.000,00
EUR
(Zuschlag)
Trompe-l'oeil-Borders
Horae B.M.V. Flandern (Brügge?), um 1530
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Flandern (Brügge?), Umkreis des Simon Bening, um 1530. Blattgr. 13,5:9,5 cm. Schriftspiegel 7,5:5 cm. 16 (Kalendar bis zu 17) Zeilen, blass rot regliert. Bastarda in brauner Tinte, Versalien gelb schattiert, Rubriken in Rot. Mit 13 (statt 14) ganzseitigen Miniaturen mit breiten vierseitigen Randbordüren, 14 gegenüberstehenden Randbordüren mit sechszeiligen Initialen, 7 siebenzeiligen historisierten Initialen in dreiseitigen Randbordüren, zahlreichen ein- und zweizeiligen Blattgold-Initialen auf blauem und mauvefarvenem Grund mit weißem Federwerk, teilw. mit floralen Randausläufern, sowie blauen und mauvefarbenen Zeilenfüllern mit weißem Federwerk. 156 (statt 158?; l. leer) Bll. Wohl späterer flex. Einband unter Verwendung eines roten Granatapfel-Seidenbrokats des 16.-17. Jh.; in neuerer Zeit restauriert, dabei am Rücken hinterlegt, Spiegel aus altem, fleckigen Schweinsleder ergänzt, Heftung vermutlich erneuert. In mod. weinroter Maroquin-Kassette.
Kleinformatiges Stundenbuch in der Art der Gent-Brügger Malerschule. Die Miniaturen, jeweils auf Versoseiten mit vierseitiger Randbordüre, ergänzt durch gleichartige vierseitige Randbordüre auf der folgenden Rectoseite mit ornamentaler Initiale. Die breiten Bordüren in der Art des Simon Bening, jeweils auf einer Fläche aus Dunkelgelb, Ziegelrot oder Blaugrau, zeigen Rankwerk aus Akanthusblättern, verschiedenartige Blüten (Akelei, Gänseblümchen, Nelken, Rosen, Stiefmütterchen etc.), Erdbeeren und vereinzelt musizierende Äffchen oder Engel, jeweils mit Schatten auf der hinterlegten Farbfläche in Trompe-l'oeil-Manier.
Illumination: vierseitige Bordüre mit Initiale 'S' (fol. 13r; hier wurde ein Blatt mit Miniatur, wohl mit Darstellung der hl. Veronika entfernt), Miniaturen, jeweils mit gegenüberstehender Bordüre mit Initiale: Kreuzigung (14v), Gebet zum heiligen Geist (22v), Gebet zur hl. Jungfrau (29v), Mariae Verkündigung (41v), Mariae Heimsuchung (53v), Christi Geburt (66v), Verkündigung an die Hirten (72v), Anbetung der hl. drei Könige (78v), Darbringung im Tempel (83v), Bethlehemitischer Kindermord (88v), Flucht nach Ägypten (97v), David betend (114v), Auferweckung des Lazarus (136v); die historisierten Initialen mit dreiseitiger Bordüre zeigen: Vesperbild (104r), sowie die Heiligen Michael (110r), Johannes der Täufer (110v), Andreas (111r), Maria Magdalena (111v), Katharina (112v) und Barbara (113r).
Text: Kalender (fol. 1r-12v), Stundenbuch (Messen zur hl. Veronika, zum hl. Geist, zur hl. Maria, Stundengebete; 13r-103r), Heiligengebete (zu Maria und d. Heiligen Michael, Johannes d. Täufer, Andreas, Maria Magdalena, Katharina, Barbara; 104r-113v), Bußpsalmen (114v-135v), Totenvigil (136v-155v).
Zustand: In den Rändern teilweise etwas angestaubt und vereinzelt leicht fingerfleckig. Die erste Hälfte der Blätter in der oberen Innenecke mit blassem Wasserfleck der jedoch den Satzspiegel nicht erreicht und die Bordüren nicht tangiert. Die Bordüren teilweise in der unteren Außenecke etwas abgegriffen, vereinzelt auch mit kleineren Farbabplatzungen. Einzig die Miniatur und die Bordüre auf fol. 22-23 mit etwas stärkeren Farbabplatzungen an einigen Rottönen. Kalender in den Rändern etwas angeschmutzt und mit einigen geringfügig später hinzugefügten Namenseinträgen, darunter Godlieve (Godeleva von Gistel, 6. u. 30. Juli), Dominicus (5. August), Franziskus von Assisi (4. Okt). Das erste Kalenderblatt stark gebräunt und die Tinte durch Feuchtigkeitseinwirkung verlaufen, das letzte beschriebene Blatt (155) etwas angeschmutzt u. gebräunt. Das leere Schlussblatt mit der passenden roten Reglierung, jedoch sauber und fleckenfrei und vermutlich nicht zur letzten Lage gehörig. Fehlt 1 Bl. mit Miniatur nach dem Kalender und wohl mindestens 1 Bl. am Schluss.
Book of hours in the style of the Ghent-Bruges school of painting. Manuscript on parchment. The 13 (of 14) miniatures, each on verso pages with a four-sided border, accompanied by a similar four-sided border on the following recto page with an ornamental initial. The wide borders, each on a background of dark yellow, brick red or blue-grey, show acanthus leaf foliage, various flowers (columbine, daisies, carnations, roses, pansies, etc.), strawberries and occasional monkeys or angels playing music, all with shadows on the coloured background in a trompe-l'oeil style. - Some dust-staining and light thumbing to margins. The first half of the leaves in the upper inner corner with a pale water stain which, however, does not reach the type area and does not affect the borders. The borders partially somewhat worn in the lower outer corner, occasionally with minor colour flaking. Only the miniature and the border on fols. 22-23 with somewhat heavier colour chipping in some red tones. Calendar somewhat soiled in the margins and with a few slightly later added name entries. The first calendar leaf heavily browned and the ink has blurred due to moisture, the last inscribed leaf (155) somewhat soiled and browned. The blank final leaf (156) with the appropriate red ruling, but clean and spotless and presumably not belonging to the last quire. Lacking 1 leaf with miniature after the calendar and probably at least 1 leaf at the end. Probably later flex. binding using a red pomegranate silk brocade of the 16th/17th century; restored, backed at spine, paste-down made of old, stained pigskin, stitching presumably renewed. Housed in a modern red morocco clamshell box with gilt title to spine.
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1.400,00
EUR
(Zuschlag)
Horoskop wohl für Wallensteins Lieblingsvetter
Horoskop "Astrologia Judiciaria". Handschrift um 1630
Horoskop. - "Astrologia Judiciaria, divinationes prohibitas continens". Italienische Handschrift auf Papier. O. O. (Prag?), um 1630. (20:15 cm). Kursive in brauner Tinte. Mit 3 quadratischen u. 3 runden Radizes, einigen Diagrammen u. zahlr. Tabellen. 55 nn. Bll. (d. l. w.). Pergamentband d. Zt. mit goldgepr. Deckelmedaillons, Deckelfileten, Eckfleurons u. Goldschnitt, Bindebänder fehlen, gering fleckig.
Ausführliches Horoskop für "Conte Massimiliano de Bolstain Colonello & Cam. de S(ua) M(aesta) C(attolica) & Cavalerisso mag: della H(ones)ta d'Ung(her)ia & Bo(he)mia", einem Oberst und Kammerherren (des späteren Kaisers Ferdinand III.?). Wohl handelt es sich dabei um Maximilian von Waldstein (z Valdštejna, Walstein, Wallstein, 1598-1655 Wien), dem „Lieblingsvetter“ Albrechts von Wallenstein, seit 1628 Reichsgraf, der als Geheimrat und Obriststallmeister, Generalwachtmeister und Oberbefehlshaber von Prag in kaiserlichen Diensten stand. Das Horoskop beginnt mit der Sternenkonstellation im März 1597 und reicht bis zum vorausgesagten Todesjahr 1654. In den folgenden Kapiteln werden Beschaffenheiten und Unfälle an Körper und Seele beschrieben, sowie Schicksal, Zufälle, Reichtum, Ehren, Heirat und Kinder, Freunde, Feinde und Untergebene sowie Reisen betrachtet und die Dauer des Lebens und der Zeitpunkt des Todes vorausgesagt. Zur Untermauerung der Deutungen werden maßgebliche Astrologen zitiert wie Haly Abenragel, Luca Gaurico, Jamblichus Chalsidensis, Al Qabisi (Alcabitius) u.a., aber auch philosophische Autoritäten wie Aristoteles, Platon u. Macrobius werden bemüht und auch hebräische Kabbalistik mit herangezogen. Der Titel mit Radix-Vignette ist eingefasst in einem architektonischen Rahmen, der Text ist durchgängig regliert. - Alter hs. Besitzeintrag auf Innendeckel, Vorsätze schwach fleckig, Innengelenke mit Wurmspuren.
Detailed manuscript horoscope from about 1630 in Italian language. Written for a chamberlain of Ferdinand III. (probably Maximilian von Waldstein, the ‘favourite cousin’ of Albrecht von Wallenstein), beginning with the constellation of the stars in March 1597 and extending to the predicted year of death 1654. With 3 square and 3 round astrological diagrams, many tables and other small diagramms. - Old ms. owners entry to pastedown, faint staining to endpapers and worming to inner hinges. Bound in contemporary vellum with gilt fillets and floral center- and corner-pieces, edges gilt, ties lacking, some staining.
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300,00
EUR
(Zuschlag)
Beschreibung des dorffs Nahbollenbach. Zeichnung
Idar-Oberstein. - "Eine Gründliche und eigentliche beschreibung des dorffs Nahbollenbach welches Obersteinischer hoher Oberkeit angehörig...". Manuskriptkarte auf Papier. (Nach?) 1605. Blattgr. 58,5:41 cm. Mit 9 Wappenzeichnungen.
Plan von Oberstein und der Dörfer Kirch- und Nahbollenbach. Wohl etwa gleichzeitige Kopie einer Karte, die in einem Reichskammergerichtsprozess (Landeshauptarchiv Koblenz, Best. 56, Nr. 802) verwendet wurde, erstellt im April 1605 vom Geometer Christoph Tilemann Stella, dem Sohn des berühmten Kartographen. Unterhalb des Meilenzeigers mit späterer Notiz. - Gebräunt, stark restauriert u. mit ergänzten Fehlstellen. oRR./Waf.
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500,00
EUR
(Nachverkaufspreis)
Ingelheim. Urkunde auf Pergament. 1598. Ger.
Ingelheim. - Vertrag zwischen den Brüdern Hans Friedrich, Hans Jakob, Hans Melchior sowie Marsilius Gottfried von Ingelheim und Eberhard Wolfgang von Heusenstamm bzw. Johann Gottfried vom Stein als Vormünder über die Tilgung von Schulden durch Güter in Kirchberg. Deutsche Urkunde auf Pergament. Mainz, 19. Februar 1598. Blattgr. 62,5:88 cm, Plica 2 cm, Schriftspiegel ca. 59:80,5 cm. Mit schwarzbrauner Tinte in sauberer Kanzleikursive geschrieben, die erste Zeile kalligraphisch verziert. Mit 5 (von 8?) anhängenden Wachssiegeln. Gerahmt.
Durch die Herren Johann von Dalberg, Hans Georg von Birken zum Hain, Bernhard Horneck zu Weinheim und Dieter Greiffenclau zu Vollrads vermitteltes Abkommen, die von den Eltern der Brüder von Ingelheim übernommene Schuld mit ererbten Gütern in Kirchberg und Umgebung zu begleichen. Ursprüngliche Gläubigerin war eine Frau Praxedis von Langenau, gegenwärtige Gläubiger sind die Kinder ihres verstorbenen Vetters, Hans Reinhard von Walbrun. Der Text des Abkommens endet etwa in der Mitte der Urkunde. Darunter wird das urprüngliche, 1581 begonnene Schuldverhältnis rekapituliert. Dabei werden eine Reihe von Liegenschaften in Ingelheim genannt, die zur Sicherheit verpfändet werden, mit Ortsangaben wie: "vor der Obern Brucken" (Ohrenbrücke), "Stiegelpforte" (Stiegelgässer Tor), "die Sälz", "der Grueß" (der Gries), meist mit Angaben der Eigentümer der angrenzenden Flurstücke. Unterzeichnet von den Brüdern von Ingelheim und den Herren von Dalberg, von Birken zum Hain, Horneck zu Weinheim und Greiffenclau zu Vollrads. - Etwas wellig, stellenweise gering gebräunt, Faltspuren, einige kleinere Braunflecke im Zentrum. - Beiliegt: Ausführliche Inhaltsangabe (3½ maschinenschriftl. Seiten) des Frankfurter Rechtshistorikers Adalbert Erler, dat. 5/79, wie dort angegeben aus dem Besitz des Ingelheimer Notars Hans-Armin Weirich erworben.
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1.300,00
EUR
(Zuschlag)
Notariatsinstrumente. Brescia. 1391-1541. 16 Bll.
Italien. - Brescia. - Notariatsinstrumente. - Sammlung von 16 lateinischen Urkunden. Handschriften auf Pergament. Überwiegend Brescia, 1391-1541. Verschiedene Formate, ca. 36-81:12-36 cm. Verschiedene gotische Halbkursiven und Kanzleikursiven in brauner Tinte, meist mit Notariatssignet unten links.
Reichhaltige Sammlung von Verträgen und Urkunden aus dem Raum Brescia, ausgestellt in den Jahren 1391, 1409, 1475, 1478, 1488, 1489 (2), 1495, 1496 (2), 1500, 1504, 1509, 1527, 1541, sowie eine nach 1500 gefertigte Abschrift einer Urkunde von 1426 über den Status von Juden in Brescia nach der Übernahme der Stadt durch Venedig. Unter den zeichnenden Notaren G. Duranti ("Johs. de rantus"), Baldassare de Ello, J. P. Fenaroli, J. Florini de Florinis, P. Gnocchi, de la Costa. Unter den erwähnten Personennamen Antonio Albagini, Andrea Bogoni, Aloysius de Bonis, Antonius Calzmartis (?), Simon Camboretti, Lorenzo Duranti, Antonio u. Giovanni Fabri, Aloysius und Seb. Fenaroli, Cr. de Gazzoli, Giacomino de Gobis, Bartoli (?) de Gobis, Gio. Ottonelli, P. de Pocelagi, Joh. Vgomb (?) u.v.m. - Meist etwas gebräunt und fleckig, stellenweise etwas angestaubt oder fingerfleckig. Verso mit alten Rückvermerken u. teilweise mit alten Archiv-Vermerken. Vereinzelte kl. Löcher oder Pergamentfehler. Eine Urkunde unten mit Textverlust abgeschnitten (Dokumentation der Ungültigkeit), eine rechts mit Fraßspuren mit etwas Textverlust. oRR.
Collection of 16 notarial instruments, manuscripts on parchment, mainly from Brescia, issued 1391-1541. Various Gothic half cursives and chancery cursives in brown ink, mostly with notary's signet at bottom left. One as a copy made after 1500 of a document from 1426 on the status of Jews in Brescia after the city was taken over by Venice. - Mostly somewhat browned and stained, little dusty or fingerstained in places. Verso with annotations. Isolated small holes. One document cut off at the bottom with loss of text (documentation of invalidity), one document on the right with lesions and some loss of text. Sold as is, not subject to return.
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320,00
EUR
(Zuschlag)
Notariatsinstrumente Italien / 13 Bll.
Italien. - Notariatsinstrumente. - Konvolut von 5 lateinischen Urkunden. Handschriften auf Pergament. Italien 1440-1579. Verschiedene Formate, ca. 49-52:15-40 cm. Verschiedene gotische Halbkursiven und Kanzleikursiven in brauner Tinte, mit Notariatssignet unten links.
Urkunden und Verträge ausgestellt 1440 (Nerola?), 1484 (Pinzano), 1495 (Pantano?), 1504 (Rom?) und 1579 (Venedig). Unter den zeichnenden Notaren "Catezinus filius" u. Mareus a Porta. Bei dem Dokument von 1579 handelt es sich um das Testament des Lorenzo Manroceno (Morosini), ausgestellt von Antonio de Grasselis. - Insgesamt etwas angestaubt, vereinzelt fleckig. Das Testament mit Ausbleichungen und Fraßstellen mit Textverlust. - Dazu: 7 fragmentarische Notariatsinstrumente des 15.-16. Jahrhunderts. Handschriften auf Pergament. Wohl ebenfalls in Italien ausgefertigt. Verschiedene Formate, ca. 12-47:17-33 cm. - Fragment einer arabischen Handschrift auf Papier 1 Bl. ca. 12:29 cm. - Zus. 13 Bll. - oRR.
Five Italian notarial instruments, manuscripts on parchment, issued 1440-1579. - Some dust-soiling, little staining, the one of 1579 with faded spots and flawes with loss of text. - Added: 7 fragments of probably also Italian notarial instruments on parchment of the 15. to 16. cent. - Single fragmentary leaf of an Arabian manuscript on paper. - Overall 13 leaves. - Sold waf, not subject to return.
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9.000,00
EUR
(Zuschlag)
Konrad von Brundelsheim, Sermones Socci. Handschrift
Konrad von Brundelsheim (Conradus de Brundelsheim). Sermones des sanctis (Sermones Socci). Lateinische Handschrift auf Papier. Wohl Süddeutschland, 1456. Fol. Blattgr. ca. 29:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 17,5-21:13,5-15 cm. 2 Kolumnen, 21-44 Zeilen. Gotische kursive Buchschrift von verschiedenen Händen in braunen u. braunschwarzen Tinten, Überschriften in Rot, rubriziert. Mit 1 etwa sechzeiligen Initiale in Blau mit rotem Federwerk sowie zahlreichen dreizeiligen Initialen in Rot. 338 Bll. (in Bleistift foliiert). Hldr. d. 19. Jh. mit Rvg. mit goldgepr. Rtitel "Soccus Sermones vari de sanctis Cod. anni 1446", Gelenke u. Kapitale restauriert.
Vgl. Verfasserlexikon V, 151f. - Die "Sermones Socci" werden Konrad von Brundelsheim zugeschrieben, der 1303-1306 und 1317-1321 Abt des fränkischen Zisterzienserklosters Heilsbronn war und als solcher starb. "(E)ines der umfangreichsten und zugleich verbreitetsten Predigtmagazine des deutschen SpätMA.s Als Predigtmagazin waren sie allerdings nicht von vornherein konzipiert, sie wurden es durch ihren Gebrauch. Der Autor selbst hatte sie nach seinen eigenen Worten ... zur klösterlichen Lesung bestimmt ... Unter den Quellen des belesenen und gewandt verarbeitenden Autors stehen Bernhard von Clairveaux, Bonaventura und Albertus Magnus ... voran" (Verfasserlexikon). Enthält nach Schneyer, Repertorium I, die Nummern 267-285, 291-293, 290, 294-372, 374, 373 und 375-379 sowie 8 bei Schneyer nicht verzeichnete Predigten. Bl. 324v: "Explicit Soccus de sanctis sub annis d(omini) 1456 p(er) man(us) Johannis do(min)e (?) de blauburen in feria qua(r)ta p(ost) asscensio d(omini) hora 3 p(ost) meridiem". Die Handschrift vollendet hat also ein Johannes de Blaubeuren. Es folgen drei Verzeichnisse (Numerus sermonum in hoc volumine, Alia tabula sermonum huius libri, Tabula huius libri Socci de sanctis). Interessanterweise ist die Foliierung, auf die sich die Verzeichnisse zum Teil beziehen, nicht vorhanden. Endet auf Bl. 338v: "Explicit tabula 1456 deo gr(a)cias". - Durchgehend etwas wasserrandig, zu Beginn stärker; Bll. 250-295 Schriftspiegel meist stärker gebräunt, dort wenige Bll. mit geringem Buchstabenverlust durch Tintenfraß; Bl. 1 mit der großen Initiale oben mit Textverlust u. Verlust an der Initiale durch großen ergänzten Abriss, Besitzvermerk entfernt. - Provenienz: Europäische Privatsammlung.
Manuscript on paper in several hands, finished in 1456 by Johannes de Blaubeuren. - Some waterstaining throughout, heavier at beginning; browning to text space of leaves 250-290, slight loss of letters to few leeaves due to ink erosion; restored tears with some loss of text and of first initial to first leaf, owner's inscription on first leaf scratched out. 19th century half calf, restored.
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6.000,00
EUR
(Zuschlag)
Konrad von Haimburg, Laus Mariae. Handschrift
Konrad von Haimburg. Laus Mariae (Matutinale). Incipit: "Ad laudem matris virginis...". Lateinische Handschrift auf Papier. Wohl Österreich, um 1400. Fol. Blattgr. ca. 29:22 cm, Schriftspiegel ca. 22,5-23:15-16 cm. 2 Kolumnen, 45-47 Zeilen. Gotische kursive Buchschrift von mehreren Händen in braunen Tinten, Überschriften in Rot, regliert. Mit zahlr. ein- bis dreizeiligen Initialen in Rot. 262 S. (in Bleistift paginiert). Lederrücken des 18. (?) Jh. mit 2 schlichten Pappdeckeln, diese gelockert, vorderer fast lose, Buchblock angebrochen. Mod. Lwd.-Kassette.
Enthält tägliche Lesungen zu Ehren Mariens für jeden Tag des Jahres, zusammengestellt aus den Schriften der Kirchenväter und dem religiösen Schrifttum des Mittelalters. Der Text ist bisher nicht veröffentlicht. Der Kartäuser Konrad von Haimburg (auch Hainburg; Conradus Gamnicensis) aus Hainburg an der Donau war 1342-1345 Prior der Kartause Seitz sowie 1350-1354 und von 1358 bis zu seinem Tod 1360 Prior in Gaming (Niederösterreich). Als Angehöriger der Kartause Smichov bei Prag vollendete er 1350 im Auftrag des Erzbischofs Ernst von Pardubitz das "Lectionarium mariale". 1356 erstellte er aus diesem im Auftrag des Bischofs von Trient, Meinhard von Neuhaus, "eine Kurzfassung des Lektionars her, die für die tägliche Lesung, ausgenommen die an Marienfesten, statt neun Lektionen nur mehr drei vorsieht. Die unter verschiedenen Titeln - meist 'Laus Mariae', aber auch 'Mariale', 'Matitunale' - gehende Kurzfassung hatte größte Verbreitung" (Verfasserlexikon V, 187). Der Text des "Laus Mariae" geht bis S. 258, linke Spalte. Es folgt gleich darauf ein anderer Text, der auf S. 262 abbricht. - Tlw. etwas fleckig, vereinzelt etwas stärker, hier u. da mit kleinem Wasserrand; S. 1 stärker gebräunt; stellenw. mit kleinen Randläsuren; S. 257/258 mit Einriss bis in den Text u. Verlust weniger Buchstaben durch Fehlstelle; die nicht mehr zum Text gehörigen S. 262/262 ebenfalls mit Verlust weniger Buchstaben sowie stärker gebräunt u. durch Feuchtigkeit tlw. unlesbar. - Provenienz: S. 1 mit Besitzvermerk des 17. Jh.: "Conventus Crembsensis Ordi. Pdi.", das ist das Dominikanerkloster in Krems an der Donau, das 1783 aufgehoben wurde; Europäische Privatsammlung.
Manuscript on paper. Collection of daily readings in honor of the Virgin Mary ("Laus Mariae"), assembled in 1356 by Conrad of Haimburg (died 1360), a Carthusian monk. This copy with a 17th century ownership inscription of the Dominican convent in Krems an der Donau in Lower Austria, near Gaming where Conrad of Haimburg had been prior two times. - The "Laus Mariae" on pp. 1-258, followed by some other text. Some staining in places, heavier to some leaves, some dampmarking here and there, heavier browning to p. 1; some marginal fraying here and there; marginal tear affecting text to pp. 257/258, some loss of letters due to flaw to the same pages; heavy browning, dampmarking and some loss of letters to last leaf. Leather spine with laters boards, front cover nearly loose, book block cracked. In recent cloth box.
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90,00
EUR
(Zuschlag)
Gesellenbrief der Sattler in Limburg. 1761
Limburg - Gesellenbrief für den Sattler Christian Ruffa. Deutsche Urkunde auf Papier. Limburg, 12. Februar 1761. Qu.-fol. Blattgr. 22,5:37,5 cm, Plica 3 cm; Schriftspiegel ca. 19,5:34 cm. Mit kalligraphierter Eingangszeile und anhängendem Siegel in Holzkapsel (diese ohne Deckel).
Christian Ruffa aus Hattersheim, Oberamt Hofheim. - hier "Haddersheim" - hatte 1752-1755 bei Johannes Degenhoff in Limburg gelernt und war seitdem auf Wanderschaft gewesen. Vom Zunftmeister Albrecht Brandenburger und von Degenhoff unterschrieben.
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900,00
EUR
(Zuschlag)
Mit Original-Uniformteilen
Uniformierungsvorschriften Ludwigskanal
Ludwig-Donau-Main-Kanal. - Uniformierungs-Vorschriften für das Personal des Ludwig-Donau-Main-Kanales (Deckeltitel). Aktenfaszikel. Deutsche Handschrift auf Papier. 1843-1895. Fol. (35:22 cm). Von verschiedenen Händen in deutschen Kursiven geschrieben. Mit mehreren tlw. farbigen Zeichnungen sowie 4 Knöpfen u. 3 Abzeichen aus Metall. 43 Bll. Kart. d. Zt., beschädigt.
Der Ludwig-Donau-Main-Kanal wurde zwischen Nürnberg und Bamberg 1843 eröffnet, auf der ganzen Strecke 1846. Die Akte enthält u.a. die Zeichnung eines Beamten in seiner Uniform in ganzer Gestalt und Messingabzeichen und -knöpfe (Entwürfe?). - Papier tlw. gebräunt.
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250,00
EUR
(Zuschlag)
Urkunde des Wilhelm, Graf von Nassau Dillenburg. 1554
Nassau-Dillenburg. - Wilhelm, Graf von Nassau-Dillenburg verkauft eine Wiese, genannt die Ohell, in Niederscheld ("Nidderscheldt"). Deutsche Urkunde auf Pergament. (Dillenburg), 8. März 1554. Qu.-fol. Blattgr. ca. 31,5:47 cm, Plica 7 cm; Schriftspiegel ca. 22:42 cm. Kanzleischrift in brauner Tinte. Von Wilhelm eigenhändig unterzeichnet ("Wilhelm Graff zu Nassaw"). Ohne das Siegel.
Die Wiese wird an Reinhard Holler und seine namentlich genannten Angehörigen verkauft. Niederscheld ist heute Ortsteil von Dillenburg. - Versoseite angestaubt u. etwas fleckig.
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550,00
EUR
(Zuschlag)
4 Notariatsinstrumente auf Pergament / 5 Tle.
Notariatsinstrumente. - Vier Notariatsinstrumente. Deutsche Urkunden auf Pergament. 1530-1615. Qu.-fol.
4 großformatige Urkunden, mit den Signeten der Notare Martin Schilbock (Ladenburg; 1530), Johannes Hoss (Meisenheim?; 1550), Anton Schultgen (Mayen?, 1574) und Stephan von der Wehe (Andernach; 1615). - Alle gefaltet; außen tlw. angestaubt; Hoss mit kl. Fehlstelle durch Tintenfraß. - Dazu: Ladung uff die Punctation Cum Executione Herrn Cristoffs Abts zu Prumm (etc., Adresse). Deutsche Handschrift auf Papier. 1557. Qu.-fol. - Christoph von Manderscheid war Abt des Klosters Prüm. - Zusammen 5 Tle.
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9.000,00
EUR
(Zuschlag)
Pfinzings kartographisches Testament
Pfinzing, Von der Feldrechnung. Handschrift
(Pfinzing, P.). "Von der Feldrechnung". Deutsche Handschrift auf Papier. Nürnberg um 1598. Fol. Blattgr. 32,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 21:14 cm, Illustrationen abweichend. Von einer Hand in flüssiger Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit 26 teilw. blattgroßen gouachierten Federzeichnungen mit Goldhöhung. 26 Bll. Mod. flex. Prgt. aus einer alten deutschen Handschrift. In dekorativer Maroquinkassette.
Bedeutende illustrierte Handschrift nach dem berühmten wie seltenen Werk "Methodus geometrica. Das ist: Kurtzer wolgegründter unnd außführlicher Tractat von der Feldtrechnung und Messung" (Nürnberg 1598) von Paul Pfinzing (1554-99). "P.s Methodvs geometrica (1598) gilt als das erste ausführliche Lehrbuch der Kartographie in deutscher Sprache. P. geht darin auf Längen- und Flächenmaße und auf Flächenbestimmungen ein und lehrt u. a., die Größe einer Fläche durch Auswiegen zu bestimmen. Die praktischen Verfahren der Feldmessung werden ausführlich in Wort und Bild dargestellt. Die wichtigsten Hilfsmittel im Gelände waren der Marschkompaß und uhrenförmige Schrittzähler; die gemessenen Winkel und Strecken wurden auf einem von P. entworfenen Konstruktionstisch zu einer Karte verarbeitet" (NDB XX, 335).
Pfinzing war Zeichner, Radierer und Geograph zu Nürnberg, 1587 wurde er zum Ratsherrn. Sein Wissen über die Techniken des Messens eignete er sich vor allem aus Dürers "Unterweisung der Kunst des Messens" an, sowie aus Werken des Nürnberger Malers und Goldschmieds Heinrich Lautensack. Sie waren wichtige Quellen für seine beiden Hauptwerke "Methodus geometria" (1598) und "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (1599). Beide Werke erschienen nur in kleinster Auflage. "Diese beede Opera waren nicht zum verkauffen, sondern nur guten Freunden, die das Studium mathematicum liebten, zu einem Geschenck von dem Herrn Auctore destiniret" (Doppelmayr). In diesem Zusammenhang dürfte auch das vorliegende Manuskript entstanden sein. Aufgrund der niedrigen Auflage war der Druck schon bald nicht mehr verfügbar bzw. nie verfügbar gewesen und eine weitere Verbreitung musste über Abschriften erfolgen.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.).
Das vorliegende Fragment umfasst etwas mehr als die Hälfte der Druckfassung. Von den 44 Illustrationen des Drucks sind 26 enthalten. Die verbundenen Blätter mit alter Foliierung, folgende Textabschnitte (in der Folge der Bindung und nach der Foliierung: "Von der Feldtrechnung" (7r-11r), "Von der Feldtmessung" (11v), "Von der Feldtmessung durch den Compass" (13), "Von Feldtmessung" und "Folget die erste Messung mit dem Compasten Stöcklein" (15r), "Von der Feldtmessung und dem Eintrag" (15v), "Vom andern Eintrag am Richtscheidt" (Fol. fehlt), "Von der Feldtmessung zu Roß" (31 u. 33r), "Von Absehung zu Roß undt Fuß (33v), "Von der Feldtmessung zu Wagen" (35), "Von den Instrumenten der Messung zum Wagen" (37?), "Feldtmessung zu Fuß durch den Compass" (Foliierung fehlt), "Von dem Eintrag" und "Feldtmessung weidter Landschafft (Fol. fehlt), "Abmessung undt absehung der landtschafft" (Fol. fehlt). Ein weiteres fragmentarisches Textblatt ist auf den hinteren Innendeckel geklebt.
Die Illustrationen finden sich auf Tafelseiten, die hier aus je zwei rückseitig zusammengeklebten Blättern bestehen. Die Darstellungen zeigen die verschiedenen Tätigkeiten der Landvermessung, Beispiele kartierter Landschaften in Vogelschau, Übertragung der Messergebnisse auf Papier, Einrichtung des Arbeitszimmers sowie seine Instrumente, darunter ein von Pfinzing neu entwickelter Wegmesser (das Deutsche Museum in München besitzt einen Wegmesser aus Pfinzings Werkstatt). Die Illustrationen stimmen bis auf wenige kleinere Details mit denen der Druckfassung überein, selbst das Kolorit mit Goldhöhung ist sehr ähnlich, so dass von der Entstehung der Handschrift im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Druck des Werkes auszugehen ist. Ob die Handschrift Vorlage war oder Kopie, ist allerdings nicht zu entscheiden. Das Wasserzeichen des Papiers (vgl. Piccard 103796) weist auf Nürnberg hin. Der Einband mit einem Inventar in deutscher Sprache mit Datierungen bis 1536. - Stärker fleckig bzw. fingerfleckig, gebräunt, stellenweise Wasserränder. Einige restaurierte Randschäden.
A Section in manuscript of one of the most spectacular and scarcest illustrated scientific books ever produced. Pfinzing's treatise of the "Methodus geometria" in a contemporary manuscript with coloured illustrations heightened with gold. Our manuscript reproduces about half of the contents of the printed version, 26 of the 44 illustrations of the printed version are included. The illustrations representing various activities of ordnance survey correspond except some small details with the printed version. Even the colouring is so similar that the manuscript and the printing of the book were made almost at the same time. However, it is not possible to decide whether the manuscript was the original (by Pfinzing's hand) or a copy. The watermark of the paper can be located to Nuremberg. - Spotting and browning, some waterstains, marginal damage skilfully restored. Recent limp vellum from 16th century material from a inventory in German. Housed in modern white morocco clamshell box with title to spine and colour leather inlays to front cover.
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Psalterium u. Gebetbuch auf Pergament. Italien ca. 1450
Psalterium und Gebetbuch. Lateinische Handschrift auf Pergament. (Incipit:) D(omi)nica prime de adventu d(omi)ni. Italien (Ferrara?), um 1450/1460. Blattgr. 12,5:9 cm. Schriftspiegel 7,5:5,5 cm. 17 Zeilen. Gotische Minuskel (Rotunda) in schwarzbrauner Tinte, Versalien gelb schattiert, Rubriken in Rot. Zu Beginn mit siebenzeiliger historisierter Initiale 'B' auf Goldgrund und vierseitiger Bordüre aus Tintenranken zu Medaillons gerollt, mit Goldpollen, mehrfarbigem Blattwerk und Blüten sowie zwei Vogeldarstellungen. Zahlreiche zweizeilige Fleuronée-Initialen in Blau und Rot mit violettem oder rotem Fleuronée, 1 dreizeilige zweifarbige Fleuronée-Initiale, zahlreiche rote und blaue Lombarden. 160 (statt ?) Bll. Blindgepr. Ldr. aus dem ersten Viertel des 16. Jh. auf Holzdeckeln mit goldgepr. Namen "Alesandra da Rimine" verteilt auf die Mittelfelder beider Deckel, gepunzter Goldschnitt; Leder an Gelenken, Kapitalen, einigen Kanten und 2 Ecken des Vorderdeckels mit hervorragend ausgeführten Ergänzungen, Vorderdeckel mit gefüllten Wurmspuren, Vorsätze teilw. mit altem Papier erneuert, Schließen entfernt.
Kleinformatiges italienisches Psalterium. Die mehrfarbige historisierte Initiale mit frontaler Halbfigur von König David, das Psalterium haltend, erinnert im Stil an den ca. 1441-1462 in Ferrara tätigen Giorgio d'Alemagna. Das Manuskript besteht aus 16 Quinternionen, auf dem jeweils letzten der 5 Doppelblätter verso mit Reklamante. Der Text endet mit einer Litanei auf fol. 159v ab: "Filii rede(m)ptor mu(n)di d(eu)s: mis(ere) nobis: Sp(iritu)s s(an)cte deus: misere nobis:" gefolgt von 2 S. mit einer Liste der in der Litanei anzurufenden Heiligen auf dem letzten Blatt. Die Reklamante "S(an)cte laure(n)ti" auf diesem letzten Blatt verso signalisiert das Fehlen einer unbekannten Anzahl weiterer Blätter. - Vereinzelt gering fingerfleckig. Breitrandig, das stellenweise weit über die Höhe des Schriftspiegels hinausreichende Fleuronée nur an wenigen Stellen gering beschnitten. Das Federwerk der Bordüre auf dem ersten Blatt nur am Kopf und im Bund etwas knapp. Farben und Gold dort mit Bereibungen und Abplatzungen. Die dunkle Tinte des Textes stellenweise etwas abgerieben. Letzte 3 Bll. mit kl. Wurmspur mit geringem Buchstabenverlust.
Small Latin psalter with prayers. The opening leaf with historiated initial 'B' showing King David holding the psalter and with a penwork border with colour foliage, flowers and 2 birds. The existing part of the manuscript is complete in itself; an unknown number of additional leaves are missing at the end. - Sporadically slightly fingerstained. Wide margins, the fleuronée extending in places far beyond the height of the writing area only slightly trimmed in a few places. The penwork of the border on the opening sheet only at the head and in the gutter somewhat narrow. Colours and gold there with some rubbing and chipping. The dark ink of the text somewhat rubbed in places. Little worming with insignificant loss of letters to last 3 leaves. Bound in early 16th cent. blindtooled full-calf on wooden boards, the center of each cover with gilt-tooled name "Alesandra da Rimine", edges gilt; restored, leather at joints, extremities and 2 corners of front cover with excellently executed additions, front cover with filled wormholes, endpapers partly renewed with matching old paper, clasps removed.
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