Handschriften - Stammbücher - "Zeitungen" - Urkunden
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"Skisirte sich in aller Stille"
Stammbuch des Conrad Schimper
Album amicorum. - Gießen. - Stammbuch des Conrad Schimper aus Trarbach. Meist Gießen, 1781-1785, einige später. Qu.-8vo (10,5:17 cm). 234 (statt 256) S., 7 Bll. Register. Mit 114 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit Rücken- u. Deckelvergoldung u. gepunzte, Goldschnitt, bestoßen, vorderes Außengelenk angeplatzt, Vergold. des Rückens oxydiert.
Johann Conrad Schrimper absolvierte im April 1781 das Gymnasium in seinem Heimatort Trarbach; bei der Entlassung hielt er eine lateinische Rede zur Frage, "ob ein Student, welcher von der Schule weggehet ... nöthig habe, seinen Lehrern für die Unterweisungen ... zu danken". Am 24. April 1781 immatrikulierte er sich in Gießen für Jura und schloss offenbar im April 1784 seine Studien ab. Er dürfte der zwischen 1815 und 1824 als Friedensrichter in Waldmohr nachweisbare Conrad Schimper sein. Die ersten Einträge sammelte Schimper bereits im April 1781. Insgesamt trugen sich fast ausschließllich Kommilitonen ein, darunter August Wilhelm von Canstein (1765–1848; später nassauischer Kammerrat) und Hans Georg Christian Wilhelm von Hammerstein. Nach Abschluss seines Studiums, im September 1784, suchte Schimper den Rektor seines Trabacher Gymnasiums auf, Johannes Touton, Verfasser einer "Kurzen Nachricht" über seine Schule, die anlässlich der Osterprüfung 1781 erschienen war. Besonders bemerkenswert sind die Einträge von Johann Ludwig Justus Greineisen (1751-1831), Privatdozent für Jura, der 1794 wegen profranzösischer Äußerungen verhaftet wurde, und die von Carl v. Qureille und seiner Gattin. Dieser unterschrieb als "le colonel chevalier de Qureille" und hat Spuren hinterlassen als Quacksalber und Betrüger, der u.a. in einen Prozess gegen seinen ehemaligen Schwiegervater Schwers in Altona wegen einer "Reichs-Wunder-Essenz" verwickelt war (vgl. auch seine Schrift "Privilegia und Attestata über die ächte so genannte Wunder-Essenz", Hamburg 1771). Interessant auch die Bemerkungen über die Relegation oder die Flucht vor den Gläubigern bei mehreren Einträgen, so etwa "Skisirte sich im 9ber 1781 in aller Stille u. hinterließ einen Fürstl. aber auch sehr übel riechenden Schwanz". - Stellenw. etwas fleckig; 2 Bll. mit kl. Ausschnitten, aber ohne Textverlust an den Unterschriften. Fehlen 22 S., anhand des - nicht konsequent geführten - Registers lässt sich der Verlust von 3 Einträgen (Hundhausen, Korn, Umscheiden) nachvollziehen.
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Stammbuch des Ulrich Harringa Wenckebach
Album amicorum. - Halle. - Stammbuch des Ulrich Harringa Wenckebach aus Norden in Ostfriesland. Meist Halle, 1769-1771. Qu.-8vo (13:21,5 cm). Mit einer farbigen Zeichnung. 152 (statt 178) S., 3 (statt 5) Bll. Mit 150 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit reicher Rücken- u. Deckelvergoldung, Vorderdeckel mit den Initialen "V. H. W.", Rückdeckel mit der Jahreszahl "1769"; berieben, vordere Vorsätze erneuert.
Interessantes Studentenstammbuch aus Halle. Wenckebach (1748-1820), aus einer bekannten Norder Familie, studierte Jura und war später u.a. Ratsherr in Norden. Gerade im ersten Jahr schloss er offenbar überwiegend mit ostfriesischen Kommilitonen Bekanntschaft, von denen insgesamt 25 Einträge vorhanden sind: Bacmeister (2), Bilstein, Bluhm, Büning, Davemann, Deimann, Gellermann, Hesslingh (2), Janssen, Jütting, Kempe, de Pottere, Riecken, Stellwagen, Stürenburg, Tiaden, Ungerland, Warsing, Wiarda, Wilkens, Zeilinger und Zimmermann (2); von diesen ist u.a. Heinrich Ludwig Warsing (ca. 1750-1817) besonders hervorzuheben, der 1786 als hoher preußischer Beamter geadelt wurde. Das Stammbuch des hier unter den Beiträgern vertretenen Hermann Hesslingh (1750-1833) aus der bedeutenden Emder Familie, später ebenfalls hoher Beamter, befindet sich in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar und ist über das Repertorium Alborum Amicorum erfasst, dort finden sich zum Teil dieselben Beiträger wie im vorliegenden Album; auch hat Wenckebach in Hesslinghs Album eingeschrieben. Im August 1770 war Wenckebach besuchsweise in Jena, dort hatte hatte er Umgang mit Studenten aus Jever, die in Jena studierten. Insgesamt sind sieben Einträge von Jeveranern vertreten: Janßen (2), Martens, Popken, Rittershausen, Tannen und Westhoff; darunter bemerkenswert der des späteren Chronisten des Jeverlands Martin Bernhard Martens (1748-1809) sowie der von Julius Dietrich Tannen (1752-1829), der später als Beamter in Ostfriesland Karriere machte. Aus dem Oldenburgischen sind die Namen Bardewyck, Esmarch, v. Schreeb und Sparck vertreten. Unter denen, die nicht aus Nordwestdeutschland stammten, sind u.a. bemerkenswert: Carl Friedrich Bessel (1748-1828), später preußischer Beamter in Minden und Vater des Astronomen F. W. Bessel; Johann Ernst Justus Müller (1750-1795) aus Schleusingen, der später auch als Dichter hervortrat; Johann Heinrich Philipp Prescher (1749-1827), später Pfarrer in Württemberg und Historiker; Jonathan Friedrich Schwerdtner (1752-1815), 1790 geadelt; Ludwig Wilhelm v. Sobbe (1750-1810); später hoher preußischer Beamter; Wilhelm Leberecht Stubenrauch (1750-1798), später Professor am Akademischen Gymnasium Zerbst und Bürgermeister. Als einziger Dozent im Album vertreten ist der Magister Ludwig Martin Träger (1742-1742), der in Halle Philosophie las und ein früher Anhänger Kants war. - Etwas gebräunt u. stellenw. fleckig. 26 S. sowie 2 Bll. am Ende (Register) entfernt.
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Pseudo-Lull, Testamentum ultimum. Handschrift
Alchemie. - Lull, R. - Pseudo-Lull. Testamentum ultimum. Lateinische u. italienische Handschrift auf Papier. (Wohl Italien, 17. Jh.). (16,5:12 cm). Schriftspiegel ca. 13:8,5 cm. Kursive in brauner Tinte. 1 nn., 1 w., 59 num. Bll., 3 w. Bll. - Folgen verschiedene alchemistische Text auf 64 nn. Bll. (davon 8 weiß), siehe unten. Flex. Prgt. d. Zt., Rücken/Vorderdeckel mit münzgroßer Fehlstelle.
Das "Testamentum novissimum" oder "ultimum" erschien erstmals in Basel 1572 im Druck (Libelli aliquot chemici). Der vorliegende Text entspricht S. 1-85 dieser Druckausgabe, allerdings in einer abweichenden Fassung, die wahrscheinlich auf einer Handschrift beruht. Das vorgebundene Blatt mit einer Widmung an Herzog Emanuel Philibert von Savoyen (reg. 1553-1580). - Unter den auf das "Testamentum ultimum" folgenden Texten: Hoc descriptio lapidis, in veteris scripturis illius theutonici repperi. 7 S. - Incipit descriptio lapidis Ph(ilosopho)r(um) ut sup(ra). 20 S. - Auf der letzten Seite "Ricordo" in italienischer Sprache. - Sequit tractatus de co(m)positione lapidis, iuxta declaratio(ne)m supradict(am) auct. 13 S. - Ab eodem Sa... Modus componendi lapidem Ph(ilosophorum) ad album et ad rube(um). 6 1/2 S. - Vgl. S. Norton, Saturnus Saturatus, Frankfurt 1630 (VD 17 39:123269X). - E(xcer)pta Arnaldi ... Incipit liber q(ui) d(icitu(r) flos regis ... 5 1/2 S. - Vgl. Arnoldus de Villa Nova, Epistola super alchimia ad regem Neapolitanum, in: Ders. Opera omnia, Basel 1585, Sp. 2049-2052, mit textlichen Abweichungen. - Gegen Ende ca. 50 S. italienischer Text, tlw. mit Übersetzungen der lateinischen Texte. - Etwas gebräunt u. stellenw. etwas fleckig.
17th century Latin and Italian manuscript on paper with alchemistic tracts, including "Testamentum novissimum" falsely ascribed to Raymond Lull. - Some browning, some staining here and there. Contemporary limp vellum, lesion to spine resp. front cover.
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Antiphonar auf Pergament
Antiphonar. Lateinische Handschrift auf Pergament. Spanien, 16. Jahrhundert. Imp.-fol. (83,5:57 cm). Blattgr. 80,5:54 cm, Schriftspiegel 62:38 cm. 6 Zeilen Text u. Noten. Rotunda formata in schwarzbrauner Tinte u. römische Quadratnoten auf 5 roten Linien, Hervorhebungen in Rot. Mit zahlr. Initialen mit vegetabiler Ornamentik in 2-3 Farben (Rot, Blau, Gelb) sowie mehreren Cadellen in Schwarz u. Gelb. Fragment von 50 Blatt (das erste und letzte leer). Brauner Lederband d. Zt. über schweren Holzdeckeln mit 7 (von 8) Metall-Eckbeschlägen, 1 Metall-Mittelstück auf dem Vorderdeckel und 4 (von 5) Beschlägen auf dem Rückdeckel; eine Schließe, von der zweiten die Hafte vorhanden; Gebrauchsspuren, einige Bereibungen u. kleinere Bezugsdefekte.
Sehr großformatige liturgische Handschrift für den Gebrauch wohl in einem Franziskanerkloster. Auf Blatt Fol. 21v eine handschriftliche Anmerkung im weißen Rand, darunter spätere Anmerkung von anderer Hand in spanischer Sprache, datiert 1808. - Stellenweise etwas fleckig, pergamentbedingte Vergilbungen, einige alte Reparaturen. Unvollständig, innerhalb der alten Foliierung (bis Fol. 72) fehlen 24 Blatt, einige sichtbar entfernt.
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Astrologie. Handschriften des 15. Jh.
Astrologie. - Fragment einer Sammelhandschrift, vornehmlich zur Astrologie. Meist lateinische, vereinzelt deutsche Handschrift auf Papier. Wohl Deutschland, Frankreich und Italien, 15. Jh. Blattgr. ca. 30:22 cm, Schriftspiegel wechselnd. Von verschiedenen Händen mit braunen, schwarzbraunen u. roten Tinten geschrieben. Mit astrologischen Diagrammen. 130 Bll. sowie 2 eingelegte Zettel kleineren Formats. Lose oder in Lagen, in alte Prgt.-Decke eingelegt.
Umfangreiches Fragment einer interessanten Sammelhandschrift. Enthält u.a.:
Bl. 120-126: Notanda ad lege(n)du(m) Valerii Maximi. 16 S. auf 8 Bll. (Foliierung 122 doppelt vergeben). - Bricht ab.
Bl. 168-169: Wie man findet die mittern (con)iu(n)ction und op(p)osition und viertel der sunne(n) und des mones. - Wie man findet licht(er) die ersten (con)iu(n)ction und wie ma(n) die guldin zal findet. - Wie man vindet die and(e)r(e) (con)iu(n)ction eines jeden jars (etc.). - Wie man findet die zit der mittern op(p)osition und der canon wißt dich etwas von dem luft. 4 S. auf 2 Bll.
Bl. 192: Bericht über den Kometen von 1472 und seine theologische Deutung in deutscher Sprache. 2 S. auf 1 Bl. - 1472, "(...) uff dem Sybenden tag des monatz january zu mitternacht in orient als von uffgang der Sunnen Ein Comet schtencklich erschinen ist Am ersten sinen swancz gegen nidergang Dornach gegen mittag und zu dem letzten hinder sich gegen uffgang der Sun umgekert hatt mit einem Wunderlichen louff Darvon sich der menchen herczen mit erschreckung nit unbillich verwundern mit begirlikeit züfragen was solichs betüten mög (...)". Der Komet von 1472 war Anlass für die älteste gedruckte Kometenschrift, Eberhard Schleusingers "Tractatus de cometis" aus demselben Jahr (Brüning 28). - Bricht nach der zweiten Seite ab.
Bl. 199-206: Prognostikon des Battista Piasio (Baptista Piasius) für das Jahr 1459. 16 S. auf 8 Bll. - Battista Piasio (1410-1492), Mediziner, Mathematiker und Astronom, wechselte von der Universität Ferrara ca. 1456 nach Mailand an den Hof von Francesco Sforza, später nach Rom, schließlich nach Mantua. "He was famous for his prediction of future events in his annual almanachs ... Of his annual forecasts only two seem to have been printed" (Thorndike IV, 459). Tatsächlich lassen sich drei Drucke nachweisen, und zwar für die Jahre 1485, 1491 und 1493 (GW M33222, nur in Sevilla; M33224, nach Copinger 4749; M33225, nur in Gnesen). Enthält die Kapitel: De statu celi et quattuor partes anni. - De temporum distictione et suis principiis. - De generalitatibus temporum. - De terremotu. - De infirmitatibus. - De pace vel bello. - De statu principorum et magnatorum. - De statu populi. - De statu ecclesiae romanae et summi pontificis. - De statu imperatoris vel regnorum. - De illustrissime duce Mediolani (sowie zahlreiche andere italienische Territorien wie Venedig, Florenz etc.). Endet mit: De coniunctione Martis et Jovis. Vgl. die bei Thorndike genannten Kapitel von Piasios Prognostikon für 1491. - 3 Bll. mit Textverlust beschädigt (siehe unten).
Bl. 222-284: Tabellen mit Planetenbewegungen und Aspekten. März 1472 - Februar 1481, Januar - Dezember 1482 sowie eine weitere Version für März - Oktober 1473. 63 Bll.
Die Handschrift wurde von späterer, aber alter Hand foliiert und war vermutlich damals schon lose und teilweise in Unordnung geraten; vorhanden 130 foliierte Bll. zwischen Bl. 115 und Bl. 284 sowie 2 eingelegte kl. Zettel: Bl. 115-140, 147, 148, 153-156, 159-170, 178, 180, 183, 185, 189, 191-194, 199-206, 210, 211, 220 u. 222-(284) sowie die doppelt foliierten Bll. 122, 132 u. 224. - Stellenw. fleckig u. vereinzelt wasserrandig; Bl. 194 mit Text- oder Bildverlust durch Abriss; Bl. 199 mit großem, Bl. 201 mit etwas Textverlust durch Abriss, Bl. 200 nur fragmentarisch vorhanden; Bl. 224-225 mit Textverlust durch große Fehlstellen. oRR.
Provenienz: Venator & Hanstein, Auktion 56 (1986), Nr. 911.
Fragment of a collective manuscript most notably on astrology. 130 leaves from various hands, partly in red ink. With numerous tables regarding the motion of planets, various tracts (2 in German) and horoscopes, partly incomplete. Contains a prognosticon for the year 1459 by Battista Piasio. - Some staining or waterstaining here and there, loss of text to few leaves, including the prognosticon. Waf.
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Eifeler Rechenbuch
Balther, Rechenbuch. Hs.
Balther, J. W. Rechenbuch. Deutsche Handschrift auf Papier. Kirschseiffen(-Hellenthal/Eifel) 1765. 4to (21,5:18,5 cm). Geschrieben in brauner Tinte, die Zwischentitel in Rot, Grün u. Gelb. Ca. 150 nn. Bll. Ldr. d. Zt. mit Bindebändern, Rücken erneuert.
Umfangreiche Handschrift eines Rechenmeisters aus Kirschseiffen, heute Ortsteil von Hellenthal in der Eifel. Enthält die vier Grundrechenarten, Dreisatz, Bruch- und Zinsrechnung, Gewinn- u. Verlustrechnung sowie andere kaufmännische Rechnungen. Wahrscheinlich ist, dass es sich bei den Schreibern um Mitglieder der Familie Balter handelt, die lt. Koerner/Fix, Eifeler Geschlechterbuch 1 (DGB 99), Görlitz 1938, S. 119 f., 621-624 im fraglichen Zeitraum florierten. Kol. Besitzvermerk mit floraler Bordüre, dat. 29. April 1765, u. Monogramm "A. R.", wohl eine Anspielung auf Adam Riese; vorgebunden 6 Bll. Kommentar von H. Coenen, dat. 1935. - Anfangs etwas fingerfleckig; Bordüre des Besitzvermerks angeschnitten mit etwas Bildverlust.
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Konfirmation der Bergordnung für Kraslice. Ca. 1770
Bergbau. - Graslitz (Kraslice). - Franz Anton v. Nostitz bestätigt die 1616 für die Bergknappschaft in Graslitz erlassene Bergordung. Deutsche Urkunde auf Pergament. O.O. ca. 1770. Ca. 83:74 cm, Plica ca. 6 cm. Deutsche Kanzleikursive in schwarzer Tinte. Mit goldgehöhten kalligraphierten Eingangszeilen u. in Tinte gezeichnetem Nostitzschen Wappen. Ohne das Siegel, Siegelband erhalten.
Der Erzbergbau im westböhmischen, hart an der Grenze zu Sachsen gelegenen Graslitz (Kraslice) entwickelte sich seit dem 16. Jh., im 17. Jh. war die Stadt die zweitgrößte Bergstadt im böhmischen Erzgebirge. Franz-Anton v. Nostitz- Rieneck (1725-1794), dessen Geschlecht Graslitz seit 1666 besaß, bestätigt hier die von den vorherigen Besitzern v. Glauchau erlassene Bergordnung. - Gefaltet. 2 kl. Risse in Faltstellen; verso fleckig.
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Renner, Chronik der Stadt Bremen. Abschrift 1629. 2 Bde.
Bremen. - Renner, J. (Chronik der Stadt Bremen. Bd. 1). Niederdeutsche Handschrift auf Papier. (Bremen) 1629. Fol. (32:21 cm). Blattgr. 31,5:20, Schriftspiegel ca. 26:18 cm. Zierliche deutsche Kursive in schwarzbrauner Tinte. 650 (recte 648) S. (S. 316-324, 494/95, 511/12, 634-650 leer). Blindgepr. Prgt., Vorderdeckel mit goldgepr. Initialen "CK" u. Jahreszahl "1630"; verblasster alter hs. Rückentitel "Bremense Chronikon M...s", Rückentitel später ergänzt; etwas fleckig, ohne die Schließbänder. - Ders. Der Bremischen Chronic 2t(er) Theil. Deutsche Handschrift auf Papier. (Bremen vor 1699). Fol. (32:23 cm). Blattgr. 32,5:19,5 cm, Schriftspiegel ca. 26:14 cm. Von zwei Händen mit schwarzen u. schwarzbraunen Tinten in regelmäßigen deutschen Kursiven geschrieben. 1 Bll., 2 w. Bll., 871 S. (S. 845/46, 848, 849-864 u. 867-871 leer) sowie 6 w. Bll. Goldgepr. Prgt. d. Zt. mit späterem hs. Rückentitel; fleckig, Vergoldung tlw. abgerieben, Buchblock angebrochen.
Vgl. Ilse Schunke, Die Handschriften von Renners Bremer Chronik in der Staatsbibliothek Bremen. In: Bremisches Jahrbuch 33 (1931), S. 158-172; zu Renner: ADB XXVIII, 228-230; Edition: J. Renner, Chronica der Stadt Bremen, Transkription von Lieselotte Klink, 2 Bde., Bremen 1995. - Frühe Abschrift der bekannten Bremer Chronik von Johann Renner (ca. 1525-1583), der auch durch seine Livländische Chronik hervortrat. Renners Bremer Chronik ist eingeteilt in zwei Bände, von denen der erste (= Buch 1-4) von den Anfängen ("449") bis 1511, der zweite (= Buch 5) von da bis 1583 berichtet. Sie "ist noch nicht gedruckt, aber in zahlreichen Abschriften in Bremen und anderen Orten verbreitet. Für die Darstellung der älteren Zeit hat R. sich im wesentlichen auf eine Wiedergabe der Rinesberch-Schene’schen Chronik und ihrer bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts reichenden Fortsetzungen, doch unter Hinzufügung einiger eigenthümlicher Nachrichten beschränkt; für die spätere und namentlich für die von ihm selbst mit durchlebte Zeit aber ist sein Werk von großem Werthe" (W. v. Bippen in ADB). Die Originalhandschrift von Renners Bremer Chronik, etwa 1864 in der Bremer Stadtbibliothek identifiziert, liegt tatsächlich erst seit 1995 (!) gedruckt vor. Schunke beschrieb 1931 neben dem Original allein 10 Abschriften beider Bände sowie 5 Abschriften von einzelnen Teilen, die sich damals in der Bremer Staatsbibliotek befanden. Älter als die vorliegende Abschrift des ersten Teils, dessen 3. und 4. Buch am Schluss 1629 datiert sind, sind lediglich drei der von Schunke beschriebenen Exemplare, davon eines inkomplett. Die vorliegende Fassung weicht, wie Schunke es auch für die von ihr untersuchten in der SuUB vermerkt, von Renners Originalhandschrift leicht ab, auffällig sind z.B. in der Schreibung die Doppelungen von Konsonanten, wo Renner sie nicht verwendet (z. B. hefft - heft). Vorliegende Handschrift beginnt: "Datt Eerste Boeck der Bremer Croniken, darinnen beschreven wardt, d(e)r Anfang des Stifftes Bremen, und watt sick beth tho den Jahre 1148 undt beth tho Bischop Hardewicus tyden begeuen und thogedragen hefft. Im Jahre nach Christi unsers leeven Herren geboort Veerhundert negenvertich quam ein vremdes Volck, die Picten genoemet uth Schitia (Als Beda will, wowol Melanchton schrifft, dat idt Dudesche gewesen sindt, Auerst nicht schrifft uht watt orde), in Hyberniam, welckes nu Irland heet darinnen do de schotten (ein Sachsisch Volck als Auentinus schrifft) wahneden (...)“". Abbildungen aus dem Original sind nicht übernommen, lediglich eine Stammtafel zu Bischof Hartwig und einige aus Urkunden wiedergegebene Initialen etc. Die Originalpaginierung reicht bis S. 353, die Seitenzahlen ab da von einem späteren Bearbeiter ergänzt. Am Ende von Buch 3 (S. 510) in einem kalligraphischen Schnörkel eine Marke, die Buchstaben "C K, B" und "Ao 1629"; am Ende von Buch 4 (S. 618) die Buchstaben "C K M P" und die Jahreszahl 1629. Da "CK" - durch die Einbandprägung belegt - unzweifelhaft die Initialen des Schreibers, dürfte sich das "B" als "Bremensis" auflösen lassen und "M P" als "manu propria". Es ist eine plausible Möglichkeit, dass es sich bei dem Kopisten und Besitzer dieses ersten Teils der Rennerschen Chronik um Christoph Knipping (1596-1654) handelt. Er besuchte ab Oktober 1615 das Gymnasium Illustre in Bremen und immatrikulierte sich im August 1616 in Helmstedt, wurde aber schon im Herbst desselben Jahres zum Lehrer am Pädagogeum bestellt, dem schulischen Zweig des Gymnasium Illustre, wo er bis zu seinem Tod als Lehrer und Kantor wirkte (vgl. Rotermund, Bremen I, 248 u. Witzendorff-Rehdiger, Personalschriften 1010).
Die beiden Bände vorliegenden Exemplars gehörten ursprünglich nicht zusammen. Band 2, der die Jahre 1511 bis 1583 umfasst, ist von zwei Händen geschrieben, wobei der Schreiber mit Seite 665 mitten im Satz wechselt. Durchgehend sind Bogensignaturen (Lagen zu 6 Bll.) angebracht. Die von einer Hand durchgängig in der oberen Außenecke eingefügte Paginierung wurde, wohl um die Lesbarkeit zu verbessern, später teilweise ergänzt. Auch hier der Text gegenüber dem Original leicht abweichend, Band 2 beginnt: "Christophorus wurd Anno 1511 Eindrechtigenn gekahrenn thom ErtzBischoppe he was Hertoch Hinnrichs Sohne tho Brunschwigh, Sin Broder Francißcuß waß Bischopp tho Mindenn, he was Vorhenne Ao 1493, alse he 17. Jahr oldt waß ...". Der Vergleich2 zwischen Bremen und Oldenburg von 1576 über die Weser hier auf hochdeutsch enthalten; in Renners Original werden die Vertragspunkte auf niederdeutsch referiert. Die Datierung der Abschrift ergibt sich aus zwei Zusätzen zum Jahr 1699 auf S. 847. Ein Name auf dem Titel ist leider alt ausgestrichen ("Johann Lüdersen"?). Daß zu diesem zweiten Band einmal ein - anderer - erster gehörte, ergibt sich aus einem Register der Bischöfe über beide Bände auf S. 865, das mit Seitenzahlen versehen wurde.
Beide vorliegenden Bände wurden spätestens durch Hermann Schaffert zusammengefügt, der sich offenbar jahrelang mit diesem Exemplar der Chronik beschäftigte und zahlreiche Anmerkungen, Unterstreichungen, mehrfach seinen Namensstempel etc. anbrachte. Auf dem Vorsatz von Band 1 sein Vermerk: "Aus dem Bücherlager der Firma Hoh. Georg Heyse in Bremen seit 1855 asservirt durch Hermann Schaffert, civis Bremensis ... Bremen 9. Octbr 1887". Die 1800 von Johann Georg Heyse gegründete Firma (Buchhandlung, Verlag, Druckerei) wurde seit 1833 vom Sohn des Gründers, Ludwig Wilhelm Heyse geleitet, dessen Witwe Hermann Schaffert 1855 geheiratet hatte. Vorsatz mit Stempel "Ludwig Roselius-Sammlung". - Schaffert hatte noch einen dritten Band als zugehörig betrachtet, der laut Vermerk auf dem Vorsatz von 1550 bis 1630 reichte, aber nicht zur eigentlichen Chronik gehört und hier nicht vorliegt. Bd. 1 gering gebräunt; insgesamt stellenw. etwas fleckig; Ausriss der unteren Innenecke von S. 1/2 in Bd. 2.
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Renner, Chronik der Stadt Bremen. Abschrift (nach 1646). 2 Bde.
Bremen. - Renner, J. Erster (Ander) theil der Bremer Cronik. Niederdeutsche Handschrift auf Papier. 2 Bde. 3 Bll., 4 weiße Bll., kalligraphierter Titel, 457 S., 7 Bll., S. (457)-896 S., 3 Bll., 59 w. Bll. (S. 484, 497/98, 593, 654, 697/98, 877/78, 890-896 leer) ; 9 w. Bll., kalligr. Titel, 1022 S., 20 w. Bll. (S. 522 leer). (Bremen, nach 1646). Fol. (32:22,5 cm). Blattgr. 31,5:19,5 cm, Schriftspiegel ca. 25:15 cm. Mit brauner u. schwarzbrauner Tinte in regelmäßiger deutscher Kursive geschrieben. Uniforme blindgepr. Prgt. über Holzdeckeln mit Goldschnitt, fleckig, 2 Außengelenke angeplatzt.
Vgl. Ilse Schunke, Die Handschriften von Renners Bremer Chronik in der Staatsbibliothek Bremen. In: Bremisches Jahrbuch 33 (1931), S. 158-172, bes. S. 162f. - Sicherlich noch ins 17. Jahrhundert gehörende Abschrift der Rennerschen Chronik; die Datierung ergibt sich durch eine zusätzlich aufgenommene Abschrift der Bestätigung Reichsunmittelbarkeit Bremens durch Ferdinand III. von 1646 (Linzer Diplom). Ein Wasserzeichen ließ sich leider nicht zuordnen (Narrenkopf, frei, mit Marke und 3 Kreisen, Kragen mit 7 Schellen, Kappe mit 2 Schellen, dazwischen Lilie). Textlich wieder vom Original - und von der unter der vorhergehenden Nummer beschriebenen Abschrift - abweichend. Beginnt: „Datt Erste Bock der Bremer Croniken darinnen beschreuen werd de Anfanck des stifts Brehmen, Undt wat sick beth thom Jahre 1148 und beth to Bischop Hardtwicks tiden begeuen und tho gedragen Hefft. Im Jahre nach Christ unsers Leven Herren geborth Verhundert Negen un Vertich quam ein fremdes Volck, de Picten genömet uth Scithia (Alß Behda wil) in Hiberniam, welckes nu Irrland heth, darinnen do de schotten (ein Sassisch Volck alß Aventinus schrifft) wahneten (...)". Neben dem Linzer Diplom (Bd. 1, nach S. 896) sind auch der Vertrag zwischen Erzbischof Hillebold und der Stadt von 1259 (Bd. 1 S. 879-889) sowie das Privileg für Oldenburg über den Weserzoll von 1623 mit aufgenommen (hinter dem Linzer Diplom). Auch hier der Vergleich zwischen Bremen und Oldenburg von 1576 über die Weser hochdeutsch. Enthält ebenfalls keine Abbildungen, gelegentlich ist aber offenbar Platz dafür gelassen. Auch hier die Stammtafel zu Bischof Hartwig und einige Initialen enthalten. Auf den 7 Bll. nach S. 457 ist Platz für die im Original enthaltenen Genealogien gelassen, jedoch nur die Überschriften ausgeführt. - Leicht gebräunt, Bd. 1 meist etwas wasserrandig; vereinzelt fleckig; 1. Bl. in Bd. 1 mit Eckabriss. Titel u. S. 1 von Bd. 2 mit Stempel des Schlossermeisters Johann Rabba (1859-?) aus der Bremer Schlosserfamilie Rabba; Titel mit weiterem, unleserlichem Namensstempel.
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Unbekannter Text
Manuskript zur Rechtsstellung Bremens (vor 1623)
Bremen. - Manuskript des 17. Jahrhunderts zur Rechtsstellung Bremens. Deutsche Handschrift auf Papier. (Bremen vor 1623). Fol. (31:21 cm). Ausgeprägte deutsche Kursive in brauner Tinte. 173 (statt ?) nn. Bll. In stark fleckigen alten Prgt. neu eingehängt, neue Vorsätze.
Zu dieser Handschrift konnten wir keine Vorlage und keinen Druck ermitteln. Sie umfasste ausweislich des Inhaltsverzeichnisses ursprünglich 22 Kapitel, von Kapitel 1: "Woher die Stadt Bremen den Nahmen habe, und wie alt sie sey" (mit Erwähnung der legendären Gründung Bremen als "Brzemie" durch den polnischen König Lech und der polnischen Autoren Cromerus und Vapovius) bis Kapitel 22: "Daß die Statt Bremen Adeliche und Rittermeßige Dignität und wurden habe". Besonderes Gewicht wird auf die Reichunmittelbarkeit Bremens gelegt, die historisch zu belegen wohl Zweck der Abhandlung war. Wir datieren die Handschrift vor 1623, da in Kapitel 7 ("Von der Statt Bremen gebiett und Gerechtigkeitt auff dem Westerstromb"; 14 S.) das kaiserliche Privileg für Oldenburg über den Weserzoll nicht erwähnt wird, jedenfalls ist sie vor dem Linzer Diplom von 1646, in dem die Reichsunmittelbarkeit Bremens bestätigt wurde, entstanden. Die Handschrift ist auf nach 1599 zu datieren, da in Kapitel 7 Hermann Hamelmanns Oldenburgisch Chronikon erwähnt wird: "Nicht ohn ist es, daß die Graffen von Oldenburgk Ihr vermeintes Rechtt zu schmucken, vorgeben, es gebühre Ihnen eben sowoll, Alß der Statt, und Ertzbischoffe, das Gebiett Auff dem Weßerstraumb weill sich Ihr gebiett mehr, alß das Bremische, anß Wasser der weser erstrecke, Wie insonderheit Ihr scribent Hamelmannus in seiner unmundigen Historie hart darauff pochet, daß das Schloß Mellum, dauon das fundament noch in der weser zuspuhren, wie auch daß Stedinger Landt, Graff Hunnon von Oldenburg Zugehörett". Weitere, sehr umfangreiche Kapitel: 12 ("Waß eß mit der Religion und dem Gotteßdienst (:welches das Fürnembste Regall:) in der Stadt Bremen vor eine gelegenheit habe"; 64 S.) und 17 ("Daß die Stadt Bremen machtt Habe, ohn Jemandts Consens mit Königen, Fürsten, Päpsten, Herrn und Rätten, Verbuntnuß auff Zurichten, auch wider Ihre Feinde Krieg Zuführen"; 94 S.). Der Text bricht in Kapitel 21 ("Von Frey: und Gerechtigkeiten, so die Statt Bremen außer Ihrem eigenen gebiett, Im Ertzstifft hatt") nach 25 S. ab; es fehlen der Schluss dieses Kapitels sowie das oben zitierte Kapitel 22. Ein interessanter Hinweis auf Renners Bremische Chronik dürfte sein (auf der 3. Seite): "Daß auch Bremen Uralt sey, erscheinett Waß ander darauß, daß auß anderer scribenten Zeugnußen, auch Zuforderst Unseren Bremischen Croniken Zuerweisenn, das bereits im Jahr 449. nach Christi Geburtt Zu ausrustung des Zuges, den die Sächsischen Engellander in Engellandt gethan, drey große Schiffe bey der Statt Bremen erbauet und Zugerichtet worden", dazu eine Marginalie: "vid. Chronicon nostrum statim in ipso principio". - Gebräunt u. stellenw. etwas fleckig; vereinzelt im Rand verstärkt, wenige Ecken ergänzt. Inkomplett.
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Bressendorf, Skizzenbücher. 10 Teile
Bressendorf, Felix von. (Verleger und Zeichner,1876 Leipzig - 1955 Starnberg). Sammlung von 9 Skizzenbüchern. Um 1925-50. Verschiedene 8vo u. 4to-Formate. Mit zahlr. teils farb. Bleistift- und Federzeichnungen. Umschläge u. Einbände d. Zt., teilw. Gebrauchsspuren, teilw. defekt.
Bressendorf gründete u.a. 1908 gemeinsam mit Paul List die Geographische Verlagsanstalt "List und v. Bressendorf", die sich besonders durch die Herausgabe von Wandkarten, Atlanten, geographischen Lehr- und Lernbüchern zu einem der führenden deutschen Schulbuchverlage entwickelte. Neben seiner Tätigkeit als Verleger widmete er sich der Kunst und dem Zeichnen. Die vorliegenden Skizzenhefte enthalten zahlreiche Zeichnungen Bressendorfs, überwiegend mit Pferden und Reitern, ferner Tiere aus Zoo und Zirkus, wenige Landschaften und Personengruppen. Die Zeichnungen sind vielfach bezeichnet, einige signiert, teilw. auch koloriert. Der Umfang der Bücher liegt bei ca. 4-20 Bll. - Beiliegt eine Ausgabe der Zeitschrift "Pferd und Reiter" von 1958 mit einem Artikel über Bessendorf und Abbildung einiger seiner Zeichnungen sowie 1 Aquarell von Bessendorf, (20,5:28 cm) mit Pferdedarstellung, monogr. u. 1941 datiert. - Insgesamt vereinzelt Gebrauchsspuren.
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Französische Urkunden 1401-1499 / 20 Bll.
Frankreich. - Konvolut von 4 französischen Urkunden auf Pergament. 1401-1499. Verschiedene Formate. Verschiedene französische Kursiven in braunen Tinten.
Enthält: 3 Urkunden oder Verträge aus Abbeville, meist zu Getreidelieferungen, ausgestellt am 27.8.1401 (38:32,5 cm), 24.2.1402 (20,5:35,5 cm) und am 26.10.1405 (15,5:31 cm), sowie 1 großformatigen Vertrag "Contrat de vente" (aus Saint Malo?), ausgestellt am 3.4.1499 (56:50 cm). Letzterer nennt versch. Mitglieder der Familie Maingard (oder Maingart) sowie Anthoine Lemarchand, Denise Pipin u. a. - Beiliegen: 2 Fragmente französischer Handschriften des 18. Jahrhunderts auf Pergament. 4to (ca. 24:18,5 cm). 6 u. 8 Bll. - Insgesamt etwas fleckig, stellenweise angestaubt, vereinzelt berieben. Den Urkunden fehlen die ehemals angehängten Siegel. - 1 mod. Blatt beigegeben. - Zus. 20 Bll.
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Gesellenbrief der Schuhmacher in Hannover
Hannover. - Gesellenbrief für den Schuhmacher Heinrich Marcks. Deutsche Urkunde auf Papier. Hannover, 15. Januar 1806. (Ca. 38,5:48 cm). Mit kalligraphierten Eingangszeilen und Lacksiegel.
Marcks wurde nach vierjähriger Lehrzeit bei Meister Friedrich Wetzig losgesprochen. Unterzeichnet u. a. von Johan Dietrich Haller, Christian August Kohlmann, Johann Heinrich Engel u. Johann Peter Schanze. - Etwas fleckig, einige Randläsuren, kleine hinterlegte Fehlstellen im Falz, Lacksiegel brüchig.
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Koch Buch von allerhand Arten Speißen
Koch Buch von Allerhand Arten Speißen so wohl von Fleisch als Gebackenes und Fischen. Deutsche u. französische Handschrift auf Papier. 2 Tle. in 1 Bd. O.O. 1730. 4to (21:17,5 cm). Blattgr. 20:17 cm, Schriftspiegel meist wenig kleiner. Meist flüssige Kursiven von mehreren Händen in braunen Tinten. 1 Bl., 342 (statt recte 358) S. (ca. 15 S. leer), 5 Bll. Pp. d. Zt., berieben, wenige kleine Wurmspuren, neu aufgebunden, neue Vorsätze.
Umfangreiches Kochbuch der bürgerlichen bis gehobenen Küche. Enthält neben Rezepten für Fisch- u. Fleischgerichte, Suppen, Puddings, Terrinen, Gebäck u.ä. auch Liköre (Rataffia, Quittenbranntwein), Obstweine, Bier etc., ferner Anweisungen für Hausmittel, Tierarzneien u.ä., am Schluß ein alphabetisches Register. Rezepte in deutscher, auch vielfach französischer Sprache. Der Titel ist 1730 datiert, das Buch wurde dann über mehrere Jahre weitergeführt. - Gebräunt u. stockfleckig, die Tinte an einzelnen Stellen verlaufen. Zahlr. kl. Randläsuren, ein durch den ganzen Band gehender Wurmstich, Titel aufgezogen. In der durchgehenden Paginierung sind einige Seiten übersprungen, wenige wohl auch entfernt.
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Handschrift mit Kunststücken / 2 Bde.
Kunststücke. - Heft mit "Kunststücken" und Rezepten. Deutsche Handschrift auf Papier. O.O., Ende 18. oder Anfang 19. Jh. Blattgr. 16:10,5 cm, Schriftspiegel wenig kleiner. Deutsche Kursive in schwarzbrauner Tinte. 36 Bll. Geheftet. - Dazu: Chemische Charactere (Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1823. Blattgr. 16,5:10,5 cm, Schriftspiegel ebenso. Lateinische u. deutsche Kursive in brauner Tinte. 8 Bll. (inkl. Umschlag). Geheftet.
I. Interessantes Heft, enthält zu Beginn Rezepte für Tinten, Farben, Wundleim, Material zum Nehmen von Münzabrücken, Reiskleie, "Pot Pourries", Schuhwichse sowie unter dem Artikel "Die Flickkunst" u.a. "Alte Gemälde zu erneuern" und "Ein Kupfer abzudrucken". Ab Bl. 5 verso "Chemische, Mechanische, Optische, Mathematische u. a. Kunststücke", dort fallen u.a. auf die Abschnitte: "Blätter zu sceletihieren", "Feuer aus dem Wasser springen zu laßen" und "Bey Nacht mit einer Katze ein großes Getös zu machen" (!). - Zahlreiche Unterstreichungen und Korrekturen in roter Tinte. Gebräunt. - II. Enthält chemische Symbole und ihre Bedeutung in lateinischer und deutscher Sprache. - Auf bläulichem Papier. Meist stockfleckig oder gebräunt.
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Lepsius Manuscript
Lepsius, "De armatura" (Handschrift). 3 Bde.
Lepsius, (K.) R. "De armatura" (Rückentitel). Griechische und französische Handschrift auf Papier. 3 Bde. Paris, um 1833-35. 4to (23:20,5 u. 27:22,5 cm) sowie 8vo (18:13 cm). Regelmäßige und flüssige Kursive in schwarzbrauner Tinte. 1 nn., 538; 85 num. Bll.; 25 S. Etwas spätere einheitliche grüne Hldr. mit rotem Rsch., leicht berieben.
Auftragsarbeit des berühmten deutschen Ägyptologen und Sprachforschers Richard Lepsius. Während seines Aufenthalts in Paris 1833-1835 stellte er für Honoré Theodoric d'Albert de Luynes (1802-1867), Förderer der Künste sowie bedeutender Archäologe und Numismatiker, aus den griechischen und lateinischen Schriftstellern das Material für ein archäologisch-philologisches Werk des Herzogs über die Waffen der Alten zusammen. Der umfangreiche erste Band, betitelt "Arma Graecorum, Romanorum, gentiumque Barbarorum", enthält ein griechisches Repertoire mit Anmerkungen in französischer Sprache und ab Bl. 515 einen alphabetischen Index, ein weiterer schmaler Band ist ausschließlich Homer vorbehalten, ein dritter kleiner Oktavband verzeichnet Zitate aus griechischen Texten. - Ganz vereinzelt gering fleckig oder kl. Randläsuren.
3 vols. Manuscript in Greek and French by the famous German Egyptologist Lepsius who compiled the material for an archaeological work on the weapons of the ancients from Greek and Latin writers planned by Duke d'Albert de Luynes. - Very occasionally slight stains or small marginal tears. Bound in somewhat later uniform green half-calf with red spine labels, slightly rubbed.
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Nachlassverzeichnis L. F. v. Rollingen
Mainz. - Stadioner Hof. - Nachlassverzeichnis des Lothar Friedrich v. Rollingen. Deutsche Handschrift auf Papier. Ca. 1735. Fol. Blattgr. 34,5:21,5 cm, Schriftspiegel meist ca. 31:16,5 cm. 31 Bll. (die letzten 3 weiß). Geheftet.
Inventar über den Nachlass des Lothar Friedrich v. Rollingen, des Erbauers des Stadioner Hofes in Mainz. Es handelt sich um eine beglaubigte Abschrift, am Ende der Vermerk: "Pro Copiâ Inventarij / In fidem / Vitus Franciscus Teutschm(ann) / Ritterschafftl. Registrator". Lothar Friedrich v. Rollingen war am 6. Mai 1735 gestorben, das Verzeichnis wurde am 16. Mai erstellt. Es beginnt mit "Häusern, liegenden güthern und Mühlen", zuerst wird der 1733 fertiggestellte Stadioner Hof in Mainz beschrieben: "Ein großes Neu gebautes drey stockwerck hohes haus auff der bleich ... NB. im zweyten stockwerck ist in einigen Zimmern die schreiner arbeith noch nicht angemacht, soll würcklich zu bauen allschon gekostet haben uber 60000 guld(en)". Es folgen zahlreiche Häuser und Güter in anderen Orten, danach ausstehendes Kapital, Bargeld, Wein, Silber, Weißzeug, Betten, Gegenstände aus verschiedenen Metallen, "allerhand Sachen" etc. Über 10 1/2 Seiten erstreckt sich das Verzeichnis der "Mahlereyen" (119 Nummern). Am Ende "Brieffschafften" und Passiva. - 2 Bll. sind an den gegenüberliegenden leeren Seiten zusammengeklebt, so dass sich die Blattzahl von 32 auf 31 verringert. Gering gebräunt, vereinzelt etwas fleckig oder mit kl. Läsuren, letztes weißes Blatt mit großem Eckabriss.
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Seydel, Schmeltz Buch 1684. Hs.
Metallurgie. - Seydel, S. (?). Schmeltz Buch, von Churfürstl. Sächs. Ertzkauff zu Freybergk. Das Quartal Luciae. Handschrift auf Papier. Freiberg 1684. Fol. (31,5:20,5 cm). Deutsche Kursive in schwarzbrauner Tinte. 13 Bll. Umschlag d. Zt., angestaubt.
Bericht einer Schmelzhütte über den Ankauf von Erz in Freiberg im Bergquartal Luciae (1. Oktober bis 31. Dezember) 1684, festgehalten vom Vorläufer Samuel Seydel (?). "Der Erzkauf steht mit den für landesherrliche Rechnung angelegten Schmelzanstalten in Verbindung... Der Erzkauf beschränkt sich jedoch nur auf die saigerwürdigen Kupfer-Erze, ingleichen auf die Blei- und Silber-Erze" (C. Haubold, Lehrbuch des königlich-sächsischen Privatrechts, S. 241). Enthält 1 Bl. Auflistung der Vorräte des vorigen Quartals Crucis, 7 Bll. Dokumentation der Aktivitäten in den 13 Wochen des Quartals, 4 Bll. "Summarisches Ausbringen über behaltene Schmeltz Arbeith", 1 Bl. Auflistung der Vorräte zum Ende des aktuellen Quartals.
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Wachtmeister Ehrhardt. 13 Briefe und Dokumente
Militaria. - Aus den Papieren des Dragonerwachtmeisters Ehrhardt aus Molsdorf (Erfurt). Deutsche Handschriften auf Papier. 1787-1807 (?). Verschiedene Formate. Von mehreren Händen an verschiedene Adressaten in deutscher Kursive geschrieben.
Johann Matthias Ehrhardt aus Molsdorf (heute zu Erfurt) war zunächst Korporal, dann Wachtmeister, zuletzt Premierwachtmeister der Dragoner im Dienst der Herzöge von Sachsen-Gotha. Die kleine Sammlung enthält 5 Briefe an seine Frau, Sybilla Catharina Ehrhardt (Februar 1796 - Januar 1797; aus Albersdorf, Lippersdorf, Hohenkirchen und Wolfsbehringen); Erklärung seiner Frau, dass sie ihm ihr Vermögen schenke (April 1787; in seiner Handschrift), 3 Befehle an ihn (Ohrdruf 1788, Ichtershausen 1789, Ohrdruf 1799); persönlicher Brief von Louis v. Roeder (v. Redern), württembergischer Hauptmann, an J. M. Ehrhardt (Mihla an der Werra 1801); Brief des Sohns Heinrich Ernst Ehrhardt an J. M. Ehrhardt (Molsdorf 1803); Brief der Sybilla Catharina Ehrhardt an ihren Paten (Molsdorf 1800) sowie der Entwurf eines Gesuches von J. M. Ehrhardt, von einem früheren Bearbeiter 1807 datiert. - Stellenw. etwas fleckig; wenige kleine Anmerkungen in Bleistift; 1 Brief von Ehrhardt an seine Frau mit leichtem Textverlust durch Fehlstelle.
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Bellini, Nel furor delle Tempeste (Hs.)
Musik. - Bellini, Vincenzo. Nel furor delle Tempeste. Scena Cavatina e coro. Notenhandschrift auf Papier. Italien, Mitte 19. Jahrhundert. Qu.-fol. Blattgr. ca. 233:315, Schriftspiegel 188:258 mm. 14 Zeilen. Saubere Notation von Kopistenhand in schwarzbrauner Tinte auf grauem System. 31 nn. Bll. Lwd. d. späten 19. Jh. mit goldgepr. Deckeltit., Ecken gering bestoßen, Innengelenke gebrochen.
Partiturhandschrift eines unbekannten Kopisten mit einer Szene aus Bellinis erstem großem Erfolg, der am 27. Oktober 1827 an der Mailänder Scala uraufgeführten Oper "Il Pirata". "Diese für den Tenor Rubini geschriebene Oper, die eine Episode aus der Feudalzeit Siziliens behandelt, enthüllte zum ersten Male die eigentliche künstlerische Physiognomie Bellinis... Diese Part. ist auch die am sorgfältigsten ausgearbeitete des Meisters; hier gab er das Höchste, dessen er an kontrapunktischen Künsten fähig war" (MGG I, 1611 ff.). - Titelblatt mit mehrzeiligem notariellem Eintrag aus Catania vom 26. Dez. 1890, jedes Doppelblatt außerdem mit Gebührenmarke und amtl. Tagesstempel sowie dem Stempel des Dr. Cav. Salvatore Guarini im Rand, auf dem Titelbl. mont. ein Portr. Bellinis. Leicht stockfl., Titel mit Tintenwischer u. kl. Löchlein im Fußsteg. Trotz der notariellen Beglaubigung der Echtheit u. der Deckelprägung "Autografo" handelt es sich hier um eine zeitgenössische Kopie.
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"Brief von Mozart an Baron E."
Musik. - "Brief von Mozart an Baron E.". Deutsche Handschrift auf Papier. Ca. 1820 (?). Blattgr. ca. 21,5:16,5 cm, Schriftspiegel wenig kleiner. Deutsche Kursive in brauner Tinte. 6 1/2 S. auf 2 Doppelbll.
Vgl. O. Jahn, W. A. Mozart, Bd. 3 (1858), S. 496-505 (Beilage XXI) u. Wurzbach, Biogr. Lexikon XIX, 248. - Zeitgenössiche Abschrift des berühmten, angeblich von Mozart verfassten Briefes "an Baron P." (!), der schon von Otto Jahn überzeugend als unecht eingeordnet wurde: "unleugbar ist, daß der Brief, so wie er bekannt gemacht ist, nicht von Mozart geschrieben sein kann" (S. 505). Der Brief wurde erstmals 1815 von Friedrich Rochlitz in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung abgedruckt (Nr. 34 von 23. August, Sp. 561-566) und in der Folge vielfach nachgedruckt und interpretiert. Jahn bringt den Brief auf S. 497-501, nach Rochlitz, obwohl mehrere kleine Abweichungen zu der Rochlitzschen Fassung zu erkennen sind. Zum Vergleich zitieren wir aus dem letzten Absatz: "(...) ich habe aber seit dem Anhaltungsbrief um meine Frau beym Schwiegerpapa kaum einen so langen Brief geschrieben. (...) O, Gott kön(n)te ich ihnen doch nur einmal eine Freude machen, wie Sie mir gemacht: nun ich klinge mit mir selbst an: Vivat mein guter, treuer .... Amen." Vom Schriftbild ausgehend könnte der Brief durchaus auch in die Zeit vor dem ersten Abdruck 1815 datiert werden. - Stark gebräunt.
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Cooppal, Astronomia u.a. 4 Bde.
Naturwissenschaften - Mathematik. - Cooppal, Johannes Henricus. Sphaera et Astronomia. Arithmetica et Geometria. Motus Mechanica. Ignis Electricitas, Anatomia et Calendarium. Lateinische Handschrift auf Papier. 4 Bde. O. O. um 1773-74. Kl.-4to (ca. 19,5:12,5-16 cm). Von einer Hand mit schwarzer Tinte in flüssiger Kursive geschrieben. Mit zus. 16 gefalt. Kupfertafeln, 21 Tafeln in Federzeichnung sowie 7 gefalt. gedruckten Tabellen. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung; teilw. bestoßen, einige Schabstellen mit Bezugsverlusten.
Umfangreiche und sorgfältig ausgeführte Handschrift in 4 Bänden zu mehreren naturwissenschaftlichen Gebieten und zur Mathematik, ergänzt mit Kupferstichen aus verschiedenen Druckwerken sowie Federzeichnungen des Verfassers mit Darstellungen zu den behandelten Themen. Der Autor bzw. Schreiber nennt sich zu Beginn einiger Abhandlungen. - Enthält Bd. 1: Arithmetica. 92 nn. Bll. - Geometria. 79 nn. Bll. - Bd. 2: De igne. 56 Bll. - De Electricitate. 19 Bll. - Anatomico phisiologicus. 53 Bll. - De Calendario. 45 Bll. - Bd. 3: Cosmographia. 30 Bll. - Geographia. 47 Bll. - Elementa Astronomia. 132 Bll. - Bd. 4: De motu. 44 Bll. - Mechanica. 47, 54 Bll. - Gravitate. 42 Bll. - Einige weiße Blätter zwischengebunden. - Gebräunt, gering fleckig, 1 Tafel mit Loch durch Tintenfraß.
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Sammelband. 5 wissenschaftl. Hs.
Naturwissenschaften. - Sammelband mit 5 Handschriften zu Physik, Geometrie, Festungsbau, Architektur und Horologie von einer Hand. Lateinische (4) u. französische (1) Handschriften auf Papier. O.O. um 1750. (20:14 cm). Kursive in brauner Tinte. Mit 3 gefalt. Tafeln u. zahlr. Textillustrationen in Federzeichnung. Ca. 100 Bll. Restaurierter Prgt. d. Zt. mit Bindebändern, fleckig u. mit einigen Schabspuren.
1. Cinematologia seu de motu locali opus mathematicus. 44 Bll. - Titel verso mit Inhaltsverzeichnis. - 2. Institutiones geometriae. 11 Bll., letzte 2 auf französisch. Mit geometrischen Darstellungen, hierzu auch die 3 Tafeln. - 3. Traite des fortifications hollandoises (et francoises). 24 Bll. Mit Grundrissen, Plänen u. Tabellen. - 4. Architectura militaris. 13 Bll. - Kurze unillustrierte Abhandlung. - 5. Sectio de horologiis sciothericis horologium. 18 Bll. Mit geometrischen Figuren, Kalenderdarstellungen u. Tabellen. - Insg. gering fleckig.
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Dokumentation einer Pilgerreise ins Hl. Land
Niedermeier, Dokumentation Pilgerreise
Niedermeier, Georg. Reise und Pilgerfahrt in den Orient als Mitglied der XVIII. bayrischen Karawane vom 22. April bis zum 29. Juni 1895. Handschrift auf Papier. O.O., Deutschland und Palästina (um 1895). 4to. (21:16,5 cm). Saubere Handschrift in brauner Tinte. 190 Doppelbll., 64 einseit. beschriebene Bll. Mit 1 gezeichneten Plan (Balbeek).
Persönliche Aufzeichnungen und Reisedokumentation von Dr. Georg Niedermair aus Greifenberg (Oberbayern), der als Arzt die Pilgerreise begleitete. Die Route führte mit vielen Zwischenstationen von München über Innsbruck, Bari, Kairo, Jerusalem, Nazareth, Damaskus, Balbeek, Beirut, Smyrna, Athen, Konstantinopel und Wien. Die Aufzeichnungen Niedermeiers enthalten u.a. Kapitel mit folgenden Überschriften: Zeltleben in Palästina und Syrien, Besteigung der Cheopspyramide, Besteigung des grossen Hermon in Syrien. Erwähnt wird auch das griechisch-orthodoxe Felsenkloster Mar-Saba. - Der Handschrift beigefügt sind persönliche Reiseutensilien: Pilgerkreuz (verso kyrillische Beschriftung in Tinte), 3 Leporellos qu.-8vo. (Canal de Suez, Souvenir de Constantinople, Souvenier de Jerusalem), Pilgertuch auf Leinen gedruckt (griechisch, dat. 1847; gefalt. 124:54 cm), 2 gest. Karten (19. Jh.) von Palästina mit hs. Einzeichnung der Reiseroute, Bescheinigung der Übernachtung im Pilgerhaus, 1 Foto (G. Niedermeier vor seinem Haus in Pfarrkirchen, wo er später als Bezirksarzt tätig war), 1 Reisekarte auf Leinen von Palästina, gedr. J. Brandl, München (gefalt.; 48:35 cm), H. Geiger Tagebuch des. XVIII. Münchener Pilgerzuges ins Hl. Land vom 23. April bis 22. Juni 1895. München o.J. (gedruckter offizieller Bericht); P. Schegg. Gedenkbuch einer Pilgerreise n.d. Hl. Lande. Mchn. 1867 (Tobler 206). - 2 gefalt. Zeitungsauschnitte. - Provenienz: Nachfahren des Autors. - Zusammen in 1 mod. Schachtel.
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Recueil precis de l'Empire Ottoman
Osmanisches Reich. - Recueil Précis de l'Empire Ottoman où l'on trouve tout ce qui concerne la Religion, la Milice, le Gouvernement Civil des Turcs, et les grandes charges et dignités de l'Empire. Französische Handschrift auf Papier. O. O. um 1750. Fol. (35:24 cm). Von einer Hand in Kursive mit hellbrauner Tinte geschrieben, Überschriften größer und in schwarzer Tinte, Titel mit arabischen Schriften in Rot und Gold. 42 Bll. (erstes und letztes unbeschrieben). Ldr. d. Zt. mit goldgeprägter orientalisierter Deckelvignette; berieben, neu aufgebunden, Rücken erneuert.
Kurzgefasste Darstellung des osmanischen Reichs im 18. Jahrhunderts. Eng beschrieben, Kommentare und Ergänzungen von derselben Hand im Rand. Überschriften abgesetzt, vereinzelt Ergänzungen in arabischer Schrift. Enthält u.a.: De la religion des Turcs. Ministre de la Religion des Turcs. De la Milice des Turcs. Du Gouvernement Civil. De la Police. Des Charges et des premiers Dignités de l'Empire Ottoman. Description du Serail de Constantinople. Du Mahometisme de la vie de la Religion. La prise de Constantinople. Des moyens dont les Sultans se servent pour accroitre son Tresor. Outre les revenus ordinaires de l'Empire. - Am Schluss 1 Blatt "Table". Im hinteren Innendeckel montierter Kupferstich mit hs. Bezechnung "Le Beg d'Egypte" (berieben, Fehlstellen durch Wurmfraß). Auf dem ersten weißen Blatt findet sich im oberen Rand der Vermerk "Ouvrage appartenant à Mr. Gorse, Chirurgien major du deuxième Régiment de Dragons de la Garde impériale, membre de la Légion d'honneur, ancien chirurgien en chef en Hollande". - Teilw. gering fleckig. Ca. 2. Hälfte mit Wasserrand sowie Wurmspur mit Textverlust.
Manuscript on Paper, partly in Arabic script, on title in red and gold. With numerous small sections on the present (18th cent.) state of the Ottoman empire, engraved portrait of "Le Beg d'Egypte" mounted on inner rear cover - Slight spotting, waterstaining and wormtrace with some loss to the ca. second half of the volume. Contemporary black morocco, rubbed, restored, rebacked.
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Urkunde für Gasparo Pignatta. 1576
Pignatta, Gasparo. Bestätigung der Privilegien für Pignatta. Lateinische Urkunde auf Pergament. Rom, 29. März 1576. Blattgr. ca. 64,5:77 cm, Plica 3 cm. Mit brauner Tinte in italienischer Kanzleikursive geschrieben, Eingangszeile in Rot und Blau. In der Mitte farbiges kaiserliches Wappen. Gefaltet.
Verzeichnet die Privilegien für Pignatta, Jurist und Ritter aus Ravenna. Text beginnt mit "ALOYSIVS, miseratione divina tituli S. Marci presbiter cardinalis, Cornelius sancte Romane ecclesie camerarius, sacre aulae imperialis comes et eques...", signiert im unteren Rand "Aloysius (i.e. Louis/Luigi) Cornelius Card. Cam. comes et equest" etc., Beglaubigung durch Zerbinus Sperandeus, mit seinem Notariatssymbol. - Teilw. etwas fleckig, wenige kleine Wurmlöcher, Faltspuren mit vereinzelten kleinen Einrissen. Siegel entfernt.
Privilege in favour of Gasparo Pignatta, document in Latin, single sheet, Rome, dated 29 March 1576. - Some spotting, few minor wormholes, few small tears to folds. Folded, lacking seal.
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Vogl, Lehrbrief für J. Nedvied
Prag. - Vogl, J. R. Zeugnis für den Materialisten-Handlungsjungen Johannes Nedvied. Deutsche Handschrift auf Pergament. Prag, 24. Dezember 1775. Quer-gr.-fol. Blattgr. 45,5:56,5 cm. Schriftspiegel ca. 23:38 cm. Kanzleikursive in dunkelbrauner Tinte, Eingangszeilen u. Seitenränder reich kalligraphiert mit illustrierter Bordüre in Federzeichnung. Am Schluß eigenh. unterzeichnet vom Lehrherrn Johann Rupertus Vogl mit rotem Wachssiegel.
Der Kaufmann Johann Rupertus Vogl betrieb eine "Specerey und Material Handlung" in Prag und bescheinigt dem aus Schlan (poln.: Slaný) stammenden Johannes Nedvied, dass er drei Jahre bei ihm als Lehrjunge tätig gewesen sei. Die Bordüre zeigt im unteren Rand ferne Ufer mit Handelswaren, im Hintergrund das Meer und Handelsschiffe, Seitenränder jeweils mit figürlichem Motiv. - Unten etwas fleckig.
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Rauen, Rechenbuch Hs.
Rauen (?), J. G. Rechen-Buch (Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Schalkau 1803. 4to (20,5:17 cm). Kursive in brauner Tinte. 77 Bll. Hldr. d. Zt. mit hs. Deckelsch., berieben u. fleckig, Rücken rissig.
Rechenbuch in sauberer und gut lesbarer Schrift mit Erklärung der 5 Grundrechenarten u. zahlreichen Rechenbeispielen. Angebunden ca. 100 weiße Bll. - Etwas gebräunt.
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Brenntallerische Brüder Raitung
Salzburger Land. - Mühlbach im Pinzgau. - Brenntallerische Brüder Raitung ybers gantz 1629 Jahr. Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1630. Fol. Blattgr. 32:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 28:18 cm. Deutsche Kursive in schwarzbrauner Tinte. 6 Bll. Geheftet.
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Corazza, Schreibmeisterbuch
Schreibmeisterbuch. - Corazza, D. Opera seconda di Domenico Corazza citta di Bologna. Handschrift auf Papier. Bologna ca. 1800. Qu.-4to (20,5:29 cm). 13 einseitig beschriebene Bll. Späterer Hprgt.
Schreibmeisterbuch von Domenico Corazza. Text meist mit schön ausgeführten, teils figürlichen kalligraphischen Bordüren. Auf verschiedenen Papieren in brauner Tinte. - Stellenweise stockfleckig, die Vorsätze gebräunt.
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Kunstsammlungen von verschiedenen Gegenständen
Skizzenbuch. - KunstSammlungen von verschiedenen Gegenständen. Gesammelt und Geschrieben im Jahr der Christlichen Lere 1800. durch. Franz de paula. Prothasius, Schmidt. Vergolder aus Straßburg im Elsas. Deutsche Handschrift auf Papier. Um 1800. (22,5:19 cm). Mit 21 Tabellen (Alphabete etc.) auf 18 (3 gefalt.) Bll., meist in Rot u. Schwarz sowie zahlr. tlw. farb. Zeichnungen und Skizzen in verschiedenen Techniken auf 46 (statt ?) Bll. Titelbl. u. 1 Textbl. Kart. d. Zt. mit Einschlagklappe u. Schließband; berieben.
Interessantes Skizzenbuch, enthält im ersten Teil verschiedene Alphabete (griechisch, russisch, glagolitisch, georgisch, armenisch, hebräisch, "das Jüdisch-deutsche alefbet" usw.) sowie u.a. die "Tabula combinatoria" von Athanasius Kircher (2 gefaltete Bll.) und 6 Bll. "Alphabetum chymicum et numerus chymicus". Im zweiten Teil verschiedene Zeichnungen und Skizzen, besonders von Tieren (das Textblatt mit Informationen zum Elefanten). Beigebunden ein gestochenes Blatt "Copernicanisches Lehrgebäude der Sonnen Welt" mit schematischer Darstellung (ca. 41:31 cm; gest. von F. X. Jungwirth in München; 3 lange Einrisse). Franz de Paula Protasius Schmidt könnte ursprünglich aus Breisach gestammt haben, wo der Name Protasius Schmidt in mehreren Generationen nachweisbar ist. Ein biographisches Detail legt eine montierte Zeichnung mit dem Titel "Mahlers Tochter in Freysing Maria Susanna Deyrerinn den 26 Hornung 1790" nahe: Bei dem Hofmaler Johann Baptist Deyrer (1738-1789; vgl. Thieme-B.IX, 199) dürfte Schmidt tätig gewesen sein; Deyrer hatte als Vergolder begonnen und könnte das Handwerk auch gelehrt haben. Eine eingelegte, qualitätvolle Skizze in Tinte (ca. 19:12 cm) ist offenbar eine eigenhändige Zeichnung Deyrers, im Bild Vermerk in Tinte: "Johann Deyrer Senior, mahler in Freysing". Titel verso mit weiterem Besitzvermerk in Bleistift von Carl Dimpflmayer, datiert 1829. - Inkomplett, die Blätter mit den Zeichnungen paginiert zwischen 66 und 154. Stellenw. etwas fleckig, tlw. lose.
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(abgelaufen)
Koenigreich Spanien
Spanien. - Koenigreich Spanien. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. um 1815. (18:12 cm). Schriftspiegel ca. 13:8 cm. Von einer Hand in Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit 1 Aquarell, 4 teilw. lavierten Feder- bzw. Tuschzeichnungen, 1 Kupferkarte, 8 Kupfertafeln u. 1 gest. Notentafel, alles gefaltet. 1 Bl., 465 S. Pp. d. Zt. mit farbigen Rückenschildern; etwas berieben, Kanten bestoßen.
Sauber ausgeführte Handschrift mit eingefügten Illustrationen und Stichen. Das Aquarell mit Soldatendarstellungen, die Feder- und Tuschzeichnungen mit Ansichten (Ansicht des Montserrat, Dom zu Sevilla, El Escorial) und Kostümen (spanische Nationaltrachten). Mit Karte von Spanien (Wien, Riedl, 1815), die Kupfertafeln mit Ansichten, Plänen und Trachten. - Gering gebräunt u. fleckig, Notentafel stockfleckig und mit Wasserrand.
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(verkauft)
"Der Schellenn Undermann"
Etlicher Brenner Namenn
Steckbrief. - Etlicher Brenner Namen. Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1556. Fol. Blattgr. 31:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 24:15 cm. Regelmäßige deutsche Kursive in brauner Tinte. 1 3/4 S. auf 1 Doppelbl.
Steckbrief einer Räuberbande, auch für die Geschichte der Spielkarten sowie kostümgeschichtlich höchst interessant. Genannt werden 13 Männer mit Namen und Herkunft (von Frankfurt bis Haslach im Kinzigtal), teilweise auch mit Beschreibung ihres Äußeren. Ihr "oberster", Matheis Stober aus Dinkelsbühl, wird beschrieben als "Auff Einem schwartzen pferde mit Rodenn zerhauhenenn (= geschlitzten) Hosen und Einem schwartzen mantell bekleidet". Stober hatte, als die Bande aus etwa 33 Männern bestand, jedem eine Spielkarte gegeben, nach der er sich benennen musste. Hans Schwartz, auf dessen Aussagen die Angaben in dem Steckbrief offensichtlich beruhen, "sey In der Kartenn die Eichlen saw darumb er sich auch Hans Saw nennett"; Georg Groß, "bey Franckfort doheim" ist "der schellenn undermann", Peter von Landau, bekleidet mit "ein schwartz rocklein, gelb geseß unnd schwartz strumpff" heißt "der laubern konigh" usw. Insgesamt werden bei elf Räubern die nach Karten gebildeten Decknamen genannt. Am Schluss die Aufforderung, die genannten Personen "gut acht (zu) nemhenn unnd die Dörffer mit guther wacht unnd waffen (zu) versorgenn unnd die nachbarnn (zu) warn(en)". Auf Papier mit Wasserzeichen Buchstabe L in Wappen mit Krone, Vierblatt und Marke (1544 in Speyer nachgewiesen).
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(abgelaufen)
Theologie enseignée aux Demoiselles
Theologie. - Théologie enseignée aux Demoiselles pensionaires de l'abbaie Roiale de Saint Pierre de Reims. Französische Handschrift auf Papier. Reims (?) Mitte 18. Jahrhundert. 17:11 cm, Blattgr. 16:10 cm. Mit brauner Tinte in kleiner aber deutlicher Kursive geschrieben. 76 num. Bll. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild, Ecken u. Kanten etwas bestoßen, unteres Rückenfeld mit kleinerer Wurmspur.
Handschrift zur Unterrichtung der "Demoiselles" in allerlei Wissenswertem: 1. Théologie (Bl. 1-30); 2. Idée generelle de l'Europe (Bl. 31-32); 3. Description des moeurs, gouvernemens et religion des roiaumes, principautés, états, et republiques de l'Europe (Bl. 33-43a); 4. Première (seconde et troisième) Race des Rois de France (Bl. 43b-71, endet mit Louis XV etwa 1729); 5. Description des grandes provinces de France (Bl. 72-76a). - Gering fingerfleckig, am Schluss wohl einige leere Bll. rausgeschnitten, Reihenfolge der Bll. 1-28, 49-70, 29-48, 71-76.
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(verkauft)
Valla, Elegantiarum linguae Latinae. Hs.
Valla, L. (Elegantiarum linguae Latinae libri sex). Lateinische Handschrift auf Papier. Italien 1485. Fol. (29:22 cm). Von verschiedenen Händen geschrieben in spätgotischer Schreibschrift mit braunen Tinten, Initialspatien teilw. gefüllt mit Initialen in Rot, wenige Zwischenüberschriften in roter Tinte. 160 nn. Bll. Hprgt. d. 18. Jh. mit 2 Rsch., leicht berieben.
Frühe Abschrift aus dem 1449 zuerst erschienenen Werk von Lorenzo Valla (1405?-1457) über die Eleganz der lateinischen Sprache. Bei der Erstellung der Handschrift wurden Lücken für Initialen gelassen, jedoch zum großen Teil nicht ausgefüllt. - Gering fleckig, vereinzelt stärker; teilw. oben etwas wasserrandig; erste 2 Bll. sowie das letzte mit privatem Trockenstempel der Slg. Gutheil; erste Bll. mit zahlreichen Marginalien; letzte 30 Bll. mit kleinem Wurmgang im oberen Außensteg. - Provenienz: Aus dem Besitz von Guglielmo Libri (1803-69), der durch seine umfangreichen Bücherdiebstähle berühmt wurde. Das erste Bl. mit Vermerk bezüglich der von ihm veranstalteten Auktionen ab 28. März 1859 ff. sowie Nennung der damaligen Losnummer aus dem "Catalogue of the extraordinary collection of splendid manuscripts... formed by Guglielmo Libri", dieser Vermerk signiert "B." Schlußblatt unten mit ergänztem Abschnitt des weißen Randes, darüber nennt sich der Schreiber, dessen Nachname entfernt, wohl durch Libri selbst und vermutlich bereits zur Zeit der Auktion nicht mehr lesbar, da der Auktionskatalog den Nachnamen nicht erwähnt und nur den verstümmelten Vermerk zitiert. Titelbl. von jüngerer Hand mit Wiederholung des Vermerks, ebenfalls mit hinterl. Ausschnitt.
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(verkauft)
Kalligraphie
Wasserthal, Sammlung auserlesener Gebether
Wasserthal, Anton. Sammlung auserlesener Gebether. Zum Gebrauche der Mademoiselle Josephe von Hodaczek. Geschrieben von Ihrem Freunde und Diener Anton Wasserthal. Deutsche Handschrift auf Papier. (Wien) 1778. (18:11,5 cm). Mit Front. in Federzeichnung u. 16 teilw. lavierten Federzeichnungen im Text sowie zahlr. kleinen Initialen. 174 S., 1 Bl. Brauner Kalbldr. d. Zt. mit reicher Rokoko-Vergoldung auf Deckeln u. Rücken, Goldschnitt; Kanten u. Gelenke teilw. etwas berieben, Vordergelenk oben etwas eingerissen.
Sehr schön und gekonnt ausgeführte Handschrift, reich illustriert mit großen und kleineren Zeichnungen und teilw. kalligraphisch gestaltet. Anton Wasserthal (1733-1790 in Wien) trat 1747 in den Wiener Piaristenorden ein. Hier wirkte er als Sprachlehrer und betrieb mit großem Eifer Mathematik und Kalligraphie. Neben dem Lehramt in seinem Collegium trug er auch noch höhere Mathematik in der Savoyisch-Liechtensteinschen Akademie in Wien vor. Im Druck veröffentlichte er u.a. "Anweisung zur Schreibkunst in 13 gestochenen Tabellen, nebst einem Unterricht zur Kalligraphie und Orthographie zum Gebrauch der Jugend im Waisenhause zu Gratz" (Wien 1765), "Rechenkunst zum Gebrauche der Jugend aus dem Lateinischen des P. Paulin" (Wien 1767). - Ränder etwas gebräunt, großes Exlibris im Innendeckel.
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(verkauft)
Abschriefft Neuer Zeittungen
Zeitungen. - Fürstenaufstand. - Augsburg. - Abschriefft Neuer Zeittungen, wie sich die Stat Augspurg ... ergeben hatt, betrefendt (Außentitel). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1552. Fol. Blattgr. 32:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 24:17,5 cm. Regelmäßiger deutsche Kursive in brauner Tinte. 3 3/4 S. auf 1 Doppelbl.
Schilderung der kampflosen Übergabe Augsburgs im April 1552 an die Truppen der aufständischen Fürsten, beginnend mit der Zustellung von zwei "Feindsbrieffen" (Fehdebriefen) am Freitag nach Lätare (= 1. April) 1552, einer an den Rat und einer an die "Gemeind" gerichtet. Die Stadt sendet am nächsten Tag Unterhändler vor die Stadt, das sind "Doctor Claudius Pius Peutinger, Hanß Fehlin, der Huebner, Jacob Herproth und der Osterreicher". Die Konflikte innerhalb der Stadt führen dazu, dass Jakob Hörbrot und Georg Österreicher sich vor Rat und Bürgerschaft rechtfertigen müssen. Nachdem die Gesandten am Sonntag wieder vor der Stadt verhandelt haben, fällt in der Stadt die Entscheidung, man wolle "nit kriegen", erstmals kommen gegnerische Gesandte, am Montag dann auch die drei vor Augsburg liegenden Fürsten erstmals in die Stadt. Am Dienstag entlässt Augsburg seine Soldaten: "Affermontags darnach haben die von Augspurgh Ire Haubtleuth unnd Knecht uff ein meyl wegs hinauß fueren, unnd sie nach bescheener volliger bezalungh uff einen freien fueß urlauben lassen". Dann wird die Stadt besetzt. Ebenfalls am Dienstag geschieht ein politischer Umbruch in der Stadt, Jakob Hörbrot und Anton Rudolf werden Bürgermeister. Der Söldnerführer Hans Walther von Hürnheim hingegen wendet sich dem Kaiser zu und verlässt Augsburg am Mittwoch. "Was mit den Geistlichen gehandelt worden soll gemeiner Sage nach gestern Freitags geschehen, was sollichs sein wirdt die Zeitt offenparen".
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(verkauft)
Glaubhaffte Kundschaft des frantzosischen Gewerbs halben
Zeitungen. - Grumbachsche Händel. - Ein Glaubhafte Kundschaft, aus Sachsen des frantzosischen Gewe(r)bs halben den 21. Januarij (Außentitel). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1561. Fol. Blattgr. ca. 30:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 24:14 cm. Regelmäßige deutsche Kursive in brauner Tinte. 2 1/2 S. auf 1 Doppelbll.
Vgl. F. Ortloff, Geschichte der Grumbachischen Händel, Bd. 1 (1868), 191ff., bes. S. 194ff. ("Die verschiedenartigsten Gerüchte und Vermuthungen über einen bevorstehenden Krieg ..."). - Wilhelm v. Grumbach hatte sich im Oktober 1559 in Coburg mit Rittmeistern in französischen Diensten getroffen und sie um Hilfe bei der Wiedererlangung seiner fränkischen Güter gebeten. In der Folge gingen Gerüchte über im Frühjahr bevorstehende Kriegshandlungen um. In der vorliegenden Zeitung wird zu Beginn die Glaubwürdigkeit der Quellen betont: "Die ansehenliche glaubhafftige person die Jezt vpn lepzick herauß khomen, unnd sonderlich bei den hoffleuthen woll bekandt ist zeigt an, Alls er zu Liepsich sein Abscheidt genommen hait ime ein fürnemer warhafftiger Her in vertrawen anzeigth das darein Im Lande yn namen Hertzogh Johann Wilhelm zu (Sachsen) (durch) Wilhelm von Grumbagh und Wilhelm von Stein, 3000 pferde und (durch) Johan von Zediriz (Zitzewitz!) drey Regemendt knecht beworben worden, wilche in des kunnighs vonn Franckreich bestallungh gehoren sollten." Mit wenigen Korrekturen in dunklerer Tinte.
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(verkauft)
Die Eroberung von Würzburg 1563
Zeittungen von einem so zu Würzburg gewesen / 9 Bll.
Zeitungen. - Grumbachsche Händel. - Würzburg. - Zeittungen von einem so zu Würzburg gewesen. Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. 1563. Fol. Blattgr. ca. 32:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 25:18 cm. Regelmäßige deutsche Kursive in brauner Tinte. 4 1/4 S. auf 3 Doppelbll. - Dazu: Vertragspunkt(e). Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. (1563). Fol. Blattgr. 33:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 23:15 cm. Regelmäßige deutsche Kursive in brauner Tinte. 4 1/2 S. auf 3 Doppelbll.
I. Vgl. F. Ortloff, Geschichte der Grumbachischen Händel Bd. 1 (1868), S. 402ff. - Bericht von der Eroberung Würzburgs durch Wilhelm von Grumbach in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 1563 und den folgenden Beschlagnahmen und Plünderungen sowie den Verhandlungen. "Erstlich Ist Grumbach, ungeverlich mit ein Tausend Pferden und drey hundert Schutzen In der Sontags nacht, den 3 Octobris umb ein uhr In die Statt zu dem Main thor Inkommen unnd das thor mit etlichen Instrumenten, als Börer und Segen zerschnitten [...] Alßdan mit grossem mordgeschrey unnd ernst, sampt dem gebloß der Trommetten, In die Stat gefallen [...] Auch alles des Bischoffs gelt Inn der Cammer und zum grünen Baum genommen, Welches mehr dan Viermalhundert Tausend gulden, mit dem Silbergeschmeidt geacht wurdt". Auch nachdem Grumbach und seine Leute abgezogen waren, schien die Gefahr noch nicht vorüber: "Die sag gehet Man findt zu Wurtzburg viel Ingelegts feur, Alls hefen von Pulver. [...] Aber noch kein Schaden gethan". Abgefasst vor der Rückkehr des Bischofs ("Der Bischoff noch nit anheimsch"). - Tlw. wasserrandig u. sporfleckig, einige Randläsuren. - Dazu: 1 alt eingelegtes Blatt, von anderer Hand beschrieben. - II. Inhalt des am 7. Oktober 1563 zwischen Grumbach und den Unterhändlern des Bischofs von Würzburg abgeschlossenen Vertrages. - Wasserrandig u. sporenfleckig.
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Zeitung aus Rom 1560
Zeitungen. - Rom. - Heut uff der Heilgen Konig tag ... Deutsche Handschrift auf Papier. O.O. (1564). Fol. Blattgr. 30,5:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 27,5:15 cm. Regelmäßige deutsche Kursiven von zwei Händen in schwarzbrauner Tinte. 4 3/4 S. auf 2 Doppelbll.
Berichtet zunächst von der Papstkrönung Pius IV. (Giovanni Angelo Medici; 1499-1565), die am 6. Januar 1560 "mit gewonligen Ceremonien oder keinen sondern ubermessigen pomp gehalten worden". Der neugekrönte Papst habe "under das volck zimlich viel gelt von golt und silbern muntzen außgeworffen", dabei sei das "getrang der vielen personen so unsaglich groß" gewesen, dass 25 Personen erstickt worden seien. Außerdem über erste, vor und nach der Krönung vom Papst getroffene Entscheidungen, darunter die Anerkennung Ferdinand I. als Kaiser und eine Audienz des kaiserlichen Botschafters Franz von Thun beim Papst. Die letzte Seite von anderer Hand zu Ende geschrieben.
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