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Duranti, Rationale divinorum
Duranti, G. Rationale divinorum officiorum. Auf Pergament gedruckt. Mainz, Johann Fust u. Peter Schöffer, 6. Oktober 1459. Fol. (42,5:31,5 cm). Got. Typ. 2 Kol. Dreizeilige Initialen in Rotdruck mit lilafarbenem Federwerk, eingemalte Initialen (zwei bis drei Zeilen) in Blau mit Federwerk in Rot, Absatzzeichen in Blau und Rot. Vier eingemalte 8zeilige Initialen (Bl. 68, 82, 140, 154) des "Fust-Meisters" mit reichem floralen Rankenwerk in Gold u. Farben. 156 (von 160) Bll. (die fehlenden Bll. in Faksimile [s.u.] ergänzt). Blindgeprägter brauner Maroquinband des 20. Jahrhunderts von Rivière & Son (sign.), minimal berieben.
Hain-R. 6471; GW 9101; BMC I, 20; Goff D-403; de Ricci 65; van Praet 63-67. - Eine der schönsten und seltensten frühen Inkunabeln. Das Rationale ist von größter Bedeutung für die Geschichte der Typographie als das dritte datierte und das vierte gedruckte Buch, vorausgegangen waren nur die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Offizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Schöffer die "Durandus-Type", eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanistenhandschrift verbindet. Mit Ausnahme des Münchener Exemplares sind alle bekannten Exemplare auf Pergament gedruckt. Es sind drei Exemplare in privater Hand bekannt, davon eines nicht illuminiert.
Die Bedeutung des vorliegenden Druckes liegt auch in der direkten Verbindung von Gutenberg, Fust und Schöffer. Der Mainzer Kaufmann und Jurist Johannes Fust beiteiligte sich ab etwa 1449 mit Geldanlagen an der Druckwerkstatt Gutenbergs und förderte die Herausgabe der Gutenberg-Bibel. Johannes Gutenberg hatte sich mehrfach Geld von Fust geliehen, wofür sich dieser im Gegenzug die Teilhaberschaft an seinem Werk sicherte. 1455 klagte Fust gegen Gutenberg. Der Grund waren Gelder, die dieser unterschlagen haben sollte. In dem Prozess trat Peter Schöffer als Zeuge auf. Nach der Übernahme eines Teiles der Gutenberg-Werkstatt durch Fust wurde Schöffer zunächst Werkstattleiter, später Inhaber. Als Mitarbeiter Gutenbergs hatte Schöffer gesellschaftlich und innerbetrieblich eine weitaus höhere Stellung als die eines Gehilfen. Schöffer war Urheber technischer und ästhetischer Verbesserungen an den Lettern und entwickelte eigene Drucktypen. Heute wird ihm sogar nachgesagt, dass er als Typograf und Drucker Gutenberg übertraf.
Bemerkenswert sind im vorliegenden Druck die vier prachtvoll ausgemalten Initialen, die Eberhard König in seinem Aufsatz "Für Johannes Fust" (in: Ars Impressoria. Festgabe für Severin Corsten. München 1986. S. 285-313) dem "Fust-Meister" zuschreibt, der für die Fust-Schöffersche Offizin Exemplare des Duranti, einige spätere Exemplare der 42-zeiligen Gutenbergbibel sowie ein Exemplar der Mainzer Bonifatius-Ausgabe von 1465 illuminierte (vgl. Bibliiotheca Philosophica Hermetica Nr. 59).
Es fehlen die Blätter 1, 14, 20 u. 27. Alle wurden in hervorragendem Faksimile ergänzt, Absatzzeichen in Rot u. Blau ergänzt, Bordüren im Stil der Zeit auf Blatt 1 u. 14 in Gold u. Farben mit Federwerk ergänzt, je eine Goldinitiale auf Blatt 20 u. 27. Das Pergament auf der Rectoseite jeweils gelblich. - Insgesamt teilw. etwas fingerfleckig, Blatt 2 etwas angeschmutzt, vereinzelte alte Pergamentrestaurierungen im Rand. Das Federwerk auf Blatt 140 u. 154 oben bzw. seitlich leicht angesschnitten, sonst breitrandig. Braune Tinte in der Initiale auf Blatt 154 etwas verwischt. Blatt 159 verbunden (verso vor recto). Das Kolophon auf dem letzten Blatt gelöscht und nur noch schwach sichtbar. Eine Kopie dieses Kolophons auf neuem Pergament darunter montiert. - Provenienz: Parmentier Collection; Estelle Doheny (rotes Maroquinexlibris), erworben von Rosenbach 1946; Doheny-Auktion, Christie's NY, 22. Okt. 1987, Nr. 3; J. R. Ritman (BPH-Katalog Nr. 78), erworben von Tenschert 1989.
Printed on vellum. Duranti's Rationale is the fourth printed book extant and the third dated book, preceded only by the Gutenberg Bible (c. 1455) and two Latin Psalters printed by Fust and Schoeffer in 1457 and 1459. It is also the first book to be printed in a text type, the three earlier ones all being in gothic liturgical types. Most of the copies were printed on vellum, only the one at the Bavarian State Library in Munich is on paper. - One of only three copies known in private hand.
Printed by Peter Schoeffer, Gutenberg's most talented collaborator. "Johannes Fust was the financial backer of Johannes Gutenberg, the inventor of printing. He gained possession of the printing equipment in a lawsuit recorded in the 'Helmasperger Notariatsinstrument' in which Schoeffer is named as witness on Fust's side. While there is no book known naming Gutenberg as the printer before of after the break, Fust and Schoeffer continued in partnership until Fust's death in 1466 when Schoeffer, having married Fust's daughter, took over the printing shop alone and carried on throughout the 15th century" (M. Ford, BPH catalogue, no. 78).
Lombards of larger Psalter type used for three-line chapter initials, printed in red; rubric headings and occasional paragraph marks printed in red. Chapter initials heightened with purple penwork; the unprinted chapter initials supplied by the rubricator, mostly in blue; paragraph marks rubricated (where not printed) in red and blue alternately; book numbers written as headline, alternately red and blue. Four book-initials illuminated by a Mainz artist, the Fust Master (68r, 82r, 140r, 154v), in gilt and colors with elaborate floral and vegetal border extensions. "This illuminator apparently worked at the Fust-Schoeffer shop and was largely responsible for all the illuminations of the Durandus edition. He also illustrated some late copies of the 42-line Gutenberg Bible and the B.H.P. copy of the Boniface VIII. Liber sextus" (M. Ford). - 156 (of 160) leaves, without fol. 1, 14, 20, 27, all supplied in facsimile on vellum with appropriate illumination which is flaking in leaf 1. - Some thumbing in places, few old marginal repairs, marginal stains in leaf 2, top edge a bit short just shaving the top and left margin of the border on leaf 140 and 154. Border of initial of leaf 154 partially smudged with brown ink. The colophon on leaf 160, heavily deleted and barely visible and with photofacsimile on vellum mounted below. Leaf 159 misbound, verso before recto. Brown morocco, blindstamped in antique style by Riviere & Son; lightly rubbed. - Provenance: Parmentier Collection; Estelle Doheny (gilt red morocco label), purchased from Rosenbach in 1946; sale, Christie's NY, 22 Oct. 1987, lot 3); J.R. Ritman (BPH catalogue, no. 78, acquired from Tenschert, 1989).
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(verkauft)
In prachtvollem alten Kolorit
Schedel, Liber chronicarum. Lat.
Schedel, H. Liber chronicarum. Nürnberg, A. Koberger, 12. Juli 1493. Fol. (45:31 cm). Mit 2 doppelblattgroßen Holzschnittkarten u. über 1800 Holzschnitten (inkl. Wiederholungen) von Wohlgemuth u. Pleydenwurff, sämtlich in schönem altem Kolorit. Register mit großen eingemalten Initialen in Rot und Blau. 326 (st. 328, fehlen 2 w.) Bll. (= 20 nn., 299 num. [inkl. d. w. num. Bll. 259-261], 1 nn., nach num. Bll. 266 zwischengeb. 5 nn. bedruckte Bll. u. 1 w. Bl.). Ldr. d. 18. Jh. mit Rückenvergoldung; berieben, Ecken bestoßen, Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert, neuere Vorsätze mit wenigen Bleistiftanmerkungen in englischer Sprache.
Hain 14508; GW M40784; BMC II, 437; Goff S-307; Fairfax Murray 394. - Erste Ausgabe der berühmten Chronik, zugleich die am reichsten illustrierte Inkunabel überhaupt, die Holzschnitte von hohem künstlerischen Rang. Die lateinische Ausgabe erschien etwa ein halbes Jahr vor der deutschen. Hervorzuheben sind die doppelblattgroße Deutschlandkarte am Schluss und die großen Ansichten von Augsburg, Bamberg, Basel, Breslau, Erfurt, Florenz, Jerusalem, Köln, Konstanz, Krakau, Lübeck, Magdeburg, München, Nürnberg, Passau, Prag, Regensburg, Rom, Salzburg, Ulm, Venedig, Wien, Würzburg u. a.; viele von ihnen die ersten topographisch getreuen Darstellungen dieser Städte. Zur angeblich vorkolumbianischen Entdeckung Amerikas durch Martin Behaim aus Nürnberg (nur in dieser latein. Ausgabe, auf num. Bl. 290) vgl. Sabin 77523 u. Church 7. - Alle Holzschnitte, auch die kleinen Porträts, liegen hier in schönem, farbkräftigen und sorgfältigen, alten Kolorit vor. - Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, Titel angeschmutzt, wenige kleine Wasserränder. Einige hinterlegte Einrisse, kleinere ergänzte Randläsuren. Blatt 12 (verso linke Hälfte der Weltkarte) im Bund angerändert, dadurch hier etwas Bildverlust der Karte.
First edition, complete but for two blank leaves. With two double-page maps and more than 1800 woodcuts, all in fine old colouring - Some spotting and thumbing, heavier to title, slight dampmarking in places. Some restored tears and small marginal defects. Inner margin of leaf 12 (left part of the world map on verso) restored with some loss of image to the map. Bound in 18th cent. calf, spine gilt, rubbed, corners bumped, rebacked using old material.
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(verkauft)
Die erste illustrierte Bibel der Druckgeschichte
Biblia germanica. (Augsburg, Zainer)
Biblia germanica. - Diß durchleüchtigost werck der ganczen heyligen geschrifft, genandt die Bibel für all ander vorgedrucket teütsch biblen, lauterer, klärer, vnnd warer... (Kolophon). Augsburg, (Günther Zainer, nicht nach 1474.) Fol. (42,5:31 cm ). Mit 74 großen altkol. figürlichen Holzschnitt-Initialen, davon die Eingangsinitiale mit schöner eingemalter Ranke in mehreren Farben mit Goldauflage, sowie 82 (53 altkol.) kleineren Holzschnitt-Initialen mit Maiblumendekor. Initialen, Kolophon und Kapitelüberschriften in Rot gedruckt. 1 nn., 421 (recte 422), 110 num. Bll. (= 533 Bll., ohne das erste weiße Bl.). Hldr. des 18. Jh. mit rotem Rsch., beschabt, Ecken u. Kanten bestoßen u. teils mit kl. Bezugsfehlstellen.
Hain 3133; GW 4298; BMC II, 323; Goff B-627; Schramm II, 19 & 24; v. Arnim, Bibl. O. Schäfer 50; Bibelslg. Württ. LB E7-10; Reinitzer, Biblia Deutsch Nr. 41. - Die erste illustrierte Bibel der Druckgeschichte und zugleich die dritte deutsche Bibel in einem altkolorierten Exemplar. Priorität hatte lange die um 1475/76 erschienene Bibel des Augsburger Verlegers Jodocus Pflanzmann. Nachweislich schenkte Zainer jedoch bereits 1474 ein Exemplar seiner Ausgabe an die Karthause Buxheim, wodurch eine Vordatierung möglich wurde (vgl. BMC a.a.O., Marginalie im Reprint). Diese wird durch neuere Untersuchungen von Eichenberger/Wendland, Schmid u.a. bestätigt. "Es mag sein, daß der Augsburger Prokurator, Notar und Fürsprech am geistlichen Gericht, Jodocus Pflanzmann, der auch verlegerisch tätig war, von den Vorbereitungen erfuhr und in aller Eile eine eigene Bibel-Ausgabe mit Illustrationen veranstaltete, die der Bibel Zainers zuvorkommen und Konkurrenz machen sollte. Seine Edition galt lange Zeit als die dritte gedruckte und erste illustrierte deutsche Bibel. Dieser Rang gebührt aber wohl Zainers Werk, das durch Initialschmuck und Textbearbeitung eine eigene und geschlossene Leistung darstellt" (Reinitzer). Im Format die größte der vorlutherischen Bibelausgaben. Bemerkenswert die sorgfältig komponierten und ausgeführten Bild- und Maiblumeninitialen. "Die großen Holzschnittinitalen von 70 Stöcken stehen stilistisch Zainers 'Belial' und 'Plenarium' nahe, sind aber wohl einem eigenen Illustrator zuzuschreiben" (v. Arnim). Eine weitere drucktechnische Errungenschaft in unserer Bibel ist die Einführung von gedruckten roten Kapitelüberschriften und Initialen, die die Tätigkeit des Rubrikators für die Fertigstellung einer Inkunabel seither weitgehend ersetzte. Wie stets mit dem auf dünnerem Papier gedruckten und nur spaltenbreiten Kartonblatt nach Bl. 185, enthaltend das Manassegebet. - Stellenweise leicht gebräunt, ca. erste 70 u. letzte Bll. mit Wasserfleck im Außenrand, zu Beginn u. am Schluss etwas stärker u. bis in den Text reichend, teilw. auch schwacher Wasserfleck im w. Oberrand. Vereinzelt leicht fleckig, teils durch Verwischungen oder Abklatsch der roten Druckfarbe bzw. des Kolorits. Registerbl. mit 2 kl. Hakenrissen u. Bl. I mit winzigem Hakenriss, jeweils mit 1 Löchlein; Registerbl. am Außenrand ferner mit kl. Ausfransung durch Feuchtigkeit; die Rankenbordüre oben etwas angeschnitten. Bl. LXXVIIII mit kl. Randeinriss, Bl. LXXX mit kl. Verklebung im Innensteg. Erste u. letzte Bll. mit kl. Wurmlöchern sowie vorletztes u. letztes Bl. etwas angeschmutzt, das letzte auch mit breit hinterlegtem Randeinriss. Insgesamt schönes u. sauberes Exemplar auf kräftigem Papier.
Provenienz: Registerblatt mit altem Besitzvermerk des Kapuzinerklosters Landshut, auf dem vord. freien Vorsatz der Sammlungs-Stempel "Bibliotheca Heberiana" Richard Hebers (1773-1833; vgl. Bogeng, Die großen Bibliophilen I, 453 ff.); hinterer Innendeckel mit Kollationsvermerk von Bernard Quaritch Ltd.
The first illustrated printed Bible, the third German. With 74 historiated initials in fine contemporary colouring, 82 mayflower initials (partly coloured) and a large floral border painted in colours and heightened with gold. Capitals, colophon and headlines printed in red. - Slightly browned in places, waterstain to outer margin of approximately first 70 and final leaves, at beginning and end somewhat stronger and affecting text; partly also slight waterstain to upper margin. Occasional slight staining, partly due to offsetting or blurring of red printing ink or colouring. Index with 2 and leaf I with one small tear, each with tiny hole; slight marginal fraying to index due to waterstain. Floral border slightly shaved at top. Small marginal tear to leaf 79, small agglutination to inner margin of leaf 80. Small wormholes to first and final leaves; some soiling to penultimate and last leaf, the latter also with repaired maraginal tear. Overall a fine copy of this monument of early German typography bound in 18th century calf, somewhat rubbed and worn. - For provenance see above.
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(verkauft)
In Fine Contemporary Colouring
Fuchs, De historia stirpium
Fuchs, L. De historia stirpium commentarii insignes, maximis impensis et vigilis elaborati, adiectis earundem vivis plusquam quingentis imaginibus. Basel, M. Isengrin, 1542. Fol. (37:24,5 cm). Mit blattgroßem Holzschnittporträt des Verfassers, 3 Porträtholzschnitten der Künstler (auf 1 Bl.) und 511 (davon 509 ganzseitig) Pflanzenholzschnitten sowie Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel (am Schluss wiederholt), alles in zeitgenössischem Kolorit. 14 Bll., 896 S., 2 Bll. Restaurierter Ldr. d. späten 17. oder frühen 18. Jh. mit Rückenverg. u. Rsch.; etwas fleckig, beschabt u. bestoßen. In mod. Lwd.-Kassette mit goldgeprägtem Rtit.
VD 16, F 3242; Adams F 1099; Fairfax Murray I, 175; Nissen, BBI 658; Stafleu-C. 1909; Hunt 48; Horblit 33b; PMM 69; Sparrow 72; Dibner 19; Garrison-M. 1808. - Editio princeps des berühmtesten und schönsten Kräuterbuchs der Renaissance. Die Holzschnitte schuf Veit Rudolph Speckle nach Entwürfen der Maler Heinrich Füllmaurer und Albrecht Meyer, alle drei - ungewöhnlich für diese Zeit - auf dem vorletzten Blatt abgebildet. "Von den Hauptwerken der drei Väter der Botanik ist das Fuchs'sche Kräuterbuch im ganzen genommen, das schönste, sowohl in seiner typographischen Ausgestaltung, als auch in seinen Abbildungen. Die Holzschnitte sind von drei... Künstlern, die sich hier mit vollem Recht verewigen durften meisterhaft gezeichnet und geschnitten... Von kunsthistorischer Seite wurde sogar betont, dass diese Holzschnitte den Arbeiten von Künstlern allerersten Ranges, wie z. B. Holbein's nicht nachstünden... Auch der Text ist vortrefflich und reich an eigenen Beobachtungen... die sehr oft eingehende Beschreibung der Pflanze durch den Autor selbst nimmt meistens grösseren Raum ein, wie bei den bisherigen Schriftstellern; Abbildung und Beschreibung stehen in deutlicher Beziehung zueinander" (Schmid, Kräuterbücher S. 28 f.). Nach dem nn. Bl. 10 ein hs. latein. Index eingebunden. - Nur vereinzelt etwas fleckig bzw. mit leichten Fingerspuren oder kl. Tintenflecken, lediglich die letzten S. etwas stärker fleckig. Stellenw. schwache kl. Wasserflecken, meist in den Rändern. Rund 15 Bll. mit meist kl. Randeinrissen (3 längere, davon 2 rep.). S. 183/4 mit kl. Loch mittig durch Papierfehler, das erste Bl. u. die beiden Schlussblll. insgesamt sowie S. 611 f. am Oberrand etwas knitterfaltig. Alle Holzschnitte mit ergänzten französ. Bezeichnungen sowie sauberen latein. Anmerkungen in brauner Tinte. Insgesamt schönes und breitrandiges Exemplar, eines der wenigen vollständig erhaltenen in zeitgenössischem Kolorit.
First edition of the most important Renaissance herbal. Illustrated with woodcuts of extraordinary beauty and in fine contemporary colouring: Full-length portrait of the author, portraits of the three artists, and more than 500 full-page illustrations of plants. "Fuchs, following Brunfels, was the third of the German Fathers of Botany. He gave us forty plants never before figured... He was also the first of the modern era to attempt to give a botanical glossary of terms, presenting it in alphabetical order" (Hunt). "This herbal has the first European figures of certain American plants, including Indian corn and the great pumpkin" (Sparrow). Our copy with mss. index bound in before the printed indices. - Some occasional staining, stronger only to final pages; slight fingermarking in places, a few small ink or damp stains in places. About 15 ll. with mostly small marginal tears (3 longer ones, 2 of them repaired); pp. 183/184 with small hole at center due to paper fault; some creasing to first and final 2 ll. and to upper margin of pp. 611/612. All woodcuts with French names and Latin notes supplied in brown ink. Overall, a crisp and wide margined copy bound in late 17th or early 18th century calf, spine gilt; somewhat stained, rubbed and worn, restored. Housed in a mod. green cloth box.
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(verkauft)
Biblia germanica. Nürnberg, Koberger, 1483. 2 Bde.
Biblia germanica. Neunte deutsche Bibel. 2 Bde. Nürnberg, A. Koberger, 17. Feb. 1483. Fol. (42:28 cm). Got. Typ., 2 Kol., durchgehend in Rot oder Blau bzw. Rot u. Blau eingemalte Initialen. Mit 109 meist drittelseitigen Holzschnitten von 108 Stöcken sowie 4 Initialen, sämtlich in prachtvollem Altkolorit, 1 halbseitiger Holzschnitt sowie die 4 Initialen mit gepunztem Goldgrund. 587 (1 w., I-CCXCV, 1 w.; 1 w., CCXCVI-CCCCCLXXXIII, 1 w.) Bll. (ohne das weiße Bl. 6 der ersten Lage). Dunkelbrauner Nürnberger Kalbldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Blindprägung u. blindgeprägtem Titel auf den Vorderdeckeln; restauriert, Rücken unter Verwendung des Originalmaterials erneuert, Bezüge berieben u. mit Wurmlöchern. Zus. 8 geprägte alte Messing-Eckbeschläge, 4 Mittelstücke u. je zwei Schließen (Bänder erneuert). In zwei braunen Ldr.-Kassetten mit Rückentitel.
Hain 3137; GW 4303; BMC II, 424; Goff B-632; Bibelslg. Württ. LB, E 22; Schreiber 3461; Schramm XVII, S. 3 u. 8 (Abb. in VIII, 358-472); Fairfax Murray 63; v. Arnim, Slg. Schäfer I, 52. - Die erste in Nürnberg gedruckte deutsche Bibel, berühmt für ihre Illustrationen. Die Stöcke waren von Koberger aus der Holzschnittfolge zu den im Handel kaum auffindbaren Quentell-Bibeln von 1478/79 erworben worden. Die Schnitte, vom "Meister der Kölner Bibel" nach niederländischen Vorbildern entworfen, "wirkten bis Lübeck und Venedig, zeitlich bis weit ins 16. Jahrhundert, und die Illustrationen zur Apokalypse beeinflußten Dürers Holzschnittfolge" (v. Arnim). Die Holzschnitte in klaren, schwarzen Abdrucken und prächtigem, zeitgenössischen Kolorit, die Holzschnitte meist vollständig ausgemalt. Der halbseitige Holzschnitt Bl. 5r (Erschaffung Evas) sowie je 2 Initialen zu Beginn beider Teile besonders farbenprächtig und mit Blattgold illuminiert, durchgehend eingemalte Initialen in Rot und Blau. - Nach GW u. BMC folgen auf Bl. 295 zwei w. Bll., auf Bl. 583 eines, nach von Arnim noch zwei weitere (Bl. 1 u. 6 der ersten Lage), von denen hier 5 vorhanden sind. Bl. L recto Z. 37 unkorrigiert "ey/ner". - Teilw. etwas fleckig, stellenweise fingerfleckig, vereinzelt gebräunt, vereinzelte Feuchtigkeitsränder, sehr wenige Bll. mit altem Griffregister. Einige Bll. mit schmalen Restaurierungen im äußeren Rand, Bl. 29, 162, 578 mit restauriertem Randeinriss. Erste Bll. (bis Blatt 10) teilw. im Bund verstärkt, evtll sind die Bll. 6-8 alt aus einem anderen Exemplar ergänzt, das Kolorit leicht abweichend, das alte Griffregister und die eingemalten Initialen allerdings passend. Innendeckel mit Wurmspuren, weiße Blätter teilw. etwas betroffen. Kolophon mit deutschem Besitzvermerk, datiert "1615... ist also das Buch 132 Jar alt". - Insgesamt schönes und breitrandiges Exemplar der prächtigen Holzschnitt-Inkunabel.
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(verkauft)
Printed on Vellum
(Pfintzing), Tewrdannckh (auf Prgt.)
(Pfintzing, M. Die geuerlicheiten und einsteils der geschichten des loblichen streytparen und hochberümbten helds und Ritters herr Tewrdannckhs). Auf Pergament gedruckt. Nürnberg, J. Schönsperger aus Augsburg, (1517). Fol. (35:24,5 cm). Mit 118 Textholzschnitten von H. Burgkmair, H. Schäuffelein, L. Beck u.a. 288 (statt 290) nn. Bll. Ldr. mit Rsch. u. reicher Schwarzprägung auf dem Rücken, Goldschnitt (über einem alten Rotschnitt), beide Deckel mit Supralibros mit goldgeprägtem bekröntem Wappen im Oval sowie Umschrift "I.A.E.V.D.H.F.Z.A.H.Z.A.V.O." u. Datierung 1718; Deckel mit Schabspuren, Rücken hervorragend restauriert, Vorsätze des 19 . Jh., Gelenke u. Kapitalbändchen erneuert. In mod. roter Maroquin-Kassette mit goldgeprägtem Rtit.
VD 16, M 1649; Adams P 962; Fairfax Murray 329 (mit Angabe der zahlr. Dodgson-Nrn.); Muther 845; v. Arnim, Buchill. 70; Oldenbourg L 119. - Erste Ausgabe. Ein Höhepunkt deutscher Buchillustration der Renaissance. Berühmte Allegorie auf die Brautfahrt Kaiser Maximilians zu Maria von Burgund in der Tradition des späthöfischen Versromanes, vom Kaiser selbst seit 1510 zum Ruhm des Rittertums und seiner Dynastie entworfen. Auch die idealisierende Selbstdarstellung der Illustrationen geht auf genaue Vorstellungen des Kaisers zurück. Die eigens von V. Rockner geschaffene Type ahmt eine deutsche Kanzleischrift mit dekorativen Ober- und Unterschleifen nach und gilt als die zweite Frakturschrift nach Schönspergers Gebetbuch für Kaiser Maximilian 1513. Die gesamte erste Auflage, von der nur etwa 40 Exemplare auf Pergament gedruckt wurden, war zu Geschenkzwecken bestimmt, die Verteilung erfolgte jedoch erst 1526 nach Kaiser Maximilians Tod auf Veranlassung von Erzherzog Ferdinand durch den Mitautor Marx Treitzsauerwein. Unser Exemplar weist die bei Murray aufgelisteten typographischen Merkmale der Erstausgabe auf, ferner die gedruckten u. aufgeklebten Korrekturstreifen auf Bl. v5r Zeile 14 sowie auf den Bll. der Schlusslage A4v Zeile 11 u. A6v Zeile 26. Auf den Bll. g6v Zeile 4, m1v Zeile 10/11, A5v Zeile 10 u. A6r Zeile 22 sind außerdem Spuren einer Überklebung sichtbar, die entsprechenden Streifen aber nicht mehr vorhanden. - Teilw. schwach gebräunt oder etwas fleckig, einige leichte Fingerspuren in den Rändern, das Pergament gelegentlich leicht knittrig. 11 Bll. (b3, c3, 46, m8, p4, s2, D3+7, H8, N1, P8) mit meist je 1 kl. Loch, davon Holzschnitte 9, 40 u. 98 betroffen. Oben etwas knapprandig u. gut 30 der gedruckten verzierenden Oberschleifen geringfügig angeschnitten, seitlich u. unten ist das Exemplar noch recht breitrandig. Ohne das w. Bl. P5; der fehlende Titel in Kalligraphie auf ein oben auf die entsprechende Größe schmal angerändertes Pergamentbl. ergänzt, jedoch in Schreibweise u. Zeilenfall dem Titel der 2. Auflage 1519 folgend.
Provenienz: Aus der Bibliothek des Joseph Anton Eusebius von der Halden, Freiherr zu Autenried, Herr zu Anhofen und Ochsenbrunn, dessen Supralibros sich auf beiden Deckeln findet. Im Innendeckel Exlibris des britischen Politikers George John Warren Venables-Vernon, 5. Baron Vernon (1803-1866), der die Vorsätze erneuern u. wohl auch den ursprünglichen Rotschnitt vergolden und das fehlende Titelblatt ergänzen ließ. Auf dem vord. freien Vorsatz hs. Besitzvermerk des schwedischen Sammlers Per Hierta (1864-1924), datiert 1918.
First edition, one of about 40 copies printed on vellum. With a fine series of 118 woodcuts. With 3 correction slips as mentioned above, and on 4 pages traces of slips no longer present. - Slight browning and some staining in places, slight marginal fingermarking, some creases to vellum. 10 ll. with small holes (4 affecting woodcuts no. 9, 40 and 98). Cut close at top, well 30 flourishes slightly shaved. Without blank P5; lacking title supplied in calligraphy on a vellum leaf (following in spelling and line case the title of the 1519 edition). A fine copy bound in brown calf, both covers with supralibros dated 1718, spine richly tooled in black, edges gilt (and still showing remains of 18th century reddening); covers somewhat rubbed, 19th century endpapers, spine superbly restored, joints and headbands renewed. Housed in a modern red morocco box, spine gilt. 19th century bookplate, and ownership inscription dated 1918 (see above) .
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The Rare Collected Edition
Merian, Insectes de Surinam/Europe.
Merian, M. S. Histoire générale des Insectes de Surinam et de toute l'Europe, contenant leurs descriptions, leurs figures, leurs differentes metamorphoses. 3e édition, revue, corrigée & augmentée par Buchoz. 3 in1 Bd. Paris, L. C. Desnos, 1771. Gr.-fol. (50:34 cm). Mit altkol. gest. Front. u. 325 altkol. Kupfern auf 188 Tafeln. 3 Bll., 72 S., 1 Bl.; 2 Bll., 72 S.; 1 Bl., 69 S. - Angebunden: J. Jonston. Collection d'oiseaux les plus rares qui habitent le globe. Trad. du Latin, considérablement augmentée. Pour servir de suite à l'histoire des insectes plantes de Mme. de Merian. 2 Tle. in 1 Bd. Paris, L. C. Desnos, 1772. Gr.-fol. Mit altkol. Kupfertitel u. 85 altkol. Kupfertafeln von Nicolas Robert. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung; Deckel mit Schabstellen, Ecken sowie Rücken am Fuß bestoßen.
I. Nissen, BBI 1341-1342; Pfeiffer B 7 u. A 10 (beide nur Bd. 1-2); Horn-Sch. 14995; vgl. Dunthorne 205 u. Hunt 524, Fußnote. - Prachtvolle Publikation des Pariser Verlegers Desnos mit den Kupfertafeln in schönem Altkolorit. Mit den beiden berühmten Insektenwerken von Maria Sibylla Merian in der letzten Ausgabe, mit lateinisch-französischem Paralleltext. In ihrer harmonischen Verbindung der Darstellung von Schmetterlingen, ihren Raupen und blühenden Pflanzen mit ihren Früchten zählen sie zu den schönsten u. berühmtesten zoologisch-botanischen Werken überhaupt. Der latein. Text stammt mutmaßlich von C. Commelin, die französ. Übersetzung von J. Rousset de Missy. Stecher nach den Zeichnungen Maria Sibylla Merians waren J. Mulder, P. Sluyter u. D. Stoopendael. Die kleinformatigen Kupfer des 2. Bandes sind zu 3 oder meist 4 je Tafel angeordnet. - Bd. 1 enthält die Surinamschen Insekten mit 72 Tafeln, Bd. 2 die Europäischen Insekten mit 184 Kupfern auf 47 Tafeln. - Als Ergänzung zu Merians Insektenwerk in 2 Bänden wurde hier vom Verleger Desnos ein dritter Band über die schönsten Zwiebelgewächse ("des plantes bulbeuses, liliacées, caryphyllées") beigefügt. Das Werk ist eine späte Ausgabe von Daniel Rabels "Theatrum florae" (EA. 1622) mit 69 Tafeln mit schönen Darstellungen von Alpenveilchen, Iris, Krokus, Narzissen, Nelken, Rosen, Tulpen etc. - Stellenweise etwas gebräunt, wenige Textblätter stärker, vereinzelt gering fleckig. In Band 1 Tafel 1, 18 u. 71 eingefaltet, Tafel 1 links bis zum Plattenrand beschnitten, Tafel 69 gefaltet u. mit Einriss im Rand.
II. Nissen, IVB 484; Anker 238; Sitwell-Buchanan, Fine Bird Books 111: "A very rare book". - Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen, erschien auch unter dem Titel "Histoire naturelle et raisonnée des différens oiseaux qui habitent le globe". Als Fortsetzung der Surinamschen Insekten gedachtes schönes Vogelbuch. Enthält im ersten Teil 23 Taf. mit Abb. der Vögel aus der "Ménagerie du Roi"; im zweiten Teil das eigentliche Werk Jonstons mit Nachstichen der Merianschen Ausgabe v. 1650. Die Tafeln zeigen Greifvögel, Paradiesvögel, Kolibris, Enten, Singvögel etc. - Ohne den Text (64 S.). - Insgesamt prachtvolles Exemplar.
A magnificent and rare collection of natural history works gathered together by Desnos to include plates from some of the most important botanical and ornithological works of the 17th and 18th centuries by Maria Sibylla Merian, Daniel Rabel and J. Jonston. Together 4 volumes in 1 volume containing Merian's 'Histoire générale des Insectes de Surinam et de toute l'Europe' in the last edition (two volumes with engr. front. and 325 contemp. hand-coloured engravings on 188 plates); the fourth edition of Rabel's famous 'Theatrum florae' (one volume with 69 contemp. hand-coloured plates); Jonston's 'Histoire naturelle et raisonnée des différens oiseaux qui habitent le globe' with 85 contemp. hand-coloured engr. plates, but without the text. - Slight browning and spotting to first three volumes, some heavier browning to few text leaves. Plates 1, 18, 69 and 71 folded, plate 1 trimmed to platemark, plate 69 with marginal tear. Overall a fine copy bound in contemporary calf, spine richly gilt, rubbing to covers, corners and tail of spine bumped.
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(verkauft)
Fridolin, Schatzbehalter
Fridolin, S. Schatzbehalter. Nürnberg, Anton Koberger, 18. Nov. 1491. Fol. (33:23,5 cm). Got. Typ., 2 Spalten. Mit Initialen in Rot und/oder Blau sowie 96 (inkl. 5 wiederh.) ganzseitigen Holzschnitten aus der Werkstatt von Michael Wolgemut. 352 nn. Bll. (ohne das erste und letzte weiße). Schlichter Pergamentband des 18. Jhdts. mit späterem Ldr.-Rückenschild mit goldgeprägtem Titel; berieben. In mod. Hmaroquin-Kassette.
Hain-C. 14507 (= Hain 6236); GW 10329; BMC II, 434; Goff S-306; Dodgson I, 240 ff.; Fairfax Murray 392; Muther 423; v. Arnim, Slg. Schäfer 134. - Einzige Ausgabe eines der schönsten und bedeutendsten Werke der Inkunabelzeit. Das Andachts- und Erbauungsbuch wurde "auf Veranlassung der Schwestern des Nürnberger Klarissenklosters und ihrer Äbtissin, Caritas Pirckheimer, von Fridolin (1482-1498 Prediger und Beichtvater bei St. Klara) verfaßt und nach Bellm in einer Auflage von ca. 150 Exemplaren gedruckt" (Schäfer). Illustriert mit einer Folge von 96 prachtvollen Holzschnitten von 91 Stöcken, die in der Mehrzahl nachweislich von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff geschaffen wurden. "Mit ihrer Fülle des bildhaft Dargebotenen bildet sie Vorstufe und Ausgang zu Dürers monumentalen Holzschnitten" (Dürer-Kat. 1971, Nr. 115). "Ein so reich illustrirtes, mit so großen, sorgfältig durchgearbeiteten Holzschnitten versehenes Buch war bis dahin unerhört. Hatte Nürnberg seine Illustrationen seither größtentheils von auswärts her entlehnt; so lieferte es hier ein Buch, das sich den Besten anderswo erschienenen würdig an die Seite setzt" (Muther). - Streckenw. schwach gebräunt und gelegentlich leicht fleckig, nur ganz vereinzelt stärker, so zum Beispiel die beiden Holzschnitte auf Bl. v1 verso u. v2 recto. Ränder teilw. etwas wasserfleckig. Wenige kl. Randeinrisse, die Bll. g1 u. I6 sowie v6 u. ad6 mit reparierten Randeinrissen, bei den beiden letzteren länger u. bis in den Text bzw. das Bild reichend. Bl. h2 recto mit Tintenanstreichung, 2 weitere Bll. gegen Ende mit Zeigehand.
Only edition. With 96 full-page woodcuts, including 5 repeats, from the shop of Michael Wolgemut. The Schatzbehalter and the Nuremberg Chronicle (1493) "are the two first important books with original illustrations published at Nuremberg, and with the exception of Breydenbach's Sanctae Peregrinationes (1486) the earliest books printed in Germany of which the woodcuts can be assigned with certainty to a known draughtsman" (Dodgson). Initials in red and/or blue. - Slight browning and staining in places, only occasionally stronger. Some marginal waterstaining. A few small marginal tears (3 repaired), longer ones affecting text or image to leaves v6 and ad6 restored. Ink marking to recto of leaf H2, at end 2 leaves with pointing hand. A fine copy bound in 18th century vellum with later spine label, somewhat rubbed; preserved in modern half-morocco box.
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(verkauft)
Merian, Surinaamsche & Europische Insecten
Merian, M. S. Over de voortteeling en wonderbaerlyke veranderingen der Surinaamsche Insecten. Amsterdam, J. F. Bernard, 1730. Gr.-fol. (53,5:37 cm). Mit gest. Frontispiz, Titelvignette u. 72 Kupfertafeln, alles altkoloriert. 4 Bll., 51 S. - Angebunden: Dieselbe. De Europische Insecten. In't Fraans beschreeven door J. Marret, en door een voornaam liefhebber in't Nederduits vertaalt. Amsterdam, J. F. Bernard, 1730. Mit gest. Titel- u. 1 gr. Schlußvignette (= Fig. 170/171) sowie 184 Kupfern auf 47 Tafeln, alles altkoloriert. 2 Bll., 84 S. Restaurierter Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, etwas beschabt u. bestoßen, Bezug etwas spröde; in mod. Schuber.
I. Nissen, BBI 1341; Horn-Sch. 14992, Landwehr, Books with col. plates 130; Hunt 484; Pfeiffer B6. - Dritte Ausgabe mit holländischem Text, vorausgegangen waren je zwei lateinische und holländische Ausgaben 1705 bzw. 1719 sowie 1726 eine französische. In der harmonischen Verbindung der Darstellung von Schmetterlingen, ihren Raupen und blühenden Pflanzen mit ihren Früchten eines der schönsten botanisch-zoologischen Werke überhaupt. Die Kupfer sind von J. Mulder, P. Sluyter und D. Stoopendael nach den Zeichnungen der Maria Sibylla Merian gestochen. - II. Nissen, BBI 1342; Horn-Sch. 14993; Hunt 483; Pfeiffer A9. - Erste Folio-Ausgabe mit holländischem Text, war im gleichen Jahr bei Bernard auch mit französischem Text erschienen. Die schönen Kupfer, Schmetterlinge nebst ihren Raupen und Puppen auf entsprechenden Pflanzen, zu je 3 (4 Taf.) bzw. 4 (43 Taf.) auf einer Tafel. Sie sind von 1-184 numeriert; von Fig. 1 und 51 gibt es je zwei verschiedene Kupfer, Fig. 170 und 172 (recte 171) erscheinen nicht auf den Tafeln, sondern bilden, wie stets in der französischen und holländischen Ausgabe von 1730, gemeinsam die Schlussvignette auf S. 84 (2 Buketts, die mit Buchstaben bzw. Nummern versehen sind, welche auf den beschreibenden Text verweisen); ein Umstand, den Nissen und Pfeiffer nicht erwähnen und so zu einer falschen Zählung der Kupfer gelangen.
Vereinzelt schwach fleckig oder leichte Fingerspuren, mit minimalen Stockfleckchen. In Bd. 1 das Front. mit kl. ergänztem Eckabriss, 1. Taf. mit etwas Koloritabklatsch auf die gegenüberliegende Textseite, Widmungsblatt u. Taf. 3 mit schwacher vertikaler Knitterfalte, S. 47/8 mit 2 kl. rep. Randeinrissen; in Bd. 2 eine Taf. mit kl. geschlossenem Randeinriss u. 1 weitere mit 3 (2 im Bild) kl. Quetschfalten, S. 83/4 mit 2 kl. rep. Löchern (davon 1 mit geringfügigem Buchstabenverlust). Insgesamt wohlerhaltenes, breitrandiges Exemplar.
Two works in one volume.Third Dutch edition of Merian's 1705 Metamorphosis insectorum Surinamensium with engraved frontispiece, engraved vignette, and 72 engraved plates; bound with the first folio edition with Dutch text of her European insects, illustrated with 2 engr. vignettes and 184 engravings on 47 plates. Illustrations of both works finely coloured by a contemporary hand. - Minor occasional spotting or fingermarking, insignificant foxing only. Small repaired corner tear to front., some colour offsetting from 1st plate to text, slight vertical crease fold to dedication leaf and pl. 3, 2 small rep. marginal tears to pp. 47/48; one plate in vol. 2 with small rep. marginal tear, another one with small printer's creases, pp. 84/84 with 2 repaired holes (1 with small loss of letters). Overall, a crisp and broadmargined copy bound in contemporary calf, spine gilt; restored, somewhat rubbed and worn; preserved in modern vellum slipcase.
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(verkauft)
Altkoloriert
Cronica van der hilliger Stat Coellen
Köln. - Die Cronica van der hilliger Stat va(n) Coelle(n). Köln, J. Koelhoff d. J., 23. August 1499. Fol. (34,5:22 cm). Got. Typ. Mit Titelholzschnitt u. ca. 370 teilw. blattgr. Textholzschnitten, bis auf 1 Ausnahme alle in schönem Altkolorit. 366 Bll. (o.d.l.2.w.). Blindgepr. Salzburger Schweinsldr. über Holzdeckeln aus der 2. Hälfte des 16. Jh.; gefülltes Mittelfeld von 3 Rahmen umgeben, der mittlere von Tugend-Rolle (Haebler I, 472, 1); mit insgesamt 10 Beschlägen und 2 Schließen, letztere mit Punze WS im Kreis; etwas fleckig, am Rückdeckel 3 Fehlstellen ausgebessert u. Rückdeckel mit rep. Einriss, Vorsätze erneuert. In mod. grüner HMaroquin-Kassette.
Hain-C. 4989; GW 6688; BMC I, 299; Goff C-476; Borchling-C. 312; Voulliéme, Köln 324; Schramm VIII, 26. - Erste Ausgabe der ersten Kölner Stadtgeschichte. Neben der Schedelschen Chronik die bedeutendste Chronik des 15. Jahrhunderts und zugleich eine der hervorragendsten Quellen zur Kölner Stadtgeschichte. Bedeutend auch als Denkmal der niederdeutschen Sprache in ihrer Kölner Prägung sowie als eines der frühesten Zeugnisse zu Gutenbergs Erfindung der Buchdruckerkunst (vgl. NDB VII, 342). Bl. t3 noch im unkorrigierten Zustand mit Abbildung eines Kaisers statt eines Königs, Bl. kk5 (Bl. 349 mit Blz. CCCXXXiij) im ersten, unzensierten Zustand mit den antikaiserlichen Passagen und einer abfälligen Bemerkung über den kgl. Schatzmeister Peter Langhans. Auf den Bll. K3-5 folgt der Text dem späteren Druckzustand (Lagenbez. allerdings in Minuskeln). Die Holzschnitte zeigen berühmt gewordene frühe Ansichten von Köln, historische Szenen, Porträts (teilw. wiederholt) und Wappen, darunter ein doppelblattgroßes. Die Frage der Verfasserschaft ist bisher ungeklärt: Der Dominikaner Hamelmann, Joh. Stump von Rheinbach, ein Kölner Augustiner werden genannt. Der Druck der Chronik brachte Koelhoff in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und zwang ihn zum Verkauf seines Hauses. - Schönes, nur teilw. etwas gebräuntes oder fleckiges Exemplar, hier u. da leichte Fingerspuren oder Ränder leicht wasserfleckig, Bl. F5 u. kk5 im oberen Drittel u. Bl. v2 unten im Text mit Wasserrand. Nur ganz wenige kl. Randläsuren (vereinzelt rep.), 1 Registerbl. mit Hakenriss im Bund (bis in den Textrand). Ca. 3 Bll. mit alten Marginalien. Bl. P5 und kk5, die beiden einzigen rubrizierten Bll., wie wohl auch die Bll. kk3-4 in etwas abweichender Papierqualität aus einem hervorragend passendem anderen Exemplar alt ergänzt. Ohne die beiden w. Schlussbll. n5-6.
Provenienz: Exemplar mit goldgepr. Lederexlibris mit Monogramm von S(ilvain) S. B(runschwig) sowie mod. Exlibris von Otto Schäfer (von Arnim, Bibliothek Otto Schäfer 103 mit Provenienznachweisen seit 1929).
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Pontificale, Handschrift auf Pergament
Pontificale. Lateinische Handschrift auf Pergament. Frankreich ca. 1495. Kl.-fol. (30:21,5 cm). Blattgr. 29:19 cm, Schriftspiegel ca. 20:13 cm, 2 Spalten. Mit brauner und roter Tinte in gotischer Buchschrift (Textualis) von einer Hand geschrieben, Musik in Quadratnotation auf rotem, vierlinigem System. Mit 1 kolumnenbreiten Miniatur (nicht ganz ausgeführt), einer vierseitigen und 26 zwei- oder dreiseitigen Prachtbordüren mit Akanthus, Früchten- oder Blätterdekor, teilw. auf Goldgrund, 30 meist siebenzeilige Initialen, teilw. mit dem französischen Königswappen gefüllt, sehr zahlr. drei- bis vierzeilige und kleine Zierinitialen auf Goldgrund mit floraler Füllung. 417 Bll. (von 422; es fehlen das erste weiße sowie die Bll. 114, 134, 148 u. 161 nach der ursprünglichen Foliierung des Schreibers). Grüner englischer Maroquinband des früheren 19. Jahrhunderts (sign. Hering) über Holzdeckeln mit Kathedral-Blindprägung, Steh- u. Innenkantenvergoldung, Pergamentvorsätze u. Goldschnitt; Gelenke etwas berieben. In mod. Hmaroquin-Kassette mit goldgeprägtem Rückentitel.
Prachtvolles Pontifikale mit überaus reichem Initial- und Bordürenschmuck, auch wenn nur mit einer nicht ganz ausgeführten Miniatur ausgestattet (die übrigen Ausparungen blieben leer); 244 Seiten mit Musik-Notation. Möglicherweise für einen Angehörigen des französischen Königshauses hergestellt. Achtmal findet sich das französische Königswappen in den großen Initialen, viermal das der Anne de Bretagne, sechsmal das des Dauphin. Wenig später kam die Handschrift "in den Besitz eines Bischofs aus der Familie Pompadour, wobei es sich entweder um Antoine de Pompadour (gest. 1496) oder seinen Bruder Geoffroy de Pompadour (gest. 1514) gehandelt haben muß: das ursprüngliche Wappen des Besitzers auf Bl. 4 wurde ebenfalls mit dem Pompadour-Wappen übermalt" (Tenschert, Leuchtendes Mittelalter I, 81). - Vereinzelte Braunflecke im oberen Rand, bei wenigen Blättern auch stärker in den Text reichend und hier auch teilw. etwas verwischt. - Provenienz: Familie Pompadour - Frederick Perkins (Auktion Sotheby's 10. Juli 1889, Nr. 387) - Leicester Harmsworth (Auktion Sotheby's 15.-16.10. 1945, Nr. 2062, für 350 GBP an Maggs). - Estelle Doheny (Christie's 1987, Nr. 172). - Tenschert, Leuchtendes Mittelalter I, 81. - Privatbesitz.
Pontificale in Latin, illuminated manuscript on vellum, written in a gothic textura in brown and red. 417 leaves (of 422), lacking the first blank and leaves 114, 134, 148 and 161 using the original but erroneous scribal foliation. Richly illustrated with 26 half and three-quarter panelled borders of painted acanthus leaves, flowers, fruit and birds on gold ground, numerous large and small initials, 244 pages with musical notation on four red-ruled staves. Only one of the seven-line spaces left for historiated initials has been filled in (fol. 80) and even that has remained unfinished. This grand pontifical made for a bishop (of the family Pomapdour) whose arms appear in 12 initials; the arms of France appear in eight initials, of Anne de Bretagne in four initials, and of the Dauphin six times. The last can only refer to Charles-Orland the son of Charles VIII and Anne de Bretagne, who died at the age of three in 1496. - Some brownstaining to upper margin in places, heavier to text of very few leaves. Bound in early 19th cent. green morocco by Hering, over wooden boards with gothic architectural decoration, inner dentelles, vellum doublures and endpapers; some rubbing to joints. In a recent half-morocco box. - Provenance: Pompadour family - Frederick Perkins (Sotheby's July 1889, no. 387) - Leicester Harmsworth (Sotheby's Oct. 1945, no. 2062, for 350 GBP to Maggs). - Estelle Doheny (Christie's 1987, no. 172). - Tenschert, Leuchtendes Mittelalter I, 81.
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Horae B. M. V. Rouen
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch zum Gebrauch von Rouen. Handschrift auf Pergament. Rouen, letztes Drittel des 15. Jahrhunderts, ca. 1480. (18:14 cm), Blattgr. 170:120 mm, Schriftspiegel ca. 95:70 mm. 15 (Kalendar 17) Zeilen. Gotische Buchschrift (Textura) in brauner Tinte (Kalender in Flüssiggold, Blau und Rot). Mit 24 Kalenderminiaturen u. 15 großen Miniaturen im Text, durchgehend mit prächtigen Bordüren geschmückt, zum Teil über Goldgrund. Zahlr. 1-4zeilige Schmuckinitialen. 2 w. Bll., 154 Bll., 2 w. Bll. Restaurierter Ldr. d. 17. Jh., berieben.
Reizvoll illuminiertes und vollständiges Stundenbuch. Auf den Blättern 1-12 der Kalender (in französischer Sprache) mit zahlreichen Heiligenfesten, die auf die Normandie und besonders Rouen hinweisen. Es folgen die Evangelienfragmente, Marienstunden, Kreuzesstunden etc. Bll. 83-102v enthalten die Bußpsalmen und die Litanei, die den Hl. Martial unter den Aposteln aufführt (eine Eigenart für Rouen, wie auch die Anrufung der Hl. Lo de Coutanes und Romain u. Quen von Rouen). Am Ende sind die Bll. 149 bis 154v weiß, jedoch regliert und mit Bordüren geschmückt wie das übrige Manuskript. Die großen Miniaturen zeigen die vier Evangelisten (Miniatur aus 4 Einzelbildern zusammengesetzt), Verkündung, Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung der Hirten, Anbetung der Könige, Darstellung im Tempel, Flucht nach Ägypten, Marienkrönung, Kreuzigung, Pfingsten, Anna und Joachim, David im Gebet, Beisetzungsfeierlichkeiten auf einem Friedhof, die Hl. Johanna (vor ihr kniend eine Frau). Der Kalender ist reich ausgestattet mit kleinen Miniaturen, auf dem Recto jeden Blattes die Monatsarbeiten, verso die Tierkreiszeichen. - Ränder etwas fleckig bzw. fingerfleckig, Kalendar auch im Text bzw. Bild, Miniaturen u. Bordüren mit vereinzelten kleineren Bereibungen bzw. Verwischungen. Das Gesicht der vor der Hl. Johanna knienden Frau auf der letzten Miniatur ist abgerieben.
Latin Book of Hours for the use of Rouen. Manuscript on vellum, Rouen (?) last third of the 15th century. With 15 large miniatures within rich borders, 24 smaller miniatures in the calendar. Numerous small initials, each page with border decoration. - Some marginal spotting of thumbing, slight spotting and browning to calender, slight blurring and rubbing in places. The face of the woman kneeling before St. Johanna on the last miniature is rubbed off. Bound in restored 17th cent. calf, rubbed.
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Schedel, Das Buch der Croniken.
Schedel, H. Das Buch der Croniken und Geschichten. Nürnberg, A. Koberger, 23. Dez. 1493. Gr.-fol. (45,5:31,5 cm). Mit 2 doppelblattgr. Holzschnittkarten u. über als 1800 Holzschnitten (inkl. Wiederholungen) von Wohlgemuth und Pleydenwurff. 297 Bll. (= 10 nn., 286 num., 1 nn. Bll.). Mod. roter Maroquinbd. von Sangorski & Sutcliffe (sign.) mit goldgeprägtem Rückentitel.
Hain 14510; GW M40796; BMC II, 437; Goff S-309. - Erste deutsche Ausgabe, sechs Monate nach der lateinischen Originalausgabe gedruckt, jedoch allgemein seltener, da in kleinerer Auflage erschienen. GW weist nahezu dreimal so viele lateinische wie deutsche Exemplare nach. Zugleich die am reichsten illustrierte Inkunabel, die Holzschnitte von hohem künstlerischen Rang. Besonders erwähnenswert die doppelblattgroße Karte Mitteleuropas am Schluß, die doppelblattgr. Karte der Alten Welt und die bekannten großen Ansichten der wichtigsten deutschen und italienischen sowie einiger anderer Städte, viele von ihnen die ersten topographisch getreuen Darstellungen. - Etwas fleckig bzw. stockfleckig, etwas gebräunt. Ränder stellenweise fingerfleckig, sehr wenige kleinere Restaurierungen im Rand. Blatt 136 nach 131 verbunden. Auf einem zeitgenössischen Vorsatzblatt recto umfangreiche alte Anmerkung zum Werk. Exlibris. Insgesamt sehr gutes und vollständiges Exemplar.
First German edition. - Some spotting, browning and foxing, some thumbing, very few smaller marginal restorations, leaf 136 misbound after leaf 131. Full-page annotation to old fly-leaf. Overall a fine and complete copy bound in recent red morocco by Sangorski & Sutcliffe.
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Horae B. M. V., Troyes
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch zum Gebrauch von Troyes mit französischem Kalendarium und wenigen französischen Gebetsanfängen. Manuskript auf Pergament. Frankreich (Paris, Champagne oder Troyes um 1490-1520?). Blattgr. 14,2:9 cm, Schriftspiegel 7,5-12 cm : 5,5-ca. 8,5 cm. 17 Zeilen, regliert. Regelmäßige Bastarda in brauner Tinte, Hervorhebungen in Rot, Versalien in Gold auf farbigem verzierten Grund. Mit 13 großen Miniaturen umgeben jeweils von allseitiger architektonischer Bordüre, 11 davon mit jeweils kleiner Randminiatur in die untere Bordüre gefasst, nahezu jede zweite Textseite mit breiter seitl. Zierleiste, vielfach besetzt mit Drolerien, alles in Gold und Farben; zahlr. 1-5zeil. u. sowie Initialen u. Zeilenfüller in Blau oder Rot (mehrzeilige in beiden Farben sowie Grün und Weiß) mit Goldornamentik. 178 (irrig foliiert; recte 177) nn. (einschl. 4 reglierte leere) Bll. Roter Maroquinband d. 18. Jahrhunderts mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschild sowie dreifachen Deckelfileten, Goldschnitt.; neuere Hldr.-Kassette.
Vom Miniaturschmuck her ungewöhnliche, reich illuminierte, prächtige Stundenbuchhandschrift um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Die ansprechend reich mit Figuren versehenen Bildentwürfe in außergewöhnlich aufwendiger architektonischer und ornamentaler Einfassung. Der verschwenderische Goldauftrag erinnert an die mit Gold dekorierten Bordüren des in dieser Zeit tätigen Ateliers von Jean Pichore (vgl. Miniatur von Jean Pichore, Lazare et le Mauvais riche (+Annonciation), Fragment eine Stundenbuchs XVI. Jh., Musée des Beaux-Arts, Tours) .
Lokalisierung: rot hervorgehobene Festtage für die in Troyes gebürtige und dort wirkende Märtyrerin Mastidia (7. Mai), Peter & Paul (29. Juni); weitere in der Gegend verehrte Heilige, nicht im Kalender hervorgehoben: Aventinus (4. Februar), Patroclus (= Saint Parre; hier 19. Januar). Eine ergänzende Verortung in die Champagne ist aufgrund des rot hervorgehobenen Hl. Remigius von Reims (13. Jan.) sehr wahrscheinlich.
Die 13 Miniaturen zeigen in der zentralen Szene Johannes Evangelista (14r), Kreuzigung (20v), Anbetung Mariens (24v), Verkündigung (30r), Maria und Anna (41r), Christi Geburt (52v), Verkündigung an die Hirten (58v), Heilige drei Könige (63r), Darbringung im Tempe (67r), Flucht nach Ägypten (71r), König David (83r), Lazarus und der Reiche Prasser (104r), Passion Jesu (147 r). - Bei 11 der 13 Miniaturen finden sich in den Bordüren kleinere Randminiaturen mit weitgehend zum Hauptmotiv passenden, thematisch ähnlichen biblischen Szenen.
Bildformat: Gesamtgröße mit Bordüre 120:80 mm, darin die große Darstellung (je ca. 60:50 mm) und die kl. Darstellung im Unterrand (30:30 mm). Alles von reichlich mit Gold ausgemalten Bordüren umgeben, zusammengesetzt aus architektonischen Elementen, figürlichen Darstellungen, Putti, Fabelwesen und Ornamenten. Fast alle Textblätter recto oder verso sind mit einer seitlichen Zierleiste aus Akanthus, Blüten und Früchten, teils Schriftbändern geschmückt (je 75:20 mm).
Von besonderem Interesse die Miniatur zu Beginn des Totenoffizium mit der Darstellung von "Lazarus und dem reichen Prasser" (Lukas 14,19-27). Der Reiche am gedeckten Tisch beim Mahl, den Worten des Evangelisten folgend "in Pupur gekleidet" gegenüber das Fegefeuer, das ihn erwartet. Die Bordüre passend mit 2 Knochenmännern geschmückt als "Memento mori". In der Randminiatur eine weitere Lazarusszene, eventuell mit Darstellung der Schutzheiligen St. Mastidia, die ähnlich wie die Schwester des Lazarus Martha als "Dienende" bezeichnet wird.
Kollation und Inhalt: die irrige Bleistiftfoliierung von 1-178 beinhaltet das vordere Pergamentvorsatzblatt als 1. Blatt, alle Angaben folgen der Bleistiftfoliierung: Kalendar in französischer Sprache (Bl. 2-13), Evangelienlesungen bzw. Sequenzen (Bl. 14r-20r), Stundengebete (Bl. 20v-81v), regliertes Leerblatt (Bl. 82), Bußpsalmen mit Litanei (Bl. 83r-103r, inkl. 1 regliertes Leerblatt) Totenoffizium (Bl. 103v-16r), Passio Cgristi (Bl. 17r-156v), Gebete und Heiligenfürbitten mit französischen Textanfängen (157r-196r), reglierte Leerbll. (Bl. 177-178).
Provenienz: das 1. Kalenderblatt sowie Blatt 196 mit handschriftlichem Schenkungsvermerk: "(unleserlicher Name) filiae suae amantissmae Ludovicae dono dedit anno domini 1613 23. Decemb"; Exlibris William Simonds Higgs (mit dessen Bibliothek versteigert von Sotheby's am 22. April 1830, Nr. 713); handschriftlicher Vermerk: "DC Baker 1968" ; europäische Privatsammlung.
Book of Hours, use of Troyes in Latin and French. Illuminated manuscript on vellum, France (Paris, Champagne, Troyes ?), c. 1510-20. 177 (incl. 4 blank; a later foliation starts with 2-198, numbering the front vellum fly-leaf as fol. 1). Written in brown ink in a lettre bâtarde. With 13 large miniatures in full and richly gilt borders. 11 of the borders include a small inset miniature each. Almost every leaf comprises either on recto or on verso panel borders to outer margin throughout, with flowers, foliage and fruit, many with drolleries, capitals, initials and line-fillers in red or blue and gold, the larger-ones also in green and white. - The calendar highlights St. Mastidia, who flourished in Troyes and is seldomly found in other liturgical calendars. There is an unusual miniature of "Lazarus and the rich Man". Overal a well preserved book of hours with exceptionally rich gilding to the illustrations. Bound in 18th cent. red morocco gilt, perserved in a recent box. - Provenance see above.
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(verkauft)
A Monument in the History of Thought
Diderot/d'Alembert, Encyclopédie. 33 Bde
Diderot, D. & J. le Rond d'Alembert. Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, par une société de gens de lettres. 17 Text-, 4 Supplement- u. 12 Tafelbände. Zus. 33 Bde. (von 35). Paris, Briasson u.a., 1751-72 (Bde. 1-7 u. Taf.-Bde. 1-11); Neufchâtel (i.e. Paris), Faulche, 1765 (Bde. 8-17); Paris, Panckoucke u.a., u. Amsterdam, Rey, 1776-77 (4 Text-Suppl.-Bde. u. Suppl.-Taf.-Bd. 12). Gr.-fol. (40:26,5 cm). Mit gest. Frontispiz, 2770 (st. 2771?; 303 doppelblattgr. u. 19 gefalt.) Kupfertafeln sowie einigen teils gefalt. Tabellen. Ldr. d. Zt. mit floraler Rvg. u. je 2 farb. Rsch., nur die 4 Text-Supplementbde. etwas abweichend gebunden; leicht berieben u. bestoßen, Kapitale teilw. mit kl. Läsuren, Gelenke u. Rücken teilw. restauriert, bei den Taf.-Bdn. 10 & 11 je 1 Gelenk unten eingerissen.
"A monument in the history of European thought; the acme of the age of reason; a prime motive force in undermining the ancien régime and in heralding the French Revolution; a permanent source for all aspects of eigtheenth-century civilization" (PMM).
PMM 200; En Français dans le texte 173, 156; Dibner 85; Horblit 25b; Norman 637; Lough, Essays on the Encyclopédie, 2-15. - Die erste Ausgabe dieses monumentalen Hauptwerkes der Aufklärung, bis auf die beiden Indexbände vollständiges Exemplar. Die auf den Titelblättern angegebene Tafelzahl ergibt zusammen 3129 Tafeln, da doppelblattgroße oder gefaltete Tafeln als 2, 3 oder 4 Tafeln gezählt werden. Mit Texten der Herausgeber, von Voltaire, Rousseau, Montesquieu, Marmontel, Condorcet, Necker, Turgot u.v.a. Jeder Band rief bei seinem Erscheinen größtes Aufsehen in ganz Europa hervor, katholische Kirche und französischer Hof waren empört. 1759 wurden die sieben bis dahin erschienenen Bände vom französischen Generalstaatsanwalt verboten und von Papst Clemens XIII. auf den Index gesetzt. Diderot ließ daraufhin die restlichen Bände heimlich und mit fingiertem Impressum drucken. Die Hauptbedeutung des Werkes liegt heute in der umfassenden Darstellung von Technik, Handwerk und Manufaktur an der Schwelle des Industriezeitalters, mit hervorragenden und dekorativen Illustrationen anschaulich gemacht. Enthält außer Berufsdarstellungen aller Bereiche auch Illustrationen zu Architektur und Bautechnik, Fischerei, Glasbläserei, Jagd, Reitkunst, Schiffahrt, Anatomie etc., auch umfangreiche Kapitel zur Naturgeschichte mit instruktiven Tafeln von Säugetieren, Reptilien, Vögeln, Fischen, Insekten, Käfern und Muscheln sowie botanischen Tafeln zur Baum-, Blumen-, Obst- und Nutzpflanzenkunde, weiterhin zur Mineralogie und Geologie (mit schönen Tafeln des Vesuvausbruchs). - Streckenweise leicht gebräunt, nur vereinzelt etwas stärker. Hier u. da leicht fleckig, vereinzelt in den Rändern leichte Wasserflecken, nur Tafelbd. XI mit größeren Wasserflecken bis in das Bild u. die beiden letzten Text-Supplemente fast durchgehend mit großen Wasserflecken bis in den Text, bei dem 3. Suppl.-Bd. vord. Vorsätze, Vortitel u. Titel unten auch mit Sporenflecken. Kaum Randläsuren, nur bei dem letzten Text-Suppl. Schlussbll. etwas geknittert u. 1 mit langem Randeinriss bis in den Text, in Taf.-Bd. X 1 Textbl. mit geklebtem Durchriss. In Taf.-Bd. XI, Rubanier, Taf. 9 doppelt (oben nicht mitgezählt), Taf.-Bd. X fehlt 1 Theater-Taf. Ohne die beiden 1780 erschienenen Indexbde. "Table analytique".
33 vols. First edition, complete set except for the two index volumes. With 2770 (of 2771?; 303 double page, 19 folding) engraved plates. "The greatest encyclopedia of science, which had widespread effect in establishing uniformity of terminology, concept, and procedure in all fields of science and technology" (Horblit). - Slight browning in places, occasionally stronger. Minor spotting here and there, occasional marginal waterstaining, stronger to plate vol. XI (affecting image); and text suppl. vols. 3-4 with waterstaining affecting text, suppl. vol. 3 also with mildew spotting to lower fold of front endpapers, half-title and title; some creasing to final leaves of text suppl. 4, and 1 leaf with long marginal tear; 1 text leaf in plate-vol. X torn and repaired. Plate vol. XI 1 plate bound in twice (not counted), vol. X lacking 1 plate. Without the two index vols. "Table analytic" published in 1780. Bound in contemporay calf spines gilt; slightly rubbed and worn, some wear at end of spines, joints and spines partly restored, tear to upper lower resp. lower joint of 2 vols.
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(Pfintzing), Tewrdannckh (auf Papier)
(Pfintzing, M.). Die geuerlicheiten und einsteils der geschichten des loblichen streytparen und hochberümbten helds und Ritters herr Tewrdannckhs. Nürnberg, J. Schönsperger aus Augsburg, (1517). Fol. (38:27 cm). Mit 118 Textholzschnitten von H. Burgkmair, H. Schäuffelein, L. Beck u.a. 290 nn. Bll. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln; etwas gedunkelt u. mit Kratzspuren, an der Oberkante des Rückdeckels größere Fehlstelle alt ergänzt, die bestoßenen Gelenke, Ecken u. Kanten gefestigt, Kapitale restauriert u. die beiden Schließen erneuert. In mod. Lwd.-Kassette mit Ldr.-Rsch.
VD 16, M 1649; Adams P 962; Fairfax Murray 329; Von Arnim, Buchill. 70; Oldenbourg L 119. - Erste Ausgabe, Exemplar auf Papier, die Holzschnitte meist in kräftigen Abdrucken. Mit allen von Murray für die Erstausgabe genannten typographischen Merkmalen, noch ohne alle Korrekturstreifen. Mit dem häufig fehlenden weißen Blatt P5. - Stellenweise leicht gebräunt u. nur vereinzelt etwas stärker. Leicht fleckig, vereinzelt kl. Tintenflecken, Ränder mit leichten Fingerspuren. Zu Beginn mit kl. Wurmlöchern (davon auch die ersten 22 Holzschnitte betroffen), die Folgeblätter noch mit einem einzelnen kl. Wurmloch im weißen Rand. Vorderes freies Vorsatz, Titel u. 1. Bl. im Bund verstärkt, freies Vorsatz mit 2 ergänzten Eckabrissen u. Außenrand hinterlegt, bei dem Titel 4 größere Wurmlöcher u. bei dem 1. Bl. eines hinterlegt. Bl. b6 mit rep. Hakenriss im w. Rand, ansonsten wenige u. meist kleine Randeinrisse (3 hinterlegt). Bl. K5 mit 2 langen Quetschfalten (linker Rand von Holzschnitt 101 betroffen). Insgesamt gutes und breitrandiges Exemplar, die gedruckten verzierenden Ober- und Unterschleifen nicht wie häufig angeschnitten.
Provenienz: Im vord. Innendeckel Wappenexlibris des Regierungsrats Christian Karl Ludwig von Savigny (1726-1791) und von Hermann Marx.
First edition, a tall copy printed on paper with the woodcuts mostly in strong impressions. Without any correction slips. Including blank P5 often wanting. - Slightly browned in places, only occasionally stronger. Slight staining and marginal fingermarking, isolated small ink stains. Some worming at beginning (also affecting the first 22 woodcuts), small marginal wormhole to following leaves. Front fly-leaf, title and 1st leaf reinforced at fold, corner tears to front fly-leaf added and outer margin reinforced, wormholes to title and 1st leaf partly repaired. A few and mostly small marginal tears partly repaired. 2 printer's creases to leaf K5 (affecting woodcut no. 101). Bound in contemporary blind-stamped pigskin over wooden boards, somewhat rubbed and worn, a bit darkened, repair to upper part of back cover, joints and extremities reinforced, spine restored at head and tail, clasps renewed. Housed in mod. cloth box.
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Magnificent Copy from the Stroganov Library
Biblia latino-germanica. Wittenberg 1565. 4 Bde.
Biblia latino-germanica. - Biblia germanicolatina. Uff Churfürstlichen Sächsischen Befehl gedruckt. 10 Bde. mit zus. 20 Tln. in 4 Bdn. Wittenberg, J. Schwertel, 1565. 4to (19,5:16 cm). Mit 18 Holzschnitt-Titelbordüren (davon 13 mit den sächs. Wappen), 15 blattgr. Holzschnitt-Porträts des Kurfürsten August u. 1 des Apostels Petrus, 4 Titelvignetten, 4 gr. Holzschnitt-Wappen, 149 (darunter 2 kl. schemat.; 1 unkol.) Textholzschnitten, alles in vielen kräftigen Farben altkoloriert u. teilweise goldgehöht; ferner mit Hunderten kl. Holzschnitt-Initialen, überwiegend in je 2 Farben koloriert. Zus. über 4000 nn. Bll. Uniforme Ldr. über Holzdeckeln mit Rsch., reicher Rückenvergoldung u. Goldschnitt, alle Vorderdeckel mit den Initialen "I G I V D" u. auf den Rückdeckeln dat. 1686; beschabt u. bestoßen, mit kleinen Ausbesserungen u. 3 Rücken unter Verwendung des Or.-Materials erneuert.
VD 16, B 2673; BM, German Books 83; Bibelslg. Württ. LB D 737; Darlow-M., Anmerk. nach Nr. 6148; nicht bei Adams. - Erste Ausgabe der im Auftrage des Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586) veranstalteten deutsch-lateinischen Parallelausgabe (Vulgata und Luthers deutsche Fassung), außerordentlich selten. Der Wittenberger Theologe Paul Eber bearbeitete das Alte, Georg Major das Neue Testament. Dabei wurde so verfahren, "daß der parallele lutherische Text von vornherein als der richtige angenommen und der der Vulgata nach demselben emendiert und auch äußerlich möglichst in räumliche Übereinstimmung gebracht wurde" (ADB V, 531). "The Elector Augustus, at whose command the book was prepared, is said to have spent 20,000 florins on its publication" (Darlow-M.).
Aufwendig geschmücktes Exemplar der selten komplett aufzufindenden Ausgabe. Bei den 15 gleichen Porträts des Kurfürsten August sind Kleidung und Hintergrund farblich jeweils unterschiedlich gestaltet. Bei den Textholzschnitten handelt es sich überwiegend um genaue Nachschnitte nach Hans Brosamer, deren Vorlagen erstmals 1551 bei Gülfferich in Frankfurt erschienen waren ("Biblische Historien"; vgl. New Hollstein, Brosamer II, 622 ff. u. S. 90). Bis auf eine Ausnahme alle in prächtigem Altkolorit und viele seitlich mit kolorierten Schmuckleisten. Die Initialen überwiegend in Grün u. Rot, wenige auch nur einfarbig u. 2 überhaupt nicht koloriert. - Durchgehend etwas gebräunt, nur vereinzelt leicht fleckig oder angeschmutzt, in Bd. 4 wenige Bll. mit leichtem Wasserfleck im Rand. Mit etwas Koloritabklatsch bzw. Kolorit etwas durchschlagend. Vereinzelt kl. Wurmspuren meist in den Rändern, in Bd. 4 w. Schlussbl. von Tl. 19 u. Titel von Tl. 20 insgesamt stark wurmstichig. In Bd. 2 am Schluss von Tl. 6 das w. Bl. unten angerändert. Streckenw. Reste von alten Blattweisern bzw. durch diese verursachte kl. Randausrisse. Vor allem das 1. Buch Mose teilw. mit zahlr. Unterstreichungen u. Anmerkungen in schwarzer Tinte, sonst kaum vorhanden. Unser Exemplar weist gegenüber der in der Bibelslg. Württemberg angegebenen Kollation nicht alle w. Bll. auf, hat aber auch einige dort nicht aufgeführte w. Bll.; außerdem fehlt in Bd. 2, Tl. 9 (Libri Salomonis) das Schlussbl. mit Wappen.
Provenienz: Alle Bde. mit dem Wappenexlibris des russischen Diplomaten Baron (ab 1826 Graf) Grigori Alexandrowitsch Stroganow (1770-1857), in den Bdn. 1, 3 u. 4 darüber das Wappen der Stroganows mit Motto "Terram opes patriae, sibi nomen" montiert. Grigori Alexandrowitschs Sohn hatte die Bibliothek der Sibirischen Universität in Tomsk überlassen, deren Stempel sich in den Bdn. 1-2 auf dem vord. freien Vorsatz und in den Bdn. 3-4 jeweils auf dem 1. Titel befindet, in Bd. 3 zu Beginn im w. Rand von Bl. E2v ferner kl. Wappenstempel (russ. Doppeladler). Das Exemplar wurde im Juni 1933 bei Gilhofer & Ranschburg in Luzern versteigert (Auktion 9, Los 344), dann im Oktober 1989 in unserer Auktion 42, Los 330.
Extremely rare first edition of the German-Latin parallel edition, complete in 10 vols. with 20 parts, bound in 4 vols. Elaborately decorated with 18 woodcut title borders (13 of them with the Saxon coats-of-arms), 15 full-page woodcut portraits of the Elector Augustus of Saxony and 1 of the apostle Peter, 4 title vignettes, 4 large coats-of-arms, 149 (including 2 small schematics) woodcuts in the text, except for 1 woodcut all in gorgeous contemporary colouring partly heightened with gold; also numerous initials, mostly coloured in green and red. - Somewhat browned, only occasionally slightly stained or soiled, a few leaves in vol. 4 with small marginal waterstains. Some offsetting resp. shine-through of colouring. Small wormholes in places, mainly to margins, severe worming to final blank of part 19 and title of part 20 in vol. 4. Final blank of part 6 in vol. 2 remargined at bottom. Some remains of old bookmarks or small marginal tears caused by them. Several underlinings and annotations mainly to the first book of Moses. According to the biblical collection of the Württembergische Landesbibliothek Stuttgart complete, only small variations regarding the blanks, and lacking in vol. 2, part 9 final leaf with coat-of-arms. Bound in calf over wooden boards dated 1686 on back covers, spines and edges gilt; rubbed and worn, with some repairs, 3 spines renewed using original material. Magnificent copy from the Stroganov library, with stamps of the Siberian University at Toms, where the volumes were given by the son of the Russian diplomat Grigori Alexandrovich Stroganov (1770-1857), and were auctioned in 1933 in Lucerne/Switzerland, and then 1989 in Königstein/Germany (our auction 42).
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Eike von Repgow, Sachsenspiegel
Eike von Repgow. Sachsenspiegel. (Incipit:) Hye vahet an das register des ersten buchs über den sachsenspiegel. Augsburg, Johann Schönsperger, "Am freitag vor margarethe" (12. Juli) 1482. Fol. (31:21,5 cm). Got. Type. Mit zahlr. Holzschnitt-Initialen in Maiblumendekor. 374 Bll. (1. u. 95. [= l1] weiß) Bll. Blindgeprägter brauner Augsburger Kalbldr. d. Zt. über Holzdeckeln, teilw. berieben, einige Schabspuren, etwas wurmstichig, oberes Kapital bestoßen, Schließen entfernt, Haften vorhanden.
Hain 14076; GW 9258; Goff E 23 (1 Exemplar); Dreyer VII; Homeyer 5; nicht im BMC. - Dritte Ausgabe des wohl berühmtesten deutschen Rechtskodex, voran gingen nur der Baseler Druck von 1474 sowie die Augsburger Ausgabe von 1481 bei A. Sorg. Eine niederdeutsche Ausgabe der "2. Textgruppe" erschien noch 1480 in Köln. Vorliegende Fassung wurde von Theoderich von Bockstorff bearbeitet. Schöner, breitrandiger Druck, stellenw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, teilw. etwas wasserrandig, meist schwächer, wenige alte Marginalien, letzte Bll. mit kl. Wurmspuren, hinteres Innengelenk mit größeren Wurmspuren. Bl. 2 mit altem Besitzvermerk im oberen weißen Rand. Insgesamt schönes Exemplar in einem Augsburger Einband, vgl. u.a. zum Prägestempel "Granatapfel mit Hüllblättern" EBDB s031854.
Third printing. With numerous woodcut initials. - Some spotting and thumbing, some waterstaining or dampmarking in places, few old annotations and few small wormtraces, heavier to rear inner joint. Old ownership inscription to upper blank margin of the second leaf. Overall a fine copy with wide margins bound in contemporary blindstamped brown calf over wooden boards from Augsburg; somewhat rubbed, some wormholes, remnants of clasps.
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Breviarium...Curiae. Norditalien
Breviarium ad usum Romanae Curiae. Lateinische Handschrift auf feinstem Pergament. Wohl Norditalien, 3. Viertel d. 15. Jahrhunderts. 8vo (16,5:13 cm), Blattgr. 151:115 mm, Schriftspiegel 95:72 mm. 2 Spalten, 27 Zeilen. Regliert, mit brauner und roter Tinte in ebenmäßiger Gotica Rotunda geschrieben, Lagenreklamanten. Mit 3 Schmuckseiten mit großen farbigen Initialen und Randverzierungen aus floralen Elementen, alles unter reicher Verwendung von Blattgold, 10 ebensolchen Emailtypinitialen mit Ausläufern und Blattgoldpunkten im Rand sowie 24 mehrzeiligen Blattgoldinitialen mit violettem Knospenfleuronné, dazu zahlr. zweizeilige Init. in Blau oder Rot mit Fleuronné in der Gegenfarbe sowie einzeilige Lombarden, alternierend in Blau u. Rot. 449 (statt 452) nn. Bll. Brauner blindgepr. Ldr. d. 19. Jh. über starken Holzdeckeln mit 2 neueren Schließen.
Sehr sorgfältig geschriebenes und ansprechend illuminiertes Breviarium für einen Weltgeistlichen. Im Kalendar sind mehrere für Norditalien typische Heilige hervorgehoben, darunter Agatha von Catania (5. Feb.) u. Ambrosius von Mailand (7. Dez.); es sind bereits die Feste der erst Mitte des 15. Jahrhunderts kanonisierten Bernhardinus von Treviso (20. Mai) und Vinzenz Ferrer (5. April) eingetragen, nicht jedoch der Hl. Bonaventura (kanonisiert 1482).
Die prächtigen Seiten zu Beginn der drei Hauptteile sind mit fünf- bis sechszeiligen Initialen ausgestattet, die in Deckfarben mit weißer und gelber Ornamentik auf Blattgoldgrund modelliert sind. Die Ränder sind mit Fruchttrauben, Sternen und Lanzetten in Gold und Feder geschmückt, im Fußsteg jeweils farbige vegetabile Motive, darunter eine schöne Zierleiste (ca. 104:24 mm) mit Vase und intermittierender Akanthusranke auf Blattgoldgrund. Kaum weniger attraktiv sind die übrigen Seiten mit fünf- bis siebenzeiligen Emailtypinitialen, die ebenfalls im Rand mit Blattgoldverzierungen ausgestattet sind.
Inhalt: Bl. 1-6 Kalendar, 7-90 Psalterium, 91-313 Temporale, 314-449 Sanktorale. - Kollation: 46 Lagen, meist 10 Blatt, Kalendarium 6 Blatt, Lage 36 u. 41 je 8 Blatt. Am Schluß von Lage 32 (Ende des Temporale) sind 3 Blatt entfernt, es ist jedoch kein Textverlust erkennbar.
Kalendar sowie Schlussblatt mit mehreren späteren Nachträgen, erstes Blatt mit altem Stempel, Bl. 69 mit etwas Buchstabenverlust durch Tintenfraß, Schlussblatt gebräunt. Erste u. letzte Bll. leicht fleckig, Initialausläufer bei 2 Bll. am Kopf leicht angeschnitten, sonst hervorragend erhalten.
Latin breviary for the use of a priest. Illuminated manuscript on vellum, presumably Northern Italy, third quarter of the 15th century. With 13 large initials in colours on burnished gold grounds, 3 of which with border decoration, 24 initials in gold with pink penwork, and numerous small initials in red and blue. 449 leaves (3 leaves removed, probably blank). - Some later additions to calendar and last leaf, old stamp to first leaf, slight ink corrosion with loss of a few letters to l. 69, some browning to last leaf. Occasional staining to first and last leaves, penwork of 2 initials just touched by the binder's knife, else very well preserved. Bound in 19th cent. blindstamped calf over wooden boards with later clasps.
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Horae B. M. V. Nordfrankreich/Flandern
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch zum Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Nordfrankreich oder Flandern, letztes Drittel d. 15. Jahrhunderts. 8vo (19:14 cm), Blattgr. 174:128 mm, Schriftspiegel 97:70 (Kalendar: 90:70) mm. 15 (Kalendar: 17) Zeilen, regliert. Gotische Buchschrift (Textura) in schwarzer Tinte, Hervorhebungen in Rot, gelb schattierte Versalien, Kalendar in Flüssiggold, Rot u. Blau. Mit 5 großen Miniaturen mit allseitiger Bordüre, 6 kleinen Miniaturen im Text mit seitl. Bordüre, 7 Schmuckseiten mit seitl. Bordüre sowie zahlr. Initialen u. Zeilenfüllern in Blau, Rot u. Gold. 141 Bll. Blindgepr. roter Maroquinband d. 19. Jh. mit Filetenvergoldung, 2 Messingschließen u. Goldschnitt, etwas berieben, vord. Innengelenk gebrochen.
Reizvoll illuminiertes und vollständig erhaltenes Stundenbuch. Die großformatigen Darstellungen sind von breiten, reich mit farbigen Blüten, Früchten und Akanthusblättern geschmückten Bordüren umgeben. Die Umrahmungen und seitlichen Bordüren im Marienoffizium sowie zu den Bußpsalmen sind auf Goldgrund, die zum Totenoffizium auf ockerfarbenem Grund ausgeführt und meist zusätzlich mit Drolerien geschmückt. Die großen Miniaturen zeigen Johannes auf Patmos (81:73 mm), Kreuzigung (84:72 mm), Verkündigung (92:73 mm), König David (81:72) und Auferweckung des Lazarus (84:73 mm), die kleineren (je ca. 25:30 mm) mit Evangelistensymbolen, Maria, Christus u. Johannes Baptista. Inhalt: Kalendar in französischer Sprache (Bl. 1-12); Evangelienlesungen, Obsecro te u. O intemerata (17-24); Kreuzoffizium u. Heiligensuffragien (25-37); Marienoffizium (38-84, Bl. 85 leer); Bußpsalmen mit Litanei (86-101); Totenoffizium (102-141). Kollation: A-B6, C8, D4, E6+1, F4+2, G-T8. - Ganz vereinzelt leicht fleckig, wenige Bll. leicht gebräunt oder gewellt, Kalendar im Rand mit Eintragungen d. 18. Jh. in französischer Sprache, auf dem ersten Blatt 1782 datiert. Insgesamt sehr gut erhaltenes und breitrandiges Stundenbuch.
Latin Book of Hours for the use of Rome. Manuscript on vellum, Northern France or Flanders, last third of the 15th cent. With 5 large miniatures within rich borders, 6 small column miniatures, 7 leaves with border decoration and numerous decorated initials. - Insignificant staining here and there, light browning in places, 18th cent. marginalia to calendar, else very well preserved and with wide margins. Bound in blindstamped 19th cent. red morocco with gilt fillets and 2 brass clasps, edges gilt; somewhat rubbed, upper hinge cracked.
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Gautier d'Agoty, Observations. 7 Bde.
(Gautier d'Agoty, J. F.). Observations sur l'histoire naturelle, sur la physique et sur la peinture.18 Teile in 6 Bdn. Paris, Delaguette, 1752-1756. 4to (28,5:22,5 cm). Mit 65 (56 in farbigem Mezzotinto von J. F. Gautier d'Agoty; 10 gefalt.) Kupfertafeln und 3 wiederholten farbigen Mezzotintos in abweichenden Zuständen. - Dazu: Ders. Observations périodiques, sur la physique, l'histoire naturelle, et les beaux arts. Teile 1-2 (von 18) in 1 Bd. Paris, Caillau & Gautier fils, 1756. 4to (28,5:22,5 cm). Mit 6 farbigen Mezzotinto-Tafeln von J. F. und A. E. Gautier d'Agoty. Uniforme rote Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentiteln u. Buntpapier-Deckelbezügen; etwas berieben, gering bestoßen oder beschabt.
Nissen ZBI 1487; Choulant-Fr. 273; Cohen-R. 427; Franklin, Early Colour Printing 50f.; Eales 1605. - Erste Ausgabe. Sehr selten. Nahezu vollständige Reihe der von Jaques Fabien Gautier herausgegebenen Folgen dieser frühen wissenschaftlichen Zeitschrift. Von den hier nicht vorliegenden weiteren 16 Teilen der Fortsetzung wurden nur noch 2 von Gautier, die übrigen von F. V. Toussaint herausgegeben. Wird häufig als erste farbig illustrierte Zeitschrift benannt. "Ranks as the first French scientific journal... There are articles on art, anatomy, the nature of space, colour printing - and, predictably, Newton. ... And perhaps his most dramatic contributions were the three plates of the poor hermaphrodite... As colour-printed mezzotints these were among his masterpieces... There is a folding plate, beautifully composed, to illustrate notions of space and spheres, the spectrum, and his own theory of colour" (Franklin). Unter den weiteren Darstellungen: Fische, Fossilien, Schnecken, Insekten, Vögel, verschiedene Säugetiere, Pflanzen, menschlicher Fötus, anatomische Details von Tieren und Menschen, Karte der Nordwestküste von Afrika mit Kanaren u.v.m. Drei der Tafeln (Taf. "C" zu dem Hermaphroditen, Bär u. Faultier sowie Fötus) in je 2 Abdrucken von verschiedenen Zuständen der Druckplatte vorliegend. Nissen fordert, wie hier vorhanden, 65 Tafeln für die ersten 18 Teile, gibt aber 57 farbige Taf. an. Laut Text fehlen möglicherweise dennoch 2 Karten: Kanada (vgl. Kershaw 361, der die Karte jedoch Gautiers "Cartes en couleur.." von 1756 zuordnet) u. Europa in den Teilen XIV u. XV. - Unbeschnitten und breitrandig, die 3 wiederholten Taf. lose und beschnitten; stellenw. gebräunt und etwas stockfleckig; vereinzelt wenige kl. Tinten- oder Rostfleckchen, einige Lagen u. Taf. lose; Folge 2, Tl. 1, S. 23 mit kl. Loch mit geringem Buchstabenverlust. - Provenienz: Titel meist mit altem Stempel einer Adelsbibliothek verso, dieser etwas durchschlagend, gelöscht u. überklebt aber noch lesbar; deutsche Privatsammlung.
First edition. 18 parts in 6 vols. and parts 1 & 2 of the continuation (of 18) in 1 vol. Large section of this early and extremely rare periodical of science and art. All but 2 of the issues edited by Jaques Fabien Gautier. From the 5th part on, the continuation was edited by F. V. Toussaint. Comprising 65 (10 folding; 56 in colour-printed mezzotints) plates in the 1st series and 6 colour-printed mezzotints in the continuation. Nissen calls for 65 plates, as present, for the 1st series, but states 57 in colour. Two Maps (Canada and Europe) mentioned in parts XIV and XV not present. Added are 3 plates from the 1st series in a different state of the printing plate. - Wide margined, uncut copy (margins of the 3 additional plates trimmed); occasional faint browning and foxing, small sporadic ink or rust stains (in ser. 2, pt 1, p. 23 one with small loss of lettering); few gatherings or plates loose. Bound in contemporary uniform red half-calf with gilt title on spines, somewhat rubbed. - Provenance: titles mostly with old stamp verso of a German noble estate library, extinguished and pasted over but still legible; German private-collection.
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Mit zeitgenössischen Vogelaquarellen
Frisch, Vögel Deutschlandes. 2 Bde.
Frisch, J. L. Vorstellung der Vögel Deutschlandes und beyläufig auch einiger Fremden; nach ihren Eigenschaften beschrieben. 12 Tle. u. Suppl. in 2 Bdn. Berlin, Selbstverlag (u. bei F. H. Frisch), Birnstil bzw. Kunst, (1733)-63. Fol. (35:24,5 cm). Mit gest. Front. u. 254 (statt 255) altkol. Kupfertafeln von F. H. Frisch sowie zusätzlich in Bd. 2: aquarelliertes Front. u. 10 (5 gefalt.) Vogelaquarelle. Zus. 101 (st. 104) Bll. Titel, Zwischentitel u. Text u. 16 w. Bll. am Schluß von Bd. 2. Mod. Ldr. unter Verwendung der alten Deckel- u. Rückenbezüge sowie der alten Vorsätze.
Nissen, IVB 339; Anker 155; Fine Bird Books 97. - Eines der schönsten und seltensten Vogelbücher des 18. Jahrhunderts mit großformatigen Vogeldarstellungen (und 3 Fledermäusen) in prächtigem und dekorativem Altkolorit. "Seine überragende Bedeutung beruht darin, daß er es durchweg auf eigene Beobachtung gründete, wie sie ihm neben seinen Wanderungen ein reich besetztes Aviarium lieferte. Dieses bot auch die Möglichkeit, die Abbildungen möglichst nach dem Leben zu entwerfen" (Nissen S. 43). Die Kupfertafeln schufen Frischs Söhne Philipp Jakob und (überwiegend) Ferdinand Helfreich sowie (ab Taf. 224) Johann Christoph Frisch, der Sohn des letzteren. Das Kolorit besorgte Ferdinand Helfreichs "geschickte Ehegattin". Das Werk erschien in Lieferungen von 1733-1763, durch den langen Erscheinungszeitraum unterscheiden sich die meisten Exemplare in ihrer Kollation. Besonders interessant sind die zusätzlichen beigebundenden (9 am Schluß u. 1 nach Taf. 213) Aquarelle mit schönen Vogeldarstellungen: Strandläufer (3), Enten und Taucher (3), Loxia (2), Kanarienvögel bzw. Hänflinge (4 Darst. auf 1 Bl.) und Habicht. Bis auf eine sind die Aquarelle bezeichnet und eines zwischen 1767 und 1768 datiert, sie entsprechen in der Ausführung und Stil den gedruckten Tafeln u. sind wohl als mögliche Ergänzung zum vorliegenden Werk gedacht. Das aquarellierte Frontispiz mit einer allegorischen Darstellung nach Seligmann. - Vereinzelt gering stock- oder fingerfl., meist nur in den w. Rändern bzw Textbll. betroffen, die letzten Bll. etwas gebräunt. Taf. 59-61 mit kl. Wurmspur im w. Rand, Taf. 94 mit hinterl. Randeinriss, kl. Eckabriss bzw. Randausriss bei Taf. 131 u. 154 (beide außerhalb des Plattenrandes), 6 Taf. mit kl. Randeinrissen, dav. 3 bis in den Plattenrand. 6 Taf. mit kl., nicht störenden zeitgenöss. Maßangaben in Tinte. Die Aquarelle teilw. etwas stärker fingerfleckig bzw. gebräunt, sowie mit einigen alten Faltspuren. Es fehlt die Tafel "ad 31" (die Tafeln 31 und Suppl. 31 sind vorhanden) sowie Zwischentitel zu Tl. 1, Abt. 3, Titel zu Tl. 2 (in zeitgenöss. sauberer handschriftlicher Kopie beigebunden) u. der Titel zum Suppl., der diesem Exemplar nie beigebunden war.
First edition, 2 vols. "One of the most enjoyable of all bird books but rare. Frisch's 'Vorstellung der Vögel' is not only an attractive book but it is very, very seldom seen. And there is no doubt whatever that this makes it much more exciting, when we do see it, or possess it" (Fine Bird Books). With uncol. engr. front. and 254 (of 255, lacking plates plate "ad 31") very fine hand-coloured engravings of birds (and 3 bats). Issued in parts. Additional 1 front. in water-colour after Seligmann and 10 fine water-colours (5 fold.) of birds, bound in vol. 2. - Slight fingermarking and spotting, last leaves somewhat browned, small tears to 7 plates (1 restored), small corners of 2 plates torn off, not affecting picture. Lacking 3 half-titles, one of which supplied in manuscript. Bound in recent calf using old material.
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(verkauft)
Catalogus bibliothecae Thottianae. 12 Bde.
Kataloge. - Thott, O. - Catalogi bibliothecae Thottianae tomus primus (-septimus). 7 in 12 Bdn. Kopenhagen, Druck von N. Möller & Sohn (Bd. 7 S. Popp), 1788 (Bd. 4), 1789-1792 (Bd. 1-3 u. 5-6) u. 1795 (Bd. 7). Mit gest. Porträt. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. u. reicher Rvg., 3 Deckel mit kl. Wurmfraßstellen.
Bruun, Bibl. Danica IV, 588; Bogeng I, 373 u. III, 197. - Ungewöhnlich umfangreicher, vollständig außerordentlich seltener Auktionskatalog. Graf Otto Thott (1708-1785) war nach Studien u.a. in Halle und Jena für die Finanzen der dänischen Krone verantwortlich, zuletzt als Minister. Er baute eine Privatbibliothek von 138.000 Bänden aller Zeiten, Themen und Sprachen auf. Thott vermachte die wertvollsten Stücke - etwa 4000 Handschriften und 6000 Drucke bis 1530 - der königlichen Bibliothek, verzeichnet im 1795 erschienenen Nachtragsband (Bd. 7). Der große Rest der Bibliothek wurde 1788-1792 versteigert, zuerst 1788 die in Bd. 4 aufgenommenen philologisch-literarischen Werke. 1789 folgten die theologischen (Bd. 1/I-II), 1789/1792 die juristischen (Bd. 2/I-II), 1790 die medizinisch-naturwissenschaftlichen (Bd. 3/I-II), 1791/1792 die historischen (Bd. 5/I-III) und 1792 die kirchen- und literaturgeschichtlichen Titel einschließlich der Bibliotheks- und Buchhandelskataloge (Bd. 6). Das von Nicolaus Elert unterzeichnete Vorwort in Bd. 1 macht die Bearbeiter der einzelnen Sektionen namhaft. - Gelegentlich etwas gebräunt, sonst frisches, unbenutztes Exemplar auf Schreibpapier; Titel mit altem Stempel der Kathedralschule von Odense.
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(abgelaufen)
Geschichte des Ermlands - Historia Warmii
Staropisy Tomasza Tretera
Treter. - Staropisy Tomasza Tretera Rzymskiego za Tybrém S. Maryi Kanonika Oraz Kustosza i Kanonika Warminskiégo. Lateinische Handschrift auf Papier (mit polnischen Zusätzen). Ca. 1594-1621, mit Zusätzen bis ca. 1816. Fol. (33:21,5 cm). Blattgr. ca. 31:18,5 cm, Schriftspiegel wechselnd. Mit braunen u. braunschwarzen Tinten von verschiedenen Händen in lateinischen Kursiven geschrieben, Überschriften tlw. in Rot. Mit 2 aquarellierten Bordüren, 24 aquarellierten Wappen u. 2 weiteren aquarellierten Federzeichnungen. Mod. Ldr. mit blindgepr. Wappensupralibros auf dem Vorderdeckel.
Thomas (Tomasz) Treter, 1547 in einer Vorstadt Posens geboren, war vielseitig begabt als Dichter, Philologe, Historiker und Kupferstecher (vgl. dazu Thieme-B. XXXIII, 382f.). Nach einer Ausbildung im Jesuitenkolleg zu Braunsberg verbrachte er 22 Jahre in Rom, wo er promoviert wurde und Sekretär des Kardinals Stanislaus Hosius (Stanisław Hozjusz; 1504-1579) war, des bedeutenden Gegenreformators und Bischofs von Ermland, der Treter sehr schätzte. 1584 kehrte Treter nach Polen zurück und wurde im Jahr darauf Kanoniker in Frauenburg/Ermland (Frombork), wo er 1610 starb.
Die vorliegende Sammelhandschrift enthält u.a. Merten Oesterreichs "De episcopatu et episcopis ecclesiae Varmiensis", von Thomas Treter ins Lateinische übersetzt, und Johann Plastwigs (Jan Plastwich) "Chronicon de vitis episcoporum Varmiensium", von Thomas Treter aufgefunden und von ihm richtig Johannes Plastwig zugeschrieben. Enthält außerdem die älteren "Elogia episcorum Varmiensium" sowie weitere Texte (siehe unten). Zu den genannten Texten vgl. Scriptores rerum Warmiensium, hrsg. von C. P. Woelky, Bd. 1 (1866), S.10-27 u. 41-137 (Plastwig) sowie Bd. 2 (1881), S. 220-468 u. 501ff. (De episcopatu) u. S. 497-501 (Elogia); zur wahrscheinlichen Erwähnung von Nicolaus Copernicus (hier Bl. 38v) vgl. Documenta Copernicana, bearb. von A. Lühne, Berlin 1996, Nr. 159).
Thomas Treters Neffe Matthias Treter (Maciej Kazimierz Treter; 1623--1692) gab mehrere Werke seines Onkels heraus. "De episcopatu..." wurde von ihm bedeutend erweitert und 1685 in Krakau in Druck gegeben (vgl. Estreicher XXXI, 311f.), zusammen mit Plaswigs Werk sowie dem Zusatz über den designierten Bischof Nikolaus von Hogenberg und der Vita Adalberts von Prag, beide ebenfalls in vorliegender Handschrift enthalten.
Provenienz: Die Handschrift stammt aus dem Familienarchiv der Treters, das von Stanisław Kajetan Treter (1744-1823) zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Universitätsbibliothek Lemberg deponiert wurde; das "Archivum Treterianum" (Archiwum Treterów) wird heute vom Zentralen Staatlichen Historischen Archiv der Ukraine, Standort Lemberg (ЦДІАЛ) verwahrt (Fond Nr. 836). Einzelne Stücke wurden von Mitgliedern der Familie wieder in Besitz genommen. Auf den Innendeckel des modernen Einbands sind ein gestochenes Wappenexlibris ("Insignia domus Treterianae") und zwei alte Rücken- oder Deckelschilder aus Pergament geklebt: "Staropisy Tomasza I. Tretera" u. "No. 36". Unter dieser Nummer war die Handschrift im Archiwum Treterianum verzeichnet. Auf dem ersten Titelblatt (19. Jh.) ein ebensolches Schild sowie ein Stempel "Ex Bibl. Treteriana", auf dem alten Titel zu "De episcopatu..." ein Namenszug "a Grzymała" sowie ein Stempel mit verschlungenem Monogramm (SATL?).
Eventuell handelt es sich bei den obengenannten Texten um von Thomas Treter in Auftrag gegebene Reinschriften (oder Autographen?); jedenfalls berichtet Carl Peters Woelky von einer Handschrift in seinem eigenen Besitz: "Sie wurde nach der ihr vorgegebenen Widmung von Matthias Srzeniava Treter im J. 1673 dem Bischofe Andreas Olszowski von Culm, der ihm das Autographon (?) des Thomas Treter gegeben hatte, überreicht" (Scriptores Bd. 1, S. 27).
"Manuskrypt Piérwszy" u. "Czwarty" (s.u.) mit Wasserzeichen ähnlich Piccard Print Online 3-17-412 (Festung mit Bischofsmütze und Stab im Kreis), das 1592 in Elbing nachgewiesen wurde.
Kollation:
1 Bl. Titel (frühes 19. Jh.) "Staropisy Tomasza Tretera (...)"; 1 Bl. Zwischentitel "Manuskrypt Piérwszy" (wie die weiteren Zwischentitel ebenfalls aus dem frühen 19. Jh.); 1 Bl. mit zeitgenössischem Titel ("Liber de episcopatu et episcopis eccl. Varmiensis") mit aquarellierter Bordüre, verso Inhaltsverzeichnis (I-V) über die oben genannten Texte; 1 Bl. "Lectori benevolo S. D." u. num. Bll. 1-55 mit 24 Wappenaquarellen.
Bl. 58 recto leer, verso: Amico lectori Tho. Treterus S. ; Bll. 59-81r mit aquarellierter Bordüre: "Chronicon de vitis episcop. Varmiensiu(m). Per Ioannem Plastwig ... conscriptum circa Annu(m) MCCCCLXIIII"; Bl. 81v-82v mit Aquarell Bl. 81 v (leeres Wappen): "Incidit in manus meas antiquissimus liber ms ... Nicolaus Hogenberg mominatus Ep(iscopus) Varmiensis"; Bl. 82v-85r mit Aquarell (Adalbert von Prag): "Vita Sancti Adalberti"; Bl. 85v-86: "Elogia episcoporum Varmiensium, incerto auctore ... Varmiae Kalend. Decemb. Anno MDC.VI.".
1 Bl. Zwischentitel "Manuskrypt Drugi w którym Decreta, Statuta ... Tom. Treter ułożył ... dla swéj Kapituły ... do dzis dnia to iest do Ru. 1810" u. num. Bll. Bl. 2-17 (Foliierung in Bleistift)
1 Bl. Zwischentitel "Manuskrypt Trzeci w którym Erekcya Koscioła Warmin. oraz inne wypisy s starych Xiąg Heilsbergskiego Archivum u. num. Bll. 19-31 (Bl. 31 ein beigehfteter Zettel kleineren Formats)
1 Bl. Zwischentitel "Manuskrypt Czwarty ... w którym Ustawy Maurycego, Hozyusza, i Kromera ..." u. num. Bll. I-XXII sowie num. Bll. 1-6 (Foliierung in Bleistift)
1 Bl. Zwischentitel "Manuskrypt Piąty" (= Bl. 7) u. num. Bll. 8-9 (Liste der Päpste bis Ende des 9. J.)
1 Bl. Zwischentitel "Manuskrypt Szósty" (Bleistiftfoliierung Bl. 10) u. num. Bl. 1-13 (spätere Foliierung in Tinte): Statuta synodalia Lucae Episcopi Varmien(sis) ... Heilsperg publicata. Anni M.CCCC.XVII. (1497) die 20 mensis Februa(ris). Tetrastichon...
num. Bll. 1-2 (Foliierung in Bleistift): "Recenzya Téy Xiązki ...". Enthält eine Beschreibung der Sammelhandschrift, gezeichnet "Stan(isław) z L(ubomierza) T(reter )".
num. Bl. 2 (Foliierung in Bleistift): "Statuta Eccl. Cathedralis Varmien" mit Zusätzen von "Stan(isław) z L(ubomierza) Treter von 1809 u. 1816.
1 Bl. schlichter Zwischentitel des 19. Jh. (in Bleistift foliiert 2): "Dodatek do Manuskryptó Tomasza Tretera Kan. K. W." u. 2 Bll. etwas kleineren Formats, wohl Ende des 16. Jh.
Zustand: Etwas wasserrandig, tlw. etwas fingerfleckig, Bl. 60v u. 81r etwas tintenfleckig; Bl. 81 mit geringem Wortverlust durch alt hinterlegte kl. Fehlstelle, Bl. 51 mit hinterlegtem kl. Randausriss; Bl. XI in Man. Czwarty mit geringem Buchstabenverlust durch Löchlein; die 2 Bll. "Dodatek" mit mehreren Löchlein u. Papierbrüchen mit Buchstabenverlust, diese mit Archivband geklebt.
Important sammelband with manuscripts connected with Tomasz Treter (1547-1610), from the Treter family archive. Containing amongst others the texts on the history of the region of Warmia that were posthumously printed in Cracow in 1685. - Some waterstaining throughout, some staining here and there; loss of words or letters to few leaves. Recent calf.
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(verkauft)
Altkoloriert
(Pfintzing), Tewrdannckh (meist altkol.)
(Pfintzing, M.). Die geuerlicheiten und eins teils der berühmtem geschichten des löbliche(n) streitbaren und hochberümbten helds Ritters Tewrdannckhs. Augsburg, J. Schönsperger, 1519. Fol. (35,5:25 cm). Mit 117 (st. 118) Holzschnitten von L. Beck, H. L. Schäufelein, H. Burgkmair, J. Breu, W. Traut u.a., davon 106 altkoloriert. 287 (st. 290 nn.) Bll. Mod. blindgeprägter Kalbldr. über Holzdeckeln mit zwei Schließen.
VD 16, M 1650; Adams P 963; Dodgson I, 509, 19 u. II, 58, 7; Fairfax Murray 330; Lipperheide Cg 12; Oldenbourg L 120. - Erster Druck der zweiten Ausgabe, mit den im VD 16 angegebenen Merkmalen zur Unterscheidung vom im selben Jahr erschienenen zweiten Druck. Das wohl aufwändigste deutsche Holzschnittbuch des 16. Jahrhunderts, für das eigens eine Drucktype geschaffen wurde "einer aus der Kanzleischrift entstandenen Vorform der Fraktur mit verzierenden Ober- und Unterschleifen" (Arnim, 5 Jahrhunderte Buchillustr., 70). Während der erste Druck von 1517 von Kaiser Maximilian fast ganz zu Geschenkzwecken aufgebraucht wurde, war die zweite Ausgabe zum Verkauf bestimmt. Das von Maximilian in Auftrag gegebene und von seinem Privatsekretär Pfintzing poetisch gestaltete Werk erzählt allegorisch unter dem Bilde einer Brautfahrt die Lebensgeschichte des Kaisers. Die auf Zeichnungen Maximilians beruhenden Holzschnitte wurden von den großen Künstlern der Zeit geschaffen. Der "Theuerdank" stellt eine der wichtigsten Quellen für die Kenntnis der ritterlichen Gebräuche und Sitten sowie von Turnieren und Festlichkeiten im ausgehenden Mittelalter dar. - Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, Lage y stärker betroffen. Einige restaurierte bzw. reparierte Ein- u. Ausrisse, bis auf sehr wenige Unterschleifen ohne Text-oder Bildverlust, besonders erste u. letzte Bll. betroffen. Erste u. letzte Lagen a, A, P stärker gereinigt, ursprüngliche Farben der Holzschnitte ausgewaschen, die Holzschnitte auf h8v, i2v, i4v, i6v unkoloriert (leicht ankoloriert). Es fehlen die Bll. h4-5 (mit 1 Holzschnitt, beide in guter Kopie ergänzt) sowie das weiße Bl. P5. Schlusslage A hier hinter den Titel verbunden. oRR/Waf.
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(verkauft)
Fürsten-Exemplar
(Rüxner), Thurnierbuch
(Rüxner, G.). Thurnierbuch, das ist: Warhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung, von Anfang, Ursachen, Ursprung und Herkommen, der Thurnier im heyligen Römischen Reich Teutscher Nation. Frankfurt, P. Reffeler für S. Feyerabend, 1578. Fol. (33:21 cm). Mit 1 doppelblattgr. gefalt. Holzschnitt-Tafel u. 81 teils wiederh. Textholzschnitten von J. Amman, ca. 300 Wappenholzschnitten im Text u. 1 gr. Druckermarke, alles altkoloriert. 4 nn., 2 w., 236 num., 4 nn. Bll. (d.l.w.). - Beigedruckt: (H. v. Francolin). Thurnierbuch: Warhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung, aller Kurtzweil und Ritterspiel. (Darin Bl. 65 ff.: Beschreibung Des Allerdurchleuchtigste(n) Großmächtigsten Keyser Carols deß fünfften, und irer May. geliebten Sone, glückselige Ankunfft gen Bintz, den 22. Augusti 1549). Ebda. 1579. Mit 1 doppelblattgr. gefalt. Holzschnitt-Tafel u. 41 teils wiederh. Textholzschnitten von J. Amman, 45 Wappenholzschnitt im Text u. 3 Druckermarken, ebenfalls alles altkoloriert. 4 nn., 81 num. Bll., 1 w. Bl. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit reicher Rollen- u. Plattenblindprägung, 2 intakte Schließen; etwas fleckig u. bestoßen, Deckel u. Vorsätze etwas wurmstichig, Bezug des Rückdeckels mit 2 kl. Einrissen.
VD 16, R 3545/46; Adams R 878; Becker, Amman 8b; Lipperheide Tb 10; vgl. New Hollstein 30. - Zweite Frankfurter Ausgabe mit den Holzschnitten Jost Ammans, kommt auch, sonst identisch, mit Datierung 1578 vor. Feyerabend verband in seiner erstmals 1566 erschienenen Neuausgabe Rüxners Turnierbuch mit Francolins Beschreibung des Wiener Ritterspiels, das der spätere Kaiser Maximilian II. für seinen Vater Ferdinand I. veranstaltete. Darin eingeschlossen die Beschreibung der Ankunft des Thronfolgers in Bintz und des bei dieser Gelegenheit durchgeführten Turniers. - Etwas gebräunt u. gelegentlich leicht fleckig, vor allem zu Beginn u. am Ende mit Wurmspuren (davon auch die 2. Tafel betroffen). Ganz vereinzelt alte Unterstreichungen oder Marginalien. Wenige kl. Randeinrisse, im Beibd. 1 rep. (Bl. LXVIII); 1. Tafel mit Faltstelleneinriss (ca. 10 cm) u. langem Durchriss mit 2 kl. Fehlstellen im Bild, beides hinterlegt. Insgesamt wohlerhaltenes Fürsten-Exemplar mit prachtvoll kolorierten und teilw. goldgehöhten Holzschnitten in einem schönen Prägeband des Dessauer Hofbuchbinders C(hristop) Z(immermann), der für Joachim Ernst von Anhalt (1561– 86) und seine württembergische Gemahlin Eleonora, spätere Landgräfin von Hessen, tätig war: Die Mittelplatte des Vorderdeckels mit Porträt Eleonoras und die des Rückdeckels mit dem Wappen Württembergs (Haebler I, 508, I u. IV; EBDB p002010 u. p002011); jeweils eingefaßt von verschiedenen Rollenstempeln: Auferstehung, 4 kl. Köpfe mit Blattwerk und Wappen sowie Pflanzenornamente. - Provenienz: Ketterer, Hamburg, Auktion 414, Nr. 653 (Mai 2014).
Second Frankfurt edition, with the appendix by Hans von Francolin fully describing the tournament held at Vienna in 1571 and the second appendix on the tournament in Bintz 1549. Illustrated with 2 large folding woodcut plates and 122 (including repeats) woodcuts in the text by Jost Amman as well as over 300 woodcut coats-of-arms, all in fine contemporary colouring and partly heightened with gold. - Somewhat browned, occasional staining or spotting, some worming mainly at beginning and end (also affecting 2nd plate). A few underlinings and marginalia. Occasional small marginal tears (1 restored), 2 large restored tears to 1st plate. A well preserved copy bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards by the Dessau court bookbinder C Z, two clasps; somewhat stained and worn, some worming to covers and endpapers, 2 small tears to back cover. Provenance (see above).
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(verkauft)
Grammateus, Ayn new kunstlich Buech... Regel Detre
Grammateus (Schreiber), H. Ayn new kunstlich Buech, welches gar gewiß und behend lernet nach der gemainen regel Detre, welschen practic, regeln falsi un(d) etliche(n) regeln Cosse mancherlay schöne un(d) zuwissen notürfftig rechnu(n)g auff kauffmannschafft. Nürnberg, J. Stuchs für N. Alantsee in Wien, 1518. (14,5:10,5 cm). Mit Druckermarke, ganzseit. Wappenholzschnitt (Titel verso), 8 (7 blattgr.) Textholzschnitten (inkl. Wiederholungen), einigen Figuren u. Tabellen im Text. 126 nn. Bll. Später geheftet u. beschnitten, lose in etwas größerer blindgepr. Schweinsldr.-Decke des 16. Jh. einliegend, diese berieben u. etwas fleckig.
VD 16, S 4144; Proctor 11105; Smith, Rara 123-126; Cantor II, 395 ff.; Hoock-Jeannin S 14.1; Historical Accounting Lit. 39; Haushofer 217; Merez, Standortnachweise der Drucke H. Schreybers 3a. - Erste Ausgabe, von großer Seltenheit. Das erste deutschsprachige Werk über Buchführung. Die beiden meist fehlenden einseitig bedruckten Bätter (die auch VD 16 nicht kennt) hier an den Schluß, bei Hook-Jeannin zwischen die Lagen M und N gebunden. "Grammateus ist ein hervorragender Vertreter der Wiener Schule. Er war der erste Deutsche, dessen Ausführungen über algebraische Probleme (Rechnen mit Binomen, quadratische Gleichungen) im Druck erschienen; in ihnen war er vor allem um eine Verbesserung der Zeichensprache besorgt. Für die Potenzen der Unbekannten führte er neue Symbole ein, wodurch die jetzige Exponentenstellung vorbereitet wurde" (K. Vogel in NDB VI, 738). Als Muster sind auf etlichen Blättern dargestellt je 1 "Zornal" (Journal), "Kaps" (= Kapsel, Kassabuch, Tagebuch) und "Schuldtbuech". Der aus Erfurt gebürtige Grammateus (Schreiber) war als Mathematiker und Astronom vorwiegend in Wien tätig, wo auch dieses, sein Hauptwerk entstand. Über die Datierung dieser Ausgabe herrscht Uneinigkeit: VD 16, Cantor u. E. Knobloch (in Maß, Zahl und Gewicht 10.2) geben als Erscheinungsjahr 1521 an. - Gering gebräunt, stellenw. fleckig, Titel mit altem hs. Besitzvermerk u. Rasurstelle im Fußsteg, Blatt D3 mit alter hs. Annotation, Bl. G1 mit alt geklebten Einrissen.
Scarce. First edition of the first book on bookkeeping in German illustrated with 8 full-page woodcuts (incl. repeats). - Faint browning, occasional staining, old owners inscription and erased stamp to bottom margin of title page, old margins to leaf D3, repaired tears to leaf G1. Stiched and cut probably in the late 19th cent., inserted in a 16th cent. blindstamped pigskin cover of slightly larger size.
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(verkauft)
Gould, Birds of Great Britain. 2 Bde.
Gould, J. The birds of Great Britain. Bd. 2-3 (von 5) in 2 Bdn. London, Taylor & Francis für den Autor, (1862-)1873. Gr.-fol. (56:38 cm). Mit 154 handkolorierten lithographierten Tafeln. Grüne Maroquinbände der Zeit mit Vergoldung auf Deckeln, Rücken, Steh- u. Innenkanten, Goldschnitt; teilw. berieben, Rücken von Bd. 2 stärker u. Gelenke teilw. eingerissen. Buchblock von Bd. 2 nach der letzten Tafel eingerissen. Gelenke von Bd. 3 restauriert.
Nissen, IVB 372; Fine Bird Books 102; Zimmer 261; Sauer 23; nicht bei Anker. - Erste Ausgabe von Goulds wohl erfolgreichstem Werk. Wie in allen seinen Veröffentlichungen arbeitet er hier sowohl mit größter Akkuratesse als auch mit dem ihm eigenen besonderen künstlerischen Gefühl. "Every sky with its varied tints and every feather of each bird were coloured by hand; and when it is considered that nearly two hundred and eighty thousand illustrations in the present work have been so treated, it will most likely cause some astonishment to those who give the subject a thought" (J. Gould im Vorwort). Erstmals bildet Gould hier auch einige Jungvögel ab. - Vereinzelt gering gebräunt u. minimal fleckig.
Volume 2-3 (of 5) in 2 volumes. First edition. With 154 hand-coloured lithographed plates "The most popular of his works... There are lovely pictures of the homeliest of British birds... fantasy and accuracy working hand in hand" (Fine Bird Books). - Light browning and minor spotting in places. Bound in contemporary green morocco gilt, gilt edges; partly rubbed, heavier rubbing and some tears to spine of vol. 2, spine of volume 3 restored. Bookblock of vol. 2 broken after the last plate.
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(verkauft)
(Goethe), Götz von Berlichingen
Goethe, J. W. v. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel. (Darmstadt, Eylau für Merck,) 1773. (19,5:12,7 cm). 206 S., 1 w. Bl. Broschur d. Zt., gering berieben; lose einliegend in späterer Hldr.-Einbanddecke mit Rvg. u. Rsch. u. Schuber; Vorderdeckel lose.
Goed. IV/3, 143, 2; Hagen 46. - Erste Ausgabe. Mit dem Götz-Zitat, auch bekannt als "schwäbischer Gruß", hier in vollem Wortlaut (S. 133): "Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken". - Etwas fingerfleckig, vereinzelt gering stockfleckig, erste u. letzte Bll. mit Wasserfleck; Titel mit Resten von 2 alten Namenszügen in Tinte u. unleserlichem privatem kl. Trockenstempel; 3 Textbll. mit schwachen Federproben bzw. Annotation, 2 Bll. mit alter Hinterlegung an der obenen Außenecke. Unbeschnittenes breitrandiges Exemplar der seltenen Ausgabe.
Rare first edition. With the famous Götz quote in original version, only included in the present first and in the edition of 1774. - Somewhat fingerstained, occasional little foxing, first and last leaves waterstained, faint owners inscriptions to titlepage and 3 pages of text, 2 leaves with contemp. small paper strip in upper outer corner. Uncut and wide margined copy. Contemp. marbled wrappers, housed in a later half-calf cover and slipcase, front cover loose.
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Aus der Bibliothek Friedrich Nietzsches
Terentius/Nietzsche, Comoediae
Nietzsche, F. - Terentius Afer, P. (Comoediae) Publius Terentius Afer. Diligenter recensuit & notulas addidit T. Faber. Saumur, R. Pean, 1671. Mit kl. Textholzschn. (Porträt). (16:9,5 cm). 12 Bll. 447 (statt 451) S., 12 S. Lederband d. Zt., bestoßen, Rücken unten beschädigt.
Schweiger 2/1, 1066. - Bemerkenswertes Studienexemplar des jungen Friedrich Nietzsche mit seinem eigenhändig latinisierten Besitzvermerk "Fridericus Nietzsche anno MDCCCLXVI" sowie zahlreichen eigenhändigen Korrekturen und Ergänzungen von seiner Hand insbesondere ab S. 181: "Adelphi collati cum cod. Lipsien. XXXIV saec. X, qui Calliopii recens sequitur Lips. a MDCCCLXVI". Im April 1866, kurz vor Ausbruch des "Deutschen Krieges", bezog Nietzsche eine neue Wohnung in Leipzig, um dort sein Philologiestudium fortzusetzen und sich in seinen freien Stunden der Philosophie zu widmen.
Regelmäßig ist er Montags, Mittwochs und Sonnabends in der Leipziger Stadtbibliothek zum Handschriftenstudium. "Hier bin ich jetzt mit der Collation einer Orosiushdsch und eines Terenz aus dm 10t. Jh. beschäftigt gewesen" (Briefwechsel, hrsg. Colli/Montinari, 1/2, Nr. 526). Der Leipziger Codex enthält die Rezension des antiken Grammatikers Calliopius. Nietzsche stellt diese gegenüber einer Druckausgabe der Rezension des Tanneguy Le Fèvre (lat. Tanaquillus Faber), einem französischen hugenottischen Humanist, dessen Bearbeitung Schweiger als "von kritischem Werth" bezeichnet. Die eigenhändigen Anmerkungen N.s finden sich überwiegend in dem Kapitel "Adelphoe" (Die Brüder). Weitere im Band vorhandene Anmerkungen stammen von einem anderen Vorbesitzer. Das kleine, kreisrunde Holzschnittporträt des Terenz ist dem der Handschrift in der Vaticana nachempfunden. - Zustand: Durchgehend hier und da gering fleckig, es fehlen 4 Bll. (S. 177-180) direkt vor Beginn des "Adelphoe", S. 3 weiße Ecke oben abgeschnitten, S. 15 oben mit Eckabriß im weißen Rand. - Provenienz: Vermutlich erwarb Nietzsche den Band antiquarisch. Das "N" seines Namensvermerkes leitet er in dieser Zeit üblicherweise, und so auch hier, mit einem eleganten Abschwung ein. Es befindet sich auf dem Titel ein (wohl) älterer Besitzvermerk "Friedrich Wilhelm Albrecht" sowie ein weiterer nicht zuzuordnender Besitzvermerk, ferner ein Besitzvermerk "Johann Friedrich Weissmann 1894"; Privatsammlung Konstanz; durch Familiennachfolge an derzeitigen Eigentümer.
A Terence-volume from the library of Friedrich Nietzsche with his latinized and dated ownership inscription and numerous annotations and corrections in his own hand. The annotations occur mostly to the "Adelphoe". - Some staining and foxing here and there, lacking 4 pp. preceeding the section, where we find most of N.'s annotations, white corner of p. 3 resp. 15 cut away/torn. Bound in contemp. 17th cent. calf, some wear, spine damaged at bottom.
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Horae B. M. V., Vostre 1502. Silbereinband
Horae B. M. V. Les presentes heures a l'usaige de Rome tout au long sans riens requerir. Lateinisches Stundenbuch, Titel, Tafel des Mondeinflusses u. Schluß französisch. Auf Pergament gedruckt. Paris, S. Vostre, ca. 1502 (Kalender 1502-20). 8vo (18,5:12 cm), Blattgr. ca. 18:11,2 cm. Mit blattgr. Druckerm., 10 (statt 20?) blattgr. Holz- oder Metallschnitten sowie 27 kleinen Schnitten, sämtlich in prächtigem Altkolorit mit reicher Goldhöhung, ferner durchgehend in Rot, Blau u. Gold eingemalten Initialen u. Zeilenfüllern. Durchgehend unkol. ornamentale u. figürl. Bordüren. 114 (statt 124) nn. Bll. Roter Samtband des frühen 19. Jh. in Buchhülle aus reich durchbrochenem gearbeitetem Silber mit großen reliefierten Mittelstücken u. 2 Schließen in barockem Stil.
Brunet, Heures gothiques 58; Lacombe 114; Bohatta 745; Van Praet I, p. 125, no. 161; nicht bei Murray u. Mortimer. - Seltenes frühes Stundenbuch bei Vostre, in sehr schönem, ursprünglichem Kolorit. Die großen Schnitte, mit zierlichen, in Gold u. Farben ausgemalten architektonischen Bordüren, zeigen Knochenmann mit 4 kl. Randfiguren (Titel verso), Heimsuchung Mariae, Kreuztragung Christi, Ausgießung des hl. Geistes, Geburt Christi, Verkündigung der Hirten, Kindermord, Tod Mariae, Tod Uriahs u. König David. Die kleinen Textschnitte mit fein gemalten Szenen aus dem Heiligenleben. Mit den bekannten Bordüren, die u.a. eine Totentanzserie enthalten. - Ränder stellenweise gebräunt u. etwas fingerfleckig, Titel neu angefalzt, Bordüren der blattgr. Illustr. teilw. leicht angeschnitten. Vorderes und hinteres Pergament-Vorsatzblatt stärker fleckig u. mit vereinzelten kleinen Löchern. Es fehlt jeweils 1 Blatt der Lagen a, b, d, l, o, p, q sowie 3 Bll. der Lage g. Trotz der fehlenden 10 Blätter schönes Stundenbuch in einem prächtigen Einband.
Printed on vellum. With larges printer's device, 10 (of 20?) full-page cuts and 27 smaller cuts, all in fine contemporary colouring with gold. - Some marginal browning and thumbing, title mounted on new guards, spotting and small holes to endpapers. Lacking 10 leaves (one sheet each in gathering a, b, d, l, o, p, q and 3 in gathering g. Early 19th cent. red velvet, covered with silver binding.
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(verkauft)
Klimt, Eine Nachlese
Klimt, G. Eine Nachlese. Hrsg. von Max Eisler. Wien, Österr. Staatsdruckerei, 1931. Gr.-fol. (51:48 cm). Mit 30 (15 farbigen u. teilw. mit Golddruck) Lichtdrucktafeln nach Gemälden und Aquarellen.16 S., 1 Bl. Lose in grüner Or.-Lwd.-Kassette mit goldgepr. Deckeltitel, leicht berieben u. Ecken leicht bestoßen, Rücken verblasst u. Bezug an den Gelenken teilw. eingerissen.
Prachtvolle Publikation. Nr. 88 von 200 Expl. der deutschen Ausgabe (GA 500). - Die Textbll. u. die nummerierten Unterlegbll. leicht gebräunt u. vereinzelt schwach stockfleckig.
With 30 (15 in colour and partly heightened with metallic inks) mounted collotype prints. - Slight browning and minor occasional foxing to text and supporting sheets. Loose as issued in original green cloth portfolio, slightly rubbed, edges somewhat worn, spine faded, some tears to joints.
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Münster, Cosmographey
Münster, S. Cosmographey, oder beschreibung aller Länder. Basel, Henricpetri, 1574. Fol. (36,5:23 cm). Mit 26 doppelblattgr. Karten, 3 gefalt. Ansichten, 54 (inkl. Simmern) doppelblattgr. Holzschnittansichten bzw. -Karten sowie ca. 780 Textholzschnitten (alle mitpag.). 12, 52 Bll. (Vortextkarten), 1414 S., 1 Bl. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 8 Messing-Eckbeschlägen u. 2 Schließen; gebräunt, etwas berieben.
VD 16, M 6702; Burmeister 79. - Vierzehnte deutsche Ausgabe der berühmten Chronik. Mit der von Burmeister für diese Ausgabe nicht angegebenen Ansicht von Simmern (S. 658/59). Mit den Ansichten von Augsburg, Basel, Bern, Cusco, Edinburgh, Eger, Florenz, Frankfurt, Freiberg, Genf, Genua, Jerusalem, Koblenz, Köln, Konstantinopel, Landau, Meißen, München, Neapel, Paris, Parma, Regensburg, Rom (2), Salzburg, Speyer, Trier, Venedig, Würzburg etc. Mit den drei gefalt. Ansichten von Worms, Heidelberg u. Wien. Alle Vortextkarten vorhanden, darunter Welt (2), Afrika, Amerika, Asien, Europa. - Vollständiges Exemplar. Etwas gebräunt u. fingerfleckig, vereinzelt etwas fleckig, wenige alte Anmerkungen. Einige Einrisse im weißen Rand, wenige kleine Randläsuren. Vortextkarte Schwaben/Bayern u. S. 1285/86 u. 1353/54 mit Ausriss im weißen Rand. S. 1401-07 mit Wurmspuren im Bund. Doppelblattgr. Ansicht von Genua (S. 268/69) etwas knapprandig, Worms u. Wien mit Hinterlegungen u. etwas knittrig.
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Gesner, 4 Tierbücher in 1 Bd.
Gesner, C. Thierbuch. - Fischbuch. - Vogelbuch. - Schlangenbuch. Zus. 4 Werke in 1 Bd. Heidelberg, J. Lancelot für A. Cambier, 1606, Frankfurt, J. Saur für R. Cambiers Erben, 1600 bzw. 1598, u. Zürich, Froschauer, 1589. Fol. (40,5:26,5 cm). Mit 4 Titelholzschnitten, 1 Holzschnitt-Druckermarke u. zahlr. (ca. 1000) teils blattgr. Textholzschnitten. Blindgeprägter Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln mit hs. Titelschild auf dem Rücken u. 2 Schließen (diese u. Haften mit Punze stilisierte Blüte u. Initialen PB in Dreiblatt), Rücken alt übermalt; etwas fleckig u. berieben.
VD 17 39:125223K, VD 16, G 1737, G 1743 u. G 1745; Nissen, ZBI 1552, 1555, 1557 u. ders., IVB 351; Wellisch A 23/24.6, A 25.7, A 26.6 u. A 27.3. - Alle Teile der deutschen Fassung, jeweils in der dritten deutschen Ausgabe, von Gesners berühmter Historia animalium. "An encyclopaedia intended to replace not only medieval compilations but even Aristotle's work of the same title" (PMM 77). Die lat. Originalausgaben der Vierfüßer, Fische und Vögel waren 1551-58 zuerst erschienen, der Band über Schlangen wurde erst 1587 posthum herausgegeben. Die Übersetzung des Tier-, Fisch- und Schlangenbuchs (mit Anhang "De scorpione") besorgte Conrad Forer. "Though (the 'Thierbuch' was) published while Gesner was still alive, it was probably not authorized by him. It contains some passages (especially fanciful of mythical animals) not found in Gesner's original" (Wellisch). Die etwas gekürzte Übersetzung des Vogelbuchs stammt von Rudolf Heusslein. - Etwas gebräunt u. teilw. etwas fleckig, nur einige Bll. des Fischbuchs mit gr. Braunflecken; Ränder gelegentlich leicht wasserrandig, vereinzelt Quetschfalten. Wenige kl. Randläsuren, nur num. Bl. 14 des Thierbuchs mit langem, nur im w. Rand geschlossenem Riss, S. 169/170 des Vogelbuchs u. Bl. 98 des Fischbuchs mit kl. ergänztem Rand- bzw. größerem rep. Eckabriss. 1. Titel mit Stempel u. Deakzessionsstempel des Franziskanerklosters Hall/Tirol sowie hs. Besitzeintrag von alter Hand.
4 works in 1 volume, complete with quadruped-, fish-, bird- and snake-book (the latter with the section on scorpions having its own title-page) of Gesner's "most autoritative zoological book" (PMM 77), all in the third German edition. Richly illustrated with c. 1000 partly full-page woodcuts in the text. - Some browning and staining, only occasionally stronger. Slight marginal waterstaining in places, a few printer's creases. A few small marginal tears, long one to leaf 14 of the Thierbuch (partly repaired), 2 other leaves with restored marginal resp. corner tear. Monastic library and deaccession stamp as well as old ownership inscription to 1st title. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards with 2 clasps, somewhat stained and rubbed.
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Magnificently Coloured
L'Office de la Vierge Marie
Isaacs, J. de. - L'Office de la Vierge Marie pour tous les temps de l'année. Reveu et corrigé de nouveau selon le Sainct Concile de Trante. Paris, J. Jaquehay, 1619. (18:12 cm). Mit gest. Titel sowie 20 blattgroßen und 1 kleineren Textkupfer sowie einige gest. Kopfvignetten und Zierinitialen von Jaspar de Isaacz, alles in prachtvollem Alkolorit und mit Goldhöhung. 47 nn., 188 num. Bll. - Angebunden: Devotes oraisons chrestiennes, et catholiques. Ensemble plusieurs prières & oraisons faictes par P. Desportes, Abbé de Tyron: & autres. Paris, G. Clopeiau, 1617. Mit gest. Titelvign. u. 4 blattgr. Textkupfern von Jaspar de Isaacz, alles in prachtvollem Altkolorit und goldgehöht. 56 nn. Bll. Schlichter roter Maroquinband d. 17. Jh. mit schlichter Filetenvergoldung auf den Deckeln sowie Steh- und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt; Spiegel fleckig.
Vgl. Thieme-B. XIX, 229 u. Hollstein IX, 229 (zum Künstler). - Außergewöhnlich schön ausgestattetes und koloriertes Gebetbuch. Text in Rot und Schwarz gedruckt sowie durchgehend regliert. Auswahl und Anordnung der Gebete und Bildthemen entsprechen im wesentlichen denen der berühmten Livres d'heures des Mittelalters. Die blattgroßen Kupfer meist im Oval und umgeben von hübschen eingemalten Blumen und Ranken, weißer Außenrand teils mit langer Blattwerksranke in Gold und Rot. Über den in Paris wirkenden niederländischen Künstler Iaspar de Isaacz bemerkt Thieme-B.: "arbeitete im Geschmack der Wiercx und Galle." - Etwas gebräunt, stellenweise leicht fingerfleckig, bei wenigen Kupfern Kolorit schwach bräunend durchschlagend, wenige Bll. des Kalendariums mit kleinen Randeinrissen. Exlibris Bibliotheque de Vernay (teilw. abgeschabt).
With engr. title and 24 full page copper-engravings by J. de Isaacz, magnificently hand-coloured and heightened with gold. - Slight paper browning, slight browning to verso of coloured engravings in places, a few neat marginal tears to first leaves. 17th cent. red morocco, gilt line-fillets to covers and spine, inner-dentelles, gilt edges; some spotting to pastedowns. Bookplate Bibl. de Vernay (partly defective). - An extremely fine specimen of late French devotional printing.
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Schedel, Liber cronicarum. Augsburg
Schedel, H. Liber cronicarum. Augsburg, J. Schönsperger, 1. Feb. 1497. Kl.-fol. (31:22 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit ca. 1800 Textholzschn. nach Wohlgemuth u. Pleydenwurff. 338 (recte 339) röm. num. Bll. (fehlen 25 nn. u. 2 w. Bll.). Blindgeprägter Schweinsldr. d. 16. Jh. über Holzdeckeln; teilw. berieben, etwas fleckig, Ecken bestoßen, Rücken restauriert, neue Schließen und Vorsätze.
Hain 14509; GW M40786; BMC II, 370; Goff S-308. - Erste lateinische Ausgabe des sogenannten "Kleinen Schedel". - Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, etwas gebräunt, leichte Feuchtigkeitsränder, wenige alte Randanmerkungen. Ca. 20 Bll. mit restaurierten Randläsuren, bei Bl. 39 u. 207 mit etwas Text- bzw. Bildverlust. Bl. 60v u. 61r (mit Ansicht von Rom) in Rot ankoloriert. Titel mit alten Anmerkungen. Es fehlen 25 nn. Bll. (Register u. doppelblattgr. Karte) sowie die zwei weißen Blätter.
First Latin edition of the so-called "Small Schedel", richly illustrated with c. 1800 woodcuts in the text. - Some staining and thumbing, slight dampmarking, few old annotations. Marginal restorations to c. 20 leaves with some loss to leaf 39 and 207. Old annotations to title, lacking 27 leaves (index, map and 2 blanks). Bound in 16th cent. blindstamped pigskin over wooden boards, some rubbing and spotting, corners bumped, spine restored, new endpapers.
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Pawlow, Lekzii o rabote pischtschewaritelnych sheles
Pawlow, I. P. Lekzii o rabote glawnych pischtschewaritelnych sheles (russ.: Vorleseungen über die Arbeit der wichtigsten Verdauungsdrüsen). St. Petersburg 1897. (19:14 cm). Mit einigen Textabb. 3 Bll., II, 223 S. Grüner Hmaroquinband mit goldgepr. russischen Rückentitel ("Pawlow") u. goldgepr. russischen Initialen "I. W."; Rücken unten mit Schabstelle, Innengelenke angebrochen.
PMM 385; Horblit 83; Garrison-M. 1022; DSB X, 435; vgl. Norman 1664f. (nur andere Ausgaben). - Erste Ausgabe, selten. "Pavolv made great contributions to our knowledge of the physiology of digestion in a series of lectures delivered in St Petersburg and published in the following year. In the course of these lectures he described the artificial stomach for dogs used by him to produce for the first time gastric juices uncontaminated by food. Further experiments led him to the conclusion that salivation and the flow of gastric juice ensuing upon the sight or smell of food was due to a reflex process" (PMM). 1904 erhielt Pawlow den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Hinterer Innendeckel mit Schildchen (in der vor 1918 geltenden Orthographie) der Buchbinderei A. Scher in Nishni Nowgorod, das könnte ein Hinweis auf den Wohnort des Besitzers mit den Initialen I. W. sein. - Etwas gebräunt, hier u. da etwas fleckig; Titel etwas stärker fleckig u. mit zufälligem Kugelschreiberstrich.
First edition, scarce. - Some browning, some staining here and there; staining and accidental ball pen line to title. Contemporary Russian green half morocco, somewhat rubbed, small lesion to tail of spine, inner hinges cracked but firm.
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Rösel, Historia naturalis ranarum
Rösel v. Rosenhof, A. J. Historia naturalis ranarum nostratium. Die natürliche Geschichte der Frösche hiesigen Landes. Mit Vorrede von A. v. Haller. Nürnberg, J. J. Fleischmann, 1758. Gr.-fol. (45:31,5 cm). Mit altkol. gest. Front., 8 großen gest. Textvignetten, 24 altkol. Kupfertafeln u. einer doppelten Folge als Umrisskupfer. VIII S., 4 Bll., 115 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. etwas Rückenvergoldung, etwas beschabt u. bestoßen, Bezug der Deckel mit Quetschfalten, Rücken an Kopf u. Fuß mit rep. Einriss, Vorsätze oben im Bund repariert.
Nissen, ZBI 3464; Junk, Rara 162. - Erste Ausgabe. Meisterwerk der zoologischen Buchillustration. Die Tafeln, nach Rösels eigenen Entwürfen gestochen von Heumann, Tyroff, Joninger und de Mechel, sind in 2 Suiten vorhanden, einmal prächtig ausgemalt und einmal als Umrisskupfer. Die großen, dekorativen Textvignetten teilw. mit Nürnberger Ansichten. - Vereinzelt gering fleckig, Text stellenw. etwas gebräunt, sonst schönes, breitrandiges Exemplar.
First edition. With engraved frontispiece in contemporary colouring, 48 engraved plates (24 in contemp. colouring, each with an uncolored key plate), and 8 large vignette headpieces. - Occasional minor staining, some browning to text in places. A crisp and broad margined copy bound in contemp. half-calf, somewhat rubbed and worn, some creases to front and back cover, repaired tear to head and tail of spine, repairs to endpapers at upper fold.
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Musterbuch Buntpaper (Cambrich Classe II)
Papier. - Buntpapier. - Anonymes Musterbuch für Kattunpapiere. Norditalien (Bassano ?), um 1840. Qu.-8vo (10:17 cm). 484 Bll. Buntpapiermuster u. 3 hs. Zwischentitel. Defekter Umschl. d. Zt.
Überaus reichhaltige Sammlung ausschließlich von Kattunpapieren. Durch die Zwischentitel in 3 verschiedene Sorten "Cambrich" (II-IV) unterteilt, die verso hs. durchnumeriert sind. Obwohl zahlr. Bogenrandstücke enthalten sind, findet sich kein Fabrikant eingedruckt. - Ecken zu Beginn u. Ende verknickt, im 3. Teil umlaufender Wasserrand mit schmaler Abblassung auf der bedruckten Seite. Wenige Bll. mit Ein- oder Ausrissen, etwa 35 Bll. mit Randausschnitten (ca. 3:3 cm). Zur Vorlage genutzt, dennoch insgesamt wohlerhalten.
A particularly copious and remarkably homogenous specimen-book of 484 woodblocked papers from Northern Italy. - Corners creased at either end. Marginal dampstaining to last third of the volume, slightly affecting margins of patterns, too. A few tears, small cut-outs from about 35 ll. Else in fine condition. Defective contemp. wrappers.
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Jewish Emancipation & Education in 18th-century Europe
Dohm, Verbesserung der Juden. 2 Bde.
Judaica. - Dohm, C. W. v. Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden. 2 Bde. Berlin u. Stettin, Nicolai, 1781-83. (16:10 cm). 4 Bll., S. 3-200 (so kplt.); 1 Bl., 376 S. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, je 2 etwas abweichenden Rückenschildern u. hübschen Buntpapiervorsätzen; gering berieben.
Goed. VI, 285, 9, 4 (nur Tl. 1); Borst 410 (nur Tl. 1); Fürst I, 210; Kat. Wolfenbüttel, Nicolai 247 (nur Tl. 1). - Erste Ausgabe, selten mit dem erst zur Neuauflage 1783 erschienenen zweiten Teil. Grundlegende Programmschrift zur jüdischen Emanzipation, auf Anregung M. Mendelssohns verfaßt. Tl. 2 stellt eine Verteidigung der Grundschrift unter Abdruck einiger Urteile und Kritiken dar. "Dohm reviews the history of the Jewish people in exile in order to point out the constant deterioration of their situation as a consequence of oppression and attacks. To eradicate the evil and abolish its consequences, Dohm suggests a series of measures for improving the situation of the Jews and hence their character. His opinions had wide reverberations and provoked stormy debates" (Encycl. Judaica [1.A.] VI, 152 f.). - In Bd. 1 angebunden:
1. (D. Friedländer). Lesebuch für Jüdische Kinder. Prag, Schönfeld, 1781. Mit 1 eingefalt. Kupfertaf. 1 Bl., 46 S. - Vgl. Fürst II, 364 (unter Mendelssohn), Leo Baeck Inst. I, A/443, Brüggemann-E. III, 862 ff. u. Teistler 250 (alle EA. 1779). - Zweite Ausgabe. Mendelssohn trug die "Grund-Artikel des Judenthums" bei (S. 9-13). "David Friedländer's 'Lesebuch für Jüdische Kinder' can be regarded as the first modern book for Jewish children. It was published in Berlin in 1779 for the use of the pupils of the Jüdische Freischule in Berlin. Its publication is something of a turning point in the history of books for Jewish children, primarily because it was the first to call itself a Lesebuch in the modern sense of the word and secondly, because it gave expression to a process that dramatically changed the nature of Jewish education in Germany" (Z. Shavit, From Friedländer's Lesebuch to the Jewish Campe; in: Yearbook of the Leo Baeck Institute 33 [1988], S. 385-415).
2. (L. A. Hoffmann?). Die Christen (in Ansehung der Juden) wie sie sind und wie sie sei seyn sollen. Wien, Gerold, 1781. 32 S. - Nicht bei Fürst u. Goed. - Beide Bände schwach gebräunt.
A most attractive sammelband with three works concerned with the position, emancipation, and education of the Jews in 18th-century Europe. - Faint browning. Contemp. cat’s paw calf, spine richly gilt. Fine copy.
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