Ausgewählte Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts
Alte Drucke - Illustrierte Bücher - Literatur - Wissenschaften - Bücher, die die Welt bewegten
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Bachot, Le gouvernail.1598
Bachot, A. Le Gouvernail. Lequel conduirale curieux de geometrie en perspective dedans l'architecture des fortifications, machine de guerre & plusieurs autres particularitez y contenues. Melun u. Paris, Selbstverlag, 1598. Fol. (34:24 cm). Mit breiter gest. Titelbordüre, gest. Widmungsblatt, 164 (teilw. blattgr., 6 doppelblattgr.) Kupfern auf 67 teils einseitíg, teils beidseitig bedruckten Bll. (3 ganzseitige Kupfer auf den letzten 3 Textbll.) sowie mehreren Textholzschnitten. 2 Bll., 44 S. Marm. Pp. um 1800 mit Rückenschild; teilw. berieben, hinteres Innengelenk etwas eingerissen. In Ldr.-Kassette.
IA 111.366; Brunet I, 600; Renouard, Imprimeurs II, 4; Jordan 148; Honeyman 181. - Erste Ausgabe mit diesem Titel, wohl das seltenste Maschinenbuch. "Very rare. The author seems to have been originally an underling of Ramelli's who stole many of his ideas and published them (in his Le Timon) before Ramelli produced his great Le Diverse et artificiose Machine, Paris, 1588. Although Ramelli gets a mention here as 'ce nouvel Archimede, le Capitaine Augustin Ramelly he cannot have been best pleased" (Honeyman). Die Kupfer wurden von Bachot in seinem Haus in Melun hergestellt und in seiner Pariser Wohnung verkauft und die Kollationen weichen bei den wenigen bekannten Exemplaren oft stark ab. Teilw. wurden blattgroße Kupfer auf die Rückseiten der Doppelblätter gedruckt, teilw. auf separate Blätter, kleinere Kupfer einzeln oder mit mehreren auf separate Blätter, recto und verso. Die Kupfer zeigen Fortifikation und Belagerungstechnik (Katapulte, fahrbare Sturmleitern etc.), diverse Mühlen, Hebetechniken und Werkzeuge. Die kleineren Kupfer zumeist mit gest. Text und geometrischen Figuren. - Etwas gebräunt u. fleckig bzw. fingerfleckig, sehr vereinzelt stärker, 1 Kupfer alt montiert, wenige Kupfer etwas ankoloriert. Provenienz: Titel mit Stempel der Fürstlich Löwenstein-Wertheim-Rosenberg'schen Hofbibliothek, Kleinheubach, ensprechendes handschriftliches Schild auf dem Vorderdeckel. Sotheby's München 2, 928 (1986).
First edition with this title, one of the rarest machine books. Richly illustrated with large engraved title border, engraved dedication leaf, 164 (partly full-page, 6 double-page) engravings on 67 leaves (partly printed on both sides, 3 full-page engravings on the last 3 text leaves). The engravings were made by Bachot in his house in Melun and sold in his Paris flat, and the collations of the few known examples often differ greatly. - Somewhat browned and stained resp. fingerstained, 1 engraving mounted, few engravings somewhat coloured. Bound in boards around 1800, somewhat rubbed. From Court Library of the Princes of Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Kleinheubach, with stamp on title and corresponding handwritten label on front cover.
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Development of the Opera
Beaujoyeulx, Balet comique
Ballett. - Beaujoyeulx, B. de. Balet comique de la royne, faict aux nopces de Monsieur le Duc de Ioyeuse & madamoyselle de Vaudemont sa soeur. Paris, Le Roy, Ballard & Patisson, 1582. 4to (22,5:17 cm). Mit Druckermarke, ganzseit. Wappenkupfer, 8 ganzseit. (4 überblattgr. u. eingefalteten) Textkupfern mit Szenenbildern aus dem Ballett, 18 emblematischen Tondo-Kupfern (den Tanzrollen zugeordnet) nach J. Patin sowie zahlreichen Noten im Text. 8 nn., 75 num., 1 nn. Bll. Roter, wohl gering späterer italienischer Maroquinband mit reicher Vergoldung u. Goldschnitt, sorgfältig restauriert u. Rücken erneuert. In mod. roter Maroquin-Kassette.
IA 115.118 (dat. irrig 1587; nennt noch kein Ex. in Deutschland); RISM A/I/1, 1448 (kein Ex. in Deutschland); MGG I, 1165 ff.; Mortimer 48; Kindermann II, 143 ff.; Ornamentstichkat. Bln. 2985. - Erste Ausgabe, große Seltenheit. "Von diesem Ballett sind die vollständ. Beschreibung, der Text und die Musik erhalten. Es ist das erste sicher belegte Beispiel einer höfischen Aufführung, in der Dichtung, Musik, Tanz, große Dekoration und Kostüme mit allegor. Bedeutung und andere Elemente der früheren ballets und mascarades zu einem organischen Ganzen zusammengefaßt sind... Die wohl gelungene Verschmelzung dieser Elemente war etwas Neues und blieb für die nächsten 40 Jahre ein Vorbild, das oft nachgeahmt, aber selten erreicht wurde" (MGG). "Darf als erster wichtiger Schritt der Verselbständigung des französ. Theaters gelten; überdies auch ein Beitrag Frankreichs zur Vorgeschichte der europ. Oper" (Kindermann). Entwurf und Stoff stammen von dem italienischen Violinisten und Choreographen Baldassarino da Belgiojoso (Beaujoyeulx, auch: Beaujoyeux, Baltazarini), die Kompositionen von Beaulieu und Salmon, die Verse von La Chesnaye. - Etwas gebräunt und schwach fingerfleckig, teilweise im Rand braunfleckig oder etwas wasserrandig. Titel mit Namenszug. Bl. 24 kl. Ecke angerändert. Bl. 41 im unteren weißen Rand mit Federproben; wie meist, die meisten Kupfer unten, teilweise auch seitlich, leicht angeschnitten. Die eingefalt. Kupfer auf Bl. 16 u. 35 im Außenrand verstärkt.
Only edition, very scarce, no more than 12 copies listed in RISM. Illustrated with 8 full-page etchings partly folding, engr. full-page coat-of-arms and 18 emblematic etchings. "The Balet comique de la Royne, presented on 15 October 1581, was largely Beaujoyeulx's creation and his only extant work. It was the result of collaboration by various artists connected with the court... This ballet was a forerunner of the ballet de cour and is the first known work in Europe to combine dance, poetry and music into a coherent dramatic whole; it therefore represents an important step towards the later delvelopment of opera. The music is of great interest" (New Grove II, 324). - Some tanning, minor staining and fingermarking, some marginal brownish stains, few dampmarks. Owners name to title page, corner remargined at l. 24, calligraphic entry to blank part of l. 41; the majority of the full-page etchings cropped along fore-margin or at bottom, as often; the etchings at l. 16 and 35 somewhat strengthened at outer edge. Bound in somewhat later Italian red morocco richly gilt, rebacked and skillfully restored. Preserved in a modern red morocco clamshell-box.
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Beslers Wunderkammer
Besler, Gazophylacium rerum naturalium
Besler, M. R. Gazophylacium rerum naturalium e regno vegetabili, animali et minerali depromptarum, nunquam hacenus in lucem editarum. (Nürnberg?) 1642 u. Leipzig, J. Wittigau, 1663 (Index). Fol. (35:23 cm). Gestochener Titel und 34 Kupfertafeln. 1 Bl. Index u. Tafelverzeichnis. Gefleckter Lederband d. Zt. mit blindgepr. Deckelfileten; Rücken und Kanten berieben, Deckel leicht aufstehend, wenige Wurmspuren.
VD 17 23:297536P; Nissen, ZBI 346; Hunt 238; Pritzel 747 (mit Indexbl. aber irrtümlich 24 Taf). - Erste Ausgabe. Selten. Darstellungen verschiedener Objekte aus der von dem Nürnberger Apotheker Basilius Besler (1561-1629; Verfasser des 'Hortus Eystettensis') und seinem Bruder Hieronymus (1566-1632) eingerichteten Wunderkammer, die von Michael Rupert Besler, dem Sohn des Hieronymus, fortgeführt wurde. Mit kurzen gestochenen Beschreibungen neben den Darstellungen. Gezeigt werden zahlreiche seltene Mineralien, exotische Muscheln, darunter einige groteske Muschel-Objekte in der Art des Arcimboldo, Gemmen und Münzen der Antike und des Mittelalters, weiterhin Knochen und Präparate exotischer Tiere, darunter die erste Darstellung des Schabels des Rhinozerosvogels, "eine erste Abbildung des Tieres (Buceros rhinoceros) findet sich im Katalog der Kunstkammer Basilius Beslers. Michael Rupert Besler, Gazophylacium Rerum Naturalium" (D. Collet, Die Welt in der Stube. Exotische Objekte in europäischen Kunstkammern, Göttingen 2007, S. 77 Anm.). Daneben: der Balg eines Paradisvogels, eine Sumpfschnepfe, einige Wasservögel, 'fossile Einhörner', ein Gürtel brasilianischer Indianer aus den Früchten des Ahovai-Baums, verschiedene exotische Pflanzen etc. Mit dem zusätzlichen Blatt Tafelverzeichnis und Index am Schluss, das von dem aus Nürnberg stammenden Leipziger Arzt Leonhard Ursinus (eig.: Beer; 1618-1664; unter dem Namen Zephyrus I. seit 1661 Mitglied der Academia Naturae Curiosorum) 1663 erstellt wurde mit dem Druckvermerk: 'LIPSIAE, Typis JOHANNIS WITTIGAU'. Wir konnten dieses Indexblatt lediglich in 3 weiteren Exemplaren (Paris u. Christies 2010) nachweisen. Ein in dem Nürnberger Exemplar enthaltenes, in Farbkupferstich gedrucktes Widmungsblatt, ist eine unikathafte exemplarspezifische Beigabe und wird im Index nicht genannt (wir danken Frau Dr. Claudia Bubenik, München für die Bestätigung). - Etwas gebräunt, stellenweise kleinere Braunflecken. Teilw. auf schmalen Falzen eingehängt und dort etwas stärker gebräunt und mit vereinzelten kleinen Wurmspuren. Obere Außenecke leicht gestaucht, einige Plattenränder oben oder unten angeschnitten. Titel u. erstes Bl. mit einem einzelnen Wurmloch im Rand. Taf. Lupus cervarius mit winzigem Loch in der Darstellung. Das Indexblatt außen etwas knapp beschnitten u. mit geringen Wurmspuren im Rand. Vorsätze mit Wurmspuren in den Ecken. Titel verso mit blassem klösterlichen Stempel.
First edition. With engraved title and 34 engr. plates. Portrays the Wunderkammer of the Besler family, depicting rare minerals, shells, animals and plants, some "Arcimboldo" grotesque of shells, engraved gems and antique coins, unica such as Johann Zizka's sword, a Brazilian Indian girdle made from the nuts of the Brazilian tree Cerbera ahovai etc., including the first western depiction of a beak of the Rhinoceros hornbill. Also contains the scarce separatly printed index sheet compiled by Leonhard Ursinus, printed in Leipzig 1663. - Evenly browning, somewhat heavier to inner gutter. Occasional brownish spots, mainly to margins. Single marginal worm-hole to title and first plate, slightly heavier to margins of index and gutter of few plates. Plate-marks occasionally cropped at top or bottom, little crease-mark to upper outer corner. Tiny hole to image of plate Lupus cervarius. Index cut to size at outer margin, some worming to corners of endpapers. Faint monastic stamp verso title. Bound in contemp. speckled full-calf; some rubbing to spine and edges, little worming to covers.
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Luthers Bibel-Ausgabe letzter Hand - Most Relevant Edition
Biblia germanica. Wittenberg 1544-45
Biblia germanica. - Biblia: Das ist: die gantze heilige Schrifft, Deudsch. Auffs new zugericht. D. Mart. Luth. Begnadet mit kurfürstlicher zu Sachsen Freiheit (und) Die Propheten alle Deudsch. 2 Teile in 1 Band. Wittenberg, H. Lufft, 1544-1545. Fol. (35,5:26,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 127 (1 ganzseit.) Textholzschnitten von Lucas Cranach d. J. sowie zahlreichen Holzschnitt-Initialen. 8 nn., CCCL num.; CCCCXI num, 1 nn. Bll. Blindgeprägter mod. Ldr. über Holzdeckeln mit zwei Schließen.
VD 16, B 2718; Bibelslg. Württ. LB, E 349; Darlow-Moule 4205. - Die letzte von Martin Luther selbst bearbeitete, korrigierte und autorisierte Bibelausgabe. "Ihre Textgestalt war jahrhundertelang die endgültige für die deutsche protestantische Bibel. Niemand wagte an diese Bibelausgabe letzter Hand mit irgendwelchen Änderungen heranzugehen. Die letzte Bibel Luthers von 1545 blieb unantastbar. Es dauerte bis 1861, bis nur die Richtlinien zu einer Revision durchberaten, und bis 1867, bis ein Probedruck des Neuen Testaments erscheinen konnte. Bis die erste durchgesehene Lutherbibel in endgültiger Gestalt vollendet war, wurde es 1892. Die Unantastbarkeit bezog sich auch lange Zeit auf die Bilder der Ausgabe letzter Hand, derselben Bilder, die Luther seiner ersten Vollbibel 1534 mitgegeben hatte" (Schmidt, Illustration der Lutherbibel 222). "Sie galt lange als 'Ausgabe letzter Hand' und erhielt als solche fast kanonische Bedeutung" (Reinitzer 106). Hans Lufft war der erste Verleger der Lutherischen Bibelübersetzung und veröffentlichte diese erstmals 1534. Die Textholzschnitte sind nach Vorlagen Lucas Cranach d. J. entstanden. - Etwas gebräunt, teilw. fleckig bzw. stärker fingerfleckig, vereinzelte Wasserränder, vereinzelt etwas angeschmutzt. Wenige alte Anmerkungen u. Unterstreichungen. Erste u. letzte Bll. mit Restaurierungen, teilw. mit etwas Text- oder Buchstabenverlust, sonst nur wenige Restaurierungen, einige Einrisse oder Randläsuren. Blatt 8 der Vorstücke nur mit ganzseitigem Holzschnitt. Dieser beschnitten, alt montiert, in altem Kolorit u. vor den Titel gebunden. Titel ebenfalls bis zur Bordüre beschnitten u. alt montiert. Letztes u. vorletztes Blatt verbunden. Teil 1, letztes Blatt verso mit Besitzvermerk eines Andreas Altenberg von 1693. Titel verso kleiner Sammlerstempel.
The last edition of the Bible edited, corrected and authorised by Martin Luther himself. "For centuries, its text form was the definitive one for the German Protestant Bible. No one dared to approach this last-hand edition of the Bible with any changes. Luther's last Bible of 1545 remained untouchable. It took until 1861 before only the guidelines for a revision were discussed, and until 1867 before a proof of the New Testament could appear. By the time the first revised Luther Bible was completed in its final form, it was 1892. The inviolability also long applied to the images of the last-hand edition, the same images that Luther had given to his first full Bible in 1534" (Schmidt, Illustration of the Luther Bible 222). The woodcuts of the text are based on designs by Lucas Cranach the Younger. - Somewhat browned, partly stained resp. more strongly fingerstained, isolated waterstains, occasionally somewhat soiled. Few old annotations a. underlinings. First and last leaves with restorations, some with some loss of text or letters, otherwise only a few restorations, some tears or marginal tears. Leaf 8 of the prelims with full-page woodcut only. This trimmed, old mounted, in old colouring a. bound in front of the title. Title also trimmed to the border and old mounted. Last and penultimate leaf bound together. Part 1, last leaf with ownership note of an Andreas Altenberg from 1693 on verso. Title with small collector's stamp on verso. - Bound in recent blindstamped leather over wooden boards.
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Koloriertes Exemplar
Bock, Kreütterbuch. 1577
Bock, H. Kreütterbuch darin underscheidt, Nammen und Würckung der Kreutter, Stauden, Hecken und Beumen. Gebessert und gemehret durch M. Sebizium. Straßburg, J. Rihel, 1577. Fol. (34:23 cm). Mit kol. Holzschnitt-Druckermarke, kol. Holzschnitt-Porträt, kol. Wappenholzschnitt und über 500 kol. Holzschnitten im Text. 30 nn., 450 num., 24 (l.w.) nn. Bll. Blindgepr. Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen und schwarz geprägtem Deckeltitel "Kreuterbuch bocks"; berieben, etwas fleckig, Bezug an den Ecken etwas abgestoßen, Deckel mit 2 kl. Restaurierungen
VD 16, B 6022; IA 120.598; Muller 523, 177; Nissen, BBI 182; Stafleu-C. 575. - Erste von Melchior Sebisch edierte u. erweiterte Ausgabe des berühmten Kräuterbuches mit den bekannten Holzschnitten von David Kandel, alle in sehr schönem Kolorit im Stil der Zeit. "In der Beschreibung steht Bock weit über Brunfels, er reproduziert nicht in erster Linie die Angaben der Alten, sondern liefert selbst schon gute und treffende Beschreibungen, macht auch genaue Angaben über das Vorkommen und die speziellen Fundorte. In dieser Hinsicht nähert sich sein Werk schon einer Flora im heutigen Sinne des Wortes" (Schmid, Kräuterbücher S. 26). Erstmals mit Bocks Traktat "Teutsche Speisskammer" mit Holzschnitt einer Windrose und 18 szenischen Hozschnitten, in dem zahlr. landwirtschaftliche Erzeugnisse u. Gewürze beschrieben werden. Dieser Traktat war erstmals 1555 separat und ohne Illustrationen erschienen. - Etwas gebräunt und schwach fingerfleckig, stellenweise etwas braunfleckig, untere Innenecke teilw. mit bräunendem Wasserfleck. Titel mit gelöschtem hs. Besitzvermerk (dat. 1620) und einigen Braunflecken. Bl. 262 mit einigen Tintenflecken, Bll. 390-393 mit sorgfältig restauriertem Einriss, der lat. Index mit zahlr. alten Annotationen in Tinte. - Vorsatz mit hs. Schenkungsvermerk (posthum, dat. 1703) an Franz Melchior v. Wiser (1651-1702, seit 1693 kurpfälzischer Hofkanzler, 1702 in den Reichsgrafenstand erhoben); Innendeckel mit Holzschn.-Wappenexlibris seines Sohnes Graf Ferdinand Andreas v. Wiser (1677-1751, hoher kurpfälzischer Beamter und Diplomat).
The first edition to be enlarged by Melchior Sebisch and including for the first time Bock's gastronomic treatise "Teutsche Speisskammer". With woodcut printer's device, woodcut portrait and more than 500 woodcuts of plants and scenic representations to the "Speisskammer", all in fine colouring by hand in the style of the period. Front endpapers with note of donation to F. M. v. Wiser, dated 1703 and woodcut-bookplate of his son F. A. v. Wiser. - Minor browning and thumbing, some brownish staining in places. Small brownish waterstain to lower inner corner of first half. Crossed out owners inscription and brownish stains to title. Some ink stains to leaf 262, carefully restored closing tears to leaves 390-393. Numerous old annotations in ink to Latin index. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards with 2 brass clasps and tooled lettering in black "Kreuterbuch bocks" to front cover; some rubbing and staining, minor scuffing to corners, 2 small restored spots to covers.
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"Of Greatest Mathematical Interest"
Dürer, Von menschlicher Proportion. 1528
Dürer, A. Hierin(n) sind begriffen vier bücher von menschlicher Proportion. Nürnberg, H. Formschneider (Andreae) für Dürers Witwe, 31. Okt. 1528. Fol. (29,5:20,5 cm). Mit zahlr. tlw. ganzseitigen Textholzschnitten. 132 (4 gefaltet) nn. Bll. Ldr. d. späten 19. Jh. mit Rücken- u. Innenkantenvergold., Kopfgoldschnitt.
VD 16, D 2859; Schoch-Mende-Scherbaum 277; Bohatta 17; Meder XXIX; Garrison-M. 149; Dodgson I, 263; Ornamentstichkat. Bln. 4660; DSB IV, 260 f. - Erste Ausgabe von Dürers letzter theoretischer Schrift. Posthum erschienen, doch die ersten Probeabzüge wurden noch von Dürer korrigiert. "This book is the synthesis of Dürer's solutions to his self-imposed formal problems; in it, he sets forth his formal aesthetic... The last of the 'Vier Bücher' is perhaps of greatest mathematical interest since in treating of the movement of bodies in space Dürer was forced to present new, difficult, and intricate considerations of descriptive spatial geometry; indeed, he may be considered the first to have done so" (DSB). "Die endgültige Druckfassung dürfte zum Jahreswechsel 1527/28 fertig gewesen und damals dem Drucker übergeben worden sein. Die erhaltenen Reinschriften zu den Büchern II-IV belegen, daß der Autor, der während der Drucklegung verstarb, das gesamte Werk fertiggestellt hat. Selber konnte er noch die Korrekturen zum ersten Buch lesen, die drei weiteren Bücher wurden von Freunden besorgt" (Schoch u.a.). Am Ende des Werkes fasst Dürer seine Theorien in der Konstruktion des berühmten "Würfelmannes" zusammen. - Gering gebräunt, vereinzelt fleckig, wenige alte Anmerkungen. Stellenweise etwas knapp beschnitten, Figuren bzw. Diagramme vereinzelt in den Ausläufern (Füße, Hände etc.) etwas angeschnitten. Letzte Bll. etwas braunfleckig u. mit Hinterlegungen im oberen Rand. Letztes Blatt mit ergänztem Abriss im weißen Rand, verso stark fingerfleckig u. mit alten Anmerkungen. Die Faltblätter in den Faltstellen hinterlegt. Die ersten 8 Blatt wasserrandig, 2. Blatt mit kl. ergänzten Abriss. Titel stark fingerfleckig, mir ergänztem Abriss unten u. aufgezogen. X6 ach Y4 verbunden.
First edition of Durer's masterpiece on human proportion. The first application of anthropometry to aesthetics. - Slightly browned, sporadically spotted, few old annotations. Somewhat trimmed in places, few figures resp. diagrams somewhat cut in the extensions (feet, hands etc.). Last few leaves somewhat brown-stained and with marginal repairs. Larger repair to blank margin of the last leaf, verso heavily fingerstained and with old annotations. The folding leaves backed in the folds. First 8 leaves with waterstains, 2nd leaf with small tear. Title heavily fingerstained, with replaced tear at bottom and mounted. X6 misbound after Y4. Late 19th cent. morocco, spine gilt.
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Freud, Traumdeutung. 1900
Freud, S. Die Traumdeutung. Leipzig u. Wien, F. Deuticke, 1900. (23:16 cm). 2 Bll., 371 S., 2 Bll. Blindgeprägter schwarzer Kaliko-Einband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel; gering berieben und bestoßen, Gelenke teilweise restauriert.
PMM 389; Horblit 32; Norman F 33; Grinstein 227; vgl. Ludger Lütkehaus, Freuds Jahrhundertbuch auf www.literaturkritik.de. - Erste Ausgabe der berühmten "Traumdeutung", eines der meistgelesenen und einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Zukunftsweisend auf das neue Jahrhundert, wurde das Titelblatt auf 1900 vordatiert, die Auslieferung durch den Verlag erschien aber bereits am 4. November 1899 in einer Auflage von nur 600 Stück. Der Verkauf verhielt sich recht schleppend, so dass erst im Jahr 1909 eine Neuauflage nötig wurde. "Although not published until 1900 'The Interpretation of Dreams' was virtually complete in all essentials at the beginning of 1896. Extending the wish-fulfillment nature of day-dreams to night-dreams, Freud differentiated the two kinds of wish: those in day-dreams being open and conscious, while the less pleasant subjects were repressed, to be released from the sub-conscious only in sleep ... This is unquestionably Freud's greatest single work. It contains all the basic components of psychoanalytic theory and practice" (PMM). - Minimal gebräunt, Buchblock an den Außenecken teilweise etwas gestaucht, S. 141/142 mit Einriss im Fußsteg bis in die Fußnote.
First edition. - Very slight browning, little buckling at outer corners to approx. half of the leaves, closing marginal tear to p. 141/142 affecting the footnotes on both pages. Bound in contemporary blindtooled black full-calico with gilt title to spine; minor rubbing and bumping, joints partly restored.
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Altkoloriert
Geiler von Kaisersberg, Predigen Teütsch + Pater noster
Geiler von Kaisersberg, J. Predigen Teütsch: und vil gütter leeren. (Augsburg, J. Otmar), 1508. Fol. (28:20 cm). Mit 4 altkolorierten schwarzgrundigen Holzschnitt-Medaillons auf dem Titel u. 3 altkolorierten ganzseitigen Textholzschnitten von H. Burgkmair, 4 altkol. Holzschnitt-Initialen u. zahlr. rot eingemalten Initialen mit in den Rand auslaufendem Federwerk. 156 röm. num. Bll. - Vorgebunden: Ders. Pater noster. Ußlegung über das gebette des herre(n), so wir täglich sprechen. Vatter unser der du bist in den hymeln. Straßburg, M. Hupfuff, 1515. Mit 4 (1 wiederh.) ganzseitigen Textholzschnitten (einer von U. Graf). 125 nn. Bll. (o.d.l.w.). Etwas späterer blindgeprägter Schweinslederband über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen; etwas fleckig.
Schöner, wohl in der 2. Hälfte des 16. Jahrh. erstellter Sammelband. Dabei das jeweils erste und letzte Blatt einiger Lagen von II. im Bund verstärkt und der Falz von Bl. 38 in I. teilweise erneuert. Der in Basel, Freiburg und Straßburg tätige Geiler "war der bedeutendste Prediger seiner Zeit... (Seine Predigten) sind auch für den einfachen Menschen eingängig, weil sie denselben Gedanken gern ausführlich darlegen, Allegorien, Gleichnisse, Erzählungen, Sprichwörter und volkstümliche Redensarten in reicher Zahl verwenden und sich mit der Derbheit und Komik, wie sie das Zeitalter liebte, vertraut zeigen" (NDB VI, 150). - I. VD 16, G 790; Goed. I, 399; Dodgson II, 61, 6; Muther 857; Dacheux 36. - Erste Ausgabe. In seinen humorvollen und oft derben Predigten übt Geiler scharfe Kritik an den kirchlichen Zuständen seiner Zeit, vor allem an der Verweltlichung und Entsittlichung von Klerus und Mönchtum. Die für diese Sammlung entstandenen Holzschnitte Burgkmairs gelten als "die ersten eigentlichen Illustrationen des Meisters" (Muther). Sie zeigen den "Berg des schauwens", den berühmten Pilgerholzschnitt (verso unbedruckt, fehlt oft) und Zachäus auf dem Feigenbaum. - Gebräunt u. stellenw. etwas stockfleckig gegen Ende mit schwachem Wasserrand. Wenige teilweise alt hinterlegte Wurmspuren in den Rändern. - II. VD 16, G 786; Adams G 322; Goed. I, 399, 13; Muller 68, 144; Hieronymus, Oberrhein. Buchill. II, 32; Dacheux 66. - Erste deutsche Ausgabe (einzige des 16. Jh.) der 1509 erstmals erschienenen Auslegung des Paternoster, übersetzt von Johannes Adelphus. Der Holzschnitt von Urs Graf zeigt Kaiphas, der seinen Mantel zerreißt, und stammt aus Ringmanns Passion von 1508. Titel in rot u. schwarz gedruckt. - Gering gebräunt, im Kopfsteg teilweise mit Wasserrand. Titel etwas stärker gebräunt und etwas fleckig, mit alt hinterlegten Einrissen und 2 kleinen Löchlein, davon eins mit geringem Bildverlust.
I. First edition. With 4 woodcut vignettes, 4 woodcut-initials and 3 full-page woodcuts by H. Burgkmair, all with contemp. colouring by hand. - II. First German edition. With 4 (1 repeated) full-page woodcuts. - Minor tanning, some waterstaining. Somewhat heavier tanning, little soiling, restored tears and 2 tiny holes to title page of II. Inner margins of first and last leaves of numerous gatherings of II. and last gathering of I. stengthened and guard of leaf 38 of I. partly renewed when bound in late 16th cent. Blindtooled full pigskin over wooden boards with 2 brass clasps; some staining.
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Mit eigenhändigen Anmerkungen von Hamann
(Hamann), Kreuzzüge des Philologen
(Hamann, J. G.). Kreuzzüge des Philologen. (Königsberg, Kantner,) 1762. (16,5:10 cm). Mit Holzschnitt-Titelvignette, großer Holzschnitt-Kopfvignette u. 1 ganzseit. Textholzschnitt. 8 Bll., 252 S., 2 Bll. Mod. Pp., Umschlag d. Zt. eingebunden.
Goed. IV/1, 684, 12; Schulte-Str. 7f., 12. - Dieses Exemplar: Margot Westlinning/Bernd Neumann, Kreuzzüge über einen Philologen. In: G. Kaldewey, Hehres & Triviales, Bd. 10 (1978), S. 7-16 u. ebenda, Nr. 315; H. Tenschert, Kat. 39 (1997), Nr. 34; Janina Reibold, Die Hamann-Sammlung von Julius Halle (etc.). In: E. Achermann u. J. Reibold (Hgg.), "...sind noch in der Mache". Acta des 12. Intern. Hamann-Kolloquiums in Heidelberg 2019. Göttingen 2021, S. 465ff. - Erste Ausgabe. Selten. Sammlung ästhetisch-literarischer Aufsätze, die teilweise schon zuvor in Einzelausgaben erschienen waren. "Das umfangreiche Hauptstück - 'Aesthetica in nuce. Eine Rhapsodie in Kabbalistischer Prose' - und das 'Kleeblatt Hellenistischer Briefe' wurden der Sammlung neu hinzugefügt ... Zweifellos am wichtigsten für die Darlegung seiner Gedanken in dieser Sammlung und wohl das erste theoretische 'Manifest' des sich ankündigenden Sturm und Drang ist die 'Aesthetica in nuce', Hamanns einzige grundsätzliche und explizite, wenn auch keineswegs systematische Äußerung zu ästhetischen Fragen" (KNLL VII, 202). - Das vorliegende Exemplar mit eigenhändigen Anmerkungen Hamanns gehörte zu einer Reihe von Hamann-Erstdrucken aus dem Besitz des Berliner Juristen und Bibliophilen Erich Sello (1852-1912), die 1908 in Berlin zur Versteigerung kamen und wohl sämtlich von dem Münchner Antiquar Julius Halle (1864-1927) für seine private Sammlung deutscher Literatur erworben worden waren; erst danach wurde erkannt, dass die Anmerkungen in den 'Kreuzzügen' und sechs anderen Drucken von Hamann selbst stammten. "Hamanns apokryphe Schriften sind in kleiner, eine Stückzahl von zweihundert wohl selten übersteigenden Auflage erschienen. Ihr geringer Umfang und ihr Flugblattcharakter ließen sie schon zu seinen Lebzeiten zu Seltenheiten werden ... (Hamann hat) die für seine Freunde bestimmten Exemplare vielfach mit handschriftlichen Zusätzen - erklärenden Stellennachweisen und Ergänzungen - versehen. Der Herausgeber der kritischen Ausgabe, Josef Nadler, wurde dadurch vor das Problem gestellt, entscheiden zu müssen, ob diesen Anmerkungen jeweils 'Textabsicht' zukomme oder nicht; seine Lösungsvorschläge sind mindestens umstritten, so daß den einzelnen handschriftlichen Zeugnissen, von denen sich leider nur wenige erhalten haben, auch jetzt noch ein außerordentlicher Quellenwert zuzusprechen ist" (Westlinning/Neumann, S. 16). Josef Nadler hat 1932 für die von ihm herausgegebene Hamann-Ausgabe die Exemplare aus dem Besitz von Julius Halles Witwe Ida fotografieren lassen, durch Vermittlung von Ernst Schulte Strathaus (1881-1968), der seit 1904 Angestellter des Antiquariats Halle war. Nadler arbeitete mit Fotografien der Originalfotografien, die zum Teil mit Textverlust an den Anmerkungen beschnitten sind, nur diese abfotografierten Fotografien sind noch erhalten. - Etwas gebräunt u. stellenw. stockfleckig. Die Innenseite des eingebundenen Umschlags mit Exlibris "Bibliothek des Dr. jur. E. Sello Berlin".
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Hölderlin, Hyperion
Hölderlin, F. Hyperion oder der Eremit in Griechenland. 2 in 1 Bd. Tübingen, Cotta, 1797-1799. (17,5:10,5 cm). 160; 124 S. Etwas späterer Hldr. mit Rvg., ohne das Rsch., berieben u. bestoßen, freier Vorsatz mit ergänztem Eckausschnitt.
Goed. V, 471, 1; Fischer, Cotta 187 u. 255; Seebaß 11. - Erste Ausgabe von Hölderlins Erstlingswerk, zuerst nur fragmentarisch in Schillers Neuer Thalia veröffentlicht. Neben seiner Sophokles-Übersetzung das einzige von Hölderlin selbst publizierte Werk. Laut Fischer betrug die Auflagenhöhe für Bd. 1 entweder 500 oder 350 Exemplare, die für Bd. 2 nur 350 Exemplare (und 10 Autorenexemplare auf Velinpapier). - Stellenw. stockfleckig; wenige Papierfehler im Rand; vereinzelt kurze Bleistifanmerkungen; Titel mit ergänztem Eckabriss. - Vorsatz mit Bleistiftvermerk "Bibliothek Erich Schmidt", wohl der Literaturwissenschaftler (1853-1913), hinterer Spiegel mit Exlibris Alexander Schippan (1899-1975).
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Unbekannte Druckvariante
Hortulus anime, Straßburg 1501
Hortulus anime. - Anime Ortulus. Dyses büchlin ein wurtz gart ist || Der sel, die sich dar in erfrist || Jn einem schowenden leben || Dar durch ir öwigs würt gebẽ. Straßburg, J. Grüninger, 1501. (14,5:10,5 cm). Mit Titelholzschnitt, 96 (7 wiederh.) figürlichen Textholzschnitten, zahlreichen, teils historisierten Holzschnitt-Initialen und Holzschnitt-Druckermarke; 7 Seiten mit zwei- bis vierteiligen Holzschnitt-Bordüren. Durchgängig in Rot und Schwarz gedruckt. 12 nn., 264 röm. num. Bll. Ldr. d. 19.Jh. über Holzdeckeln unter Verwendung des alten blindgepr. Vorderdeckels mit Messing-Hafte, die Deckel mit 8 alten Messing-Eckbeschlägen versehen, Vorsätze erneuert und Schnitt nachgefärbt.
Vgl. VD 16, H 5076 u. 5077, Oldenbourg L5 u. L6 u. Schmidt I, 56. - Bislang unbeschriebene Druckvariante des ersten Hortulus in deutscher Sprache. Im Vergleich mit VD 16, H 5077 (nur: Berlin SPK) die ersten beiden Worte des Titels getauscht, das Impressum gegenüber H 5076 u. 5077 ebenfalls in etwas abweichendem Druck: "Getruckt vñ seliclich volendt durch || Hans grüningern vff vnser liebẽ fro= || wen abent d' verkündũg in dẽ iar als || man zalt fünffzehẽhũdert vñ ein iar." Das Wort "Straß || burg" hier rechts und links der oberen Kante der Druckermarke gesetzt (identisch zum Exemplar in Freiburg, dort jedoch auch der Titel "Ortulus anime" lautend). Die Angaben zum Wortlaut von Titel und Impressum bei Schmidt nicht eindeutig. Die schönen Holzschnitte wurden zum Teil schon in den vorangegangenen lateinischen Ausgaben Grüningers verwendet und in dieser Ausgabe vermehrt durch "21 neue, verschiedenen Formats, bzw. in Hortuli dieser Offizin bisher nicht verwendete" (Oldenbourg L5). - Stellenweise gering gebräunt, teilweise wasserfleckig, vereinzelt gering fingerfleckig. Die Färbung des Schnitts gering in die Blattränder eingezogen. Einige Bll. am Kopf knapp, bei 18 Bll. die röm. Foliierung angeschnitten, bei den Bll. 42 u. 44-46 die Foliierung recto und Kopfzeile verso abgeschnitten. Bl. 207 mit Einriss durch Papierfehler. Letzte Bll. mit 2-4 kl. Wurmlöchern, untere Außenecke des Schlussblatts alt ergänzt.
Unrecorded printing variant of the first German Hortulus. Deviations from the bibliographically described copies (Berlin, Freiburg/Br., St. Gallen, Strasbourg) in the title and in the printing note. With 97 (incl. the title; 7 repeated) woodcuts in the text, numerous woodcut-initials, woodcut borders to 7 pages. Printed in red and black throughout. - Minor tanning, some waterstaining, small occasional fingermarks, The colour of the later tinted edges slightly drawn into the margins. Some leaves cut to the edge at top, the roman foliation shaved at 18 leaves, the foliation and the headers verso cropped at 4 leaves. Tear to leaf 207 from paper flaw, 2-4 tiny wormholes at end, remargined at lower outer corner of last leaf. Recased in the 19th cent.: Calf on wooden boards using the 16th cent. blindtooled front cover with brass clasp, endpapers renewed, edges tinted, 8 old brass cornerpieces attached to covers.
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Livre de Prières. Jacquard-Weberei
Jacquard, J. M. - Livre de Prières tissé d'après les enluminures des manuscrits du XIVe au XVIe siècle. Text u. Illustrationen vollständig in Jacquard-Weberei (mittels Lochkarten) hergestellt, in Schwarz auf silbergrauer Seide. Lyon, A. Henry für A. Roux, 1886-1887. Kl.-4to (17:14,5 cm). Mit 4 (3 blattgr.) Illustrationen sowie durchgehenden Bordüren nach alten illuminierten Handschriften. 1 w. Bll., 3 Bll., 43 S., 1 w. Bl. Intarsierter und bemalter brauner Maroquinband von Marius Magnin (signiert) nach Entwurf von Gustave Girrane mit Steh- und Innenkantenvergoldung, bemalten Maroquinspiegeln und Seidenvorsätzen. In gefütterter Lederkassette.
Vicaire V, 341; P. Marais, Livre de Prières tissé (in: Bulletin du Bibliophile, 1889, S. 163-166); Lunenfeld, The Secret War Between Downloading and Uploading, S. 10f. - Der einzige erfolgreiche Versuch ein lesbares Buch nicht zu drucken, sondern in Jacquard-Technik zu weben. Wegen der äußerst aufwendigen und schwierigen Herstellung entstanden nur etwa 50-60 einwandfreie Exemplare. "The volume is not only an exquisite nineteenth-century reinterpretation of the medieval book of hours, it is also the unknown - and unknowing - origin point for contemporary screen culture... It took A. Roux fifty tries to create the first salable version of this marvel of mixed technological metaphors, wherein Ariadne meets Gutenberg. The product of an industrial era, it simulated medieval content and anticipated by a century the information age" (Lunenfeld). Die eindrucksvollen großformatigen Malereien auf beiden Deckeln und den Spiegeln mit religiösen, märchenhaft anmutenden und vom Jugendstil beeinflussten Motiven. Gustave Girrane (eigentlich Gustave Garnier; 1865-1922) wirkte als Zeichner und Journalist in Lyon. Auf dem hinteren freien Vorsatz goldgeprägter Vermerk: "Réliure mosaïque éxécutée pour m. François Bourgey terminée le 7 mai 1919 Marius Magnin".
The first and only successful attempt to produce a perfectly legible book not printed, but entirely woven in silk, black on silvery-grey. An accuracy of one-tenth of a millimeter reached in the weaving procedure was a climax in the development of the Jacquard machines which worked with punch cards, thus anticipating modern computer techniques. More than 100.000 punch cards were used and the Livre de Prières is the first book to be produced by computer controlling. Special binding and glueing procedures were required and 50-60 copies only reached a perfect state. Sumptuous brown morocco with inlays and paintings by Marius Magnin (1919) after Gustave Girrane, inner dentelles, top edge gilt. In leather box.
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Kant, Critik der reinen Vernunft. 1781
Kant, I. Critik der reinen Vernunft. Riga, Hartknoch, 1781. (20,5:12 cm). 12 Bll., 856 S. (S. 426-61 nicht paginiert). Hprgt. des 19. Jh. mit hs. Rtitel, berieben, Kanten etwas beschabt, etwas fleckig.
PMM 226; Goed. V, 3, 6; Warda 59. - Erste Ausgabe. Eines der Hauptwerke der philosophischen Literatur, mit dem Kant weltberühmt wurde. Nur diese erste Ausgabe enthält den ursprünglichen Text; alle späteren Ausgaben gehen auf die zweite, verbesserte Auflage zurück. - Etwas gebräunt u. stockfleckig, Titel u. Vorrede mit gößerem, wohl durch Feuchtigkeit bedingtem Braunfleck, Titel u. 1. Bl. sowie letztes Bl. auf Falz gehängt, verblasster alter Stempel auf Titel, stellenw. mit schwachen Bleistiftanstreichungen, wenige Bll. auch mit Tinte.
First edition. "With it Kant became world-famous" (PMM). - Some browning and foxing, brownstain to title and prologue, old stamp to title faded, faint pencil underlinings in places. Bound in 19th century half vellum, ms. title to spine, edges and covers somewhat rubbed and worn, some staining.
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Hauptwerke der Alchemie des 17. Jahrhunderts
Maier, Atalanta / 4 in 1 Bd.
Maier, M. Atalanta fugiens, hoc est, emblemata nova de secretis naturae chymica. Oppenheim, H. Galler für de Bry, 1618. Kl.-4to (20,5:17 cm). Mit gestoch. Titelbordüre, 50 Textkupfern von M. Merian u. typogr. Musiknoten. 211 S., 2 Bll. (letztes w.). Prgt. d. Zt. mit spanischen Kanten, Rücken an Kopf u. Fuß restauriert, etwas fleckig, vord. Vorsatz erneuert, in Pp.-Schuber.
VD 17 3:600466B; DSB IX, 23; Brüning 1251; Praz 410; Landwehr V, 410; Ferguson II, 62; Caillet 6988; Gilly 185; Mellon 76; RISM II, 530; Wolffheim II, 1869; Wüthrich II, 69. - 2. Druck der ersten Ausgabe, nur die Jahreszahl hier 1618 statt 1617. Hauptwerk des neo-hermetischen Alchemisten Michael Maier (1568–1622, Leibarzt von Kaiser Rudolf II.). Ausgehend von Ovids Metamorphosen wird "eine einzigartige Verbindung von alchemistischer Allegorik, Dichtung und Musik hergestellt. Mit den von Merian hervorragend gestalteten Emblemata wurde die mittelalterliche Tradition der Vermittlung chemischen Wissens durch Bilder fortgesetzt." (NDB XV, 703). Die lat. Epigramme zu den Emblemkupfern als dt. Sinngedichte zu den Noten. Vorliegend die Variante ohne das Porträt auf der weißen S. 11 (vgl. Brüning). - Titel etwas fleckig u. stellenw. gering berieben, S. 17/18 vorsichtig gereinigt. Beigebunden:
1. (Musaeum Hermeticum, omnes sopho-spagyricae artis discipulos fidelissime erudiens). 8 (statt 9) Tle. Frankfurt, Jennis, 1625. Mit 4 gest. Titelbordüren, 4 Titelkupfern und 18 Textkupfern. 424 (statt 445), 35 S. - VD 17 39:122922B; Brüning 1443; Duveen 418; Ferguson II, 119; Wüthrich II, 95a. - Erste Ausgabe. Seltenes Sammelwerk alchemistischer Traktate. - Es fehlen Gesamttitel u. Vorstücke (8 Bll.), S. 425-427 (alt hs. ergänzt) u. Tl. 8 (De lapide philosophico per breve opusculum). Der meist als Nr. 9 geführte, separat pag. Teil von Lambsprinck mit den schönen Merian-Kupfern hier zuerst gebunden.
2. O. Borrichius. Hermetis, Aegyptiorum, et chemicorum sapientia ab Hermann Conringii animadversionibus vindicata. Kopenhagen, Raubold, 1674. Mit gefalt. Kupfertafel. 4 (statt 6) Bll., 444 (statt 448) S., 4 Bll. - Brüning 2282; Duveen 89 f; Ferguson I, 118; Wellcome II, 206. - "This is an answer to Conring's 'De Hermetica Aegyptiorum Medicina', q. v. who had doubted the extreme antiquity attributed to alchemy; it contains valuable information on its early history" (Duveen). - Einer von 2 Drucken, hier mit Widmung und Tafel (nach Duveen 1., nach Wellcome 2. Druck). - Fehlender Titel, Widmungsbl. u. wohl 2 weitere Textbll. als Faksimile auf altem Papier geschickt ergänzt, Titel mit ergänztem Eckabriss ohne Textverlust.
3. H. Conring. De hermetica medicina libri duo. Ed. secunda. Helmstedt, Muller, 1669. 12 Bll. (l. w.), 447 (recte 457) S., 31 Bll. - VD 17 1:060676A; Brüning 2190; Caillet 2555. - Erschien zuerst 1648. Conring, der die Medizin auf naturwissenschaftlicher Grundlage begründen wollte, bekämpft hier die älteren mystischen Theorien der Paracelsiker. - Durchgängig etw. gebräunt, stellenw. gering braunfleckig. Außerordentlich attraktiver Sammelband bedeutender alchemistischer Schriften.
Sammelband of 4 important alchemical works, first and most importantly M.Maier's 'Atalanta fugiens': First edition, second issue (only the date altered from 1617). With engr. title border, 50 text engravings by M. Merian the elder and typographic music notes. "The Atalanta Fugiens is generally regarded as Maier's rarest work and it is also the most sought after, for the splendid engravings which belong to the finest samples of Hermetical illustration" (Duveen). Maier was a celebrated alchemist and physician at the court of the Emperor Rudolf II in Prague. Here the variant described by Brüning without the portrait on p. 11 (blank page). - Some staining and rubbing to title, leaf 17/18 carefully cleaned. Bound with: 1. (Musaeum Hermeticum...). - First edition. Rare anthology of alchemistic treatises. - Lacks overall title and preliminary leaves (8 l.) as well as part 8 and p. 425-427 (supplemented by 2 leaves old manuscript); the Lambsprinck part with the beautiful plates by Merian (usually part 9) bound at first. - Enclosed 2 other hermetic works. - Some browning throughout, faint foxing in places, endpaper renewed, faint waterstaining to last leaves, title of Borrichius with replaced torn off corner without loss of text. Contemp. vellum, some staining, head and foot of spine restored.
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Murner, Von den fier ketzeren Prediger
Murner, T. Von den fier ketzeren Prediger orde(n)s der observantz zu Bern im Schweytzer land verbran(n)t, in de(m) jar noch Christi geburt M.CCCCC.ix. (Straßburg, J. Knobloch d. Ä., 1509). 4to (20,5:14,5 cm). Mit 27 (teilw. wiederholt) Textholzschnitten von Urs Graf, Text jeweils mit seitlichen Holzschnittbordüren. 86 nn. Bll. Holzdeckelbd. mit breitem Schweinsldr.-Rücken, zwei Schließen; etwas berieben, Rücken mit grauer Farbe alt übermalt, Farbe teilw. abgeplatzt. Vorsätze, Schließbänder und Kapitale erneuert. In mod. Maroquinkassette.
VD 16, M 7058; Hieronymus 49; Sondheim, Die Illustrationen zu Murners Werken S. 37, 2a; nicht bei Benzing, Muller u. Schmidt. - Erste Ausgabe dieser deutschen Reimfassung über den sogenannten "Jetzerhandel" und den Streit zwischen Dominikanern und Franziskanern um die Lehre der unbefleckten Empfängnis Mariae. 1507 trat der Schneidergeselle Johann Jetzer aus Zurzach als Novize ins Predigerkloster in Bern ein und simulierte Erscheinungen. Nach seiner Entlarvung beschuldigte Jetzer die Mönche, ihn dazu mit Hilfe des Teufels missbraucht zu haben. In dem sich anschließenden Ketzerprozess unter Anwendung der Folter wurden die beschuldigten Mönche verhaftet, verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Murner war als Prozessbeobachter von den Franziskanern entsandt. Erst im 19. Jahrhundert stellte sich heraus, daß die Mönche Opfer eines Justizmordes wurden. - Eine deutsche Prosafassung ("Ein erdolcht falsch history etlicher Prediger münch...") von Murner war in Basel ebenfalls 1509 und mit den Holzschnitten von Urs Graf erschienen und gilt als deutscher Erstdruck. "E. Fuchs hat aus dem Vergleich dieser deutschen Verserzählung mit der lateinischen Historia mirabilis in Prosa geschlossen, dass beide von Murner stammen und dass er die Historia zuerst geschrieben habe. Im Druck allerdings muss die deutsche Verserzählung der gelehrt-rhetorischen lateinischen Prosa vorausgegangen sein, da in ihr allein (nach der History) die beiden von der Historia an in allen Drucken zersägten Stöcke noch eins sind sowie der von der Historia an fehlende Holzschnitt (Nr. 9) noch vorkommt" (Hieronymus). - Etwas gebräunt u. fingerfleckig, gering fleckig, Titel mit zwei Feuchtigkeitsflecken. Wenige alte Anmerkungen, mehrere eingemalte Fingerzeiger im Rand. Ein Falz der Kassette geplatzt.
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Knorr, Vergnügen der Augen. 6 Bde.
Muscheln. - Knorr, G. W. Vergnügen der Augen und des Gemüths, in Vorstellung einer allgemeinen Sammlung von Muscheln und andern Geschöpfen, welche im Meer gefunden werden. 6 Bde. Nürnberg, Knorr (Bd. 1) u. Knorr Erben, 1757-72. 4to (26:21 cm). Mit 6 altkol. Kupfertiteln u. 190 altkol. Kupfertafeln von Eisenmann, Hoffner, Küffner, Trautner u. a. Ldr. d. Zt. mit je 2 farb. Rsch., Rücken- u. Stehkantenverg. sowie goldgeprägten floralen Deckelbordüren, etwas beschabt u. stellenw. leicht fleckig, Ecken u. Kanten leicht bestoßen, Vordergelenk von Bd. 1 oben u. unten etwas eingerissen, bei Bd. 5 das obere Rückenschild mit kl. Ausriss.
Nissen, ZBI 2234; vgl. Eales I, 1820 (franz. Ausg.). - Eines der schönsten Conchylienwerke des 18. Jahrhunderts, mit prächtig kolorierten Tafeln. "Hier bietet Knorr den Augen und dem Gemüt des Beschauers ein wahrhaftes Vergnügen, denn die Präzision der Darstellung, die Feinheit der Kolorierung gibt die Conchilien, diese Kunstwerke der Natur, vortrefflich wieder" (Lanckoronska-Oehler I, 46). Den Text von Bd. 1-3 verfasste der Erlanger Professor Ph. L. S. Müller, Bd. 4-6 von M. Houttuyn. Mit systematischem Register über jeweils 2 Bde. in Bd. 2, 4 und 6 sowie Register nach Linné für Bd. 1-4 in Bd. 5 und für Bd. 5-6 in Bd. 6. - Text leicht gebräunt u. etwas stockfleckig; Tafeln sauber u. nur vereinzelt mit Fleckchen, Taf. 28 in Bd. 2 mit kl. hinterlegtem Randeinriss. Alle Taf. verso sauber von alter Hand in Tinte nummeriert. Insgesamt schönes Exemplar, im Vorderdeckel jeweils mit gest. Wappenexlibris mit Motto "Nunquam otiosus" (La Cour du Moulin Bourgogne).
One of the finest 18th century books on shells, illustrated with 6 engr. titles and 190 engr. plates, all in magnificent contemporary colouring. - Slight browning and some foxing to text; plates with only a few occasional spots, and all neatly numbered in ink on verso. Overall a fine copy bound in contemp. calf gilt, somewhat rubbed, extremities slightly worn, small tear at top and bottom to upper joint of vol. 1. Engr. bookplate (see German description).
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Regenfuß, Auserlesne Schnecken
Muscheln. - Regenfuß, F. M. (Auserlesne Schnecken, Muscheln und andere Schaalthiere. Kopenhagen, A. H. Godiche, 1758). Gr.-fol. (49,5:35 cm). 12 altkolorierte Kupertafeln (ohne Drucktext). Hldr. d. Zt., mit Gebrauchsspuren.
Nissen, ZBI 3338; Brunet IV, 1180; Thieme-B. XXVIII, 84. - Im Auftrag des dänischen Königs Friedrich V. herausgegebenes Werk. Vollständiger Tafelbestand mit den 12 schönen, großformatigen und prachtvoll kolorierten Kupfern des Nürnberger Kupferstechers Franz Michael Regenfuß, seit 1755 dänischer Hof-Kupferstecher. "Ein ausgesprochenes Prachtwerk ... Es ist nur über den ersten Band mit seinen 12 Großfoliotafeln nicht hinausgekommen; der zweite Band blieb ohne Text und ist offenbar nur in wenigen Exemplaren verteilt worden" (Nissen II, 151). Vorliegend alle Tafeln mit "Gab. Müller ad viv. pinx.", kaiserlichem Privileg (letzte Tafel auch mit königl. dänischem) sowie "F. M. Regenfus sculp. et exc. (Norib.)". - Nachgebunden 6 Bll. mit Tafelverzeichnis von alter Hand. Die Bezeichnungen der insgesamt 145 Abbildungen auf den Tafeln sauber mit Bleistift eingetragen. Gering fleckig. Vorliegend nur Tafeln; ohne die Titelei, den Drucktext mit zwei Textkupfern sowie das Porträt.
Plates only, no title and text, no portrait. 12 large engraved plates by Regenfuß in beautiful contemporary colouring. - Withbound 6 leaves of index by an old hand, obviously taken from the printed text. - Captations in pencil to all figures. Slight spotting. Contemporary half calf, worn.
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Erste deutsche Regelpoetik
Opitz, Buch von der Deutschen Poeterey
Opitz, M. Buch von der Deutschen Poeterey. In welchem alle ihre eigenschafft und zuegehör gründtlich erzehlet, und mit exempeln außgeführet wird. Brieg, A. Gründer für D. Müller in Breslau, 1624. Kl.-4to (18,5:14,5 cm). 40 nn. Bll. Hldr. d. Z. mit reicher Rückenvergoldung u. rotem Rückenschild, etwas berieben u. bestoßen, hintere obere Ecke mit kl. Bezugsfehlstelle.
VD 17 3:315035W; Goedeke III, 42, 13; Dünnhaupt 3026, 71.1; Faber du Faur I, 203; Jantz 1909; Slg. Manheimer 289. - Außerordentlich seltene erste Ausgabe. Erste deutschsprachige Regelpoetik überhaupt, mit nachhaltigem Einfluss auf die deutsche Dichtung im Allgemeinen. Es "brachte bei seinem Erscheinen mit einem Schlage Klarheit in das bis dahin verworrene Gewoge von Versuchen, Anlaufen, unsicherem Tasten. Bis in das Kirchen- und Volkslied hinein...hat es regelnd gewirkt, vor allem aber die mit den Minnesängern verklungene deutsche Hochdichtung wieder geschaffen" (Manheimer). "Martin Opitz’ berühmtestes Werk... ist die richtungsweisende Poetik des deutschen Barock, in der Opitz Regeln und Grundsätze einer neu zu begründenden hochdeutschen Dichtkunst formuliert. Diese solle sich nicht nach den überlieferten antiken Versmaßen richten, sondern eine eigene, der deutschen Sprache angemessene metrische Form finden" (C. Sommer, Martin Opitz, Buch von der Deutschen Poeterey. Stuttgart 1970. Vorwort). - Provenienz: Aus der Sammlung Emanuel Stickelberger mit dessen Exlibris auf dem freien Vorsatzblatt. Ein altes gest. Wappen-Exlibris auf dem Innendeckel sowie ein mont. gest. Wappen verso Titel. Die erste Lage ist auf etwas besserem Papier gedruckt. Stellenweise etwas gebräunt bzw. gering stockfl., Bll. E4 u. F1 mit kl. Loch mit Buchstabenberührung. Im ganzen schönes Exemplar dieser Rarität.
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The Father of the Balance Sheet - Die Erfindung der Buchhaltung
Pacioli, Summa de arithmetica
Pacioli, L. Summa de Arithmetica geometria. Proportioni: et proportionalita. Novamenta impressa. Toscolano, Paganino da Paganini, 1523. Fol. (32:22 cm). Mit 2 Holzschn.-Bordüren (Titel und Widmung), 1 ganzseit. Text-Holzschn., 1 ganzs. gedruckter math. Schema-Holzschn. in Form eines genealogischen Baumes, 2 große figürl. Holzschn.-Init. (1 mit Portr. Paciolis), einige Textholzschn. u. zahlr. Holzschn.-Figuren u. -diagramme sowie zahlr. kleinere Holzschn-Textinitialen. 8 nn., 224 num., 76 num. Bll. Prgt. d. Zt., Vorderdeckel mit noch teils sichtbarem handschriftlichen Titel, Rücken alt erneuert, fleckig.
EDIT 16, CNCE 28198; Adams P 8; Smith, Rara 54 ff.; Riccardi I/2, 227/228; Hoock-Janin P 1.3; Mansell 1; Tomash & Williams P2; Goldsmiths' 15. - Zweite Ausgabe. Kollationsgleich mit der 1494 in Venedig erschienenen ersten Ausgabe, hier jedoch in völlig neuem Satz. Weitere zeitgenössische Ausgaben sind nicht erschienen. Auch diese zweite Ausgabe von großer Seltenheit. Das erste gedruckte allgemeine Werk über Mathematik, und zugleich das erste Buch über doppelte Buchführung. Der ganzseitige Holzschnitt illustriert die Fingersymbolik für Zahlen, die geometrischen Teile mit Darstellungen von Fässern, Schatullen, Zelten, Säcken u.ä. zur Berechnung des Raummaßes. Titel- und Widmungstext sowie Schema-Holzschn. in Rot und Schwarz gedruckt. - Teilweise etwas gebräunt, kaum fleckig. Gelegentlich alte Tintenanmerkungen in feiner Schrift, Vorstücke im weißen Außenrand mit Feuchtigkeitsspur, Tl. 2 S. 70/71 mit kleinem Fleck. Sonst gutes und breitrandiges Exemplar. - Provenienz: mit den Exlibris von Baron Horace de Landau und Hans Fürstenberg; mit eingeklebtem Schild vorne "Exposé au musée d'art 1966".
Second edition, with the exception of the editio princeps of 1494 this is the only contemporary one. Extremely scarce. "The earliest printed book to treat algebra comprehensively, and the first to contain double-entry book-keeping. Pacioli has been described as "the father of the balance sheet" (Honeyman Coll. 2379). This work is the first general work on mathematics printed, includes treatises on arithmetic, algebra, and geometry..." (Smith). "...it contains the theories of Leonardo Fibonacci of Pisa (ca. 1170- 1250), whose works transmitted Hindu-Arabic numerals and theories to the West and thus marked the beginning of the mathematical renaissance. It discusses double-entry bookkeeping and presents methods of accountancy that have stood the test of centuries’. (Stillwell). - Partly some browning, minor staining in places. Few old ink annotations in a neat hand, prelims with small marginal dampstain, pt. 2, pp. 70/71 with small stain to text. Else a good and broad-margined copy. - Bound in old vellum over boards, spine renewed in old times, old ms.-title on first cover, some fair wear and staining to binding.
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A Milestone of Paper Production - Magnificent Copy
Schäffer, Versuche und Muster. 5 Bde.
Papier. - Schäffer, J. C. Versuche und Muster ohne alle Lumpen oder doch mit einem geringen Zusatze derselben Papier zu machen. 2 Bde. - Neue Versuche und Muster das Pflanzenreich zum Papiermachen und andern Sachen wirthschaftsnützlich zu gebrauchen. 3 Bde. - Wiederholte Versuche auf ordentlichen Papiermühlen aus allerhand Pflanzen und Holzarten Papier zu machen. - Zus. 6 in 5 Bdn. Regensburg, o. Dr., 1765-71. 4to (19,5:15 cm). Mit zus. 2 gest. Front. (in Rötel u. Blaudruck), 13 (8 kol.) teilw. gefalt. Kupfertafeln, 82 Papiermustern, 4 Stoffmustern u. 1 Spitzenmuster. Weinrote Maroquinbde. d. Zt. mit reicher floraler Rückenvergold., Deckel mit Goldfileten u. breiter ornamentaler Goldbordüre, Steh- u. Innenkantenvergoldung, Goldschnitt; in weinroten geschlossenen Maroquinschubern mit reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten Fileten u. kl. Eckstücken; Bände u. Schuber mit wenigen, minimalen Bereibungen.
Renker S. 57 f. u. S. 179; Darmstaedter 210; Feldhaus, Ruhmesblätter der Technik II, 117; vgl. Poggendorff II, 768 f. - Außerordentlich seltene erste Ausgabe, komplett mit allen Teilen, Kupfern u. sämtlichen Mustern. Wohl das bedeutendste und schönste Werk zur Geschichte der Papierherstellung. Schäffer's "Versuche" waren wegweisend für die massentaugliche Papierproduktion des industriellen Zeitalters. "Schäffer (evang. Prediger u. Superintendent in Regensburg) hat seine Forschungen in einem Werke niedergelegt, das eines der seltensten Bücher papiergeschichtlichen Inhalts ist, und er hat darin nicht nur seine Versuche genau beschrieben, sondern es auch mit den Proben der jeweils hergestellten Papiere versehen" (Renker). "Die erste große Erfindung der Papiermacherei war das Holzpapier. Sie wurde 1765 von dem Prediger Jacob Christian Schäffer in Regensburg auf Grund seiner Versuche, Papier aus Wespennestern herzustellen, gemacht, in dem er feine Sägespäne, Hobelspäne, Buchen- und Weidenholz (mit oder ohne Lumpenzusatz) mit Wasser zu Brei verrieb" (Feldhaus). "Schäffer hat auch zuerst ein unverbrennliches Asbestpapier hergestellt" (Darmst.). Die dem Werk beigefügten Papiermuster sind aus den verschiedensten Holzarten, Pflanzenfasern, aus Samenwolle, Wespennestern, Torf etc. hergestellt. Die Kupfertafeln zeigen Pflanzen und die Papiermühle (5 Taf.).
Das Gesamtwerk gliedert sich wie folgt: 1. Versuche. 2 Bde. Mit 1 Front., 5 kol. Kupfertaf. u. 34 Papiermustern. - 2. Neue Versuche. 3 Bde. Mit 1 Front., 8 (2 kol.) Kupfertaf., 38 Papiermustern, 4 Stoffmustern u. 1 Spitzenmuster. - 3. Wiederholte Versuche (zu Bd. 3 der "Neuen Versuche" gebunden). Mit 10 Papiermustern. - Die Muster u. teilw. auch die Tafeln liegen lose bei, mit separatem Titel.
Text breitrandig u. auf starkem Papier. Nur vereinzelt gering fleckig, einige der sehr empfindlichen Muster mit kl. Einrissen oder Ausbrüchen. Insgesamt prachtvolles Werk in zeitgenössischen Meistereinbänden. In dieser Vollständigkeit u. Erhaltung einzigartiges Exemplar.
Exceptionally rare first edition, complete with all parts, engravings and all patterns. His "Experiments and patterns to make paper without all rags, or at least with a small addition of them" marks the invention of wood paper and thus beginning of modern industrial paper production. Perhaps one of the most elaborate book productions of the 18th century. "Schäffer (Protestant preacher and superintendent in Regensburg) set down his research in a work which is one of the rarest books on paper history, and in it he not only described his experiments in detail, but also provided it with the samples of the papers produced in each case" (Renker). "The first great invention in papermaking was wood paper. It was made in 1765 by the preacher Jacob Christian Schäffer in Regensburg on the basis of his attempts to make paper from wasps' nests, in which he rubbed fine sawdust, planing shavings, beech and willow wood (with or without the addition of rags) with water to make pulp" (Feldhaus). - Text with wide margins and on strong paper. Only sporadically slightly spotted, some of the very delicate designs with small tears or chipping. Altogether splendid work in contemporary master bindings in red morocco. A unique copy in this completeness and preservation.
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Pfinzing, Methodus geometrica. 1598
(Pfinzing, P.). Methodus geometrica. Das ist: Kurtzer wolgegründter unnd außführlicher Tractat von der Feldtrechnung und Messung, wie solche zu Fuß, Roß und Wagen... allain durch sonderbare behende und leichte Instrumenta... zugebrauchen. Nürnberg, V. Fuhrmann, 1598. Fol. (32,5:21 cm). Mit 22 (st. 23, fehlende faksimiliert) beidseitig bedruckten Holzschnitttafeln sowie zahlr. Holzschnitt-Zierleisten, alles in prachtvollem und goldgehöhtem Altkolorit. 3 (st. 4) Bll. (der fehlende Titel faksimiliert), 45 S., 1 w. Bl. Mod. flex. Prgt. aus einem alten Manuskriptblatt. In dekorativer Maroquinkassette.
VD 16, P 2374; Ornamentstichkat. Bln. 1708; Lipperheide Cg 66; Bibl. Deutsches Museum, Libri rari 218; Honeyman 3286 ("very rare"); Nagler, Monogr. IV, 3201; Doppelmayr 82 f.; TMM III, 419. - Erste Ausgabe der Vermessungslehre Pfinzings. Wie auch sein "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (Nürnberg 1599) von großer Seltenheit und nur in kleiner Auflage für Freunde gedruckt. "Diese beede Opera waren nicht zum verkauffen, sondern nur guten Freunden, die das Studium mathematicum liebten, zu einem Geschenck von dem Herrn Auctore destiniret" (Doppelmayr). "P.s Methodvs geometrica gilt als das erste ausführliche Lehrbuch der Kartographie in deutscher Sprache. P. geht darin auf Längen- und Flächenmaße und auf Flächenbestimmungen ein und lehrt u. a., die Größe einer Fläche durch Auswiegen zu bestimmen. Die praktischen Verfahren der Feldmessung werden ausführlich in Wort und Bild dargestellt. Die wichtigsten Hilfsmittel im Gelände waren der Marschkompaß und uhrenförmige Schrittzähler; die gemessenen Winkel und Strecken wurden auf einem von P. entworfenen Konstruktionstisch zu einer Karte verarbeitet" (NDB XX, 335). Die vorliegende Abhandlung gilt als eine der frühesten, die vor allem mit dem Kompass operiert. Mit etlichen Darstellungen von Kompass und Richtscheit, ihrer Anwendung im Feld und bei der Höhenbestimmung (ausgebreitete Ideallandschaften), Koordination multipler Meßergebnisse etc. Die Holzschnitte zeigen ferner den Geodäten (jeweils mehrfach) beim Visieren, zu Roß und zu Wagen, sowie in der Gelehrtenstube beim Kartenzeichnen, alles in feinem Altkolorit.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.). - Große Holzschnitte teilw. unter Verlust der Einfassungslinie beschnitten und leicht ausgefranst. Unterer Rand mit Fingerspuren und durch Feuchtigkeit etwas in Mitleidenschaft gezogen, einige Textblätter und wenige Tafeln dort mit teilw. Papierfixierungen und -ergänzungen, jedoch ohne Textverlust. Titel und Tafel zwischen S. 38/39 hervorragend auf altem Papier faksimiliert.
First edition. Like his "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (Nuremberg 1599) of great rarity and only printed in small editions for friends. Richly illustrated with fine woodcuts in splendid contemporary colouring heightened with gold. The present treatise is considered one of the earliest to operate primarily with the compass. With several illustrations of the compass and the straight edge, their use in the field and for height determination (spread out ideal landscapes), coordination of multiple measurement results, etc. The woodcuts also show the geodesist (several times) sighting, on horseback and on wagon, as well as in the scholar's room drawing maps. - Large woodcuts partly trimmed with loss of the border line and slightly frayed. Lower margin with finger marks and somewhat affected by dampness, some text leaves and few here with restorations without loss of text. Title and plate between pp. 38/39 (uncoloured) excellently facsimiled on old paper. Bound in recent vellum from old material.
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Pfinzing, Soli deo gloria
(Pfinzing, P.). Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae, wie die Perspectiva ohne Geometria nicht sein kan, hernacher wie die Perspectiva in ihren Wercken auff drey Weg zuerstehen. Nürnberg, V. Fuhrmann, 1599. Fol. (32,5:21 cm). Mit 14 blattgr. Radierungen wohl von J. Siebmacher auf 8 Tafeln, durchgehenden Seitenbordüren u. einigen Zierstücken in Holzschnitt; alles in prachtvollem Altkolorit mit Goldhöhung. 1 Bl., 15 S. Mod. Prgt. aus altem Material mit Einschlagklappe. In dekorativer Maroquinkassette.
VD 16, P 2375; Ornamentstichkat. Bln. 4701; Nagler, Monogr. IV, 3201; Doppelmayr 82 f.; nicht bei Adams, Deutsches Museum, Roller-G., Honeyman etc. - Erste Ausgabe, 1616 mit Holzschnitttafeln wiederholt. Außerordentlich seltenes Werk des Nürnberger Mathematikers und Rates, nach Doppelmayr nur für Freunde gedruckt. Bedeutende Radierfolge der deutschen Spätrenaissance und des Manierismus, mit zahlreichen komplizierten geometrischen Körpern im Stil Jamnitzers, sowie perspektivischen Innenraumdarstellungen nach dem Vorbild Dürers. Alles in sauberem Altkolorit mit eleganter Goldhöhung. Im Text werden die Werke Euklids, Dürers, Vitruvs, Heinrich Laudensacks, Hans Lenckers, Wenzel Jamnitzers, Hans Haidens und Sirigattis referiert. - Etwas fingerfleckig, Text teilw. gebräunt, wenige kleine Restaurierungen im Rand. Untere Außenecke etwas wasserrandig, an Bl. 11/12 dort kleine Randverstärkung. Radierungen gegenüber S. 8 u. 9 mit je 2 in Feder ausgeführten und altkolorierten Tekturen.
Extremely rare first edition by the Nuremberg mathematician and councillor, printed according to Doppelmayr only for friends. Important etching series of the German late Renaissance and Mannerism, with numerous complicated geometric solids in the style of Jamnitzer, as well as perspective interior depictions after the model of Dürer. All etchings in contemporary colouring, partly heightened with gold. - Somewhat fingerstained, text partly browned, few small marginal restorations. Lower outer corner somewhat waterstained, on pp. 11/12 small marginal reinforcement there. Etchings opposite page 8 and 9 covered with few small and old paper slips in ink and colours. Recent vellum from old material with overlapping fore-edge.
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Extremely Scarce Gardening Book
Rios, Agricultura de Iardines
Rios, G. de los. Agricultura de Iardines, que trata de la manera que se ha(n) de criar, governar y conservar las plantas. - Parte segunda, de arboles de agricultura. 2 Tle. in 1 Bd. Madrid, P. Madrigal, 1592-1597. (15,5:10 cm). 8 nn., 127 num., 1 w.; 8 nn., num. 132-220, 5 nn. (o.d.l.w.). Flex. Prgt. d. Zt., knittrig, etwas fleckig, neue Vorsätze.
Palau 268.481; Penney, Hispanic Society of America 471 (beide nur Teil 1). - Erste Ausgabe dieses sehr seltenen spanischen Gartenbuchs, mit dem kaum bekannten zweiten Teil von 1597. Eines der ersten in spanischer Sprache verfassten Werke über Gartenbau. Obwohl es bereits zahlreiche Werke über Heilpflanzen oder Nutzpflanzen von landwirtschaftlichem Interesse gab, wurde erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts diese Abhandlung über Zierpflanzen verfasst. Teil 1 in zwei Varianten mit abweichendem Wappen auf dem Titel erschienen. König Philipp II. war ein großer Gartenliebhaber und ließ während seiner ganzen Regierungszeit immer wieder Pflanzen nach Spanien einführen, um damit seine Gärten zu bestücken. Für die Pflege seines im Südwesten von Madrid gelegenen ummauerten Gartens von Casa de Campo stellte er, gegen 1589, den Priester Gregorio de los Rios (im zweiten Teil irrig als Geronimo bezeichnet) ein. Rios schreibt ganz aus der gärtnerischen Praxis heraus, er ist kein Botaniker und Farben und Düfte der Blüten und Blätter, Formen der Bäume und Sträucher sind ihm wichtiger als die Heilkraft der Pflanzen. Der erste Teil schließt mit einem Kapitel über die Pflege der Nachtigall. Der zweite Teil behandelt die verschiendenen Baumsorten wie Oliven, Kirschen, Kastanien, Feigen, etc. - Teilw. gebräunt u. stockfleckig, etwas fingerfleckig, vereinzelte Anstreichungen. Titel mit altem Besitzvermerk der Kapuziner von Caspe.
First edition of this very rare Spanish garden book, with the mostly unknown second part from 1597. One of the first works on horticulture written in Spanish. Part 1 appeared in two variants with a different coat of arms on the title. King Philip II was a great garden lover and throughout his reign repeatedly had plants imported to Spain to stock his gardens. For the care of his garden of Casa de Campo, located in the southwest of Madrid, he hired, around 1589, the priest Gregorio de los Rios (erroneously called Geronimo in the second part). Rios writes entirely from horticultural practice. The first part concludes with a chapter on the care of the nightingale. The second part deals with the different kinds of trees such as olives, cherries, chestnuts, figs, etc. - Partly browned and foxed, some fingerstaining, few underlinings. Title with old ownership note of the Capuchins of Caspe. Contemporary limp vellum, creased, some spotting, new endpapers.
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(abgelaufen)
Rondelet, Histoire des poissons
Rondelet, G. La première (& seconde) partie de l'Histoire des Poissons. 2 Tle. in 1 Bd. Lyon, M. Bonhomme, 1558. Fol. (27,5:19,5 cm). Mit Porträt u. über 420 kolorierten Textholzschnitten. 6 Bll., 418 S., 7; 2 Bll., 181 S., 5 Bll. Ldr. d. 18. Jh., etwas fleckig, Schabstellen sorgfältig restauriert.
Baudrier X, 259; Nissen, ZBI 3475; Dean III, 309; vgl. Garrison-M. 282. - Erste französische Ausgabe dieses frühen Fischbuches. Die schönen und wohl teilw. altkolorierten Holzschnitte von G. Reverdy u. P. Vase zeigen Fische, Krebse, Muscheln, Korallen, Seeigel, Reptilien usw. Gehört mit den fast gleichzeitigen Werken von Belon und Salviani zu den ersten wirklich wissenschaftlichen Behandlungen der Fischkunde. "Wegen der Zahl der beschriebenen Arten - 265 gegen 92 bei Salviani und 113 bei Belon - sowie wegen seiner sorgfältigen Beschreibungstechnik darf Rondelet als der bedeutendste der drei gelten" (Nissen, Fischbücher S. 13). Die Beschreibungen u. Abbildungen dienten teilw. Gesner als Vorbild für sein Werk von 1558. - Regliert, gleichmäßig etwas gebräunt, gering fleckig bzw. fingerfleckig. Titel u. Titelvign. mit wenigen Schabstellen. Das nn. Blatt "Prosopopeie du livre..." nach dem Titel zu Teil 2 mit wiederholtem Porträt des Autors ist aus einem anderen Exemplar (ebenfalls koloriert) ergänzt. Innendeckel mit Vermerk "ex-dono Ed. Servan de Sugny, 1839".
2 parts in 1 vol. First French edition. The numerous woodcuts with fine, presumably partly contemporary colouring by hand. - Ruled, some browning, slight spotting or thumbing, some rubbing to title and vignette on title, the second preliminary leaf of part 2 supplied from another copy. 18th century calf, little staining, carefully restored scratches.
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(verkauft)
Spektakuläres Spielzeugmusterbuch
Fendler, Spielwaaren. 2 Bde.
Spielzeugmusterbuch. - Fendler, G. G. Spielwaaren - Blech und Zinnspiele (Deckeltitel). 2 Bde. Nürnberg, F. Scharrer u. A. Kolb, ca. 1860. Qu.-fol. (28:43 cm). Mit zus. 175 prachtvoll altkol. lith. Tafeln. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel, berieben und beschabt, Deckelbezug an den Kanten meist geplatzt. In aufwändig gearbeiteter mod. Holzkassette (sign. Renaud Vernier 2008) mit Bezug in grünem Maroquin u. gepr. Deckeltitel in Gold u. Rot, in Pp.-Schuber.
Nicht bei Rammensee; vgl. C. Pieske, Schönes Spielzeug aus alten Nürnberger Musterbüchern, München 1979. - Äußerst seltene, umfangreiche Spielzeug-Warenkataloge des Nürnberger Handelshauses "G. G. Fendler u. Co.". Beide Bände komplett, entsprechend dem auf den Innendeckeln mont. Inhaltsverzeichnissen von zeitgen. Hand. Fendler firmierte im Adressbuch von 1860 für "Manufacturwaren, Commission u. Spedition". Herausragend ist nicht nur die Vielfalt des Warenangebots der Kataloge (insgesamt über 1000 Spielzeuge aus Blech, Zinn, Holz, Pappmaché, etc.), sondern insbesondere auch die bestechend schöne Präsentation in brillant kolorierten, detailreichen Kreidelithographien. Diese stammen aus den Nürnberger lithographischen Anstalten von Friedrich Scharrer (1795-1869, ab 1846 im Nürnb. Adressbuch als Lithograph) und August Kolb (1816-1876). Kolb war zunächst bei Scharrer angestellt, leitete dann ab 1851 eine eigene lith. Anstalt (vgl. Grieb, Nürnb. Künstlerlexikon, S. 819). "Die Grossisten verschickten die Musterbücher oder auch einzeln verlangte Blätter daraus für bestimmte Warengruppen. Die Bücher lagen auf den Messen aus und ergänzten die dort gezeigten Musterlager." (P., S. 9). "Einen sehr großen Raum nehmen naturgemäß die Blechspielzeuge ein, mit denen Nürnberg, im Verein mit Fürth, den Weltmarkt belieferte" (P., S. 15). Unter den Blechspielzeugen Burgen, Schiffe, Küchen, Feuerspritzen, Springbrunnen, Aufziehtiere, bewegliche Figuren u.v.m. Unter den optischen Spielzeugen verschiedenste Laterna Magicas sowie ein Polyorama (doppeläugiges Stereoskop, 1832 erstmals erfunden). Alle Tafeln mit den Warennamen u. tls. Größenangaben im Stein bezeichnet, vereinzelt auch mit Angaben über die Verpackung "sowohl in Glas- als Holzkisten", sowie mit Sorten- u. Mengenangaben von zeitgenöss. Hand in Bleistift. Enthält einen separaten Einlegezettel für die Handhabung und Lagerung der Chinesischen Treppenläufer. - Etwas gebräunt, stellenw. etwas stock- u. fingerfleckig, 1 Tafel mit Randeinriss bis ins Bild, 1 Tafel mit repariertem Einriss sowie kl. Randeinriss, 6 Schlussbll. mit kl. Eckabrissen, 1 Buchblock gebrochen. Für ein Gebrauchswerk dieser Art hervorragend erhalten.
2 vols. with 175 lithographed plates in magnificent contemporary colouring, oblong folio. Unique presentation of more than 1000 toys offered by the Nuremberg based distributor Fendler. All plates with names of goods in the stone, added by a neat contemporary hand in pencil are varieties and quantities and one mounted table of contents each. - Some browning, faint foxing and fingerstaining in places, marginal tear to 1 leaf, repaired tear and small marginal tear to another plate, small loss of corner to last 6 leaves, textblock broken to 1 volume. Very well preserved for a work of daily use. Contemporary cloth with gilt title to cover, rubbed and worn, cloth split at edges. In elaborate modern wooden case with cover in green morocco, embossed title in gold and red to covers, in cardboard slipcase.
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Vallet, Jardin du roy. 1608
Vallet, P. Le jardin du roy tres chrestien Henry IV. (Paris) 1608. Fol. (34,5:23,5 cm). Mit gest. Titel, 2 gest. Porträt u. 73 Kupfertafeln. 4 Bll. Alter Kalbldr. mit goldgeprägter Deckelvign., fleckig u. teilw. berieben, einige Restaurierungen, Innengelenke verstärkt, hinteres Vorsatzblatt fehlt. In Maroquinkassette.
Nissen, BBI 2039; Pritzel 9671; Blunt 88 ff. u. Taf. XVa; Hunt 187; de Belder 370. - Seltene erste Ausgabe. "The first important florilegium, a work of great beauty... The author... styles himself brodeur ordinaire to the king, and was also employed in the royal gardens... Marie de Médicis, consort of Henri IV, had a passion for flowers... She set the fashion, soon followed by the ladies of the court, for embroidery with floral designs; and Vallet's florilegium, which was dedicated to her, was primarily intended to serve as a pattern-book. In view of the purpose for which the plates were made, it is curious to find that they are treated with complete naturalism and botanical accuracy. Vallet appears to have been both the draughtsman and the engraver of the book. The plates include some of the plants brought by Jean Robin the Younger from a botanizing expedition in 1603 to Spain and the islands off the coast of Guinea. They are executed with the needle, occasionally supplemented by the burin, but the most successful plates are in pure etching; the use of small dots to produce gradations of tone is particularly effective" (Blunt). Die Tafeln in schönen, kräftigen Abdrucken noch vor der Nummerierung. - Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, meist in den Rändern. Vereinzelte Wasserränder im Rand, 2 Textbll. mit wenigen Tintenflecken. Titel mit kleiner Restaurierung im Rand u. Besitzvermerk "Troufflaut, 1812", dessen Anmerkungen zum Werk auf dem Vorsatzblatt. Das Porträt Vallets möglicherweise aus einem anderen Exemplar ergänzt.
The rare first edition. With etched portraits of Vallet and Jean Robin, 73 etched and engraved plates after and by Vallet, the plates in fine impressions before numbering, portrait of Vallet probably supplied from another copy. - Some staining and thumbing, mostly in margins, some marginal dampmarking in places, few inkstains to 2 text leaves. Title with old owner's entry and marginal repair, annotations to fly-leaf. Bound in old calf, some rubbing and spotting, some restorations, rear fly-leaf lacking; in recent morocco case.
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Koloriertes Vorzugsexemplar "Le Toison d'Or"
(Zehendtner), Ordenliche Beschreibung
(Zehendtner von Zehendtgrub, P.). Ordenliche Beschreibung mit was stattlichen Ceremonien und Zierlichkeiten, die Röm. Kay. May. unser aller gnedigster Herr, sampt etlich andern Ertzherzogen, Fürsten und Hern, den Orden deß Guldin Flüß, in disem 85. Jahr zu Prag und Landshut, empfangen und angenommen. Dillingen, J. Mayer, 1587. 4to (20:15,5 cm). Mit 20 Eisenradierungen von Anton Boys, davon 13 auf mehrfach gefalt. Tafeln u. 7 blattgr. im Text montiert, sämtlich in prachtvollem alten Kolorit. 1 Bl., 155 S., 1 w. Bl. Orangerot gefärbter Schaflederband von Caspar Horneffer auf Holzdeckeln mit reicher Goldprägung auf dem Rücken und beiden Deckeln, punziertem Goldschnitt u. Bindebandresten; berieben, Ecken etwas bestoßen, Vergoldung teilw. verblaßt oder oxydiert.
VD 16, Z 225; Bucher, Dillingen 589; Andresen IV, 294-298; Hollstein IV, 143, 3-19; Ornamentstichkat. Bln. 2820; Vinet 660. - Einzige Ausgabe. Sehr selten, vollständige Exemplare, zumal koloriert und prachtvoll gebunden wie das vorliegende, sind fast unauffindbar. Kulturgeschichtlich höchst wertvolle Beschreibung der Festlichkeiten anlässlich der Aufnahme von Kaiser Rudolf II. und anderer hochgestellter Persönlichkeiten in den Orden vom Goldenen Vlies. Zur Ordensverleihung begab sich der gesamte Hofstaat auf die Reise von Innsbruck über Prag und Landshut nach München und über Kufstein zurück nach Innsbruck. Angegeben werden nicht nur die einzelnen Reisestationen, sondern auch alle Angehörigen des großen Gefolges, darunter auch der als Hofsekretär tätige Autor Zehendtner sowie der Künstler Anton Boys.
Der Antwerpener Anton Boys (1530- ca.1600) wurde 1579 als Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich angestellt und war bis 1593 hauptsächlich für dessen Porträtsammlung tätig. Hollstein verzeichnet als sein gesamtes graphisches Oeuvre lediglich 19 Blatt, darunter nur 17 der 20 Radierungen aus dem vorliegenden Werk. Auch Andresen und Vinet kennen nur 17 Radierungen, das Exemplar der Ornamentstichsammlung Berlin ist ebenfalls unvollständig. Die 13 großen Falttafeln zeigen Ritterschlag, Verleihungszeremonien, Hochamt, Aufzüge, Bankett, Tafelschmuck, Freischießen und Feuerwerk, die übrigen 7 Radierungen mit Orden, Ordenstracht und Wappen. - Gleichmäßig leicht gebräunt, stellenw. gering stockfleckig, die Tafeln Hochamt und Feuerwerk mit restauriertem Einriss, letztere auch mit kleinem Bugeinriss. Schönes Exemplar in einem aufwändigen Vorzugseinband des mit Jakob Krause befreundeten Meisters Caspar Horneffer: die gleichartigen Deckel mit zentralem arabesken Medaillon, umgeben von schmaler Bandwerk-Bordüre mit floralen Eckstücken, alles eingefasst von breiter floraler Bordüre. Ein gleichartig gestalteter Einband Horneffers befindet sich auf dem Geschenkexemplar des Verfassers an die Stadt Innsbruck (später in der Bibliothek Otto Schäfer/Schweinfurt).
A luxury copy of the only edition of this scarce 16th century festival book, depicting and describing the ceremonies and festivities in Prague and Landshut when the Order of the Golden Fleece was conferred on the Emperor Rudolph II, the Archdukes Karl and Ernst, and some other noblemen. Comprising 20 (13 folding) engravings all with splendid contemporary colouring by hand. - Mild even browning and little foxing, restored tear to 2 folding plates, small tear to gutter of 1 plate. Fine copy bound in contemporary richly gilt russet-tinted full-sheepskin by Caspar Horneffer on wooden boards with central arabesque medaillons, four interlace corner-pieces surrounded by a leafy border; somewhat rubbed, ties gone, the gilt partly rubbed away or oxidated.
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