Lot 164
Reinthaler, Bismarck-Hymne
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Auction schedule:
14th Nov. 2017 session starting 10:00 a.m.
"Musikalisch besonders bedeutsam"
Musik. - Reinthaler, C. Bismarck-Hymne für Soli, Chor und Orchester Op. 29. Gedichtet von Rudolf Gottschall. Berlin, M. Simrock, 1876. Gr.-4to (38:31 cm). Mit chromolith. Titel u. Widmungsblatt sowie gest. Noten. 1 Bl., 122 S. (inkl. Titel u. Widmung). Pergament über Holzdeckeln mit Gold- u. Schwarzprägung sowie 2 Messingschließen von J. R. Herzog, Leipzig (Etikett), Vorderdeckel mit Bismarcks Wappen in Messingrelief (10:7,5 cm) als Mittelstück, dreiseitiger Goldschnitt u. Seidenvorsätze.
MGG XI, 205; Giesbrecht-Schutte, Bismarck-Lieder und Bismarck-Kult (in: Beiträge zur Popularmusikforschung 17, Hamburg 1996, S. 6-29), S. 7 u. 13. - Vollständige Partitur (Pl.-Nr. 7841), es erschien auch ein Klavierauszug. "Musikalisch besonders bedeutsam ist die 1876 erschienene und wahrscheinlich 1875 zum 60. Geburtstag komponierte 'Bismarck-Hymne...' des Brahms-Freundes Carl Rheinthaler, ein umfangreiches Werk, dem der Komponist aus aufführungspraktischen Gründen im Anhang... gleich 2 Kurzfassungen beigefügt hat, die er 'Volkslieder nach der Bismarck-Hymne' nennt. Sie verkürzen das von Rudolf Gottschall verfaßte Poem auf 3 Strophen, die einmal mit Orchesterbegleitung und zum anderen als a-capella Satz für gemischten Chor gesetzt sind. Der Komponist stellt sich, wie er im Druck anmerkt, eine Beteiligung des gesamten Publikums dabei vor" (Giesbrecht). Die "Volkslieder" (S. 105-121 u. S. 122) sind im Folgejahr auch separat erschienen. Carl Martin Rheinthaler (1822-1896) war städtischer Musikdirektor in Bremen, im April 1868 hatte er dort Brahms' "Deutsches Requiem" (noch ohne den 5. Satz) erstmals aufgeführt. Rudolf v. Gottschall (1823-1909, 1877 nobilitiert) wirkte u.a. in Leipzig als Herausgeber der "Blätter für literarische Unterhaltung". - Vor allem zu Beginn etwas stockfleckig, die Noten jedoch kaum betroffen. Einband etwas angestaubt u. an den Kanten teilw. gering aufgeplatzt.