Medicine - Pharmacy

"The Heart of any Library of Medical History"
Vesalius, De humani corporis fabrica
Vesalius, A. De humani corporis fabrica libri septem. Basel, J. Oporinus, 1543. Gr.-fol. (40,5:27,5 cm). Mit großem Titelholzschnitt, Porträt des Vesal, 23 blattgroßen sowie ca. 200 kleineren Holzschnitten sowie 2 doppelblattgroßen u. 1 unpag. blattgroßen Holzschnittafeln. 6 Bll., 659 (recte 663) S. (inkl. Taf.), 18 Bll. Mod. Pergamentband im Stil d. Zt. unter Verwendung eines alten Pergamenteinbands mit Rücken- u. Deckelvergoldung, goldgepr. Deckeltitel sowie Goldschnitt; mod. Lwd.-Kassette.
PMM 71; Horblit 98; Dibner 122; Garrison-M. 375; Heirs of Hippocrates 281; Durling 4577; Wellcome I, 6560; Osler 567; Choulant-Fr. 178 ff.; Norman 2137; VD 16, V 910; Hieronymus 483 (sehr ausführlich); Cushing VI.A-1. - Erste Ausgabe des epochemachenden Werkes, eines der bedeutendsten wissenschaftlichen Werke des 16. Jahrhunderts überhaupt. Vesalius veröffentlichte die Fabrica im Alter von nur 28 Jahren; allein die Drucklegung zog sich über drei Jahre hin, da Vesalius von seinem Drucker Oporinus äußerste Umsicht, Sorgfalt und Qualität erbat. So entstand neben dem wohl berühmtesten medizinischen Werk, der Geburt der modernen Anatomie, eine prachtvolle Folge von Holzschnittillustrationen, die neue Qualitätsmaßstäbe für anatomische Abbildungen aufstellten. Die Illustrationen werden teilweise dem venezianischen Künstlerkreis um Tizian zugeschrieben, besonders dem in Italien arbeitenden niederländischen Künstler Jan Stephan van Calcar. Der ganzseitige Titelholzschnitt zeigt Vesal bei der Sektion eines weiblichen Körpers, umgeben von Professoren, Studenten und einigen allegorischen Gestalten. Die 23 blattgroßen Holzschnitte, mit je einer ganzen menschlichen Figur, demonstrieren den Knochenbau (3), die Muskulatur (14) sowie Blutkreislauf und Nervenbahnen; der Hintergrund der 14 blattgroßen Muskeldarstellungen ergibt zusammengesetzt ein Panorama der euganeischen Hügel südlich und südwestlich von Padua. Die vielen kleinen Holzschnitte mit anatomischen Darstellungen und einigen Instrumenten. "it cannot be emphasized too often that this was an epochal book ... This first edition of the Fabrica is the heart of any library of medical history" (Heirs of Hippocrates). - Schonend gereinigt; hier u. da gering fleckig; stellenw. mit Restaurierungen: Titel restauriert mit Nachzeichnung von geringem Bildverlust u. einzelnen Buchstaben; Vorstücke im Bund restauriert, besonders das Porträt innen angerändert, S. 183f. (mit blattgr. Holzschnitt) mit restauriertem Einriss bis ins Bild; S. 213f. (S5), 223f. (T4), 243f. (X2), 249f. (X5), 579f., 583-592, 595-600, die Bll. Ll1-6, Mm2 sowie das Schlussblatt im Druckspiegel mit Restaurierungen, tlw. mit Nachzeichnungen von Buchstaben, doppelblattgr. Tafel nach S. 352 mit geringem Buchstabenverlust; weitere Bll. mit Restaurierungen nur im Rand. - Provenienz: seit mehr als 40 Jahren in einer europäischen Privatsammlung.
First edition of this epochal publication, "one of the most beautiful scientific books ever printed" (Horblit). "This work is the first modern treatise on anatomy based upon dissections of the human body. Vesalius really described the body as we know it, for the first time fully, and for the first time accurately" (Osler). Complete copy with woodcut pictorial title, author portrait, and printer’s device, 23 full-page and c. 200 smaller woodcuts, two double-page plates and one full-page plate. The importance of Vesalius's 'Fabrica' in the history of medicine can scarcely be exaggerated. His remarkably accurate text is coupled with woodcut anatomical illustrations of artistic and technical brilliance in a comprehensive study of bones, muscles and blood and nerv vessels. - Carefully cleaned, slight staining here and there; title restored, slight loss of image and some letters supplied in black ink, restorations to inner margins of prelims, especially portait remargined; restored tear to p. 183/83 affecting a full-page woodcut, loss of few letters to 1 double-page plate; several leaves with restorations affecting text, here and there letters supplied in black ink; several marginal restorations. Recent vellum to style using old material. - Provenance: since more than 40 years in an European private collection.
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Literature and Philosophy of the 17th-19th Century

Exceptionally Rare First Edition of Grimm's Fairy Tales
Grimm, Kinder- und Haus-Märchen. (Bd. 1). 1812
Grimm, J. u. W. Kinder- und Haus-Märchen. Gesammelt durch die Brüder Grimm. (Bd. 1 von 2). Berlin, Realschulbuchhandlung, 1812. (15,5:10 cm). XXVIII, 387 S., S. (III-)LX (fehlt das Bl. I/II, das lediglich die Titelzeile "Anhang" führt, hier auf altem Papier faksimiliert). Wenig späterer Pp. mit marmor. Deckelbezügen; berieben u. beschabt, Rücken vorzüglich erneuert unter Verwendung des alten Rückenbezugs u. Rückenschilds; Ecken, Kanten u. Gelenke stellenw. mit behutsamen Restaurierungen, Vorderdeckel mit kl. Fleckchen.
Rümann 143; HKJL IV, 849ff. und 1371; Borst 1154; Wegehaupt I, 828; Hobrecker 2713; P. Schroers, Die erste Ausgabe der Grimmschen Märchen (in: Philobiblon IX, H. 4, S. 263-69); Klotz 9000/745; vgl. PMM 281. - Überaus seltener erster Druck der ersten Ausgabe, nach Schroers die sog. Fassung A. Die "berühmteste Märchensammlung der Weltliteratur" (HKJL), erstmals mit den bekannten Märchen wie "Der Froschkönig", "Hänsel und Gretel", "Aschenputtel" und "Rapunzel". Der Erstdruck hier mit den bei Schroers erwähnten Merkmalen, wie den unterschiedlich betitelten Fragmenten auf S. 387 ("Das gute Pflaster" hier im Erstdruck wird zu "Der gute Lappen" im zweiten Druck). Die darauf folgende nicht nummerierte Seite enthält hier Anmerkungen und ein Druckfehlerverzeichnis. Der Text des 86. Märchens, "Der Fuchs und die Gänse", wurde erst im späteren Druck auf S. 387 u. 388 (letztere dann zusätzlich nummeriert) ergänzt, wie Wilhelm Grimm in einem Brief an August von Haxthausen im März 1813 über den Umdruck des letzten Bogens berichtet. "Es steht fest, dass die endgültige Fassung ([B]) der ersten Ausgabe erst 1813 erschienen ist. Die erste Fassung [A] müßte also seltener vorkommen als die endgültige Fassung [B], denn es ist wohl nur ein kleiner Teil der ersten Ausgabe in der Fassung A ausgeliefert worden, und auch diese Exemplare wurden wahrscheinlich zum Teil durch Nachlieferung des Kartonblattes ergänzt" (Schroers). Von dem (vorliegenden) ersten Band mit 85 Nummern und mit den Anmerkungen ließ Reimer zunächst 900 Exemplare drucken. Die (vorliegende) Erstausgabe erschien am 20. Dezember 1812 ohne Bandzahl, da ein zweiter Band (erschienen Ende 1814 mit der Jahreszahl 1815) von den Brüdern Grimm überhaupt erst nach dem Erscheinen des ersten geplant wurde. Ein dritter Band mit den separat überführten Anmerkungen erschien erst 1822 zur zweiten Ausgabe der Märchen. Bei den Zeitgenossen riefen die Texte teils harsche Kritik hervor. So nannte Brentano die KHM "aus Treue äußerst liederlich und versudelt" (HKJL). Um den Erwartungen der Kritiker, Rezensenten und Freunde entgegen zu kommen, setzen sich ab der Zweitauflage "W. Grimms Bemühungen um einen kindgerechten Erzählton sowie eine immer stärkere Verbiedermeierlichung der Texte zunehmend durch" (HKJL). Die hier gedruckten Fassungen der Märchen sind noch geprägt durch das volkskundliche Interesse und geben die wörtlichen Erzählungen der Originalquellen am stärksten wieder. Im Jahr 2005 wurden die Handexemplare der Brüder Grimm mit deren Anmerkungen in das Weltdokumentenerbe der Unesco aufgenommen. - Durchgängig gebräunt, Ränder meist finger- u. braunfleckig, Anhang S. IV mit kl. Tintenfleckchen, hinteres freies Vorsatzbl. mit ergänztem Eckabriss, S. XV u. 261 mit Anmerkungen von alter Hand, Widmungsbl. mit rasiertem Eintrag von alter Hand, vorderes freies Vorsatzbl. mit hs. Eintrag "Saße" u. vord. Spiegel mit hs. Eintrag "Cornelia 1814" (beides von alter Hand in brauner Tinte). Das Rückenschild trägt den Titel "Grims (!) Märchen / I. Band", der Einband wird daher nicht vor Ende 1814 angefertigt worden sein. - Fehlendes erstes Blatt (lediglich eine Art Zwischentitel) des Anhangs in Fotokopie auf passendem alten Papier ergänzt.
Exceptionally rare first edition, first printing of the world-famous collection of the Brothers Grimm. Wellknown fairy tales such as 'Cinderella', 'Little Red Riding Hood‘, 'Snow White', 'Hänsel and Gretel’, previously only passed on orally, appeared here in print for the first time. An originally not planned second volume was published only at the end of 1814 dated 1815 after the publication of the present volume in 1812. - Browning throughout, finger- and brownstaining mostly to margins, small ink-spot to p. IV of 'Anhang', replaced small loss of corner to rear endpaper, old ms. annotations to p. XV and 261, old ms. entry to dedication-leaf erased, old ms. owner's entries (one of them dated 1814) to front fly leaf and front pastedown. Bound in little later (approx. 1814) cardboard with marbled covers, rubbed and worn, spine expertly renewed by use of the old material including the spine label; corners, edges and joints carefully restored in places, small spot to front cover. - Lacking first leaf of "Anhang" (which shows merely this one printed line of text and the number of gathering, verso blank), replaced by photocopy on old paper.
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Early Printed Books - Books with Woodcuts

The Third English Work on America
Martyr d'(Anghiera). The decades of the newe worlde
(Anghiera), P. Martyr d'. The decades of the newe worlde or west India, conteynyng the nauigations and conquestes of the Spanyardes, with the particular description of the moste ryche and large landes and ilandes lately founde in the west Ocean perteynyng to the inheritance of the kinges of Spayne translated into Englysshe by Rycharde Eden. London, W. Powell (für) R. Jugge, 1555. 4to (19,5:15 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. 3 ganzs. astronomischen Holzschnitt-Diagrammen im Text. 23 (statt 24) nn., 360 (statt 361) num. u. 1 nn. Supplementbl., 9 (statt 13) nn. Bll. Blindgepr. engl. Ldr. d. Zt. mit figürl. Mittelstück auf beiden Deckeln (Pelikan, seine Jungen mit dem Blut aus seiner Brust fütternd); etwas beschabt u. stellenw. mit kl. Wurmstichen, Ecken u. Kanten rest., Buchblock neu aufgebunden sowie Rücken u. Rückenschild erneuert; in mod. Lwd.-Schuber.
Alden-L. 555/13; Sabin 1561; Church 102; JCB I, 186 f.; Borba de Moraes 532; Pollard-R. 645; USTC 505073. - Seltene erste englische Ausgabe der ersten drei (von insgesamt 8) Dekaden von „De orbe novo“, mit Ergänzungen aus zahlreichen anderen Quellen und herausgegeben von Eden. Eine von vier Varianten mit unterschiedlichem Druckernamen im Kolophon. "This English translation by Richard Eden is famous as being the first collection of voyages in English, and the third English work on America" (Borba de M.) It "is of great historical importance. Besides the first Three Decadas of Peter Martyr it contains a translation of that author's writings of the recently disvovered islands, 'De nuper sub D. Carolo repertis Insulis', first printed in 1521. It also contains the Bull of Pope Alexander, in Latin and English, by which the world was divided between Spain and Portugal, as well as translations of the most important parts of the works of Oviedo, Maximilian of Transylavania, Vespuccius, Gomara, and others, pertaining to the maritime discovery of the New World" (Church). Anghiera, Hofhistoriograph Ferdinands von Aragon sowie Zeitgenosse und Freund von Columbus, Vespucci und Cortes, gilt als der erste Historiker Amerikas. Vorliegend mit dem nachträglichen, nicht allen Exemplaren beigebundenen Zusatzblatt "The coppie of the duke of Moscovie and Emperoure of Russia his letters, sent to kinge Edwarde the syxte" (nach Bl. 309) und 9 der 13 nn. Supplementbll. am Schluss. - Leicht gebräunt, etwas fleckig, angestaubt bzw. angeschmutzt, Ränder teilw. etwas wasserfleckig. Durgängig mit Gebrauchsspuren, einige Bll. (vor allem zu Beginn) stärker betroffen. Tit. rest. (mit wenigen winzigen Nachzeichnungen) u. ganz verstärkt; Einrisse rest., einige kl. Wurmspuren ausgefüllt (wenige Bll. mit kl. Buchstabenverlusten); ganz vereinzelt alte Anm. od. Anstreichungen in Tinte, bei einem der Holzschnitte unterhalb von alter Hand Landschaftsdarst. ergänzt. Ohne die - laut Church - einzelnen Exemplaren beigebundene oder beigelegte Bellero-Karte. Die fehlenden 6 Bll. sind faksimiliert (Hochdruck) beigebunden: 1 Bl. Vorstücke (C2), Bl. 345 und 4 der nn. Bll. am Schluss (5A1-2 u. 5-6). 1 Bl. Vorstücke (a4) u. Bl. 361v mit hs. Notiz mit Namensvermerk von Richard Dyer, der 2. datiert 1685.
Rare first English edition of the first and very influential English collection of voyages, taken primarily from the three Decades of Peter Martyr. With woodcut title border and 3 full-page astronomical woodcut diagrams. Four variants with different imprints at the bottom of the last page are known, our copy with the imprint of R. Jug. With the inserted leaf after 309, marked Iiii,ii, a letter from the Emperor of Russia to Edward VI, and the supplementary part (our copy with 9 of together 13 unnumbered leaves), "printed only after the work was published, and added to a few copies" (Borba de M.). - Some browning, soiling and staining, some marginal dampstaining in places. Signs of use throughout, occasionally heavier, esp. at beginning. Marginal tears rep. and small wormholes infilled (a few with letter losses), a few old annotations and markings, 1 of the woodcuts with landscape supplied in ink. Title restored (with a few small supplies in ms.) and reinforced. Bound in contemporary English calf with blindstamp on both covers (a pelican plucking blood from her breast to feed her young); somewhat rubbed, a few tiny wormholes, edges and corners restored, bookblock rebound and spine and spinelabel renewed; housed in recent slipcase. Bellero's map, which according to Church a few copies only have bound in or laid in, is not present here. Lacking 6 leaves (C2, l .345, 5A1-2 u. 5-6) which are bound in in printed facsimile. With ownership inscription and autograph note on 2 ll., the second dated 1685.
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Atlases - Cartography - Cosmographies - Town Books

Including Some Scarce Maps
Sammelatlas. Duval, Sanson, Nolin, Manceli u.a.
Sammelatlas. Recueil de cartes geografiques... de tous les pays du monde faites par divers autheurs (hs. Titel). Sammelband mit Landkarten überwiegend französischer Kartographen des 17. Jahrhunderts. Frankreich, um 1690. Gr.-fol. (47:37 cm). Mit 3 doppelblattgr. gest. Textbll. von P. Duval u. 191 (1 altkol., 183 alt grenzkol.) meist doppelblattgr. Kupferkarten, davon 24 eingefaltet sowie 2 von mehreren Platten gedruckt u. zusammengesetzt. Weinroter Maroquinband d. Zt. "à la Duseuil" mit Filetenvergoldung u. Eckfleurons auf beiden Deckeln, reicher Rückenverg. u. goldgepr. Rückentitel ("Cartes geograph") sowie Goldschnitt; teilw. etwas fleckig, leicht berieben bzw. mit einigen Kratzspuren, Ecken u. unteres Kapital bestoßen.
Vgl. Pastoureau, Duval II C-F, Jaillot I B u. Sanson V A-H + VI; zu den Weltkarten: Shirley 394, 408, 465 u. 546; zu Nordamerika: Burden 404, 630.2, 656.1 u. 657.1; s. a. Kershaw 158-160: "Nolin's superb map of the Great Lakes (&) companion map of the Maritimes and Eastern Canada". - Bemerkenswerter Sammelatlas, unter den meist französ. Kartographen und Verlegern Coronelli-Nolin (25), De la Rue (2), Duval (16) und Sanson (134, überwiegend bei Mariette bzw. 11 bei Jaillot).
Enthält Sternbildkarte nur mit der Adresse von Mariette, 4 Welt- sowie Länder- und Gebietskarten aus Afrika (8, darunter 3 unterschiedl. Gesamtktn. u. Malta), Amerika (8, darunter Nord- u. Südamerika, Kanada u. Karibik) und Asien (16, darunter 3 verschiedene Gesamtktn., Arabien, China, Philippinen u. Südostasien). Ferner 3 Europa-Karten sowie zahlr. europäische Länder- und Gebietskarten u.a. aus Deutschland (34 inkl. Böhmen/Mähren, Österreich u. Schweiz), Frankreich (41), Großbritannien (13), Italien (9), den Niederlanden (23 inkl. Belgien u. Luxemburg), Skandinavien (4), Spanien (10), Polen und Südosteuropa. Außerdem Donaulauf von Sandrart, Ungarn von G. M. Vischer (hier mit hs. Kopftitel), Pelopponnes von de Fer und weitere Karten mit der Adresse von Baudrant-Desgranges ("La Grece", 1686; vgl. Zacharakis/Scutari 244/133), Briet, Janssonius-Waesberghe (2) und de Wit (3). Besonders erwähnenswert sind 2 äußerst seltene Karten von Antonio Manceli: Spanien mit 3 Randleisten und Katalonien, 1642 bzw. 1643, letztere auch von J. Pellicer (Tooley, Mapmakers ewähnt nur diese 2 Ktn. von M.; Catalunya S. 15 u. 62). Ebenso selten sind die Coronelli-Nolin Karten, darunter Kanada u. Donaulauf in je 2 Bll., Ungarn in 4 Bll. (oben jeweils einzeln gezählt), Weltkarte in 2 Hemisphären, Nordamerika, "Royaume de Siam (&) Voyage de Brest a Siam" u. a.
Zu Beginn eingebunden 6 Bll. mit hs. Titel und Index (das 6. Bl. unbeschriftet). Der Eintrag für die später eingebundene Karte der "Île-de-France" von Robert de Vaugondy entsprechend angepasst. Der Kartenbestand entspricht diesem Index, von den von 1-195 num. Karten ist lediglich die Weltkarte (Nr. 8) nicht vorhanden. Alle Karten in den Oberecken recto u. verso von alter Hand num., verso auch Titel hinzugefügt (dieser meist etwas auf die Vorderseite durchschlagend). - Meist leicht gebräunt u. fleckig, einige Ktn. stärker betroffen. Die Coronelli-Nolin Karten u. wenige andere meist an einer Seite bis an/in die Einfassung beschnitten, 1 Weltkte. oben u. unten mit zahlr. kl. Randeinrissen; die eingefalteten Ktn. teilw. eingerissen; die große Ungarn-Kte. von Vischer mit kl. Fehlstellen, segmentiert u. auf Papier aufgezogen; Griechenland von Baudrant-D. mit Ausriss unten im Bildrand; Korsika-Sardinien von Sanson u. Spanien von Coronelli-Nolin lose.
Remarkable composite atlas with 191 (183 in contemporary outline colouring, 1 in full contemp. col.; 24 folded and 2 printed on 3 or more joined sheets) mostly double-page engraved maps of mainly French cartographers of the second half of the 17th century: Coronelli-Nolin (25), De la Rue (2), Duval (16), Sanson (134) and others. Comprises celestial map by Mariette, 4 different world maps, country and regional maps of Africa, America, Asia and Europe (France, Germany, Great Britain, Italy, Netherlands, Scandinavia, Spain and Portugal, East- and Southern Europe et al.; see German description).
Particularly noteworthy are 2 exceedingly rare maps by Antonio Manceli: 1. "Carta del muy poderoso reyno d España... 1642"; with 3 decorative borders with 19 small town views (fade impression in places); no copy known. 2. "Descripcion del principado de Cataluña... por Don Ioseph Pellicer de Tovar... 1643" (Cartografia de Catalunya p. 15 and 62). Equally rare are the maps by Coronelli-Nolin: world map, North and South America, Canada-occidentale ("first printed map devoted to the Great Lakes" B.), Canada-orientale, Caribbean Sea, Europe, Spain, Danube river in 2 sheets, Hungary in 4 sheets etc.
Also included are 2 large folding maps of the Danube by Sandrart and Hungary by G. M. Vischer (with ms. title). At beginning 6 leaves comprising ms. title and index (6th sheet blank). The entry for the later included map of the "Île-de-France" by Robert de Vaugondy has been changed accordingly. From the 195 maps listed only the world map (no. 8) is not present. All maps numbered in the upper corners recto and verso in ink, on verso also titles added (with some shine-through on recto). - Light browning and spotting, heavier to some maps. The maps by Coronelli-Nolin and a few others cut to or into neatline at one side, 1 world map with several small marginal tears at top and at bottom affecting engraved area; most of the folding maps with tears affecting image; Hungary map by Vischer with small losses, segmented and mounted on paper; Greece by Baudrant-D. with tear-off at bottom; Corsica-Sardinia and Spain detached. Bound in contemp. dark red morocco "à la Duseuil", gilt spine, filet borders and corner pieces, gilt edges; somewhat rubbed and with some scratches, corners and tail of spine slightly bumped.
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Early Printed Books - Books with Woodcuts

One of the Rarest and Greatest Classics in the World of Travel Literature
Mandeville, Questo sie el libro. 1502
Mandeville, J. de. Questo sie El Libro de Iohanne de Mandauilla. Mailand, P. M. Mantegazza für G. Da Legnano, 26. Juni 1502. 4to (19,5:14,5 cm). Mit großem Titelholzschnitt. 58 nn. Bll. Dunkelblauer Maroquinband um 1900 mit goldgepr. Rtitel, Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt, Außengelenke etwas beschabt, Vorsätze leimschattig u. mit alten Katalogausschnitten.
EDIT 16, CNCE 51279; Sander 4176; Catalogue of a further portion ... Charles Fairfax Murray ...17th of July, 1922, S. 68, Nr. 652; Bennett, Rediscovery of John Mandeville (New York 1954), S. 381, Nr. 14.; vgl. Cox I, 319f., diese Ausgabe nicht bei Tobler u. Röricht. - Frühe italienische Ausgabe des berühmten Werks, die zweite illustrierte italienische, sehr selten. USTC (839969) kennt neben den drei Exemplaren, die EDIT 16 in italienischen Bibliotheken verzeichnet, nur noch das der University of North Carolina in Chapel Hill. "The Travels of Sir John Mandeville presents a deeply complex and nuanced worldview of the Eastern world that comes into direct conflict with many of the prevalent pillars of medieval Christianity" (J. Sandborn, Exploring the Truths and Fabrications of Sir John Mandeville. 2020. p. 31). Jean de Mandeville ist als Autor ebenso fiktiv wie seine angeblich im 14. Jh. unternommene Reise ins Hl. Land, nach Persien, Indien und selbst nach China. Jedoch schöpfte der Verfasser auch aus den Berichten von Reisenden wie Odorico da Pordenone und G. del Pian del Cárpine sowie aus mündlichen Mitteilungen. "(E)ine Reisebeschreibung, die in der Folgezeit in alle europäische Sprachen übersetzt, ja zu einem wahren Volksbuch wurde" (Henze III, 363, zu Mandeville).
"Christoph Columbus kannte das Werk, ging davon aus, dass es eine reale Darstellung der Gegebenheiten sei, und legte es der Planung zu seiner Reise für den westlichen Weg nach Indien zugrunde. Das galt vor allem für die Vorstellung von der Erde als Kugel und den von John de Mandeville angegebenen Erdumfang" (M. Á. Ladero Quesada, Reale und imaginäre Welten: John Mandeville. In: Feliciano Novoa Portela (Hrsg.): Legendäre Reisen im Mittelalter. 2008. S. 55–76.) Als Verfasser wird u.a. der Lütticher Arzt Jean de Bourgogne (gest. 1372) vermutet. - Bll. b4 u. b5 etwas fleckig, sonst kaum. Obere Außenecke des Titels ergänzt. - Exlibris Charles Lemuel Nichols (1851–1929), Mitglied der American Antiquarian Society.
Excessively rare edition of this famous book (4 copies in institutional libraries recorded), the second illustrated Italian edition. With large woodcut on title. Sir John Mandeville is only the reputed author of the work, and the earliest known version is a French manuscript written in the later half of the 14th century. It would be approximately 1500 before the account would actually be printed (1496.). "Mandeville's 'Voyages' illustrates the general geographical ideas that existed in the late 14th century, and it was acceptetd as an authentic account of travel" (L. Navari, Cyprus and the Levant. Rare Books from the Ioannou Foundation. 2016. p. 322; quoting engl. edition 1684). Besides the book can be considered as an early (first?) printed witness of Odorico da Pordenone famous travel account, which after numerous manuscript versions, was only put to print in 1513, over 10 years after the here described edition by Mandeville's book. "Odoric's account was a primary source for the account of Mandeville's Travels. Many of the incredible reports about Asia in Mandeville have proven to be versions of Odoric's eyewitness descriptions" (I. MacLeod Higgins. Writing East. The "Travels" of Sir John Mandeville. 1997. p. 2, 9, 10). The work purports to be a guide for Pilgrims travelling to Jerusalem but also contains other interesting accounts of the wonders of the East. "The author has done much more than collect materials from the reports of genuine travelers. He has selected and pruned and arranged. More important still, he has imagined. He knew how to select picturesque details, and how to invent them ... Mandeville belongs, not to the history of exploration (though he has a larger place there than is commonly recognized today), but to the history of European literature. He left a mark on the literatures of France, Italy, Spain, Portugal, Germany, Denmark, the Low Countries, and Bohemia; but he has a special place in English literature because he claimed that nationality and was accepted by the English, who took a proprietary pride in him" (Bennett p. 4 and 9). Mild browning, some staining to 2 leaves; upper outer corner of title supplied. Blue morocco, spine lettered in gilt, edges gilt, gilt dentelles, slight rubbing to extremities, old bibliographical clippings tipped on to front flyleaves, free front flyleaf reinstalled. Bookplate of Charles Lemuel Nichols (1851-1929, prominent Worcester physician and member of the American Antiquarian Society.)
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Manuscripts - Friendship Albums - Documents

Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Nordfrankreich (oder Flandern?), um 1470-80. Blattgr. 18,9:13,5 cm, Schriftspiegel 11,7-11,9 cm, 19 Zeilen (Text), und 12,8-12,9 cm, 32 Zeilen (Kalendar). In dunkelbrauner und roter Tinte in ebenmäßiger Buchschrift (Textualis) geschrieben. Ohne Signaturen und Reklamanten. Mit 14 großen, goldgehöhten Miniaturen, 28 Bordüren mit reichem floralen Schmuck, 13 großen sechszeiligen u. einer dreizeiligen Initiale in Blau und Mauve mit weißem Federwerk auf Blattgoldgrund, 6 dreizeiligen und zahlreichen zweizeiligen Blattgold-Initialen auf blauem und mauvefarbenem Grund mit weißem Federwerk, sowie zahlreichen einzeiligen Fleuronnée-Initialen in Blau und Gold. 115 Bll. Lederband des 17. Jahrhunderts mit filigraner Vergoldung; auf beiden Deckeln umschließt eine doppelte florale Bordüre ein mit einer Raute aus Rank- und Blattwerksstempeln gefülltes Mittelfeld, die Vergoldung ist stark abgegriffen, Rückgelenk geplatzt; Vorsätze im 19. Jhdt. erneuert.
Vollständiges und wohlerhaltenes Stundenbuch aus einem Atelier im Nordosten von Frankreich oder in Flandern. Die im Kalendar hervorgehobenen Einträge für Elysius (Eligius von Noyon) am 25. Juni (Übertragung der Gebeine) und 1. Dezember (Gedenktag) sowie Nicasius (von Reims) am 14. Dezember (Gedenktag) weisen auf eine Region nordöstlich von Paris als Bestimmungsort hin. Die ganzseitigen Miniaturen auf den Versoseiten von eingefügten Einzelblättern (recto leer), typisch für eine Entstehung in Flandern, zu den jeweiligen Textstellen. Die Miniaturen, sowie der mit einer sechszeiligen ('Obsecro te' mit dreizeiliger) Initiale beginnende Text auf den 14 nebenstehenden Rectoseiten von breiten vierseitigen Bordüren aus blauem, braunem und grünem Blattwerk mit Blüten und Früchten über einem mit schwarzen Punkten und Goldpollen übersäten Hintergrund eingefasst.
Illumination: Die großen Miniaturen (ca. 12:7,5 cm) mit fein aufgetragenem Pinselgold gehöht. Besonders hervorzuheben sind die ungewöhnlich charaktervollen und individuellen Gesichter der dargestellten Personen mit einem großen Reichtum von verschiedenen Bartformen und Frisuren. Dargestellt sind: Kreuzigung (fol. 7v), Ausgießung des Heiligen Geistes (13v), Maria mit Kind begleitet von Engel u. Heiligem (19v), Verkündigung (29v), Heimsuchung (38v), Geburt Christi (47v), Heilige Drei Könige (56v), Darbringung im Tempel (60v), Kindermord von Bethlehem (64v; ein Soldat präsentiert Herodes ein aufgespießtes Kleinkind), Flucht nach Ägypten (70v), Schmerzensmann (76v), Auferweckung des Lazarus (89v), Krönung Mariens (109v).
Lagenkollation: Verbund aus stark variierenden Lagen, die Miniaturen als Einzelblätter eingefügt. Kalender: (III)6; Stundenbuch: (IV+2)16, (IV+1)25, (I+2)29, (IV)37, (IV+1)46, (I+2)50, (I+3)55, 2 (I+2)63, (1+1)65, (I+2)69, (II+2)75, (IV+1)84, (I+2)88, (I+3)93, (IV)101, (III+1)108, (I+1)111, (II)115.
Zustand: Breitrandig und insgesamt in schöner farbfrischer Erhaltung. Die ersten und letzten beiden Blätter wie üblich etwas angestaubt und im Rand leicht stockfleckig, sonst nur ganz vereinzelt mit unbedeutenden Fingerspuren, 3 oder 4 Blätter mit kleinen Pergamentfehlern im weißen Rand. Auf dem vorgebundenen, verschmutzen Pergamentvorsatz oben, eine alte verwischte, gelöschte und unleserliche Notiz.
Provenienz: deutsche Privatsammlung aus familiärem Nachlass.
Book of hours for the use of Rome, Northern France. Latin manuscript on vellum. 115 leaves. With 14 large miniatures heightened with gold, 13 six-line and 1 three-line initial on gold ground and 28 elaborate borders with acanthus leaves, foliage and stilized fruits on a dotted (somtimes gold-dotted) ground, 6 three-line and numerous two-line gold initials on colour ground as well as countless one-line fleuronée-initials in blue and gold. Particularly noteworthy are the unusually characterful and individual faces of the people depicted, with a great wealth of different beard shapes and hairstyles. - First and last two leaves slightly dusty and with marginal foxing, else minor fingermarking only in places, natural vellum flaw to the white margin of 3 or 4 leaves. A well preserved copy, illustrations and borders in fresh colours. Bound in 17th century full calf gilt, rubbed, gilding oxidized, second joint split but firm.
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Prachthandschrift indischer Fabeln
Hitopadesha. Sammlung indischer Fabeln
Hitopadesha. - Sammlung von Fabeln und Weisheitssprüchen. Indische Handschrift. Nordindien (?), wohl spätes 18. Jhdt. Blattgr. 18,9:24,2 cm; Schriftspiegel 13,5:19 cm. In gleichmäßiger schwarzer Devanagari-Schrift auf starkem Papier. Hervorhebungen in Rot. Satzspiegel durchgehend seitlich mit roten Doppelstrichen eingefasst. Mit 324 (26 ganzs.) Miniaturen in Deckfarben mit rot-gelber Umrahmung. 257 Bll. (d.l. 15 w.). Neuerer Lwd. in mod. weißer Ldr.-Kassette (sign. "antonie P. N.") mit gepr. Deckel- u. Rückentitel sowie rot-gelben ornamentalen Lederintarsien, alles in aufgelegten schwarzen Rahmen.
Prachtvoll illuminierte Handschrift mit einer Sammlung von Fabeln, Erzählungen und Sprüchen weltlicher Weisheit, die überwiegend aus der Hitopadesha („Nützlicher Rat“) stammen. Die klassische Hitopadesha wurde ursprünglich in Sanskrit überliefert, seit dem 8. Jahrhundert aber in viele verschiedene Sprachen übersetzt. Die darin enthaltenen moralischen Geschichten, in denen Vögel, Tiere und Menschen interagieren, sind in vier Bücher zum Thema Freundschaft, Krieg und Frieden unterteilt und sollten als Weisheit hervorbringende Quelle zur Staatskunst dienen. Die Spache der vorliegenden Handschrift ist Rajasthani in Devanagari-Schrift, wie sie in Nordindien etwa seit dem 12. Jahrhundert verwendet wird; Devanagari-Ziffern von gleicher alter Hand finden sich als Nummerierung der ersten 130 Bll. (verso; recto tls. später hs. arabisch num.). Die klar und sauber gearbeiteten Miniaturen strahlen in leuchtenden Deckfarben teils mit Resten von Silberhöhung und zeigen in lebendigen Darstellungen die adelige Lebenswelt der Mogulzeit mit Hofzeremonien, prachtvollen Umzügen, Kriegshandlungen und vielfach auch erotischen Szenen. Dargestellt wird auch Mythologisches, wie der Ursprung des Ganges aus dem Haar Shivas, sowie zahlreiche Tiere aus den Fabeln der Hitopadesha. Der Stil der Miniaturen ist gekennzeichnet durch klare Linien und die geschickte Erzeugung von räumlicher Tiefe durch Staffelung von Ebenen und (gelegentlich) perspektivische Architekturen. - Provenienz: Innendeckel mit kl. Eignerschildchen von Frances Hofer (Amerika, 1908-1978); Vorsatz mit tls. gelöschtem hs. Eintrag mit Namenszug 'Cary Welch' (Stuart Cary Welch?, 1928-2008, amerikanischer Wissenschaftler u. bedeutender Kurator für indische und islamische Kunst). - Neu aufgebunden und sämtliche Bll. auf Bundstege montiert, einzelne Textbll. nachträglich kopfstehend neu eingebunden. Etwas gebräunt u. teils gering fleckig, 1 Bl. mit Knick, stellenw. mit leichten Randläsuren, 1 Bl. mit reparierten Randeinrissen, vereinzelt mit Farbwischern, Bl. 79 verbunden.
Splendidly illuminated manuscript with 324 (26 full-page) miniatures in gouache colours with red and yellow frames. The collection includes fables, tales and maxims of practical wisdom, most of which come from the Hitopadesha (‘Useful Advice’). The classical Hitopadesha was originally written in Sanskrit, but has been translated into many different languages since the 8th century. The moral tales contained therein, in which birds, animals and humans interact, are divided into four books on the themes of friendship, war and peace and were intended to serve as a source of wisdom for the art of governing. The language of the present manuscript is Rajasthani in Devanagari script, as it has been used in North India since about the 12th century. The clearly and neatly worked miniatures shine in bright gouache colours with remnants of silver highlighting and depict the aristocratic world of the Mughal era with court ceremonies, magnificent processions, acts of war and, in many cases, erotic scenes. Mythological scenes are also depicted, such as the origin of the Ganges from Shiva's hair, as well as numerous animals from the fables of Hitopadesha. The style of the miniatures is characterised by clear lines and the skilful creation of depth through spatial staggering and (occasionally) perspective architecture. - Provenance: Pastedown with small owner's label of the american collector Frances Hofer; front endpaper with partly erased entry with name ‘Cary Welch’ (Stuart Cary Welch?, 1928-2008, American scholar and important curator of Indian and Islamic art). - Recently rebound and all leaves mounted on gutters, some text leaves subsequently rebound upside down. Some browning and minor spotting in places, 1 leaf with crease, some slight marginal tears, 1 leaf with repaired marginal tears, colour smudges here and there. Bound in recent cloth, preserved in signed modern white leather clamshell-box with blindstamped coloured title to covers and spine and red and yellow ornamental inlays, all in laid-on black frames.
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Early Printed Books - Books with Woodcuts

Altkoloriert
Breydenbach, Reysen gein Iherusalem. Speyer 1505 / 3 Bde.
Breydenbach, B. v. Dis buch ist innhaltend die heiligen reysen gein Iherusalem zu dem heiligen grab und furbaß zu der hochgelobten jungfrowen und merteryn sant katheryn. (Speyer, Peter Drach, um 1505). Fol. (30,5:21,5 cm). Mit altkol. Titelholzschnitt, 7 (5 mehrfach gefalt., 2 doppelblattgr., 1 inkompl.) altkol. Holzschnitt-Tafeln mit 1 (von 2) altkol. Holzschnitt verso u. 14 (7 altkol.) Textholzschnitten. 112 nn. Bll. Eingehängt in blindgepr. Schweinsldr. d. 16. Jh. über Holzdeckeln mit 2 Schließen (ältere Remboîtage); etwas fleckig, Kanten gering beschabt, Vorsätze teilw. geschickt erneuert.
VD 16, B 8259; Fairfax-Murray 97; Davies VI; GW IV, Sp. 656 (Anm.); vgl. IA. 124.180. - Mutmaßlich dritte deutsche Ausgabe, von Proctor noch den Mainzer Inkunabelausgaben Reuwichs zugeordnet. "The first illustrated book of travel ever printed, the folding panoramic views... are the first authentic representations of the famous places depicted, i.e., the ports usually visited by every pilgrim of the period... the artist was Erhard Reuwich... graphically recording the impressions of the voyage" (Davis). Vorliegender Druck verwendet die von Drach für die lateinische Ausgabe vom 24. Nov. 1502 gefertigten, hier bereits geringfügig abgenutzten Nachschnitte der Originale und wird daher heute diesem zugeschrieben. "The blocks ... show slightly more signs (of) wear ... though the impressions are as good, if not better" (Davies). Die 7 großen, verso teilw. mit laufendem Text bedruckten Tafeln zeigen: 1. Venedig (8 Bll.). - 2. Parenzo (2 Bll.). - 3. Korfu (2 Bll.). - 4. Modon (Methoni, 4 Bll.). - 5. Candia (4 Bll.). - 6. Rhodos (4 Bll.). - 7. Jersualem (4 statt 5 Bll., davon 1 mit kol. Holzschn. verso). Alle Taf., ebenso wie die Textholzschnitte der Grabeskirche u. der orientalischen Völkerschaften, in schönem zeitgenössischem Kolorit; unkoloriert blieben lediglich die Holzschnitte der Alphabete. - Recht breitrandiges Exemplar. Schwach gebräunt, in den breiten Rändern etwas stockfleckig und teilweise gering fingerfleckig. Einige blasse Marginalien des 16. Jh., diese teilw. angeschnitten. Gegen Ende gering wurmstichig. Die großen gefalt. Tafeln sorgfältig restauriert, besonders in den Faltungen, an Einrissen und kleinen Ausbrüchen vielfach hinterlegt, geglättet und auf schmalen Falzen eingehängt. Venedig rechts u. unten angerändert, Parenzo links mit Verlust der Einfassungslinie etwas beschnitten, Modon in den äußersten linken Ecken angerändert, die linke Hälfte von Candia wohl aus einem anderen Exemplar ergänzt, diese auf 3 Seiten angerändert und passend koloriert (Kolorit hier etwas durchschlagend), Jerusalem mit stärkeren Knickspuren, oben, unten u. rechts angerändert, hier fehlt das abschließende rechte Blatt (Berg Sinai u. Kairo) mit dem Hozschnitt mit Tierdarstellungen verso. - Dazu: 1. H. W. Davies. Bernhard von Breydenbach and his journey to the Holy Land 1483-4. Reprint. Utrecht 1968. OLwd. - 2. E. Geck. Bernhard von Breydenbach. Die Reise ins Heilige Land. Wiesbaden 1977. OHlwd. - Zus. 3 Bde.
Third German ed. With woodcut on title, 14 woodcuts in the text, 7 large (5 folding, 2 double-page) woodcut plates and 1 woodcut (of 2) verso plate. All illustrations but the alphabets in fine contemporary colouring by hand. - A broad-margined copy. Some browning, little foxing and some thumbing in places. Occasional faded 16th cent. marginalia, partly shaved. Little worming to last 6 quires. The large plates carefully restored, especially in the folds, at tears and small chippings backed several times, creases smoothed and mounted on narrow guards. Venice remargined at right and bottom, Parenzo trimmed at left with loss of the framing line, Modon little remargined in the left outer corners, the left half of Candia probably supplemented from another copy, this remargined on 3 sides and suitably coloured (colouring here somewhat showing through), Jerusalem with traces of heavier creasing, remargined at top, bottom and right and lacking the final right sheet (Mount Sinai and Cairo) with the woodcut with depictions of animals on verso. Recased in a 16th cent. blindtooled pigskin over wooden boards with 2 brass clasps (old Remboîtage); somewhat stained, little scuffed at extremities, small restaurations to joints, endpapers partly renewed. - Two modern works on the subject added. Together 3 volumes.
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Botany - Zoology

Volckamer, Continuation der Hesperides
Volckamer, J. C. Continuation der Nürnbergischen Hesperidum, Oder: Fernere gründliche Beschreibung der Edlen Citronat-, Citronen- und Pomeranzen-Früchte. Benebenst einem Anhang von etlichen raren und fremden Gewächsen, als der Ananas, des Palm-Baums, der Coccus-Nüsse, der Baum-Wolle u.a.m. Nürnberg, Endter Erben, 1714. Fol. (35,5:24 cm). Mit gest. Front., 4 gest. Zwischentiteln u. 127 (statt 128, 12 gefalt., 2 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 18 (statt 21) nn., 239 num., 2 nn. Bll. Mod. Ldr., die alten Lederbezüge aufgezogen.
Nissen, BBI 2078; Pritzel 9849; Dunthorne 323; Ornamentstichkat. Bln. 3324; Lanck.-Oehler I, 43 ff. - Erste Ausgabe der selteneren "Continuation" der 1708 erschienenen "Nürnbergischen Hesperides". Die prächtigen Kupfertafeln mit großen Darstellungen der Früchte, darunter schöne Ansichten italienischer Palazzi, oft zusätzlich noch mit figürlicher Staffage. Die Falttafeln zu Beginn mit prächtigen Ansichten von Schloss- und Gartenanlagen von Sankt Georgen (Bayreuth), Erlangen, Palazzo Allegri in Cucciano, Palazzo Morosini (Padua), Villa und Garten des Verfassers bei Nürnberg u.a., die Falttafeln im Anhang zeigen Ananas, Kokosnuss, Palmen und Baumwollpflanzen. - Wohl schonend gereinigtes u. vereinzelt restauriertes Exemplar, stellenw. noch etwas fleckig. Front. u. Titel mit kl. Randschäden bzw. Löchlein ganz aufgezogen. Es fehlen die Ansicht von Schönbrunn u. 3 Bll. Vorstücke, alles in Faksimile ergänzt, außerdem ohne 2 Bll. Buchbinderanweisung.
First German edition of the scarce "Continuation" of the "Nürnbergische Hesperides", published in 1714. One of the most spectacular and celebrated books on fruit. Richly illustrated with engr. front., 4 engr. half titles and 127 (of 128) engr. plates, 12 of which are folded and 2 double-page. Most of the plates show fruits depicting on a large scale above a view of a garden, building or landscape in Italy. - A carefully washed and restored copy, still some spotting. Front. and title with small tears and mounted. Lacking view of Schönbrunn and 3 leaves of prelims (supplied in facsimile); without the list of plates (2 ll.). Recent calf, original material laid down.
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Mathematics - Physics - Chemistry

The Honeyman Copy
Guericke, Experimenta nova
Guericke, O. v. Experimenta nova (ut vocantur) Magdeburgica de vacuo spatio. Perfectius edita, variisque aliis experimentiis aucta. Amsterdam, J. Janssonius, 1672. Fol. (33:21,5 cm). Mit gest. Titel, 1 gest. Porträt, 2 (1 doppelblattgr., 1 gefalt.) Kupfertafeln u. 20 (7 ganzs.) Textkupfern. 7 Bll., 244 S., 3 Bll. (Reg. u. Errata). - Angebunden: N. Mulerius (de Muliers). Judaeorum annus lunae solaris et Turc-Arabum annus mere lunaris. Groningen, J. Sassius, 1630. Mit 1 Wappenholzschnitt. 6 Bll., 832 S. Späterer blindgepr. Schweinsldr. im Stil d. Zt. mit 2 roten Rückenschildern; Rücken mit geringen Wurmspuren, in rotem Hmaroquin-Schuber mit goldgepr. Rtitel u. Chemise.
I. Horblit 44; Sparrow 90; Dibner 55; Ekelöf 150; Houzeau-L. 8775; Honeyman 1565 (dieses Exemplar); Wheeler 170. - Erste Ausgabe. Eines der berühmtesten Bücher in der Geschichte der Physik und Technik. G. (1602-86) ist bekannt geworden durch die Erfindung der Luftpumpe, der ersten Elektrisiermaschine und durch die "Magdeburger Halbkugeln". Sein Werk enthält wichtige Beiträge zur Erforschung der Atmosphäre sowie astronomische Beobachtungen und Untersuchungen über das Planetensystem, die Fixsterne und die kosmischen Kräfte enthalten. Anschauliche Kupferstiche illustrieren G's. Versuche, bemerkenswert vor allem die Doppeltafel mit dem Magdeburger Halbkugel-Experiment. - Porträt bis zur Einfassung beschnitten u. angerändert, S. 131/32 mit restaur. Einriss bis in den Text.
II. Poggendorff II, 236; Houzeau-L. 13368; Bierens de Haan 3460. - Erste Ausgabe. Seltenes Werk zur Berechnung des jüdischen und des islamischen Kalenders. Mulerius, Professor der Medizin und Mathematik zu Groningen (vgl. auch Hirsch-H. IV, 297 f. u. Thorndike VII, 51 f.), war Herausgeber der dritten Ausgabe von Kopernikus' "De revolutionibus" (1617), der ersten, die nach dem 1616 erlassenem Verbot durch die Kirche erschien. Die Seltenheit von Mulerius' Schriften dürfte mit dieser Tatsache in Verbindung stehen. - Beide Werke insgesamt gering gebräunt.
Provenienz: Kupfer- u. Drucktitel mit kl. Monogramm in Tinte; Kupfertitel mit Besitzvermerk des Piaristenkonvents Freistadt (Oberösterreich), dat. 1789; im Innendeckel das Leder-Exlibris von Robert B. Honeyman IV. (1897-1987); deutsche Privatsammlung.
Two works in 1 volume. - I. First edition. Complete with engr. portrait (cut to neatline and with false margins added), engr. title, 2 (1 double-page, 1 folding) engr. plates, 20 (7 full-page) engravings in the text and errata leaf at end. "Describes the invention of the air pump and the famous experiment with the Magdeburg hemispheres... Guericke also describes the invention of the first electrical machine, which generated the first visible and audible electric discharges" (Honeyman). - Short restored tear (affecting text) to pp. 131/32. - II. First edition. Rare work on computing the Hebrew and the Islamic calendar. Mulerius is famous for publishing the third, updated and annotated edition of Nicolaus Copernicus' 'De revolutionibus' in 1617.
Slight browning to both works. A very attractive copy, bound in later blindstamped pigskin over wooden boards, half red morocco slipcase and chemise. With ownership inscription of the Piarist convent at Freistadt (Austria) on engraved title and bookplate of Robert B. Honeyman.
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Botany - Zoology

From the Golden Age of Viennese Botany
Waldstein/Kitaibel, Plantarum Hungariae. 3 Bde.
Waldstein, F. Graf & P. Kitaibel. Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae. 3 Bde. Wien, Schmidt, 1802-12. Gr.-fol. (48:34 cm). Mit großer Ansicht in Sepia-Aquatinta im Text u. 280 (16 tlw. mehrfach gefalt.) kol. Kupfertafeln. 2 Bll., XXXII, 104 S.; 1 Bl., XXXII S., S. 105-221; 2 Bll. (inkl. Index), S. 223-310. Marmor. Kalblederbände. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. 2 farb. Rückenschildern, berieben, stellenw. etwas beschabt, Gelenke gering angeplatzt, Rücken am Kopf u. Fuß bestoßen.
Nissen, BBI 2096; Stafleu-C. 16560; Sitwell-B. 148; Dunthorne 325. - Erste Ausgabe. Prachtwerk über die Flora Ungarns. Der Text stammt vorwiegend von Kitaibel, während Graf Waldstein das Erscheinen finanziell ermöglichte. Richtet sich in Stil und Aufbau nach den großen Wiener Publikationen Jacquins (vgl. de Belder 378). "Very minute and careful work." (D.). - Die Tafeln von Bd. 1 lose, dort Textblock im Einband stabil. Tafeln ganz vereinzelt oben etwas knapp beschnitten mit Berührung der Tafelnummer, 1 Textbl. mit Braunfleck, sonst sehr frisches u. breitrandiges Exemplar.
Three volumes, first edition. Famous work on Hungarian flora, illustrated with one view and 280 finely hand-coloured engraved plates, 16 of which are folding. The work is "a typical product of the Golden Age of Viennese botany which centred on Jacquin" (de Belder 378). The publication was suspended due to the Napoleonic wars, and therefor "never was completed" (Plesch 801). - Plates of vol. 1 loose, body of text firm in binding. Plates here and there in upper margins cut to the numbering, brownstain to 1 leaf of text only, else fresh and broad margined copy.
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Atlases - Cartography - Cosmographies - Town Books

With Eight Cartes-à-figures
Sammelatlas. Visscher, Hoeye, Blaeu u.a.
Sammelatlas mit Karten holländischer Kartographen und Verleger, mit Ausnahme von einer Karte. Amsterdam, um 1650. Mit 1 blattgr. und 61 (1 unten eingefalt.) doppelblattgr. Kupferkarten. Gr.-fol. (46,5:32 cm). Alter Prgt. mit Rückenschild "Fischeri Atlas"; angestaubt, fleckig bzw. wasserfleckig u. berieben, Rücken lädiert, fehlen die Bindebänder.
Zu den Randleisten-Karten: Schilder/Stopp, MCN VI, 36.3, 55.2, 77.3, 82.2, 87.2, 94.3, 98.3 u. 103.3; Campbell 23, 28, 35, 39, 48, 69 u. 91; Heijden, Nederlanden 89 ("first state"). - Interessanter Sammelatlas bestehend ausschließlich aus Karten ohne Rückentext. Hervorzuheben sind die 8 seltenen Karten mit jeweils vier Randleisten: "Germania inferior" (von J. Hondius Jr.) und F. van de Hoeye, 1628 ("no copy of the original state is known"; Sch./St.); die anderen 7 Karten sind von C. bzw. N. J. Visscher: Dänemark 1644, Deutschland 1634, Frankreich 1633, Großbritannien 1630, Italien 1633, Polen 1633 und Spanien 1641.
Außerdem enthalten sind Länder- und Gebietskarten aus den Verlagen Blaeu (33: Brasilien, Flandern, Griechenland, Irland, Israel 1629, Kalabrien, "Karstia", Kreta, Livland, Mähren, Ostpreußen, Persien, Russland "australis", Salzburg, Schottland, Schweiz, Siebenbürgen, Steiermark, "Tartaria", Zentralafrika, 9 deutsche Gebietskarten u. a.), Danckerts (4: Brabant 1635, Geldern 1636, Österreich und Rheinland-Pfalz), Hondius (2: Niedersachsen und Russland), Janssonius (11: Böhmen, Burgund, Elbelauf, Elsaß [2], Friesland, "Indiae quae orientalis", Schlesien, Tirol, "Turcicum imperium" und Ungarn), Mercator (Sizilien), Visscher (Skandinavien 1630) und eine anonyme Bayern-Karte nach Mercator mit Verlagsvermerk "Amsterdami excu:" (so nicht bei Koeman). Ferner eingebunden eine Karte des oberösterreichischen Kartografen I. Holtzwurm (Kärnten). - Meist leicht gebräunt u. teilw. etwas fleckig, einige Ktn. stärker betroffen, wenige mittig etwas geknittert. Hier u. da meist kleinere Bug- oder Randeinrisse (teils rep.); die Randleisten-Ktn. u. wenige andere knapprandig sowie oben u. unten teilw. bis in die Bordüren beschnitten, dadurch Bildverluste. Kte. von Rheinland-Pfalz mit unschön rep. Bugeinriss unten.
Interesting composite atlas with 62 (61 double-page) engraved maps by - with only one exeption - various Dutch cartographers of the early 17th century, all maps without printed text on verso. Particularly noteworthy are 8 rare cartes-à-figures: one by Hondius-Hoeye (The Seventeen Provinces; according to Schilder/Stopp only 2 copies known), and 7 by Visscher: Denmark, France, Germany, Great Britain, Italy, Poland and Spain; all with four decorative borders.
Also included are maps by Blaeu (33), Danckerts (4), Hondius (2), Janssonius (11), Mercator, Visscher and an anonymous map after Mercator ("Bavaria ducatus"). The only non-Dutch map is "Carinthiae" by I. Holzwurm. - Mostly light browning, some spotting, staining and dampstaining in places, heavier to some of the maps only. A few maps creased at fold. Some tears to margins or folds in places (partly repaired); the 8 maps with decorative borders and a few others with narrow margins, shaved at top and at bottom, partly with some losses of image resp. border. Map of Rhineland-Palatinate with unsightly repaired tear at lower centerfold. Bound in old vellum, soiled and spotted, some dampstaining, spine defect, lacking ties.
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Merian, Theatrum Europaeum. 21 Bde.
Merian, M. - Theatrum Europaeum. Beschreibung aller Geschichten, so sich 1617 (-1718) zugetragen haben. Beschrieben durch J. P. Abelin (u. a.). 21 Bde. Frankfurt 1646-(1738). Fol. (35:22,5 cm). Mit 19 (statt 20) Kupfertiteln, 1 gest. Titelvignette, 1 Wappenkupfer, 606 (statt 664) gest. Ansichten, Plänen u. Karten, vielfach gefaltet oder doppelblattgr., 641 (statt 657) Porträts u. 16 Textkupfern sowie einigen gefalt. Tabellen. Prgt. d. Zt. mit spanischen Kanten, angestaubt u. fleckig, etwas berieben u. bestoßen, einzelne Bde. mit Einrissen an Rücken, Kapitalen u. Kanten, Bindebänder entfernt.
Wüthrich III, S. 113-272. - Nach Bänden komplettes Exemplar der berühmten, von Matthaeus Merian und seinen Nachfolgern illustrierte Jahrhundert-Chronik. "Aus eigener Lektüre möchten wir sagen, daß es in deutscher Sprache keine vergleichbare und ebenso reiche Fundgrube zeitgenössischer historischer Dokumentation über das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges und das von Ludwig XIV. gibt" (Wüthrich). Einzelbände erlebten bis zu 6 Auflagen; das vorliegende Exemplar setzt sich aus ersten bis dritten Drucken zusammen. Wüthrich zählt einen Maximalbestand von "693 verschiedenen Tafeln mit 722 Abbildungen. Davon hat M. Merian d. Ä. erwiesenermaßen nur 140 selbst gestochen... allerdings einige der schönsten und wertvollsten Kupfer seines gesamten Oeuvres... In den letzten Bänden kommen mitunter wahre Prunkstücke der Portraitgraphik vor". Die Porträts sind zunächst in den Text eingedruckt, ab Bd. 9 aber vollständig auf Einschaltbll. Da auch Wüthrich nicht alle Auflagenvarianten erfassen konnte, muss die Kollation sich noch immer auf die jedem Band beigegebenen Kupferverzeichnisse stützen, die dem Verlust oder der Neuanfertigung von Kupferplatten während der Auflagendrucke recht genau Rechnung zu tragen scheinen. Die obige Kollation ist auf diesem Wege erstellt, die Tafelzählung erfolgt rein physisch (2 Darstellungen auf 1 Tafel sind als 1 gezählt, eine große, auf 2 nicht zusammengesetzte Tafeln verteilte Darstellung als 2, hierin teilw. von Wüthrichs nicht einheitlicher Erfassung abweichend). - Es fehlt der Kupfertitel zu Bd. 21 (zu Bd. 20 nicht erschienen). Die fehlenden Tafeln u. Porträts entstammen vor allem den Bänden 19-21. In Bd. 3 eine Ansicht von Leipzig zusätzlich eingebunden, in Bd. 5 liegt die Tafel mit Darstellung des Schwedischen Lagers in Brörau als Doublette lose bei. - Insgesamt meist gebräunt, teilw. fleckig. Teilw. Falz- u. Randeinrisse sowie kl. Löcher, teilw. Darstellungen betroffen. Falttafeln meist etwas leimschattig im Bug. Gelegentlich Wurmspuren, einige Tafeln stärker betroffen u. mit etwas Verlust der Darstellung. Wenige Tafeln stärker beschnitten. Mehrere Tafeln u. wenige Textbll. lose. Porträt von Graf F. E. v. Solms-Tecklenburg in Bd. 21 durchgerissen und nur zur Hälfte vorhanden, oben nicht mitgezählt. Innendeckel mit altem Exlibris, Titel mit altem Besitzvermerk. Band 7 mit hs. lückenloser Provenienz auf freiem Vorsatz. oRR./Waf.
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The Sea Routes to India
(Grynaeus), Novus orbis. Basel 1555
Grynaeus, S. (& J. Huttich). Novus orbis regionum ac insularum veteribus incognitarum una cum tabula cosmographica, & aliquot aliis consimilis argumenti libellus. Adiecta est huic postremae editioni navigatio Caroli Caesaris auspicio in comitiis Augustanis instituta. Basel, J. Herwagen, 1555. Fol. (31,5:19,5 cm). Mit 1 (statt 2) Druckermarke, 2 Textholzschnitten, zahlr. Holzschnitt-Initialen u. 1 gefalt. Holzschnittkarte von Sebastian Münster. 26 Bll. (Bl. 20 weiß), 677 (recte 577) S. (ohne das letzte nn. Bl.). Ldr. d. 18. Jh. mit reicher Rücken- u. Stehkantenvergoldung; leicht berieben.
VD 16, G 3829; Alden-L. 555/42; Sabin 34104; Borba de Moraes 378; Harrisse 171 Anm.; Streit I, 72; Burmeister 63; Shirley 67 Anm. - Dritte und umfangreichste Basler Ausgabe dieser bedeutenden, auf Fracan Montalboddo zurückgehenden Reisesammlung, der frühesten Sammlung von Berichten über die Erforschung des Seeweges nach Indien nach Westen und Osten. Erstmalig unter Einschluss der Cortes-Briefe sowie 'De moluccis' von Maximilianus Transsylvanus und Missionsberichten aus Mexiko. "What the Münster-Holbein map lacks in precision it gains in richness of artistic decoration. Huge sea-monsters, mermaids, and an early high-pooped galleon embellish the oceans. The surrounding border to the map is filled with vivid vignettes of real or outlandish local scenes - winged serpents, grotesquely big-lipped natives, hunting scenes and feasting cannibals" (Shirley). Die Weltkarte hier nach Harrisse im Zustand B, "ASIA" in kleinerer Type gedruckt, der Schriftzug "Tropicus capricorni" hier aber unterhalb des südlichen Wendekreises. - Stellenw. leicht gebräunt, gegen Ende mit Wurmspuren mit kl. Buchstabenverlusten. S. 204 u. 205 mit Randanstreichungen in Tinte. Karte sorgfältig gereinigt u. stabilisiert, teilw. noch leicht gebräunt, wenige winzige Löchlein u. Einrisse (vor allem an den früheren Faltstellen), links sorgfältig rest. Randeinriss bis in das Bild u. ca. 10 cm des w. Randes ergänzt. Titel mit hs. Besitzvermerk des 16. Jh. u. Num. Es fehlt das letzte Bl. mit der 2. Druckermarke.
Third and most comprehensive Basle edition. With the Münster-Holbein map in Harrisse's state B, "Asia" is printed in a somewhat different and smaller type, but the "Tropus capricorni" is printed below the tropical line. - Light browning in places, small wormtraces at end (with small loss of letters), ink markings to pp. 204 & 205. Map carefully cleaned and re-glued, still slight browning here and there, with a few small tears and tiny holes (esp. at the earlier folds), at left marginal tear affecting image skilfully restored and part of blank margin supplied. Bound in 18th century brown calf, spine richly gilt, slightly rubbed. 16th century ms. ownership inscription and numbering to title. Lacking final leaf with the second printer's device.
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Botany - Zoology

Large Folio Edition
Levaillant, Histoire des oiseaux d'Afrique. 6 Bde.
Levaillant, F. Histoire naturelle des oiseaux d'Afrique. 6 Bände. Paris, Delachaussée, an XIII 1805-1808, bzw. Gide Fils, 1824. Gr.-fol. (53:36 cm). Mit 300 Tafeln in Farbkupferstich mit Retusche (297) und in Aquarellmalerei (3). Blauviolette Halblederbände d. Zeit mit goldgepr. Rückentiteln, Rückenvergoldung, goldgepr. Besitzernamen "Cte. A. de Rutant" u. Buntpapier-Deckelbezügen; Rücken leicht verblasst, etwas berieben, Ecken gering bestoßen.
Anker 298; Zimmer II, 391; Nissen, IVB 555; Bradley Martin 141; Ronsil 1780; vgl. Mendelsohn I, 892. - Exemplar der Ausgabe in Großfolio und auf starkem Velinpapier von einem der schönsten ornithologischen Werke seiner Zeit. "A most magnificent production, by far the most important ornithological work on Africa published up to this period" (Mendelssohn). Die prächtigen Farbkupfer nach J. Lebrecht Reinold von Fessard, Perée, Gremilliet u.a. von der "Imprimerie de (Jacques-Denis) Langlois" gedruckt. Die drei in der 4to-Ausgabe doppelblattgr. oder gefalt. Tafeln hier plano. Mischauflage: Bde. 1-3 in zweiter Ausgabe oder Titelauflage, Bde. 3-6 in erster Ausgabe bzw. Titelauflage der ersten Ausgabe. Diese große Ausgabe erschien parallel zur Ausgabe in 4to, die ersten 3 Bände ursprünglich (1796-1802) bei J. J. Fuchs (Textdruck von H. J. Jansen), Bde. 4-6 dann bei Delachaussée (Druck bei H. Perronneau) 1805-1808. Das vorliegende Exemplar vollständig bei Delachaussée (Druck H. Perronneau) erschienen. Bände 1-2 und 6 mit zusätzlichem Vortitel und Titelblatt einer Titelauflage bei Gide Fils 1824, Band 3 nur mit diesem Vortitel und Titel, Bde. 4-5 nur mit dem Vortitel u. Titel von Delachaussée. Zimmer kennt die Ausgabe in Gr.-fol. nur mit den 1805-08 datierten Titelblättern von Delachaussée, Anker beschreibt ein Exemplar von Bd. 1 mit der Druckerangabe H. J. Jansen auf dem Haupttitel, aber H. Perronneau auf dem Vortitel. "The first three ... also occur with title-pages dated An XIII, 1805, i.e. in copies in which the last three volumes are dated XIII, 1805, XIV, 1806, and 1808 respectivly, and which have been published by Delachaussée" (Anker). Exemplar der seltenen Titelauflage, ohne die separate Folge der Kupfer in einfarbigen Abzügen. - Teilweise schwach stockfleckig, einige Titel u. einzelne Blätter sowie die Mehrzahl der Bll. in Band 6 etwas stärker. Vereinzelt leicht gebräunt. Wenige kleine, meist alt hinterlegte Randeinrisse. Sieben Tafeln (138, 148, 218-222) im Format kleiner und zeitgenössisch auf Papiermasken montiert, Tafeln 49, 135 und 142 in qualitätvoller zeitgenössischer Aqualrellmalerei ergänzt, alles vermutlich durch den Verleger der Titelauflage von 1824, Théophile-Étienne Gide (1768-1837), der bereits ab 1813 unter "Gide Fils" firmierte. Taf. 111 mit Quetschfalte. - Die Namensprägung des Erstbesitzers auf den Rücken steht vermutlich für den Comte Albert Pierre François de Rutant (1803-1852).
The large folio edition of "Levaillant's most prominent work. It gives a comprehensive account of the birds of South Africa, based on Levaillant's personal experiences" (Anker). 6 volumes with 297 (of 300) colour engravings finished by hand and 3 supplementing matching watercolours from the period. Edition with revised respectivly new printed title pages. - Some, mainly minor foxing, somewhat heavier to few leaves and to the majority of the plates of the final volume. Little browning in places. Few small marginal backed tears. Creasemark to 1 plate. Seven plates in the size of the quarto-edition mounted in paper masks to match the large folio size, the 3 lacking plates supplied in fine watercolour, all presumably executed at the time by the editor of this last (?) re-edition of 1824. Bound in contemp. half calf, spines gilt and with gilt owner's name "Cte. A. de Rutant" at lower end; extremities slightly rubbed, corners little bumped.
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Manuscripts - Friendship Albums - Documents

Aus dem Benediktinerkloster Neustadt am Main
Heritius u.a., Theologische Schriften. Sammelhandschrift
Sammelhandschrift enthaltend sechs theologische Texte. Lateinische u. deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland, 15. Jahrhundert. Fol. Blattgr. 31:21 cm (11 Bll. 29:21 cm), Schriftspiegel ca. 22:14-25,5:14,5 cm. 2 Kolumnen (10 Bll. zu Beginn einspaltig), regliert. Von mehreren Händen mit braunen u. schwarzen Tinten in gotischen Kursiven geschrieben, meist rubriziert, tlw. mit rot eingemalten Initialen. 378 (statt 381?) Bll., davon 14 leer (in Bleistift foliiert 1-371). Überwiegend in Lagen zu 12 Bll. mit Reklamanten. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Blindprägung u. Schließenhaften; Bezug beschabt u. mit Fehlstellen, vorderes Innengelenk nach dem Vorsatz angebrochen, Rücken fehlt (alt mit Papier überzogen).
Meyer, Handschriften in den Fürstl. Löwensteinischen Bibliotheken, S. XXX (in: Kostbare Bücher aus drei alten fränkischen Bibliotheken, Würzburg 1988). - Reichhaltige Sammelhandschrift der Spätscholastik mit interessanter Provenienz, zusammengefügt aus mehreren Handschriften von verschiedenen Händen.
1. Bl. 1-10: Nicolaus Heritius, Ars praedicandi. "Explicit ars sermonu[m] p[rae]dicacionu[m] & coll[e]ccionu[m] edita p[er] fr[atre]m Nicolaum Herit[iu]m...". Ein weiteres Manuskript des Textes aus der Feder des Franziskanermönchs befindet sich in Oxford (Bodleian Libr., Lyell 79 ff. 114-128).
2. Bl. 12-65: Johannes Merkelin, Expositio seu postilla in epistulas dominicales. Incipit: "[F]ratres scientes quia hora est iam … Gloriosus doctor beatissimus" . Explicit: “[…] sextus timor filialis (?)”. Es fehlt das Eingangsblatt mit der Widmung an Bischof Heinrich von Ermland. Die Bll. 12-22 sind auf etwas kleinerem Papier geschrieben. Der Text bricht in der Mitte der rechten Kolumne auf Bl. 65 ab. Der Augustinereremit Johannes Merkelin (14. Jh.) aus dem Konvent Friedeberg (Neumark) verfasste noch ein Werk über die Eucharistie, nur dieses ist bisher veröffentlicht.
3. Bl. 66-67: Incipit: "Notanda q[uae]dam dubia q[ue] veniunt ex negligenciis in solemp[nita]te misse".
4. Bl. 68-77: Incipit: "Doctor Jo. groyczen (Groizsch?). Crebrius siquidem exhortacio[n]ibus inpulsatus a n[on]nullis fr[atr]ibus...". In 2 Händen geschrieben, die letzten 3 Bll. weiß.
5. Bl. 78-361: Homilien zum Jahresfestkreis. (286 alt in Tinte num. Bll., von denen Bl. 143 u. 252 fehlen). Der Text beginnt mit Predigten zum Osterfest und endet mit Mariae Verkündigung.
6. Bl. 362-367: De passione Domini. Incipit, “O vos omnes, qui transitis per viam, attendite et videte si est dolor sicut dolor meus … Considerando passionem domini nostri." Am Ende in Rot 16 Zeilen, überwiegend mit deutschen Übersetzungen von Namen biblischer Bücher: "Omelia leyhen rede", "Genesis der schopffunge", "Exodus des uszganges" etc.). Fol. 369-378 weiß.
Provenienz: Der Band stammt aus dem ehemals zur Diözese Würzburg gehörenden Benediktinerkloster Neustadt am Main. Auf dem Vorsatzblatt der Eintrag "Mon[aste]rij neustadt ad moenum", Bl. 1 mit dem Vermerk des Abtes: "Anno d[omi]nj 1552 decima die mensis februarij providens vir … civis Carolstat … libro me Conradus … Conradus abba[s] Neuenstadt.... Conradus abba[s] Neuenstad...". Der Abt Conrad Lieb war 1534-1555 im Amt. Das Kloster wurde 1803 aufgehoben und kam in den Besitz der Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Teile der Löwensteinschen Bibliothek wurden am 6. Oktober 1930 bei Joseph Baer als "süddeutscher fürstlicher Besitz" versteigert. "Erst der Auktionskatalog der Firma Joseph Baer ... rückte Löwensteins Bibliothek in helles Licht, war den Experten doch alsbald klar, das es sich um diese handelte" (Meyer). Beiliegend der entsprechende Katalogausschnitt (Nr. 23). Exlibris Ernst Fischer (1866-1951; Weinheim, später Freiburg), datiert 1905. - Stellenw. unbedeutende Wurm- oder Feuchtigkeitsspuren, vereinzelt gering fingerfleckig, insgesamt aber sehr gut erhalten.
Manuscript on paper, in Latin, with a few words in German. South Germany, 15th century. 378 (of 381?) leaves, including 14 blanks. A compilation of theological texts, came in 1552 in the possession of Conrad Lieb of the Benedictine Abbey of Neustadt on the Main. - Insignificant worming or dampstaining in places, sporadic light thumbing. Bound in contemporary blindstamped calf over wooden boards, rubbed with some exposure to boards, clasps and spine lacking, the latter covered with paper.
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Botany - Zoology

Meyer, Angenehmer Zeit-Vertreib. 3 in 2 Bdn.
Meyer, J. D. Angenehmer und nützlicher Zeit-Vertreib mit Betrachtung curioser Vorstellungen allerhand kriechender, fliegender und schwimmender, auf dem Land und im Wasser sich befindender und nährender Thiere. 3 in 2 Bdn. Nürnberg, J. J. Fleischmann & A. Bieling, 1748. Gr.-fol. (45,5:31 cm). Mit gest. Porträt, 3 gest. Titeln, 2 gest. Titelvign. u. 240 Kupfertafeln, in meist schönem Altkolorit. 3 Bll., 56 S., 1 Bl.; 1 Bl., 28 S., 1 Bl.; 1 Bl., 10 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckelbordüren u. farb. Rschild., berieben u. beschabt, Rücken mit reparierten Fehlstellen.
Nissen, IVB 360; Anker 338, Fine Bird Books 123. - Erste Ausgabe eines der schönsten deutschen zoolgischen Werke des 18. Jahrhunderts mit prachtvollen und sorgfältig kolorierten Tafeln nach Zeichnungen des Nürnberger Miniaturmalers, Kupferstechers und Kunsthändlers Johann Daniel Meyer. Abgebildet und beschrieben werden Wirbeltiere, in der Mehrzahl Vögel und Säugetiere, aber auch einige Fische, Reptilien und Amphibien. Die ersten 200 Tafeln zeigen Tiere mit ihren Skeletten, die letzten 40 Tafeln zeigen exotische Tiere, die wohl nicht nach dem Leben gezeichnet wurden und deren Skelette nicht abgebildet sind. - Provenienz: Gest. Wappenexlibris 'Manchester library' auf Innendeckeln. - Tls. etwas gebräunt, gering stock- oder fingerfleckig, Kopfschnitt etwas angestaubt, 1 Taf. mit Einriss mit Bildberührung, 1 Taf. mit Randeinriss, Portr.-Taf. u. Kupfertitel von Bd. 1 mit kl. Läsuren u. Farbwischern. Sehr breitrandiges Exemplar.
Three volumes bound in two. First edition, illustrated with portrait, two engraved titles and 240 engraved plates, mostly in fine contemporary colouring. "A very rare and unusual book which has a plate of each bird, and underneath or on a succeeding page a plate of its anatomy" (Fine Bird Books 123). - Provenance: Engr. armorial bookplate of 'Manchester Library'. - Very wide-margined copy. Some browning in places, minor foxing or fingerstaining in places, some duststaining to upper edge, tear to 1 plate touching image, marginal tear to 1 plate, some fraying and colour smudging to engr. portrait and engr. title of vol. 1. Bound in contemporary marbled calf, gilt filet borders, coloured spine label, rubbed and worn, exposures to spine repaired.
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Modern Literature - Private Press Books - Fine Bindings - Exlibris

Cros/Manet, Le fleuve
Manet, E. - Cros, C. Le fleuve. Eaux-fortes d'Edouard Manet. Paris, Libr. de l'Eau-Forte, (1874). 4to (29:24,5 cm). Mit 8 (inkl. Titelvign.) Or.-Radierungen von Edouard Manet. 15 S. Lwd. um 1900, gering berieben, Ecken u. Kapitale etwas bestoßen. In mod. Holzschuber mit Rückentitel, dieser am Rand etwas aufgebogen u. vereinzelt leicht angebrochen.
The Artist and the Book 177; Vicaire II, 1072; Carteret IV, 128; Guérin 63 a-h. - Eins von wenigen unnummerierten Exemplaren "de Presse" einer Gesamtauflage von 100 Exemplaren, Druckvermerk von Autor und Künstler signiert. Das seltene erste der drei von Manet illustrierten Bücher, die alle zwischen 1874 und 1876 in wenig bekannten und etablierten Verlagen erschienen waren. "Probably the first 19th century book to have a truly modern appearance, with etchings simplified almost to abstraction, a square format, and wide margins. Much of the atmospheric quality is due to careful printing by Auguste Delatre, noted etcher and teacher, who sometimes rubbed his plates slightly after wiping, to spread the ink and soften the tone." (The Artist and the Book). - Papierbedingt gebräunt, wenige geringe Randläsuren. Das erste Blatt (mit Vortitel u. Druckvermerk) auf anderem Papier gedruckt, etwas fleckig u. mit Prägestempel "Bibliotheque Emile Bergerat", wohl der französische Schriftsteller und Journalist, 1845-1923.
One of a few unnumbered copies "de Presse" of a total edition of 100 copies, signed by author and artist. The rare first of three books illustrated by Manet, all published between 1874 and 1876 by little known and established publishers. With 8 engravings by Edouard Manet. - Some browning, a few minor marginal tears. The first leaf (with half-title and imprint) printed on different paper, somewhat stained and with embossed stamp "Bibliotheque Emile Bergerat", probably the French writer and journalist, 1845-1923. Bound in cloth around 1900, spine label, slight rubbing. In a recent wooden slipcase.
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Geology - Mining - Mineralogy

Agricola, De re metallica
Agricola, G. De re metallica libri XII, quibus officia, instrumenta, machinae, ac omnia denicq(ue) ad metallicam spectantia ... ita ob oculuos ponuntur, ut clarius tradi non possint. Eiusdem de animantibus subterraneis liber, ab authore recognitus. Basel, H. Froben & N. Episcopius, März 1556. Fol. (31:22 cm). Mit 2 (1 eingefalt.) Holzschnitt-Tafeln, 292 tlw. ganzseit. Textholzschnitten u. 2 Druckermarken. 6 (d.e.w.) Bll., 538 (recte 502) S., 41 (d.l. 4 w.) Bll. Neuerer blindgepr. Ldr. im Stil der Zeit (von Geert van Daal, unsigniert) in Lwd.-Kassette mit goldgepr. Rtitel.
PMM 79; VD 16, A 907; IA 101.559; Horblit 2b; Sparrow 4; Dibner 88; Hoover 17; Duveen 4; Darmstaedter, Agricola S. 45 f. u. 87 f.; Michaelis-Prescher 21 u. Horst 743 ff. - Erste Ausgabe des bedeutendsten Bergbaubuches der Renaissance, das auch andere Bereiche der Technik und des Maschinenbaus behandelt. "The first systematic treatise on mining and metallurgy and one of the first technological books of modern times" (PMM). "Das Werk ist mit 292 Holzschnitten ausgestattet, wovon 23 einfache geometrische Figuren darstellen und 269 lagerstättenkundliche Bilder, markscheiderische Instrumente, bergmännisches Gezähe, Geräte, Maschinen, Grubenbaue, ja sogar die Salzgewinnung aus dem Meer, eine Glashütte u.a.m. darstellen. Diese Holzschnitte wurden in Basel nach Entwürfen von Basilius Wefring aus Joachimsthal hergestellt. Daran waren u.a. zwei bekannte Meister beteiligt: der Zeichner Hans Rudolf Manuel Deutsch aus Bern und der Holzschneider Zacharias Specklin aus Straßburg" (Horst 743f.). - Etwas gebräunt, stellenw. gering braunfleckig, S.447-472 mit Wasserfleck in der unteren Außenecke, Titel mit Jahreszahl von alter Hand, gering fleckig u. mit kl. fachmännisch ergänztem Stempel-Ausschnitt mit Buchstabenverlust verso (dieser sorgfältig hs. ergänzt), vereinzelt mit Anmerkungen von alter Hand, letztes Bl. mit Liste römischer Münzwerte von alter Hand, die ungefaltete Holzschnitt-Tafel etwas knapp beschnitten.
First edition of the most important Renaissance book on mining and technical sciences in general. - With 2 woodcut printer's devices, 2 (1 folding) woodcut plates and 292 (some fullpage) woodcuts. - Some browning, faint brownstaining in places, waterstain to lower corner of p. 447-472, old ms. dating to title, ms. annotations in places and ms. list of Roman coin values to last leaf, title recto with expertly replaced loss due to excised stamp and verso with ms. replaced letters, 1 plate shaved. Bound in recent blindstamped calf to style in cloth clamshell-box with gilt title to spine.
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Americas

Spectacular Sketch-Book of His Voyage to South America
Bibra, Skizzenbuch zur Südamerikareise / 2 Bde.
Bibra, E. v. Skizzenbuch "Zur südamerikanischen Reise". Deutsche Handschrift auf Papier. 1849/1850. Blattgr. ca. 16:10 cm. 148 (7 weiß) Bll., davon 140 mit eigenhändigen Zeichnungen in Bleistift oder Tinte, tlw. ankoloriert oder laviert. Ldr. d. Zt. mit etwas Vergoldung, Goldschnitt sowie Schlaufen zur Aufnahme eines Stifts; berieben u. bestoßen, vorderes Innengelenk angebrochen, vorderer freier Vorsatz nur tlw. vorhanden, hinterer lose. In mod. Hmaroquinkassette.
Ernst v. Bibra (1806-1872), der sich als Naturforscher vor allem in der angewandten Chemie hervortat, unternahm 1849-1850 eine Studienreise nach Südamerika, die ihn zu Schiff von Bremen aus u. a. nach Rio de Janeiro, Corral ("Porto Coral"; Chile), Valparaiso, Santiago de Chile (von dort eine Exkursion in die Kordilleren), Tocopilla, Cobija (Bolivien) und Callao (Peru) brachte, von wo aus er Lima besuchte. 1854 veröffentlichte Bibra in 2 Bänden seine 'Reise nach Südmerika'. "Gerade von Peru, Chile und Bolivia wußte man ... noch recht wenig, und so haben seine geistvoll geschriebenen, allenthalben den denkenden Naturforscher bekundenden Skizzen zu Begründung einer wissenschaftlichen Landeskunde jener Staaten das Ihrige beigetragen, ebenso wie 2 Abhandlungen speciellen Inhalts, welche die Wiener Akademie in ihre Denkschriften aufnahm" (ADB XLVII, 758f.). Vorliegendes Skizzenbuch mit dem Motto: "Wen(n) Euch das nicht gefällt was ich hier gezeichnet so ist mir das gleich. Ist auch solches nicht deßhalb geschehen, sondern nur damit ich selbst eine Erin(n)erung habe, an das, so ich in fremden Lande gesehen." Fast alle Skizzen sind datiert und beschriftet, beginnend am 14. 4. (18)49 und endend am 3. u. 4. 7.(18)50. Die ersten beiden Zeichnungen sind in der 'Reise nach Südamerika' erwähnt. "Taufstein und Schloßverzierungen im Dom (waren) die ersten Skizzen in meiner Zeichenmappe" (I, 4). Es folgen Schiffe und Porträts von Mitreisenden bzw. Angehörigen der Schiffsmannschaft. Im weiteren Verlauf der Reise zeichnete Bibra u. a. Küstenlinien (darunter bei Rio de Janeiro und Kap Hoorn), Städte, Felsformationen (diverse Porphyrfelsen, einen Querschnitt durch den Vulkan von Ascotán etc.), Einheimische, Pflanzen und Tiere, besonders Meerestiere (u.a. ein fliegender Fisch und "Hai - geangelt 27.5.1850, 8h"), Naturerscheinungen, eine altperuanische Mumie, Details des Schiffes etc. Einige weitere Zeichnungen finden sich in der 'Reise' beschrieben, so "die Küste v. Peru vom Dache des Marine Hotel in Callas. 6.3.1850". Dort war Bibra in einer Hütte auf dem Dach des Hotels untergebracht: "(ich) ließ mir eine Flasche Ale bringen nächst einem Imbisse, und zeichnete so gut es ging während des Essens einen Theil der Küste und des Hafens" (II, 267). - Gleichmäßig leicht gebräunt, stellenw. etwas fleckig, einige Bll. alt angefalzt u. dort leimschattig, wenige lose. - In einer Tasche im hinteren Innendeckel ein offensichtlich an Bibra gerichteter eigenhändiger Brief mit Unterschrift des Verlegers Georg Westermann, datiert 15. April 1872 (1 S. auf 1 Doppelbl.), in dem es um Abbildungen zu einem Aufsatz geht. - Dazu: Tafeln zur Abhandlung: Beiträge zur Naturgeschichte von Chile von Freiherrn v. Bibra. Beilage zu den Denkschriften der Kais. Akademie der Wissenschaften. Mathem.-Naturw. Classe, Bd. 5. Wien 1853. Qu.-fol. 5 farb. lith. Tafeln. - Tafel VII (Fernsicht von der hohen Cordillera über das Flachland von Chile bis zur Küsten-Cordillera) ist nach einer Zeichnung im vorliegenden Skizzenbuch gefertigt.
Sketchbook of Freiherr Ernst von Bibra's well-known voyage to South America, with 140 illustrated leaves, mostly pencil or brown pen drawings, partly with handcolouring wash drawings. He was a famous naturalist and one of the early pioneers writing on psychoactive drugs. As a result of his voyage he published his 'Reise in Südamerika' in 1854. The title of the present manuscript has the following device (in translation): "When you do not like what I have written, I do not care. It is not for you, but to have a recollection what I have seen in foreign countries". Almost all drawings have pencil annotations many with dates, starting 14. 4. (18)49 and ending 4. 7. (18)50. The drawings include portraits of probably crew members or passengers (Lamers, Friedmann, Kunitz, Kühn and others); profiles of the coast of Portland (England); medusa; a flying fish; the coast of Brasil; the coast near Rio de Janeiro; several drawings showing the harbour entrance of Rio de Janeiro and its surroundings; a detailed landscape with palm trees, agaves and mountains signed Rio de Janeiro 27.6.49; several detailed drawings of Cape Horn; the coast of Chile (Valdivia & Conception); Valparaiso seen from the sea; a view of Valparaiso town and harbour; 2 drawings of an aloe; la casa del Caballero Michael Dores; a view of the Cordillera; a camp with tent, rifle, fire etc. in the Cordillera; illustrations of the island 'mas a fuerta'; the harbour of "Porto Coral" (Corral); an old Spanish chapel of Porto Coral; several plates of indians; a skull of a whale; a view of Tocopilla; detailed study of porphyry rocks; a view from the roof of the hotel in Callas; some exotic fruit; an old Peruvian mummy; a shark; crustacea; several exotic fishes; a number of plates of evertebrates with the longitude and latitude; the Eddystone lighthouse; a section of 6 plates with a separate ornamental title 'Nautica' portraying a ship, sails and ship equipment. - Mild browning; some staining here and there; few leaves mounted on guards and glue-shadowed there, few leaves loose. Contemporary calf, worn, lacking part of front free endpaper, rear free endpaper loose; front inner hinge cracked but firm. - We join: the coloured lithographed plates to one of the papers of Bibra, one of them an exact copy of a plate found in his sketchbook.
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With de Bry's Version of Le Moyne's Map
Bry, Brevis narratio
Bry, T. de. (Americae). Brevis narratio eorum quae in Florida Americae provincia Gallis acciderunt... quae est secunda pars Americae. Frankfurt, J. Wechel für de Bry, 1591. Fol. (33:24 cm). Mit 2 gest. Titeln, 44 Textkupfern sowie 1 doppelblattgr. u. eingefalt. Kupferkarte, alles koloriert u. teilw. goldgehöht. 3 Bll., 30 S., 1 nn. Bl., XLII num., 12 (statt 15) nn. Bll. Mod. brauner Maroquinbd. mit etwas Vergoldung.
Alden-L. 591/39; Church 145; Crawford S. 111 ff.; zur Karte: Burden 79; Garratt G 2 (in: The Map Collector 1979, 9); Goss 16; Cumming 14 ("Important map"). - Zweiter Teil der ersten lateinischen Ausgabe von de Brys "Americae". "This part gives an account of the unfortunate expeditions of the French Huguenots to Florida under Jean Ribaut (1562); René de Laudonnière (1564); and Dominique de Gourgues (1567)" (Church). Mit der später vielfach kopierten Florida-Karte nach J. Le Moyne de Morgues. - Etwas gebräunt u. fleckig, vereinzelt stark, stellenw. auch etwas wasserfl., einige Randeinrisse hinterlegt u. einzelne Eckabrisse ergänzt. Erster gest. Titel beschnitten, rundum angerändert u. insgesamt verstärkt; bei den 3 folgenden Bll. Blattränder etwas ausgefranst u. Randläsuren rep., das Widmungsbl. wohl aus einem anderen Exemplar ergänzt, außerdem oben angeschnitten u. angerändert (mit kl. Nachzeichnungen in der ersten Zeile). Index mit kl. Tintenkritzelei, Bl. XX mit alter Unterstreichung, H3 mit Randnotiz. Zweiter gest. Titel mit kl. rep. Einriss u. 2 kl. Löchern mittig, ebenfalls ganz verstärkt. Kupferstich 8 auf ein auf altem Papier nachgedrucktes Textbl. montiert; 4 Kupf. rechts knapp be- u. 5 leicht angeschnitten; die Kte. leicht fleckig, mit Restaurierungen (u.a. mittig kl. Bildverlust ergänzt), knapp be- u. teilw. die Einfassung auch leicht angeschnitten sowie oben angerändert. Fehlen nach Crawford 1 Bl. der Lage H (vor H2 recte H3; Kolophon), außerdem K1 (das Erratablatt "Mendae quaedam...") u. 1 w. Bl. am Schluss. Bei unserem Ex. wie auch teilw. bei Vergleichsexemplaren beginnt das "Parergon continens" jedoch auf 1 Bl. mit Sign. K und das Folgebl. hat die Sign. K2 (das "K" auf einem kl. montierten Papierschildchen). Trotz der genannten Mängel sehr ansprechendes Exemplar, bei dem auch alle Initialen u. ornamentalen Zierstücke koloriert sind.
First edition of the second part of the "Great voyages". With 2 engr. titles, double-page and folded engraved map after J. Le Moyne de Morgues, and 44 text engravings, all attractively coloured and partly heightened in gold. - "Despite the fact that this map was not very accurate its influence was considerable... Most of the information on the map is derived from Indian sources and not French ones" (Burden). "It does show Port Royal (Portus Regalis) for the first time on a printed map" (Goss). - Some browning and spotting, heavier in places; some waterstains here and there, marginal tears and corner tear-offs repaired. First engr. title trimmed, remargined, and completely reinforced; some marginal fraying and marginal repairs to following 3 leaves. Dedication possibly supplemented from another copy, also shaved and remargined at top (with small ms. supplies to first line). Ink scribbling to margin of index, leaf XX with old underlining, H3 with marginal note. Second engr. title with small rep. tear and 2 small holes at center, also completely reinforced. Plate 8 mounted on a text sheet reprinted on old paper. 4 engravings narrow margined at right and 5 slightly shaved. Map slightly stained, with some restorations (small image loss at lower centerfold supplemented), narrow margined resp. slightly shaved and at top remargined. According to Crawford lacking 1 leaf of gathering H (before H2 recte H3; colophon), also K1 (errata sheet) and final blank. In our and some other copies the "Parergon continens" begins on leaf K and the following leaf with sign. K2 (the "K" on a small mounted paper label). Despite these defects, a very fine copy with all engravings, initials and ornamental pieces in attractive later colouring. Bound in recent brown morocco with modest gilt.
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Early Printed Books - Books with Woodcuts

Ziegler, Terrae sanctae descriptio
Ziegler, J. Terrae sanctae, quam Palaestinam nominant, Syriae, Arabiae, Aegypti & Schondiae doctissima descriptio, una cum singulis tabulis earundem regionum topographicis. Terrae sanctae altera descriptio, iuxta ordinem alphabeti, authore W. Weissenburgio. Straßburg, W. Rihel, 1536. Fol. (28:20 cm). Mit 8 doppelblattgr. Holzschnitt-Karten auf 12 nn. Bll. u. einigen Holzschn.-Diagrammen im Text. CVIII Bll., Bl. CIII-CXLII (= 148 Bll.), 16 nn. Bll. (inkl. 2 Erratabll.). Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg., goldgepr. Deckelfileten u. goldgeprägtem Mittelstück auf beiden Deckeln, restauriert, etwas beschabt, Außengelenke angeplatzt, vorderes Innengelenk verstärkt, Buchblock nach dem Vorsatz angebrochen.
VD 16, Z 449 (berichtigte Aufnahme); Adams Z 154; Muller 395, 16; Tobler 182 f.; Ibrahim-Hilmy II, 366; Sabin 106.331; Alden-L. 536/22; zu den Karten: Karrow, Mapmakers 86/11-16; Laor 866-869A; Meurer, Fontes S. 273 f.; Nebenzahl 70 f.; Zacharakis-Scutari 3740/2406; zur 8. Karte: Nordenskiöld 60 (& 105); Mingroot/Van Ermen 7; Old Maps of Finland 2; Dreyer-Eimbcke, Island, Grönland u. das nördl. Eismeer 50 ff.. - Zweite Ausgabe, eine Titelauflage des Erstdrucks von 1532 ("Syria, ad Ptolomaici operis rationem"), dem lediglich das Ortslexikon von Weissenburg (Bll. CXI-CXLII) sowie der Index (14 nn. Bll.) eingefügt wurden. Nach Karrow und Meurer stellt die Palästina- und Skandinavien-Beschreibung des bayerischen Humanisten, Astronomen und Geographen den einzigen gedruckten Teil einer geplanten geographischen Enzyklopädie in Anlehnung an Ptolemäus dar. Die Karten zeigen Syrien mit Zypern (nicht bei Navari), Palästina, Arabien und Ägypten sowie Skandinavien (mit Island u. einem Teil von Grönland). Beruht die Palästina-Beschreibung auf gründlicher Auswertung bereits vorhandener Quellen, so beruft sich Ziegler für den Skandinavien-Teil ("Schondia", Bll. LXXXVI-CX) auf die Auskünfte von 4 schwedischen Prälaten, die Ziegler in Rom kennengelernt hatte, unter ihnen der Bruder von Olaus Magnus, Johannes. "Insbesondere war es Z., der als erster mit voller Bestimmtheit erkannte, daß die Achsenrichtung der skandinavischen Halbinsel nicht eine ostwestliche, sondern eine nordsüdliche sei" (ADB). Der Abschnitt enthält auch eine Beschreibung von Island und seiner Vulkane (nicht bei Fiske, ausführliche Wiedergabe bei Dreyer-Eimbcke a.a.O.). "Under 'Gronlandia' some interesting communications about Cabotus are inserted. His report that he had encountered ice during the month of July in the Greenland Sea is dismissed with the positive assertion that this could not have been possible even at the pole, at that time of the year" (Nordenskiöld). Zu diesem "Schondia" überschriebenen Abschnitt die letzte der 8 großen Karten, "the first work of Nicolaus Germanus. Its most important revision was the alignment of the Scandinavian peninsula ... Ziegler's Schondia map exerted a powerful influence on later cartography. We shall only attempt to list the maps that were the earliest and most direct transmitters of his conception... (J. Schöner 1533; Frisius-Mercator 1537; Mercator 1538; Münster 1540)" (Karrow S. 609-610). "With this publication he endeavoured to break away from the long-established Clavus-tradition" (Mingrot/Van Ermen). "We have here for the first time a map, though a rough one, of Finland" (Nordenskiöld), "the earliest map to show Finland as a separate peninsula" (Old Maps of Finland). Erwähnt sei noch der interessante kartographische Irrtum einer Landbrücke zwischen Lappland und Grönland. - Meist etwas stockfleckig; gegen Ende gebräunt u. stärker fleckig; stellenw. mit Wasserfleck; wenige kleine Randläsuren; Karten meist mit etwas durchschlagendem Text von der linken Versoseite, Karte 1 etwas stärker stockfleckig; Titel mit Namenszug Branque sowie gestrichenem Namenszug; Wappenexlibris Dampierre und gedrucktes Schildchen "Eyriès".
Second edition, enlarged by Weissenburg's "Terrae Sanctae descriptio" (fol. CXII-CXLII) and 14 leaves of index to Ziegler's work. One of the scarcest geographical works on the near and middle East. With 8 double-page woodcut maps depicting Syria and Cyprus, Palestine, Arabia, Egypt and Scandinavia (see German description). - Some foxing mostly throughout; some browning, heavier foxing and some waterstaining in places; few marginal tears; impression from the printed text on verso of the maps somewhat shining through, some heavier foxing to first map; 2 owner's inscriptions to title, 1 tinted out, the other "Branque". Armorial bookplate "Dampierre" and printed label "Eyriès". Contemporary calf gilt, restored, joints cracked, front inner hinge strengthened, bookblock cracked but firm.
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Incunabula

Thomas Aquinas, De ente et essentia. Venedig 1496
Thomas Aquinas. De ente et essentia. (Mit Kommentar von Thomas Caietanus und Armandus de Bellovisu). Venedig, Otinus de Luna für Alexander Calcedonius, 14. Oktober 1496. Fol. (32,5:22 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit Titelholzschnitt. 54 num., 1 nn. Bl. Hprgt. d. 19. Jh.; etwas angestaubt u. gering fleckig.
Hain 1504; GW M46138; BMC V 567; Goff T-290; Sander 7285. - Erste Ausgabe mit dem Kommentar des Thomas Caietanus. Sehr selten im Handel. Frühe philosophische Arbeit des Thomas von Aquin "De ente et essentia" (Über das Seiende und das Wesen), in der er die Grundbegriffe der aristotelischen Metaphysik, Boethius, Avicenna u. Averroes diskutiert. Erster eigenständiger Kommentar des T. Caietan, der auch als Begründer des Thomismus in der Renaissance bezeichnet wird, zu einem Text des Thomas von Aquin. Nur 2 Wochen zuvor (28. Sept. 1496) waren seine Zusätze zu dem Kommentar des Dominicus de Flandria zu Thomas von Aquin als seine erste diesbezügliche Publikation beim gleichen Drucker erschienen. Caietan (1469-1534; eigentl. Jacopo de Vio aus Gaeta; Ordensgeneral der Dominikaner, päpstlicher Legat) hatte in Neapel, Bologna u. Padua studiert, wo er 1494 promoviert wurde und Vorlesungen zur thomistsichen Metaphysik hielt. "Der wichtigste Thomist im frühen 16. Jh. war Thomas Cajetan OP, dessen großer Summenkommentar (erschienen ab 1508) bis ins frühe 20. Jh. zu einem Referenzwerk avancierte" (T. Marschler in: Staatslexikon online). Später hatte er als päpstlicher Legat den Vorsitz bei Luthers Anhörung auf dem Augsburger Reichstag 1518 inne, wo er von Luther den Wiederruf seiner Thesen forderte. Der Titelholzschnitt mit Darstellung des Erzengels Gabriel stellt die Verlegermarke des Calcedonius dar. - Schwach gebräunt und nur leicht fleckig. Vereinzelte alte Marginalien in Tinte. Letzte 2 Bll. mit kl. Wurmgang im Satzspiegel mit geringem Buchstabenverlust.
First edition of the first independent commentary on a text by Thomas Aquinas by T. Caietan, also known as the founder of Thomism in the Renaissance. Very rare in the trade. With a small woodcut on the title. - Slight browning and staining. Small old ink marginalia in places. Little worming to last 2 leaves with little loss of letters. Bound in 19th cent. half vellum; somewhat dust soiled and little stained.
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Americas

From the Library of Henri Ternaux-Compans
Fernandez, Historia del Peru
Peru. - Fernandez, D. Primera, y segunda parte, de la historia del Peru. 2 Tle. in 1 Bd. Sevilla, H. Diaz, 1571. Fol. (30:21 cm). Mit wiederh. Wappenholzschnitt auf den Titelbll. u. 3 Textholzschnitten. 4 nn., 142 (recte 138) num.; 130 num. Bll. Maroquin. d. 19. Jh. mit goldgepr. Supralibros (Widderkopf u. Buchstaben H. T.) auf beiden Deckeln, goldgepr. Rtit., Goldfileten auf Steh- u. Innenkanten, Goldschnitt; fleckig u. etwas beschabt, Rücken u. Vorderdeckel verblasst, Vorsatzbll. etwas sporfleckig.
Palau 89549; Vindel 986; Penney 200; Sabin 24133; Alden-L. 571/10; Streit II, 205, 875; nicht bei Adams. - Erste Ausgabe. Authentischer Bericht über die spanische Eroberung und frühe Kolonisierung Perus, der so viele verlässliche Details enthielt, dass die Verbreitung vom Indischen Rat verboten und erst 1729 gestattet wurde. "Verfasser würdigt die Verdienste des B. de Las Casas um die Sache der Indianer und für das Zustandekommen der Nuevas Leyes (1542)... der übrige Teil des Werkes behandelt die Vorgänge in Peru, die der spanischen Kolonialgeschichte angehören" (Streit). Exemplar mit eigenhändiger Unterschrift des Autors auf dem 1. Titel (etwas verblasst) und dem letzten Blatt. - Leicht gebräunt, vereinzelt stärker od. leicht fleckig. 1. Titel mit langer vertikaler Quetschfalte u. im w. Rand kl. Querriss sowie rep. Randein- u. Randausrissen. In Tl. 2 Bll. 42 u. 44 mit dünnen Papierstellen (jeweils mit kl. Riss im w. Unterrand); Bl. 113 mit ergänztem Eckabriss, ca. letzte 8 Bll. mit rep. Randaus- u. Randeinrissen, die beiden letzten Bll. stärker betroffen (bei Bl. 129 auch mit kl. Buchstabenverlusten). Mit Supralibros des französischen Sammlers und Bibliographen Henri Ternaux-Compans (1807-1864), der u.a. eine Reisesammlung zur Entdeckungsgeschichte Amerikas herausgab. Im vord. Innendeckel das kl. Exlibris von José M. Rodriguez/Bibliotheca Chizigonana, datiert 1938.
First edition, with repeated woodcut coat-of-arms on titles and 3 woodcuts in the text. Authentic account of the Spanish conquest and early colonization of Peru, so copious of reliable detail, that distribution was forbidden by the Council of the Indies and permitted not until 1729. Many copies being destroyed in the meantime, the volume has become excessively scarce. With autograph signature of the author on first title (somewhat faded) and final leaf. - Light browning, heavier in places, occasional light spotting. First title with vertical printer's crease, small tear to blank margin and rep. marginal tears and tear-offs. In the 2nd part 2 ll. with paperflaws, l. 113 upper blank corner rep. and final leaves with rep. marginal tears and tear-offs, final 2 leaves more affected (l. 129 with small letter losses). Bound in 19th century morocco with gilt supralibros and monogram of the French historian Henri Ternaux-Compans (who collected and published a valuable series of works concerning the discovery and early history of South America) on both covers, gilt edges; stained and somewhat rubbed, spine and front cover faded. Later library label of José M. Rodriguez/Bibliotheca Chizigonana on front paste-down.
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Botany - Zoology

Miller, Illustratio Linnaei
Miller, J. (eigentlich J. S. Müller). Illustratio systematis sexualis Linnaei. Denuo edita, revisa ac translatione germanica locupletata per M. B. Borckhausen. Frankfurt, Varrentrapp & Wenner, 1804. Gr.-fol. (51:35 cm). Mit 108 altkol. Kupfertafeln. 60 Bll. Text. Hldr. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben, Ecken u. Kanten bestoßen, Rsch. mit Ausriss.
Nissen, BBI 1373; Stafleu-C. 6486; vgl. Great Flower Books S. 68 u. Abb. bei S. 7 u. Henrey 1153 ff. - Zweite von Borckhausen herausgegebene und verbesserte Ausgabe. "Greatly impressed, Linnaeus wrote that Miller's plates were more beautiful and accurate than any seen since the beginning of the world" (Great Flower Books). Mit schönen und fein kolorierten Pflanzendarstellungen. Enthält 4 nn. Tafeln mit Blattformen und 104 num. Tafeln. - Ränder vereinzelt gering fingerfleckig, letzte Taf. mit wenigen kl. Flecken im Bild u. leicht knitterfaltig. Insgesamt gutes, sauberes Exemplar.
Second edition by Borckhausen, illustrated with 108 handcoloured engraved plates. - Occasional slight marginal foxing, final plate with slight creasing and a few small stains to image. A fine and crisp copy bound in contemporary half-calf, somewhat rubbed, edges and corners somewhat worn, spine label defective.
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Africa

Alvares, Priester Johann
Alvares, F. Warhafftiger Bericht von den Landen, auch Geistlichem und Weltlichem Regiment des Mechtigen Königs in Ethiopien, den wir Priester Johann nennen, wiesolches durch die Kron Portugal erkündigt worden. Aus der Portugallischen und Italienischen Sprach in das Deutsche gebracht, und zuvor nie im Druck ausgangen. Eisleben, J. Heller, 1566. Fol. (32,5:21 cm). Mit 1 blattgr. Holzschnittkarte, 7 Textholzschnitten u. Druckermarke. 5 Bll., 444 (recte 436) S., 1 Bl. - Angeb.: J. Gobler. Chronica der Kriegßhändel des...Keysers und Fürsten Maximiliani des Namens der Erst. Frankfurt, Egenolffs Erben, 1566. Mit 2 (1 kl.) Holzschnitt-Porträts im Rund, 1 Holzschnitt u. gr. Druckermarke. 10 nn., 86 num. u. 1 w. Bll. - Ders. Chronica und Historien der Braunschweigischen Fürsten herkomen, Stamm unnd Geschlecht. Auch andern Genachparten Fürsten ursprung etc. Vor zeiten in reimen beschrieben. Frankfurt, Egenolffs Erben, 1566. Mit Portrait-Medaillon in Holzschnitt auf Titel. 1 nn., 53 num., 1 nn. Bll. Blindgepr. Schweinsledereinband d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen u. blindgepr. schwarz gepr. Titel auf Vorderdeckel; angestaubt, etwas berieben u. bestoßen, Bezug an Kanten stellenweise geplatzt.
I. VD 16, A 2063; IA 104.038; Streit XV, 1803; Kainbacher (4.A.) 15; Sabin 974, Fußnote; über Inhalt u. Bedeutung vgl. Henze I, 63 u. besonders King Manuel 42 (portugies. Or.-Ausgabe von 1540). - Erste deutsche Ausgabe. Von großer Seltenheit, besonders im wohlerhaltenen Einband. Das erste Buch eines europäischen Autors über Äthiopien, der viele Jahre lang im Land lebte und dort auch wahrscheinlich einen Teil des Werkes schrieb. "Seine Verdadera informaçam (1540) leitete eine Epoche in der europäischen Kenntnis von Äthiopien ein; sie war die erste und blieb länger als ein Jahrhundert die wichtigste Quelle über jenes Land, über das bis dahin, nach den Worten Ramusios, nichts vorgelegen hatte" (Henze). - II. VD 16, G 2292; Richter 224; Stintzing-L. I, 585, 17. - Einzige Ausgabe. Chronik des Venediger Krieges 1508. Am Schluß eine Art Fürstenspiegel in dt. Versen. - III. VD 16, G 2293; Richter 225; Goed. II, 324, 17. - Einzige Ausgabe. Von Gobler veranstaltete Neufassung der älteren Reimchronik. - Insgesamt etwas gebräunt u. stellenweise stockfleckig, Titel u. einige Blätter stärker gebräunt. Ein Blatt mit Eckabriss. Ein nn. Bl. am Schluss der Chronica der Kriegshändel fehlt.
I. First German edition of the first book on Ethiopia by a European author. Father Francisco Álvares came to the country first as a member of the embassy of Duarte Galvâo in 1515, which failed. He went to India and returned to Abyssinia as a member of Rodrigo de Lima's successful embassy, whose fleet reached Massowah on April 7th, 1520. Together with the Abyssinian ambassador, Saga Zaâb, he returned to Lisbon in 1527. He brought with him letters and a golden cross from King David of Ethiopia for the Pope which he could not deliver to Clement VII before 1533. King David in this book is identified with the mysterious Prester John. "Prester John, ruling over a vast empire, (was) an entity as vague as his Empire. At first his lands were said to be situated in Tartary, then they were moved to India, and it was for this reason that he was known as 'Prester John of the Indies'. Later (14th c.) Jean de Sévérac, Bishop of Quilon, refers to the Emperor of the Ethiopians as Prester John. In maps of the 14th/15th c., Prester John is located in Africa" (King Manuel). - II. First edition. - III. First edition. - Overall some browning and foxing in places, title and some leaves browned. One leaf with torn corner. Lacking one unnumbered leaf at the end of Chronica der Kriegshändel. Contemporary blindstamped pigskin over wooden boards with blindstamped title to front cover and 2 brass clasps; dusty somewhat rubbed and bumped, cover worn at edges.
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Incunabula

Versehung von Leib, Seele, Ehre und Gut. Nürnberg 1489
Versehung von Leib, Seele, Ehre und Gut. Nürnberg, (Peter Wagner, 14)89. (21,5:15,5 cm). Got. Typ. Mit xylographischem Titel u. Textanfang, ganzseitigem Holzschnitt Titel verso, ganzseitigem Exlibris-Holzschnitt am Schluss und 151 reich ornamentierten schwarzgrundigen Holzschnitt-Initialen nach Israhel van Meckenem. 1 nn., CLXXI num., 9 nn. Bll. (o.d.l.w. = ingesamt 181 Bll.). Blindgepr. Hschweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit Messinghafte u. 2 alten Papier-Rsch.; etwas fleckig, gering berieben und wurmstichig, Schließband und Schließe entfernt. In mod. Lwd.-Kassette.
Hain-C. 16019; GW M50194; BMC II, 463; Goff V-235; Schramm XVIII, 18; Waller 146; Schullian-Sommer 479; nicht bei Wellcome. - Erste Ausgabe des bedeutenden medizinischen Volksbuchs. "Der ärztliche Teil, der fast 7/8 des Ganzen beträgt, enthält eine vollständige Semiotik, spezielle Pathologie-, Therapie- und Arzneimittellehre. Er rät, einen Arzt hinzuzuziehen, und wo das nicht angeht, lehrt er Pulsfühlen und -beurteilen, die Harnschau und eingehende Beurteilung der verschiedenen Farben und des sonstigen physikalischen Verhaltens des Harns und behandelt dann ebenso eingehend die Indikationen und die Ausführung des Aderlasses … und das Verhalten in Pestzeiten usw., ferner das Schröpfen... Ebenso ausführlich wird die Verdauung und die Abführmittel aller Art in Tränken, Zäpfchen und Klistieren dargelegt... Eingehend wird dann auf die einzelnen häufigeren lokalen und allgemeinen Erkrankungen eingegangen (einschließlich der Gynäkologie) und endlich einige 40 Kräuter und deren Wirkungen besprochen und über 90 'geprante Wasser' (nach 'Schrick'). Den Schluß bildet eine Besprechung der Zeichen des Todes. Eine durchaus beachtenswerte populäre Arbeit" (Sudhoff, Dt. med. Inkunabeln 230). Die Einleitung behandelt Umgang mit Kranken, Anfertigung eines Testaments (mit Beispiel), der Schluss die geistliche Arznei (Ermahnungen, Beichte, Gebete etc). Die bei Sudhoff u. Proctor erfolgte Zuschreibung an Konrad Zeininger als Drucker ist überholt. Der xylograph. Titel "Versehūg leib sel er unnd gutt" mit gedrucktem Bandwerk geziert und etwas rubriziert. Der Holzschnitt auf dem Titel verso mit dem Spruchband "Versehung eines menschen leib sel ere und gut" zeigt den Kranken im Bett liegend, zu seiner Linken ein Priester mit Hostie, ein Arzt mit Uringlas und ein Notar. Im Hintergrund eine junge Frau, Essen bringend, im Vordergrund eine alte Frau in einem großen Buch lesend. Der abschließende Holzschnitt stellt ein Universal-Exlibris mit Spruchband "Das puch und der schilt ist" mit Raum zur Eintragung von Name und Wappen des Eigentümers dar. Die prächtigen Initialen mit Blattwerk, Ranken und Früchten auf schwarzem Grund, stellen Holzschnitt-Kopien der Lettern des "größere Majuskel-Alphabet" von Israhel van Meckenem d.J. dar. - Vollständiges Exemplar, am Schluss fehlt lediglich das letzte weiße Bl. Etwas gebräunt und stockfleckig, teilweise schwach fingerfleckig. In den breiten Rändern stellenweise mit kleineren Wurmspurern und geringen Randläsuren. Erste 4 Bll. im Bundsteg mit Wasserfleck, vereinzelte kleinere Braunflecken. Einige alte Marginalien in braunen u. roten Tinten von verschiedenen Händen. Wenige Seiten rubriziert, Einfassungslinie einer Initiale rubriziert, 2 weitere Initialen und wenige Textzeilen mit blassroter verwischter Färbung. Bl. 81 mit Einriss, Bl. 125 mit kleinem Loch im Satzspiegel durch Papierfehler, Bl. 140 mit alt hinterl. Randeinriss. 5 Bll. mit Resten alter Blattweiser. Zu Beginn und am Schluss je 4 (3 freie) Vorsatzblätter mit zahlreichen handschriftlichen Zusätzen von Rezepten in Tinte von verschiedenen Händen des 16. Jh. Blatt z1 lose u. ohne das letzte leere Bl. - Provenienz: Der Exlibris-Holzschnitt mit gestrichenen Besitzvermerken "Willa (Wella?) Gollatterin V V", "hueberin", eigemaltem Wappen, sowie dem nicht gestrichenem Besitzvermerk eines Vikars Leonhard Korber (wohl aus der Gegend von Bad Cannstatt), dieser auf dem Titel recto wiederholt und dort 1562 datiert. - Stempel der kaiserlichen Universität Moskau auf dem Titel verso. Aus dieser wurden insbesondere nach der Oktoberrevolution zahlreiche, meist wertvolle Werke veräußert zum Zwecke der Devisenbeschaffung. - Unleserlicher, wohl privater Sammlungsstempel ("BONDESL=" ?) auf dem vorderen festen Vorsatzblatt. - Antiquariat B. Quaritch (Kollationsvermerk in Bleistift, ca. 1990). - Zisska & Kistner, Auktion 48 (2006), Los 208. - Privatbesitz.
First edition of this book of popular medicine. Comprehensive treatise on the treatment of various diseases. With full-page woodcut verso title, full-page woodcut of a blank ex-libris (to be filled in by owner) at end and 151 large woodcut-initials after Israhel van Meckenem. - Some browning and foxing, thumbing in places. Some marginal worming and fraying. Waterstain to inner margin of first 4 leaves, occasional small brownish stains. Various marginalia in brown and red ink from different hands of the 15th and 16th century. Few pages and framing line of 1 initial rubricated, 2 further initials and few lines of text with pale red blurred colouring. Tear to leaves 81 and 140, leaf 125 with small hole in type area due to paper flaw. Leaf z1 loose and lacking last blank. Pastedowns and 3 fly-leaves at front and rear with numerous handwritten additions of recipes in ink by various 16th century hands. Old owners' inscriptions to title and printed ex-libris. Stamp of Imperial University Moscow verso title, faint illegible collector's stamp to front pastedown. Small pencil collation note of B. Quaritch bookseller on rear pastedown. Bound in contemp. blindtooled half-pigskin on wooden boards with 2 old paper labels to spine and single brass catch; somewhat stained, little worming to covers, clasp and strap removed. Housed in modern clamshell-box with gilt label to spine.
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Manuscripts - Friendship Albums - Documents

Pfinzings kartographisches Testament
Pfinzing, Von der Feldrechnung. Handschrift
(Pfinzing, P.). "Von der Feldrechnung". Deutsche Handschrift auf Papier. Nürnberg um 1598. Fol. Blattgr. 32,5:20 cm, Schriftspiegel ca. 21:14 cm, Illustrationen abweichend. Von einer Hand in flüssiger Kursive mit schwarzer Tinte geschrieben. Mit 26 teilw. blattgroßen gouachierten Federzeichnungen mit Goldhöhung. 26 Bll. Mod. flex. Prgt. aus einer alten deutschen Handschrift. In dekorativer Maroquinkassette.
Bedeutende illustrierte Handschrift nach dem berühmten wie seltenen Werk "Methodus geometrica. Das ist: Kurtzer wolgegründter unnd außführlicher Tractat von der Feldtrechnung und Messung" (Nürnberg 1598) von Paul Pfinzing (1554-99). "P.s Methodvs geometrica (1598) gilt als das erste ausführliche Lehrbuch der Kartographie in deutscher Sprache. P. geht darin auf Längen- und Flächenmaße und auf Flächenbestimmungen ein und lehrt u. a., die Größe einer Fläche durch Auswiegen zu bestimmen. Die praktischen Verfahren der Feldmessung werden ausführlich in Wort und Bild dargestellt. Die wichtigsten Hilfsmittel im Gelände waren der Marschkompaß und uhrenförmige Schrittzähler; die gemessenen Winkel und Strecken wurden auf einem von P. entworfenen Konstruktionstisch zu einer Karte verarbeitet" (NDB XX, 335).
Pfinzing war Zeichner, Radierer und Geograph zu Nürnberg, 1587 wurde er zum Ratsherrn. Sein Wissen über die Techniken des Messens eignete er sich vor allem aus Dürers "Unterweisung der Kunst des Messens" an, sowie aus Werken des Nürnberger Malers und Goldschmieds Heinrich Lautensack. Sie waren wichtige Quellen für seine beiden Hauptwerke "Methodus geometria" (1598) und "Soli deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract der Geometriae unnd Perspectivae" (1599). Beide Werke erschienen nur in kleinster Auflage. "Diese beede Opera waren nicht zum verkauffen, sondern nur guten Freunden, die das Studium mathematicum liebten, zu einem Geschenck von dem Herrn Auctore destiniret" (Doppelmayr). In diesem Zusammenhang dürfte auch das vorliegende Manuskript entstanden sein. Aufgrund der niedrigen Auflage war der Druck schon bald nicht mehr verfügbar bzw. nie verfügbar gewesen und eine weitere Verbreitung musste über Abschriften erfolgen.
"Noch völlig unbekannt ist, daß Pfinzing ein Lehrbuch der Kartographie schrieb. Es wurde im Jahr 1598 in Nürnberg gedruckt und trägt den Titel 'Methodus geometrica'. Es ist in deutscher Sprache abgefaßt, überaus leicht verständlich geschrieben und behandelt alle Gebiete der praktischen Kartographie von der Aufnahme im Gelände bis zur Konstruktion der Karte am Zeichentisch, außerdem erläutert es auch alle dazu benötigten technischen Geräte. Daß das Buch so lange unbemerkt blieb, hat zwei Ursachen. Einmal wurde es nur in ganz geringer Auflage gedruckt; das ersieht man schon daraus, daß die Druckstöcke - sie waren bis zum Jahr 1945 alle noch vorhanden - kaum abgenützt sind. Die Kunst Karten herzustellen war damals ja noch ein Staatsgeheimnis erster Ordnung. So kam es, daß uns heute nur ganze fünf Stück erhalten geblieben sind ... Der andere Grund ist, daß an keiner Stelle des Buches sein Verfasser vermerkt ist, nur der Drucker, Valentin Fuhrmann, hat sich genannt ... Ursprünglich waren natürlich mehr als fünf Exemplare vorhanden, ja eine Anzahl davon muß sogar mit Wasserfarben bemalt gewesen sein, denn wir kennen einen Rechnungsbeleg vom Jahr 1601, in dem die Rede davon ist, daß 6 Stück des Buches zum Preis von je 4 Gulden farbig bemalt wurden. Leider wurde davon bis heute noch keines aufgefunden. Das Buch stellt praktisch Pfinzings kartographisches Testament dar, denn alles ist darin bis ins Kleinste so genau beschrieben, daß auch ein der Vermessung Unkundiger Pfinzings Nachfolge hätte antreten können" (E. Gagel, Pfinzing ein vergessener Kartograph. In: Erdkunde, Bd. 11 [1957], Nr. 2, S. 117-124). Vgl. auch Gagel/Schelbögl, Pfinzing. Der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg (1554-1599). Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, Band IV (1957.).
Das vorliegende Fragment umfasst etwas mehr als die Hälfte der Druckfassung. Von den 44 Illustrationen des Drucks sind 26 enthalten. Die verbundenen Blätter mit alter Foliierung, folgende Textabschnitte (in der Folge der Bindung und nach der Foliierung: "Von der Feldtrechnung" (7r-11r), "Von der Feldtmessung" (11v), "Von der Feldtmessung durch den Compass" (13), "Von Feldtmessung" und "Folget die erste Messung mit dem Compasten Stöcklein" (15r), "Von der Feldtmessung und dem Eintrag" (15v), "Vom andern Eintrag am Richtscheidt" (Fol. fehlt), "Von der Feldtmessung zu Roß" (31 u. 33r), "Von Absehung zu Roß undt Fuß (33v), "Von der Feldtmessung zu Wagen" (35), "Von den Instrumenten der Messung zum Wagen" (37?), "Feldtmessung zu Fuß durch den Compass" (Foliierung fehlt), "Von dem Eintrag" und "Feldtmessung weidter Landschafft (Fol. fehlt), "Abmessung undt absehung der landtschafft" (Fol. fehlt). Ein weiteres fragmentarisches Textblatt ist auf den hinteren Innendeckel geklebt.
Die Illustrationen finden sich auf Tafelseiten, die hier aus je zwei rückseitig zusammengeklebten Blättern bestehen. Die Darstellungen zeigen die verschiedenen Tätigkeiten der Landvermessung, Beispiele kartierter Landschaften in Vogelschau, Übertragung der Messergebnisse auf Papier, Einrichtung des Arbeitszimmers sowie seine Instrumente, darunter ein von Pfinzing neu entwickelter Wegmesser (das Deutsche Museum in München besitzt einen Wegmesser aus Pfinzings Werkstatt). Die Illustrationen stimmen bis auf wenige kleinere Details mit denen der Druckfassung überein, selbst das Kolorit mit Goldhöhung ist sehr ähnlich, so dass von der Entstehung der Handschrift im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Druck des Werkes auszugehen ist. Ob die Handschrift Vorlage war oder Kopie, ist allerdings nicht zu entscheiden. Das Wasserzeichen des Papiers (vgl. Piccard 103796) weist auf Nürnberg hin. Der Einband mit einem Inventar in deutscher Sprache mit Datierungen bis 1536. - Stärker fleckig bzw. fingerfleckig, gebräunt, stellenweise Wasserränder. Einige restaurierte Randschäden.
A Section in manuscript of one of the most spectacular and scarcest illustrated scientific books ever produced. Pfinzing's treatise of the "Methodus geometria" in a contemporary manuscript with coloured illustrations heightened with gold. Our manuscript reproduces about half of the contents of the printed version, 26 of the 44 illustrations of the printed version are included. The illustrations representing various activities of ordnance survey correspond except some small details with the printed version. Even the colouring is so similar that the manuscript and the printing of the book were made almost at the same time. However, it is not possible to decide whether the manuscript was the original (by Pfinzing's hand) or a copy. The watermark of the paper can be located to Nuremberg. - Spotting and browning, some waterstains, marginal damage skilfully restored. Recent limp vellum from 16th century material from a inventory in German. Housed in modern white morocco clamshell box with title to spine and colour leather inlays to front cover.
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Trompe-l'oeil-Borders
Horae B.M.V. Flandern (Brügge?), um 1530
Horae B. M. V. Lateinisches Stundenbuch für den Gebrauch von Rom. Handschrift auf Pergament. Flandern (Brügge?), Umkreis des Simon Bening, um 1530. Blattgr. 13,5:9,5 cm. Schriftspiegel 7,5:5 cm. 16 (Kalendar bis zu 17) Zeilen, blass rot regliert. Bastarda in brauner Tinte, Versalien gelb schattiert, Rubriken in Rot. Mit 13 (statt 14) ganzseitigen Miniaturen mit breiten vierseitigen Randbordüren, 14 gegenüberstehenden Randbordüren mit sechszeiligen Initialen, 7 siebenzeiligen historisierten Initialen in dreiseitigen Randbordüren, zahlreichen ein- und zweizeiligen Blattgold-Initialen auf blauem und mauvefarvenem Grund mit weißem Federwerk, teilw. mit floralen Randausläufern, sowie blauen und mauvefarbenen Zeilenfüllern mit weißem Federwerk. 156 (statt 158?; l. leer) Bll. Wohl späterer flex. Einband unter Verwendung eines roten Granatapfel-Seidenbrokats des 16.-17. Jh.; in neuerer Zeit restauriert, dabei am Rücken hinterlegt, Spiegel aus altem, fleckigen Schweinsleder ergänzt, Heftung vermutlich erneuert. In mod. weinroter Maroquin-Kassette.
Kleinformatiges Stundenbuch in der Art der Gent-Brügger Malerschule. Die Miniaturen, jeweils auf Versoseiten mit vierseitiger Randbordüre, ergänzt durch gleichartige vierseitige Randbordüre auf der folgenden Rectoseite mit ornamentaler Initiale. Die breiten Bordüren in der Art des Simon Bening, jeweils auf einer Fläche aus Dunkelgelb, Ziegelrot oder Blaugrau, zeigen Rankwerk aus Akanthusblättern, verschiedenartige Blüten (Akelei, Gänseblümchen, Nelken, Rosen, Stiefmütterchen etc.), Erdbeeren und vereinzelt musizierende Äffchen oder Engel, jeweils mit Schatten auf der hinterlegten Farbfläche in Trompe-l'oeil-Manier.
Illumination: vierseitige Bordüre mit Initiale 'S' (fol. 13r; hier wurde ein Blatt mit Miniatur, wohl mit Darstellung der hl. Veronika entfernt), Miniaturen, jeweils mit gegenüberstehender Bordüre mit Initiale: Kreuzigung (14v), Gebet zum heiligen Geist (22v), Gebet zur hl. Jungfrau (29v), Mariae Verkündigung (41v), Mariae Heimsuchung (53v), Christi Geburt (66v), Verkündigung an die Hirten (72v), Anbetung der hl. drei Könige (78v), Darbringung im Tempel (83v), Bethlehemitischer Kindermord (88v), Flucht nach Ägypten (97v), David betend (114v), Auferweckung des Lazarus (136v); die historisierten Initialen mit dreiseitiger Bordüre zeigen: Vesperbild (104r), sowie die Heiligen Michael (110r), Johannes der Täufer (110v), Andreas (111r), Maria Magdalena (111v), Katharina (112v) und Barbara (113r).
Text: Kalender (fol. 1r-12v), Stundenbuch (Messen zur hl. Veronika, zum hl. Geist, zur hl. Maria, Stundengebete; 13r-103r), Heiligengebete (zu Maria und d. Heiligen Michael, Johannes d. Täufer, Andreas, Maria Magdalena, Katharina, Barbara; 104r-113v), Bußpsalmen (114v-135v), Totenvigil (136v-155v).
Zustand: In den Rändern teilweise etwas angestaubt und vereinzelt leicht fingerfleckig. Die erste Hälfte der Blätter in der oberen Innenecke mit blassem Wasserfleck der jedoch den Satzspiegel nicht erreicht und die Bordüren nicht tangiert. Die Bordüren teilweise in der unteren Außenecke etwas abgegriffen, vereinzelt auch mit kleineren Farbabplatzungen. Einzig die Miniatur und die Bordüre auf fol. 22-23 mit etwas stärkeren Farbabplatzungen an einigen Rottönen. Kalender in den Rändern etwas angeschmutzt und mit einigen geringfügig später hinzugefügten Namenseinträgen, darunter Godlieve (Godeleva von Gistel, 6. u. 30. Juli), Dominicus (5. August), Franziskus von Assisi (4. Okt). Das erste Kalenderblatt stark gebräunt und die Tinte durch Feuchtigkeitseinwirkung verlaufen, das letzte beschriebene Blatt (155) etwas angeschmutzt u. gebräunt. Das leere Schlussblatt mit der passenden roten Reglierung, jedoch sauber und fleckenfrei und vermutlich nicht zur letzten Lage gehörig. Fehlt 1 Bl. mit Miniatur nach dem Kalender und wohl mindestens 1 Bl. am Schluss.
Book of hours in the style of the Ghent-Bruges school of painting. Manuscript on parchment. The 13 (of 14) miniatures, each on verso pages with a four-sided border, accompanied by a similar four-sided border on the following recto page with an ornamental initial. The wide borders, each on a background of dark yellow, brick red or blue-grey, show acanthus leaf foliage, various flowers (columbine, daisies, carnations, roses, pansies, etc.), strawberries and occasional monkeys or angels playing music, all with shadows on the coloured background in a trompe-l'oeil style. - Some dust-staining and light thumbing to margins. The borders partially somewhat worn in the lower outer corner, occasionally with minor colour flaking. Only the miniature and the border on fols. 22-23 with somewhat heavier colour chipping in some red tones. Calendar somewhat soiled in the margins and with a few slightly later added name entries. The first calendar leaf heavily browned and the ink has blurred due to moisture, the last inscribed leaf (155) somewhat soiled and browned. The blank final leaf (156) with the appropriate red ruling, but clean and spotless and presumably not belonging to the last quire. Lacking 1 leaf with miniature after the calendar and probably at least 1 leaf at the end. Probably later flex. binding using a red pomegranate silk brocade of the 16th/17th century; restored, backed at spine, paste-down made of old, stained pigskin, stitching presumably renewed. Housed in a modern red morocco clamshell box with gilt title to spine.
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Early Printed Books - Books with Woodcuts

Extremely Scarce First Complete Bible to Provide Verse Divisions - One of the Most Important Early French Bibles
Biblia gallica. Estienne. 1553.
Biblia gallica. - La Bible, qui est toute la Saincte Escripture contenant Viel & Nouveau Testament, ou Alliance. (Genf), R. Estienne, 1553. Fol. (38:26 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. 1 (statt 2) großen Druckermarke sowie 19 (5 ganzseitigen) Textholzschnitten u. einigen Metallschnitt-Initialen. 6 nn., 189, 120, 75, 99 (statt 100) num., 4 (statt 16) nn. Bll. Neuerer Ldr. unter Verwendung des alten beschädigten Materials.
Darlow-M. 3719; Van Eys I, 70; Chambers 172; Renouard, Estienne 83, 5; nicht bei Schreiber; ex. Cat. BnF: "1re Bible complète avec versets numérotés. Le N.T. a une p. de titre propre."; im Rare Book Hub nur 1 Ex. im Jahr 1924 ohne Preis. - Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Vollbibel mit numerierten Versen und damit durch diese von Estienne erstmalig angewandte Systematik für die Zukunft bestimmende Bibel-Ausgabe des Protestantismus, zugleich auch für die Verbreitung des protestantischen Glaubens in Nord-Amerika von grundlegender Bedeutung. Diese bis heute gültige Einteilung der Bibel in numerierte Verse hatte Estienne für das griechisch-lateinische Neue Testament 1551 bereits erstmalig angewendet und hier auf das Alte Testament ausgeweitet. Für den Text legte Estienne die Bibelübersetzung d'Olivétans zugrunde, revidiert von Jean Calvin und mit seinem "au lecteur". Die erste französische Bibel, die Robert Estienne im Auftrag Calvins druckte (das französische Neue Testament war bereits im Vorjahr erschienen). Estienne "had replaced Jean Crespin as Calvin's favored printer soon after his arrival in Geneva in 1550" (Chambers). "La ancienne édition que j'en aye vue est de 1553, imprimée par Robert Estienne. Les noms propres hébreux y sont encore plus adoucis que dans l'édition d'Olivetan. On s'est conformé en cela à la Vulgate, de laquelle il (Calvin) s'éloigne beaucoup moins que ceux qui ont retouché après lui cette même traduction" (Renouard S. 83, nach Simon). - Etwas gebräunt u. stockfleckig, stellenweise stärker u. gelegentlich auch tintenfleckig, teilw. wasserrandig. Im Kopfsteg u. Bug vereinzelt geringe Wurmspuren. Titel etwas angeschmutzt, mit Randläsuren, außen u. unten im Rand verstärkt, kl. Loch in der weißen Fläche. Erste 5 Bll. mit ergänzten Eckabrissen. S. 24 u. 144 verso u. 25 u.145 recto des AT stärker tintenfleckig. S. 34 im AT mit Randabriss, dadurch Verlust einer gedruckten Marginalie, S. 41 mit Einriss im Bug u. S. 95 mit kl. Randausriss. Fehlen die weißen Bll. A8 u. Kk6, der Titel zum NT (mit weiterer Druckermarke) sowie 12 Bll. am Schluss (inklusive dem Druckvermerk).
Extremely scarce first edition of "The earliest complete Bible in any language to exhibit R. Stephanus' division of the text into numbered verses" (D.-M.). This division of the Bible into numbered verses, which is still used today, was first applied by Estienne to the New Testament in 1551 and extended here to the Old Testament. For the text Estienne used the text of the French Bible revised by Jean Calvin with his adress to the reader. Robert Estienne's (Stephanus) system of numbered verses was used also in the English Geneva Bible of 1560 and has since been used in nearly all English Bibles including the King James Bible of 1611 and became pioneering system applied for all bibles in North America. - With woodcut title-border, woodcut printer's device, 19 (5 full-page) in-text woodcuts and several initials as metalcuts. - Some browning and foxing, heavier in places and occasionally minor ink staining, partially waterstained. Occasional minor worming to top margin and gutter. Title somewhat soiled, with marginal tears, outer and lower margins reinforced, small hole in white area. First 5 leaves with repaired corner tears. Leaves 24 and 144 verso and 25 and 145 recto of the Old Testament with heavier ink-staining. Leaf 34 in the Old Testament with marginal tear, thus loss of an imprinted marginalia, leaf 41 with tear to centrefold and leaf 95 with small marginal tear. Lacking 2 blanks, the title of the New Testament and the last 12 leaves. More recent calf using the old worn material.
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Bibles - Religious Books
Erste Ausgabe der Merian-Bibel
Biblia germanica. Straßburg 1630
Biblia germanica. - Biblia, Das ist: Die gantze Schrifft Alten und Newen Testaments. Verteutscht: Durch D. Martin Luther. 3 Tle. in 1 Bd. Straßburg, Zetzner, 1630. Fol. (40,5:27,5 cm). Mit 1 gest. Titel, 2 gest. Zwischentiteln und 234 Textkupfern von M. Merian. 28 nn., 345 (o.d.l.w.), 222 (inkl. Zwischentitel), 168 (inkl. Zwischentitel) num. Bll. Blindgepr. braun gefärbter Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln mit 8 getriebenen Messing-Eckbeschlägen, 4 getriebenen Messing-Mittelstücken, Vorderdeckel mit Prägung "Michael Birckhin | zue Kirchen 1666"; Gelenke repariert, oberes Rückenfeld und unteres Kapital, Schließbänder, Schließen und Haften passend ergänzt.
VD 17 23:231018T; Bibelslg. Württ. LB, E 752; Wüthrich III, 17 f. (bei allen drei ist das letzte Bl. irrig mit 268 bez., nicht 168 wie vorliegend); Schmidt S. 304 f. - Erste Ausgabe des Merianschen Bibelzyklus als Foliobibel mit dem gesamten Text. Vollständig, wie hier, recht selten. Zuvor waren 1627 nur die Kupfer als Album ohne Text erschienen. "In Süddeutschland, Basel und dem Elsaß wohl die verbreitetste deutsche illustrierte Bibel... Matthäus Merians Bilderbibel leitete eine Entwicklung der Bibelillustration ein, die immer weiter weg vom reformatorischen Zweck der Bibelbilder zum rein Darstellerisch-Künstlerischen führte... Die Leistung Matthäus Merians als Vermittler der Kenntnis und Anschauung der biblischen Geschichten ist sehr groß und wurde durch keinen der späteren Illustratoren übertroffen, kaum erreicht" (Schmidt). - Gebräunt, etwas stockfleckig, vereinzelt gering braunfleckig. Erste und letzte Bll. mit geringen Randläsuren. Titel mit kleinen Papierdurchbrüchen an alten Falzstellen. 3 Bll. im Außenrand mit alter Papierergänzung. Letzte 2 Bll. des AT mit Einriss oben, am letzten Bl. dort im Rand mit Archivband gesichert. Letzte 8 Bll. des NT mit kleinen Wurmspuren im Rand, bei einem Blatt mit Archivband fixiert. Ohne das leere Blatt Mmm4 am Schluss des AT. Den 3 Kupfertiteln vorgeheftet je eine neuzeitliche Reproduktion des Kupfers mit neuem Kolorit.
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Modern Literature - Private Press Books - Fine Bindings - Exlibris
Querschnitt der Kunstszene in signierten Fotoporträts
Mebusch, (Reise zum Planeten Ars). 197 (184 sign.) Porträts
Mebusch, H. G. (Reise zum Planeten Ars). Serie von 197 Orig.-Künstler-Fotoporträts, davon 184 mit eigenh. Signatur bzw. Monogramm der Künstler u. Künstlerinnen, davon 15 zusätzlich datiert, alle verso nummeriert, handschriftl. bezeichnet u. mit Daumensignatur des Fotografen. (Düsseldorf, 1978-88). Je ca. 29,5:20,7 cm. Lose Bogen in Schutzhüllen in Holzkassette.
Nummer 21 von 25 Exemplaren der Gesamtauflage. Die großartige Fotosammlung von meist signierten en-face-Porträts bildet einen repräsentativen Querschnitt der nationalen und internationalen Kunstszene seit den späten 1970er Jahren. Unter den signierten Porträts finden sich u.a. Joseph Beuys, Fernando Botero, Arno Breker, Paul Flora, Johnny Friedländer, Günther Fruhtrunk, Ernst Fuchs, Gotthard Graubner, Keith Haring, Hans Hartung, Gerhard Hoehme, Jörg Immendorf, Imi Knoebel, Gerhard Marcks, André Masson, Helmut Middendorf, Georg Mucha, Gerhard Richter, Richard Serra, Klaus Staeck, Günther Uecker u. Wolf Vostell. In einem selbstverfassten Text für eine Ausstellung im Jahre 1985 thematisiert Mebusch seine Reise zu den 'Fürsten' der Kunstwelt: "Ich wollte ... anhand meiner Besuche bei den Künstlern eigene Einblicke in die Natur des Planeten [Ars] gewinnen, die vielleicht darüber hinaus Schlüsse auf das gesamte Sonnensystem Mensch zulassen würden... Dabei erfuhr ich auch dies und das von den einzelnen Fürsten... und... ihren verschiedenen Ländern, in denen sie lebten und regierten: Impressionismus, Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus, Konstruktivismus, Tachismus, Konkrete Kunst, PopArt, Konzeptkunst, Aktionskunst, Graffiti etc." (Bilder-Fotonachrichten Nr.9/1985). - Meist beigefügt sind Zettel mit kurzen Beschreibungen oder Kommentaren zu den Künstlern. Inhaltsverzeichnis beiliegend.
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Manuscripts - Friendship Albums - Documents

Konrad von Brundelsheim, Sermones Socci. Handschrift
Konrad von Brundelsheim (Conradus de Brundelsheim). Sermones des sanctis (Sermones Socci). Lateinische Handschrift auf Papier. Wohl Süddeutschland, 1456. Fol. Blattgr. ca. 29:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 17,5-21:13,5-15 cm. 2 Kolumnen, 21-44 Zeilen. Gotische kursive Buchschrift von verschiedenen Händen in braunen u. braunschwarzen Tinten, Überschriften in Rot, rubriziert. Mit 1 etwa sechzeiligen Initiale in Blau mit rotem Federwerk sowie zahlreichen dreizeiligen Initialen in Rot. 338 Bll. (in Bleistift foliiert). Hldr. d. 19. Jh. mit Rvg. mit goldgepr. Rtitel "Soccus Sermones vari de sanctis Cod. anni 1446", Gelenke u. Kapitale restauriert.
Vgl. Verfasserlexikon V, 151f. - Die "Sermones Socci" werden Konrad von Brundelsheim zugeschrieben, der 1303-1306 und 1317-1321 Abt des fränkischen Zisterzienserklosters Heilsbronn war und als solcher starb. "(E)ines der umfangreichsten und zugleich verbreitetsten Predigtmagazine des deutschen SpätMA.s Als Predigtmagazin waren sie allerdings nicht von vornherein konzipiert, sie wurden es durch ihren Gebrauch. Der Autor selbst hatte sie nach seinen eigenen Worten ... zur klösterlichen Lesung bestimmt ... Unter den Quellen des belesenen und gewandt verarbeitenden Autors stehen Bernhard von Clairveaux, Bonaventura und Albertus Magnus ... voran" (Verfasserlexikon). Enthält nach Schneyer, Repertorium I, die Nummern 267-285, 291-293, 290, 294-372, 374, 373 und 375-379 sowie 8 bei Schneyer nicht verzeichnete Predigten. Bl. 324v: "Explicit Soccus de sanctis sub annis d(omini) 1456 p(er) man(us) Johannis do(min)e (?) de blauburen in feria qua(r)ta p(ost) asscensio d(omini) hora 3 p(ost) meridiem". Die Handschrift vollendet hat also ein Johannes de Blaubeuren. Es folgen drei Verzeichnisse (Numerus sermonum in hoc volumine, Alia tabula sermonum huius libri, Tabula huius libri Socci de sanctis). Interessanterweise ist die Foliierung, auf die sich die Verzeichnisse zum Teil beziehen, nicht vorhanden. Endet auf Bl. 338v: "Explicit tabula 1456 deo gr(a)cias". - Durchgehend etwas wasserrandig, zu Beginn stärker; Bll. 250-295 Schriftspiegel meist stärker gebräunt, dort wenige Bll. mit geringem Buchstabenverlust durch Tintenfraß; Bl. 1 mit der großen Initiale oben mit Textverlust u. Verlust an der Initiale durch großen ergänzten Abriss, Besitzvermerk entfernt. - Provenienz: Europäische Privatsammlung.
Manuscript on paper in several hands, finished in 1456 by Johannes de Blaubeuren. - Some waterstaining throughout, heavier at beginning; browning to text space of leaves 250-290, slight loss of letters to few leeaves due to ink erosion; restored tears with some loss of text and of first initial to first leaf, owner's inscription on first leaf scratched out. 19th century half calf, restored.
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Atlases - Cartography - Cosmographies - Town Books

Blaeu, Novus Atlas. Bd. 4 (England)
England. - Blaeu, J. Novus Atlas, Das ist, Welt-beschreibung, mit schönen newen außführlichen Land-Taffeln in Kupffer gestochen durch Wilhelm und Joan Blaeu. Vierter Theil (England). Amsterdam, J. Blaeu, 1648. Gr.-fol. (51,5:36 cm). Mit altkol. Kupfertitel, 58 (57 doppelblattgr.) altkol. Kupferkarten, 5 (3 altkol.) Textkupfern u. einigen Textholzschnitten. 3 Bll., 488 (recte 448) S., 1 Bl. Or.-Prgt. mit reicher Goldprägung u. Goldschnitt; leicht berieben u. etwas fleckig, Rückdeckel teils stärker, Rücken unter Verwendung des alten Materials, Ecken u. freie Vorsatzbll. erneuert.
Koeman II, 2:331. - Deutsche Ausgabe von Joan Blaeus Atlas von England, in nur einer Ausgabe erschienen, allerdings mit Varianten bei dem gedruckten Titelschild (unser Exemplar in Variante a) und der gest. Datierung. Mit Gesamtkarte von Großbritannien und der schönen Geschichtskarte mit seitlichen Bordüren mit Darstellungen aus der angelsächsischen Geschichte sowie Gebietskarten, die sich durch ihr besonders prächtiges heraldisches Dekor auszeichnen. Als Vorlage diente überwiegend John Speeds "Theatre of the Empire of Great Britain" (1611-12), der Text folgt Camdens "Britannia" (1607). - Leicht gebräunt u. hier u. da mit kl. Randläsuren. Vor allem w. Ränder etwas (finger)fleckig u. stellenw. auch etwas wasserfleckig. Einige Ktn. mit leichter Knickfalte mittig neben dem Bug. Erste u. letzte Bll. mit rep. Randläsuren u. kl. Ergänzungen an den Außenecken sowie neu aufgefalzt, gest. Titel u. letzes Bl. ganz verstärkt. S. 23 mit kl. Papierfehlstelle im w. Rand, Britannia-Kte. unten in der Bordüre mit Papierverklebung, S. 117 u. 153 mit Eckabriss (der erste bis an den Text, beide ohne Textverlust), Kte. von Norfolk mit 2 Braunflecken unten im Bild. Im vord. Innendeckel 3 Aufkleber u. hs. Besitzvermerk von 1972. Insgesamt gutes Exemplar in schönem, frischem Altkolorit.
German edition of the Atlas of England which has only one edition, with variants in the letterpress title and engraved date. With engraved title and 58 (57 double-page) engraved maps in contemporary colouring, 5 (3 col.) engravings and some woodcuts in the text. - Light browning and some small marginal tears. Some soiling and fingermarking and also some dampstaining to margins. Some maps with a slight creasefold next to the centerfold. Marginal and corner tears esp. at beginning and end repaired, and first and final leaves mounted on new guards, engr. title and final leaf also completely reinforced. Small paper flaw to blank margin of p. 23, map of Britannia with paper agglutination at lower bordure, pp. 117 and 153 with corner tear-off (without loss of text), 2 brownish stains to image of Norfolk map. A fine copy in crisp contemporary colouring bound in publisher's vellum richly gilt, edges gilt; slightly rubbed and somewhat stained, partly heavier to lower cover, spine renewed using original material, new free endpapers. 20th century ownership inscription to front paste-down.
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With Note by Mary of Burgundy - "Ne moublies pas - Marie de bourg'ne"
Horae B. M. V. Paris um 1400
Horae B. M. V. Lateinisches und französisches Stundenbuch für den Gebrauch von Paris. Handschrift auf Pergament. Paris, um 1400. Blattgr. 16,7:12,3 cm, Schriftspiegel 9:5 cm. 14 (Kalendar 17) Zeilen. Gotische Textura in braunschwarzer Tinte, blassrot regliert, Hervorhebungen in Rot. Zahlreiche einzeilige Initialen in Gold auf brauem oder mauvefarbenem Grund mit weißem Federwerk, Zeilenfüller in Blau und Mauve mit goldenen Punkten und weißem Federwerk. Der Satzspiegel nahezu durchgängig zweiseitig eingefasst von Stäben in Gold, Blau und Mauve aus denen sich eine vierseitige Dornblattranken-Bordüre mit Blättern in Blau, Karminrot und Mauve entwickelt, vereinzelt auch mit Darstellung von Drachen in der Bordüre. Mit 8 großen Miniaturen in Gold und Farben in rechteckigen Rahmen über dreizeiligen Initialen in Blau und Mauve mit Efeu-Rankwerk auf Gold, einer vierzeiligen sowie zahlreichen ebensolchen zweizeiligen Initialen. 104 (3 w.) Bll. Alter gelblicher Samteinband, stark abgerieben, Rücken repariert. In mod. hellbrauner Maroquin-Kassette mit goldgepr. Rtitel.
Interessantes, vollständig erhaltenes Stundenbuch mit außergewöhnlicher Provenienz: das letzte Blatt verso mit dem Eintrag in Tinte: "Ne moublies pas | Marie de bourg'ne". Demnach wurde dieses Stundenbuch entweder von Maria von Burgund, Herzogin von Savoyen (1386-1428), Tochter Philipps des Kühnen, oder von Maria, Herzogin von Burgund (1457-1482), Tochter Karls des Kühnen, Gemahlin von Maximilian von Österreich, verschenkt oder, wie in der Zeit durchaus üblich, ein Stundenbuch eines hochstehenden Gasts von derjenigen mit dieser Anmerkung versehen. Ob der Eintrag eigenhändig ausgeführt wurde können wir nicht ermitteln. Leider durchgängig mit teilweise erheblichem Wasserschaden, dennoch ein interessantes Stück aus dem Umkreis der kulturellen Blüte des Burgunderreichs.
Buchschmuck: Reich mit Rankwerk und Initialen ausgestattet. Die Miniaturen, mit Darstellungen teilweise vor goldgemusterten farbigen Hintergründen, meist mit angedeuteten Landschaften im Vordergrund mit den folgenden Motiven: Mariä Verkündigung (fol. 21r), Mariä Heimsuchung (fol. 49v), Christi Geburt (fol. 63v), Verkündigung an die Hirten (fol. 71r), Anbetung der Könige (fol. 76v), Darbringung im Tempel (fol. 82r), Flucht nach Ägypten (fol. 87v), Krönung Mariens (fol. 96r).
Text: Im Kalendar (fol. 1-12) u.a. rot hervorgehoben die Heiligen Geneviève (3. Jan.), Louis (25. Aug.) und Denis (9. Okt.). Folgen: Sequenzen der Evangelien (fol. 13-19r). Fol. 19v-20r leer. Marienoffizium für den Gebrauch von Paris (fol.21-102r): Matutin (fol. 21r), Laudes (fol. 49v), Prim (fol. 66v), Terz (fol. 71r), Sext (fol. 76v), Non (fol. 82r), Vesper (fol. 87v), Complet (fol. 96r). Schlussgebet (fol. 102v), schließt mit "la fin des heures de n(ot)re dame." Fol. 103-104 leer.
Zustand: Durchgängig stärker wasserfleckig und gering wellig, die Blätter der zweiten Hälfte geringer betroffen, die der ersten Hälfte in den Rändern auch etwas brüchig. Zu Beginn Tinte und Farben teilweise verlaufen, Kalendar und Sequenzen der Evangelien mit zahlreichen ergänzten Fehlstellen, teilw. mit Textverlust. Die ersten 3 Miniaturen mit Farbverwischungen und kleineren Abplatzungen, die übrigen 5 Miniaturen nur gering betroffen.
Provenienz: Maria von Burgund - Sothebys 1.12.1987, Los 60 - Privatbesitz.
Book of Hours in Latin and French, manuscript on vellum. Paris c. 1400. With ivy-leaf borders throughout, initials in gold and colours and 8 large miniatures in gold and colours. With inscription from or in behalf of either Mary of Burgundy, Dutchess of Savoy, or Mary, Dutchess of Burgundy, at the foot of the last blank page. Presumably a gift or inscribed for a guest making a formal visit at the court of Savoy or Burgundy. - Water-staining throughout, heavier to first half. Leaves of the first half also somewhat brittle at the edges. At the beginning ink and colours partially run, calendar and sequences of the Gospels with numerous repaired losses, partly with loss of text. The first 3 miniatures with colour smudging and minor chipping. - Bound in old yellowish velvet over pasteboards, worn, spine restored. Housed in modern light-brown morocco clamshell box, gilt title to spine.
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Modern Literature - Private Press Books - Fine Bindings - Exlibris

Reliure de J. Anthoine-Legrain
Rabelais/Derain, Pantagruel
Derain, A. - Rabelais, F. Les horribles et espovantables faictz et prouesses du très renommé Pantagruel, toy des dipsodes, fils du géant Gargantua. Composé nouvellement par Maitre Alcofrybas Nasier. Orné de Bois en couleurs dessinés et gravés par André Derain. Paris, A. Skira, (1943). 4to (35:29 cm). Mit 128 (22 blattgr.) Or.-Farbholzschnitten, 34 farb. Holzschnitt-Initialen und 18 farb. Holzschnitt-Schlußvignetten von André Derain. 187 S., 4 Bll. Brauner Maroquinband von Jacques Anthoine-Legrain (sign.). Über Deckel und Rücken verlaufende Gold- und blindgeprägte Aussenränder in Fischgrätmuster, beide Deckel mit mehrfachem, verschlungenen Buchstaben "R" in Goldprägung mit Intarsien in Grün, Türkis, Violett, Blau, Rot und Gelb. Innenkantenvergoldung, blaue Velourlederspiegel u. -vorsätze, Goldschnitt, Originalumschlag eingebunden. Im Schuber.
The Artist and the Book 81; Carteret IV, 329; Monod 9403. - Nr. 203 von 200 (GA. 275) Exemplaren auf Vélin d'Arches, im Druckvermerk vom Künstler signiert. Die Textauswahl stammt von A. Lefranc, Druck der Illustrationen von A. Derain und R. Lacourière, Typographie von G. Girard. Das illustratorische Hauptwerk Derains und eines der bedeutendsten und schönsten Malerbücher des 20. Jahrhunderts. "Très belle et remarquable publication, d'une grande vedette moderne, déjà extremement cotée à sa mise en vente" (Carteret). "Unter den sogenannten 'Livres des Peintres' des 20. Jahrhunderts, einer Domäne der französischen Kunst, nimmt der 'Pantagruel' mit den Farbholzschnitten von André Derain einen weit herausragenden Platz ein. Zum einen, weil der literarische Stoff zu den ganz großen Werken der Weltliteratur gehört und zum anderen wegen der grandiosen Illustrationen, in denen der französiche Künstler eine höchst gelungene Verbindung von inszenatorischer Affinität an das Flair der Zeit Rabelais' mit moderner Kunst erreicht. Jede Szene und jede Figur läßt in der vielfarbigen Palette und in den phantasievoll gehaltenen Gewandungen den passionierten Bühnen- und Kostümbildner erkennen ... Mit den Holzschnitt-Illustrationen zum 'Pantagruel', wohl eines seiner dekorativsten Werke, griff Derain bewußt die Holzschnitt-Tradition des 16. Jahrhunderts - der Zeit Rabelais' - auf, wandelte aber die Technik im Sinne einer flächigen Farbvielfalt wesentlich ab, indem er die einzelnen Farbdruckflächen durch ausgesparte weiße 'Gräben' voneinander trennte. Nur diese Schnitt-Technik erlaubte das Einfärben der Bildteile in allen Farben, um dann mehrfarbig in einem Druckvorgang vom jeweiligen Druckstock abziehen zu können. Die Stöcke wurden von Kolorierern unter seiner Anleitung für jeden Druck neu eingefärbt, was nicht nur eine diffizile und zeitraubende Arbeit war, sondern was auch jedem der 275 Exemplare eine eigene Originalität verlieh" (H. A. Halbey, Museum der Bücher. S. 129ff.) - Ein Künstlerbuch in äußerst aufwändiger Gestaltung, in perfekter Harmonie von Text und Illustration in einem prachtvollen Meistereinband von Jacques Anthoine-Legrain.
Number 203 of 200 copies of total 275, signed by Derain at the colophon. Richly illustrated with colour woodcuts. André Derain's Pantagruel is considered to be his masterpiece of book illustration, and a landmark in modern book production. The work took Derain three years to complete, in part because his house was requisitioned during World War II, and the blocks locked inside. In the printing, each block was inked in multiple copies on a single block, making each illustration essentially a multi-color monoprint. A splendid copy in brown morocco by Jacques Anthoine-Legrain. Gold and blind-stamped outer edges in herringbone pattern running across cover and spine, both covers with multiple, intertwined letters "R" in gold embossing with inlays in green, turquoise, violet, blue, red and yellow. Gilt inside edges, blue suede endpapers, gilt edges, original wrappers bound in. In slipcase.
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Geology - Mining - Mineralogy

Prachtvolle Bände vormals aus dem Kloster Scheyern
Zahn, Specula physico-mathematico-historica. 3 in 2 Bdn.
Zahn, J. Specula physico-mathematico-historica notabilium ac mirabilium sciendorum, in qua mundi mirabilis oeconomia ... collectus, thesaurus cosmosophis proponitur. 3 Tle. in 2 Bdn. Nürnberg, Lochner, 1696. Fol. (41:25 cm). Mit 3 Kupfertiteln, 3 gest. Porträts, 55 (27 gefalt.) Kupfertafeln u. 16 gefalt. Tabellen. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt über Holzdeckeln mit goldgepr. Wappensupralibros auf allen 4 Deckeln, etwas berieben u. fleckig, Schließenhaften erneuert.
VD17 39:125299A; Graesse VII, 503; Poggendorff II, 1293; Wheeler Gift 216; Ferchl 593; Honeyman 3150; Shirley 583/584; McLaughlin/M. 122. - Einzige Ausgabe des enzyklopädischen Werkes. Behandelt in Tl. 1 Astronomie, Astrologie u. Meteorologie; in Tl. 2 Geologie, Geographie, Mineralogie (u. a. über Edelsteine, Liste von Heilquellen); auch Botanik u. Zoologie; in Tl. 3 Medizin, Anatomie und allgemeine Anthropologie mit Exkursen über Missbildungen und Monster, Physiognomielehre, aber auch Musik, Arithmetik u.a.m. Unter den Tafeln zwei Weltkarten (Shirley, mit Abb.), darunter eine Karte der westlichen Hermisphäre mit Kalifornien als Insel, sowie Himmels- und Mondkarten. Das Porträt des Fürstbischofs Johann Gottfried II. von Guttenberg mit kl. Ansicht von Würzburg. - Mit dem meist fehlenden Vortitel. Gebräunt u. stockfleckig, durchgängig mit Wasserrand unten, Bd. 2 tls. mit winziger Wurmspur im oberen weißen Rand, 1 Tabelle mit Randeinriss, Drucktitel von Bd. 1 u. Kupfertitel von Bd. 2 mit blassem Stempel von Kloster Scheyern. Ohne das meist fehlende Widmungsblatt an Kaiser Leopold I.
3 in 2 vols. Only edition. Important baroque encyclopaedia mainly of natural sciences. With 3 engr. titles, 3 engr. portraits, 55 (27 folding) engr. plates and 16 folding engr. tables. Including two world maps (Shirley 583 and 584). The map depicting the western hemisphere with California as an Island. The plates also show celestial and lunar maps, natural disasters, volcanic regions, animals, plants, monsters, etc. - Browning and foxing, dampstaining throughout, small worming to upper white margin of vol. 2, marginal tear to 1 table, faint stamp to printing title vol 1 and to engr. title vol. 2. Lacking as mostly the dedication leaf for Leopold I. Bound in contemporary blindstamped pigskin over wooden boards with gilt armorial supralibros to the 4 covers, somewhat rubbed and stained, clasps renewed.
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Botany - Zoology
Dresser, The Birds of Europe. 9 Bde.
Dresser, H. E. A history of the birds of Europe, including all the species inhabiting the Western Palaearctic region. 9 Bde. London 1871-1896. Gr.-4to (32,5:27 cm). Mit 9 lith. Titeln u. 723 (721 kol.) lith. Tafeln u. einigen Textillustr. Bde. 1-8 grüne geglättete Maroquinbände d. Zt. mit goldgepr. Rtitel und etwas Rvg, dreifach goldgepr. Deckelfileten, Goldschn. u. Innenkantenvergoldung (sign. R. H. Porter); Bd. 9 Ldr. d. Zt., uniform gestaltet, Deckel mit leichten Kratzspuren und tlw. etwas beschabt, Ecken u. Kanten vereinzelt gering berieben oder bestoßen.
Nissen, IVB 267; Anker 120; Fine Bird Books 92; Zimmer 177; Martin Libr. 78. - Komplettes Exemplar der monumentalen Prachtpublikation. "A very thorough manual of the subject, beautifully illustrated by J. G. Keulemans, Josef Wolf, E. Neale and others" (Zimmer). Hier mit dem oft fehlenden Supplementband, der erst 1895/96 erschien. "Dresser's collection of twelve thousand bird skins was used by Keulemans and the other artists" (Martin Libr.). Die Tafeln zeigen meist Vogelpärchen in Gezweig oder Landschaft in detaillierten, naturgetreuen Darstellungen. Prächtig koloriert, tlw. mit Eiweiß gehöht. Paginierung und Tafelnum. hier sauber eingestempelt, die Tafeln num. 1-722 u. 599A. - Breitrandiges Exemplar (Textbll. z.T. unten über die Tafeln etwas hinausgehend). Teilweise stockfleckig, meist im Rand, Titeleien etwas stärker; Bd. 9 im Tafelrand vereinzelt fleckig. Mit Wappen-Exlibris der "Library of the Royal Artillery Institution".
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Martini, Conchylien-Cabinet / 13 Bde.
Muscheln. - Martini, F. H. W. Neues systematisches Conchylien-Cabinet. Bde. 1-11 (von 12) in 11 Bdn. Nürnberg, Raspe, 1769-1795. 4to (30,5:24,5 cm). Mit 7 gest. Titelvignetten, 1 gest. Titel, 2 gest. Porträts, 23 Kopfvignetten, 71 (16 in Röteldruck, 21 kol.) Textkupfern u. 408 kol. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit zwei goldgepr. Rsch., goldgepr. Deckelbordüre u. Steh- u. Innenkantenvergoldung; etwas bestoßen u. berieben, 4 Rücken mit kl. Schabspuren.
Nissen, ZBI 2722. - Erste Ausgabe. Bände 1-11 des Standardwerks der Conchylienkunde. Wurde nach dem Tod Martinis von J. H. Chemnitz (Bde. 4-11) fortgeführt. Ein 12. Bd. wurde 1829 von G. H. Schubert & J. A. Wagner veröffentlicht und stellt eine der großen Raritäten der conchologischen Literatur dar. "Das Werk enthält zahlreiche sehr gute Abbildungen und für die damalige Zeit zum größten Teil mustergültige Beschreibungen. Es wurde später die Hauptquelle für Gmelin und seine Linné-Ausgabe und für Lamarck" (ADB XX, 509). Viele der beschriebenen Muscheln stammen aus Neuseeland, einige aus Australien und einige aus Tahiti, die meist während Cooks Reisen gesammelt wurden. Die Tafeln sind num. 1-193, 1-213, 144A u. 195A, 195B; eine Nr. 195 ist nicht erschienen. - Etwas gebräunt, teilw. stärker u. stockfleckig. Textseiten gegenüber der Tafeln teilw. mit Abklatsch. Innendeckel von Bd. 1 mit Exlibris "Earl of Dartmouth" (George Legge 1755-1810). Gest. Titel u. Drucktitel mit priv. Stempel. Es fehlt in Bd. 5 Bogen Z sowie Blatt Nn4 (zusammen 5 Bll.). - Dazu: Dass. Faksimile von Bd. 12. Lwd. - L. Pfeiffer. Kritisches Register zu Martini und Chemnitz´s systematischem Konchylien-Kabinet. Kassel 1840. Späterer Lwd. mit goldgepr. Rtitel. - Zus. 13 Bde.
First edition. Volumes 1-11 of the standard work on conchylia. Added are: vol. 12 in facsimile and index by L. Pfeiffer. with engr. vignettes and 408 engr. plates with fine contemp. colouring by hand. - Some browning and foxing. Leaves of text partly with off-setting from plates. Bookplate of Earl of Dartmouth.
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Manuscripts - Friendship Albums - Documents

Psalterium Davidis. Florenz um 1525
Psalterium Romanum (Psalterium Davidis). Psalterium mit Kalender. Lateinische Handschrift auf Pergament. (Florenz), 1536 (recte: um 1525?). Blattgr. ca. 14,8:9 cm. Einspaltiger Schriftspiegel: 10:5–5,5 cm (Kalendarium: 11:7 cm). 17 Zeilen. Mittelitalienische Rotunda in schwarzbrauner Tinte von einer Hand. Rubriziert. Im Text zahlreiche rote und blaue Initialen, sowie blaue (vereinzelt rote) Paragraphzeichen. Mit zahlreichen zweizeiligen ornamentalen Goldinitialen vor Farbgrund sowie 2 großen historisierten Initialen (über 9 bzw. 6 Zeilen) und Randschmuck in Deckfarbenmalerei und Gold. 225 Pergamentbll. mit mod. Foliierung in Bleistift (1nn., 1-225, Nr. 222 ausgelassen). Roter, künstlich genarbter Maroquinband des frühen 19. Jh. im Stil des 18. Jh., mit Rückenschild, reicher Rücken- u. Deckelvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und mit Rautennetzornament geprägtem dreiseitigen Goldschnitt; Ecken gering bestoßen. In mod. roter Maroquin-Kassette mit goldgepr. Rückentitel (sign.: A. Lobstein).
Das Psalterium Davidis oder Psalterium Romanum (ursprünglich alle 150 Psalmen umfassend) näherte sich durch Reduktion des Formates und der Ausstattung im 15. Jahrhundert äußerlich dem individuellen Stundenbuch an und wurde wie dieses ebenfalls von privaten Personen zum täglichen Gebet genutzt.
Die vorliegende Handschrift ist in Florenz entstanden. Schon die Nennung bestimmter Heiliger im Kalender (hl. Johannes Gualbertus, hl. Reparata, hl. Vitalis) spricht für eine Entstehung des vorliegenden Psalteriums in Florenz. Die deutlichsten Hinweise ergeben sich aber aus den stilistischen Komponenten seiner Ausstattung.
Bisher verband man mit einem am Ende des Psalteriums (211v) genannten Datum 25. Oktober 1536 auch eine mögliche Datierung (auf der Kassette eingeprägt: "Follower of Giovanni Boccardini, Florence 1536"). Die qualitätvollen Miniaturen wurden einem Nachfolger von Giovanni di Giuliano Boccardi (genannt Boccardino il Vecchio, gest. 1529) zugeordnet. So sind die ornamentalen Goldinitialen sehr ähnlich in Boccardinos Werk nachzuweisen (z.B. in den um 1526/27 ausgestatteten Digesten des Iustinianus in Florenz, Biblioteca Nazionale, Ms. Banco Rari 24, 25 u. 26). Nach neuesten Untersuchungen weichen sowohl die figürlichen Komponenten als auch die Gestaltung der Randbordüren des Psalteriums jedoch von den Werken des Boccardino il Vecchio oder dessen Sohn Boccardino il Giovane deutlich ab. Vielmehr erinnern die figürlichen Elemente und Randbordüren eher an Attavante degli Attavanti (Vante di Gabriello di Vante Attavanti), der im frühen 16. Jh. unter anderem mit Boccardino il Vecchio zusammengearbeitet hat. Jedoch liegt dessen nicht exakt fassbares Todesdatum mehr als zehn Jahre vor dem hier genannten Jahr 1536. Die letzten 8 Zeilen mit diesem Datum "1536" auf 211v lassen allerdings eine andere, aber ähnlich schreibende spätere Hand vermuten. Dies erschließt sich aus der leicht abweichenden Qualität und Farbe der roten Tinte aber auch aus den etwas breiter ausgeführten Buchstaben der Schlußzeilen, sodass das eigentliche Psalterium etwa um 1525/1530 entstanden sein könnte und damit in den Zeitraum der Tätigkeit von Attavante oder dessen Werkstatt hineinfällt. Der Datierung "1536" (fol. 211v) folgen noch drei vollständig rasierte Zeilen in roter Tinte.
Attavante gilt als einer der Hauptmeister der florentinischen Buchmalerei der Renaissance. Im Besonderen ist die phantasievolle Ausstattung zahlreicher großformatiger Handschriften zu nennen, darunter Chorbücher im Auftrag der Medici in Florenz (z.B. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod.graec. 151) oder des ungarischen Königs Matthias Corvinus in Buda (z.B. Rom, Bibl. Apost. Vaticana, Ms. Urb.lat. 112). Im 16. Jh. gestaltete Attavante unter Mithilfe seiner aktiven Werkstatt zahlreiche Stundenbücher im kleinen Format, wobei er dort seinen vielseitig angelegten Formenschatz auf eine spezifische Auswahl reduzierte. In dem vorliegenden Psalterium erinnern alle Details – Randornamentik, Aufbau der Initialkörper, überlängte Sitzfiguren mit feinem goldenen Faltenwurf, typischer Gesichtsschnitt – an Attavante und seine Werkstatt (vgl. Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, Ms. Strozzi 97; Rom, Biblioteca dell’Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana, Ms. 55.K.1).
Illumination: Zahlreiche 2-zeilige Goldinitialen vor rechteckigem Feld in Deckfarben (dunkelrot, blau und grün, geometrisch zusammengesetzt und mit feiner Goldfaden-Ornamentik überzogen). 2 historisierte Initialen, jeweils am linken Rand flankiert von reicher, über den Satzspiegel hinausgreifender Blütenornamentik.
1r betender König David, in 9-zeiligem B(eatus vir, Ps. 1): Der hl. David kniet in weiter Landschaft, Krone und Psalter hat er abgelegt, er betet zu seinem Gott, der in einer Wolke am Himmel erscheint. Über der Initiale B beginnt in 2 Zeilen goldener Schrift auf blauem Grund der Text (Incipit Psalterium David psalmo prim'). Rechts neben der Initiale sind innerhalb des Schriftspiegels vertikal kleine blaue und dunkelrote Rechtecke angeordnet, auf denen in goldenen Buchstaben die Initiale B zum ersten Wort B(eatus) ergänzt wird. Links neben der historisierten Initiale sitzt eine schmale, den Schriftspiegel flankierende Goldleiste, an die wiederum links eine auf Blatthöhe ausgedehnte Randornamentik anschließt (freistehende axialsymmetrische Ranken mit Blüten, Blattwerk und Goldpollen, dazwischen eine Blattmaske).
150v Trinität, in 6-zeiligem D(ixit dominus, Ps. 109). Nebeneinander sitzen Christus und Gottvater, zwischen ihnen schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Links neben der Initiale Goldstreifen und Randornamentik (wie 1r).
Kollation: Psalterium Romanum 1r-201r (ohne Fehlstellen; liturgische Form). Psalterium mit Hinweisen auf das Ordinarium Officii 201r-211v. Schluß Bl. 211v: xxv October M DXXXVI / Liber iste completum est (es folgen drei rasierte Zeilen in roter Tinte, auch unter UV-Lampe nicht zu entziffern). Das Kalendarium (Januar bis Dezember) 213r-221v war ursprünglich dem Psalterium vorgeschaltet, wie der schwache Abklatsch des goldenen Januar-KL-Kürzels auf der Versoseite des zu Beginn eingebundenen älteren Papier-Vorsatzblattes verrät.
Zustand: Pergament, Schmuckinitialen, zweizeilige Initialen und Rubrizierung sehr gut erhalten, lediglich der Text auf einigen Blättern (meist erste oder letzte Seite einer Lage) stellenweise stärker abgegriffen.
Roman Psalter from Florence of the late first quarter of the 16th century. Latin manuscript on vellum. The Psalterium Romanum in reduced form, as the present one, developed in the 15th century to a prayer book for daily use. With 2 large historiated initials (over 9 and 6 lines resp.) and floral border decoration in colour painting and gold as well as numerous 2-line gold initials on coloured ground. A date of 25 October 1536 mentioned at the end of the psaltery (211v) was associated with a possible dating (stamped on the cassette: "Follower of Giovanni Boccardini, Florence 1536"). The high-quality miniatures were attributed to a successor of Boccardino il Vecchio († 1529), as the ornamental gold initials are very similar to those in Boccardino's work. According to the latest research, both the figural components and the design of the marginal borders of the psaltery clearly deviate from the works of Boccardino il Vecchio or his son Boccardino il Giovane. Rather, the figural elements and marginal borders are more reminiscent of Attavante degli Attavanti († c.1525), who worked with Boccardino il Vecchio, among others, in the early 16th century. The last 8 lines with this date "1536" on 211v, however, suggest a different, but similarly writing later hand. This can be deduced not only from the slightly different quality and colour of the red ink, but also from the somewhat broader letters of the final lines, so that the actual psaltery could have been written around 1525/1530 and thus fall into the period of Attavante's activity or that of his workshop. The date "1536" (fol. 211v) is followed by three completely shaved lines in red ink. - Condition: The ink of the text on some leaves (mostly first or last page of a gathering) somewhat worn in places, else a well preserved wide margined manuscript. Bound in red straight grained full-morocco binding of the early 19th century in the style of the 18th century with spine label, spine, covers, cover edges and turn-ins richly gilt, egdes gilt and gauffered with net ornament; corners slightly bumped. In modern red full-morocco case with gilt title on spine.
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