
(sold)
Hooker, Exotic flora. 3 Bde.
Hooker, W. J. Exotic flora, containing figures and descriptions of new, rare, or otherwise interesting exotic plants. 3 Bde. Edinburgh, W. Blackwood, 1823-27. (25:16,5 cm). Mit 238 teils gefalt. oder doppelblattgr. kol. Kupfertafeln. 232 num. Bll. Tafelerklärungen. Weinrote Maroquinbände d. Zt. mit reicher Rvg. u. Deckelfileten sowie Innenkantenverg. u. Goldschnitt, etwas berieben, 2 Inengelenke gebrochen.
Nissen BBI, 920; Stafleu-C. 2993; Dunthorne 140; Great Flower Books 103; - Erste Ausgabe. Die schönen Tafeln (1-232 u. 163*) zeigen prachtvolle Blumendarstellungen nach Zeichnungen von W. J. Hooker, R. K. Greville, L. Guilding, J. Lindley und anderen. Komplett mit 233 Kupfertafeln u. 5 doppelt eingeb. Tafeln (80-84 in Bd. 1 u. Bd. 2). Sir William Jackson Hooker (1785-1865), der Herausgeber von Curtis's Botanical Magazine, war ab 1841 Direktor von Kew Gardens. - Leicht gebräunt u. stellenw. mit schwachem Abklatsch, die Tafeln tls. bis zur Bildunterschrift beschnitten, gest. Exlibris von John Amory Lowell (1798-1881) auf Innendeckeln. Im Ganzen schönes Exemplar in dekorativen Einbänden.
Erste Ausgabe. Fine engraved plates after drawings by Hooker, R.K. Greville, L. Guilding, J. Lindley, and others. Dublicate binding of plates 80-84 in vols 1 and 2. Hooker was editor of Curtis's Botanical Magazine and, in 1841, he was appointed the first full-time director of Kew Gardens. - Light browning, some off-setting in places, some plates trimmed by touching the caption, engr. bookplate to inner covers. Bound in contemp. red morocco, richly gilt, marginal rubbing, 2 inner hinges broken. Fine copy.
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(sold)
"Wenn Du mich liebst, druckst Du mich!"
Borchert, Eigenhändiger Brief und 2 Typoskripte
Borchert, Wolfgang (Schriftsteller; 1921-1947). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Hamburg, 6. Sept. 1946. Kl.-4to (21:14,8 cm). 4 S. auf 1 Doppelbl. Mit Adressstempel "Hamburg 39 / Mackensenstrasse 80 / 595190". - Dazu: Ders. "Das Gewitter". Typoskript mit eigenhändigen Korrekturen. O. O. u. J. (1946). Kl.-fol. (30:21,5 cm). 2 S. auf 2 Bll. - Ders. "Von drüben nach drüben". Typoskript. O. O. u. J. (1946). Kl.-fol. (30:21,5 cm). 6 S. auf 6 Bll. - Zus. in mod. Lwd.-Kassette.
Bisher offenbar unveröffentlichter Brief an "Fiete", vermutlich der mit Borchert befreundete Übersetzer Martin Friedrich Cordes. "Cordes, then (1947) thirty-eight, had worked as a reader for a publisher in Hamburg, had studied theology in Basel, and was now working for a transport firm and as a translator" (Burgess, The Life and Works of Wolfgang Borchert, S. 126).
"Ich lese im "Echo" immer Deine drei (nicht vier!) markanten Buchstaben und da habe ich mir nun eine ganz verzweifelte Attacke ausgedacht: Seit genau 10 (sprich ZEHN!!) Monaten liege ich mit einer Rußlanderinnerung und ständigen Fieberanfällen abwechselnd im Spital oder im Hause. Ich danke jeden Abend und Morgen fleißig meinem Führer, aber gesund werde ich nicht. In den Gefechtspausen, wo das Fieber neue Bazillen tanken muß, habe ich ein paar schlechte Prosaarbeiten geschrieben. Davon ist eine vom Aufbau-Verlag gedruckt, eine von der Hamburgischen Bücherei und eine von der "Freien Presse" im Mai. Da man als Neuling überall hintenanstehen muß - aber andererseits immer mitanhören muß, daß die Jugend passiv abseits steht, so schicke ich Dir mal zwei lütte Dinger, die vielleicht bei Deiner unermüdlichen Fürsprache einen Eingang zum "Echo" finden könnten. Wenn Du mich liebst, druckst Du mich! (nicht: drückst Du) ...". Am Schluss des Briefes wechselt Borchert in Plattdeutsche: "... Mudder steiht in de Kök und de Ool mutt mi langen Sleev mit sien 300,- mit dörchsteken... Un wat mokt ji? Lot mol wat vun Di heuern! Vun uns dree veele Greut! Dien Wolfgang".
Beiliegen die Typoskripte der beiden im Brief angekündigten Prosastücke, die Kurzgeschichte "Das Gewitter" ("Der Himmel war grün. Und es roch nach Angst. Der Abend roch nach Bier und gebratenen Kartoffeln...") und die etwas längere Erzählung "Von drüben nach drüben" ("Oh Charlotte! Du kuck dir bloß mal den da an! Da, den kleinen Kurzgeschorenen..."). Während sich im "Gewitter" mehrere sowohl hand- als auch maschinenschriftliche Streichungen, Korrekturen und Ergänzungen finden, hat Borchert in "Von drüben..." lediglich eine kleine Satzzeichenkorrektur angebracht. Als Buchausgabe erschien "Von drüben nach drüben" 1949 innerhalb der "Nachgelassenen Erzählungen" in "Das Gesamtwerk", "Das Gewitter" erst 1961 in der Sammlung "Die traurigen Geranien".
Der Brief mit kleinem Kugelschreibereintrag und schwachem Braunfleck, alle drei Autographen mit leichten Rostspuren durch Büroklammern im oberen Rand. Autographen von Wolfgang Borchert sind selten.
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(closed)
Bartholomaeus Pisanus, Summa de casibus
Bartholomaeus de Sancto Concordio (Pisanus). Summa de casibus conscientiae. (Augsburg, Günther Zainer), 1475. Gr.-fol. (36:26 cm). Rom. Typ., 2 Kol. Mehrere Maiblumen-Initialen, zahlr. kleinere Holzschnittinitialen. Rubriziert, Initialen mit Rot koloriert. 1 (statt 3) nn. Bl., num. Bll. II-CLXXXX num. (= 190 [statt 192] Bll). Hschweinsldr. d. 18. Jh., stark berieben u. bestoßen, Vorsätze mit Wurmspuren.
Hain 2528; GW 3453; BMC II, 322; Goff B-172. - Dritte oder vierte Ausgabe. "Das Werk weicht von der systematischen Ordnung ab, indem es alphabetisch gegliedert ist. Sie ist sehr eingehend, entwickelt eine reiche juristische Casuistik und war, wie die Masse der Handschriften zeigt, im 14. und 15. Jahrhundert eins der beliebtesten Bücher" (Schulte II, 429). Hier eines der Exemplare ohne Kolophon; Bl. XI hier als "II" (vgl. GW Anm.). - Vereinzelt etwas fleckig, 1. Bl. etwas stärker; wenige Marginalien, am Ende mit einigen Wurmlöchern, num. Bll. 169-174 auch mit kl. Wurmgang in der oberen Innenecke. Fehlen die ersten beiden Blätter (Register). Schlussbl. mit Besitzvermerk der Dominikaner in Graz.
Third or fourth edition, in Royal folio format. Variant without the colophon. Rubricated, woodcut outline lombard and Maiblumen initials, couloured in red. - Some staining here and there, heavier to first leaf (abbreviations), few marginalia, slight worming at end. 18th century half pigskin, heavily rubbed, lesions to edges. Lacking the first 2 leaves (index).
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(sold)
Rolewinck, Fasciculus temporum
Rolewinck, W. Fasciculus temporum. Venedig, G. Walch, 1479. Fol. (30:20,5 cm). Mit 14 Textholzschnitten u. zahlr. schematischen Holzschnitten. 7 nn. (ohne das erste weiße), 64 num. Bll. Älterer Prgt. mit hs. Rückentitel.
Hain-C. 6924; GW M38741; BMC V, 274; Goff R-260; Essling 276; Sander 6525. - Erste in Italien gedruckte Ausgabe. "Besser, wie die Strassburger, sind die venezianischen Nachdrucke der Speyerischen Ausgabe. Dort verlegte Georg Walch, wohl ein Deutscher und Verwandter des bekannten Jacobo de Barbari, im Jahr 1479 den Fasciculus zum erstem Male. Die Technik der, auf drei Seiten mit feinen Linien scharf umgrenzten, Illustrationen ist noch vollkommen deutsch, sie stehen im augenscheinlichen Gegensatze zu italienischen, in Venedig erschienenen Formschnitten. Seine Vorgänger übertrifft Walch's Buch durch die Vorliebe für die Wiedergabe untergeordneter Einzelheiten, ein echt deutscher Zug, der den .. Städteansichten einen intimen Charakter verleiht .. In der Schilderung der Städte drängen sich einige venezianisch-orientalische Motive ein .. In dem Buche finden wir auch die älteste authentische Formschnitt-Ansicht von Venedig .." (Baer, Historienbücher S. 70). - Teilw. etwas fingerfleckig, gering fleckig, erstes Blatt etwas stockfleckig, wenige kleine Wurmlöcher, einige kleinere Feuchtigkeitstränder. Vereinzelt teils umfangreiche zeitgenöss. Anmerkungen. Num. Bl. 1 mit altem Monogrammstempel im Rand, Bl. 43 mit Hinterlegung im weißen Rand. Am Schluss angebunden: 3 Bll. mit einer Handschrift des 18. Jh. mit umfangreichen Ergänzungen im Stil Rolewincks. Exlibris Sergio Colombi u. Buchhändlerschildchen.
First edition printed in Italy, one of four recorded books from the press of Georgius Walch. The woodcut of Venice is the earliest printed view of the city. - Some thumbing, slight spotting, some marginal waterstaining in places, foxing to first leaf, lacking the initial blank. Near contemporary annotations in places, old monogramm stamp to first numb. leaf, small marginal restoration to leaf 43. At the end three leaves with annotations by hand (18th cent.) supplemented the text by Rolewinck. From the library of Sergio Colombi with his bookplate. Old vellum.
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(sold)
Agricola, De re metallica. 1561
Agricola, G. De re metallica libri XII. Eiusdem de animantibus subterraneis liber, ab autore recognitus. Basel, Froben & Episcopius, März 1561. Fol. (33,5:22,5 cm). Mit 2 Holzschnittafeln (1 eingefaltet), 267 tlw. ganzs. Textholzschnitten, 23 geometr. Figuren u. 2 Druckerm. 6 Bll. (d.l.w.), 502 S., 37 Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit zwei erneuerten Schließen; teilw. berieben, wenige Wurmlöcher, Rücken am Fuß mit kl. Fehlstelle.
VD 16, A 908; IA 101.562; Hoover 18; Michaelis-Prescher 23; Horst 754 ff.; Darmstaedter, Agricola 89; vgl. PMM 79 (EA. 1556). - Dritte (zweite lateinische) Ausgabe, ein korrigierter, sonst identischer Neudruck der erfolgreichen und seltenen Erstausgabe. "Das klassische Lehrbuch der alten Technik, ein Höhepunkt der technischen Literatur. Das Werk behandelt das gesamte Berg- und Hüttenwesen mit seinen geologischen und chemischen Grenzgebieten, besonders aber auch die Maschinentechnik" (Koch). "Das Werk ist mit 292 Holzschnitten ausgestattet, wovon 23 einfache geometrische Figuren darstellen und 269 lagerstättenkundliche Bilder, markscheiderische Instrumente, bergmännisches Gezähe, Geräte, Maschinen, Grubenbaue ... ja sogar die Salzgewinnung aus dem Meer, eine Glashütte u.a.m. Diese Holzschnitte wurden in Basel nach Entwürfen von Basilius Wefring aus Joachimsthal hergestellt. Daran waren u. a. zwei bekannte Meister beteiligt: der Zeichner Hans Rudolf Manuel Deutsch aus Bern und der Holzschneider Zacharias Specklin aus Straßburg" (Horst S. 743f.). - Vereinzelt gering fingerfleckig, vereinzelte Wurmlöcher, erste Bll. etwas stärker betroffen, wenige alte Anmerkungen, spätere vordere Vorsätze. Tafel mit der Scheibe im ausgefalteten Rand angeschnitten u. leicht angerändert. Titel mit Besitzvermerk von Demetrius (Demeter) Napragyi (1564-1619, u.a. Bischof von Kalosca, 1598-1600 Kanzler von Transsilvanien). Weiterer alter Namenszug, ein tektierter Besitzvermerk.
Third (second Latin) edition, richly illustrated. "The first systematic treatise on mining and metallurgy and one of the first technological books of modern times" (PMM). - Minor thumbing in places, few wormholes, somewhat heavier to first leaves, few old annotations, later front endpapers. One plate trimmed with slight loss. Title with ownership inscription by Demetrius Napragyi (1564-1619, Archbishop of Kalocsa, Chancellor of Transylvania), two other inscriptions (one cancelled). Bound in contemporary blindstamped pigskin over wooden boards, two new clasps; some rubbing, few wormholes, small defect to tail of spine.
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(closed)
Stoeffler, Elucidatio fabricae ususque astrolabii
Stoeffler, J. Elucidatio fabricae ususque astrolabii. Ex secunda autoris recognite. Oppenheim, (J. Köbel), 1524. Fol. (30:21,5 cm). Mit Holzsch.-Titelbord. u. zahlr. teilw. blattgr. Textholzschn., davon 4 mit 9 ausfaltbaren Teilen, sowie 1 Holzschn.-Druckerm. am Schluss. 10 nn., 78 num. Bll. Schöner neuerer Lederband im Stil d. Zt. mit blind- u. goldgeprägten Fileten sowie goldgeprägten Eckfleurons u. Mittelstücken auf beiden Deckeln, etwas berieben, Schuber.
VD 16, S 9192; Adams S 1887; Houzeau-L. 3256; Zinner 1270; Kenney 182; Roller-G. II, 468; Benzing, Köbel 89. - Zweite Ausgabe des frühen Werks über Astrolabien. Schöner, kräftiger Druck mit den ganz den venezianischen Vorbildern verpflichteten Zierinitialen der ersten Oppenheimer Offizin. Die Holzschnitte zeigen vorwiegend astronomische Figuren, einige große im Anhang "De mensurationibus" illustrieren Vermessungsvorgänge am Gebäude und in der Landschaft. vollständiges Exemplar mit den häufig fehlenden Ausfaltstreifen zu den Holzschnitten auf Bl. 6 verso (2), 9 verso (1), 16 verso (3) und 21 recto (3). Mit Widmungsgedichten von Philipp Melanchthon, Georg Simler und Johannes v. Wirsberg, der Name Melanchthons alt mit roter Farbe übermalt. - Vereinzelt gering braunfleckig, ca. 10 Bll. mit schwachem Feuchtigkeitsfleck im Kopfsteg. Schönes Exemplar.
Second edition, with numerous woodcuts, 4 of which with 9 folding slips. "Stoeffler distinguished the method of dividing the zodiac into houses advocated by Peurbach and Regiomontanus from the older method of Nicephorus, Messahala, and Iohannes Eligerus" (Thorndike V, 348). - Slight spotting in places, faint dampstain to upper margin of c. 10 leaves. Melanchthon's name censored on a2r. A crisp and complete copy, recently bound in full calf gilt to style, slipcase.
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(sold)
Munting, Beschryving der Aardgewassen
Munting, A. Naauwkeurige beschryving der Aardgewassen, waarin de veelerley aarten bijzondere eigenschappen der boomen, heesters, kruyden, bloemen met haare vrugten, zaden, wortellen en bollen... beschreeven worden. 2 Tle. in 1 Bd. Leiden, vander Aa & Utrecht, Halma, 1696. Fol. (41:27 cm). Mit gest. Titel, gest. Titelvign., 12 gest. Vign. u. 243 Kupfertafeln. 19 Bll., 930 (recte 932) Spalten, 32 Bll. u. 1 Bl. Zwischentitel. Historisierender Ldrbd. um 1900 mit Rückenvergoldung und reicher Deckelblindprägung, berieben, Ecken etwas bestoßen, vorderes Außengelenk mit Lederstreifen verstärkt.
Nissen, BBI 1428; Pritzel 6556; Hunt 396; Bridson-White C 192; de Belder 252; vgl. Stafleu-C. III, S. 661 f. - Erste Ausgabe. Eines der schönsten Blumen- und Pflanzenbücher des ausgehenden 17. Jahrhunderts. - Etwas gebräunt, tlw. etwas fleckig, Vortitel mit hinterlegtem Randausriß oben, erste Bll. (bis ca. S. 100) im Innenrand etwas wasserrandig, teils lila verfärbt und kleine Papierbeschädigungen; Taf. 118 mit Eckabriß im weißen Rand unten, Taf. 133 (verso) und 2 Textbll. im seitl. Rand hinterlegt, Taf. 155 und 156 unten mit hinterlegtem Randausriß bis an den Plattenrand.
First edition of this fascinating work. With engr. title and 243 engr. plates with plants set in or floating above landscape backgrounds. "The plates are as curious as their subjects. They commonly present the plants far larger than life, oranges huge as pumpkins, cyclamens with heavy corms floating lightly in mid-air, gentle geraniums grown into giant trees. The effect is obtained through sketching in classical or idyllic or mountainous little landscapes below" (Hunt). - Some browning, some foxing here and there; upper margin of half-title torn off and restored, slight velvet discoloured waterstaining with small paper flaws to inner margins of first leaves (until p. 100), lower white corner of plate 118 torn off, margin at side of plate 133 (on back) and 2 text leaves strengthened, lower margin of plate 155 and 156 torn off (touching neatline) and repaired. Bound in blindtooled calf around 1900, spine gilt, some rubbing, corners scuffed, front joint repaired with leather strip.
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(Andreae), Chymische Hochzeit. 1616
Rosenkreuzer. - (Andreae, J. V.). Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. Anno 1459. Straßburg, C. Scher für L. Zetzner, 1616. (15:10 cm). Mit Verlegermarke auf dem Titel u. einigen Holzschnitt-Kryptogrammen. 146 S., 1 Bl. Mod. Ldr.
VD 17 23:000604B (abweichendes Kolophon); Wolfstieg 42276 u. Gardner 31; Dünnhaupt 263, 15 unbekannte Variante; Brüning 1123. - Mit großer Wahrscheinlichkeit der Erstdruck einer der vier rosenkreuzerischen Hauptschriften. Mutmaßlich schon 1602 und damit als erste des Kanons verfasst, jedoch nach Fama, Confessio u. Reformation publiziert. Zur komplizierten Editionsgeschichte der Zetzner-Drucke vgl. unsere Auktion 61, Nr. 449. Das vorliegende Exemplar mit dem im VD 17 digitalisierten Exemplar identisch, allerdings ist hier das Kolophon abweichend: VD 17 mit Druckermarke u. Devise, vorliegend nur Ort, Drucker u. Jahr. - Gebräunt bzw. teilw. braunrandig, einige der gedruckten Randanmerkungen leicht angeschnitten, Titel verso u. letztes Bl. verso mit holländischem Logenstempel.
One (presumably first) of four variant issues published in 1616 by Zetzner. With Zetzner's device on title-page and several woodcut-cryptograms in text. The "Chymical Wedding" is one of the four original manifestos of the Rosicrucian brotherhood. - Browning throughout, printed marginalia slightly shaved in places, Dutch masonic stamp to title verso and last leaf verso. Recent calf.
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Hill, Eden
(Hill, J.). Eden: or, a compleat body of gardening. Containing plain and familiar directions for raising the several useful products of a garden, fruits, roots, and herbage; from the practise of the most successful gardeners, and the result of a long experience. London, T. Osborne a.o., 1757. Gr.-fol. (42,5:27,5cm). Mit kol. gest. Front. u. 60 altkol. Kupfertafeln. IV S., 1 Bl., 714 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. bestoßen, Vordergelenk gebrochen.
Nissen, BBI 880; Stafleu-C. 2770; Henrey 776; Great Flower Books 59. - Erste Ausgabe. Prachtvoll kolorierte Blumendarstellungen, meist ca. 6 auf einer Tafel, nach Zeichnungen von Edwards, Van Huysum, S. Wale und Hill selbst. - Innen sauber. Titel leicht fleckig; Tafel 30 bis über den Plattenrand angeschnitten ohne Bildverlust, Vorsatz mit Exlibris.
First edition, with engr. col. front. and 60 engr. plates in magnificent contemporary colouring, with a number of figures of plants on each plate. "'Eden' contains descriptions and cultural details concerning the various products of the garden under the time of year in which they flower or fruit, the phrase name used by Linnaeus for each plant is given, and each is refered to its place in that author's sexual system, which is explained" (Henrey II, p. 98). - Fine copy; slight staining to title, plate 30 trimmed into neatline, no loss. Contemporary half-calf, rubbed and worn, upper joint cracked.
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(sold)
(Casanova), Histoire de ma fuite
Casanova de Seingalt, G. Histoire de ma fuite des prisons de la Republique de Venise, qu'on appelle les plombs. Ecrite a Dux en Boheme l'année 1787. Leipzig (= Prag), Schönfeld, 1788. (18:11 cm). Mit gest. Front. u. 1 Kupfertafel von J. Berka. 270 S. Restaurierter Pp. d. Zt. unter Verwendung des alten Materials u. Or.-Rückenschild, etwas berieben bzw. fleckig.
Rives Childs, S. 83 f.; Pollio 126 ff.; Hayn-G. I, 560. - Erste Ausgabe. Schildert Casanovas berühmte Flucht aus den berüchtigten Bleikammern von Venedig. "Of all C.'s works, apart from the 'Memoirs', the 'Histoire de ma fuite' is by far the best known, as evidenced by the half hundred editions through which it has passed. It was printed at Prague and not at Leipzig. In the summer and autumn of 1787 C. was in Prague overlooking the printing of it, as it was his custom with all his published works" (R. C.) - Leicht gebräunt; Front. verso mit hs. Nummerierung, hint. flieg. Vorsatzbl. unten eingerissen; sonst sauberes Exemplar.
First edition. With engr. front. and engr. plate. - Slightly browned; old note to engr. front. verso; tear to white leaf in the end. Restored contemporary board using old material, somewhat rubbed and stained.
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Molière, Oeuvres. 6 Bde.
Molière, J. B. P. de. Oeuvres. Nouv. édition. 6 Bde. Paris 1734. 4to (27,5:21 cm). Mit 6 gest. wdh. Titelvign., gest. Porträt von Lepicié nach Coypel, 33 Kupfertafeln nach F. Boucher u. zahlr. gest. (tls. wdh.) Vignetten u. Culs-de-lampe. Rote Maroquinbände d. 2. Hälfte d. 19. Jh. mit Rücken-, Deckel-, Steh- u. Innenkantenverg. sowie Goldschnitt (sign. C. Hardy); wenige kl. Bereibungen.
Cohen-R. 712; Tchermerzine VIII, 359. - Die berühmte Pariser Molière-Gesamtausgabe mit der hervorragenden Textgestaltung und von Boucher prachtvoll illustriert. Eines der schönsten illustrierten französischen Werke des 18. Jahrhunderts. "Le chef-d'oeuvre de Boucher, comme illustration, c'est l'un des plus beaux livres de la première partie du XVIIIe siécle" (C.-R.). - Kaum fleckig.
Richly illustrated, with portrait and 33 engraved plates. - Minor staining. 19th century red morocco gilt by C. Hardy, some slight rubbing.
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(closed)
Dürer, Symmetria & Varietate
Dürer, A. De Sym(m)etria partium in rectis formis hu(m)anorum corporum, Libri in Latinum conversi (per J. Camerarium). Nürnberg, Dürer Witwe, 1532. Fol. (30,5:20,5 cm). Mit 85 blattgr. u. zahlr. kleineren Textholzschnitten. 80 nn. Bll. (d. l. w.). - Angebunden: Ders. De varietate figurarum et flexuris partium ac gestib(us) imaginum, libri duo, qui priorib(us) de symmetria quondam editis, nunc primum in Latinum conversi (per eodem) accesserunt. Nürnberg, H. Formschneyder (i.e. Andreä) für Dürer Witwe, 1534. Mit zahlr. teils blattgr. Textholzschnitten. 58 (st. 59 und o.d.l.w.) nn. Bll. (davon 3 gefaltet). Mod. Ldr. mit Filetenblindprägung, im Schuber
VD 16, D 2860 & 2861; Fairfax Murray 152 & 153; Bohatta 20 & 21; Meder S. 288, Nr. XXIX (ungenau); Dodgson I, 265, Schoch u.a. 277 Anm. - Erste lateinische Ausgabe der 1528 deutsch erschienenen grundlegenden Proportionslehre der Renaissance. "De Symmetria" umfasst Buch I u. II, "De Varietate" Buch III u. IV des deutschen Werkes, hier in einem Band vereinigt. Die Illustrationen sind die der Original-Ausgabe. Ein von Bohatta vermuteter erster lateinischer Druck der "Symmetria" von 1528 existiert nicht. - Sorgfältig gereinigt, vereinzelt noch etwas fleckig bzw. fingerfleckig. Erste Bll. mit minimaler Wurmspur, auf dem Titel hinterlegt. Sehr wenige alte Anstreichungen. Es fehlt a4, das als ausklappbarer Teil des Fächerdiagramms auf a3 montiert wurde. Exlibris.
Two works in one volume in first Latin edition. "De Symmetria" comprises books I/II, "De varietate" books III/IV of the "Vier Bücher der menschlichen Proportion", the woodcuts are derived from the German edition of 1528. "These two works should, of course accompany one another, but they are often found apart and separately bound" (Murray). - Carefully cleaned, still some spotting or thumbing in places. Slight marginal worming to first leaves (restored on title), very few old marks. Lacking a4 which forms the second part of a folding leaf. Bound in recent blindstamped calf to old style, slipcase.
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(sold)
Kepler, Ad Vitellionem
Kepler, J. Ad Vitellionem paralipomena, quibus astronomiae pars optica traditur. Frankfurt, C. de Marne & J. Aubry Erben, 1604. 4to (20,5:16,5 cm). Mit 1 Kupfertaf. (mit 1 Bl. Legende), 2 Falttab. u. einigen Diagrammen im Text. 8 Bll., 449 S., 9 Bll. Neuerer Ldr. mit Blindprägung im Stil d. Zt., Schuber.
VD 17 39:121965W; Zinner 3993; Dünnhaupt 2276, 11; Caspar 18; Hirschberg §§ 308. - Erste Ausgabe der ersten großen Arbeit Keplers über die Gesetze der Optik und damit astronomischer Instrumente. "Das Werk liegt auf der Linie der Lebensarbeit Keplers... er hat als erster die Funktion der Kristallinsen im Auge, sowie die Wirkungsweise der verschiedenen Linsen bei Kurz- und Weitsichtigkeit richtig erkannt" (Caspar). "The six astronomical chapters include not only a discussion of parallax, astronomical refraction, and his eclipse instruments but also the annual variation in the apparent size of the sun" (DSB VII, 298). - Papierbräunung und gelegentlich stockfleckig. Titel u. einige Bll. mit Restaurierung im Rand, S. 69/70 mit restauriertem Einriss im Satzspiegel, S. 423/24 mit Papierfehler im weißen Rand. Tabelle zu S. 424 mit kleinen Papierbrüchen mit geringem Zahlenverlust. Titel und letztes Blatt mit Wappenstempel. - Provenienz: Hartung & Karl (München) Auktion 2, Kat.-Nr. 271 (1972).
First edition, his first great treatise on optics. - Browned throughout, some foxing. Marginal restorationes to title and some text leaves, restored tear affecting printed area to pp. 423/24. Folding table to p. 424 with paper cracks affecting a few numbers. Inobtrusive heraldic stamp to title and last leaf. Else good copy in recent blindstamped calf to style, slip-case. For provenance see above.
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(sold)
Leopoldus de Austria, Compilatio
Leopoldus de Austria. Compilatio de astrorum scientia. Augsburg, E. Ratdolt, 1489. Kl.-4to (20,5:16 cm). Got. Typ. Mit zahlr. (1 ganzseit., 2 in Farbendruck rot und schwarz) Textholzschnitten u. Holzschnittdiagrammen. 109 nn. Bll. Flex. rot gefärbter Prgt. aus altem Material, Pp.-Schuber.
Hain 10042; GW M17974; BMC II, 382; Goff L-185; Houzeau-L. 4702; Zinner 364; Stillwell, Awakening I, 71; Honeyman 1987; Kenney 104 Anm. (A. 1520). - Erste Ausgabe, die einzige Inkunabelausgabe. Astronomisch-astrologische Kompilation vermutlich der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, deren Verfasserschaft ungeklärt geblieben ist. "Divided into ten treatises, the most interesting being the sixth on meteorology" (Honeyman). Der blattgroße Holzschnitt zeigt eine Armillarsphäre, die übrigen große Planetensymbole, Sphären, Diagramme etc. Eine der Holzschnittfolgen mit Darstellung der 7 Planeten auf Wagen gehört zu den Holzstöcken, die Ratdolt schon in Venedig verwendete. Die 2. Folge der thronenden Planeten stammt dagegen, ebenso wie die Folgen der Tierkreiszeichen wohl von einem deutschen Künstler. - Teils etwas fleckig, zahlreiche Bll. mit zeitgenöss. feinen Anmerkungen in brauner und roter Tinte, die Holzschnitte teilw. ankoloriert. Blatt 2 mit kleinem Blattweiserausriss, erste 5 Bll. mit alter hs. Nummerierung in der rechten oberen Ecke.
First edition. With several woodcuts and diagrams in the text, including one fullpage sphere, symbols of the planets etc., one of which full-page and two printed in red and black. Although virtually nothing is known of the author, the work was influential in the late Middle Ages, being cited by the great astronomer, Pierre d'Ailly, and admired by Regiomontanus, who proposed to edit an edition of the work. - Some spotting in places, contemporary neat manuscript annotations in brown and red ink, woodcuts partly coloured. Small marginal defect two second leaf, old number to upper right corner of first five leaves. Red limp vellum from old material, recent slip-case.
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(sold)
Marinoni, De astronomica specula
Marinoni, J. J. De astronomica specula domestica et organico apparatu astronomico libri duo. Wien, L. J. Kaliwoda, 1745. Fol. (34,5:25,5 cm). Mit gest. Front., gest. Titelvign. (Plan von Wien), 51 Kupfern auf 47 meist gefalt. Tafeln, 9 (1 blattgr.) Textkupfern, 1 gest. Kopfvign. u. 1 gest. Initiale. 11 Bll., 210 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. Rückenschild; teilw. gering berieben, Vorderdeckel mit kl. Wurmspur.
Poggendorff II, 53; Riccardi I/2, 119, 10; Zinner, Instr. 436 f.; Durstmüller I, 236 f. (mit 2 Abb.); Mayer I, 27. - Erste Ausgabe. "Ein Prachtwerk mit sehr schönen Kupferstichen" (Mayer). Marinoni, kaiserlicher Hofmathematicus und Direktor der Akademie der Geometrie und Kriegswissenschaft, beschreibt hier überwiegend die auf seinem Hause in Wien errichtete Sternwarte mit ihren Instrumenten, darunter ein Doppelfernrohr ("Culminatorium"), Mikrometer, Quadranten, verschiedene Teleskope, Uhren etc., dazu die entsprechenden Tafeln. - Ganz vereinzelt gering fleckig bzw. fingerfleckig. Einige Tafeln im oberen und oder unteren Rand knapp beschnitten (teilw. bis Bild- oder Plattenrand). Tafel Sectio VI, Nr. 1 mit zwei Flecken, die Tafelnummerierung beschnitten u. handschriftlich im linken Rand ergänzt. 2 vordere Vorsatzbll. u. Titel alt mit Tinte nummeriert bzw. datiert.
First edition, splendidly illustrated with engr. frontispiece, title-vignette, headpiece and initial, 51 engravings on 47 mostly folding plates and 9 (1 full-page) engravings in text. "Bellissima edizione... Interessano particolarmente le notizie degli instrumenti astronomici allora adoperati" (Riccardi). "In 1755... the Hapspurgs decided to establish a great astronomical observatory. Its basic equipment was to be the instruments of the late imperial mathematician and geodetic surveyor, J. J. de Marinoni, who had made his house, on a relatively favorable site at the edge of Vienna, into an astronomical observatory" (DSB VI, 233). - Minor spotting and slight thumbing in places. Upper and lower margin of few plates somewhat trimmed close to platemark or image. One plate (Sectio VI, no. 1) with two spots, numbering cut away and supplied by hand. Small old ms. number to title. Contemporary calf, spine richly gilt, slightly rubbed in places, small wormtrace to upper cover.
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Bertuch, Bilderbuch. 12 Bde.
Bertuch, F. J. Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten und allerhand andern unterrichtenden Gegenständen aus dem Reiche der Natur, der Künste und Wissenschaften. 12 Bde. Weimar, Industrie-Comptoir, (1792)-1830. 4to (24:20 cm). Mit 1186 meist kolorierten Kupfertaf. Mod. Hldr. im Stil d. Zt., Rücken verblasst.
Goed. IV/1, 679, 19; Brüggemann-E., 391 ff. (ausführlich) u. 1281, 85; Wegehaupt I, 133. - Die berühmte, reich illustrierte Kinderenzyklopädie in einem vollständigen Exemplar. "Ohne Zweifel ist das Bertuchsche Bilderbuch eines der großartigsten Werke, die dem Kinderbuchsammler begegnen ... Hier beginnt das neuzeitliche, naturwissenschaftliche Denken, die Zielstrebigkeit, mit der im Kinderbuch das moderne Sachbuch vorausgenommen wird. Darüber hinaus gehört es zu den kostbarsten Schätzen des Sammlers illustrierter Bücher" (E. Strobach in Philobiblon XIII (1969), S. 255.) Die Tafeln jeweils mit mehreren Abb. u. mit 1-2 Erklärungsbll. in deutscher, ab Bd. 1, Nr. 46 auch in französischer, tlw. auch in italienischer und englischer Sprache. Jeder Bd. mit 100, Bd. 12 mit 86 (inkl. 80b) Taf. Vorliegend Bd. 1 ohne Verfasser u. Erscheinungsjahr, aber im Industrie-Comptoir, Bd. 2 1798 datiert, sonst wie bei Brüggemann-E. - Tlw. stockfleckig, Taf. meist sauber; stellenw. gebräunt; Bd. 12 tlw. mit Wurmloch oder -gang im oberen Rand, berührt stellenw. Darstellungen oder Tafelnummerierungen.
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Gregorius I., Moralia in Iob. Einzelblatt
Gregorius I., Papa (der Große). Moralia in Iob. Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Westdeutschland, 1. Hälfte 12. Jahrhundert. Fol. Blattgr. 33:23 cm, Schriftspiegel 25,5:19 cm. 39 Zeilen, 2 Spalten, blind liniiert. Dunkelbraune romanische Minuskel, zu Beginn Ziermajuskeln in Rot, Textmajuskeln rot schattiert. Recto große Rankeninitiale "Q" (5:6,5 cm) in dunkelbrauner Tinte, Rot und Grün, Binnenfeld mit vegetabiler Ornamentik, außen besetzt mit einem Drachen.
Sehr schönes Einzelblatt aus einem sorgfältig geschriebenen, großformatigen Codex. Enthält Gregors Auslegung von Hiob 24, Vers 20-22 (Migne, PL LXXVI, 9-13), der Text endet bei "atq(ue) in conte(m)ptu om(n)ium". Der aus einer reichen römischen Patrizierfamilie stammende Gregor (um 540-604) entsagte um 575 dem weltlichen Leben und errichtete auf seinen Besitzungen auf dem Monte Celio ein Benediktinerkloster. Die "Moralia in Iob" gehen auf Predigten zurück, die er vor Mönchen seines Konvents gehalten hatte, nach mehrfacher Überarbeitung wurden sie wohl 591 vollendet. "Die ursprünglich 'Expositio in Iob' genannte Schrift deutet das biblische Buch Job nach der Methodik des dreifachen Schriftsinnes: Job stellt in literaler Deutung eine historische Person dar, deren leidgeprüftes Leben geschildert wird; allegorisch-typologisch verweist er auf Christus und seinen Leib, die Kirche, und moralisch ist er für jeden Menschen ein Vorbild und ein Beispiel" (Glaube u. Wissen im Mittelalter 33). Im vorliegenden Abschnitt dominieren die allegorische und die moralische Interpretation des Textes.
Unser Einzelblatt bildete das Eingangsfolium des vierten Teils einer umfangreichen, vielleicht mehrbändigen Handschrift und ist daher besonders aufwändig gestaltet. Die ersten vier Zeilen mit dem Titel ("Quartae partis moralium liber primus a capite incipit") sind in einer roten Auszeichnungsschrift ausgeführt, die folgenden sechs Zeilen mit dem Beginn des eigentlichen Textes ("Quotiens in sancti viri historia") alternierend in roten oder rot schattierten schwarzen Majuskeln. Das "Q" des Textanfangs ist hierbei als achtzeilige Zierinitiale in drei Farben gestaltet, deren unterer Ausläufer eine phantasievolle Drachenfigur bildet.
Am Bundsteg etwas ungleichmäßig beschnitten, jedoch immer mit ausreichend Abstand zum Schriftspiegel (ca. 0,5 cm oder mehr), in den äußeren Rändern gering gebräunt, am Kopfsteg kleine Rostspur einer Büroklammer (recto nur schwach, verso etwas stärker). Insgesamt sehr gut erhalten.
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Einstein, Drei Erstdrucke (in: Ann. Phys. 17)
Einstein, A. Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt. S. 132-148. - Über die von der molekularkinetischen Theorie der Wärme geforderte Bewegung von in ruhenden Flüssigkeiten suspendierten Teilchen. S. 549-560. - Zur Elektrodynamik bewegter Körper. S. 891-921. In: Annalen der Physik. 4. Folge, Bd. 17. Leipzig, J. A. Barth, 1905. (21:15,5 cm). Mit 5 Taf. VIII, 1020 S. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rsch.; Gelenke u. Kanten berieben, 2 neuere Papier-Rsch.
Weil *6, *8, *9; PMM 391 Anm. u. 401 Anm.; Dibner 167 u. Horblit 26b (III); Norman 689 (I), 690 (II), 691A (III). - Drei hochbedeutende und frühe Erstdrucke von Einstein in einem Band der "Annalen der Physik": der erste der Aufsätze ist einer der zwei grundlegenden Aufsätze Einsteins zur Quantentheorie, für den Einstein, zusammen mit mit einem anderen Werk ("Zur Theorie der Lichterzeugung und Lichtabsorption", 1906), den Nobelpreis erhielt. Der dritte Aufsatz über die "Elektrodynamik bewegter Körper" ist die berühmte erste Darstellung und Anwendung der Relativitätstheorie, aus dieser zog er wenige Monate später den Schluss auf die allgemeine Äquivalenz von Masse und Energie, ausgedrückt in seiner berühmten Formel. - Vortitel mit Bibl.-Stempel recto, Hauptitel mit Stempel verso, Innendeckel mit privatem Standortschild.
First printings of three important early papers by Einstein, in the complete vol. 17 of the "Annalen der Physik". For the first paper (and his paper on the photoelectric effect) Einstein was awarded the Nobel Prize in Physics. The third paper, on the electrodynamics of moving bodies, was Einstein's first statement of the special theory of relativity. - Library stamp on title and half title, collector's shelfmark label on inner cover. Contemp. boards, some wear to extremities.
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Kepler, Hyperaspistes. 1625 u. Beibände
Kepler, J. Tychonis Brahei Dani Hyperaspistes, adversus Scipionis Claramontii Anti-Tychonem, in aciem productus. Frankfurt, G. Tambach, 1625. 4to (21:16,5 cm). Mit Druckerm. 4 Bll., 202 S., 6 Bll. (o.d.l.w.). - Angeb. siehe unten. Halblederband im alten Stil, Pp.-Schuber.
VD 17 V23:234372R; Houzeau-L. 12029; Zinner 5008; Dünnhaupt 2297, 46; Caspar 76; DSB VII, 302; Cinti 69 Anm.; nicht bei Honeyman u. Norman. - Erste Ausgabe, selten. 1621 hatte der päpstliche Legat Chiaramonti aus Cesena einen "Antitycho" überschriebenen Kommentar zu den Kometen von 1618 veröffentlicht. "Darin verteidigte er die aristotelische Auffassung von den Kometen als atmosphärischen Erscheinungen und zieht scharf zu Felde gegen Tycho Brahe... Kepler fühlte sich zum 'Hyperaspistes' Tychonis Brahei" berufen, er wollte den Schild über den toten Meister halten, den er zeitlebens als 'Phoenix astronomorum' hochschätzte. Er schrieb zu diesem Zweck die vorl. Gegenschrift, in der er... noch tiefer als in seinem Kometenbuch seine Anschauungen über die Kometen begründete" (Caspar). - Titel mittig mit kleiner Hinterlegung, dadurch wenige Buchstaben des Titeltextes nachgezeichnet, oben und unten mit alter Tintennummerierung, *2 mit Eckrestaurierung unten rechts. - Angebunden: 1. (J. J. Zimmermann. Prodromus biceps cono-ellipticae et a priori demonstratae planetrarum theorices. Stuttgart 1679). 2 Bll., 72 S. - VD 17 39:122774P; Houzeau-L. 11851; ADB 45, 271: "Trat für das kopernikanische Weltsystem ein und erkannte als einer der ersten die elliptische Planetenlaufbahn an" - Fehlen 4 Bll. Vorstücke, darunter der Titel, u. 2 Bll. Nachstücke. - 2. J. Hancke (praes.) u. C. Neumann (resp.). Excercitatio catoptrica de iodolo speculi. Breslau 1685. 29 Bll. mit zahlreichen geometrischen Figuren im Text. - VD 17 14:634987B u. 14:013820E. - Sammelband mit 3 Werken. - Provenienz: Auvermann & Reiss / E. + R. Kistner, 200 Seltene Bücher (Gemeinschaftskatalog) Nr. 139 (1981).
First edition, scarce on the auction market. "A polemical defense of Tycho's comet theories against the Aristotelian views expressed bey Scipione Chiaramonti in his 'Antitycho' (1621)... interesting is the appendix, which takes Galileo to task for some of the same erroneous views on comets. Kepler brings to Galileo's attention the fact that the observed phases of Venus can be easily explained by the Tychonic as by the Copernican system" (DSB). - Title with small repair affecting few letters supplied in careful ink. Two small ink numberings to title, *2 restoration to lower outer corner, lacking the last blank. - Bound with two works (1 Copernican, 1 incomplete) see above. Together in recent half-calf, slip-case. Provenance see above.
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Französische Reitkunst in Pergament-Einblattkalender
Chardon, L'ordre que doibt tenir le cavalier
Pferde. - Chardon de Lugny, Louis de. L'ordre et methode que doibt tenir le cavalier envers ses escolliers. Französische Handschrift auf Papier. (Orléans), frühes 17. Jahrhundert. Fol. Blattgr. 35:25 cm, Schriftspiegel ca. 32:21 cm. Regelmäßige, gut lesbare Kursive in brauner Tinte von einer Hand. 54 num. Bll. Flex. Einband d. Zt. mit Schließbandresten, der Deckelbezug aus einem altkolorierten und goldgehöhten Einblattdruck auf Pergament (zum Inhalt s.u.), etwas angeschmutzt, fleckig u. berieben.
Vgl. F. Magnin, Six manuscrits d’un traité d’équitation inédit, in: Bibliothèque d’Humanisme et Renaissance, Bd. 76 (2014), S. 107-126, passim. - Sehr bemerkenswerte Anweisung zur Reitkunst, bisher ungedruckt, jedoch in einigen wenigen Handschriften verbreitet. Autor der Handschrift war der hugenottische Adelige Louis de Chardon, Sieur de Lugny. Er wurde vermutlich 1557 oder 1558 in Ferrara geboren und stand zunächst in Diensten von Philippe Duplessis-Mornay in Saumur. Zu der dort von Duplessis-Mornay 1593 gegründeten protestantischen Universität gehörte bereits eine Reitakademie, ein Vorläufer der berühmten Nationalen Reitschule Cadre Noir. Um 1600 etablierte Lugny in Orléans eine eigene Reitschule, die mindestens bis 1606 und vermutlich noch weiter bestand. Erst im Oktober 1660 wurde in Orléans eine staatliche "Académie d'équitation" gegründet.
Frédéric Magnin, dem unsere Handschrift unbekannt geblieben ist, nennt sechs weitere Manuskripte von Lugnys Werk: 1. Ein Exemplar in Privatbesitz (Ms. Magnin), mit großer Sicherheit das Gegenstück zur vorliegenden Handschrift, da sie denselben Besitzvermerk trägt und inhaltlich an diese anschließt. - 2. Die Donaueschinger Handschrift (Württ. LB Stuttgart, Cod. Don. 807), die eine Widmung an Graf Maximilian zu Fürstenberg trägt. - 3. Ein Exemplar aus dem Besitz von Herzog August von Wolfenbüttel (HAB, Cod. Guelf. 5 Aug. 2°), mit zahlreichen Randbemerkungen in deutscher Sprache von seiner Hand. - 4. Ein weiteres Exemplar in Wolfenbüttel (Cod. Guelf. 45 Aug. 2°). - 5. Das Exemplar der Sammlung Thott (KB Kopenhagen, Thott 293 folio). - 6. Ein Exemplar aus dem Besitz des schwedischen Diplomaten Wilhelm Julius Coyet, das sich ebenfalls in Kopenhagen befindet (GkS 1869 4to). - Alle Handschriften unterscheiden sich in Umfang und Inhalt, unser Exemplar entspricht überwiegend dem ersten Teil (fol. 1-51) von Thott 293, größere Abweichungen sind vor allem am Ende zu verzeichnen. Am Schluss (Fol. 53v-54r) ist ein Inhaltsverzeichnis angefügt.
"Les six manuscrits retrouvés – mais d’autres peuvent l’être encore – révèlent un procédé, peut-être sous estimé jusqu’à présent, de transmission des traditions et des techniques équestres à travers l’Europe. Leur circuit de diffusion semble d’abord étroitement lié à la spécificité de la clientèle de Lugny, soit essentiellement les étudiants de la Nation germanique de l’Université d’Orléans... Prenant la pédagogie comme angle d’attaque pour montrer aux futurs enseignants 'l’ordre et méthode que doibt tenir le cavalier envers ses escolliers', le livre de Lugny... trouvera sa place aux côtés des traités classiques de la seconde moitié du XVIe siècle et du début du XVIIe siècle. Ce texte plusieurs fois amendé, ses variantes, et l’itinéraire singulier de l’auteur, jettent un jour nouveau sur plusieurs aspects de cette période clef de la culture équestre pendant laquelle fleurissent, dans le royaume de France et au-delà, des académies qui souvent ne disent pas encore leur nom, et dont l’historiographie est en plein renouvellement" (Magnin).
Vereinzelt gering fleckig, Bl. 1 mit wenigen kl. Wurmspuren (geringer Buchstabenverlust), Bl. 1-4 mit kl. Ausbruch an der oberen Außenecke, Buchblock teilw. vom Einband gelöst. Bl. 1 mit handschriftlichem Besitzvermerk "Ex Bibliotheca Joannis Viti à Würtzburg", vermutlich von Johann Veit Freiherr von Würtzburg (1674-1756), Domherr im Bistum Würzburg und Rektor der Universität Würzburg, ein identischer Besitzvermerk findet sich in Ms. Magnin.
Einband: Als Umschlagmaterial fand ein ganz in Rot und Schwarz gedruckter und mit vielen Wappenholzschnitten und Heiligendarstellungen der geschmückter Einblattkalender für das Bistum Bamberg Verwendung: "New Almanach des löbliche(n) Keiserliche(n) Stiffts Bamberg, Auff das Jar... M.DC.III.", gedruckt sicherlich 1602 bei Anton Horitz in Bamberg. Der hier benutzte Kalender wurde nicht nur auf Pergament gedruckt, sondern zusätzlich noch zeitgenössisch koloriert und mit Gold gehöht. - Der Kalender ist nur fragmentarisch erhalten, es fehlen die Monate März, April, Juli, August, November und Dezember sowie vermutlich eine abschließende Holzschnittleiste, zusätzlich ist ein weiteres Wappen ausgeschnitten, dazu einige kleinere Fehlstellen u. Randdefekte. Bamberger Einblattkalender des späten 16. u. frühen 17. Jahrhunderts sind äußerst selten, im VD 17 ist kein Exemplar verzeichnet, auch die Staatsbibliothek Bamberg besitzt lediglich 7 Holzschnittkalender von Anton Horitz (1582, 1588, 1590, 1591, 1592, 1599 u. 1613, teilw. nur Fragmente).
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Albumasar, Flores astrologiae
Albumasar (= Abû-Ma'sar Gâ'far ibn-Muhammad). Flores astrologiae. Augsburg, E. Ratdolt, 14. Sept. 1495. 4to (21:14,5 cm). Got. Typ. Mit 73 Textholzschnitten (inkl. Wiederholungen) in altem Kolorit u. einigen schwarzgrund. Initialen. 20 Bll. (l.w.). Prgt. d. späten 19. Jh., teilw. fleckig, mod. Schuber.
Hain-C. 610; GW 838; BMC II, 388; Goff A-357; Zinner 571. - Zweite Ausgabe, ein seitengetreuer Nachdruck der ersten, ebenfalls von Ratdolt gedruckten Ausgabe von 1488. Der Autor, persisch-arabischer Astronom aus Balkh in Khorasan, lebte im 9. Jh. in Bagdad (gest. 886). Die vorliegende Schrift, in der ersten Hälfte des 12. Jh. von Johannes Hispalensis ins Lateinische übersetzt, zählt zu seinen populärsten und einflussreichsten Werken. Die Holzschnitte mit 7 größeren Darstellungen von Sonne, Mond und Planeten, dazu 12 kleinere mit Tierkreiszeichen (jeweils mehrfach wiederholt), alle in schönem Kolorit, sowie einige schematische Darstellungen. - Stellenweise etwas fingerfleckig, gering braunfleckig, b4v mit alter Anmerkung, Titel mit Rasurstelle.
First edition, illustrated with 73 woodcuts (incl. repeats). "This is a relatively short work on the nature of a year (or month or day) as determined by the horoscope of its beginning. It was translated into Latin by John of Seville" (DSB I, 36 f.). Abû Ma'shar was the most influential authority on astronomy and astrology in medieval and Renaissance Europe. The 'Flores' was among his most popular works, together with the 'Introductorium in astronomiam' and the 'De magnis coniunctionibus'. - Some thumbing and slight brownstaining in places, old annotation to b4v, erasure to title. Late 19th cent. vellum, somewhat spotted, recent slipcase.
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Kölner de Fanckel, Summarium textuale
Kölner de Fanckel, J. Summarium textuale et conclusiones Sexti et Clementinarum et Extravagantium. Köln, Johann Koelhoff d. J., 1494. Fol. (30:21,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit 2 wiederholten Holzschnitten (1 alt in rot teilkoloriert). Rubriziert u. mit 2-3zeiligen eingemalten Initialen in Rot und Blau, eine etwas größere Initiale mit Rankenwerk. 290 nn. Bll. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Deckel mit Einzelstempeln, 8 spätere Eck- u. 2 Mittelbeschläge, zwei Schließen; berieben, Rückenbezug fragmentarisch erhalten.
Hain 9788; GW 9714; Voulliéme (Köln) 695; Goff K-32; Schramm VIII, 829; Schulte II, 384; nicht im BMC. - Vierte Ausgabe, die vorhergehenden bei Johann Koelhoff d. Älteren gedruckt. Scholastisches Hauptwerk des aus Fanckel an der Mosel stammenden Kölner Juristen. - Gebräunt, stellenw. etwas fingerfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren im weißen Rand. Teil 1 mit durchgehender "Buchbezeichnung" in der rechten oberen Ecke. A1 mit kl. Randläsur durch entfernten Blattweiser, ee5 mit Läsur (Papierfehler) im unteren Rand. Titel mit kurzem Namenszug, im Holzschnitt kleine hs. Datierung Köln 1534. Innendeckelbezüge aus einer Pergamenthandschrift des frühen 15. Jahrhunderts mit zweispaltigem Text mit umfangreichem Kommentar.
Fourth edition, with two woodcuts (one coloured partly in red) and initials supplied in red and blue. - Browned, some thumbing, some marginal dampmarking, short annotation to upper right corner, small marginal defect to A1, marginal defect to ee5 (paper fault). Short old name on title, woodcut dated Cologne 1534 by hand. Bound in contemporary blindstamped calf over wooden boards, rubbed, spine worn, later brass centre and corner pieces, two clasps. Vellum pastedowns from a nearly 15th cent. manuscript.
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The Starting Point of Modern Logic
Frege, Begriffsschrift (in Sammelband)
Frege, G. Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens. Halle, Nebert, 1879. (22:16 cm). X, 88 S. - Nach- und vorgebunden: M. Pasch. Mathematik und Logik. Vier Abhandlungen. Leipzig, Engelmann, 1919. 2 Bll., 47 S. - G. Peano. Formules de logique mathématique. (Turin, Bocca,) 1900. 72 S. - E. Schröder. Abriss der Algebra der Logik. 2 Tle. (alles Erschienene). Leipzig u. Berlin, Teubner, 1909-10. Mit 4 Figuren im Text. V, 50 S., 1 Bl. Anz.; VI, 159 S. - H. Weyl. Das Kontinuum. Kritische Untersuchungen über die Grundlagen der Analysis. Leipzig, Veit, 1918. IV S., 1 Bl., 83 S. - T. Ziehen. Das Verhältnis der Logik zur Mengenlehre. Berlin, Reuther & Reichard, 1917. 78 S. Hlwd. um 1920, Rücken etwas verblasst.
Bemerkenswerter Sammelband mit sechs Schriften zur mathematischen Logik, darunter die epochale "Begriffsschrift" des Jenaer Mathematikers und Philosophen Gottlob Frege. - I. Poggendorff IV, 1707; DSB V, 152. - Erste Ausgabe von Freges erster Hauptschrift, selten. Hier entwickelt er eine eigene, von den Formalismen seiner Zeitgenossen weitgehend unabhängige Symbolik, die zur Grundlage seiner späteren Untersuchungen wird. "Freges 'Begriffsschrift' ist nach Aristoteles 'Ersten Analytiken' der wichtigste Text der Logik; mit ihm beginnt ihre moderne Gestalt" (O. Höffe, Kl. Geschichte d. Philosophie, S. 318). - Außen durchgehend schwacher Wasserrand. - II. Poggendorff VI, 1956 (2. A. 1924); vgl. DSB X, 343 ff. - Erste Ausgabe der Sammlung. Enthält die Abhandlungen "Über innere Folgerichtigkeit" (1915), "Über den Bildungswert der Mathematik" (1894), "Forschen und Darstellen" (1916) und "Der Aufbau der Geometrie" (1917). - III. Vgl. Poggendorff IV, 1125 u. DSB X, 441 ff. - Erstdruck, aus Bd. VII der von Peano edierten "Revue de Mathématiques" (Rivista di Matematica). - IV. Poggendorff V, 1132; Krieg, MNE II, 223. - Erste Ausgabe, aus dem Nachlass hrsg. von Eugen Müller. Ein geplanter dritter Teil ist nicht mehr erschienen. - V. Poggendorff V, 1358. - Erste Ausgabe der programmatischen Schrift, mit der Weyl die Analysis auf eine neue Grundlage stellte. - VI. Vgl. Fischer II, 1722 f. u. Kreuter III, 1616 ff. (zum Autor). - Erste Ausgabe (Philosophische Vorträge der Kantgesellschaft, Nr. 16). Mathematische Arbeit des Neurologen, Psychiaters und Philosophen Theodor Ziehen, zu dessen Patienten auch Friedrich Nietzsche zählte. 1892 erhielt er eine außerordentliche Professur in Jena und wurde so ein Kollege Freges. - Einige Abhandlungen papierbedingt leicht gebräunt, im gesamten Band vereinzelt Bleistiftanmerkungen u. -anstreichungen, freies Vorsatz mit maschinenschriftlichem Inhaltsverzeichnis u. hs. Besitzvermerk "W. Naumann", dat. 1923.
Remarkable Sammelband with six treatises on mathematical logic, including Gottlob Frege's epoch-making 'Begriffsschrift', marking the starting pint of modern logic. - I. Rare first edition. Frege's first major work, considered to be the most important publication in the field of logic since Aristotle's 'Organon'. "The 'Begriffsschrift' was intended to be a formula language of pure thought, written with specific symbols and modeled upon that of arithmetic" (DSB). - Faint marginal dampstaining throughout. - II. First collected edition. "Pasch played a crucial role in the innovation of the axiomatic method. This method, with contributions from logic and algebra, is a central feature of twentieth-century mathematics" (DSB). - III. First printing, extracted from the 'Revue de Mathématiques'. - IV. 2 parts (all published). First edition, published posthumously. - V. First edition. "A program for the arithmetical foundations of mathematics... 'Das Kontinuum' has come to be recognized for its importance as the opening chapter in the actual development of predicative mathematics, whose extent has been plumbed both mathematically and logically since the 1960s" (S. Feferman, The Significance of Hermann Weyl's 'Das Kontinuum'). - VI. First edition. The German neurologist, psychiatrist and philosopher Ziehen was Frege's colleague in Jena. - Some light paper-toning, occasional pencil underlinings or marginalia. - Half-cloth around 1920, spine somewhat faded.
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Gauss' Thesis
Gauss, Demonstratio nova
Gauss, C. F. Demonstratio nova theorematis omnem functionem algebraicam rationalem integram variabilis in factores reales primi vel secundi gradus resolvi posse. Helmstedt, Fleckeisen, 1799. 4to (18,5:15 cm). Mit 1 Kupfertafel. 39 S. Mod. Hprgt.
Dibner 114 Anm.; HAB, Maß, Zahl u. Gewicht 5.5; Roller-G. I, 446; Merzbach 1799; nicht bei Honeyman u. Norman. - Erste Ausgabe, selten. Gauss' Dissertation, mit der er auf besonderen Wunsch des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand nicht in Göttingen, sondern an der Landesuniversität Helmstedt promoviert wurde. "Es handelt sich um den Beweis des sog. Fundamentalsatzes der Algebra, der eng mit der Theorie der komplexen Zahlen verknüpft ist" (HAB). - Kupfertafel unten leicht in den Rand beschnitten, Titel mit kleiner Restaurierung im Außenrand. Provenienz G. M. Reiss (Mainz) Auktion 4 Kat.-Nr. 1880 (1972).
First edition, scarce. With engraved plate. Gauss' thesis in which he first proved the fundamental theorem of algebra. - Plate slightly trimmed by binder's knife at bottom with loss of lower printed border, small marginal restoration to title. Recent half-vellum. - For provenance see above.
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Curtis, Botanical Magazine. 1-18. 18 Bde.
Curtis, W. The Botanical Magazine; or Flower-Garden displayed. Bd. 1-18 in 18 Bdn. London 1787-1803. Gr.-8vo (24:15 cm). Mit 692 (1 gefalt.) altkol. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit 2 farb. Rsch., etwas berieben, 3 Kapitale gering bestoßen.
Nissen, BBI 2350; Stafleu-C. 1290; Henrey III, 472. - Die wohl schönste und bekannteste Blumenzeitschrift aller Zeiten. - Hier vorliegend die ersten 18 Bde. mit den Kupfern sehr frisch, ganz wenige Tafeln mit schwachen Flecken, schön koloriert, gest. Exlibris (Sir Edward Winnington) auf einigen Innendeckeln. Bd. 2 unten am Außensteg größeres Brandloch bis nahe an die Darstellung heran.
Vol. 1-18 in 18 vols. With 692 coloured (1 folded) engraved plates. "The first and most important botanical magazine made up of figures of plants and short description" (Hunt 689). - Fine coloured crisp copy, insignificant staining here and there, exposure to outer margin and lower boards of vol. 2 by burn hole, engraved bookplate of Sir Edward Winnington to some inner boards. Bound in contemp. calf with two coloured spine labels lettered gilt, somewhat rubbed, 3 heads of spine somewhat bumped.
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(closed)
Superb Edition
Cervantes, Don Quixote. 4 Bde.
Cervantes Saavedra, M. de. El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha. Nueva edicion corregida por la real Academia Espanola. 4 Bde. Madrid, Ibarra, 1780. 4to (31:24 cm). Mit 4 gest. Titeln, 1 gest. Porträt des Verfassers, 31 Kufpertafeln von Muntaner, Fabregat, Selma, Moles u.a. nach Joseph del Castillo, zahlr. Vignetten sowie grenzkol. gefalt. Kupferkarte. Ldr. d. Zt. mit reicher Rücken- , Deckel, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie Kopfgoldschnitt, leicht berieben, Ecken und Kanten bestoßen, Gelenke von Bd. 1 gebrochen und Vordergelenk von Bd. 2 oben angebrochen; in 2 mod. Pp.-Schubern.
Palau 52024; Ford-Lansing 7; Benages-Fonbuena 60; Cohen-R. 218 f.; Lewine 103. - "Superb edition from the typographical as well as artistic point of view" (L.). Enthält zu Beginn von Bd. 1: "Prólogo de la Academia; Vida de... Cervántes Saavedra y anáisis del Quicote (por Vicente de los Ríos); Plan cronológico del Quixote; Pruebas y documentos que justifican la Vida de Cervántes" (F.-L.). - Gelegentlich etwas stock- oder fingerfleckig, einzelne kl. Randläsuren (teilw. hinterlegt). Insgesamt gutes, breitrandiges Exemplar.
4 volumes. With engraved title to each volume, engraved portrait of Cervantes, 31 fine engraved plates after Joseph del Castillo, engraved head- and tail-pieces, and 1 engraved folding map coloured in outline. - Some foxing or thumb-soiling in places, occasional small marginal tears (partly restored). Broadmargined copy bound in contemporary gilt-decorated calf, slightly rubbed, some wear to joints and extremities, covers to first volume loosening, upper joint of vol. 2 partly cracked; preserved in 2 modern slipcases.
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(closed)
Archimedes, Kunst-Bücher
Archimedes. Kunst-Bücher oder heutigs Tags befindliche Schrifften, aus dem Griechischen in das Hoch-Teutsche übersetzt und erläutert von J. C. Sturm. Nürnberg, C. Gerhard für P. Fürst, 1670. Fol. (32:20 cm). Mit gest. Titel u. zahlr. Holzschn.-Diagrammen. 12 Bll. (inkl. Kupfertit.), 427 S. - Angebunden: Ders. Sand-Rechnung, oder tiefsinnige Erfindung einer mit verwunderlicher Leichtigkeit aussprechlichen Zahl... Aus dem Griech. übers. u. erläutert von J. C Sturm. Ebda. 1667. Fol. Mit gest. Titelvign. u. einigen Holzschn.-Diagrammen. 4 Bll., 32 S. Roter Maroquinband d. 18. Jhdts. mit grünem Rsch. sowie ovalen Mittelstücken, reicher floraler Rücken- u. Deckelvergoldung, Steh- u. Innenkantenvergoldung, Goldschnitt u. grünen Seidenvorsätzen, gering berieben u. bestoßen, stellenw. gering fleckig.
VD 17 39:124568L; Bibl. Dt. Mus., Libri rari 14; Ornamentstichkat. Bln. 4686; Schweiger I, 43; Cantor III, 11 f. (ausführl.). - Erste deutsche Gesamtausgabe. Die Übersetzung der archimedischen "Sandeszahl", die Fürst bereits 1667 herausgegeben hatte, wurde für diese Ausgabe nicht erneut gedruckt und ist daher meist als Anhang beigebunden. "Schon in der Sandeszahl hatte Sturm Gewicht darauf gelegt, deutsche Ausdrücke an die Stelle der fremdländischen zu setzen... In dem Deutschen Archimed ist sodann der Gesammtvorrat deutscher Ausdrücke in dem Maße angewachsen, dass ein 'gedoppeltes Register'... auf 3 1/2 Folioseiten im Vorbericht abgedruckt werden konnte" (Cantor). - Gering gebräunt u. braunfleckig. Sehr schönes Exemplar in klarem Druck und dekorativem Einband.
2 vols. in 1 . First collected edition in German. With engraved title and numerous woodcut diagrams in text. "In the 'Arenarius' or 'Sand-reckorner', he invented a system of numeration by which he could express any number however large, e.g. the number of grains of sand which could be contained in a sphere the size of the universe" (PMM 72). - Light browning and staining. Decoratively bound in red 18th century morocco, richly floral and foliar gilt back, covers, and edges, green label to spine and green oval centerpieces to covers, gilt edges and green silk endpapers and fly-leaves, faint rubbing and staining. Very fine copy.
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(closed)
Panormitanus de Tudeschis, Lectura. 6 Bde.
Panormitanus de Tudeschis, N. Lectura super quinque libros decretalium. 5 Tle. (Tl. I in 2, Tl. II in 3 Abteilungen) u. Repertorium in 6 Bdn. Basel, Johann Amerbach, 1487-88. Fol. (34-36:25 cm). Got. Typ., 2 Kol. Durchgehend rubriziert u. mit zahlr. rot eingemalten Initialen. Tl. II/2-3 in Halbschweinsldr. d. Zt. mit spätgotischer Blindprägung über Holzdeckeln (Schließen unter Verwendung der alten Lager u. eines alten Hakens erneuert) und etwas höher als die übrigen Bände, Innendeckel mit Wurmspuren; 5 Bde. in Pp. um 1800 mit Rsch., 2 Rücken am Kopf eingerissen.
Hain 12315; GW M47787; BMC III, 749 f.; Goff P-51 (nur 2 vollständige Exemplare); vgl. Schulte II, 312 f. - Achte Inkunabelausgabe des bedeutenden Dekretalenkommentars, vollständig mit allen Teilen und dem Registerband sehr selten. Der umfangreiche Kommentar zu Buch 2 in 3 selbständigen Abteilungen erschienen, hier in 2 Bänden gebunden; die Kommentare zu Buch 4 uund 5 in einem Band vereinigt. Kollation: I. 354 nn. Bll. - II/1. 264 nn. Bll. - II/2. 176 nn. Bll. (1. w.). - II/3. 162 nn. Bll. (1. u. l. w.). - III. 268 nn. Bll. - IV. 52 nn. Bll. - V. 158 nn. Bll. (l. w.). - Repertorium: 218 (recte 220; 1. w.) num., 2 nn. Bll. - Breitrandig, auch die nachgebundenen Bände; leicht gebräunt oder stockfl., vereinzelte Marginalien. Erste u. letzte Bll. von Tl. I, II/2-3, III u. des Repertoriums mit Wurmspuren im w. Rand, lediglich bei II/2-3 zu Beginn auch mit geringem Buchstabenverlust. Tl. II/1 u. Repertorium zu Beginn etwas wasserrandig. Insgesamt sehr schönes Exemplar. Der Holzdeckelband mit breiten Einbandfälzen aus einer hebräischen Pergamenthandschrift des 14./15. Jahrhunderts in ashkenazischer Quadratschrift; im hinteren Innendeckel ein in Schwarz u. Rot gedrucktes Einzelblatt aus einer Nürnberger Inkunabelausgabe des Breviarium Salisburgense (Georg Stuchs 1497, GW 5443). Aus der Bibliothek der Grafen von Schönborn-Buchheim (unsere Auktion 53, Nr. 210).
5 parts (part 2 in 3 sections) & index in 6 vols. Scarce complete set of this important commentary, rubricated throughout and with numerous initials in red. - Wide margined copy, very slight browning or foxing in places, a few annotations in ink. Minor worming to first and last leaves of 4 vols., slightly affecting text of one volume. Some dampstaining to first leaves of two vols. - Bound in early 19th century boards with title-pieces except for part II/2-3, which is preserved in original blindstamped half-pigskin over wooden boards with binding material from a 14th/15th cent. Hebrew vellum manuscript and a Nuremberg incunable, new clasps, some worming to inner covers, slightly larger in size. From the Schönborn-Buchheim Library.
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(closed)
Thomas Aquinas, Summa (Pars 2,2)
Thomas Aquinas. Summa theologiae. Pars 2,2. (Basel, Berthold Ruppel, nicht nach 1474). Fol. (38:29 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit zahlreichen roten eingemalten Initialen. 331 nn. Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 9 (von 10) Messingbuckeln, Rücken wohl im 18. Jh. in Schweinsleder erneuert; stark berieben u. bestoßen, wurmstichig, ohne die Schließen.
Hain 1456; GW M46480; BMC III, 715; Goff T-214. - Frühe Ausgabe, gedruckt vom Basler Erstdrucker, einem Gesellen Gutenbergs. - Stellenw. etwas wasserrandig; spätere handschriftliche Nummerierung von Kapiteln durch Tintennummern in einem Teil der Initialen; am Ende mit wenigen Wurmlöchern; 1 Bl. mit langem Riss im Text, dieser mit je 2 montierten Papierstücken begrenzt.
Second part, part two of this early edition, printed by the first printer of Basle. - Some waterstaing in places; later ink numbering of chapters inside of a part of the initials; few wormholes at end; longer tear without loss to 1 leaf. Contemporary calf over wooden boards with 9 (of 10) brass bosses, spine renewed in the 18th century with pigskin, heavily rubbed and worn, some worming, lacking clasps.
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(sold)
Horae B.M.V., Kerver
Horae B. M. V. - Hore beatissime virginis marie secu(n)dum usum Romanum. Auf Pergament gedruckt. Paris, Thielman Kerver, 14. Aug. 1506. (18:11,5 cm). Mit 2 halbseitigen Kalenderscheiben, 17 (statt 19, inkl. 1 Wiederholung) großen und 24 kleinen Metallschnitten im Text sowie Kervers Druckermarke, alles altkoloriert und goldgehöht, ferner zahlr. kleine in den Text eingemalte Initialen u. Zeilenfüller in Blau oder Rot mit Gold, dazu sämtliche Textseiten von wechselnden Metallschnitt-Bordüren umgeben. 150 (statt 152) nn. Bll. - Vor- und nachgebunden 37 Bll. Pergament mit einer französischen und lateinischen Handschrift des späten 17. Jahrhunderts, bestehend aus 1 zusätzl. Titelblatt in kolorierter u. goldgehöhter Federzeichnung u. 57 Textseiten mit farbigen floralen Bordüren, 7 Bll. leer bzw. mit Federproben. Kalblederband des späten 17. Jh. mit Vergoldung u. 2 Metallschließen; bestoßen u. berieben, Rücken u. Vorderdeckel vom Buchblock gelöst, hinteres Gelenk angeplatzt, Rücken mit Abriss am Kopf.
Vgl. Bohatta, Heures 835 & Parma 259 (kollationsgleiche Ausgabe vom 23. Juni 1507); nicht bei Brunet u. Lacombe. - Seltenes, besonders reich illustriertes und durchgehend in Schwarz und Rot gedrucktes Stundenbuch aus der Kerverschen Offizin. Die großen Abbildungen mit Judaskuss, Christus mit den Passionswerkzeugen (am Schluss wiederholt), Ölmartyrium des Johannes, Wurzel Jesse, Mariae Verkündigung, Christi Geburt, Verkündigung bei den Hirten, Anbetung der hl. drei Könige, Darbringung im Tempel, Krönung Mariens, Dreifaltigkeit, Bathseba im Bade, Pfingsten, Kreuzigung, Mariens und Unbefleckte Empfängnis, die kleineren Schnitte vor allem mit Heiligendarstellungen. Unter den Bordüren biblische Szenen (Schöpfung, Marienleben, Passion Jesu, Apokalypse), reizende Jagd- und Phantasieszenen, Totentanz. - Insgesamt leicht gebräunt u. fingerfleckig, Bl. a4/5, h8 u. i1 lose, Bl. i5 mit großer Fehlstelle (Textverlust alt ergänzt), Bl. o6 mit alter Tektur verso (abgelöst). Es fehlen Bl. h2 (Heimsuchung) und i8 (Flucht nach Ägypten), beide sind bereits in der alten Blattzählung nicht mitgezählt und fehlten wohl schon vor dem Neubinden. - Die beigebundenen Pergamentblätter enthalten weitere Gebete: "Protestation et oraison devote pour dire avant la confession sacramentelle", "Oraison apres avoir accomply la penitence donnée en confession", "Oraison avant la reception du S. Sacrement", "Litanies" (lat.). Zu Beginn des Bandes ist eine sorgfältig kolorierte Federzeichnung mit einer genauen Kopie des Kerverschen Signets (zwei Einhörner) als zusätzliches Titelblatt eingebunden. - Provenienz: Um 1700 im Besitz eines François Bellanger, der zusätzliche Titel mit einem Schriftband "Fransic(us) Bellengeri(us)", auf dem Einband vorne die Prägung "Francois", hinten "Bellanger". Vord. Innendeckel mit kl. gekröntem Wappenstempel, darüber ein alter Bleistifteintrag "Giovani Belini".
Rare Kerver hours, printed on vellum and illustrated with 17 (of 19) large and 24 smaller cuts plus 2 half-page cuts for the calendar and Kerver's unicorn device, all in contemporary colouring and heightened with gold, historiated borders throughout. - Bound with a late 17th century manuscript on vellum with prayers and litanies in French and Latin, surrounded by coloured floral borders and with and additional title-page, imitating Kerver's device. - Some browning and light marginal thumbing, 4 leaves detached, large hole with loss of text to i5 (supplied in old manuscript), old repair to o6 (detached). Lacking h2 and i8 with cuts of the visitation and the flight to Egypt. Late 17th century calf gilt with 2 metal clasps, rubbed and worn, front cover and backstrip partly detached, backstrip torn at head. Provenance: François Bellanger, with his name on manuscript title and covers.
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(closed)
Chapman, Architectura navalis
Schifffahrt. - Chapman, F. H. Architectura navalis mercatoria. Stockholm 1768. Gr.-fol. (54:40 cm). Mit gest. Widmung, gest. Titel mit Ansicht u. 62 Kupfertafeln, alle doppelblattgroß. 6 Bll. (Index). Hldr. um 1900 mit Rvg., Rtitel u. goldgepr. Monogramm auf Vorderdeckel, Gelenke u. Ecken fachgerecht restauriert.
NHSM 749; Horblit 202; Kress Suppl. I, 2362; Polak 1605 Anm. - Erste Ausgabe. Bahnbrechendes Werk des schwedischen Schiffbaumeisters, der als erster die Planung von Schiffen auf wissenschaftliche und mathematische Grundlagen stellte. Der gest. Titel mit Ansicht von Stockholm, die Tafeln zeigen detaillierte Baupläne für unterschiedliche Schiffstypen. - Gest. Titel im oberen Falz repariert u. etwas angestaubt, sonst sauberes Exemplar. Ohne die meist fehlenden 2-7 kl. Textbll.
First edition of the outstanding work on naval architecture. "One of the most important books in the history of naval architecture, the first to elaborate a complete theory of shipbuilding, and to give rules for finding the centre of gravity and carrying power of ships" (Horblit). With double-page engr. dedication, double-page engr. title with view of Stockholm and 62 double-page engr. plates. - Engraved title repaired to centre fold and somewhat dusty, else a fine copy. Lacking the small leaves of letterpress as usual. Bound in half-calf around 1900, spine gilt, gilt initials to front cover, joints and corners expertly restored.
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(sold)
Mit Dürer-Holzschnitten
Brant, Navis stultifera
Brant, S. Navis stultifera... Deinde ab Jacobo Lochero philomuso latinitate donata: & demu(m) ab Jodoco Badio Ascensio vario carminu(m) genere no(n) sine eorundem familiari explicatione illustrata. (Basel), N. Lamparter, 26. Aug. 1406 (recte 1506). 4to (19:13 cm). Mit Titelholzschnitt, kl. Druckermarke u. 114 gr. Holzschnitten von Albrecht Dürer u.a. 107 num., 1 nn. Bll. Mod. Prgt.
VD 16, B 7078; IA 111.496 (unter Badius); Goed. I, 387, 7; Meder S. 276; Schoch u.a. 266; vgl. Adams B 2672 u. Fairfax Murray 89 (Ausg. 1507 mit gleicher Koll.). - Vierte lateinische Ausgabe mit den von den Originalstöcken gedruckten Dürer-Holzschnitten; die erste bei Lamparter, der die Stöcke von J. Bergmann übernommen hatte. In der klassischen lateinischen Übertragung J. Lochers, von Josse Bade bearbeitet u. mit Kommentaren versehen, diese als kleiner gedruckte, umfangreiche Fußnoten. Diejenigen Holzschnitte, die heute dem jungen Albrecht Dürer zugeschriebenen werden, sind kenntlich an den mit Schellen besetzten Narrenkappen. - Teilw. gering gebräunt u. fleckig. Die Farbe des hellgrau gefärbten Schnittes teilw. leicht in die äußeren Blattränder eingezogen. Der Titelholzschnitt seitlich bis zur Einfassungslinie beschnitten, der Holzschnitt Blatt 105 verso seitlich leicht angeschnitten. Ca. 20 Seiten unten schmalrandig (bis knapp an die letzte Zeile beschnitten), bei 6 Seiten letzte Kommentarzeile leicht angeschnitten (Bl. 41v, 44v, 78v, 95v, 97r). Letzte 3 Bll. mit alten Unterstreichungen u. mit vereinzelten angeschnittenen Marginalien. Schlussblatt verso (leer) mit kurzer Anmerkung, Titelholzschnitt mit kurzer Anmerkung. Aus der Kartause Buxheim mit Stempel u. kurzem Vermerk auf dem Titel. Aus unserer Auktion 43 (1990).
4th Latin edition, with 114 woodcuts, mostly attributed to the young Albrecht Dürer. Latin translation by J. Locher, edited and commented by J. Badius. - Slight browning and spotting in places, slight marginal discolouration by painted edges. Somewhat narrow margined, woodcut on title and leaf 105v and few text leaves slightly trimmed. Old underlinings and marginal annotations (partly trimmed) to last three leaves, old short annotation to title woodcut. From the Buxheim library with stamp and inscription on title. Bound in recent vellum.
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(sold)
Biblia germanica. Frankfurt 1569
Biblia germanica. - Biblia. Das ist: Die gantze heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart. Luther. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, G. Rab, S. Feyerabend u. W. Han Erben, 1569. Fol. (38:24,5 cm). Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren, Porträt, Druckermarke u. 144 großen Textholzschnitten von Jost Amman, alles in schönem, alten Kolorit, teilw. mir Goldhöhung. 21 nn. (o.d.l.w.), 316, 370 num., 2 nn., 130 nn. Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. (mit Datierung 1674) über Holzdeckeln mit 8 späteren Eckbeschlägen u. 2 erneuerten Schließen; teilw. berieben, etwas gebräunt u. fleckig; Rücken an Kopf u. Fuß sowie Vordergelenk restauriert. Vorderes Vorsatzblatt erneuert.
VD 16, ZV 1505; Bibelslg. Württ. LB, E 461; New Hollstein, Amman 53; vgl. Schmidt 245-262 (mit 22 Abb.). - Sehr seltene Ausgabe der berühmten Feyerabend-Bibel mit der prachtvollen Illustrationsfolge von Jost Amman, erstmals 1564 erschienen. "Die tiefe Verbundenheit des Künstlers mit dem Text offenbart sich besonders im Alten Testament auf Schritt und Tritt. Es ist ein echtes Suchen nach konkreter Vorstellung der heiligen Geschichte, die turmhoch über dem hohlen Pathos der späteren Bibelillustration steht. Die von Jost Ammans Künstlerhand selber geschnittenen Bilder... gehören zu den besten Bibelillustrationen, die uns der alte Protestantismus hinterlassen hat." (Schmidt). Die Holzschnitte in schönem Kolorit, teils sehr kräftig (zu Beginn etwas schwächer), meist aber mit Goldhöhung. Das Kolorit ist vermutlich mit dem 1674 datierten Einband entstanden. - Gebräunt, stellenw. stock- u. etwas fingerfleckig, wenige alte Anmerkungen. Einige Restaurierungen im Rand (besonders erste Bll.), wenige restaurierte Randeinrisse. Num. Bl. 1-2 mit ergänzten Fehlstellen im unteren Rand (Textverlust in Kopie ergänzt). Titel mit größeren Restaurierungen u. Ergänzungen.
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(closed)
"Monumentalwerk der Buchdruckerkunst" (Wolffheim)
Spangenberg, Cantiones ecclesiasticae
Spangenberg, J. Cantiones ecclesiasticae Latinae, dominicis et festis diebus, in commemoratione Cenae Domini, per totium anni circulum cantandae... Kirchengesenge Deudsch, auff die Sontage und fürnemliche Feste, durchs gantze Jar, zum Ampt, so man das hochwirdige Sacrament des Abendmals Christi handelt. 2 Tle. in 1 Bd. Magdeburg, M. Lotter, 1545. Fol. (31:20,5 cm). Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel (in Tl. 2 wiederholt), zahlr. figürlichen Initialen u. gotischer Choralnotation im Text. 6 nn. (d.l.w.), 160 (recte 158) num., 1 nn. (Errata, ohne das weiße Schlussblatt der Lage Dd); 4 nn., 199 (recte 201) num., 2 nn. Bll. (o.d.l.w.). Lederband der 1. Hälfte des 19. Jh. (dat. 1826) über Holzdeckeln, ornamentale Rückenvergoldung, Deckel mit goldgeprägter ornamentaler Bordüre, Eckfleurons und figürlichem Stempel (Allegorie der Hoffnung) im Zentrum, je 4 Metall-Eckbeschläge, dreiseitiger Goldschnitt mit etwas Punze, ehemals mit 2 Schließen (Haften u. 1 Anker noch vorhanden).
VD 16, S 7760; Benzing, Luther 3668; Eitner IX, 216; MGG XII, 972; vgl. Goed. II, 186, 46 c, Wackernagel 477 u. Wolffheim II, 2437 (spätere Drucke). - Erster Druck (von insgesamt vier) der ersten Ausgabe, überaus selten. Von den späteren Drucken durch Abweichungen in Titel, Druckvermerk (nur hier: "Jmpressum Magdeburge/ per Michaelem Lotther") und Kollation zu unterscheiden. "Monumentalwerk der Buchdruckerkunst" (Wolffheim), inhaltlich von hoher Bedeutung als deutsches Gesangbuch, das auf Luthers Veranlassung noch zu seinen Lebzeiten erschien. "Es ist (neben Luthers 'Formula Missae' 1523 und der 'Deutschen Messe' 1526) die früheste und wichtigste de tempore angelegte Sammlung zur liturgisch-musikalischen Einrichtung eines evangelischen Hauptgottesdienstes an Sonn- und Feiertagen. Mit den lateinischen Gesängen im ersten und den deutschen im zweiten Teil berücksichtigt es die beiden lutherischen Gottesdienstordnungen, die für die Dome und Stifte und jene für kleinere Städte und Dörfer" (MGG). Die neue Melodie des deutschen Agnus dei, "O Lamm Gottes, unschuldig", erscheint hier zum ersten Mal. Besonders bemerkenswert ist auch der großzüge, reich mit Initialen und klarem Notenbild ausgestattete Druck durch Michael Lotter, laut Benzing "der bedeutendste Lutherdrucker Magdeburgs". - Gleichmäßig gering gebräunt, vereinzelt leicht fingerfleckig, mehrere Bll. mit kleineren Randdefekten oder Reparaturen, ca. 6-8 Bll. mit größeren Ergänzungen, jedoch nur 3 mit etwas Text- bzw. Notenverlust (Tl. 2, Bl. 20-21 u. 26). Zwischen Tl. 1 u. 2 sowie an den Schluss 16 Bll. mit handschriftlichen Ergänzungen (liturgische Gesänge und Gebete) des 18. u. 19. Jh. gebunden, im Text vereinzelt alte Anmerkungen. Insgesamt für ein Gebrauchsbuch außerordentlich gut erhalten.
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(sold)
The Halley Comet
Kepler, De cometis libelli tres
Kepler, J. De cometis libelli tres. I. Astronomicus. II. Physicus. III. Astrologicus. Augsburg, Aperger für Mylius, 1619. 4to (20,5:17 cm). Mit 2 mehrf. gefalt. Holzschn.-Taf. u. 5 (inkl. 2 doppelt) gefalt. Zahlentab. u. 5 Holzschn.-Fig. im Text. 4 Bll., 98 S., 3 Bll., S. 99-110, 3 Bll., S. 110 (sic!)-138, 1 w. Bl. Schöner moderner Halblederband mit Rückenschild und Rückenverg., Pp.-Schuber.
VD 17 23:286985C; Zinner 4739; Dünnhaupt 2293, 40; Caspar 60; Brüning 839-41. - Erste Ausgabe. Kepler befasst sich in dieser Schrift mit den 3 Kometen des Jahres 1618, wobei er auf den Kometen des Jahres 1607 zurückkommt. Seine Beobachtungen geben später dem Astronomen Halley die Möglichkeit, bei diesem (nach ihm benannten) Kometen dessen periodische Wiederkehr festzustellen. Kepler machte die Bemerkung, die Schrift werde in Italien kaum verkauft werden können, da sich darin auch Ausführungen über die Bewegung der Erde befinden. - Gering gebräunt. Falttafel zu S. 37 mit handschriftlicher Buchbinderanweisung im Rand. Die gefalt. Zahlendiagramme zu S. 44 u. 78 bei unserem Ex. doppelt eingebunden. Ausgeschiedene Dublette der "K.u.K. Universitäts-Bibliothek Wien", im Text und auf den Rückseiten der Tafeln mehrfach schwache Stempel sowie Stempel "Dublette abgegeben". Sonst schönes und sauberes Exemplar.
First edition. - Important observations on the comet of 1618 which enabled Halley to prove the periodical re-appearance of this comet which was named after him. - Our copy has the fold. "Zahlentabelle" to p. 44 and 78 bound in twice. With faint stamps and duplicate stamps of K.u.K. University library in Vienna on verso of some text leaves and plates (not on title). Folding plate to p. 37 with marginal binder's advise in manuscript. A good and only slightly browned copy in fine recent half-calf, spine gilt, title piece; recent-slip-case.
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(closed)
Kepler, Nova Stereometria
Kepler, J. Nova Stereometria doliorum vinariorum, in primis Austriaci, figurae omnium aptissimae; et usus in eo virgae cubicae compendiosissimus & plane singularis. Accessit Stereometriae Archimedeae supplementum. Linz, J. Planck für den Autor, 1615. Fol. (30:20 cm). Mit zahlr. Holzschn.-Illustrationen u. -Diagrammen im Text. 56 nn. Bll., 1 Bl. "Errata". Schöner Kalblederband im Stil d. Zt.
VD 17 23:297684M; Dünnhaupt 2287, 31.1; Caspar 48; Cinti 55; Cantor II, 822 ff. - Erste Ausgabe. Eines der selteneren Werke Keplers, das er, da sich lange kein Verleger fand, auf eigene Kosten drucken ließ. Kepler vergab den Auftrag an Johann Planck, der kurz zuvor auf seine Veranlassung hin die erste Druckerei der Stadt Linz gegründet hatte und dessen Presse die "Doliometrie" als erstes Buch verließ. Mit seiner Abhandlung, deren Ziel ursprünglich nur die Inhaltsbestimmung von Weinfässern war, schuf Kepler einen Meilenstein in der Geschichte der Mathematik: "Die Quelle aller späteren Kubaturen. Man kann die Aufgabe, welche Kepler in der 'Stereometria doliorum' aufzulösen beabsichtigte, kurzweg als die der Bestimmung des Rauminhaltes von Umdrehungskörpern bezeichnen, würde aber damit der Methode, welche Kepler anwandte, ebensowenig gerecht werden wie den mancherlei hochwichtigen Zwischenbemerkungen, welche er einstreute" (Cantor, ausführl.). "Kepler erweist sich hier als ein schöpferischer Mathematiker, der sich kühn neue Aufgaben stellt und sie mit Geschick zu lösen versteht" (Caspar). Das Blatt H3 mit dem über den Satzspiegel hinausreichenden Holzschnitt unten eingefaltet und vollständig vorhanden. - Leicht gebraunt und braunfleckig, tls. schwach wasserrandig, wenige Bll. mit minimalen restaurierten Einrissen im weißen Rand. Mit dem oft fehlenden, kleinformatiger gedruckten "Errata"-Blatt (braunfleckig, knapp beschnitten und aufgezogen), Titel mit Tintensignatur u. kleiner Randrestaurierung, Bl. H3 vor H2 verbunden und mit restauriertem Randeinriss, Bl. O1-2 innen mit kleinem Papierdurchbruch.
First edition of one of Kepler's rarer works, with numerous woodcut illustrations in the text. "The 'Stereometria..." is generally regarded as one of the significant works in the prehistory of the calculus... In 1615 Kepler brought the first printer to Linz, and thus the 'Stereometria' was the first book printed there" (DSB VII, 300). - Overall minor foxing or faint waterstaining in places, small ink number and minor marginal restoration to title, very few other minor restored marginal tears, leaf with woodcut fold in at bottom and entirely present (restored marginal tear), whereas in most other copies the leaf is trimmed to woodcut, leaf O 1-2 with small paperflaw to inner margin, H3 bound before H2. With the often missing errata leaf which is brown-stained, closely trimmed and mounted. Bound in fine recent calf gilt to style.
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(closed)
Münster, Organum uranicum
Münster, S. Organum uranicum. (Nebst Anhang:) Organa planetarum. 2 Tle. in 1 Bd. Basel, H. Petri, 1536. Fol. (31:21 cm). Mit großem Titelholzschn., Holzschnittportr. Münsters u. 33 astronomischen Holzschnitten, davon 13 (statt 14) mit beweglichen Scheiben. 4 Bll., 70 S., 1 w. Bl.; 17 (statt 18) Bll. Schöner neuerer Lederband im Stil d. Zt. mit blind- u. goldgeprägten Fileten sowie goldgeprägten Eckfleurons u. Mittelstücken auf beiden Deckeln, etwas berieben, Schuber.
VD 16, M 6726; Adams M 1938; Burmeister 43; Zinner 1637 u. Instr. 456; Houzeau-L. 2421. - Erste Ausgabe eines der seltensten Werke Münsters. "Das erste Buch dieser Schrift enthält in wissenschaftlicher und doch allgemeinverständlicher Form eine übersichtliche Darstellung des vorkopernikanischen Weltsystems auf Grund der astronomischen Schriften des Ptolemäus. Zur Veranschaulichung der behandelten astronomischen Begriffe und Lehrsätze dienen zahlreiche sehr instruktive und trefflich ausgeführte Holzschnitte. Das zweite Buch gibt Anweisung, für alle Tage und Stunden der Jahre 1536 bis 1571 mit Hilfe beigefügter Tafeln den Stand und die Bewegung jedes einzelnen der sieben alten Planeten zu berechnen. Zur Erleichterung des ziemlich umständlichen Verfahrens sind wiederum mehrere Messinstrumente mit drehbaren Papierscheiben beigegeben" (Hantzsch, Sebastian Münster, S. 128). Mit Widmungsbrief Münsters an Johann Wilhelm v. Laubenberg, der große Titelholzschnitt zeigt eine von vier Putten gehaltene Scheibe mit Planetensymbolen, darunter eine Ansicht der Burg Wagegg (Oberallgäu), seit 1469 im Besitz derer von Laubenberg. Der Porträtholzschnitt zeigt den Autor bei der Beobachtung des Mondes. - Ganz vereinzelt gering fleckig, bewegliche Scheibe zu Bl. B3v lose, Scheibe zu Bl. B1v durch gutes Faksimile ersetzt. Es fehlt das Schlussblatt mit Kolophon und Druckermarke. Titel mit altem Besitzvermerk "Di Paulo. Caremone. et Amici".
2 parts in 1 vol. First edition, very rare. With large woodcut on title, woodcut portrait of the author while observing the moon and 33 woodcuts in the text, 13 (of 14) of which with volvelles. "Münster's 'Celestial Instruments'... reflects the growing sophistication of astronomical printing the early sixteenth century" (O. Gingerich, Science in the Age of Copernicus). - Minor spotting in places, 1 volvelle detached, old ownership inscription tot title. Lacking 1 volvelle (B1v, supplied in facsimile) and final leaf with colophon and printer's device. Recently bound in full calf gilt to style, slipcase.
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(sold)
"Vor dy Pestilentz zu Wittenberg"
(Domitzer), Newes Pflantzbüchlein
(Domitzer, J.). Ein newes Pflantzbüchlein, Von mancherley artiger Pfropffung und Beltzung der Bawm. (Wittenberg), G. Rhau, 1529. (14:10 cm). 32 nn. Bll. - Angebunden: Eyn got nutzes puchle von vil ertznay der me(n)tzen ros und ander fich und wy man fisch fahen sol mit vil peberten schtuken flaysig zusamen geklaubth. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (wohl Wittenberg, um 1528). Blattgr. 13,5:9,5 cm, Schriftspiegel 11:6 cm. Regelmäßige deutsche Kursive in brauner und roter Tinte. Mit zweifarbigen Initialen. 48 nn. Bll. (Bl. 43 u. 48 leer). Pp. d. frühen 19. Jh., etwas berieben u. bestoßen.
I. VD 16, D 2187 (verbesserte Neuaufnahme); Benzing, Domitzers Pflantzbüchlein (in: Das Antiquariat 1954, S. 273-274 u. Nachtrag 1955, S. 280), Nr. 1; Wimmer, Bibliographie der deutschen Gartenbücher, S. 10 u. 25 f.; Ders., Das älteste Gartenbuch der Welt (in: Zandera 22, 2007, Nr. 2), passim; vgl. Pritzel 2363 (Zwickau 1529) u. Güntz I, 107 (Straßburg 1530). - Erste Ausgabe des ältesten Gartenbuchs der Welt, sehr selten. "Eine Zeitlang glaubten wir, Charles Estienne, 'De re hortensi libellus', Paris 1536, wäre das älteste gedruckte Gartenbuch. Bei unsereren Recherchen für die Bibliographie der deutschen Gartenbücher 1471-1750 konnten wir dieses Verdienst aber einer deutschen Publikation zuschreiben, dem Pflantzbüchlein von Johann Domitzer, Wittenberg 1529... Die Existenz des Werkes wurde vereinzelt von Literaturwissenschaftlern und Antiquaren zur Kenntnis genommen, von Gartenhistorikern noch gar nicht. Die Wittenberger Erstausgabe wurde erst von Benzing 1954 entdeckt... Das Pflantzbüchlein ist zwar bescheiden aufgemacht, aber in der Originalausgabe durchaus nicht ohne Anspruch" (Wimmer). Domitzer, Sohn eines ehemaligen Augustiners aus Neustadt, wurde 1504 in Wittenberg immatrikuliert, der lutherische Charakter seiner Vorrede lässt vermuten, dass er Theologe war. Sein "Pflanzbüchlein" enthält Angaben zur Kultur, Pflege und Veredlung von Obstbäumen, beschrieben werden Aufastung, Beschneidung, Bodenlockerung, Düngung, Erdaustausch, Okulation, Propfen, Umpflanzung etc. Das Werk war außerordentlich populär, noch 1529 erschienen Nachdrucke in Straßburg und Zwickau, im 16. Jahrhundert sind bisher 19 weitere Ausgaben nachgewiesen, dazu zehn im 17. und eine im 18. Jahrhundert, zudem erschienen im 17. Jahrhundert drei Ausgaben als "Plantebog" auf dänisch. - Gleichmäßig etwas gebräunt,vor allem zu Beginn u. gegen Ende etwas fleckig, Titel unter Verlust der Holzschnitt-Bordüre beschnitten u. aufgezogen, Bl. A2 außen schmal angerändert, B6 am Kopf angeschnitten u. mit kl. Eckrestaurierung, D8 gelockert u. mit 2 kl. Restaurierungen im Rand.
II. Sehr bemerkenswerte und sorgfältig ausgeführte volksmedizinische Handschrift, entstanden unter dem Eindruck der Pestepidemie, die Wittenberg 1527 heimsuchte. Enthält zu Beginn (Bl. 1-24) Rezepte für Krankheiten der Menschen, darunter "Drey peberter schtuk vor dy pestilentz: zu wittenberg vor den armen man: so nith in dy apteken vormugen". Das dritte Rezept endet mit dem Hinweis "Dos schtuk ist zu bite(n)berg (Wittenberg) im 27 ior do dy pestelentz regireth: vo(n) eynem erfarnen medico an dray hundert person: wol bewayset und probirth worden". Weitere Anweisungen beschreiben "Junker iocobs von lichte(n)pergs gulden wasser", "Wen eyn mentz von der sune vorprent wirt das er am gesicht ader an henden schwarz ist", "Eyn bebert recept vor den schtayn" etc. Es folgt (Bl. 25-32) eine Vieharznei, wobei besonders die Behandlung von Pferden berücksichtigt ist. Der dritte Teil (Bl. 33-42) ist der Herstellung, Lagerung und Anwendung von Wein und Essig gewidmet; das Schlusskapitel (Bl. 44-47) behandelt verschiedene Methoden zum Fang von Fischen und Krebsen. - Insgesamt etwas gebräunt u. stockfleckig.
Provenienz: Freies Vorsatz mit hs. Eintrag "Vom Franz Erban gewidmet". Der österreichische Kunst- und Landschaftsgärtner Franz Erban hatte 1892 den Kurpark in Reichenau an der Rax gestaltet. Vorsatz u. Montageblatt des Titel mit Stempel "Verein der Gärtner und Gartenfreunde in Döbling" (Wien).
2 works in 1 volume - I. First edition of the earliest printed book on gardening, very rare. - Some browning and staining, title-leaf cropped (with loss of woodcut border) and mounted, 3 leaves with marginal restorations, last leaf loosened. - II. German medical manuscript, written under the impression of the plague epidemic in Wittenberg in 1527. With an appendix on fishing. - Some browning and foxing. Early 19th century boards, somewhat rubbed and worn, with stamp of an Austrian horticultural society and manuscript dedication of a landscape gardener.
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(closed)
Boethius, Opera. 3 Bde.
Boethius, A. M. S. Opera. 3 Bde. Venedig, Johannes & Gregorius de Gregoriis, 1497-99. Fol. (34:23; 30:21,5; 32:22,5 cm). Got. Typ. Mit mehreren Holzschnittinitialen u. schematischen Holzschnittfiguren. Bd. 1: Holzdeckelband d. Zt. mit breitem, blindgeprägtem Ldr.-Rücken, berieben, Kanten teilw. abgestoßen, Rücken restauriert, Schließenreste. Bd. 2: mod. Hldr., Rücken unter Verwendung alten Materials (18. Jh.). Bd. 3: Hldr. d. 19. Jh., Ecken u. Rücken teilw berieben.
Hain-C. 3352; Cop. 1118 u. 1124; GW 4512; BMC V, 350; Goff B-768. - Zweite Gesamtausgabe. Enthält: In Porphyrii Isagogen editio prima et secunda; In Praedicamenta Aristotelis; In librum Aristotelis Perihermenias editio prima et secunda; De divisionibus; Introductio ad categoricos syllogismos; De differentiis topicis; Commentaria in Topica Ciceronis; De differentiis topicis; De syllogismo categorico; De syllogismo hypothetico; Opuscula sacra; De arithmetica; De musica; De consolatione philosophiae. Comm: (Pseudo-) Thomas Aquinas. (Pseudo-) Boethius: De geometria; De disciplina scholarium. Comm: (Pseudo-) Thomas Aquinas; etc. "The arithmetic of Boethius was based upon the Greek work of Nicomachus... Boethius gave an elaborate theory of ratios and devoted much attentions to figurate numbers such as triangular, square, pentagonal, and cubic..." (Smith, Rara 27). Kollation: I. 204 Bll. (gezählt: 2 nn., 201 num Bll., mit Fehlern); II. 74 Bll. (gezählt: 2 nn., 69 num. Bll., mit Fehlern); III. 96 Bll. (gezählt: 4 nn., 92 num. Bll.). - Bd. 1, gering fleckig, mehrere alte Anmerkungen, erste Bll. mit kleinem Braunrand. Titel fleckig u. angeschmutzt, etwas knittrig, Restaurierung im oberen Rand, teilw. gestrichene Besitzvermerke. - Bd. 2, teilw. stärker gebräunt, vereinzelt braun- und feuchtigkeitsrandig, mehrere alte Anmerkungen, vereinzelte Tintenspuren, teilw. kleine Wurmlöcher. Erste Bll. u. letzte 5 Bll. mit Restaurierungen im Rand. Titel mit gestrichenem Besitzvermerk des frühen 17. Jh. - Bd. 3, breitrandig, geringe Feuchtigkeitsspur im unteren Rand mit geringen, teilw. restaurierten Läsuren, wenige Bll. mit ergänzter oberer rechter Ecke.
Second edition of the complete works, three volumes. - From different copies. Vol. 1: slight spotting, several old annotations, some brownstaining to first leaves. Title soiled and somewhat creased, partly cancelled ownership inscriptions, restoration to upper margin. Bound in contemp. blindstamped calf backed wooden boards, rubbed, extremities somewhat worn, spine restored. - Vol. 2: Browned, heavier in places, several old annotations, few inkstains, marginal restorations to title and last two leaves. Early 17th cent. ownership inscription to title. Recent half-calf, spine with 18th cent. material. - Vol. 3: slight dampmarking (minor defect) to lower blank margin, wide margins. 19th cent. half-calf, some rubbing.
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(sold)
Zach's Copy
Brahe, Astronomiae instauratae progymnasmata
Brahe, T. Astronomiae instauratae progymnasmata. Quorum haec prima pars. De restitutione motuum solis et lunae stellarumque inerrantium tractat. Et praeterea de admiranda nova stella anno 1572. Uranienburg und Prag 1602. 4to (23:19 cm). Mit Holzschn.-Titelvign. u. zahlr. Textfiguren sowie einigen Textholzschn. 8 Bll., S. 9-112, 01-020, 022-028, (112)-256, Bll. 257-272, S. 273-822 (recte 820), 6 Bll. Prgt. d. Zt. mit Initialen "GMS" und Datierung "1605" auf dem vorderen Deckel, hs. Rückentitel und gepunztem Farbschnitt, etwas angestaubt.
Houzeau-L. 2700; Zinner 51 u. 3930; Caspar 15; DSB II, 414. - Seltene erste Ausgabe. Eines seiner Hauptwerke. Den Hauptteil des Bandes druckte Tycho Brahe in Uranienburg - nach Houzeau-L. bereits seit 1589 - während die Seite 817-822 und der Index von Johann Kepler stammen und die Drucklegung in Prag 1602 vollendet wurde. Enthält seine bedeutenden Beobachtungen von Sonne, Mond und Planeten sowie zur Beschleunigung der Fixsterne. Von epochemachender Bedeutung seine Beobachtung des neuen Sterns von 1572. Er "wurde von Brahe viel beobachtet und in einer eingehenden Abhandlung beschrieben, die erst 1602 erschien; darin wies Brahe nach, daß dieser Stern kein Komet war sondern dem Sternenhimmel angehörte. Damit war die herrschende Ansicht, daß am Sternenhimmel Änderungen nicht entreten können, widerlegt" (Zinner). Die Holzschnitte zeigen u.a. seine selbst angefertigten astronomischen Instrumente, die er auch beschreibt und die für die Instrumentenkunde jener Zeit von höchstem geschichtlichen Interesse sind. - Etwas gebräunt, vereinzelt alte Marginalien u. Unterstreichungen, einige alte, sehr sorgfältig ausgeführte geklebte Einrisse und ergänzte Ecken, ausgeführt wohl vor der Punzierung des Schnittes zur Zeit der Einbindung, S. 779-782 mit Braunfleck, S. 781-782 im Bereich des Braunflecks restauriert bzw. mit kleinem Loch und Buchstabenverlust, Paginierung springt von S. 496 auf 499. - Provenienz: alte Besitzvermerke d. 17. Jhdts.; Stempel Franz Xaver von Zach (1754-1832), Direktor der Sternwarte bei Gotha; Hartung & Karl (München) Auktion 1, Kat.-Nr. 327 (1972)
Scarce first edition of one of his principal works. - This rare treatise comprises the author's important observations on the new star of 1572, as well as revisions of the solar and lunar theories and a catalogue of the positions of 777 fixed stars. Tycho describes his observational methods and depicts the instruments used. - Very few old neat manuscript notes and underlinings, einige a few old and carefully executed restored tears and corners, which have been executed before chiseling o fedges at the time of the original binding; p. 779-782 with large brown stain, p. 781-782 with repairs to area of stain, minimal loss of letters. Old 17th century ownership inscriptions. - Contemporary vellum, slight duststaining, recent slip-case. For provenance see above.
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